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Fragen zu Gelegenheitsangriffen

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YY:

--- Zitat von: Kardohan am  4.10.2013 | 19:16 ---Wenn du sowas haben willst, dann spiel mal ein System wie Universe, mit Kapiteln, Paragraphen, Unterparagraphen und Abschnitten. Da ist das Lesen des Chicagoer Telefonbuches aufregender...

--- Ende Zitat ---

Wenn irgendwo die Rede von Rückzug aus dem Nahkampf ist, fragt sich doch der Leser automatisch: "Was ist denn eigentlich Nahkampf im Sinne dieser Regelung?"
Das wäre ein einziger Satz mehr gewesen.

In der GER hat man es - alexandros Spoiler zufolge - immerhin für nötig gehalten, "angrenzend" zu definieren...



--- Zitat von: Kardohan am  4.10.2013 | 19:16 ---Da das Kampfsystem kein regelträges Monstrum mit Feldern, Kontrollzonen, Gegnerbindung und dem anderen simulationistischen Blödsinn ist

--- Ende Zitat ---

Aha, daher wohl auch die

--- Zitat von: alexandro am  4.10.2013 | 23:12 ---befelderte Battlemap

--- Ende Zitat ---
in der GER.
Und was sind denn Erstschlag und Freie Angriffe (und Ganging up-Boni) anderes als Regelungen für Kontrollzonen und Gegnerbindung?

Ich denke beim Stichwort Simulationismus vor Allem an ein mir recht vertrautes System, das aus gutem Grund gar keine Gegnerbindung (und keinen irgendwie gearteten Sonderzustand "im Nahkampf") und keine freien Angriffe kennt.


--- Zitat von: Kardohan am  4.10.2013 | 20:13 ---Regeln sind nie perfekt, selbst wenn man einen tausende Seiten umfassenden Türstopper schreiben würde.

--- Ende Zitat ---

Ganz falsche Richtung - besonders im Falle eines tausende Seiten dicken Wälzers sind sie ganz sicher nicht perfekt.
Gut sind die Regeln dann, wenn man nichts mehr sinnvoll weglassen kann und nicht, wenn man nichts mehr findet, was man hinzufügen könnte.


--- Zitat von: Kardohan am  4.10.2013 | 20:13 ---Und statt stur auf die exakte Formulierung zu pochen, sollte man lieber mal seinen GMV bemühen, um diese Lücken zu übertünchen.

--- Ende Zitat ---

Das schließt sich nicht gegenseitig aus.

Um erkannte Lücken einigermaßen im Einklang mit dem Rest des Regelwerkes schließen zu können, muss ich erst mal wissen, was die ursprüngliche, durch die Lücke nun aber nicht erreichte Absicht hinter einer Regel X war - und die erkenne ich (i.d.R. nur) dann, wenn klar formuliert, definiert und erklärt wird.

Dass ich Regeln ändern kann, weiß ich selbst. Das kann aber nicht die Begründung dafür sein, grundlegende Sachen so schwammig zu lassen, dass es praktisch gar keine offizielle Lesart gibt.

Kardohan:
Ich schrieb zum einen Kombination, zum anderen habe ich weiter oben die relevanten Passagen kursiv (wann) und fett (wo) hervorgehoben.
 
Wenn man alles kombiniert bekommt man, das man sich vor einer Front frei entlang bewegen kann, solange man sich mit niemanden im Nahkampf befindet (Freier Angriff) und keiner der Gegner abwartet (und einen unterbricht) bzw. ein Talent wie Erstschlag besitzt.

Nahkampf ist Nahkampf, wenn eine der beteiligten Parteien sagt, daß sie im Nahkampf ist oder eben nicht mehr.

Die Befelderte Battlemap ist eine Spielhilfe. Mit Feldern meinte ich etwa Felder im Sinne von Tabletops, die einen Kontrollbereich um eine Figur festlegen, wohin sie sich dreht usw usf.

Genau: Ein Design ist dann ausgereift, wenn man nichts mehr findet, das man weglassen kann. Das ist in den letzten Jahren mit den Regeln geschehen. Das Ergebnis ist nie perfekt, aber sehr gut spielbar. Und die sich ergebenden Kinken kann man durch Interpretation der einzelnen Regelbausteine leicht umschiffen.

Nein, das ist schon richtig. Eine der Grundregeln in SW war, ist und wird immer sein, daß Spieler und Spielleiter ihren gesunden Menschenverstand bemühen, um Probleme und Situationen im Spiel zu lösen. Daher haben die Regeln auch nicht den Anspruch exakt und allumfassend zu sein, sie sollen nur leicht und schnell nutzbar und für möglichst jeden Zweck anpassbar sein.

Es täte Euch mal gut an die Sache mit angelsächsischer Lockerheit ranzugehen, anstatt mit deutscher Steifheit und Genauigkeitsfanatismus.  Es ist ein SPIEL....

ChaosAmSpieltisch:
Also wir haben es geregelt, dass man Gelegenheitsangriffe bekommt, wenn man im Nahkampf ist, nicht wenn man an einander vorbeiläuft.

Unabhängig von den Regeln ist dies die Verwaltungsärmste Variante. Man muss sich keinen Kopf um Blink Richtungen machen (Typischer Einwand: "aber ich bin doch hinter ihm hergelaufen"), man muss sich nicht überlegen, ob die Waffe nun Reichweite hat oder nicht (gerade als SL sehr angenehmen wenn die Truppen verschiedene Waffen tragen), usw.

