Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds
Was spielt ihr mit Savage Worlds?
Zoidberg:
--- Zitat von: Pyromancer am 25.11.2012 | 12:59 ---Ich benutze Savage Worlds momentan, um Midgard-Kampagnen damit zu spielen. Original-Midgard war mir zu sperrig, und ich wollte es auch einen Tacken actionreicher als das Original - unter anderem, weil die Kampagnen, die ich damit spielte und spiele auch eher actionlastiger sind als der Midgard-Durchschnitt.
Die Konvertierung auf Savage Worlds ging reibungslos, Low-Fantasy ohne viel Schnickschnack kann man quasi 1:1 aus dem Grundregelwerk spielen.
--- Ende Zitat ---
Interessant. Ich war eine Zeitlang auch auf dem Trip, mal Midgard mit SW zu probieren, bin allerdings damals in der Planung steckengeblieben. Schön, daß Dir eine problemlose Übersetzung gelungen ist. Ich denke, ich werd mir das mal als Anreiz nehmen, mit meinem SW Midgard Projekt weiterzukommen.
Und für den Herrn Moderator Zwart: es ist manchmal schwer, in einem Thread mit dem Titel: "Was spielt ihr mit SW" nicht detailliert die Vorteile von SW gegenüber einem bestimmten anderen System aufzuzählen. (in diesem Fall WFRP) Willst Du sozusagen nur oberflächliche Betrachtungen oder kurze allgemeine Sätze? Wenn ja, wirst Du mit meiner obigen Midgardausführung hoffentlich zufriedener sein, da sie nicht einzelne Punkte aufzählt, warum ich SW dem original Midgardsystem als überlegen ansehe. :)
D. M_Athair:
--- Zitat von: Zoidberg am 25.11.2012 | 12:44 ---Im Gegensatz zu meinem Vorposter finde ich, daß SW das ideale System für Warhammer Roleplay ist. Es spiegelt beispielsweise die Figuren und die kampflastige, schnelle, plastische Handlung in den Warhammer-Romane am besten wieder, [...]
--- Ende Zitat ---
Bis dahin: Volle Zustimmung! Das war auch der Grund warum ich mal eine SW-Conversion angefangen hatte.
--- Zitat von: Zoidberg am 25.11.2012 | 12:44 ---Warum also sollte man die original Warhammerregeln verwenden?
--- Ende Zitat ---
Vielleicht, weil ich den mühsamen Weg von Unten nach weiter Oben spielen will, der vom Abstieg in Wahnsinn und Verderbnis jederzeit bedroht wird? Weil ich mit einen interessanten Niemand ins Abenteuer werden will?
Also ein Spiel, das romanseitig an Jonathan Greens Necromancer, bzw. an die Kurzgeschichten Lehrlingsglück (Sean Flynn) oder Die Andere (Nicola Griffith) [beide aus: Das Gelächter finsterer Götter] oder auch Bestien in Samt und Seide (Jack Yeovil) angelehnt ist. Felix und Gotrek fand ich ... irgendwie recht stereotyp und letztlich langweilig.
Aber es stimmt schon: Wenn ich das action-getriebene Spiel nach Gotrek und Felix oder auch die höheren Machtlevel (imperiale Kampfzauberer, Dampfpanzer & Co.) im Spiel haben wollte, würde ich wohl auch (wieder) auf SW zurückgreifen.
Im Moment, bzw. seit längerem liegt das aber nicht in meinem Interesse.
Savage Worlds kommt bei mir eigentlich nur für Settings in Frage, in denen Mooks wichtig sind und eine ausreichende Zahl von Mooks genrekonform auf diese Rolle begrenzt bleibt. Solomon Kane ist so ein Fall. Zorro. Star Wars. Spaghetti Western und früher US-Western.
Allen gemein ist, dass in diesen Settings die Protagonisten recht kompetent sind. Dass sie was reißen können und sich regelmäßig gegen eine größere Zahl Gegner durchsetzen. Die feineren Umwelt-, Persönlichkeits-, Magie- und Techniknuancen sind für diese Settings nicht relevant. Das heißt: Ich muss auch nicht in die Trickkiste greifen und mit Trappings versuchen diese Nuancen dazuzumalen.
--- Zitat von: Zwart am 25.11.2012 | 11:30 ---Man nenne mir Genre und Setting und ich bastel da was passendes mit SW draus.
--- Ende Zitat ---
Bodenständiges, realitätsnahes Mittelalter auf Hârn; Explorative, settingschwere High Fantasy in Barsaive.
YY:
Ich arbeite zunächst mit dem Ausschlussverfahren:
Z.B. Corporation spiele ich nicht mit SW, weil dessen eigenes System genau das beabsichtigte Spielgefühl liefert (ich vergleiche Corporation oft mit einem arcadigen 3d-Shooter).
Spielmechanisch bietet Corporation SCs, die in ihren Fachgebieten absurd kompetent sind und man schratzt sich im Kampf lustig große Mengen Schild- und Lebenspunkte runter. Hier ist eine große Berechenbarkeit durchaus gewollt und schiebt die taktischen Entscheidungen eine Ebene nach oben.
Das könnte man auch mit SW erreichen, aber warum sich den Aufwand machen, um beim selben Ergebnis zu landen?
Corporation ist so leicht zu lernen, dass man sich mMn lieber ein neues System aneignet, als sich Unterschiede zum "normalen" SW merken zu müssen - das ist bei größeren Umbauten für mich immer so eine Sache...
Ansonsten gibt es noch einige Settings, die wir aus anderen Gründen mit dem mitgelieferten System spielen - allen voran Shadowrun(4), wobei das zum allergrößten Teil eine Nostalgiefrage ist.
