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Warum ich keine Systeme mag, die über die Würfelsorte skalieren.
WitzeClown:
--- Zitat von: Der_Lichtbringer am 27.02.2013 | 15:39 ---Nein. Das wäre nur der Fall, wenn die Würfelbandbreite, über die solche Systeme skalieren, deutlich breiter wäre.
Meine Kollegin beispielsweise ist nicht sonderlich gut in Mathe. Wenn sie eine komplizierte Gleichung lösen soll (und ich gerade nicht zur Verfügung stehe) gelingt es ihr manchmal, aber leider eher selten. Meine Wahrscheinlichkeit, dabei Erfolg zu haben, ist um ein Vielfaches höher als die maximale Brandbreite W4 bis W12 zulässt, auch 2W4 bis 2W12 reicht vermutlich nicht aus. Und meine Kollegin ist nicht auf dem niedrigsten Matheniveau, sondern deutlich höher.
--- Ende Zitat ---
Ah. Es ist also eine "Realismus"-diskussion.
Ich bin raus.
scrandy:
Nein es ist keine Realismus-Diskussion, sondern eine Diskussion wie sich Würfelproben anfühlen. Ich habe damals Serenity gespielt (man halte mich also auf, wenn sich das bei Cortex+ grundlegend geändert haben sollte) und damals ist mir das Konzept auch negativ aufgefallen.
Wenn man in einer Fähigkeit kompetenter wird erhöht sich die Sicherheit der Ausführung kaum, die Bandbreite dessen was man schaffen kann jedoch schon. Das bedeutet, dass manche Proben zufälliger sind als sie in der gemeinsamen Vorstelung der Spieler eigentlich sein müssten. System mit Einzelschrittauflösung (also zum Beispiel Kampfsysteme) haben enorme Vorteile bei so einem linearen Skalieren, weil man zufallslastige Einzelschritte benötigt und das Endergebnis ja über viele Schritte erst entsteht. Bei Entscheidungsproben wirkt es allerdings glaubhafter, wenn kompetente Menschen einfache Arbeiten mit fast sicherer Wahrscheinlichkeit erledigen können und nur bei wirklich schwierigen Dingen wirklich eine Herausforderung haben.
Wenn ich also eine Schwierigkeit von 4 mit einem W12 erreichen muss. Bedeutet das, dass ich als sehr kompetenter Mensch immer noch 3/12 also 25% Chance habe zu scheitern. Spätestens wenn Serenitys Pilot also einfach nur landen soll, macht es keinen Sinn, dass er bei jedem 4ten mal eine Bruchlandung macht.
Das Würfelstep-Systeme aber auch ohne dieses Problem existieren können zeigt übrigens Cronica Feudalis. Da gibt es maximal 3 Würfel gleichzeitig und das höchste Ergebnis zählt. Durch das hinzunehmen weiterer Würfel kann man hier die Sicherheit erhöhen und durch die Höhe des Steps die Möglichkeiten besondere Aktionen zu vollbringen einfügen.
Ich habe übrigens nichts gegen Cortex+ aber die Wahrscheinlichkeiten haben für mich eben wirklich diesen Schwachpunkt.
DonJohnny:
Ich geb Lichtbringer Recht, Systeme die über die Würfelsorte skalieren haben einen Plausibilitätsnachteil. Ich finde aber wenn man das kombiniert mit z.B. Skalierung über Würfelanzahl können auch sinnige Systeme rauskommen wie z.B. Deadlands classic. Hier zählt der höchste Würfel (der explodieren kann) und man hat i.d.R. irgendwas zwischen W4 und W12 so wie zwischen i.d.R. einen bis 5 Würfel. Auf diese Weise kann man z.B. sowohl z.B. bei Wissen darstellen, dass jemandem oft die verrücktesten Fakten in den Sinn kommen (hoher Würfel) oder, dass jemand ein breites Allgemeinwissen hat (viele Würfel) oder beides.
alexandro:
Als Mathematiker solltest du eigentlich wissen, dass du keine "Wahrscheinlichkeit" hast eine Gleichung zu lösen, sondern die Fähigkeit/Unfähigkeit dazu, welche mit Wahrscheinlichkeiten erstmal gar nichts zu tun hat.
Wahrscheinlichkeiten kommen nur ins Spiel, wenn man eine größere Gruppe von Personen hat, und wissen will wie viele von ihnen (statistisch) über die Fähigkeit verfügen, diese Gleichung zu lösen. Betrachtet man den Rollenspielcharakter in dieser Weise, so kann man entweder festlegen "er verfügt (nicht) über diese Fähigkeit" (und lässt dementsprechend das Würfeln weg) oder man lässt den Wurf darüber entscheiden, ob er zu dieser statistisch relevanten Gruppe von Menschen gehört. Alles andere wäre hochgradig albern.
Die Fähigkeit/Unfähigkeit wird bei Cortex+ (MHR) übrigens auch über die Würfelstufe ausgedrückt: wenn man "Strength" nicht auf mindestens W10 hat, wird man niemals Autos werfen oder Löcher in Wände schlagen, egal wie gut man würfelt, wenn man "Durability" auf W10+ hat, jucken einen poplige Schusswaffen nicht mehr (egal wie gut der Gegner würfelt) und bestimmte mathematische Probleme können halt nur von einem Science Expert (W8) oder Master (W10) bewältigt werden.
@Effektwürfel: Neben den zwei Action Dice (welche addiert werden), wird bei Cortex+ noch ein Effect Die behalten, von dem nur die Würfelstufe relevant ist und der z.B. für Schaden verwendet wird (die Notation wäre z.B:: "Ich hab ein Ergebnis von 13, mit einem W8 Effekt.".
alexandro:
@DonJohnny: Bei Deadlands werden alle Würfel zusammengezählt.
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