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[MERS/Rolemaster/Hausregel] Die Isengart-Gruppe
torben:
Session 66: Teil 2
Angesichts der schieren Masse von erstarrten Eiswesen dauert es eine ganze Weile, bis den Gefährten und den Nordmenschen das Ausmass der Verwüstung durch die Schlacht richtig bewusst wird. Überall liegen tote und verwundete Menschen unter den Leibern der Riesenkrabben, Wölfe und Eisbären. Vorsichtig tragen Bóin II. und Khufur Maira, Arrohir und Tinulin auf einer Bahre in eines der Häuser, während Calendin mit dem Heilkräuterbeutel des Noldos bei der Erstversorgung der Verwundeten hilft. Nachdem sie sich etwas umgesehen haben, zeigt sich, dass Jelf Thorol, Juha Swarn, Boje, Hjolgar sowie Enno und Ollo die Schlacht überlebt haben. Talvar und Lobbo hingegen sind den Eiskrabben zum Opfer gefallen, wie auch viele andere Helutavi und noch mehr Labban. Nur 26 Schneemenschen haben ohne oder mit nur leichten Verletzungen überlebt, während 11 weitere in Lebensgefahr schweben. Bei den Helutavi kommen zu 55 Überlebenden 18 Schwerverletzte. Als Bóin II. Khufurs leeren Waffengurt sieht, sagt er ihm, er solle den Dunkelfluch an Horges Stelle führen, bevor er vorsichtig den Kristall vom Kopf der Axt abschraubt, der Harkes Crosparring in sich birgt. Der junge Zwerg erwidert jedoch, dass er die Waffe lediglich verwahren werde, da er ihrer nicht würdig sei.
Von der draussen herrschenden Kälte einigermassen geschützt, behandelt Maira im Inneren des Hauses derweil Arrohirs Splitterbruch des Beckens mit einigen sehr wirksamen Heilkräutern. Anschliessend kümmert sie sich um Tinulins Erfrierungen und flösst ihm ein Kraut ein, welches schon bald die Heilung der letzten Niere vorantreibt. Es dauert nicht sehr lange, bis Tinulin allmählich wieder zu Bewusstsein kommt, und noch weniger lange, bis er den unschönen Nebeneffekt des Nierenheilkrauts zu spüren bekommt, denn ihm wird plötzlich sterbensübel und er muss sich bis zum Morgengrauen mehrmals übergeben.
[Technisch gesprochen: Das Heilkraut kann zwar Organverletzungen heilen, führt aber auch zu Übelkeit. Wie schwer sich diese bei Tinulin auswirkt, ermittelt er mit einem W100, bei dem eine UM 01 resultiert... kotzübel.]
Als Calendin nach einer Weile bei seinen Freunden im Haus vorbeisieht, erkundigt sich der noch immer etwas verwirrte und mitgenommene Arrohir bei ihm, ob Lirila ihr Vorhaben geschafft habe. Der Waldelb antwortet ihm, dass sie auf die Bucht hinausgefahren sei und Kjornirs Auge dem Meer übergeben habe. Bedrückt aber auch feierlich fügt er an, dass Arrohirs Liebe sie gerettet habe, worauf Arrohir antwortet: "Und ihre Liebe hat mich gerettet." Dann wird der junge Dunadan wieder ernst und sagt, der Schatten sei noch nicht besiegt. Er habe ihm Barahirs Ring abnehmen wollen, doch dessen wäre er nicht würdig gewesen. Schliesslich erfreut Calendin Arrohir mit der Nachricht, dass Maira von ihrem Fluch befreit sei und sich wieder ganz erholen werde.
Bevor sich Bóin II. eine Pause gönnt, sucht er Thorol auf und mahnt ihn, alle Toten zu verbrennen, um zu verhindern, dass sie schon bald als Wiedergänger auferstehen. Angesichts der erstarrten Eiswesen glaubt der Jelf zwar, dass die Gefahr gebannt sei, er ist aber dennoch bereit, alle Toten auf die Havsbrud bringen zu lassen, welche anschliessend auf dem Fjord verbrannt werden soll. Da seine Männer nach dem Kampf aber viel zu erschöpft für so eine schwere Aufgabe seien, müsse dies bis zum nächsten Morgen warten.
Nachdem sich Tinulin ein bisschen von der Übelkeit erholt hat, wird er von Bóin II. über Lirilas Erfolg und Fürst Horges Tod sowie den Rückzug des Schattenwesens informiert. Während sich der Noldo vom Zwerg alles bis ins Detail erzählen lässt, hat Arrohir im Schlaf mit schlimmen Alpträumen von glühenden Augen und eisigen Schwertern zu kämpfen.
Bis zum Morgengrauen des 20. September 2784 3Z sind nochmals 7 Labban und 12 Helutavi ihren schweren Verletzungen erlegen. Khufur verbringt den ganzen Morgen damit, den Körper Fürst Horges sorgfältig zu waschen und ihm seine besten Kleider anzuziehen. Nachdem dies erledigt ist, legt er ihm den Dunkelfluch sowie den Kristall mit dem darin eingeschlossenen Crosparring auf die Brust. Tinulin unterzieht derweil sich selbst sowie sein Schwert Lunimacil einer gründlichen Wäsche. Als der Noldo wieder sauber ist, kommt Maira auf ihn zu und sagt mit grossen Sorgenfalten, dass der Schatten Arrohir verwundet habe. Gegen Mittag lassen Jelf Thorol und Juha alle in der Schlacht gefallenen Nordmenschen auf die Havsbrud bringen. Auch Bóin II. und Khufur helfen bei dieser Prozession, und der junge Zwerg verneigt sich dabei vor jedem Gefallenen, in Gedanken jeweils auch um seine verlorenen Waffen trauernd. Als sie am Ende von Thorol gefragt werden, ob auch Horge mit dem Schiff verbrannt werden solle, erwidert Bóin II., dass der Leichnam des Fürsten nach Norden zu seinen Verwandten gebracht werden müsse.
Während die Havsbrud nach Nachmittag von der Vogspringer auf den Fjord hinausgeschleppt und feierlich in Brand gesteckt wird, führt Khufur auch für seine Waffen eine Art Abdankungszeremonie durch, indem er an ihrer Stelle zwei Gegenstände aus Metall in der Erde vergräbt.
[Wir spielen ganz allgemein ohne den Einsatz von Brandöl als Kampfmittel. Als die Havsbrud angezündet wird, sagt der Spieler von Bóin II. dann aber doch: "Oh, wir wollen auch so Brandöl, wie sie es für die Havsbrud verwenden." Spielleiter: "Das ist ganz speziell vergorener Lebertran." Auf diese Worte folgt eine Diskussion über den Geruch eines solchen Brandöls, welche der Spielleiter mit den Worten: "Das zieht Trolle auf 18 Kilometer an. Die sagen sich dann: 'Oh, die Lucie ist wieder rollig.'" zusammenfasst.]
Maira verlangt derweil von Arrohir das Versprechen, dass er den Schatten nicht verfolgen werde. Der junge Dunadan verspricht seiner Schwester, dass er den Schatten auf gar keinen Fall suchen werde. Nach der Abdankung versucht Calendin, eine Ersatzsehne von Tinulins Bogen Andaquinga auf seinen eigenen Bogen Culor zu spannen, was nach einigen Anpassungen gelingt, so dass der Bogen fürs Erste wieder notdürftig einsatzbereit ist. Gleichzeitig besprechen die Gefährten das weitere Vorgehen. Als Tinulin sagt, er habe Juha mitgeteilt, dass die Nordmenschen möglichst rasch zur Wasserfallpforte gehen müssten, um mit Fürst Harke von den Kleinzwergen ein Gesetz über ihr zukünftiges Bündnis zu beschliessen, gibt Bóin II. zu bedenken, dass er und Khufur wegen Fürst Horges Nachlass auch noch dorthin gehen müssen. Arrohir ist derweil entschlossen, sich vor den Fischmenschen für die Ermordung Ahtos zu verantworten, und Calendin wirft ein, dass sie aufgrund des Wintereinbruchs nur noch mit einem Schiff nach Süden gelangen könnten, von denen es hier in der Flüchtlingssiedlung allerdings nur noch drei Stück gebe. Für Maira ist klar, dass der Weg der Gefährten nach dieser Schlacht nur nach Süden führen kann, und auch Tinulin würde Barahirs Ring und König Arveduis Kiste sowie den vom Schattenwesen verwundeten Arrohir gerne nach Imladris bringen. Andererseits müsse er aber auch zu den Kleinzwergen, um die Arbeit der Calatirnor bezüglich der Zusammenführung der Nordvölker zu besiegeln. Nachdem die verschiedenen Bedürfnisse aufs Tapet gebracht sind, spielen sie allerlei Varianten durch, wie sie möglichst allen Wünschen gerecht werden könnten.
