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Gurps Traveller

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Vanis:

--- Zitat von: Falcon am  9.08.2006 | 17:01 ---Vanis: Das ist nicht wahr. Auch wenn ich dir keine genau Seitenzahl nennen kann, denk ich mir das ja nicht einfach aus.
Genaugenommen GIBT es Cyberware aber die ist eben nicht gut angesehen. Das gilt hauptsächlich für aufgemotzte Cyberware, also Leute, die sich die gesunden Augen Rausnehmen und IR Augen oder komische Zielvorrichtungen für ihr Waffen dort rein installieren, die man dann mit einem Stecker in der Handfläche verbindet weil das irgendwie "cool" ist....  ::)

--- Ende Zitat ---

Ich geb dir da Recht, auch IW weist darauf hin, dass Cyberware sehr selten ist und kaum genutzt wird. Das empfinde ich aber eher als Chance, Stimmung zu schaffen. Cyberware wäre dann eben eher hintergründig, illegal und nicht so entscheident. Sonst würden sich die Spieler wahrscheinlich ähnlich wie in Shadowrun aufmotzen.


--- Zitat ---Bei Biotech, Genetik usw. gibts wirklich erhebliche Lücken. Das hat aber wohl eher was damit zu tun das Traveller schon uralt ist und solche Themen vor 30 Jahren noch nicht in waren.
Im Grunde stehe ich viel mehr auf die klassichen alten Space Operas als der neumodische Cyber-Bioware Quatsch. Aber da fährt Traveller leider ein sehr seichtes Level wenn ich das mal mit Perry Rhodan vergleiche. Ich spiel kein Sci-Fi weil die Menschen "noch nicht so weit " sind. Ich finde die neue Standardepoche ziemlich öde.

--- Ende Zitat ---

Dass sich Technik sehr schnell ändert ist klar. Damit hatte (ich bleib mal beim Beispiel) Shadowrun auch zu kämpfen. Als es rauskam war grad der Internethype. Da war dann die Matrix total "cool". Jetzt kräht da kein Hahn mehr danach. Die Vernetzung der Welt ist "standart". Deshalb hat man da zurückgeschraubt.
[/quote]


--- Zitat ---und bei der Technik ziehen bei mir auch keine Realismus Argumente. Style over Substance! :)

--- Ende Zitat ---

Ähnlich sehe ich das auch. Ich bau halt ein, was mir passt.


--- Zitat ---@eigenes Traveller: Naja, das gilt auch nur zu einem gewissen Grad. Ich hab mir hier mal sagen lassen wir würden kein richtiges Traveller mehr spielen weil bei uns eine schwarzhaarige Aslan vorkam.

--- Ende Zitat ---

Auf solche Kommentare würde ich nicht viel geben. Lass dir doch mal einen realen Aslan (ich meine nicht einen Löwen) zeigen, dann kannst du weiter über den Realismus von Traveller und Sience Fiction mit der Person diskutieren  ;).

Falcon:
Bei der Sache ging es eher um Authentizität als um Realismus. Sprich, es ist halt kein Traveller mehr wenn Laser keine Kabel haben oder eben "annormale" Aliens vorkommen.
Ich glaube dabei wird oft der Fehler gemacht das Settingbeschreibungen oft als Regelfall genommen werden als gäbe es da überhaupt keine Bandbreite. Also wenn laut Beschreibung bei Aslan nur Männer kämpfen KANN es keine weiblichen Kämpfer geben z.b., zumindest solange man "Traveller" spielen will.
und das finde ich wiederum nicht authentisch. Würde man die Erde als Setting beschreiben könnte man auch nicht alle Ausreißer mit einbeziehen.


Vanis schrieb:
--- Zitat ---Dass sich Technik sehr schnell ändert ist klar. Damit hatte (ich bleib mal beim Beispiel) Shadowrun auch zu kämpfen. Als es rauskam war grad der Internethype. Da war dann die Matrix total "cool". Jetzt kräht da kein Hahn mehr danach. Die Vernetzung der Welt ist "standart". Deshalb hat man da zurückgeschraubt.
--- Ende Zitat ---
Ich sehe das auch als Chance. Ich spiele genre klassische Science-Fiction als Möglichkeit etwas Nostalgie zu betreiben á la "So war Science-Fiction" früher mal. Teilweise finde ich die alten Aspekte auf die sie sich beziehen (Roboter z.b.) auch cooler als die neuen (Genetik, Matrix usw.).

