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Qualität von Pathfinder Abenteuern /-pfaden

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Narubia:
I. d. R. wird sowas natürlich schon während der Entwicklungsphase ablaufen und man passt den Herstellungsprozess so an, dass der Preis irgendwo im Rahmen sein wird, dass ihn der Kunde dann kauft. Letzten Endes wird es also irgendwo ein Zwischending sein.
Also hängt der Preis (mitunter) davon ab, was der Kunde zahlt. Und letzteres wiederum hängt von der Qualität des Produktes ab. Es würden nicht tausende Abenteuerpfade für 120 Öcken die Ladentheke überqueren, wenn die Leute die Dinger nicht für gut hielten.

Meine Aussage war lediglich, dass wesentlich maßgeblicher für den Preis eines Produktes sein wird, welche Qualität es bietet, als wie viele Seiten es hat.
Oder anders: Wenn die Abenteuerpfade 3 Jahre lang geplaytestet würden, um alle gängigen Fehler auszumerzen und mehr Möglichkeiten, die den Spielern so einfallen könnten, im AP untergebracht würden, so würde die Qualität des Produkts steigen und der Preis sich sicher weit nach oben bewegen.
--- Zitat von: Narubia am 30.04.2014 | 19:30 ---Der Preis des Abenteuer steigt vornehmlich durch die Menge und die Qualität des Inhalts,
--- Ende Zitat ---
Vielleicht auch zu hoch für die Käufer. Hingegen 20 Seiten leeres Papier würden den Preis nur marginal heben.
--- Zitat von: Narubia am 30.04.2014 | 19:30 ---und nicht durch die Menge an Druckerschwärze oder Papier.
--- Ende Zitat ---

Und ich verstehe jetzt nicht, was es daran zu kritteln gibt.

Rhylthar:

--- Zitat --- Wenn die Abenteuerpfade 3 Jahre lang geplaytestet würden, um alle gängigen Fehler auszumerzen und mehr Möglichkeiten, die den Spielern so einfallen könnten, im AP untergebracht würden, so würde die Qualität des Produkts steigen und der Preis sich sicher weit nach oben bewegen.
--- Ende Zitat ---
Und das zweifel ich an. Sogar stark.

Wie Du schon richtig erkannt hast, ist die Obergrenze gedeckelt. Und zwar von inhaltlicher Qualität (was sowieso ein sehr subjektiver Begriff ist, wie ich schon angedeutet habe) ganz unabhängig.
Verlage können die Preise für Bücher berühmter Autoren auch nicht nach oben schrauben, nur weil sie "qualitativ" besser sind. Ein Goethes Faust kostet als Taschenbuch auch nur 6,90 €, ebenso ein Forgotten Realms Roman von Blanvalet. Der Kunde bezahlt nicht mehr.

Bei AP kommt noch hinzu:
Wer bemisst denn die Qualität? Normalerweise hat man für sowas einen Vergleichsmaßstab, aber so etwas ist hier überhaupt nicht vorhanden. Wie Du sagtest: Tausende kaufen die AP jetzt, so wie sie sind.
Scheint also kein Qualitätsproblem zu geben. Und wenn doch, würde imho sicher nicht der Preis steigen beim Anheben der "Qualität" (s. o.), vielleicht würden es ein paar mehr Leute kaufen (wobei ich da auch meine Zweifel habe).

Und nun mal zu Deiner Formel:
Inhalt eines Buches = Menge eines Buches, denn auch Schrott ist Inhalt.
Menge an Inhalt = Menge an Druckerschwärze
Um so höher die Menge der Druckerschwärze, umso höher die Kosten, umso höher der Preis.

Qualität ist in den meisten Fällen, was Rollenspiel angeht, kein Faktor für den Preis. Umkehrschluss wäre ja Großmutters Weisheit: "Was nichts kostet, taugt nichts!"

Narubia:
Moment jetzt, was genau zweifelst du an? Dass die Qualität durch ein langes Playtest stiege?

Rhylthar:

--- Zitat von: Narubia am  7.05.2014 | 19:05 ---Moment jetzt, was genau zweifelst du an? Dass die Qualität durch ein langes Playtest stiege?

--- Ende Zitat ---
Dass der Preis dadurch steigen würde.

Oder anders:
Ich glaube nicht, dass Paizo sagen würde: "Hey, wir haben es geplaytested, die Qualität ist höher...pack mal $ 5,00 drauf!".
Sie müssten eventuell sagen: "Hey, durch den Playtest hatten wir höhere Personalkosten. Damit wir die reinkriegen, müssen $ 5.00 drauf!".