Am Abend lassen die Gefährten bei einem gemeinsamen Siegesessen in Hjolgars Halle Jelf Thorol, Juha, Enno, Swarn, Boje und Hjolgar an ihren Gedanken teilhaben. Nachdem Juha den Gefährten überschwänglich für all ihre Mühen gedankt hat, spricht Thorol Arrohirs und Bóins II. Taten in Nunavuk an, worauf sich Arrohir sichtlich anspannt. Juha fährt fort und sagt, die Anführer der Helutavi und der Labban hätten sich mit Enno von den Fischmenschen besprochen und schliesslich beschlossen, dass bezüglich der Ahndung von Ahtos Ermordung ein gemeinsamer Spruch der vereinten Nordvölker ergehen solle. Sobald Arrohir die Worte "vereinte Nordvölker" hört, fällt die Anspannung von ihm ab, und ein Gefühl von Freude und Ruhe steigt in ihm auf. Juha erklärt, dass sie sich bereits abgesprochen hätten und zum Schluss gelangt seien, dass Ahtos Ermordung zwar nicht ungesühnt bleiben dürfe, andererseits ohne das Zutun seiner Mörder jetzt wohl niemand mehr am Leben wäre, um ein Urteil über sie sprechen zu können. Vor dem Hintergrund dieser Erwägungen seien sie daher zum Schluss gekommen, Arrohirs und Bóins II. Leben zu verschonen, sie aber für alle Zukunft vom Gebiet der Eisbucht von Forochel zu verbannen. Während Bóin II. schweigt, erklärt Arrohir, den Spruch ohne Widerworte zu akzeptieren. Zur Erklärung seiner Tat fügt er an, dass es sich um eine Notsituation gehandelt habe und er in Sorge um Lirilas Wohl gewesen sei, von welcher er gewusst habe, dass sie noch eine Aufgabe zu erfüllen hatte, zu der sie als Werkzeug gedient hätte. Er schliesst mit der Bitte, dass Bóin II. trotz des Spruchs noch ermöglicht werde, Fürst Horges Leichnam und seinen Nachlass zu den Kleinzwergen zu bringen, zumal er Arrohir bei der Tat nur beigestanden sei. Als Thorol erwidert, dass Arrohirs Antrag noch besprochen werde, muss Bóin II. schwer an sich halten, um angesichts solch massloser Undankbarkeit nicht in die Luft zu gehen. Khufur schüttelt angesichts dieser Entwicklungen nur den Kopf und blickt finster in die Runde, während Tinulin ruhig bleibt. Thorol fährt fort, dass die Kleinzwerge sich der Sache der Nordvölker angeschlossen hätten, weshalb sie mit Hjolgars Hilfe selbst zur Wasserfallpforte gehen wollen, um dort Fürst Harke zu treffen und ihm Horges Leichnam sowie allenfalls den Dunkelfluch persönlich zu übergeben. Als das Gespräch auf mögliche Rückreiserouten in den Süden kommt, erklärt Thorol, dass eine Rückkehr für Bóin II. über Jirvila aufgrund des Urteils nicht in Frage komme, zumal dieser Weg übers offene Meer führen würde. Da erhebt sich Bóin II. und sagt, er werde frei aus dem Norden gehen, aber König Arveduis Kiste, welche sie in Jirvila zurückgelassen hätten, müsse in jedem Fall mitkommen. Mit einem Blick zu seinem Schüler fügt er an, dass Khufur das Versprechen gegeben habe, den Dunkelfluch zu den Kleinzwergen zurückzuführen, und er von dieser Aufgabe erst entbunden sei, wenn er die Waffe Fürst Harke persönlich überreicht habe. Nun ergreift auch Tinulin das Wort und bittet die Anführer der Nordvölker um die Gunst eines geordneten Rückzugs der Gefährten aus dem Norden, was Bóins II. Gang zu Fürst Harke und die Abholung von König Arveduis Kiste einschliesse. Als Juha erwidert, dass die Gefährten das klare Urteil über Arrohirs und Bóins II. Tat gehört hätten und trotzdem fortlaufend Abmilderungen des Verbannungsspruchs gegen Bóin II. fordern würden, explodiert Tinulin. Aufgebracht führt er den Anwesenden nochmals die Taten der Calatirnor vor Augen, mit denen sie nicht nur die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben der Nordvölker geschaffen hätten, sondern auch ihren Untergang im Kampf gegen die Eiswesen und schwarzen Mächte abgewendet hätten. Als Juha dem Noldo energisch widersprechend auf die zahlreichen Labban, Helutavi und Leikkitiri verweist, die im Kampf gegen die Eiswesen ihr Leben gelassen haben, und Enno empört aufsteht, eskaliert die Situation vollends, und Tinulin verlässt erzürnt und ohne ein weiteres Wort Hjolgars Halle. Auch Bóin II. erhebt sich und tritt dicht an den Richter der Leikkitiri heran, bevor er, gefolgt von Khufur, kommentarlos hinausgeht. Als Arrohir die Zwerge abziehen sieht, erhebt auch er sich und folgt ihnen, Maira am Arm mit sich führend, nach draussen. Nur Calendin bleibt noch etwas länger in Hjolgars Halle und versucht, die Diskussion mit den Anführern der Nordvölker in gelassenerem Rahmen fortzusetzen. Draussen besprechen die übrigen Gefährten derweil nochmals ihre Optionen und kommen schliesslich zum Schluss, dass es das Beste wäre, wenn Tinulin und Khufur zu Harkes Kleinzwergen gehen würden. Die anderen sollten derweil nach einer Möglichkeit suchen, um sich möglichst weit in den Süden bringen zu lassen, am besten bis zur Ortschaft Mulkan, die am südwestlichen Ende der Eisbucht von Forochel in der Nähe des Blauen Gebirges gelegen ist. Bóin II. weist Khufur an, bei den Kleinzwergen eine neue Waffe als Ersatz für den aufgelösten "Halsabschneider" zu erstehen, und führt dieses Ansinnen auch in einem Schreiben an Fürst Harke an. Des Weiteren weist Bóin II. den Fürsten im Brief darauf hin, dass die Kleinzwerge den Waldläufern des Nordens eine Nachricht für die Gefährten zukommen lassen könnten, falls sie eines Tages in Betracht ziehen sollten, mit dem restlichen Crospar des Ringes nach der Kleinzwergenbinge von Cameth Brin suchen zu wollen. Nachdem der Brief geschrieben ist, gibt ihn Bóin II. zusammen mit einem Beutelchen voller Münzen an Khufur, mit denen er den Erwerb seiner neuen Waffe finanzieren soll.
Es ist bereits tief in der Nacht, und bis auf Tinulin und Calendin schlafen die in einem einfachen Gebäude untergebrachten Gefährten fest, als Jelf Thorol und Juha an ihre Türe klopfen und um ein Gespräch bitten. Nachdem der Noldo sie eingelassen hat, erklärt Juha etwas zerknirscht, dass die Gefährten es ihm und Jelf Thorol mit ihrem Verhalten nach der Urteilsverkündung sehr schwer gemacht hätten, ihnen in irgendeiner Weise entgegenzukommen, schliesslich habe Enno für Ahtos Ermordung nicht weniger als Arrohirs und Bóins II. Kopf gefordert, was es unter allen Umständen zu vermeiden galt. Die gleich im Anschluss an die Urteilsverkündung ausgesprochenen Wünsche bis hin zu Forderungen der Gefährten seien für Enno mehr als nur ein Affront gewesen, und es habe vieler beschwichtigender Worte und noch mehr guten, vergorenen Lebertrans bedurft, um ihn wieder einigermassen ins Boot zu holen. Jelf Thorol und Juha seien die Taten und Verdienste der Gefährten natürlich bewusst, und sie hätten daher auch alles daran gesetzt, eine für alle möglichst verträgliche Lösung zu finden, wobei sie aber natürlich auch darauf achten mussten, die Leikkitiri nicht vor den Kopf zu stossen. Nachdem so die Fronten geklärt wurden, beraten die Elben gemeinsam mit Thorol und Juha das weitere Vorgehen und einigen sich schliesslich darauf, dass Khufur als einziger der Gefährten zu Fürst Harke gehen soll, während die übrigen Calatirnor von Swarn auf der Vogspringer so weit nach Süden gebracht werden, wie der Helutavi es für eine sichere Rückkehr für vertretbar hält. Wenn Khufur seine Aufgabe bei Fürst Harke erfüllt hat, finden sich entweder einige verwegene Labban, die ihn von Jirvila aus mit König Arveduis Kiste über das Packeis nach Mulkan führen oder er muss im Norden überwintern. Diesfalls würde er zur nächsten Sommersonnenwende von einem Schiff der Helutavi bis zur Bucht vor der gefährlichen Einfahrt in den südlichsten Teil der Eisbucht von Forochel gebracht werden. Nachdem Thorol und Juha sich zurückgezogen haben, wecken die Elben Bóin II. und weihen ihn in den beschlossenen Plan ein, worauf der Zwerg den Brief an Fürst Harke nochmals öffnet und in einer ergänzenden Entschuldigung sein Fernbleiben mit diplomatischen Notwendigkeiten begründet. Er ziehe sich freiwillig aus dem Norden zurück und habe Khufur zu seiner Vertretung gesandt. Tinulin fügt dem Brief ebenfalls eine Ergänzung an und erklärt darin die vorzeitige Abreise der Gefährten wie auch die Geschehnisse in Nunavuk. Schliesslich sichert er dem Fürsten nochmals die Unterstützung der Calatirnor zu, falls die Kleinzwerge nach der Binge von Cameth Brin suchen wollen, wofür jedoch ein Stück Crospar unabdingbar sei.
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torben:
Session 66: Teil 3
Am Morgen des 21. September 2784 3Z eröffnet Bóin II. Khufur sowie den beiden Menschen den mit Jelf Thorol und Juha besprochenen Plan, während Maira sich in erster Linie auf die Behandlung der letzten Blessuren von Tinulin, Arrohir und Khufur konzentriert. Als Khufur sagt, er werde Bóin II. nicht enttäuschen, erwidert Maira, dass er sie enttäuschen würde, falls er wirklich als einziger der Gefährten nach Norden zu Fürst Harke gehen sollte. Ihrer Meinung nach sollte Khufur die Gefährten direkt nach Süden begleiten und den Dunkelfluch Jelf Thorol und Juha mitgeben, die ohnehin zu Fürst Harke wollen, zumal der Besitz dieser Waffe ihre Verhandlungsbasis mit den Kleinzwergen verbessern könnte. Tinulin erwidert jedoch, dass der Dunkelfluch gerade nicht als Pfand eingesetzt werden sollte, und Bóin II. weist darauf hin, dass den Nordmenschen im Hinblick auf den Dunkelfluch nicht zu trauen sei. Als Tinulin schliesslich auch noch das weitere Argument anführt, dass ein direkter Rückzug aller Gefährten nach Süden das Problem der Abholung von König Arveduis Kiste nicht löse, die sich in Jirvila und damit weitab der Reiseroute nach Süden befinde, gibt Maira enttäuscht nach.
Im Verlauf des Morgens kommt Swarn bei den Gefährten vorbei und sagt, er habe sich auf Jelf Thorols Bitte hin bereit erklärt, die Gefährten mit der Vogspringer nach Süden zu bringen. Bei dieser Ankündigung macht er keinen Hehl daraus, dass ihm Arrohirs Angriff auf Ahto gefallen hat und er in erster Linie wegen dieser in seinen Augen verwegenen und längst überfälligen Tat beinahe ein bisschen stolz ist, den jungen Dunadan bei sich an Bord zu haben. Die Gefährten sind von Swarns Skrupellosigkeit zwar angewidert, die Plätze auf seinem Schiff, das noch am selben Tag in See stechen soll, nehmen sie aber dennoch dankbar an.
Als die Vogspringer am Nachmittag zum Auslaufen bereit ist und sich die Gefährten überschwänglich von Khufur verabschieden, reicht ihm Maira nach einer innigen Umarmung ihr Kurzschwert dar und besteht darauf, dass der Zwerg es als Andenken an sie und zu seinem Schutz an sich nehme, da er ja keine eigene Waffe mehr habe. Khufur ist gleichermassen gerührt wie betroffen, denn Bóins II. verdrehte Augen sagen ihm deutlich, dass Maira ihr Kurzschwert auf keinen Fall abgeben sollte, zumal er nach Ansicht seines Meisters vorerst auch den Dunkelfluch einsetzen dürfte. Wortreich versucht Khufur daher, sich damit aus der Affäre zu ziehen, dass er im Umgang mit seiner solchen Waffe gar nicht geübt sei und sich lieber ein anderes Andenken von der jungen Heilerin wünschen würde. Als er das Kurzschwert auch nach mehrfachem Insistieren Mairas nicht annehmen möchte, packt sie es schliesslich weg und holt dafür ihren Dolch hervor. Doch statt ihm diese Waffe als Ersatz anzubieten, schneidet sie sich zu seiner Erleichterung, Verwunderung und Freude eine Strähne ihres blonden Haars ab und übergibt sie ihm als Andenken. Gerührt und nur zu gerne nimmt der Zwerg dieses Geschenk an.
Wenig später sticht die Vogspringer mit 20 Ruderern in See, wobei Swarn Arrohirs Angebot, beim Rudern zu helfen, mit der Begründung ablehnt, dass seine Männer, anders als er, wegen des Angriffs auf Ahto keine hohe Meinung von Arrohir hätten und mit ihm nicht die Ruderbank würden teilen wollen. Aufgrund des schlechten Wetters und des hohen Wellengangs kommt das Schiff nur langsam voran, weshalb Swarn beschliesst, in einer kleinen Bucht Schutz für die Nacht zu suchen. So erreichen sie erst am späten Nachmittag des 22. September 2784 3Z Jökalinda, wo der Jubel kaum Grenzen kennt, sobald sich ihr Sieg über die Eiswesen herumgesprochen hat, was dank Swarns Auftreten in Windeseile der Fall ist. Nachdem die Gefährten und Swarn im Gasthaus "Dicker Butt" Quartier bezogen haben, steigt ein grosses Fest, bei dem der Helutavi sich und seine Mannschaft ausgiebig als die grossen Sieger über die Eiswesen feiern lässt. Bóin II. nutzt die Gelegenheit, endlich wieder mal Bier trinken zu können und stösst mit den Anwesenden auf Fürst Horge sowie alle übrigen in der Schlacht Gefallenen an. Einen weiteren Toast spricht er auf Khufur aus sowie auf die Hoffnung auf nun kommende friedliche Zeiten.