Ich nutze SW darüberhinaus nicht gern für Settings, in denen es (mir) sehr auf Details ankommt und/oder in denen die SCs "zerbrechlich" (≠ inkompetent (!)) sein sollen.
Paradebeispiel wäre für mich unsere "The Shield"-Polizeirunde: Keine Magie, keine Mooks, Kämpfe extrem gefährlich und das System muss feinkörnig genug arbeiten, um u.A. das "Use of Force Continuum" sauber (=plausibel und authentisch) abzubilden.
Dafür habe ich dann lieber GURPS genommen.
Meine Spieler bemängeln an SW des Öfteren, dass das grundsätzliche Spielgefühl auch bei größeren Umbauten so ähnlich bleibt, dass man bisweilen das Gefühl bekommt, immer das Gleiche zu spielen - auch wenn sich die Settings extrem unterscheiden.
Das ist wohl der Hauptgrund, warum wir zwischen längeren SW-Projekten meistens was anderes spielen.
Ich persönlich würde für mehr Sachen SW nutzen als meine Spieler.
D. M_Athair:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
--- Zitat von: Zoidberg am 25.11.2012 | 13:10 ---Und für den Herrn Moderator Zwart: es ist manchmal schwer, in einem Thread mit dem Titel: "Was spielt ihr mit SW" nicht detailliert die Vorteile von SW gegenüber einem bestimmten anderen System aufzuzählen. (in diesem Fall WFRP) Willst Du sozusagen nur oberflächliche Betrachtungen oder kurze allgemeine Sätze? Wenn ja, wirst Du mit meiner obigen Midgardausführung hoffentlich zufriedener sein, da sie nicht einzelne Punkte aufzählt, warum ich SW dem original Midgardsystem als überlegen ansehe. :)
--- Ende Zitat ---
Eigentlich soll es in diesm Thread darum gehen, warum und wo SAVAGE WORLDS das System der Wahl ist und wo eben nicht. Vergleiche mit anderen Systemen finde ich mittlerweile eher unpassend, weil es hier um die persönliche Illustration der Chancen, Möglichkeiten und Grenzen von SAVAGE WORLDS geht. Andere Systeme sollen lediglich aufzeigen, wo man persönlich die Grenzen von SW sieht. Wenn sie aber zum Vergleichsgegenstand werden, geht automatisch der Fokus von Savage Worlds als alleiniger Untersuchungsgegenstand verloren. Man hätte dann zwei Untersuchungsgegenstände, die miteinander verglichen werden. (Das ist durchaus nicht uninteressant, nur ist es ein völlig anderes Vorgehen als das, was mir für den Thread vorschwebt. Kurz: Es sprengt den Rahmen des Themas - wie Zwart richtig erkannt hat.)
Um nochmal auf das Warhammer-Beispiel zu kommen: Warum SW das perfekte System für Warhammer ist, wird klarer, wenn aufgezeigt wird, welche Wünsche und Erwartungen das System in Bezug auf das Setting erfüllt. Der Vergleich mit den Original-Systemen lenkt den Blick auf die Unterschiede zwischen SW und WFRP. Aus dem Fokus gerät dann dabei, wie sich die Stärken vom SW im Setting (Warhammer) entfalten, weil mit Schwächen des Origialsystems argumentiert wird (die andere wiederum als Stärken sehen können). Kurz: Der Diskussionsverlauf verändert sich. Das Thema verlässt die Präferenzen der User, die Savage Worlds an bestimmten Stellen erfüllt oder eben nicht erfüllt. Stattdessen werden Präferenzen in ein Koordianten-System (Savage Worlds - anderes RPG) eingeordnet und diese Einordnung wird Diskussionsgegenstand. Ums nochmal zu präszesieren: Es geht weg von "System [=SW] does matter" hin zu "Setting sucht passendes System".
War das verständlich?
Danke an alle, die bisher hier was beigetragen haben. :d
Euere Darstellungen sind alle sehr interessant & helfen mir durchaus weiter.
alexandro:
--- Zitat von: Athair am 25.11.2012 | 13:34 ---Bodenständiges, realitätsnahes Mittelalter auf Hârn;
--- Ende Zitat ---
Bodeständiges, realitätsnahes Mittelalter habe ich schon in der Known World gespielt, warum sollte das auf Hârn nicht gehen?
Was ist denn da wichtig?
Ein Wirtschaftssystem, welches die mittelalterliche Feudalgesellschaft abbildet? Da steht bei SaWo nichts im Weg - entweder man übernimmt es 1:1 (wenn man es detailliert will), oder man nimmt ein abstraktes Äquivalent (wie das aus dem Hellfrost-Erweiterungsband).
Gefährliche Kämpfe, wo der Verlierer an seinen Verletzungen stirbt und der Gewinner an Wundbrand - auch dafür gibt es genug Stellschrauben (die Verletzungstabelle und die Heilregeln sind sowieso mit jeder Edition tödlicher geworden und mit der "Dreckiger Schaden"-Regel wird auch der Unterschied zwischen Extras und Wildcards aufgeweicht).
--- Zitat ---Explorative, settingschwere High Fantasy in Barsaive.
--- Ende Zitat ---
Auch hier sehe ich nicht, wie das System dem im Weg stehen sollte (Earthdawn ist ja im Grunde ein D&D-like und die Charaktere machen typischen D&D-Kram - nur halt mit anderer Begründung).
P.S.: Deadlands mit SaWo bildet (die übernatürlichen Elemente mal außen vor) imho eher amerikanische Western ("Der Texaner", "Pale Rider", wenn man leichte übernatürliche Einflüsse mit rein nimmt auch "The Missing") ab, als den Italo-Kram.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln