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[VtM / VtR] Welche Menschlichkeit bevorzugt ihr?
GIGiovanni:
--- Zitat von: SLF am 1.12.2012 | 02:44 ---Nochmal: Ich spiele nicht gerne die Bösen.
Wann Gewaltanwendung notwendig ist, und wann Töten notwendig ist, ist immer so eine Frage. Ich möchte - zumindest bei Urban Fantasy* - niemanden spielen, der ohne Gewissensbisse tötend durch die Gegend rennt. Ich möchte sowas auch nicht leiten, und "richtig" (dem Fluff entsprechend) gespielter Sabbat löst bei mir eher Übelkeit aus.
* In der "normalen" Fantasy ist das was anderes, da ist Gewalt mit Todesfolge eine Alltagserscheinung, und selbst da spiele ich keine Fanatiker, die sofort Scheiterhaufen errichten, aber da kämpfe ich auch mal ohne Moralkonflikt auf Leben und Tod gegen Orcs oder Banditen. Da kommen die persönlichen Konflikte auf anderen Ebenen ins Spiel.
--- Ende Zitat ---
ich kann Deine Argumentation gut nachvollziehen, habe ich im Fantasybereich auch so gesehen. Heute frage ich mich allerdings dann schon mal; Orcs und Andere sind auch Lebewesen, warum spricht man Ihnen die "Lebesberechtigung" ab.
Die meisten Menschen, haben keine Probleme Tiere für Ihre Ernährungswandel zu töten oder töten zu lassen (ich auch nicht), warum sollten Vampire dann Probleme mit ihrem "Vieh" uns Menschen haben. Liegt wohl ehrlich nur daran, dass wir Menschen diesmal die Opfer sind.
Sellen wir uns mal Alliens vor, die andere wie Vieh betrachten, die werden wohl kaum ein Problem mit dem Töten von Menschen haben, auch wenn in ihrer Kultur das Töten der gleichen Art streng verboten ist.
Ist alles eine Art der Sichtweise >;D
Oberkampf:
@GIGiovanni:
Der Punkt ist durchaus richtig, ich würde hier Genrekonventionen ins Spiel bringen.
In der (traditionellen) Fantasy und teilweise im Pulp oder der pulpigen Sci-Fi werden massenweise Mooks umgemäht. Da ist der Tod Einzelner, wenn man jetzt mal von Hauptprotagonisten absieht, keine Tragödie. Natürlich kann man auch mit diesen Spielen persönliche Dramen gestalten, aber die müssen andere Fokuspunkte haben. In Star Wars (eher wenig Drama, aber durchaus vorhanden) ist es z.B. die Frage, ob Luke zur dunklen Seite der Macht wechselt. Es geht nicht darum, dass er ein paar Stormtrooper umgebracht hat.
Die Urban Fantasy, zu der V:tM und V:tR irgendwo auch gehören, spielt auf einer kleineren, persönlichen Ebene. Vielleicht kommen da auch mal Massenaufgebote, z.B. Schlägerbanden, aber meistens bewegt man sich in sehr persönlichen Räumen und jedes Opfer hat ein Gesicht (oder sollte eins haben?), was der namenlose Orc Nummer 1372 eben nicht hat.
Wahrscheinlich würden Vampire, wenn es sie wirklich gäbe, Menschen als Vieh ansehen, und die Sabbatpfade geben ja für solche Haltungen brauchbare Beispiele, aber das wäre eben nicht der Punkt, an dem ich spielen wollte. Das ganze Schwarze-Hand-Zeug scheint mir eher für die Entwicklung von NSCs/Antagonisten geeignet zu sein. Mir liegt nichts daran, zu spielen, wie menschenverachtend ein echter Vampir in der Realität wahrscheinlich wäre - sowas porträtiert man mMn eher in NSCs, die ihre Menschlichkeit verloren haben (oder eben einem Pfad folgen). Darum denke ich, dass ich mit Humanity 5 - 6 oder 7 den für mich interessanten "Soft Spot" ganz gut getroffen habe.
Jiba:
Ganz klar: Mein SC soll langsam entarten, Menschlichkeit verlieren. Alles andere ist Kinderkarneval! >;D
alexandro:
--- Zitat von: Eulenspiegel am 1.12.2012 | 01:42 ---@alexandro
Ja, wenn ein Vampir so tut, als wäre alles beim alten, leugnet er die Realität. Wenn er aber menschliche moralische Maßstäbe hochhält, dann ist das keine Realitätsleugnung.
--- Ende Zitat ---
Doch. Wenn er sagt "Ich bin jetzt Vampir, deswegen muss ich noch einem westlich-humanistischen Regelkatalog leben" dann ist das etwa so sinnvoll, als ob ein seit kurzem querschnittgelähmter Mensch sich entscheidet ab sofort nach Asimovs Robotergesetzen zu leben.