Am nächsten Morgen zeigt sich, dass Swarn und seine Mannschaft so ausschweifend gefeiert haben, dass an diesem Tag nicht an eine Weiterfahrt zu denken ist, zumal den Männern auch gar nicht so recht nach einem erneuten Aufbruch zu Mute ist. Calendin und Maira nutzen daher die Zeit, um einen Transportschlitten sowie Proviant für 3 Wochen, einige Felle und ein Zelt für vier Personen zu besorgen. Einen Tag später, am 24. September 2784 3Z, sticht die Vogspringer mit einer leicht mürrischen Mannschaft wieder in See und erreicht am Abend des nächsten Tages Jelf Thorols alte Heimstatt Heitabyn. Auch hier lässt sich Swarn als grosser Held und Sieger der Schlacht gegen die Eiswesen feiern, womit er die Herzen zahlreicher junger Frauen im Sturm erobert. Auch in Heitabyn bleiben die Gefährten einen Tag an Land, was Bóin II. die Möglichkeit verschafft, ein Fass mit fünf Litern Bier zu erstehen.
Am Morgen des 27. September 2784 3Z versammelt Swarn seine nun um zehn Mann erweiterte Mannschaft auf der Vogspringer, doch das Wetter erweist sich schon nach wenigen Stunden auf See als zu garstig, weshalb er wenden lässt, um es am nächsten Tag erneut zu versuchen. Tatsächlich legt sich der den Winter ankündigende Sturm in der Nacht auf den 28. September 2784 3Z allmählich, sodass sie am Morgen in Richtung Irpikki auslaufen können. Als das verlassene Labbandorf am nächsten Tag gegen Mittag in Sicht kommt, fragt Tinulin Swarn, ob er bereit wäre, noch rund 100 Kilometer weiter nach Westen zu fahren und die Gefährten dort an Land zu bringen. Rasch ist Swarns Händlernatur geweckt, was die Elben nutzen, um ihm vorzuschlagen, gegen ein entsprechendes Entgelt sogar die Einfahrt in den südlichsten Teil der Eisbucht von Forochel zu wagen und sie bis nach Mulkan zu bringen. Im Wissen um die gefährlichen Strömungen, tückischen Untiefen und abrupten Wetterumschwünge beim Ostkap der südlichen Eisbucht, zögert der Helutavi zwar lange, doch als ihm die Elben schliesslich 41 Goldstücke anbieten, beschliesst er, das Risiko zu ignorieren und schlägt ein.
Nachdem die Vogspringer am 30. September 2784 3Z das kleine Dörfchen Reikitakki erreicht hat, müssen sie wegen des stürmischen Wetters einen Tag ausharren, bevor sie am 2. Oktober 2784 3Z die Umrundung des Ostkaps wagen und nach mehreren brenzligen Situationen schliesslich wohlbehalten nach Ukiukiwakki gelangen. Beim Anblick der kleinen Labbansiedlung kommen in Swarn zwar Gelüste auf, sich den Schneemenschen gegenüber so rücksichtslos und übergriffig zu verhalten, wie er es seit jeher gewohnt gewesen war, Tinulins mahnende Worte vermögen schliesslich jedoch seinen Ausbeutungshunger zu zügeln. Der alte Rukki, Nanuq und auch die Wuitan des Dorfes freuen sich sehr über das Wiedersehen mit den Gefährten, und Calendin verbringt fast den ganzen Abend damit, den Lossoth von ihrer Reise in den Norden, ihrer Bekanntschaft mit den Nordvölkern sowie der Schlacht gegen die Eiswesen zu berichten.
Am nächsten Tag setzt die Vogspringer ihre Fahrt schon wieder fort und segelt gegen Abend in den Fjord von Mulkan am südwestlichen Ende der Eisbucht von Forochel. Als das Schiff den Strand bei Mulkan erreicht hat, wendet sich Arrohir an Swarns Mannschaft und sagt, er werde die Eisbucht von Forochel zu Recht als Geächteter verlassen, und fügt an, sie sollen es besser machen als er und die Gesetze achten sowie die übrigen Nordvölker beschützen. Anschliessend dankt er den Ruderern für ihren Einsatz und gibt jedem Helutavi zusätzlich zwei Silberstücke. Bóins II. Abschied fällt deutlich kühler und ruhiger aus, während Tinulin ebenfalls sagt, die Schiffmenschen sollen den Norden behüten. Als sich die Gefährten der Lossoth-Siedlung nähern, sind bereits mehrere Schneemenschen aus ihren Jurten hervorgekommen und beäugen skeptisch das grosse Schiff am Strand. Im Dorf angekommen, scheint ein älterer Mann Bóin II. zu erkennen, denn er spricht ihn als "Papa Uunukka" an, was dem Zwerg unwillkürlich ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Die Schneemenschen scheinen die Vogspringer für ein Seemonster zu halten, doch gemeinsam gelingt es den Gefährten, ihnen die Angst vor dem grossen Schiff zu nehmen. Während die Gefährten im Dorf übernachten, verbringen Swarn und seine Mannschaft die Nacht bei ihrem Schiff.
Am nächsten Morgen, es ist der 4. Oktober 2784 3Z, verabschiedet sich Swarn von den Gefährten und nimmt dabei Arrohir sogar kurz in den Arm, wobei er ihm zuflüstert, wie schade er es finde, dass sie nicht zusammen weiter auf Kaperfahrt gehen würden. Als das Schiff den Fjord von Mulkan bei bedecktem Himmel schon fast hinter sich gelassen hat, gesellt sich ein alter Schneemensch zu Tinulin und Arrohir und sagt, die Schiffmenschen hätten das Seemonster nicht besteigen sollen, da ein Sturm aufziehe. Doch da ist es bereits zu spät, um Swarn noch eine Warnung zukommen zu lassen.
[Technisch gesprochen: Die Würfe für das Wetter waren bereits während der Fahrt nach Mulkan mehrfach sehr tief ausgefallen, was jeweils als widrige Verhältnisse interpretiert wurde. Bei Swarns Abfahrt von Mulkan ergab der Wetter-Wurf schliesslich eine UM 03... stürmische Zeiten.]
Während die Gefährten am Nachmittag des 21. September 2784 3Z von der Flüchtlingssiedlung losgesegelt waren, bereiteten Jelf Thorol, Juha und Hjolgar den Marsch zur Wasserfallpforte vor, und auch Khufur tat es ihnen gleich, wobei der Fischmensch Enno ihn stets skeptisch beobachtete. Am nächsten Tag brachen der Jelf mit 20 Helutavi und Juha mit 20 Labban sowie Enno und Khufur zu Fuss in Richtung Naeseknus auf. Fürst Horges Leichnam trugen sie samt dem Dunkelfluch auf einer Bahre mit sich, und Khufur betätigte sich so oft und so lange es seine Kräfte zuliessen als Träger. Als sie nach sechs Tagen am 27. September 2784 3Z das von den Eiswesen zerstörte Naeseknus erreichten, errichteten sie ein Stück ausserhalb der Siedlung ihr Lager. Schon unterwegs hierher hatte es zu schneien begonnen, und mittlerweile hatte sich eine dünne Schneeschicht wie ein weisses Laken übers Land gelegt, während in der Bucht das Packeis stetig zunahm. Beim Anblick seiner zerstörten Heimstatt kamen Hjolgar die Tränen, Khufur hingegen, der dem Helutavi vom jungen Uffe erzählt hatte, lief es beim Gedanken an die wandelnden untoten Menschen, auf die sie hier gestossen waren, kalt den Rücken runter. Als der Zwerg bemerkte, dass Enno ihn noch immer skeptisch beäugte, stellte er ihn schliesslich zur Rede, denn er vermutete, der Richter der Fischmenschen könnte es auf den Dunkelfluch abgesehen haben. Enno hingegen erklärte, dass er es mitnichten auf den Dunkelfluch, sondern vielmehr auf Khufur selbst abgesehen habe, von dem glaube, dass er die Waffe für sich haben wolle. Da nahm Khufur den Dunkelfluch sicherheitshalber an sich, doch kaum hatte er die Axt sorgsam in ein Tuch eingewickelt, ging Enno zu Jelf Thorol und Juha, um ihnen den vermeintlichen Diebstahl Khufurs zu melden. Nach einem längeren Gespräch mit Juha, der versprach in Bezug auf den Dunkelfluch für die Helutavi und die Labban zu bürgen, willigte der Zwerg schliesslich ein, die Waffe wieder zu Füssen Horges auf die Bahre zu legen.
Am nächsten Tag zog die Gesandtschaft weiter und erreichte nach einem dreitägigen, unbehelligten Marsch durch den Spinnenwald am 1. Oktober 2784 3Z zur Mittagszeit schliesslich die Wasserfallpforte, welche von den Kleinzwergen bereits zu grossen Teilen wieder in Stand gesetzt worden war. Fürst Harke trat zur Begrüssung der Menschen auf einen Balkon, doch sobald er Khufur mit einer Träne im Auge neben Fürst Horges Leichnam knien sah, kam er bestürzt heraus und verlangte von dem jungen Zwerg, über alles was sich zugetragen hatte in Kenntnis gesetzt zu werden. Der Leichnam Fürst Horges wurde von einer kleinzwergischen Leibgarde in die grosse Halle getragen und dort aufgebahrt. Nachdem sich die Menschen und Fürst Harke im Anschluss standesgemäss vorgestellt hatten, schilderte Khufur alles, was sich seit ihrer Trennung in Harkes Heimstatt bis zu ihrer Ankunft bei der Wasserfallpforte zugetragen hatte, jedenfalls so gut er es selbst verstanden hatte. Am Ende seines Berichts übergab er Fürst Harke die Kristallhalterung mit dem darin eingeschlossenen Crosparring und erzählte nochmals vom Immerlicht, wobei er feierlich anfügte, Fürst Horge sei in der Schlacht gegen die Eiswesen und das schwarze Grauen so heldenhaft gestorben wie ein Zwergenkönig aus alter Zeit. Anschliessend verneigte er sich, auch im Namen seiner Gefährten, tief vor Fürst Harke, wobei er dem Fürsten leise zuflüsterte, dass er noch einen Brief für ihn von Meister Bóin II. und Herrn Tinulin betreffend den Crosparring bei sich trage. Im nachfolgenden Gespräch mit Jelf Thorol, Juha und Enno liess Fürst Harke erkennen, dass er einem freundschaftlichen Kontakt mit den Menschen der Eisbucht grundsätzlich nicht abgeneigt sei, dass vor den diesbezüglich notwendigen Gesprächen aber erst ein würdiges Begräbnis für Fürst Horge ausgerichtet werden müsse. Nach einem gemeinsamen Festessen, bei welchem die feierliche Beisetzung Fürst Horges am 3. Oktober 2784 3Z bekannt gegeben wurde, übergab Khufur Fürst Harke schliesslich den Brief von Bóin II. und Tinulin.
// Metageblubber:
Der Palantir von Amon Sul ist zurück in der Eisbucht von Forochel! Die Havfru, die Meerfrau, hat sich in Gestalt von Fastitocalon den Palantir zurückgeholt. Irgendwo muss man diese Riesenwasserschildkröte doch mal zum Einsatz bringen, wieso also nicht hier?
