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Spielleiter wuerfelt nicht

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Teylen:
Die Verteilung der Erzählrechte ist unabhängig davon ob nur eine Seite die eigentliche Spielmechanik bedient.
Tatsächlich könnte man gerade auch argumentieren das, durch die Entbindung einer Partei von der Spielmechaniken, die Erzählrechte ungleichmäßig verteilt werden.

Ansonsten sind Spielmechaniken kein Relikt von Kriegsspielen sondern ein Allgemeines Element von Spielen.

Achamanian:

--- Zitat von: Teylen am 20.08.2013 | 08:13 ---
Ansonsten sind Spielmechaniken kein Relikt von Kriegsspielen sondern ein Allgemeines Element von Spielen.

--- Ende Zitat ---

Es ging Slayn glaube ich nicht darum, dass Würfeln ein "Relikt von Kriegsspielen" sind, sondern dass die Ur-Rollenspiele/Kriegsspiele das Konzept ins Spiel eingeführt haben, dass in erster Linie gewürfelt wird, um über den Ausgang von simulierten Handlungen zu entscheiden, die ein Unsicherheitselement enthalten. Das ist eigentlich bei allen anderen Arten von Spielen völlig unüblich. Beim Kniffeln simuliert das Würfeln ebensowenig die Handlungen irgendwelcher Figuren in einer fiktiven Sekundären Realität wie beim Backgammon.
Dieses Konzept: "Handlungen fiktiver Figuren in einer sekundären Realität wird durch Würfeln simuliert" hat sich ins Rollenspiel fortgesetzt. Es ist aber keinesfalls eine nötige Bedingung für Rollenspiele. Eigentlich braucht man den Würfel ja üblicherweise nicht zur Simulation, sondern als ein Spannungselement, das für alle beteiligten Spieler, inkl. des SL, unberechenbar ist.

Übrigens neige ich auch im klassischen Rollenspiel dazu, gerade unerwartet gute oder schlechte Würfelergebnisse der Spieler immer eher als äußere Umstände zu interpretieren (Ausrutschen in einer Pfütze, blendendes Sonnenlicht, der Gegner stolpert ins Schwert) und nicht als unerklärliche Glanzleistungen oder Patzer der SC. Dadurch wird das Bild von den jeweiligen Kompetenzen der SC nicht infrage gestellt. Bei dem Ansatz kommt es mir entgegen, als SL nicht zu würfeln, weil ich ohnehin auf das Gesamtergebnis schaue und eine Erklärung dafür suche.

Slayn:

--- Zitat von: Teylen am 20.08.2013 | 08:13 ---Die Verteilung der Erzählrechte ist unabhängig davon ob nur eine Seite die eigentliche Spielmechanik bedient.
Tatsächlich könnte man gerade auch argumentieren das, durch die Entbindung einer Partei von der Spielmechaniken, die Erzählrechte ungleichmäßig verteilt werden.

Ansonsten sind Spielmechaniken kein Relikt von Kriegsspielen sondern ein Allgemeines Element von Spielen.

--- Ende Zitat ---

Nicht Spielmechanik sondern Schrittweises Abbilden einer Handlung durch Spielmechanik, der Simulationsaspekt dahinter.

Sobald da ein Wechselschritt drin ist, verliert der aktive Spieler sein Erzählrecht über die Handlung. Besonders wirr wird es, wenn das System noch Reaktionen zulässt, die einen sofortigen Wechsel der Erzählrechte mit sich führen und vielleicht sogar noch dazu führen  das die Ursprungs-Intention komplett negiert wird.

Gilgamesch:
Ich leite fast ausschließlich Ubiquity-Rollenspiele und bin dort inzwischen dazu übergegangen, als Spielleiter gar nicht mehr zu würfeln und nur noch den Durchschnitt für alle NSCs zu nehmen. Das Resultat hat mich vollends überzeugt, die Spielgeschwindigkeit, gerade in größeren Kämpfen, hat merkbar zugenommen und das Risiko, Spielercharaktere mit Freakrolls zu töten, besteht nicht mehr. :)

Teylen:

--- Zitat von: Rumspielstilziel am 20.08.2013 | 08:25 ---Es ging Slayn glaube ich nicht darum, dass Würfeln ein "Relikt von Kriegsspielen" sind, sondern dass die Ur-Rollenspiele/Kriegsspiele das Konzept ins Spiel eingeführt haben, dass in erster Linie gewürfelt wird, um über den Ausgang von simulierten Handlungen zu entscheiden, die ein Unsicherheitselement enthalten. Das ist eigentlich bei allen anderen Arten von Spielen völlig unüblich.
--- Ende Zitat ---
Ist es das?
Bei Spielen wie "Mensch Ärger Dich Nicht" besteht der Unterschied doch nur darin das man seinen Pömpeln auf dem Weg in das eigene Haus zu gelangen keine Namen gibt und sich keine tragische Geschichte ausdenkt wenn der Pömpel wieder zurück in die eigene Basis geprügelt wird.

Bei Spielen wie "Monopoly" oder "Das Spiel des Lebens" wird mit dem Würfeln durchaus eine simulierte Handlung entschieden, auch wenn der Rahmen einer ist der enger gefasst wurde. Auch bei reinen Würfelspielen wie dem Meiern kommt es mitunter vor und ist als Spielelement elementar.

Ansonsten ist Spielen gemein das sie oftmals entsprechende Spielmechanismen und Regeln haben, unabhängig von einer eventuellen simulation. Mitunter auch zufallsbasierte.


--- Zitat ---Übrigens neige ich auch im klassischen Rollenspiel dazu, gerade unerwartet gute oder schlechte Würfelergebnisse der Spieler immer eher als äußere Umstände zu interpretieren (Ausrutschen in einer Pfütze, blendendes Sonnenlicht, der Gegner stolpert ins Schwert) und nicht als unerklärliche Glanzleistungen oder Patzer der SC. Dadurch wird das Bild von den jeweiligen Kompetenzen der SC nicht infrage gestellt.
--- Ende Zitat ---
Ich fände mich da vermutlich etwas gegängelt. Das heißt wenn das konsequent, immer so wäre. ^^;

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