Das Tanelorn spielt > Capital Files
Shadowrun: Capital Files "Volume/01 - MetaHuman Poker"
Alucard:
>>03.06.2059-20:39:07<<
Nemesis saß allein auf einem der Barhocker im Golden Night.
In der Hand ein Glas Scotch, den Kristin eigentlich für besondere Anlässe aufbewahrt hatte, doch trotz ihres ständigen Widerspruches lies er es sich nicht nehmen sich ab und zu einen Schluck zu können.
Die Katzengleichen Cyberaugen starrten in den Spiegel hinter dem Thresen. Gedankenverloren musterte er, aus ihm heraus die anderen Gäste des Etablisments.
Außer einigen Stammgästen saß kaum jemand in dem mit Holz verkleideten Raum. Ein paar dunkle Gestalten spielten an einem Tisch Karten, andere tranken genüssliche ihren Whisky.
Vom Thresen herüber sah Kristin ihn mit besorgten Augen an.
"Du machst einen gedankenverlorenen Eindruck. Du bist doch sonst nicht so melancholisch."
Jetzt fängt das schon wieder an
"Es ist nichts, mach dir keine Sorgen um mich."
"Aber..."
Gerade als sie wiedersprechen wollte stand der junge Mann auf und schritt auf die Tür zu.
Sie wollte ihm noch nachrufen, hielt es dann aber doch für intelligenter ihn seine Wege gehen zu lassen. Man hatte es eben nicht leicht mit einem Runner.
>>03.06.2059-20:45:13<<
Bedächtig schritt Nemesis auf die dunkle Straße hinaus. Den weißen Mantel hatte er gegen eine unauffällige Panzerjacke eingetauscht, deren rissiges Synth-leder im Dunkeln eine surreale Farbe annahm.
Statt der weißen Hose trug er eine lange ausgewaschene graue Jeans, die an seiner Hüfte mit einem Gürtel befestigt worden war, dessen silberne Gürtelschnalle das Licht der Straße metallen reflektierte. Auch auf den Hut hatte er verzichtet, ebenso die Handschuhe. Um dieses Zeit war es nicht mehr nötig sich in den Schatten zu verbergen.
>>03.06.2059-20:53:59<<
Nemesis erreichte das Neon Knights eine Weile vor der ausgemachten Zeit. Interessiert betrachtete er das Gebäude, wärend er eine Zigarette aus einer der Innentaschen der Jacke zog, sie sich in den Mund steckte und mit der lodernden Flamme eines kunstvoll verzierten Feuerzeuges entzündete.
Seine Muskeln entspannten sich etwas als er den beruhigenden Rauch durch seine Lungen sog, nun musste er nur noch auf den Rest des "Teams" warten.
Wo sollte das nur enden?
Ludovico:
Herr Kaiser stand vom Tisch auf und war noch unsicher, ob er seinem Auftraggeber die Hand zum Abschied reichen sollte.
Allerdings entschied er sich dann dagegen.
"Nun, dann...äh... hören wir in spätestens 7 Tagen voneinander.
Guten Tag wünsch ich noch."
So ging er denn hinaus auf die Straße.
Die Luft erschien trotz des widerlichen alltäglichen Gestanks nach Abgasen, der in der Luft lag, unglaublich rein und erfrischend.
Endlich raus aus diesem Tollhaus!
Auf dem Weg zu seiner Wohnung nahm er noch ein Kaugummi zu sich, während er die Ereignisse des Treffens überdachte.
Neon Knights, 21:04:27
Der Anzug war noch immer grau und sah billig aus und auch das Hemd noch weiß, genauso wie die Krawatte dunkel. Selbst bei genauerem Hinsehen war die Panzerung in der Kleidung so gut wie unsichtbar.
Die Pistole am Fußgelenk sorgte für eine zusätzliche leichte Beruhigung.
Die schlanke Gestalt stieg gerade aus einem Taxi vor dem Neon Knights aus und betrachte sich aufmerksam das Gebäude, während ihm immer wieder Zweifel an der gesamten Situation kamen.
Was sind das für Leute, mit denen ich arbeite? Wie soll ich überhaupt mit ihnen arbeiten, wenn ich sie nicht kenne?
Der Decker scheint einer dieser typischen Angeber zu sein, aber die anderen kann ich nicht einschätzen.
Zum Glück sind keine Trolle da.
Er schmiß sich noch ein Kaugummi ein und suchte dann nach dem Rest des Teams.
Allerdings sah er nur Nemesis und schritt auf ihn zu.
"Guten Abend!"