Damit ist die Expedition in den Norden ist abgeschlossen!... zumindest fürs Erste... also so halb... irgendwie. Gut, die Gefährten haben es bis Mulkan geschafft, aber Khufur ist noch immer bei Fürst Harke in der Wasserfallpforte and Winter is coming. Richtig, einem waschechten Zwerg sollten so läppische Temperaturunterschiede nicht viel anhaben können, aber wer weiss, ob das Wetter Khufurs einziger Gegenspieler ist?
Aus Spielleitersicht habe ich mich sehr auf diese Session gefreut, denn eben, es stand der Abschluss der Nordexpedition vor der Türe, zusammen mit der Schlacht gegen die Eiswesen und die schwarze Kreatur als Höhepunkt. Vor der Session hatte ich die Spieler mit Blick auf die Übermacht der Gegner darauf hingewiesen, dass niemand erwarte, dass sie in dieser Situation einen Sieg eigenhändig herbeiführen könnten. Vielmehr seien sie ein Rädchen im Getriebe der Schlacht und ihre Aufgabe bestehe in erster Linie wohl darin, das Schattenwesen so lange vom Zugriff auf Kjornirs Auge abzuhalten, bis Lirila das Ding in der Eisbucht von Forochel versenkt hat... und da dieser Zeitpunkt ein gutes Stück weit im Ermessen des Spielleiters lag, konnte ich die Schlacht so lange weiterlaufen lassen, bis ihr dramatischer Höhepunkt erreicht und unter anderem Fürst Horge den Heldentod gestorben war. Klar, das mag der eine oder andere als Railroading oder Erzählonkeln aller erster Kajüte empfinden, die Spieler scheint es, zumindest in der Session und auch danach nicht, jedenfalls nicht gestört zu haben, wofür ich ihnen nicht zuletzt im Hinblick darauf, dass der Palantir unterzugehen hatte, dankbar bin.
Da die Helutavi bei Tolkien nicht vorkommen, wollte ich vermeiden, dass sie in Zukunft fester Bestandteil der Welt werden, wozu die Verbannung von Arrohir und Bóin II. eine gute Möglichkeit bot. Dass die Schiffmenschen auch zukünftig nicht nach Mulkan oder in den südlichsten, auf Tolkiens Originalkarte noch abgebildeten Teil der Eisbucht von Forochel segeln, erklärte ich mit den gefährlichen Strömungen und Wetterumschwüngen, die vor allem beim Ostkap der Südbucht herrschen. Gut, Swarn hat diese Schwierigkeiten den Gefährten und viel Geld zu Liebe einmal gemeistert, aber ob es ihm auch ein zweites Mal gelingen wird?
Abgesehen vom Verbannungsspruch war der ganze zweite Teil der Session improvisiert, wobei ich vor allem versucht habe, die Wünsche der Spieler mit den Bedürfnissen der Spielwelt in Einklang zu bringen und den Rest laufen zu lassen. So sind wir ein gutes Stück voran gekommen und haben die Geschichte für eine Zukunft mit verschiedenen Möglichkeiten geöffnet.
Haben sich die Spieler nun ein bisschen Mitleid verdient oder seid Ihr der Meinung, man müsste diesen Memmen mal den Marsch blasen oder ist Euch Ihr teils "leicht überhöhter Puls" völlig einerlei? Schreibt's uns hier rein, genauso wenn Ihr Fragen, Kritik oder Anregungen habt :)
torben:
Auf nach... äh, wohin eigentlich und wer? :think:
Die Geschichte geht weiter... :)
Session 67: Teil 1
4.10.-14.11./28.11./15.12.2784 3Z
Mulkan - Calenros - Rhudaur // Mulkan - Calenros - Mulkan // Wasserfallpforte - Jirvila
Nachdem Swarn bei zunehmend stürmischem Wetter mit der Vogspringer von Mulkan losgesegelt ist, überlegen die Gefährten, wie ihre weitere Reiseplanung aussehen soll. Tinulin ist der Meinung, Calendin und Arrohir sollten nur schon wegen ihrer Verwundungen durch die schwarze Klinge des Schattenwesens möglichst rasch nach Imladris gehen. Calendin sagt zwar, er könne nicht einschätzen, wie schwer seine Verletzung wiege, da er bisher noch keine negativen Auswirkungen verspürt habe, schliesslich einigen sie sich aber dennoch darauf, dass alle zumindest bis nach Calenros gehen sollten. Bóin II. erwägt allerdings, die anderen auf dem Weg zur Elbensiedlung zu verlassen, um dem Nan-i-Naugrim, dem Tal der Zwerge, einen Besuch abzustatten, bevor er nach Mulkan zurückkehren und Khufur abholen möchte. Im Verlauf des Tages zeigt sich, dass Nargi, der alte Schneemensch, der Bóin II. wiedererkannt hatte, mit seiner Einschätzung des Wetters richtig lag, denn von Norden her zieht ein Schneesturm auf, der die Gefährten zwei Tage in Mulkan festsetzt. Arrohir hängt in dieser Zeit oft seinen Gedanken an Lirila nach, die seine eine grosse Liebe gewesen sein könnte.
Als der Sturm am Morgen des 7. Oktober 2784 3Z endlich abflaut, liegt überall ein guter halber Meter Schnee. Bevor Tinulin, Calendin, Bóin II., Arrohir und Maira nach Süden aufbrechen können, kaufen sie mit Nargis Hilfe für insgesamt 30 Silberstücke einen zweiten Schlitten, vier gezähmte Losrandir als Zugtiere und Proviant für zwei Wochen. Nachdem der alte Schneemensch versprochen hat, nach Khufur Ausschau zu halten, setzt sich Bóin II. auf einen der Schlitten und lässt sich von Maira durch die Winterlandschaft fahren. Der zweite Schlitten wird von Arrohir gesteuert, während die Elben zu Fuss reisen.
Am Abend errichten die Gefährten ein Lager, und Bóin II. geht mit Arrohir im nahegelegenen Wald Holz sammeln. Dabei stossen sie auf einen grossen Bären, der, wohl ebenso überrascht wie die beiden Gefährten, erst angreifen will, schliesslich aber von Arrohir beruhigt werden kann.
Am Abend des 9. Oktober 2784 3Z erreichen die Gefährten eine kleine Holzfällersiedlung und können im örtlichen Gasthaus übernachten. Die anderen Gäste beäugen sie zwar misstrauisch, das kann Bóin II. aber nicht davon abhalten, in rauen Mengen Bier zu trinken. Selbst Tinulin lässt es sich nicht nehmen, auf die Toten und die Lebenden im Norden sowie auf Khufur anzustossen. Während des Essens fragt Tinulin Maira, ob Arrohir wohl schon realisiert habe, dass er einen Teil seines Herzens in der Eisbucht von Forochel versenkt habe. Maira erwidert, dass sie sich nicht sicher sei, ob es wirklich ein Teil seines Herzens oder doch etwas anderes gewesen sei, was Arrohir in der Bucht verloren habe. Nachdem sich die Gefährten zu später Stunde auf ihr Zimmer zurückgezogen haben, bemerkt Maira, dass sich bei Arrohirs Schildarm rings um die Narbe vom Stich der schwarzen Klinge des Schattenwesens ein kleiner Hof aus blutleerer, bleicher Haut gebildet hat. Auf Calendins Rücken hat sich vom Treffer der schwarzen Klinge des Schattenwesens ebenfalls eine von blasser Haut umrandete Narbe gebildet, die somit noch auffälliger ist als die erste Narbe, welche gut zwei Jahre zuvor vom Schwertstoss eines Grabunholds auf dem Rücken des Waldelbs zurückgeblieben war.
Am nächsten Morgen setzen die Gefährten ihre Reise nach Süden fort und gelangen am späten Vormittag zu einer Fähre, mit der sie für 30 Kupferstücke über den Fluss Lhûn setzen. Sie folgen dem Westufer des Flusses, bis sie am Abend des 12. Oktober 2784 3Z die Mündung des Annuduins erreichen, dessen Quelle in der Nähe des Nan-i-Naugrim liegt. Sie errichten ihr Lager auf der Landzunge zwischen den beiden Flüssen und müssen mehrere Tage ausharren, da sie keine Möglichkeit sehen, wie sie den Annuduin nach Süden überqueren könnten. Bóin II. denkt in dieser Zeit oft an Khufur. Am 16. Oktober 2784 3Z kommen schliesslich ein paar Holzfäller mit einem Floss den Lhûn heruntergefahren und bringen die Gefährten für 6 Bronzestücke ans andere Ufer des Annuduins, worauf sie ihre Reise fortsetzen können. Am Abend des 19. Oktober 2784 3Z gelangen sie zu einer Brücke, die über einen weiteren Zufluss des Lhûns führt. Nachdem sie sich vergewissert haben, dass das Bauwerk noch immer hält, überqueren sie den Fluss und finden nahe dem Südufer die im Schnee versunkenen Grundmauern eines Gebäudes, das hier vor langer Zeit gestanden haben muss. Zwei Tage später erreichen sie abends die kleine Ortschaft Eruimar, wo sie im Gasthaus "Zur Kanne", einem sehr alten Gebäude, Quartier beziehen. Während Bóin II. schon nach dem ersten Schluck die Vortrefflichkeit des hiesigen Bieres zu loben beginnt, wird Tinulin angesichts ihres baldigen Zusammentreffens mit seinem Grossvater Tarindon in Calenros immer unruhiger. Calendin schnappt derweil von einem der Nebentische das Gespräch von zwei Bauern auf, die sich halb flüsternd über eine unheimliche Erscheinung unterhalten. Interessiert setzt sich der Waldelb zu ihnen und erfährt auf seine Nachfrage, dass einer der beiden wenige Nächte zuvor in der Nähe eines alten Anwesens die sehr unheimliche Erscheinung einer weissen Frau gehabt habe. Als Calendin nachhakt, erzählt der Mann, dass sich auf dem Anwesen der dunedainischen Familie Annuloth vor vielen Jahre angeblich eine grosse Tragödie zugetragen habe, bei der die gesamte Gutsfamilie ausgelöscht worden sei und nur eine Tochter überlebt habe. Seither, so heisse es, erscheine sie des Nachts als weisse Frau auf dem Friedhof des Anwesens, wenn ein harter Winter anstehe. Ganz in ihre Geschichte vertieft gewesen, bemerken die beiden Bauern erst jetzt, dass ihr Gegenüber vom unsterblichen Volk der Elben ist, weshalb sie gleichermassen erschrocken wie überrascht aufstehen und sich schnell verabschieden. Der Wirt, der offenbar schon das eine oder andere Mal mit Elben in Kontakt gekommen zu sein scheint, entschuldigt sich bei Calendin für das unangebrachte Verhalten seiner Gäste und kann dem Waldelb die Lage des sagenumwobenen Anwesens beschreiben.
