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[D&D 5e] Designphilosophie und Modularität
Slayn:
--- Zitat von: Huntress am 3.10.2014 | 22:56 ---Was ich bemerkenswert finde: Die Diskussion dreht sich anscheinend um den Gegensatz 5e und 4e. Dass 5e aber auch in vielem einen völlig anderen Ansatz als 3e fährt, scheint niemanden zu stören. Gibt es keine 3e Fans, die sich die 5e angeschaut haben, aber beschlossen haben, dass das nichts für sie ist? Bleiben die alle gleich bei Pathfinder, ohne einen Blick auf die neue Edition zu werfen?
(Nicht, dass ich Werbung für 3e oder PF machen wollte, ich wundere mich bloß darüber, dass die Skepsis gegenüber der 5e wohl vor allem aus Reihen der 4e-Spieler kommt, die sich jetzt in Richtung 13th Age als Alternative zu D&D orientieren. Kann aber sein, dass ich mich täusche, da ich selbst auch diesen weg eingeschlagen habe.)
--- Ende Zitat ---
Das ist gar keine schlechte Frage. Ich bin z.B. überzeugter OSR und PF Spieler und finde so gar keinen Grund zur 5E zu wechseln, sehe aber bestimmte Parallelen/Ansätze die mir eigentlich sympatisch wären. "Wechseln" würde ich persönlich aber an der Stelle nicht, da ich einfach schon alles habe was diese Edition mit geben könnte, dazu noch etwas mehr.
Arldwulf:
Bei mir ist es eher: Ich spiele 5e gerade. Und das macht es recht natürlich zu sagen was mir gefällt (Monster Lairs, Backgrounds) und was nicht (Bonded Accuracy, undurchdachte Regeln, advantage/disadvantage)
Ich glaube nicht, dass die 4e da wirklich mit reinspielt - denn es würde keinen Sinn machen wenn die 5e wie die 4e wird, und nix anders macht, sowas würde ich mir schlicht nicht kaufen. Aber das heißt halt nicht, dass die Qualität egal wäre, und jede Regel einfach nur anders sein muss. Sie soll anders und gut sein. Und an letzterem scheitert es an vielen Stellen etwas, das ganze Grundkonzept der Bonded Accuracy war wohl ein Fehlschlag und dies nun wieder hinzubiegen wird sehr schwer.
Oberkampf:
--- Zitat von: Slayn am 3.10.2014 | 23:12 ---Das ist gar keine schlechte Frage. Ich bin z.B. überzeugter OSR und PF Spieler und finde so gar keinen Grund zur 5E zu wechseln, sehe aber bestimmte Parallelen/Ansätze die mir eigentlich sympatisch wären. "Wechseln" würde ich persönlich aber an der Stelle nicht, da ich einfach schon alles habe was diese Edition mit geben könnte, dazu noch etwas mehr.
--- Ende Zitat ---
Dass OSR-Fans sich mit dem Produkt 5e irgendwo identifizieren können, kann ich mir denken. Wenn ich konkret vor der Wahl zwischen D&D5 und bspw. Castles & Crusades (was mich seit Ewigkeiten interessiert und eine gewisse OSR-Nähe hat) entscheiden müsste, bräuchte ich sicherlich einige Zeit zum Abwägen. D&D5 greift anscheinend Erkenntnisse und Programminhalte der OSR gut auf und setzt sie clever um. Aber damit geht es einen völlig anderen Weg als den, den ich mit 3.x/Pathfinder (oder vergleichbaren d20-Spielen) verbinde, dessen Stärken z.B. im strategischen Optimieren der Charaktere bis in den n-ten Grad liegen, oder in der mechanisch unterstützten Vielfalt der Charakterentwicklung.
Arldwulf:
Im Prinzip halte ich ganz generell wenig davon die Spieler überhaupt in die einzelnen Editionen einzuteilen. Viele der vermeintlichen Unterschiede sind da sehr künstlich und eher auf einer (vermuteten) Zielgruppe und Klischees basierend als auf tatsächlichen Unterschieden in der Spielweise. Fragt man die Spieler der einzelnen Editionen was sie von einem gutem Rollenspiel wollen so kommen dort sehr ähnliche Antworten heraus, und konsequenterweise spielen die meisten eh mehr als nur ein Spiel, und sehen die meisten Runden in der Praxis sehr ähnlich aus.
Insofern würde ich schon hinterfragen wollen ob die Kritik nun "aus den 4E Reihen" kommt, oder das einfach nur der Eindruck ist weil irgendwer mal einzelne 4E Details in die Diskussion warf.
