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Wilde Idee: Mutually Assured Destruction

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Waldviech:

--- Zitat ---Deutschland find ich genug vertreten (spielt in Deutschland :D), aber inhaltlich macht es mich jetzt nicht sooo an. Klingt ein bisschen nach "normaler" Endzeit in Deutschland, da müssten noch ein paar Twists oder Eigenheiten rein, find ich, dann könnte es interessant werden. Etwa typisch Deutsch-Endzeit-mäßiges wär bestimmt auch gut. Hab jetzt aber auch keine Idee. Den Frauen-Aspekt ausbauen (aber bitte geschmackvoll)?
--- Ende Zitat ---

Als kleine Ideeneinwürfe nebenher:

- Die meisten Endzeitsettings ignorieren die Bestrebung "zivilisierter" Menschen, Regierungen und Staaten zu bilden. Nach den meisten Zusammenbrüchen war das erste was man nach Essen beschaffen und Häuser bauen tat, irgend eine Regierung zu etablieren. Hinzu kommt, dass man gerne übersieht, dass man Flächenstaaten auch mit primitiven Mitteln irgendwie verwalten kann. Die Hethiter z.b. kannten nur Bronze und Esel, haben aber trotzdem das Gebiet der heutigen Türkei beherrschen können. Die in Postapo gezeigte Kleinfisselei müsste also nicht zwingend auftreten - zumal in Europa noch andere Gegebenheiten als in Nordamerika oder Australien (den klassischen Postapo-Schauplätzen) hinzukommen: Die Reisezeiten zwischen Orten sind vergleichsweise kurz. Denkbar wäre daher Folgendes:
Die deutschen Überlebenden des dritten Weltkriegs haben in den Nachwehen wieder ein geeinigtes Deutschland geschaffen.  Wie gut oder schlecht das funktioniert, sei mal dahingestellt. Passend wäre ja was Dystopisches im schönsten Orwell-Stil. "Homo homini lupus" ist zwar ein postapokalyptischer Klassiker, aber auch leider ziemlich ausgekaut. Diktatorische, "modern" angehauchte "Postatomare Nachfolgestaaten" sind es nicht.
Warum die Epoche der Rechtlosigkeit relativ kurz dauert, ließe sich IMHO auch recht gut begründen: Die Überlebenden im Bunker sind auf straffe Organisationsformen angewiesen, da das Zusammenleben unter diesen Bedingungen sonst nicht funktioniert. Die Überlebenden an der Oberfläche werden vermutlich jeden begrüßen, der den "Homo homini lupus Zustand" effektiv beenden kann - auch, wenn das bedeutet, dass sie unter einer Diktatur leben. Der Ansatz hätte auch was "europäischeres" als der umlakierte Western, der amerikanische PostApo meist ist. Europa hat schon mehrere Zusammenbrüche und Kriegsepisoden überstanden. Der Fall des römischen Reiches, mehrere apokalyptische Pestwellen, diverse transkontinentale Kriege...etc.pp. Die Konstante war immer, dass nach dem Gemetzel und dem Massentod stets wer da war, der sich zu König, Kaiser oder Führer ausrief um mit eiserner Faust weiterzuherrschen. Was, wenn die Europäer diese Tradition trotz des Atomkriegs weiter fröhlich fortsetzen?

- Selbst wenn man modern sozialisierte Menschen mit dem Zusammenbruch ihrer Zivilisation konfrontiert, denken sie nicht plötzlich wieder mittelalterlich-magisch. Die typischen, neomittelalterlichen Versatzstücke würde ich also weglassen - was allerdings nicht den "Tod" der Kulte bedeuten müsste.  Z.b. könnte dem Marien-Kult moderne Medizin massiv wichtig sein, da sich nur damit hohe Mütter- und Kindersterblichkeit verhindern lässt. Ebenso könnten moderne feministische Ideen im Kult weit bedeutender sein, als irgendwelche altertümelnden Mittelalterideen. Es könnte so z.b. einen weltlichen Zweig des Kultes geben, der der Meinung ist, ein sozialdemokratisches Matriarchat wäre besser geeignet, die Welt wieder aufzubauen, da das "faschistoide" Patriarchat die Sache ja versaut hat.