Während sich die anderen schliesslich zur Ruhe begeben, beschliessen Tinulin und Calendin, dem nur wenige Kilometer entfernten, am Waldrand gelegenen Anwesen noch in dieser Nacht einen Besuch abzustatten. Als die beiden Elben bald darauf den Waldrand erreichen, erkennen sie schon nach kurzer Zeit die tief verschneiten Grundmauern eines vor langer Zeit verfallenen Anwesens. Auf der Rückseite des ehemaligen Hauptgebäudes entdecken sie auf einer kleinen Lichtung mehrere im Schnee versunkene Grabsteine. Als Calendin Tinulin mit einem ihm unerklärlichen, mulmigen Gefühl erzählt, was er von den Bauern über das Schicksal der Familie Annuloth und die Tochter gehört habe, fühlt sich Tinulin an Fornost Erain und den unglücklichen Herold Ondril erinnert. Nun ist es der Noldo, der glaubt, etwas Unnatürliches zu spüren, doch als sich aus dem Schatten der umstehenden Bäume plötzlich eine grosse weisse Schneeeule löst, um lautlos über den Friedhof zu gleiten und gleich darauf wieder im Wald zu verschwinden, fällt die Anspannung schliesslich von ihm ab. Beinahe ehrfürchtig befreit Tinulin einen der Grabsteine vom Schnee und kann darauf die in Sindarin gehaltene Inschrift "Im Gedenken an Enegorn Annuloth" und darunter den Namen "Gwenen" entziffern. Damit ist klar, dass es sich hier tatsächlich um das Anwesen der Familie Annuloth handelt. Tinulin erzählt Calendin, dass sein Vater Elvëanwe dieses Anwesen vor mehr als tausend Jahren aufgesucht und Enegorn Annuloth sowie seine Ehefrau Gwenen, eine dunedainische Frau von grosser Grazie, nebst ihrer vermeintlichen Tochter Envana kennengelernt habe. Mit Envana und einigen weiteren Leuten sei er eine Zeitlang unterwegs gewesen, doch schliesslich habe er sie aus den Augen verloren und nie wieder von ihr gehört.
[Die gemeinsamen Abenteuer von Elvëanwe und Envana sowie ihrer Begleiter sind Gegenstand der Kampagne "Die Eriador-Gruppe", welche im Jahr 1376 3Z begann. Nach 13 Sessions, welche wir von Anfang November 2001 bis Ende März 2002 gespielt haben, haben wir die Kampagne aber unbeendet abgebrochen, um uns wieder den Geschicken von Artemain dû Anduin und seinen Gefährten zuzuwenden.]
Als Calendin Tinulin fragt, ob Elvëanwe und seine Frau Nenwen irgendwann wieder in diese Gegend kommen würden, erwidert der Noldo, er glaube nicht, dass sie die Elbenreiche nochmals verlassen, auch wenn seine Mutter aus der nur 3 Tagesritte entfernten Elbensiedlung Calenros stamme. Tinulin sieht sich auch noch alle anderen Grabsteine genauer an, kann den Namen "Envana" jedoch nirgends entdecken.
Am nächsten Morgen brechen die Gefährten erneut auf und erreichen am Abend des 24. Oktober 2784 3Z die Elbensiedlung Calenros. Tinulin geht ein Stück voraus, um seinen Grossvater und Dorfvorsteher Tarindon auf die Ankunft seiner Gefährten vorzubereiten. Der weise Sinda ist Tinulin ebenfalls ein Stück entgegengekommen und sagt, es freue ihn, seinen Enkel wiederzusehen, zumal auf zwei Beinen stehend. Nachdem die übrigen Gefährten herangekommen sind und von Tarindon begrüsst wurden, begeben sich Arrohir und Maira auf direktem Weg zu ihren Pferden Windraes und Niestha, die sie seit ihrem Aufbruch zur Eisbucht von Forochel im Frühsommer nicht mehr gesehen hatten. Den Geschwistern kommt die Trennung von ihren Pferden wie eine Ewigkeit vor, und Arrohir lässt es sich nicht nehmen, trotz der bereits hereinbrechenden Dunkelheit noch einen kurzen Ausritt mit Windraes zu unternehmen. Maira kümmert sich derweil um ihre eigene Stute Niestha sowie Barufax, Bjarni und Blosma, die weiteren Pferde der Gefährten. Auch Tinulin stattet seinem Pferd Tulco einen kurzen Besuch ab, bevor er Tarindon in aller Ausführlichkeit von der Expedition in den hohen Norden berichtet. Die Nachricht vom Untergang von Cirdans Schiff, das der Herr der Grauen Anfurten im Winter 1975 3Z zu König Arveduis Rettung zur Eisbucht von Forochel geschickt hatte, betrübt Tarindon zwar, immerhin bekämen die Angehörigen nun aber Gewissheit über das Schicksal der Seeleute. Als Tinulin auf die Entdeckung eines Zugangs zu Morgoths alter Festung Utumno zu sprechen kommt und sagt, dass es die Aufgabe der Kleinzwerge sei, das Wissen um Aulës Siegel zu bewahren und weiterzugeben, legen sich Sorgenfalten auf Tarindons Gesicht. Bekümmert sagt der weise Sinda, dass ihn diese Information beunruhige, denn schliesslich kenne man ja die Zwerge und ihren liederlichen Umgang mit grosser Verantwortung. Schliesslich kommt Tinulin auf die Schlacht gegen die Eiswesen und den Schatten zu sprechen, der Calendin und Arrohir mit seiner schwarzen Klinge verwundet habe und bei dem es sich vielleicht um den untoten König Eärnur handle. Da Tarindon Kenntnisse in der Behandlung solcher Verletzungen hat, möchte er die beiden Calatirnor untersuchen, wozu sie sich schon wenig später bei ihm einfinden. Während sich Arrohir freimacht, erzählt Tinulin seinem Grossvater, dass sie im Norden auch noch auf ein ganz besonderes Kleinod gestossen seien, wobei er auf den um Arrohirs Hals hängenden Ring deutet. Überrascht und entzückt besieht sich Tarindon Barahirs Ring und sagt schliesslich, es sei schon lange her, seit er diesen Ring zum letzten Mal gesehen habe. Nach der Untersuchung von Calendin und Arrohir empfiehlt Tarindon Tinulin mit besorgter Miene, die beiden Verletzten so rasch wie möglich nach Imladris zu bringen, selbst wenn sie jetzt noch nichts von dem schwarzen Gift spüren, das sich in ihrem Körper eingenistet hat und sich nun ganz allmählich ausbreitet.
Am Morgen des 25. Oktober 2784 3Z erkundigt sich Calendin, dem Tarindons Sorgenfalten nicht verborgen geblieben waren, ob Arrohir und er schon heute zu Herrn Elrond aufbrechen sollten. Maira ist überrascht, denn sie war davon ausgegangen, dass sie alle gemeinsam nach Imladris reisen würden. Bóin II. erwidert jedoch, dass er vorhabe, mit den Losrandir nach Mulkan zurückzukehren, um dort auf Khufur zu warten, was er so auch mit Tinulin besprochen habe. Der Noldo pflichtet Bóin II. bei und sagt, er wolle den beiden Zwergen im Frühling entgegenkommen.
Gleich nach der Besprechung packen die Gefährten ihre Sachen zusammen, und Tinulin gibt seinem Grossvater je 10 Gold- und Silberstücke für Proviant. Nachdem sie sich von Tarindon verabschiedet haben, brechen die Gefährten noch am selben Tag auf und erreichen am Abend des 27. Oktober 2784 3Z Eruimar.
Am Morgen des 28. Oktober 2784 3Z trennen sich die Wege der Freunde, und Bóin II. wendet sich mit den Losrandir nach Norden, während die übrigen Gefährten in Richtung Caras Celairnen weiterziehen. Der Zwerg folgt demselben Weg, welchen er und seine Freunde erst wenige Tage zuvor in südlicher Richtung gegangen waren. Als er das südliche Ufer des Annuduins bei der Mündung in den Lhûn erreicht, wendet er sich nach Westen und folgt dem Fluss in Richtung des Nan-i-Naugrim.
Als er am Morgen des 4. November 2784 3Z noch einige Kilometer östlich der Ortschaft Mareby sein Nachtlager abbricht und sich auf den erneuten Aufbruch vorbereitet, vernimmt er von Süden her plötzlich das Geheul mehrerer Wölfe. Es dauert nicht lange, da sieht er die Tiere aus einem nicht weit entfernten Waldstück hervorkommen und auf ihn zuhalten. Auch wenn sie den Eiswölfen des Nordens bezüglich Grösse nicht das Wasser reichen können, erachtet Bóin II. seine Chancen alleine gegen fünf oder noch mehr dieser Bestien als eher gering. In aller Eile packt er seine Sachen auf die hintereinander gehängten Schlitten und spannt drei Losrandir an. Das vierte Tier scheucht er hingegen in der Hoffnung fort, dass es die Wölfe genügend ablenke, auch wenn es dabei sein Leben lassen sollte. Als er losfährt, bemerkt er schon nach kurzer Zeit, dass sein Plan den Makel aufweist, dass das freie Losrandir mit seinen Artgenossen mitläuft und ohne die schweren Schlitten sogar etwas schneller ist als der Zwerg. Angesichts der allmählich immer weiter aufholenden Wölfe weiss sich Bóin II. schliesslich nicht mehr anders zu helfen und wirft eine seiner kleinen Wurfäxte nach dem Losrandir. Er trifft das Tier zwar und es strauchelt auch kurz, dann übernimmt jedoch erneut sein Fluchtinstinkt, und es schliesst wieder zu seinen Artgenossen auf, weshalb sich Bóin II. genötigt sieht, auch noch seine zweite Wurfaxt nach dem bedauernswerten Tier zu werfen. Diesmal ist der Treffer deutlich gravierender, denn die Axt trennt dem Losrandir einen Vorderlauf ab, worauf es japsend und stark blutend zusammenbricht. Bóin II. treibt die anderen Tiere weiter an und sieht wenig später mit einem Blick über die Schulter, dass die Wölfe sein Opfer angenommen haben und ihn nicht weiter verfolgen.
Am Abend des 6. November 2784 3Z erreicht Bóin II. das Tal der Zwerge und wird auch bald nach seiner Ankunft von Fürst Brom empfangen. Der Herr des Nan-i-Naugrim hört sich Bóins II. Bericht über die Expedition der Gefährten in den hohen Norden interessiert an, hat aber doch einige Vorbehalte, als Bóin II. von den Kleinzwergen quasi wie von Volksbrüdern spricht. Nachdem der Calatirno seinen Bericht abgeschlossen hat, befragt er den Fürsten nach möglichen Reisenrouten nach Mulkan. Brom erklärt ihm, dass die Zwerge im Winter nur den Weg entlang dem Lhûn benutzen würden, während im Sommer auch ein Weg entlang dem Fuss des Gebirges genutzt werde.
Auf der Suche nach einer Reisebegleitung trifft Bóin II. wenige Tage später auf fünf Zwerge, die bereit wären, ihn gegen ein entsprechendes Entgelt in ihre Reisegruppe aufzunehmen. Der erfahrene Kämpfer glaubt erst, sich bloss verhört zu haben, doch die zwergischen Händler scheinen tatsächlich der Meinung zu sein, dass er dafür zu bezahlen hätte, wenn er sich ihnen anschliessen wollte. Das kommt für Bóin II. natürlich unter keinen Umständen in Frage, aber er beschliesst, dieses nach seiner Auffassung unverschämte Pack in den Augen zu behalten. Als die Händler am 20. November 2784 3Z vom Nan-i-Naugrim in Richtung Mareby aufbrechen, folgt ihnen Bóin II. mit seinen beiden Schlitten sowie den drei Losrandir und schliesst schon nach kurzer Zeit "ganz zufällig" zu ihnen auf. Die Zwerge sind alles andere als erfreut über diesen Zufall und sparen nicht mit Spott, darauf hinweisend, dass Bóin II. seine Sicherheit und Unversehrtheit offenbar nicht mal ein kleines Wegegeld wert sei. Ganz der harte Zwerg lässt Bóin II. diese Kritik unbeeindruckt an sich abprallen, bis es am Abend ein Lager zu errichten gilt. Die Händler gestatten Bóin II. erst nicht, sich mit seinem Zelt in ihren Kreis zu begeben. Spät abends zieht Bóin II. schliesslich gut sichtbar das mit einem grossen Diamanten besetzte Amulett an, welches er wie auch Tinulin und Calendin von Fürst Brom vor über zwanzig Jahren zum Dank und als Zeichen der Anerkennung für die Wiederbeschaffung der Perle Nimphelos aus den Ruinen von Belegost erhalten hatte. Als der von den Zwergen als Wache abgestellte Händler Urf das auf Bóins II. breiter Brust prangende Kleinod bemerkt und als Geschenk Fürst Broms erkennt, ist er sichtlich beeindruckt und bittet ihn höflich, an ihrem Feuer Platz zu nehmen. Auch wenn Bóin II. dem Fürsten gegenüber Stillschweigen bezüglich der Expedition nach Belegost versprochen hat, ist für Urf klar, dass sein Gegenüber etwas Herausragendes bewerkstelligt haben muss, um von Fürst Brom ein solches Geschenk erhalten zu haben. Wortreich entschuldigt er sich für sein und seiner Begleiter unflätiges Betragen und bittet Bóin II., sein Zelt in ihren Kreis zu stellen.
