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Your Mileage May Vary - ein Blick auf die Wahrnehmung des Systems

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Oberkampf:
Teylen, OSR ist eine ganz eigene Nische, die Null mit Mainstream zu tun hat. DSA ist nicht OSR, aber Mainstream. Pathfinder ist in den USA Mainstream, aber nicht OSR. Ich habe nie behauptet, dass sie OSR oder sonstwas nischiges spielt.

Mein Problem ist, dass du die Nörgelei an Mainstream-Produkten mit der Nörgelei des Mainstreams an Nischenprodukten gleichsetzt. Und D&D4 sehe ich, bei allem Respekt vorm Markennamen, als ein Nischenprodukt an.

Ich habe auch kein Problem damit, dass man die Forderung unterstützt, Diskussionen über Systeme sachlicher und entspannter zu führen und auf Anfeindungen im Sinne von "ist kein richtiges Rollenspiel" zu verzichten. Ich glaube bloß, dass Du mit DSA falsche Prioritäten setzt, weil Nischenprodukte eher Schutz bedürfen als Mainstream. Das  :T: ist eine Nische im deutschen Rollenspiel. Hier treffen sich u.a. die von DSA enttäuschten, nicht der Großteil der deutschen Rollenspieler. Für DSA ist bashing nicht existenzbedrohend. Vergleich das mal mit frühzeitig eingestellten Linien wie Warhammer3 oder D&D4.

Andererseits wollte ich den Finger auch auf den Punkt legen, unter welchen Voraussetzungen solche "Systemschelte" eskaliert. Als ich nochmal darüber nachgedacht habe, ist mir z.B. auch aufgefallen, dass sich tendenziell Nischen untereinander viel weniger angreifen als Mainstream kontra Nischen und Nischen kontra Mainstream. Und wenn die Nischen sich im Mainstream etabliert haben, nehmen deren Angriffe mMn merklich ab.


Teylen:
Mir ist die Trennung zwischen D&D4, D&D3.5, PFRPG und OSR egal. Für mich ist es im groben "D&D artig" (man hat d20, Dungeons, Miniaturen und Level-Regeln) und zählt damit zum Mainstream.

Mein Problem ist, das du Nörgelei - mangelnder Respekt - gegenüber Rollenspielern meinst durch die Popularität ihres Spiels rechtfertigen zu können .

Ich finde es solle SCHEISS egal sein ob der Gegenüber DSA oder DS spielt.
Man. ist. kein Arschloch. gegenüber. dem Anderen ! Oder sollte keins sein.

Ich finde es ekelhaft das man sich die Anmassung erlaubt und Prioritäten setzt.
Nach denen ein Rollenspieler, nur weil er ein erfolgreiches System mag. weniger wert ist.
Wonach es in Ordnung ist einem DSA'ler unsachlich anzugehen, aber der DS'ler natürlich Schutz braucht.

Ein Rollenspielnazi wird nicht besser nur weil er Fate anstelle von DSA für das einzig wahre Spiel hält.

--- Zitat von: SLF am 17.12.2013 | 19:18 ---Für DSA ist bashing nicht existenzbedrohend.
--- Ende Zitat ---
Genau. Für die DSA ist es nicht Existenz bedrohend und auf die Rollenspieler, Mitdiskutanten, die Menschen? Geschissen.
Man wird ja schon irgendwas in der Geschichte oder an persönlichen (eingebildeten) Traumata finden womit man dann frei nachdem Motto "Aber der hat es doch verdient!" / "Sein Grossvater hat angefangen!" die eigenen Ausfälle rechtfertigen kann.


...

Und nach solchen Beiträgen wie dem von SLF fragt man sich noch ernsthaft wieso ein Beitrag im Tanelorn gepostet wurde?

...
 
Ach, und nachdem auf die (bösen) Spieler von Bösen Mainstreamsystem geschimpft wurde und erklärt wie sehr sich die all ihre Prügel verdient haben; ab in den Nachbarthread und über Nachwuchsprobleme klagen, Hey. An denen kann man denen dann auch noch die Schuld geben.

Slayn:
Eh, Teylen, komm mal wieder runter.

