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"Bounded Accuracy" - gut oder blöd?
Thandbar:
--- Zitat von: Arldwulf am 17.07.2014 | 11:12 --- Was dann andere Herangehensweisen sinnvoller macht. Das klappt aber am besten wenn ich halbwegs einschätzen kann was zu schwach oder zu stark ist, und auch wenn die Spieler dies halbwegs einschätzen können und anhand dessen was sie wissen sinnvolle Entscheidungen treffen können.
--- Ende Zitat ---
Das hängt ja nicht nur an den Monstern, sondern auch an der Spielergruppe. Vielleicht täusche ich mich, aber ich glaube, es ist jetzt auch viel schwieriger, die "Macht" einer Party genau zu bestimmen, zumal die Vorgaben, was eine balancierte Gruppenzusammenstellung sei, aufgelockert wurden.
Kämpfer machen ja immer einen richtigen Leistungssprung, wenn sie eine neue Attacke dazubekommen. Oder es kann sehr entscheidend sein, dass jetzt ein bestimmter Zauber verfügbar ist.
Ich vermute, dass jede Gruppe sich an ihre Herausforderungen wird herantasten müssen und sich weder SL noch Spieler fest auf ein allgemeingültiges CR verlassen kann.
Das führt dazu, dass man insgesamt vorsichtiger spielt und Sachen hortet, die man in der Not gebrauchen kann.
Arldwulf:
Sehe ich genauso. Ist aber aus meiner Sicht eben für das Thema Sandbox eher schlechter - weil ich dort ja gerade den Effekt einer "Nicht-Kampagnen-Welt" erzeugen will in der die Monster nicht an die Spieler angepasst sind, sondern möglichst stimmig in ihre Umgebung passen. Die Gegner sind nicht da weil es Spielercharaktere gibt, sondern aus eigenen Gründen und Motiven. Ihre Beziehungen zueinander sind ebenfalls nicht von den Spielercharakteren abhängig, sondern auch ohne diese vorhanden.
Je schlechter ich als Spielleiter dabei einschätzen kann wie stark oder schwach die Gruppe oder die Monster sind, umso weniger stimmig wird dies auch werden, umso schlechter passt die Situationsbeschreibung zu dem was am Spieltisch passiert. Man bekommt dann leicht Effekte wie: "warum hat Gruppe X eigentlich nicht ABC gemacht, die waren doch viel stärker als Gruppe Y", weil die Interaktion zwischen einzelnen Protagonisten innerhalb der Sandbox eine Kluft zwischen Mechanik und Rollenspiel aufdeckt.
Oder anders gesagt: Je weniger stimmig die Spielwelt herüber kommen muss, umso weniger wichtig wird ein gutes Challenge Rating.
Feuersänger:
--- Zitat von: Rhylthar am 17.07.2014 | 10:15 ---Das System "Bounded Accuracy" hat ja nun nichts mit besagtem Verjüngungseffekt (wenn ich denn richtig verstehe, was damit gemeint ist) oder neuen Herausforderungen zu tun. Das liegt ja ganz allein am SL, was er den Spielern so vorsetzt.
--- Ende Zitat ---
Ich meine damit unter anderem, dass das Spiel als solches sich verändert, bedingt durch die neuen Spielsachen die man so über die Level freischaltet. Das ist natürlich bei den Zaubern am offensichtlichsten, und die gibt es ja auch weiterhin in 5E. Aber hoffentlich stark abgeschwächt, weil sonst der BA-Fighter gegen den Wizard noch weniger zu melden haben wird als je zuvor. Aber darauf will ich grad gar nicht hinaus.
Der Punkt ist: in 3.5 fühlt sich das Spiel auf Stufe 12 ganz anders an, und man macht ganz andere Sachen, als auf Stufe 3 oder so. Und das gefällt mir. 5E jedoch erweckt mit BA bei mir den Eindruck, dass man bis Stufe 20 immer nur "More of the Same" haben wird. Wie gesagt meine ich damit weniger die Abwechslung bei den Gegnerhorden (obwohl die auch dazugehört), sondern eher die Veränderung der eigenen Fähigkeiten.
Beispiel:
Ein Level 13 Warblade beherrscht neben seinen 3 Angriffen pro Runde und (nach Standardregeln) 8-9 Feats auch noch ca 10-13 Manöver. Man fängt mit 3 Manövern an, lernt welche dazu und kann auch ein paar alte gegen neue Manöver austauschen. Auf Level 13 kann er z.B. (per Feat) als Schnelle Aktion 50' weit teleportieren, sich (auch als Schnelle Aktion) selbst heilen, mit einem Angriff seine Gegner betäuben, seinen Verbündeten Zusatzaktionen verschaffen, und und und.
Was kann ein Level 13 Fighter in der 5E? 3mal zuhauen, 2mal am Tag einen Save nachwürfeln, einmal am Tag eine Zusatzaktion nehmen, und ein bißchen Selbstheilung. Und ein paar solche Kleinigkeiten.
Ich meine damit nicht (nur) das Powerlevel an sich, sondern die Optionsvielfalt, und den Erwerb neuer Optionen über die Level.
Erdgeist:
Na, der Fairness halber solltest du dann schon Fighter mit Fighter vergleichen. Gegen den Warblade mit seinen Optionen stinkt ja auch der übliche 3.5er Fighter ab (speziell ohne Prestigeklassen oder anderes Gedöns aus Zusatzbüchern).
;)
Mouncy:
Also das ist jetzt aber Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn, dann solltest du die Optionen des 3.X lvl 13 Fighters mit dem des 5E lvl 13 Fighters vergleichen, und nicht irgendeine Klasse aus einem Splatbook, das die hälfte der Leute nicht mal kennt. Gegenüber dem 3.X Fighter (Core Only!) macht der 5E Fighter doch einen ganz passsablen Eindruck.
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