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torben:
Session 67: Teil 2
Bis zum nächsten Morgen hat sich Bóins II. besondere Verbindung zu Fürst Brom bereits bei allen Händlern herumgesprochen, und sie begegnen ihm äusserst zuvorkommend, darauf hinweisend, dass es sich um ein bedauerliches Missverständnis gehandelt haben müsse. Bóin II. entgegnet seinen Begleitern, dass er nicht nachtragend sei, worauf sie die weitere Reise bis Mareby gemeinsam und in guter Freundschaft fortsetzen.
In der Ortschaft angekommen, kann sich Bóin II. fünf Menschen anschliessen, die als Pelzhändler das ganze Gebiet von Caras Celairnen bis zum Oberlauf des Lhûns mit ihren Maultieren bereisen und sich gerade auf dem Weg nach Norden befinden.
Am 25. November 2784 3Z bricht die neue Reisegemeinschaft auf und erreicht einige Tage später den Lhûn, wo sie nach einer Woche die Möglichkeit erhalten, mit Hilfe einiger Flussfahrer den Annuduin zu überqueren. Unterwegs haben die Pelzhändler verschiedene Fallen geleert, welche sie auf ihrem Weg nach Mareby aufgestellt hatten. Dieser Umstand hat für Bóin II. den schönen Nebeneffekt, dass er beinahe jeden Abend in den Genuss von frisch zubereitetem Fleisch kommt. Er ist daher auch gerne bereit, den Flössern die Summe von 50 Kupferstücken für die Flussüberquerung der ganzen Reisegemeinschaft samt Packtieren zu bezahlen. Als sie zur nördlichsten Fährstelle gelangen, bei welcher die Gefährten einige Wochen zuvor bereits über den Lhûn gesetzt hatten, löst sich die Gemeinschaft auf. Drei der Pelzhändler ziehen noch weiter flussaufwärts, während zwei andere wie auch Bóin II. über den Lhûn setzen und nordwärts reisen wollen. Auch hier bezahlt Bóin II. den Preis für die Überfahrt der nun verkleinerten Gemeinschaft.
Am Abend des 9. Dezember 2784 3Z erreichen sie schliesslich die kleine Ortschaft, von der aus es noch rund drei bis vier Tagesreisen nach Mulkan sind. Im Gasthaus trifft Bóin II. auf den Pelzer Lerd, der ebenfalls nach Mulkan reisen will, um mit den "Fischfressern", wie er die Lossoth etwas abfällig bezeichnet, Geschäfte zu machen. Sie beschliessen, gemeinsam zu reisen, und Bóin II. besorgt noch ein 20-Literfass Bier, das er auf seine Schlitten bindet.
Am 12. Dezember 2784 3Z brechen Lerd und Bóin II. auf und erreichen nach vier ereignislosen Reisetagen durch den tief verschneiten Norden am 15. Dezember 2784 3Z das Lossoth-Dorf Mulkan.
Nachdem Tinulin, Calendin, Arrohir und Maira am Abend des 30. November 2784 3Z mit allen Pferden den Lhûn überquert und in der Siedlung der Flussfahrer übernachtet hatten, ritten sie weiter nach Osten und durchquerten das Auenland, bevor sie am 10. November 2784 3Z das Städtchen Bree erreichten, wo sie sich im Gasthaus "Zum tänzelnden Pony" einquartierten. Unterwegs hatte Tinulin beinahe die ganze Zeit elbische Lieder gesungen, um damit angesichts der schweren Wunden die Stimmung seiner Begleiter hoch zu halten und insbesondere die Widerstandskraft von Calendin und Arrohir zu bewahren. Im Gasthaus angekommen, hielt Calendin nach Waldläufern Ausschau, konnte aber niemanden vom Volk der nördlichen Dunedain entdecken. Als sie sich nach dem Essen zur Ruhe begaben, musste Arrohir, der schon unterwegs öfters gefroren hatte, gewärmt werden. Bei der Untersuchung der Wunden stellte Maira fest, dass sich das blutleere Gewebe rings um die Narben der schwarzen Klinge allmählich immer weiter auszubreiten schien. Im Gegensatz zu Arrohir spürte Calendin noch immer keine Auswirkungen der Verletzung. Tinulin besorgte sich am nächsten Morgen gleichwohl eine grosse Menge Johanniskraut, um daraus während der weiteren Reise immer wieder Sonnentee für beide Verletzten zubereiten zu können, der zusätzlich zu seinem Gesang stimmungshebend wirken soll.
Nach einem Ruhetag brachen die Gefährten am 12. November 2784 3Z wieder auf und folgten der grossen Oststrasse. Am Morgen des 17. November 2784 3Z kam in der Ferne die Wetterspitze, der Amon Sul, in Sicht, und als sie am Abend am Fuss dieses Hügels ihr Lager aufschlugen, begann es zu schneien. Beim Anblick der von den Kräften Angmars erstürmten und geschliffenen Hügelspitze schweiften Tinulins Gedanken zu Kjornirs Auge, und der Noldo ist sich sicher, dass es sich bei der schwarzen Kugel um den grossen Palantir von Amon Sul gehandelt haben muss. Nach einer ruhigen Nacht reisten sie weiter und überquerten nach sieben Tagen den Fluss Mitheithel, um gleich auf der anderen Seite im Gasthaus "Zur letzten Brücke" Quartier zu beziehen. Der Wirt war sehr erfreut über die unerwartete Kundschaft, denn im Winter seien hier nur wenige Leute unterwegs.
Am nächsten Tag begann die Reise der Gefährten durch Rhudaur, und am Abend des 28. November 2784 3Z schlugen sie ihr Lager mitten in den Trollhöhen etwas südlich der Strasse auf. Tinulin hielt vor dem Zelt der Gefährten Wache, während Maira im Inneren neben Arrohir lag und ihn wärmte. Um möglichst erholsam ruhen zu können, hatten der junge Dunadan und auch Calendin ihre Rüstungen ausgezogen. Das Feuer, auf dem Tinulin am Abend nochmals Tee gekocht hatte, war bereits heruntergebrannt, als der Noldo vom Rand des ein Stück nördlich der Strasse gelegenen Waldes her metallische Geräusche vernahm. Gerade als er seine Gefährten im Zelt weckte und zur Vorsicht mahnte, ertönte von Norden her der schräge Klang eines Orkhorns, worauf mehrere Wölfe und Orks aus dem Wald hervorbrachen und auf das Lager zustürmten.
In der Wasserfallpforte machte Khufur am Abend des 1. Oktober 2784 3Z die Bekanntschaft der trotz der speziellen kleinzwergischen Anatomie aussergewöhnlich reizvollen Kleinzwergin Cara, die an dem stattlichen Zwerg ebenfalls Gefallen fand und ihn mit ihren eindrücklichen Augenbrauen, ihrem Bart und den prallen Rundungen in Verlegenheit brachte.
[Der Spielleiter hat für Caras Aussehen eine UM 99 gewürfelt... herausragend schön, was auch immer das bei Kleinzwergen heissen mag. Als er beschreibt, wie sich Cara an Khufur ranmacht und er nach ihrem Namen fragt, sagt der Spieler von Bóin II.: "Ich heisse Klaus."]
Die beiden unterhielten sich gut, und Cara gefiel Khufur sehr, am Ende blieb er aber standhaft, wie es sich für einen Zwerg vom Erebor gehörte, worauf sie sich schliesslich zurückzog. Später am Abend trat Fürst Harke an Khufur heran und bot ihm an, ihn in der Funktion als Hauptmann in seine Dienste in der Wasserfallpforte aufzunehmen, wenn er das wolle. In der Tat war es Khufurs langgehegter Wunsch, dereinst Hauptmann einer Wachmannschaft zu sein, aber er lehnte Fürst Harkes Angebot dennoch dankend ab, da er Meister Bóin II. verpflichtet sei. Im Gegenzug fragte er den Fürsten, ob er ihn nicht in den Süden begleiten wolle, um bei Cameth Brin nach der Kleinzwergenbinge seiner Vorfahren zu suchen. Khufur würde ihm bei der Suche gerne behilflich sein und bei dieser Gelegenheit auch allen vom Edelmut der Kleinzwerge erzählen. Dies nun lehnte Harke ab und erkundigte sich lieber danach, woher der in seinen Augen so standhafte Khufur stamme. Da erzählte ihm Khufur in aller Ausführlichkeit von der Pracht und Herrlichkeit Erebors, die mit dem Angriff des Drachen Smaug ein so jähes Ende gefunden hatte. Von ihrer Flucht über unbekannte Seitengänge erzählte er ebenso wie vom Gang König Thrórs nach Süden, der sich schliesslich mit dem Rest seiner Sippe in Dunland niedergelassen hatte und seither in der Dunkelheit über der Vergangenheit brüte, während Khufur der Sinn nach der Verteidigung des Lichts stehe. Von Bóin II. erzählte er, dass dieser ihn als seinen Schüler aufgenommen habe und ihn ausbilde. Als Fürst Harke sagte, Khufur solle König Thrór ausrichten, dass er hier im Norden einen stolzen Bewunderer habe, erwiderte der Calatirno, dass er dies vorerst noch nicht tun könne. König Thrór schätze nämlich seinen Umgang mit Elben nicht, weshalb er ihm wohl erst wieder unter die Augen treten dürfe, wenn er seine Ausbildung abgeschlossen habe. Als Fürst Harke darauf sagte, dass diese Zeit nun sicherlich gekommen sei, antwortete Khufur träumerisch, am liebsten würde er mit Meister Bóin II. den Erebor zurückerobern.
Es war schon spät in der Nacht, als Fürst Harke und Khufur ihr Gespräch schliesslich beendeten, und der junge Zwerg müde und etwas einsam schlafen ging.
