Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds Regelsystem
Ist Savage Worlds einfach zu erlernen?
Tharsinion:
--- Zitat ---Oehm ... again: darum ging es ja. Darum, wie die Regeln ohne Bennies sind. Mein nächster Satz läuft ja darauf hinaus, dass genau darum Bennies integriert wurden.
--- Ende Zitat ---
Wie ich schon geschrieben hab müssen beim Shaken alle drei Situationen eintreten, damit man nur noch schwer rauskommt. Wenn wir jetzt die Bennies rausstreichen bleiben immer noch die Wunden + Edges. Nur wenn der worst-case eintritt (ergo verwundet + keine Edges) bleibst du im Shaken hängen. Da SW aber niemals ohne Bennies gespielt wird ist die Betrachtung überflüssig, selbst wenn ich als SL 0 Bennies vergebe hat jeder Charakter von Beginn an immer noch drei.
--- Zitat ---Ich möchte daran erinnern, dass mein aus dem Zusammenhang gerissener Satz auf die Rechtfertigung der Bennies hinausläuft. Die Sicherungsleinen müssten also ohne Bennies funktionieren, damit dein Argument noch greift. Gibt es da wirklich noch so viele Sicherungsleinen? Also: Sicherungsleinen die jeder Charakter hat? Ist schon lange her, dass ich mich mit der ExEd auseinander gesetzt habe.
--- Ende Zitat ---
Ja ich habe deinen Satz aus dem Zusammenhang gerissen, weil es SW ohne Bennies nicht gibt. Selbst wenn der SL wie gesagt keinen einzigen vergibt startet jeder Spieler mit drei davon.
Die Sicherungsleinen existieren nicht wegen den Bennies, sondern die kleinen Glassteine machen sie nur stärker.
Bei einem übel explodierenden Schadenswurf ist es nämlich egal ob der Wurf jetzt 5 Wunden oder 10 Wunden anrichtet. Bei jedem Ergebnis über 5 Wunden (im Rahmen der meisten Charaktere, Kon-Monster mal ausgenommen) lohnt sich der Soak Roll nicht mehr. Ergo besteht hier keine Abhängigkeit von Bennies, der Charakter begibt sich so oder so auf die Incap Tabelle.
Hier wird es dann aber interessant. Im schlechtesten Fall schafft der Charakter seinen Kon Wurf nicht und geht ans Verbluten (lebt also mindestens noch diese Runde und die nächste, in der ihm geholfen werden kann!). Am Anfang der nächsten Runde darf er dann nochmal würfeln. Sollte er auch hier keinen Erfolg haben stirbt er am Ende der Runde (schlechtester Fall). Jeder Charakter der zu Boden geht und den Incap Wurf nicht schafft lebt also mindestens noch 2 Runden in der die anderen Spieler einiges tun können um ihn zu retten. Und das war der schlechteste Fall der jedem Charakter zur Verfügung steht.
Interessanterweise ist nämlich gar nicht die Anzahl der Bennies ausschlaggebend dafür ob ein Charakter wenn ihm 6 Wunden reingedrückt werden lebt oder nicht. Viel wichtiger ist seine Edge-Aufstellung. Wenn ein Spieler seinen Charakter nicht innerhalb von (im schlechtesten Falle) 2 Runden verbluten sehen will und auf die Hilfe seiner Mitspieler angewiesen sein will (bzw. Bennies), dann muss er halt Hard to kill kaufen. Mit diesem einen Edge ist es selbst wenn man keinen einzigen Bennie hat sehr schwierig zu sterben.
Fazit: Selbst wenn du Bennies und Edges streichst ist ein One-hit kill in SW nur mit 2% möglich (Snake-Eyes auf der Incap). Ansonsten hat man immer mindestens zwei Runden (bei schlechtesten Würfelergebnissen) bis man verblutet ist. Streichst du nur die Bennies aber erlaubst ein einziges Edge ist ein One hit Kill immer noch mit 2% möglich aber das verbluten wird um ein vielfaches unwahrscheinlicher und dauert weitaus länger (mehr Zeit zum helfen).
Spielst du SW einfach wie gedacht (3 Bennies zu Beginn des Abends + Edges zur Auswahl), kann ein explodierender Schadenswurf weder einen SC noch einen NSC sofort töten.
Sphärenwanderer:
--- Zitat ---Ich möchte daran erinnern, dass mein aus dem Zusammenhang gerissener Satz auf die Rechtfertigung der Bennies hinausläuft. Die Sicherungsleinen müssten also ohne Bennies funktionieren, damit dein Argument noch greift. Gibt es da wirklich noch so viele Sicherungsleinen? Also: Sicherungsleinen die jeder Charakter hat? Ist schon lange her, dass ich mich mit der ExEd auseinander gesetzt habe.
