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Warum ich keine Systeme mag, die über die Würfelsorte skalieren.

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Lichtbringer:
Keine Ahnung, ob es da viel zu diskutieren gab, aber ich wurde um einen eigenen Beitrag gebeten. Ich hatte meine Meinung schon hier angedeuted:


--- Zitat von: Der_Lichtbringer am 14.02.2013 | 14:46 ---Ich verstehe, was du willst, was dich an FATE stört, aber muss es gerade Cortex sein? Systeme, die über die Würfelsorte skalieren, haben eine blödsinnige Stochastik.

--- Ende Zitat ---

Und prompt kam die Frage von Horatio:


--- Zitat von: Horatio am 27.02.2013 | 14:20 ---Ich glaube wir brauchen doch das neue Thema, einfach weil diese Pauschale Aussage von dir schon merhrmals gelesen habe (und ich verstehe die W6 vs. W8 Problematik beim MW 4 bei SW), aber ich sie nicht immer nachvollziehen kann:

In Cortex+ (in seiner modernsten und m.E. schönsten Gestalt MHR) würfelt man immer Würfel gegeneinander. Man bildet einen Pool aus verschiedenen Bereichen (in der Regel mit Würfeln von W6-W12) und nimmt die beiden höchsten Würfel. Selbst bei Würfen die sich nicht gegen einen anderen Charakter richten, würfelt man gegen den Doompool des SL. Es gibt kein Hochwürfeln und keine festen Schwierigkeitsgrade.

Wo kommt es da zu ungewollten / unschönen Ungleichgewichten?

--- Ende Zitat ---

Die Antwort ist simpel: Von Ungleichgewichten habe ich gar nichts geschrieben. Das ist keine Frage des Balancings.

Mein Problem ist eines der Glaubwürdigkeit. Solche Systeme behaupten im Endeffekt, dass jemand, der besser in etwas ist, eine breite Verteilung an Resultaten hat. Und zwar eine sehr viel breitere. Wenn man von W4 nach W12 geht, verdreifacht sie sich.
Im unteren Randbereich mag das noch sinnvoll erscheinen, weil jemand, der gar nichts kann, nur das eine Resultat Scheitern haben kann (Tatsächlich ist es dennoch Blödsinn, weil man für eine tatsächliche Quantifizierung einbeziehen müsste, dass man nicht immer auf die gleiche Weise scheitert.), aber sobald man halbwegs weiß, warum es im Allgemeinen geht (triviales Beispiel Klettern), gibt es nicht den geringsten Grund für diese blödsinnige Verbreiterung der Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Ich (und wahrscheinlich nicht nur ich) habe einfach ein recht intuitives Zahlenverständnis, weshalb durch solche Mechanismen mein willentliches Aussetzen des Unglaubens einfach komplett zum Fenster rausfliegt. Sie behaupten etwas, das meiner gesamten Alltagserfahrung widerspricht, und wirken daher sehr zufällig und beliebig.

Auch in narrativen Systemen muss es ein Minimum an Plausibilität geben, weil es ohne ein mentales Modell der fiktiven Welt keine Fiktion möglich ist. Und die bei diesen Würfelmechanismen reicht mir diese halt nicht aus.

Tsu:
Irrelevant weil bei MHR die Würfelstufe auch die Effektstufe beeinflussen kann.

Lichtbringer:
Bitte um Erklärung.

WitzeClown:

--- Zitat von: Der_Lichtbringer am 27.02.2013 | 15:19 ---Mein Problem ist eines der Glaubwürdigkeit. Solche Systeme behaupten im Endeffekt, dass jemand, der besser in etwas ist, eine breite Verteilung an Resultaten hat. Und zwar eine sehr viel breitere. Wenn man von W4 nach W12 geht, verdreifacht sie sich.
--- Ende Zitat ---

Das stimmt nur, wenn man die möglichen Ergebnisse des Würfelwurfs einzeln betrachtet. Sobald man sich auf die beiden Ereignisse Erfolg/Mißerfolg beschränkt hat sich dein gesamter Einwand erledigt.

Differenziert man allerdings nach Qualität des Erfolgs und schaut sich die einzelnen Ergebnisse an, dann kann ich deiner Argumentation schon folgen.

Lichtbringer:

--- Zitat von: WitzeClown am 27.02.2013 | 15:34 ---Das stimmt nur, wenn man die möglichen Ergebnisse des Würfelwurfs einzeln betrachtet. Sobald man sich auf die beiden Ereignisse Erfolg/Mißerfolg beschränkt hat sich dein gesamter Einwand erledigt.

--- Ende Zitat ---

Nein. Das wäre nur der Fall, wenn die Würfelbandbreite, über die solche Systeme skalieren, deutlich breiter wäre.
Meine Kollegin beispielsweise ist nicht sonderlich gut in Mathe. Wenn sie eine komplizierte Gleichung lösen soll (und ich gerade nicht zur Verfügung stehe) gelingt es ihr manchmal, aber leider eher selten. Meine Wahrscheinlichkeit, dabei Erfolg zu haben, ist um ein Vielfaches höher als die maximale Brandbreite W4 bis W12 zulässt, auch 2W4 bis 2W12 reicht vermutlich nicht aus. Und meine Kollegin ist nicht auf dem niedrigsten Matheniveau, sondern deutlich höher.

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