Am nächsten Tag wurden in der Wasserfallpforte Vorbereitungen für die feierliche Beisetzung von Fürst Horge getroffen. Cara kreuzte mehrmals Khufurs Weg, und dem Zwerg wurde klar, dass sie ihn noch nicht gänzlich aufgegeben hatte. Er liess sich ihre Avancen zwar gefallen, machte dabei aber auch jeweils klar, dass er sich nicht auf sie einlassen werde. Am Nachmittag wurde Khufur zu Fürst Harke gerufen, der mittlerweile Bóins II. und Tinulins Brief gelesen hatte. Der Fürst verstand, dass Khufur eine neue Waffe benötigt, machte aber gleich klar, dass er ihm nicht zu einer Schwarzglaswaffe verhelfen könne. Nun da die Schwarzglasmine geschlossen sei, verstehe es sich von selbst, dass sich die Kleinzwerge nie wieder auch nur von einem einzigen Stück Schwarzglas trennen würden. Er könne Khufur aber eine neue Zweihandaxt aus Edelstahl zum Vorzugspreis von 10 Goldstücken verschaffen. Khufur verstand Fürst Harkes Position und war dankbar für sein Angebot, welches er sogleich aus der eigenen Tasche bezahlte.
Am 3. Oktober 2784 3Z wurde Fürst Horges Leichnam in einer feierlichen Zeremonie beigesetzt. Beim anschliessenden Leichenschmaus setzte sich Cara nochmals zu Khufur und unterhielt sich angeregt mit dem Zwerg, bedrängte ihn aber nicht mehr. Am nächsten Tag besprachen Jelf Thorol, Juha und Enno mit Fürst Harke die Zukunft des Bündnisses der Nordvölker. Khufur war zu der Beratung nicht eingeladen worden, was dem Zwerg eigentlich aber nur recht war.
Tags darauf übergab Fürst Harke Khufur seine neue, mit kleinzwergischen Runen verzierte Zweihandaxt aus Edelstahl, welche den hoffentlich zutreffenden Namen "Chopfab" trägt.
[Der Name "Chopfab" ist schweizerdeutsch für "Kopfab", womit die neue Waffe auch namenstechnisch mit Khufurs altem "Halsabschneider" verbunden ist. Des Weiteren ist "Chopfab" auch ein schweizerisches Bier, für einen Zwerg also ebenfalls sehr passend.]
Nachdem sich Khufur für die vortreffliche Waffe bedankt hatte, übergab ihm der Fürst zusätzlich ein versiegeltes Schreiben sowie eine kleine Schatulle aus Metall. Darin befand sich ein Amulett aus einem klaren, in Silber eingefassten Kristall, in welchem der Staub, der bei der Verarbeitung von Schwarzglas zurückbleibt, umherwirbelt. Fürst Harke erklärte Khufur, dass dem Schwarzglasstaub zwar keine besondere Wirkung innewohne, dass er aber gleichwohl aus Aulës Siegel stamme. Er trug Khufur auf, das versiegelte Schreiben sowie die Metallschatulle mit dem Amulett zu König Thrór zu bringen, was der Zwerg gerne macht, zumal ihm gestattet wurde, das Amulett von Zeit zu Zeit herauszunehmen und anzusehen.
Noch am selben Tag verabschiedeten sich die Menschen und Khufur von den Kleinzwergen und brachen in Richtung Naeseknus auf. Cara verstand Khufurs Entscheid zum Aufbruch, bedauerte ihn aber gleichwohl. Damit er sich auch immer an sie erinnern könne, schnitt sie sich ein Stück ihrer beeindruckenden Augenbrauen ab und übergab es Khufur zum Andenken.
[Schon bei der Vorbereitung war klar, dass Cara mit ihren beeindruckenden Augenbrauen das kleinzwergische Pendant zu Cara Delevingne sein würde. Der Aussehenswurf von UM 99 bestätigte denn auch gleich ihre aussergewöhnliche Schönheit.]
In Tinulins Auftrag erkundigte sich Khufur unterwegs bei Juha danach, ob es in seinem Volk vielleicht eine heilkundige Person gebe, welche daran interessiert sein könnte, anstelle von Maira mit den Calatirnor umherzureisen. Als ihm der alte Schneemensch darauf erklärte, dass bei ihnen die Dorfälteste, die Wuitan, für die Versorgung von Kranken und Verwundeten zuständig sei, hatte sich dieses Thema aber auch schon wieder erledigt.
Am 8. Oktober 2784 3Z erreichte die Reisegesellschaft die Ruinen von Naeseknus und teilte sich nach einer kurzen Lagebesprechung auf. Während Jelf Thorol mit seinen Männern und Hjolgar in Richtung der Flüchtlingssiedlung weiterreiste, zogen Juha, Enno und Khufur mit den Labban entlang dem Nordufer der Bucht von Naeseknus nach Westen. Als sie den nördlichsten Fjord der Eisbucht von Forochel erreichten, war das Packeis schon längst so dick, dass sie die Meerenge problemlos zu Fuss überqueren konnten und schliesslich am 22. Oktober 2784 3Z Nunavuk erreichten. Die im Dorf der Fischmenschen zurückgebliebenen Jäger der Labban erzählten Juha, dass sie die Eiswesen nach Lirilas Aufbruch noch gut einen Tag lang beobachtet hätten, bevor sie mitten in der Nacht plötzlich zu Eis erstarrt seien.
Am 26. Oktober 2784 3Z brachen Juha und Khufur mit allen Labban von Nunavuk auf und folgten der tief verschneiten Küste der Eisbucht von Forochel, bis sie am Abend des 14. November 2784 3Z nach Jirvila gelangten. Hier erhielt Khufur ein gemütliches kleines Zimmer in einer Holzhütte zugewiesen.
//Metageblubber:
In dieser Session standen hauptsächlich die verschiedenen Reisen der Gefährten auf dem Programm, und damit war die Runde weitaus entspannter als die beiden vorangegangenen. Bei den Reisen habe ich hier immer wieder einige ereignislose Tage übersprungen und diejenigen, an welchen es etwas auszutragen gab, ausspielen lassen. So sind wir einigermassen flott vorangekommen, auch wenn es drei parallele Handlungsstränge zu behandeln gab.
Dass Khufurs Spieler festgelegt hat, dass sein Zwerg der Schönheit von Cara (Delevingne) nicht erliegt, ist vollkommen ok. Es ging vor allem darum, ihn auch mal von zwergischerer Seite (und nicht nur durch Menschen) in Versuchung zu führen, zumal er seinen Meister nicht zur Hand hat.
Nun bleibt abzuwarten, ob und wie es Tinulin und seine Begleiter nach Imladris schaffen, und ob, wann und wie Khufur nach Mulkan gelangt...
Abschliessend bleibt anzumerken, dass sich die Spieler weiterhin darüber wundern, dass ihnen keinerlei Mitleid oder sonstige Almosen von Seiten der Lesenden hier zugewendet werden. Also habt ein Herz und spendet, was immer Ihr zu geben bereit seid ;D ;D ;D
torben:
Nun gut, dann geht's eben ohne Mitleid in den Kampf... >;D ... und für Euch ans Lesen eines - diesmal - eher kurzen Sessionberichts :)
Session 68
28.-30.11.2784 3Z / 14.11.2784 3Z-17.1.2785 3Z
Rhudaur // Jirvila
Am nächsten Tag begann die Reise der Gefährten durch Rhudaur, und am Abend des 28. November 2784 3Z schlugen sie ihr Lager mitten in den Trollhöhen etwas südlich der Strasse auf. Tinulin hielt vor dem Zelt der Gefährten Wache, während Maira im Inneren neben Arrohir lag und ihn wärmte. Im Gegensatz zu dem jungen Dunadan trug der neben ihnen liegende Calendin auch jetzt seine Rüstung, doch ist diese auch nur aus verstärktem Leder und nicht aus kaltem Metall gefertigt. Das Feuer, auf dem Tinulin am Abend nochmals Tee gekocht hatte, war bereits heruntergebrannt, als der Noldo vom Rand des ein Stück nördlich der Strasse gelegenen Waldes her metallische Geräusche vernahm. Gerade als er seine Gefährten im Zelt weckte und zur Vorsicht mahnte, ertönte von Norden her der schräge Klang eines Orkhorns, worauf mehrere Wölfe und Orks aus dem Wald hervorbrachen und auf das Lager zustürmten.
Noch beträgt die Distanz zwischen den heranstürmenden Gegnern und den Gefährten einen guten halben Kilometer, weshalb Arrohir die Zeit nutzen will, um sein Pferd Windraes zu satteln. Tinulin und Calendin spannen unterdessen ihre Bögen, und Calendin kann kurz darauf den vordersten Wolf ernsthaft verwunden, als er in die Reichweite seines Bogens kommt. Tinulin hingegen rutscht genau im Moment des Lösens auf dem schneebedeckten Boden aus und schlägt der Länge nach hin. Während sein Pfeil unkontrolliert in den Nachthimmel fliegt, fällt der Noldo derart unglücklich aufs Kinn, dass er ziemlich benommen ist, als er sich gleich darauf wieder aufrappeln will.
[Technisch gesprochen: Der erste Angriffswurf von Tinulin ist eine UM 03 und damit ein Waffenpatzer. Dieser fällt mit UM 92 ziemlich hoch aus. Nachdem Tinulin ausgerutscht ist und seinen Pfeil in den Himmel gejagt hat, ist er 6 Runden benommen und kann 2 Runden nicht parieren.]
Maira hatte unterdessen die Pferde der Gefährten in Richtung Süden davongejagt und tritt nun rasch von hinten an Tinulin heran, um ihm mit einem Griff in den Nacken einen Teil seiner Benommenheit zu nehmen, sodass er sich zumindest mit dem Schwert verteidigen kann, welches er gleichzeitig zieht. Während Calendin auch noch einen zweiten Wolf mit einem Pfeil verwundet, müht sich Arrohir noch immer mit seinem Hengst Windraes ab. Als die Elben gleich darauf von den nächsten beiden Wölfen in einen Nahkampf verwickelt werden, gelingt es dem jungen Dunadan schliesslich aber doch noch, sich in den Sattel zu ziehen und von erhöhter Position aus anzugreifen. Sobald er jedoch mit seinem Schwert zum ersten Hieb ausholt, verspürt er einen kalten Stich bei seiner Narbe und erschaudert beim Anblick seines Gegners, der ihm viel gefährlicher und todbringender erscheint als alle Wölfe, die er je zuvor gesehen hat.
[Technisch gesprochen: Hier zeigen sich zum ersten Mal konkret die Folgen der Verwundungen durch die schwarze Klinge des grossen Untoten, welche sich Calendin und Arrohir in der Schlacht bei der Flüchtlingssiedlung zugezogen haben. Im Kampf mit einem bösen Wesen müssen Arrohir und Calendin jede Runde einen Wurf über 50 schaffen, ansonsten erhalten sie einen Abzug von 1W12% (Arrohir) resp. 1W8% (Calendin) auf alle Handlungen, wobei der Wurf jede Runde um den aktuellen Abzug erhöht wird. Eine weitere Auswirkung besteht darin, dass ihnen die Gegner erdrückend übermächtig erscheinen. Arrohir gelingt der Widerstandswurf nicht und er erhält aufgrund einer mit dem W12 erwürfelten 12 den in der ersten Runde höchstmöglichen Abzug. Pro Runde, in welcher der Charakter sich nicht im direkten Kampf befindet, verringert sich der Abzug um 1W4.]
