Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Settings die (weit!) weniger Aufmerksamkeit verdienten
Boba Fett:
--- Zitat von: Luxferre am 10.04.2013 | 16:07 ---Es gibt kein Setting, welches objektiv besehen weniger Beachtung verdiente.
--- Ende Zitat ---
Indirekte Zustimmung...
Ebenso stimmt es, dass eigentlich jedes Setting etwas weniger gehyped und unaufgeregt behandelt, dadurch massiv an Qualität gewinnt.
Insofern lautet meine Antwort: keines / jedes
La Cipolla:
This!
--- Zitat ---Am Beispiel: Shadowrun beherrschte lange Zeit fast komplett den Cyberpunk-Markt, ohne wirklich CP zu sein. Ich kenne es als beschauliche Erzählfantasy mit spießbürgerlich gepflegtem Sci-Fi-Touch und dicken Wummen - und das ist nicht dass, was ich mit CP verbinden würde. Das Ärgerliche ist aber nicht das Shadowrun-Setting, sondern die Tatsache, dass es ein halb berührtes Genre fast monopolisiert (hat). Hinzu kommt, dass ich die Ausprägung SR eher als (ungewollt) parodistisch wahrnehme. Ich habe nichts gegen Genrekreuzungen und Genremix*, und angeblich hat SR auch irgendwelche ernsten Züge, die mir völlig entgangen sind. Ich kann sogar in Grenzen mit reinen Parodien leben - aber sowas wie Paranoia ist eigentlich nicht meins.
--- Ende Zitat ---
Einerseits verstehe ich, was du meinst (auch wenn ich zu der Fraktion gehöre, die es gern sieht, wenn Cyberpunk auf Heute geupdatet wird) ... aber Shadowrun hat doch echt total eindeutig (gewollt!) parodistische Züge. ;D Ich meine, sie vermischen Ernst und Spaß immer sehr geschickt, oft auch subtil, aber das ist ja gerade das Geniale, das Absurde daran.
Der ernste Part, den es dem Cyberpunk voraus hat, ist in meinen Augen auch genau diese Relativierung. Im Cyberpunk hast du halt Fatalismus mit nem Funken Hoffnung, der sich weigert, auszusterben, bei Shadowrun dagegen muss ich ständig überlegen, ob irgendetwas dystopisch, utopisch oder wertfrei ankommt. Total großartig, was die Ernsthaftigkeit angeht. (So ein bisschen wie bei Brave New World, das hatte bei mir einen ähnlichen Effekt.) Ist in meinen Augen auch nur besser geworden, von Edition zu Edition.
Boba Fett:
BTW@Xemides&Teylen:
Ich kann Teylen verstehen, ich finde das Verhältnis der Anzahl an Fantasy Settings (Fäntelalter) gegenüber anderen Genres auch unverhältnismäßig. Ich bin auch eher SciFi orientiert und konsumiere Fantasy eher als Ersatzdroge... Und das ist persönlicher Geschmack, das muss man nicht in Frage stellen. Und ich denke, da muss man auch nicht formulieren, was einen stört...
Allerdings ist es auch klar, was zu tun wäre, um den Mißstand zu bereinigen: Man muss die Leute dahin bekommen was anderes zu spielen / spielen zu wollen.
Dann werden auch andere Sachen produziert.
Teylen:
--- Zitat von: Boba Fett am 10.04.2013 | 16:28 ---Allerdings ist es auch klar, was zu tun wäre, um den Mißstand zu bereinigen: Man muss die Leute dahin bekommen was anderes zu spielen / spielen zu wollen.
--- Ende Zitat ---
Da stimme ich zu. Es funktionierte sogar mitunter in der Praxis.
Das heißt wenn ich es richtig verstehe veröffentlicht Prometheus Omerta - Die Macht der Mafia aus dem Verlag Holocubierta zuerst, anstelle "El Marca del Este" (iirc) einem Fantasy System aus dem selben Haus, weil ersteres auf der RPC einen größeren Andrang oder zumindest ein größeres Interesse erzielte. :D
Oberkampf:
Komischerweise gibt es trotz der sehr dominanten Settings im Fantasybereich kein Setting mit Monopolstellung - selbst Aventurien (in D.) nicht. Das finde ich schon bemerkenswert.
Die meisten Settings sind entweder stark/klar in einem der drei traditionellen, "großen" Rollenspielgenres (Fantasy, Sci-Fi, Horror) verankert, oder eine Kreuzung dieser drei untereinander, oder eine Kreuzung eines weiteren Genres (meinetwegen Krimi, Western) mit einem der großen drei.
Der Fantasybereich hat es in jedem Fall geschafft, mehrere Settings hervorzubringen, die eine gewisse Verbreitung haben, und ist zumindest meinem Eindruck nach auch der Bereich, in dem am eifrigsten nicht ursprünglich rollenspielerische Settings ins P&P-RPG konvertiert werden (HdR, Conan, Elrik u.a. von Moorcock, Sachen von Leiber usw.). Insofern, so ärgerlich es auch ist, wenn Aventurien und Faerun den Fantasybereich beherrschen, hier muss man sich mMn über die Vielfalt der Möglichkeiten wenig Gedanken machen.
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