Generell sind die Kritiker wohl vor allem 5E Spieler, die nach den ersten Probespielen Rückmeldungen geben - und natürlich auch andere Rollenspiele kennen und spielen.
Scurlock:
--- Zitat von: Huntress am 3.10.2014 | 23:22 ---Dass OSR-Fans sich mit dem Produkt 5e irgendwo identifizieren können, kann ich mir denken. Wenn ich konkret vor der Wahl zwischen D&D5 und bspw. Castles & Crusades (was mich seit Ewigkeiten interessiert und eine gewisse OSR-Nähe hat) entscheiden müsste, bräuchte ich sicherlich einige Zeit zum Abwägen. D&D5 greift anscheinend Erkenntnisse und Programminhalte der OSR gut auf und setzt sie clever um. Aber damit geht es einen völlig anderen Weg als den, den ich mit 3.x/Pathfinder (oder vergleichbaren d20-Spielen) verbinde, dessen Stärken z.B. im strategischen Optimieren der Charaktere bis in den n-ten Grad liegen, oder in der mechanisch unterstützten Vielfalt der Charakterentwicklung.
--- Ende Zitat ---
Da ich aus dem C&C-Lager komme, kann ich nur sagen, dass die 5E erstaunlich viel richtig macht. Mit der Bounded Accuracy und dem Advantage/Disadvantage werden Mechanismen verwendet, die ich in der einfachen Eleganz am Ende bei C&C und anderen OSR-Derivaten vermisst habe bzw. nicht so viele Fragezeichen hinterlässt wie es die Siege-Engine tut. Diese sind gepaart mit einer Charakterentwicklung, die offenbar für 3.5 Puristen und 4E-Jünger zu wenig ist, aber im Vergleich zu den OSR-Varianten ein Füllhorn der Möglichkeiten für die Spieler bietet, ihre Charaktere variantenreicher anzulegen ohne gleich viele Regelmechanismen dafür zu verwenden. Tatsächlich denke ich, dass sich die 5E an jene Spieler richtet, die sich mit der Einführung des "Funs" der 4E von D&D abgewandt haben, aber eben auch nicht mehr viel mit den regelintensiven 3.5/Pathfinderprodukten anfangen konnten.
--- Zitat von: Arldwulf am 4.10.2014 | 01:12 ---Im Prinzip halte ich ganz generell wenig davon die Spieler überhaupt in die einzelnen Editionen einzuteilen. Viele der vermeintlichen Unterschiede sind da sehr künstlich und eher auf einer (vermuteten) Zielgruppe und Klischees basierend als auf tatsächlichen Unterschieden in der Spielweise. Fragt man die Spieler der einzelnen Editionen was sie von einem gutem Rollenspiel wollen so kommen dort sehr ähnliche Antworten heraus, und konsequenterweise spielen die meisten eh mehr als nur ein Spiel, und sehen die meisten Runden in der Praxis sehr ähnlich aus.
--- Ende Zitat ---
Ich weiß ja, dass Du diese These gerne immer wieder auf den Tisch wirfst. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sehr wohl Unterschiede in den Spielweisen der verschiedenen Editionen gibt und diese von verschiedenen Spielern unterschiedlich präferiert werden.
Ursprünglich von AD&D kommend, hat unsere Runde jahrelang die 3.0/3.5 gespielt und später zu C&C gewechselt. Dabei hat sich auch immer wieder der Stil verändert, wie wir D&D wahrgenommen und gespielt haben.
Die 3er Edition wirkte damals auf uns im Vergleich zu AD&D so schön strukturiert, alles war geregelt und dann gab es auch noch so viele Möglichkeiten, die Charaktere zu entwickeln. Und gerade diese Charakterentwicklungsmöglichkeiten haben den Fokus in unserer Runde verschoben. Weg vom Spielen einer Geschichte, mehr zum Aufbau verschiedener Charakterkonzepte. Das machte eine Weile sehr viel Spaß, aber am Ende war das nicht mehr unser Spiel.
Mit C&C haben wir wieder den Fokus unseres Spiels verschoben, mehr Geschichte, weniger Regelspiel. Hat trotz aller Unzulänglichkeiten von C&C gut getan. Naja, und jetzt die 5E und bisher war der Spaß am Spiel so groß wie lange schon nicht mehr.
Wenn also Deine These richtig wäre, hätte sich unser Spielstil in den Jahren aufgrund der Systemwechsel gar nicht so sehr verändern dürfen. Und demnach hätten wir auch mit der 4E ganz viel Spaß gehabt, weil das System für die eigenen Spielpräferenzen ja unerheblich sei. Tja, auf unsere Runde trifft diese Deine These eben nicht zu.
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