Auch wenn er an sich und der Mission der Calatirnor zu zweifeln beginnt, schlägt er dem Wolf mit einem kraftvollen Hieb eine Pfote ab, worauf die Bestie schwer verwundet zu Boden sinkt. Tinulin verwundet seinen Gegner ebenfalls sehr schwer mit dem Schwert, während Calendin den zu ihm gestürmten Wolf mit einem einzigen Pfeil erschiesst. Nach seinem erfolgreichen ersten Schlag konzentriert sich Arrohir voll auf den bevorstehenden Kampf und gewinnt dadurch zumindest vorübergehend etwas Selbstvertrauen zurück. Während Calendin sich bereits auf die Bekämpfung der Orks vorbereitet, gibt Tinulin noch dem letzten verwundeten Wolf den Gnadenstoss. Sobald die Orks in die Reichweite der elbischen Bögen gelangen, werden sie von Tinulin und Calendin auch schon beschossen, wobei der Waldelb den Anführer verwunden und damit von der unmittelbaren Unterstützung seiner Nahkämpfer abhalten kann. Als die elf Orks auf 30 Meter herangekommen sind, bleiben fünf von ihnen stehen und spannen ihre Bögen, während die anderen mit Schwertern und Schilden in Händen weiter auf die Gefährten zustürmen. Angesichts der Bogenschützen entscheidet sich Arrohir, nun doch von Windraes abzusteigen, und es gelingt ihm gerade noch rechtzeitig, sein Pferd wegzutreiben, bevor er und seine Freunde von den Orks auf der Südseite umrundet werden, sodass die orkischen Bogenschützen von Norden her freie Schussbahn haben. Ein Pfeil der ersten Salve trifft Tinulin gleich auch schon am Oberschenkel und hinterlässt eine blutende Wunde. Auch wenn sich er Noldo benommen fühlt, holt er gleichwohl zu einem Hieb mit seinem Schwert Farongyrth aus, der einem der Nahkämpfer im wahrsten Sinne des Wortes das Blut in den Adern gefrieren lässt. Arrohir erleidet einen Streiftreffer an der Wade, während Calendin, der inzwischen auch sein Schwert gezogen hat, einen Ork erschlagen kann, bevor er selbst schwer getroffen wird und ebenfalls stark blutet. Noch vor der nächsten Pfeilsalve macht Tinulin einen kleinen Schritt in Richtung der Bogenschützen, um zumindest für einige von ihnen den Sichtwinkel auf Arrohir zu verschlechtern. Dennoch werden er und der junge Dunadan erneut leicht getroffen. Dies kann sie aber nicht daran hindern, ihre direkten Gegner einen nach dem anderen zu erschlagen oder zumindest kampfunfähig zu machen. Auch vom nächsten Pfeilhagel trägt Tinulin eine leichte Blutung davon, dafür versenkt er sein Schwert Luinmacil in der Leistengegend eines Orks. Als schliesslich nur noch zwei benommene Nahkämpfer gegenüberstehen, bilden Tinulin und Arrohir mit ihren grossen Schilden einen Wall gegen die Bogenschützen und geben damit Calendin und Maira, die hinter ihnen stehen eine gute Deckung. Während Maira auf Calendins Geheiss einen der benommenen Orks mit ihrem Kurzschwert erschlägt, greift der Waldelb erneut zu seinem Bogen und verwundet damit schon gleich darauf einen gegnerischen Schützen nach dem anderen. Arrohirs Furcht vor den in seinen Augen übermächtigen Gegnern wächst derweil je mehr je länger der Kampf dauert, weshalb er Calendin immer eindringlicher anfleht, die Orks endlich auszuschalten. Maira robbt inzwischen zu Tinulin und berührt mit ihrer Hand seinen verletzten Oberschenkel, worauf seine stärksten Blutungen versiegen und er gleich darauf auch zu neuen Kräften kommt. Calendin spürt zwar mittlerweile auch die Auswirkungen der schwarzen Klinge, indem er aufgrund der spürbaren Übermacht der Gegner allmählich ebenfalls an der Mission der Calatirnor zu zweifeln beginnt, trotzdem kann er sich noch immer zu guten platzierten Pfeilen motivieren. Nachdem der Waldelb schliesslich auch noch den letzten mit einem Schwert bewaffneten Ork, der den Kampf nach längerer Benommenheit gerade wieder hatte aufnehmen wollen, erledigt hat, bricht unter den orkischen Bogenschützen plötzlich Panik aus. Tinulin erkennt, dass der Anführer der Orks wohl aufgrund seiner blutenden Wunden zusammengebrochen ist. Sogleich packen ihn vier Bogenschützen an Händen und Füssen und schleppen ihn mit einiger Mühe zurück, woher sie gekommen sind. Der letzte verbliebene Ork wird nochmals von Calendin getroffen, dann zieht auch er sich humpelnd zurück. Keinem der Gefährten ist nach einer Verfolgung der Orks zu Mute. Calendin ist angesichts des knappen Ausgangs ganz bleich geworden und geht auf ein Knie. Tinulin versucht derweil den immer panischeren Arrohir zu beruhigen, doch erst als der Noldo ihn an der Schulter berührt, fällt die Spannung von ihm ab. Sogleich kümmert sich Maira um die zahlreichen blutenden Wunden der Gefährten. Als sie bei Calendin zu Gange ist, sagt der Waldelb, sie habe eine wichtige Tat vollbracht, indem sie den einen Ork erschlagen habe. Er werde es Bóin II. erzählen, der sicher stolz auf sie sein werde.
Nachdem Maira die Heilbehandlung ihrer Gefährten abgeschlossen hat, ruft sie die Pferde herbei. Tinulin lässt Arrohir noch sein Pferd Windraes absatteln, danach verordnet er den Menschen und auch Calendin aber dringende Bettruhe im Zelt. Während Maira ihrem Bruder die Hand auflegt und mit ihrer letzten Energie allmählich wieder Kraft einflösst, begibt sich Calendin in eine tiefe Trance, welche seine elbischen Selbstheilungskräfte anregt.
Beim Morgengrauen des 29. November 2784 3Z erwacht Calendin und löst Tinulin mit der Wache ab, worauf sich der nun doch ziemlich erschöpfte Noldo eine gute Stunde Ruhe gönnt. Bald darauf wachen auch der völlig verkaterte Arrohir und Maira auf. Während sie sich um die Pferde kümmert, baut ihr Bruder das Lager ab und bereitet alles für die Weiterreise vor. Sobald Tinulin wieder erfrischt ist, reiten die Gefährten auf der grossen Oststrasse weiter in Richtung Imladris auf das Nebelgebirge zu. Am späten Nachmittag machen sie in den Hügeln etwas nördlich der Strasse eine kurze Rast. Tinulin spürt noch immer seine Wunden von der Schlacht, und Maira behandelt Calendins und Arrohirs Schwarzklingennarben mit Alkohol und desinfizierenden Ölen. Arrohirs Stimmung ist schon den ganzen Tag am Boden, und dass er immer wieder an Lirila denken muss, macht es auch nicht besser für den jungen Dunadan. Da das Wetter immer schlechter wird und sie nicht ausschliessen können, dass Trolle durch diese Hügel streifen, beschliessen sie, mangels eines sicheren Unterschlupfs, zur Strasse zurückzukehren und ein Stück weiter östlich und noch gut zweieinhalb Tagesritte von Imladris entfernt auf freiem Feld zu lagern. Nachdem sie ihr Zelt auf dem verschneiten Boden aufgestellt haben, umgeben sie ihr Lager mit einem kleinen Sichtschutz aus Schnee. Das Wetter verschlechtert sich zusehends, weshalb Tinulin Calendin bittet, mit ihm zusammen die Wache zu stellen, während die Menschen schlafen sollen.
Etwa um 3 Uhr morgens am 20. November 2784 3Z bemerken die Elben im dichten Schneegestöber plötzlich mehrere Wölfe und auch vier Warge, die sich ihnen von Osten her nähern. Dass es den Vierbeinern tatsächlich gelungen sein könnte, den ganzen Tag der Spur der Gefährten gefolgt zu sein und das Lager in grossem Abstand umkreist zu haben, überrascht Calendin zwar etwas, dennoch hält er es für möglich.
Khufur verbringt derweil einige ruhige Tage in Jirvila und geht den Dorfbewohnern hilfsbereit zur Hand, wo er nur kann. Eines Abends erfährt er im Gespräch mit Juha, dass sich Ollo sowie weitere Männer und acht Frauen bereit erklärt hätten, gemeinsam mit Khufur von Jirvila aus über das Packeis der Eisbucht von Forochel nach Süden zu wandern, um die Siedlung Mulkan zu suchen. Das Packeis werde allerdings kaum vor Mitte Januar 2785 3Z genügend stabil sein, um einen sicheren Aufbruch zu ermöglichen. Die Zeit bis dahin nutzt Khufur, um sich bei einigen befreundeten Familien mit Proviant für die Reise, einem Schlitten, einem Zelt, Schneeschuhen und allerlei Reparaturmaterial einzudecken. Auch wenn die wenigsten etwas für ihre Waren verlangen und es eher als einen Austausch für Khufurs Hilfe erachten, verteilt der Zwerg dennoch insgesamt 10 Silberstücke für den Schlitten und das Zelt sowie 20 Bronzestücke für den Proviant.
Am 13. Januar 2785 3Z gibt Ollo Khufur Bescheid, dass der Aufbruch der Gemeinschaft für den Morgen des 15. Januar 2785 3Z geplant sei. Am Abend sucht der Zwerg daher Juha auf, um nochmals mit dem alten Anführer der Labban zu reden. Als die beiden auf die Anfänge ihrer Bekanntschaft zurückschauen, sagt Juha, er hätte nie geglaubt, dass sich die Prophezeiung zu seinen Lebzeiten erfüllen und der Ring des Königs die Labban verlassen würde. Khufur bedauert bei dieser Gelegenheit nochmals Jaalas Hinschied.
Am Morgen des 15. Januar 2785 3Z bricht die Gruppe aus 19 Labban und Khufur schliesslich von Jirvila auf. Der Zwerg hat seine Rüstung sowie die Kiste von König Arvedui sorgfältig auf den Schlitten gebunden und setzt alles daran, niemandem von der Gemeinschaft zur Last zu fallen. Zwei Tage wandern die Gefährten durch tiefen Schnee, bis sie schliesslich den Südzipfel der grossen Halbinsel von Forochel erreichen. Vor ihnen erstreckt sich majestätisch die zugefrorene Eisbucht von Forochel.
// Metageblubber:
Beinahe die gesamte Session ging für den Kampf der Gefährten gegen die Orks und Wölfe drauf, was unter anderem auch daran lag, dass wir uns einige Regeldinge in Erinnerung rufen musste. Als Spielleiter hatte ich dabei manchmal so ein bisschen das Gefühl, dass ich das System schon nicht mehr soooo gut auswendig im Kopf habe, schlicht weil der Abstand zwischen den Sessions mittlerweile doch recht lang werden kann.
Die Regeln bezüglich der Auswirkungen der Narben der schwarzen Klinge habe ich nach Gutdünken selbst erstellt. Man muss hier beachten, dass zumindest Arrohir den Widerstand gegen den schwarzen Atem der Waffe so wie er in den MERS-Regeln bei einem Nazgul vorgesehen ist, um 36 verpasst hat. Wäre der grosse Untote ein Nazgul gewesen, wäre Arrohir mittlerweile einer ihrer Schergen. Da der Untote jedoch kein Nazgul ist, habe ich mir eine nicht ganz so drastische, aber gleichwohl einschneidende Beschränkung einfallen lassen.
Bezüglich des grossen Untoten:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Der grosse Untote war niemand anders als der vom Hexenkönig besiegte König Eärnur, einstmals ein richtiger Dunedain-König, und damit ein ebenfalls äusserst mächtiger Protagonist, dem man in der untoten Version durchaus eine solche Wirkung zugestehen kann, finde ich.
Ob den Gefährten nun etwas Mitleid von Euch gespendet wird und ob sie auch die nächste Konfrontation in Rhudaur so glimpflich überstehen? WIr hoffen und bangen... >;D >;D >;D
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