- Als politische Grundwetterlage könnte ich mir einen Krieg der deutschen Nachkriegsregierung gegen die verbliebenen Truppen der Siegermächte vorstellen. Nach dem Atomkrieg (in dem sich die deutsche Bevölkerung vermutlich eher als Opfer sähe), könnte ich mir vorstellen, dass die Stimmung massiv anti-amerikanisch und anti-russisch ist. Schließlich waren das die Großmächte, die den Weltuntergang angezettelt haben.

Waldviech:
Kleiner Nachschlag:
OK, ich weiß, dass die oben eingeworfene Idee so ein bisschen (oder eher ziemlich heftig) mit dem Ansatz "Hobbes Leviathan ist tot" kollidiert, der im Ausgangspost angedacht war. Ich seh da allerdings zwei mögliche "Problempunkte":
- Die meisten Post-Apo-Settings gehen von diesem Ansatzpunkt aus. Das hinterlässt so ein gewisses "0815-Gefühlt".
- Der Leviathan kommt im Zweifelsfalle auch mit Schilfbooten aus.
Interessanter als die Frage, was wäre, wenn der Leviathan tot ist, wäre IMHO daher mal: Was, wenn das Vieh partout nicht sterben will? Das kann man im Übrigen auch als eine Form von Scheitern deuten: Selbst nach dem Atomkrieg verlassen die Menschen ihre alten Wege nicht. Dem Horror des Kalten Krieges und des atomaren Holocaust folgt gleich die nächste Diktatur, der anzumerken ist, dass sie die Dinge wohl wenig besser machen wird als die Mächte der Vorkriegszeit...Chance zu lernen vertan...

JollyOrc:

--- Zitat von: Waldviech am  6.03.2014 | 13:10 ---Ebenso könnten moderne feministische Ideen im Kult weit bedeutender sein, als irgendwelche altertümelnden Mittelalterideen. Es könnte so z.b. einen weltlichen Zweig des Kultes geben, der der Meinung ist, ein sozialdemokratisches Matriarchat wäre besser geeignet, die Welt wieder aufzubauen, da das "faschistoide" Patriarchat die Sache ja versaut hat.
--- Ende Zitat ---

Ich sehe eine Bunkerzivilisation wie aus Die Mädchen aus dem Weltraum.

Waldviech:
Das wäre, so wie ich das sehe, durchaus eine Richtung, in die sich das Setting Jahrzehnte oder Jahrhunderte später mal entwickeln könnte. Ansätze davon könnten in der "Gegenwart" aber durchaus schon vorkommen. Während Frauen "medizinisch überversorgt" im Bunker gehalten werden, dürfen Männer draußen ihren Arsch dafür hinhalten, versprengte Reste der Roten Armee abzuwehren und als Rohstoffversorgungsbrigade Metalle und andere Rohstoffe aus den verstrahlten Ruinen zu recyceln. Sehr schön im Kontext mit einer noch (oder wieder) existierenden Regierung wären in dem Zusammenhang natürlich auch paranoide medizinische Tests in den Bunkern. Zur "genetischen Reinerhaltung" der menschlichen Art und Verhinderung von Mutationen will die Obrigkeit sicher gehen, dass nur Individuen mit unbeschädigter Erbmasse sich fortpflanzen. Die Folge ist die langsame Entstehung einer Kaste von entrechteten (und ideologisch entmenschten) "Untermenschen", die leider das Pech hatten, zu stark verstrahlt worden zu sein.

La Cipolla:
Oder die Menschen machen einfach total dumm-dreist wie bisher weiter, und zwar ganz normal mit täglich einkaufen gehen, mit den Kollegen zum Bowling, Bootsfahrt auf der (verseuchten) Alster ... so ein bisschen Shaun of the Dead Feeling, nur in ernst. :D Ist aber wohl nicht das, was ihr sucht. x'D

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