In diesem Kontext treffen einfach mehrere Dinge auf einander, nämlich Erfahrung, Anspruch und Wissen.
Es ist vollkommen natürlich das sich Spieler erst mal auf den Mainstream einschießen, genau so wie es, wie oben erwähnt, natürlich ist dass dieser Mainstream viele Spieler auch quasi nur anspuckt, beledigt und wieder auskotzt. Ob das sofort, später oder nie geschieht ist eine vollkommen andere Sache.

Und sorry, es ist halt so, der Mainstream erfüllt per Definition immer nur den kleinsten gemeinsamen Nenner einer großen Menschenmenge, ansonsten wäre es ja nicht der Mainstream.

Die einzigen "Anfeindungen", wenn man das so nennen will, die es gibt, haben mit denjenigen Leuten zu tun, die trotz besseren Wissens den Mainstream als "überlegen" deklarieren und auch so argumentieren.
Ich denke, Spaß haben an einer Sache respektiert wirklich jeder, Spaß verteidigen an einer Sache die andere als .. naja... nicht Spaß-bringend erkannt haben nun eher nicht.

Teylen:
Wenn die Leute es respektieren würden das Andere an einer Sache Spaß haben, dann müssten diese es nicht gegen den Vorwurf das es keinen Spaß macht - bis hin dazu das es falschen Spaß macht - verteidigen.

... als wäre es möglich zu erkennen das eine Sache objektiv nicht-Spaß-bringend ist  ::)

D. M_Athair:
Hab mir jetzt doch mal Zeit genommen den Artikel zu lesen.

Ich trau mich fast nicht den Verriss zu schreiben:
Die (beinahe) Gleichsetzung von Meinung und Person find ich ziemlich bescheiden.
(Einfach weil eine Gleichsetzung von Meinung/Handlung mit der Person z.B. die Arbeit mit Strafgefangenen, hysterischen Schülereltern, religiösen Fundamentalisten ... unmöglich macht. Das ist schlicht und ergreifend NICHT hilfreich!)

Und dann:
Ja natürlich, Design, etc. hat ausschließlich mit subjektivem Geschmacksempfinden zu tun.
Sorry, aber ich finde das gegenüber gewissen Berufsgruppen schon ziemlich abwertend.

--- Zitat ---Just because you don’t like something doesn’t mean it sucks. [...] It even happens with entire genres of entertainment.
--- Ende Zitat ---
Ja genau, Heftromane sind gleichermaßen hochwertige Literatur wie Romane von Umberto Eco. Unterschiede sind lediglich persönliches/intersubjektives Geschmacksempfinden. Deswegen gibt es auch keine Kriterien, was gutes Design, gute Literatur, ... ausmacht. Ganz ersthaft: Ich finde diese Haltung zum Kotzen!

Kritik/Meinung muss begründbar, nachvollziehbar, möglichst transparent sein. Das gehört zum guten Ton.
Immunisierung gegen Kritik ist das Gegenteil davon. Und das Ende jeden Austauschs.


--- Zitat ---People will dismiss or even mock a game system they don’t care for [...]
--- Ende Zitat ---
Genau! Wenns mir egal ist schreibe ich darüber.  ::)
Wenn mir was tatsächlich egal ist, dann verschwende ich nicht meine Zeit damit!



Was RSP angeht:
Ein System mit größeren Designmängeln (wie z.B. Schattenjäger) muss noch lange nicht unspielbar sein.
Mit der Design-Qualiät ist noch kein Wort über den Spielspaß der Gruppe gesagt.
Wenn es anders wäre hätte ich das genannte Spiel nicht so lange gespielt und würde mir auch keine Mühen
machen es an ein paar Stellen zu verändern, um es zu leiten!

(Ein Gemeinschaftsschlafraum auf einer Berghütte hat auch objektiv weniger Komfort als das 5-Sterne Hotelzimmer. Das ist einfach  kein Geschmacksurteil. Und trotzdem kann der Urlaub auf der Hütte 1.000x besser/spaßiger sein, als im Hotel.)

Addendum: Im Übrigen finde ich auch nicht, dass objektiv schlechte Elemente in einem Rollenspiel (alexandro hat mich vor einiger Zeit mal auf "Fehler" von Prince Valiant - einem meiner Lieblingsspiele - hingewiesen) das Spiel als Ganzes oder auch seine guten Elemente in irgendeiner Weise entwertet. Noch viel weniger trifft das auf irgendwelche konkreten Spielerlebnisse zu.

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