Nur Traveller geht mir halt ein bisschen ZU weit zurück. Wie gesagt, ist eher "low"-Science-Fiction

Vanis:
Was mir im Zuge der letzten Antworten auffällt: Es scheint bei mir kein richtiges Traveller zu geben. Ich les so dies und das und bastel mir dann mein Ding. Mit Interstellar Wars gibt es jetzt zwar ein neues Grundbuch für Traveller, das mir diese eine Epoche auch ganz gut spielen lässt, aber beim Rest muss ich gestehen wäre eine Kampagne bei mir sehr viel Eigenbau. Wobei das nicht das Problem ist.

Könnte jemand mal einen groben Abriss der verschiedenen Traveller-Editionen geben? Nur so als Überblick. Ich hab noch das ganz alte Traveller (ich glaub sogar 1 ed.), Gurps Traveller und eben jetzt bei IW. Vom Prinzip her hat sich für mich vom original Traveller zu Gurps Traveller hintergrundmäßig nicht viel geändert. IW schließt jetzt noch die Lücke von unserer "good old earth" zu einem SF-Setting. Wobei doch auch das originale Traveller einige weitere Editionen hatte . Kennt sich da jemand aus?

Rraurgrimm:

--- Zitat von: Falcon am  9.08.2006 | 17:01 ---@eigenes Traveller: Naja, das gilt auch nur zu einem gewissen Grad. Ich hab mir hier mal sagen lassen wir würden kein richtiges Traveller mehr spielen weil bei uns eine schwarzhaarige Aslan vorkam.

--- Ende Zitat ---
Sie haben geklingelt? Vielleicht hast Du da was ins falsche Halsloch bekommen aber das habe ich durchaus anders formuliert. Ich bezog mich vielmehr darauf, dass Du selbst Deine Kampagne als "klassisches Traveller" beschrieben hast und ich habe amüsiert aber an sich nicht boshaft oder pedantisch angemerkt, dass es ja doch eine Abweichung vom klassischen Traveller gibt. Wenn die Aslan halt an sich so sind wie sie sind und eben nicht Menschen in Fellkostümen - dann sind sie eben wie sie sind. Wenn sie anders sind - sind sie halt anders als beim "klassischen" Traveller. So what? Nebenbei: in unserer GURPS-Traveller-Kampagne ist es gerade der Clou, dass der "schwarzbepelzte Aslan" der dort auch vorkommt (muss gerade "in" sein) - sein Fell aus irgendeinem Grund gefärbt haben muss. Etwas, was auch kein "richtiger" Aslan machen würde, unvorstellbar! Und es gibt auch die eine oder andere Abweichung vom "klassischen" Traveller. Weiter zum EIGENEN Traveller-Universum -->siehe unten.

Den Sinn von Projektilwaffen hinterfragen wenn es doch bereits Energiewaffen gibt - bei Traveller nutzen sie sogar noch archaische Klingenwaffen! Als Grund wird u.a. angegeben, dass es garnicht mal so dumm ist, in einem Raumschiff nicht mit den grossen Kalibern herumzuballern - wenn hinter dem Ziel der Steuercomputer oder gar das All ist. Ansonsten haben Projektilwaffen den Vorteil, dass man sie einfacher instandhalten kann - man braucht keine HighTechwelt um Teile auszutauschen oder nachzukaufen. Zudem sind bei Traveller ja die verschiedensten Waffen aus denundden Gründen auf einzelnen Welten sogar verboten.

Was Cyberware, Biotech, Genetik und Robotik bei Traveller angeht: das NEUE Imperium sagt "pfui" zu sowas wo es nicht notwendig ist. Natürlich gibt es cybernetische Prothesen, natürlich gibt es genetisch angepasste Organismen, natürlich gibt es Roboter - doch wird all dies nicht im Übermass genutzt. Und kaum ein imperialer Bürger kommt auf die abstruse Idee, funktionierende Körperteile auszutauschen gegen cybernetische weil diese "besser" sein könnten. Igittigitt! Gesellschaftlich geächtet.
Dennoch: mit den Solomani (das sind wir) bei IW hat man wohl die Rasse, die noch am ehesten bereit ist, sich selbst genetisch an die Koloniewelten anzupassen. Das machen sie dann im normalen Traveller-Hintergrund auch was letztlich zu einer Vielzahl von "StarTrek"-Menschen mit krauser Stirn oder blauer Haut führt. Aber halt auch nichts, was eine Person "mal eben so" macht, das geht über Generationen hinweg.
Ist halt Traveller (klassisch) - wem es nicht gefällt: dafür gibt es dann andere Systeme wie Transhuman Space. Oder abgefahrener: Fading Suns.