Qualität hat damit erstmal nichts zu tun. Denn wenn die Playtester (man stelle sich vor, Feuersänger würde mitbekommen, SKR wäre Playtester... >;D) es vermurksen, sind zwar höhere Kosten und eventuell ein höherer Preis da...aber nicht höhere Qualität.

Guennarr:
Mein bescheidenes Wissen zu dem Thema vom Zuhören (mehr dazu unten) und aufmerksamen Lesen von dem, was Verlage auch mal ganz offen schreiben:

Die Herstellungskosten werden immer noch durch Machart des Bandes (Hardcover/ Softcover/ Beilegkarten/ Farbe oder s/w usw.), Seitenzahl und Auflagenhöhe bestimmt.

Die Herstellungskosten sind wiederum maßgeblich für den Preis. Ein Verlag kann z.B. vor bestimmten Preisniveaus zurückschrecken, bei denen zunehmend die Käufer ausblieben. Dann müssten wiederum die Kosten (Einflussfaktoren: s.o.) gesenkt werden. Denn unterhalb der Herstellungskosten wird kein Verlag auf Dauer Bände verkaufen können.

Inhaltliche Qualität dürfte nur ein Preisfaktor sein, wenn teurere Künstler/ Autoren eingesetzt werden. Das erhöht aber auch nicht automatisch die "Qualität" eines Bandes.

Und da das Thema Qualität so oft bemüht wird: Was ist überhaupt Qualität bei einem Rollenspielprodukt? Und bleiben wir ruhig mal beim AP-Thema: Ich habe in diesem Thread nun schon mehrere Vorschläge gelesen, was man aus einem AP doch alles besser weglassen könnte (auch schon mal ein interessanter Ansatz zur Qualitätssteigerung, sicherlich nicht der einzige mögliche). Manche "überflüssige" AP-Teile wurden öfter genannt, aber nie durchgehend dieselben. Fiction finden die meisten doof, Monster finden einige aber wiederum voll ok. Wie sollte angesichts so unterschiedlicher Meinungen nun die optimale alle glücklich machende Zusammensetzung und "Qualität" eines APs aussehen?

Ich bin mir sicher, dass Paizo Kritik in den eigenen Foren durchaus aufmerksam mitverfolgt. Und es wurden im Laufe der letzten fünf, sechs Jahre auch immer wieder Detailverbesserungen an den APs durchgeführt. Die Grundrezeptur blieb aber unverändert, da sie sich offensichtlich gut verkauft.

Das klingt für uns, die mit den Produkten spielen wollen, vielleicht etwas zynisch: Aber zuallererst müssen die Verlage damit Geld verdienen, damit sie im Geschäft bleiben, weitere Inhalte produzieren können und ihre Mieten bezahlen können. Rund um die GenCon gibt es oft sehr interessante Podcasts mit Interviews oder Panels von Paizo-Mitarbeitern und verschiedenen bekannteren 3rd Party Leuten. Sehr hörenswert! 

Ich erinnere mich an einen Podcast mit (ich meine es war) Chris Pramas (Green Ronin), der ziemlich anschaulich erläutert, wie ein hoffnungsvolles Unternehmen mit nur einer erfolglosen Bandauflage sich selbst versenkte. Oder ein Louis Porter Jr., der erzählt, wie man jeden Cent beim Artwork herauspressen muss, um überhaupt eine überlebensfähige Marge erzielen zu können und wie schädlich es sein kann, wenn man nicht ständig den Taschenrechner im Kopf eingeschaltet lässt. Oder in welcher Taktung (wöchentlich!!) er neue PDF-Produkte raushauen muss, damit er in dem Haifischbecken der 3rd-Party-PDF-Anbieter nicht untergeht. Dann die GenCon- und PaizoCon-Workshops für hoffnungsvolle Rollenspielautoren, in denen erklärt wird, dass niemand auf den nächsten Forgotten-Realms-Entwurf wartet, sondern dass die Verlage einfach Autoren brauchen, die pünktlich zum vereinbarten Abgabetermin in der gewünschten Menge und formalen Qualität Abenteuertexte liefern können und und und... Es ist manchmal etwas ernüchternd zu hören, dass die Leute in der Branche sich den Gesetzen der Wirtschaft unterwerfen müssen, aber zum Glück bleibt die Gewissheit, dass man sich das sicherlich trotzdem nur mit sehr viel Idealismus beruflich antut. ;)

Anhörtipps: 3.5 Private Sanctuary und Chronicles Pathfinder Podcast. Beides über iTunes und andere Quellen abonnierbar, die Episoden haben unterschiedliche Qualität (sic!), enthalten aber manche echte Perle.

Das führt jetzt schon weit über das Abenteuer-/ AP-Thema hinaus, aber genau diese Gesetzmäßigkeiten dürften sich auch dort niederschlagen und bestimmen, wie die Abenteuer gestaltet werden.

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