--- Ende Zitat ---
Wenn ein Charakter bei DSA 8 Konstitution hat und seine LE niemals steigert, ist der auch schnell tot, genauso wie ein WoD-Charakter mit Widerstandskraft 1 und ohne Rüstung. Natürlich muss nicht jeder Charakter eine Sicherungsleine haben - wer die Möglichkeiten des Systems nicht nutzt, ist selbst schuld, wenn sein Charakter stirbt. Abgesehen davon gibt es genug Settingregelvorschläge, die das System noch weniger tödlich machen, als es jetzt schon ist. Im Regelfall wird ein Charakter erstmal außer Gefecht gehen und hat ein paar Runden Zeit, in denen man ihn stabilisieren kann.
So abängig, wie immer geschrieben, ist das System von Bennies wirklich nicht. Sie sind meiner Erfahrung nach vornehmlich dazu da, coolere Aktionen zu belohnen und erlauben. Ohne Bennies werden die Überzahlen, gegen die man kämpft, eben ein bisschen kleiner, und die Aktionen, die die Charaktere sich trauen, bodenständiger und vorsichtiger. Funktionieren tut es dennoch. Der oft beschworene Benniefluss ist dramaturgisches Steuerungsinstrument, kein Dauerpolster für Systemschwächen.
Eulenspiegel:
@ Tharsinion
Gerade bei Anfängergruppen habe ich aber schon sehr häufig Bennie-Misswirtschaft erlebt. Das heißt, es ist für Anfängerspieler schwer, einzuschätzen, wann man einen Bennie ausgeben sollte und wann man ihn behalten sollte.
Und gerade Anfänger-SL vergessen häufig, Bennies zu vergeben. Klar, sie wissen, dass sie Bennies vergeben sollten. Aber während des Spiels wird es dann halt doch häufig vergessen.
Und zum "Hard to kill": Ja, das ist gerade für Anfängergruppen ein must-have Edge. Was Schade ist, da die Anzahl an Edges zu Beginn doch recht begrenzt ist und viele Spieler nicht wissen, dass sie sich diesen Edge holen sollten.
@ Sphärenwanderer
Ein DSA Charakter ist mit KO 8 und minimal LE schnell kampfunfähig. Bis zum Tod muss aber noch einiges passieren. (Und das, ohne geeignete Vorteile.)
Bei WoD kommt es darauf an: Als Magier ist man dann schnell tot.
Als Vampir oder Werwolf hast du dagegen weniger Probleme: Der Werwolf regeneriert extrem schnell und der Vampir verfällt meistens erstmal in Starre, bevor er stirbt.
Abd al Rahman:
Nach meinen Erfahrungen ist SW leicht zu erlernen. Allerdings benötigt man eine Weil um das System wirklich zu verstehen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass manchmal die Regeln zu knapp formuliert sind und erläuternde Beispiele fehlen. Das führt zu mehr Missverständnissen wie eigentlich nötig.
Sphärenwanderer:
@Eulenspiegel
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich finde, was den Heldentod bei DSA betrifft, nach einer kurzen Onlinesuche folgendes: Fällt die LE unter 0, kann der Held noch innerhalb der nächsten (W6 x KO) Kampfrunden gerettet werden. Fällt LE auf weniger als der Betrag der negativen KO, so ist er tot. Mit dem Vorteil Zäher Hund ist es jeweils die 1,5 fache KO. Das wäre eine härtere Regel als bei SW.
--- Zitat ---
Nach meinen Erfahrungen ist SW leicht zu erlernen. Allerdings benötigt man eine Weil um das System wirklich zu verstehen. Ich habe allerdings den Eindruck, dass manchmal die Regeln zu knapp formuliert sind und erläuternde Beispiele fehlen. Das führt zu mehr Missverständnissen wie eigentlich nötig.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich auch so - allerdings geht das Verstehen dann um die Entscheidung, wann man Settingregeln einbringen sollte, was diese im Regelsystem bewirken und warum wie welche Regel auf welche Weise entstanden ist. Zum Spiel an sich benötigt man nicht viel Verständnis davon. Und in der deutschen Regelversion gibt es mMn auch genug Hilfestellungen, um die Konsequenzen von Regeländerungen verständlich zu machen.
Also: Einfach zu erlernen und anzuwenden, aber nicht einfach zu durchdringen. Das ist aber bei vielen System nicht der Fall. Es gibt sicher einfachere und schnellere Systeme als SW, jedoch fehlt mir bei diesen der taktische Crunch, der für mich einen großen Teil des Fun ausmacht.
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