Doc Letterwood:
Köln, Domhotel, 11:29:02
Nachdem alle seine Gäste gegangen waren, griff der Auftraggeber nach seinem Handgelenkcomputer. Er entsicherte den Sperrcode und tippte eine Nummer ein. Die Telekom-Software piepte leise.
"Ja?"
"Positiver Verlauf. Wir haben ein Team.", sagte er mehr zu sich selbst als zu der Stimme aus dem Computer.
"Sehr gut. Evakuieren Sie.", erklang es leicht amüsiert aus dem daumennagelgroßen Minilautsprecher, den er im Innern seines Hemdkragens trug.
"Nicht hetzen, ich trinke noch aus..."
Er deaktivierte die Verbindung, griff nach dem Glas - und schob es dezent vom Tisch. Klirrend zersprang es auf dem gefliesten Boden.
Umgehend eilten ein Kellner und eine Reinigungsdrohne herbei, um das Missgeschick zu beseitigen.
"Hoppla, ich weiß gar nicht...", sagte er und machte ein unschuldiges Gesicht. Der Kellner beeilte sich mit Machtnichts-Bekundungen, während die Drohne unbeeindruckt summte, saugte und fegte.
Dann verlangte er die Rechnung und trat Minuten später auf die Freitreppe des Hotels, die vom Eingang zur Domplatte führte. Geschäftige Fußgänger drängelten sich unter ihm aneinander vorbei und strebten in alle Himmelsrichtungen. Was für ein wimmelndes Chaos. Wie wohl einst zu Babel.
Gemessenen und nicht sonderlich eiligen Schrittes schritt Herr Schmidt die Treppen hinab und wurde von der metamenschlichen Masse aufgesogen.
Neon Knights
"Heute: IRISH PUNK NIGHT" verkündete das bunt schillernde und mit einem Neonritter mit Cyberschädel und Wallacher-Axt verzierten 3D-Bild neben der hölzernen Eingangstür.
Und wirklich, kaum öffnet man die Tür, ballern die "Phatz Dublin Doggaz" mit irischen Fiedeln, Bassgitarren, mittelalterlichen Drums und brachialem Liverpool-Punk los. Ach, was für ein Crescendo in der ansonst beschaulichen, rustikalen Streetfighter-Kneipe, wo ansonsten Metamenschen einander herzlich die Fresse polieren. Ja ja, ein Abend im RR-Plex, herzlich willkommen.
Sogar die Einrichtung sieht aus, als habe ein Troll damit um sich gedroschen. Nicht sehr einladend, dafür diskret - und wenn einem der Sinn nach Blut steht, kann er es sich live ansehen. Der "Kong Cage" im hinteren Teil der Bar war zur Zeit leer, wartete aber lechzend auf die übliche Mannschaft des "Neon Knights": Yuri den Balrog, Marc Schnitzer, den Universal Undertaker, das "Vieh" und Rastraton, den Kampfmagier. Bald schon saugte sich der mit einer Art Katzenstreu belegte Boden des Fighting-Käfigs wieder mit dem Blut und dem Schweiß der armen Teufel voll, die von der Stammtruppe der Kneipe auseinandergenommen, zerschnitten, zertrümmert, angesengt, schlicht krankenhausreif geprügelt wurden.
Schon jetzt drängte sich ein großer Teil des Publikums im hinteren Teil der Kneipe, schüttete Bier und Wodka in sich, brüllte nach Blut und knuffte und schob sich bereits.
Gute Voraussetzungen für eine zünftige Schlägerei, die auch allabendlich den "Bühnenstücken" folgte, sofern man stabil gebaut war.
Die Bier-und-Spiele-Gesinnung des gemeinen Volkes hatte zur Folge, dass viele Nischen unbesetzt waren. Gute Voraussetzungen für ein ruhiges Gespräch, sofern man eine Wand zwischen sich und die strategisch platzierten Lautsprecher bringen konnte.
Alucard:
"Guten Abend."
Begrüßt Nemesis den ersten Erschienenen.
Er schaute sich schnelle eine Runde in dem "Lokal" um und wandte sich dann mit einem verächtlichen Blick an Kaiser.
"Sagen sie, wer hat eigentlich darauf bestanden, hier hin zu kommen?"
Ludovico:
"Wenn ich mich nicht irre, war das dieser Gnom... Wie hieß er noch gleich?
Giga oder so!"
Über die Ironie dieses Namens mußte er schmunzeln.
"Man nennt mich Herr Kaiser.
Möchten Sie ein Kaugummi, Nemesis?"
Herr Kaiser hielt seinem Gegenüber eine Packung Wrigleys MintChoc an.
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