Letztlich bleibt aber, dass es immer nur EUER Traveller-Universum geben kann. Und da ist Platz für so ziemlich alles was man sich ausmalen will. Für mich gibt der klassische Hintergrund schon angenehm viel Stoff zum spielen her - dennoch sind wir durchaus auch von diesem abgewichen. Wo sonst lassen sich so herrlich viele Verschwörungstheorien über dunkle Machenschaften auf höchster Ebene spinnen als im ansonsten doch beschaulichen Traveller-Universum mit dem freundlichen Imperium von nebenan?

Was die Editionen angeht:
1977: das "klassische" Traveller. Spielt so umundbei 1112-1117 imperialer Zeitrechnung und beschreibt nach und nach das III. Imperium und wie es sich so gibt. Die Spielwelt selbst ist über unzählige kleine Regelwerke verteilt beschrieben die nach und nach erschienen sind und unterscheidet sich von Spielgruppe zu Spielgruppe bereits deshalb weil nicht jeder die ganzen kleinen Regelwerke so kennt. Insgesamt ist es das "freundliche, stabile Imperium" - das an sich derzeit keine Kriege hat, die Autonomie von Mitgliedswelten respektiert solange sie nicht andere Welten anstressen oder (schlimmer) dem interstellaren Handel entgegenstehen.
1986: MegaTraveller - im Jahre 1116 tötet ArchDuke Dulinor Kaiser Strephon, dessen Gattin und die Kinder und beansprucht die Macht des Iridiumthrones für sich aufgrund eines alten Gesetzes zur Machtaneignung durch Assassination. Der Staatsstreich gelingt nicht ganz so wie geplant, viele der Adligen stehen dem entgegen und erklären sich aus diesen (teilweise vorgeschobenen) Gründen vom Imperium für unabhängig. Es kommt zum Bürgerkrieg mit sechs oder sieben (ich müsste es nachlesen) ehemals imperialen Fraktionen (ArchDukes Dulinor und Lucan, Princess Margaret, Daibei-Sektor unter ArchDuke Brzzk, ein angeblich überlebender Strephon, man soll nur ein Double getötet haben, ...) - und die umliegenden Sternenreiche nutzen die Gelegenheit, ihre eigenen Ziele zu verfolgen. IMHO von der Hintergrundbeschreibung her eines der ausgefeilteren Traveller-Universen, allein die (nicht offiziellen!) Erweiterungen der Digest Group Publications empfand ich als sehr angenehm zu lesen.

1992: Traveller - The New Era. Umundbei 1200: die Fraktionen der Rebellionszeit haben sich untereinander ganz gut ausgekämpft - und plötzlich greift ein seltsames Computervirus übergreifend um sich. Verbreitet durch das X-Boot-Nachrichtennetz oder sogar einzelne Schiffe umfasst es nach und nach das ganze Imperium und auch die umliegenden Sternenreiche und sorgt für ein neues Dunkles Zeitalter in dem kaum eine Welt Möglichkeiten zum Kontakt mit der anderen hat. Gerade höhere Technologie muss mit einem Male mit Vorsicht genossen werden denn "Mutationen" des Virus greifen nach und nach alle Computersysteme an. IMHO nicht unbedingt das angenehmste Spielsystem von der Welt her.

1996: Marc Miller's Traveller oder Traveller IV - spielt in den Anfangsjahren des 3. Imperiums und geht damit in erster Linie darum, wie dieses grosse Sternenreich aus den Ruinen des 2. Imperiums nach der Langen Nacht überhaupt entstehen konnte.

1998: GURPS Traveller - abweichend von der mit MegaTraveller begonnenen Zeitlinie wird ArchDuke Dulinor bei einem mysteriösen Shuttleunfall im Jahre 1116 getötet. Kaiser Strephon erfreut sich dementsprechend nach wie vor bester Gesundheit und das 3. Imperium existiert nach wie vor - wobei dieses Mal deutlichere Anzeichen dafür gibt, dass es sich vielleicht selbst überlebt haben könnte und von innen heraus fault.

2002: Traveller D20 (oder T20) - soll etwas vor dem "klassischen" Traveller spielen und eine Erweiterung dazu spielt nach Traveller: The New Era. Mir aber beides unbekannt.

Angeblich soll nächsten Sommer Traveller5 erscheinen, wieder von Marc Miller geschrieben. Es soll um das Jahr 200 spielen und damit zur Zeit der Julianischen Kriege in welchen sich das noch junge Imperium mehr und mehr konsolidiert und umliegende Reiche schluckt oder auch erobert.

Vanis:
@ Rraurgrimm

Danke für diesen sehr ausführlichen Abriss! Jetzt hab ich einen gewissen Überblick.

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