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[The Pool] Erfahrungsbericht
Gast:
--- Zitat von: Lord Verminaard am 14.12.2003 | 20:49 ---Äh, ist mir da was entgangen? Zumindest nach den Basisregeln beschreiben die Spieler doch nur Szenen, an denen ihre Charaktere beteiligt sind, oder?
--- Ende Zitat ---
Als Pool-Spielleiter und Übersetzer (*) der Regeln misch ich mich einfach mal ein:
Spieler müssen nicht mit ihren Charakteren anwesend sein. Ein Beispiel: Du kannst auch ein Motiv "Begleiter: Knappe" mit Wert, sagen wir, 2 haben. Wenn ein anderer Spieler im Schlamassel sitzt, bittest du um das Wort und schlägts vor, dass dein Knappe bei dem anderen Spieler auftaucht, weil du ihn nach einem Schluck Wasser an die Quelle geschickt hattest.
Dann würde ich (als Spielleiter) dich dein Ziel formulieren, würfeln und anschließend nach Wunsch einen Monolog halten lassen. (Wenn du eine Eins hast!)
Das ist zumindest meine Regelung, aber meiner Erinnerung nach auch im Original so.
(*) http://www.edlbauer.de/pool/
Lord Verminaard:
Du hast "Trait" mit "Motiv" übersetzt? Ich fand Caynreths Diktion ("Merkmal") eigentlich treffender... Aber in der Sache finde ich deine Aussage nachvollziehbar. Müsste dann ja eigentlich bei jedem "Trait" gehen, nicht nur bei solchen, in denen ich einen Bonus habe. Also wenn ich den Trait "sucht nach Hinweisen auf seinen verschollenen Vater" habe, der sich aus meinem ausgeschriebenen Hintergrund ergibt, aber dem ich keinen Bonus zugewiesen habe, müsste ich trotzdem auch für eines Szene würfeln können, bei der mein Charakter nicht anwesend ist - wenn sie mit Hinweisen auf den Verbleib meines verschollenen Vaters zu tun hat. Klingt logisch! :D
Mal was anderes: Wie streng handhabt ihr (die ihr schon Pool gespielt habt) das mit der Erzählgewalt? Ist doch eigentlich schade, wenn immer nur einer zur Zeit erzählt, gerade das Dazwischenquatschen und einander mit Ideen ergänzen macht doch, nicht nur bei den Dialogen, den besonderen Reiz des Rollenspiels aus!
Schwules Lesbenpony:
Kurzantwort: So streng, wie derjenige, der gerade erzählt, es haben will. Der hat gewürfelt, das Erzählen und seine Würfel riskiert. Der darf das auch entscheiden.
Gast:
--- Zitat von: Lord Verminaard am 17.12.2003 | 18:13 ---Du hast "Trait" mit "Motiv" übersetzt? Ich fand Caynreths Diktion ("Merkmal") eigentlich treffender...
--- Ende Zitat ---
Ist nicht von mir, habe ich aus der Pool-Variante The Questing Beast, ein offizielles, höchst empfehlenswertes, ausführliches und für einen geringen Preis bestellbares Rollenspiel von James V. West, dem Pool-Schöpfer.
Ich denke aufgrund von Diskussionen mit James auch, dass "Motiv" schon etwas über seine Spielweise aussagt... Es ist eben nicht nur ein Merkmal der Figur, sondern ein Motiv, das meist im Zusammenhang mit dieser Figur vorkommt und das sich aus dem Hintergrund dieser Figur erklärt.
--- Zitat von: Lord Verminaard am 17.12.2003 | 18:13 ---Mal was anderes: Wie streng handhabt ihr (die ihr schon Pool gespielt habt) das mit der Erzählgewalt? Ist doch eigentlich schade, wenn immer nur einer zur Zeit erzählt, gerade das Dazwischenquatschen und einander mit Ideen ergänzen macht doch, nicht nur bei den Dialogen, den besonderen Reiz des Rollenspiels aus!
--- Ende Zitat ---
Bei mir läuft das genauso wie in jedem anderen Spiel auch. Monologe dauern eigentlich in der Praxis nie länger als 30 Sek. Und zu jedem anderen Zeitpunkt darf man jeden (auch den Spielleiter) unterbrechen.
James West hat auch mal erzählt, dass er Monologe als Dialoge zulässt. Das kann ich mir in meiner Runde allerdings weniger vorstellen.
Überhaupt sollte man nicht denken, mit The Pool würde sich der komplette Spielablauf auf einen Schlag ändern. Das ist nicht so. Je nachdem, wie man sich abspricht, kann man ganz normal fertige Abeneteuer durchspielen. Auch Krimis! Nur, dass die Spieler weniger auf die Regeln schauen und sich mehr eigene Regeln zutrauen. Das ist bei der Mehrheit meiner Spieler ganz wichtig - in Runden, wo jeder die regeln gut kennt, mag das anders sein.
Und eins ist noch anders, und das sehen meine Spieler als den Hauptvorteil: Das Würfeln ist wieder richtig spannend. Die meisten Aktionen gelingen zwar, aber wenn ein Wurf danebengeht, sitzt man richtig in der Tinte. Vor allem, wenn es ein wichtiger Wurf war und die Spieler viele eigene Würfel aus ihrem Becher gesetzt haben.
Lord Verminaard:
@ Caynreth: Ich hab mir deine Pool-Version mal angesehen und finde sie ziemlich gut. :) Werde sie wohl der 3-Seiten-Basis-Version vorziehen. Na ja, das Wort "Prämisse" hätte ich an deiner Stelle rausgelassen, aber das wird dich wohl nicht mehr besonders überraschen... ;)
@ Alle: Dann hätte ich noch mal eine Frage zum Auffrischen des Pools. Also ich bekomme bei jeder neuen Sitzung auf jeden Fall neun Würfel in den Pool. Ist das dann nicht blöd, die allererste Sitzung (die ja womöglich auch die letzte sein kann) mit weniger Würfeln zu beginnen? Ist es nicht im Hinblick auf Player Empowerment kontraproduktiv, die Spieler mit Würfeln dafür zu "belohnen", dass sie auf das Erzählrecht verzichten? Ist es so vorgesehen, dass man am Ende jeder Sitzung die im Pool verbliebenen Würfel verbrät, um "Traits" mit Boni zu versehen, weil man ja eh für die nächste Sitzung neue kriegt? (Da kommt der Rule-Lawyer wieder durch... ;) )
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