Unabhängig von den Regeln, es ist sehr viel angenehmer so zu spielen, nachdem alle den Begriff "Kontrollbereich" erstmal aus ihrem Kopf haben.

Und wenn ein Spieler unbedingt in solchen Situationen einen Schlag haben will, meist deckt sich das wunderbar mit Erstschlag.

Unabhängig davon wie es RAW ist, nach kurzer Eingewöhnung ist das nach meiner Erfahrung die diskussionsärmste Variante.

YY:
A

--- Zitat von: Kardohan am  5.10.2013 | 09:40 ---Wenn man alles kombiniert bekommt man, das man sich vor einer Front frei entlang bewegen kann, solange man sich mit niemanden im Nahkampf befindet (Freier Angriff) und keiner der Gegner abwartet (und einen unterbricht) bzw. ein Talent wie Erstschlag besitzt.

--- Ende Zitat ---
+ B

--- Zitat von: Kardohan am  5.10.2013 | 09:40 ---Nahkampf ist Nahkampf, wenn eine der beteiligten Parteien sagt, daß sie im Nahkampf ist oder eben nicht mehr.

--- Ende Zitat ---

heißt für mich, dass es hier genau dann keine freien Angriffe hagelt, wenn die abgeschrittene Front keinerlei Angriffsabsicht hat.

Und als kleine Erbsenzählerei: Der Nahkampf kann einseitig begonnen, aber immer nur von beiden Parteien beendet werden.
Sonst gäbe es nie freie Angriffe ;)



--- Zitat von: Kardohan am  5.10.2013 | 09:40 ---Es täte Euch mal gut an die Sache mit angelsächsischer Lockerheit ranzugehen, anstatt mit deutscher Steifheit und Genauigkeitsfanatismus.  Es ist ein SPIEL....

--- Ende Zitat ---

Vorneweg: Was zumindest ich hier betreibe, ist Jammern auf hohem Niveau, schließlich spiele und leite ich SW seit dem Erscheinen sehr gern.

Aber manche Sachen ärgern mich einfach, weil unsauber gearbeitet wird - und zu allem Überfluss wäre es sogar besser gewesen, wenn man sich die Arbeit gar nicht erst gemacht hätte (!).
Da lasse ich mir auch vorwerfen, nicht aus der Haut des pedantischen Klischeedeutschen zu können.
 

Beispiele gefällig?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Beim Regeltext von Double Tap ist die Rede von semi-auto weapons.
In der Waffenliste finden sich dann unter Notes die Einträge "semi-auto" und "Revolver". Dass die gekennzeichneten Revolver auch Double Tap schießen können sollen, ist mir daraus zwar ersichtlich, es steht aber nirgends.
Ich kann doch nicht in eine Liste was reinschreiben, ohne dass es irgendwo auch nur mit einem Wort kommentiert wird.
So schicke ich noch nicht mal eine hingewutzte Waffenliste für eine Konvertierung mit gutem Gewissen an meine Spieler, und das ist so (über mehrere Editionen hinweg) in Druck gegangen :P

Entweder muss das auffallen oder ich mache Nägel mit Köpfen und schreibe halt einfach "DT" dran für Waffen, die Double Tap schießen können - dann habe ich den Umweg nicht.
Es gibt nämlich auch einige Waffen in der Liste, die zwar rein technisch Halbautomaten oder feuerwahlfähig sind, aber eben anscheinend* keinen Double Tap schießen können sollen (ähnlich gibt es das mit dem 3RB und der Auto-Funktion. Letztere Notiz hätte man sich auch komplett sparen können, weil das bereits aus der RoF-Spalte eindeutig erkennbar ist).

*Das wird nämlich nirgends näher erläutert.


Anderes Beispiel, ähnliche Kerbe:
Die Kaliberangaben bei den modernen Waffen.
Die sind dermaßen missverständlich, dass man sie sich auch hätte sparen können.

Die Angaben .30, .45, .50 und 7,62 stehen in identischer Notation an Waffen dran, die völlig unterschiedliche Munition verwenden (oder im Falle der .30 die Waffe nicht eindeutig benannt ist).
Wenn ich so was mache, dann muss es auch stimmen.
Ansonsten lasse ich es in Gottes Namen einfach weg und trenne bei den Munitionskosten nur nach Pistole, Büchse und vielleicht noch Flinte.
So hat man Munitionskosten für kleine, mittlere und große Kugeln - die großen Kugeln umfassen dann aber auch (O-Ton) "most rifle rounds", womit man grad mal gar nichts anfangen kann.

Wie gesagt:
Sich als Autor mehr Aufwand machen, um letztlich nur Verwirrung und Missverständnisse rauszukriegen, ist einfach scheiße.
Entweder einfacher halten oder ordentlich machen.


Der Line Developer von GURPS weiß schon, warum er die Behandlung moderner Waffen einem Deutschen überlassen hat  :P ;D

alexandro:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Dass Doppelschuss auch mit Revolvern geht, steht in einigen Settingregeln (z.B. DL:R).

Die Munitionskosten sind doch OK, was soll damit nicht stimmen? Nur weil die selben Kosten bei einer Munitions"kategorie" dranstehen, kann man trotzdem noch unterscheiden.

Nebenbei hat GURPS auch einige "fuck-ups" (mein Lieblingsbeispiel ist immer noch "Low Tech", wo ernsthaft drinsteht, dass man auf eine Wachstafel 125 Wörter(!) schreiben kann).

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