Beides ist kein gesunder Umgang mit der eigenen Zustandsänderung.
--- Zitat ---In VtM sowie Anfang des 20. Jahrhunderts haben Blutsverwandtschaft/Nationalität eine große Auswirkung auf das soziale Umfeld.
In VtR sowie Anfang des 21. Jahrhunderts haben Blutsverwandtschaft/Nationalität kaum eine Auswirkung auf das soziale Umfeld.
--- Ende Zitat ---
Welche? Abgesehen davon, dass man zufällig den selben geographischen Raum einnimmt und die selbe Sprache spricht gibt es da kaum Gemeinsamkeiten. Es gibt eher selten Gruppen die sich zusammenfinden, "Weil wir alle [Nationalität] sind" (und selbst wenn, meinen die oft etwas vollkommen anderes damit, da sie die Nationalität in diesem Fall mit bestimmten Interessen, Vorlieben und Überzeugungen gleichsetzen, welche der EIGENTLICHE GRUND sind, warum die Gruppe zusammenfindet).
@Bad Horse: Größe ist kein Kriterium. Es gibt genug Familien, welche weitverzweigt genug sind, um als "Clan" durchzugehen.
Eulenspiegel:
@alexandro
1) Der Regelkatalog ist eine reine Regeltechnik. Ingame gibt es keinen Regelkatalog sondern nur die westlich-humanistische Moral. (Der Regelkatalog ist nur entstanden, weil einige Leute aus dem Fluff unbedingt Crunch machen wollten und sich Crunch ohne Regelkatalog schwer macht. Ingame ist es aber nach wie vor einfach die westlich-humanistische Moral ohne Katalog.)
2) Er hält die westlich-humanistischen Werte ja nicht deswegen hoch, weil er ein Vampir ist. Er hält die westlich-humanistischen Werte deswegen hoch, weil er schon zu Lebzeiten die westlich-humanistischen Werte für gut erachtet hat.
Menschlichkeit ist nichts, mit dem du beginnst, wenn du zum Vampir wirst. Menschlichkeit ist etwas, was du schon als Mensch hast und was du fortsetzt, wenn du zum Vampir wirst.
--- Zitat ---Welche? Abgesehen davon, dass man zufällig den selben geographischen Raum einnimmt und die selbe Sprache spricht gibt es da kaum Gemeinsamkeiten.
--- Ende Zitat ---
Welche was?
- Welche Blutsverwandtschaft?
- Welche Nationalität?
- Welche Auswirkungen?
- Welches soziales Umfeld?
Füge hinter dem Fragewort "Welche" doch bitte irgendein Substantiv hinzu. Ich habe im Augenblick nicht die geringste Ahnung, worauf du dich beziehst. Erschwerend kommt noch hinzu, dass du zwei Sätze mit völlig entgegengesetzten Aussagen von mir zitierst. Da wäre es schön, wenn du mir schreibst, auf welchen der beiden Sätze du dich nun beziehst.
--- Zitat ---Es gibt eher selten Gruppen die sich zusammenfinden, "Weil wir alle [Nationalität] sind" (und selbst wenn, meinen die oft etwas vollkommen anderes damit, da sie die Nationalität in diesem Fall mit bestimmten Interessen, Vorlieben und Überzeugungen gleichsetzen, welche der EIGENTLICHE GRUND sind, warum die Gruppe zusammenfindet).
--- Ende Zitat ---
Jetzt im 21. Jahrhundert würde ich dir zustimmen. Hier ist es eher GiGiovanni, der dir mit Post #32 widersprechen würde.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das jedoch anders. Dort gab es extrem großes Misstrauen gegenüber Ausländern. Zudem sprachen sie eine fremde Sprache, die man nicht oder nur schwer verstand. Daher ist man eher unter Leuten der gleichen Nationalität geblieben, die man kannte. Ausländer wurden ausgegrenzt. Und auch innerhalb der Ghettos haben sich die Ausländer dann innerhalb ihrer Nationalität organisiert.
--- Zitat ---Größe ist kein Kriterium. Es gibt genug Familien, welche weitverzweigt genug sind, um als "Clan" durchzugehen.
--- Ende Zitat ---
Jetzt vergleiche mal einen Familienclan mit einem Vampirclan:
Ein Familienclan kommt, wenn es hochkommt, weltweit auf 1000 Mitglieder. Bei einem Vampirclan kannst du noch 2 Nullen anfügen.
Was es im Laufe der Weltgeschichte gab, ist, dass ein Familienclan so mächtig geworden ist, dass er quasi eine neue Nation gegründet hat. (Die Habsburger sind hier das bekannteste Beispiel.)
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