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Annahmen zu D&D-Spielern - Eine Hypothese
Arldwulf:
Ich fürchte die eine alles erklärende Antwort existiert nicht.
Es gibt viele Gründe. Das fängt mit dem Marketing an welches Anfangs stark den Eindruck erweckte den Spielern erzählen zu wollen was sie vorher spielten war ja alles doof und jetzt wird alles besser. Es geht mit der Präsentation weiter bei der selbst mechanisch und im Flair völlig unterschiedliche Dinge ähnlich aussehen (Unsichtbarkeit und ein brennender Pfeil sind weder mechanisch noch in der Beschreibung irgendwie gleich. Aber beide stehen in kleinen bunten Kästchen, und du wirst genug Leute finden die "alle Powers sind gleich" rufen)
Ein wesentliches Problem ist aber schlicht: Es gibt mehr Leute die über die 4E reden als die sie spielen. Erst dadurch werden die oberflächlichen Kritiken möglich. Schon vor der Veröffentlichung waren die ersten Fronten da. Das führt dann zum Teil zu abstrusen Situationen, bis dahin dass ich schonmal mit wem diskutiert hab ob man sich in der 4E hinsetzen kann. Klingt lächerlich, ist aber so - und basiert auf dem Glauben man könne nichts tun was nicht als Power definiert ist. Weitere Kostproben? Ich hab hier schonmal drüber diskutiert ob man in der 4E gegen Gegner kämpfen kann die stärker sind als die empfohlene Begegnungsstufe. Es steht im Buch, es ist eigentlich eindeutig. Man liest es, sagt ok - stimmt. Oder man diskutiert 3 Seiten darüber. Da hilft dann auch kein zitieren - es entspricht nicht dem was gehört wurde, kann also nicht wahr sein.
Das ist nicht zwingend eine Kritik an den Kritikern. Gerade das oben genannte Marketing hat diese Situation sehr stark befeuert indem auch Leute in Diskussionen über die 4E kamen welche eigentlich kein echtes Interesse daran hatten. Sondern nur ihren Spielstil angegriffen sahen. Und bis auf einzelne Spieltests dann auch nicht viel mehr vom System gesehen haben. 90% aller 4E Diskussionen laufen letztlich so ab:
XYZ ist so!
Mhh, schau mal ins Buch - da steht was anderes.
Ja, aber das steht doch nur da so dass wird doch überlesen, das macht keiner so.
Das findest du auch hier wieder.
Und befüllt wird das natürlich mit ein paar inkonsistenten und teilweise später (zu spät) korrigierten Entscheidungen von WotC. Die Onlineanbindung ist sicher sinnvoll - die Umsetzung zeugte aber sehr von mangelnder Erfahrung. Die Settingpolitik war letztlich ein großer Schlag ins Wasser und ist gar nicht angekommen.
Und Enttäuschungen wie der Virtual Game Table sind nie so richtig wieder gut gemacht worden. Gleichzeitig hat man die 3rd Party Anbieter vergrault und mit Paizo sich selbst eine Konkurrenz geschaffen anstatt deren kreatives Potential einzubinden. Und da sind wir noch nichtmal bei der Frage angelangt ob denn die 4E wirklich so ein tolles unverstandenes Regelwerk ist. Ich würd ja sagen: Nein. Auch dort gibt es genug Lücken.
Kurz gesagt: Es gibt jede Menge sinnvolle Kritik an der 4E und der Politik von WotC. Diese Kritik auf "das ist doch nur ein Schnetzel-WoW" zu reduzieren wird dem ganzem aber nicht gerecht.
Eulenspiegel:
@Samael
Stehen diese Regeln denn im GRW oder gibt es dafür Erweiterungsbände?
--- Zitat von: 6 am 22.03.2012 | 15:16 ---ROLEplay vs RULEplay war schon immer freies Spiel gegen verregeltes Spiel.
--- Ende Zitat ---
RULEplay bedeutet immer verregeltes Spiel, das stimmt. Aber ROLEplay bedeutet eher selten freies Spiel. Es hat halt häufiger die Bedeutung von Ffuff.
--- Zitat ---Bei D&D muss der Magier seine Sprüche am Anfang des Tages wählen. Das machte er meistens in Bezug auf die Tagesplanung. D.h. wenn es eher um Diplomatie geht, wird er eher Charm Monster (oä.) wählen als Feuerball. Wenn es eher ums Schleichen geht, wählt er eher sowas wie Stille. usw.
--- Ende Zitat ---
Richtig. Wenn er eher viele Kämpfe erwartet, wählt er Kampfzauber. Wenn es mal ausnahmsweise ohne Kämpfe vonstatten geht, wählt er keine Kampfzauber. (Kam bei uns nur in extrems eltenen Ausnahmefällen vor.)
--- Zitat ---Der Magier hat also von Anfang an geplant den Feuerball als einmaligen Matchwinner mitzunehmen. Im Prinzip ist das vergleichbar mit einem mobilen "großer-Steinhinterhalt".
--- Ende Zitat ---
Nein. Denn für "ich belege den Slot mit Feuerball", benötigt man keinerlei Grips.
Für den Steinhinterhalt ist dagegen einiges an Vorarbeit notwendig: Du musst herausfinden, welche Route der Gegner nehmen wird. Du musst diese Route auskundschaften, um nach einer passenden Möglichkeit zum Hinterhalt zu suchen. Falls es so eine Stelle nicht gibt, muss du den Gegner irgendwie dazu bringen, seine Route zu ändern. Wenn der Gegner dann endlich eine Route nimmt, in der sich ein guter Hinterhalt legen lässt, musst du die Fallen auch passend aufbauen und dafür sorgen, dass dich die Kundschafter des Gegners dabei nicht beobachten.
Die ganze Vorbereitung eines Steinhinterhaltes kann schon ein eigenständiges AB sein, das einen ganzen Spielabend dauert.
Wenn der Magier-Spieler jedoch einen ganzen Spielabend lang ausspielt, wie er den Feuerball-Zauber in einen Slot packt, dann ruft das bei den übrigen Mitspielern jedoch eher gelangweiltes Gähnen hervor.
Das legen eines Steinlawinenhinterhaltes eignet sich hervorragend als eigenständiges AB innerhalb einer Kampagne. Das belegen eines Slots mit einem Feuerball ist jedoch bestenfalls einen Nebensatz wert.
Und ja: Kämpfe gegen weit unterlegenen Gegnern dauern halt nur 1, maximal 2 Runden. Zumindest bei D&D.
EDIT:
Außerdem wäre mir neu, dass in der Spruchbeschreibung vom Feuerball steht: "Wenn dieser Zauber eingesetzt wird, dann gewinnst du automatisch den Encounter." Stattdessen macht der Feuerball ganz normalen Schaden. (Mit halbierten Schaden, falls Rettungswurf gelingt.)
6:
Da TAFKAKB mich gebeten hat, ihn hier im Thread in Ruhe zu lassen, werde ich hier nicht mehr antworten.
Arldwulf:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 22.03.2012 | 15:32 ---Die ganze Vorbereitung eines Steinhinterhaltes kann schon ein eigenständiges AB sein, das einen ganzen Spielabend dauert.
--- Ende Zitat ---
Und genau das ist letzlich der Grund warum die Spieler dann normalerweise auch nicht dem Kampf hinterhertrauern. Sondern sich freuen etwas schweres geschafft zu haben.
Die Frage ist nur: Warum diskutieren wir das Steinlawinenbeispiel eigentlich? Es wäre schließlich genau so eine Sache die man mit D&D (und ja - vielleicht mit der 4E im besonderem, aber eben nicht nur damit) sehr gut machen kann.
Samael:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 22.03.2012 | 15:32 ---@Samael
Stehen diese Regeln denn im GRW oder gibt es dafür Erweiterungsbände?
--- Ende Zitat ---
Die genannten Regeln befinden sich ausnahmslos entweder im PHB oder im DMG, also in den Grundregeln. Es gibt aber Erweiterungsbände die gewisse Aspekte dann noch mal etwas detaillierter regeltechnisch ausleuchten - wenn einem danach ist eine Burg zu bauen oder eine Unterwasserkampagne zu spielen der kann sich dafür Detailregeln holen.
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