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[DSA] Hotzes Großkampagne: Südmeer/Phileasson/Orkensturm/G7 (993-1021 BF)
Hotzenplot:
Teil 46, Unter dem Nordlicht / Ein Traum von Macht, bei uns Teil der Phileasson-Saga, 4. Spieltag
Ort: Frigorn
Zeit: Ingerimm/Rahja 1007
Abenteuer: Unter dem Nordlicht / Ein Traum von Macht
Änderungen: Schienen raus, 3 Parteien (Zurbaran, Reifkönigin, Diener des Namenlosen) die am Ort aufeinander prallen. Zurbarans Bösewichteigenschaft geschwächt, Lysira angepasst (Hochelfe/Firnelfe), Vayavinda u. das Monster vom Blauen See aus Ein Traum von Macht eingebunden.
Spieltag: 03.01.2016
Metagefasel
Sie sind zurück!
oder
Von Bier & Brezel auf Eskalation & Drama in 4 Stunden
6 Monate Rundenpause aus beruflichen Gründen meinerseits. Puuuh, wie fängt man da an? Einladung zur Runde hatte ich früh rausgehauen, letztendlich ergab sie sich aber ziemlich spontan – und es waren fast alle an Bord – mäh und yay!
Ich hatte schon Probleme beim Packen meines Auswärts-SL-Rucksacks. Was spielen wir noch gleich, was brauche ich, wo habe ich die Notizen hingepfeffert? Schock – im Rucksack sind noch Sachen vom Tanelorn-Wintertreffen (September) und der letzten Cthulhu-Runde (November) – zwei süße Rollenspiel-Oasen in einer Zeit des Verzichtes.
Mich packte ein gewisses Kribbeln in dem Wissen, das es wieder losging. Ich bin ein verdammter RPG-Junkie!
Ich hatte für den Nachmittag eine lockere Bier & Brezel – Runde angekündigt (Bier gab´s irgendwie nicht, dafür aber Brezeln bei den Snacks) und so begannen wir auch. Jeder checkte mal sein Charakterbogen bzw. stellte Fragen dazu (äh, woher zum Teufel habe ich diesen Karfunkel?), ich forstete ein wenig während der Gespräche in meinen Notizen umher und wir plauderten allgemein über dies und jenes, was zuletzt oder sonstwann passiert war, wer wo gewesen war, welche NSC jetzt dabei waren (wo waren noch gleich die NSC-Kärtchen?). Insgesamt bildete sich dann ein erstaunlich schlüssiges Bild und wir konnten recht flüssig einsteigen.
Ich war froh über die Entscheidung der Gruppe, direkt mit den Norbarden (Diener des Namenlosen, die Frigorn angegriffen hatten) den Konflikt zu suchen. Ich hatte nämlich etwas Angst vor der Gefahr, dass so ein Bier&Brezel-Ding später in Belanglosigkeit, Cola und Chips versumpft.
Aber verdammt, jeder hatte halt Würfelbock! Ich hatte natürlich im Oberstübchen, dass Kazak die Norbarden inzwischen etwas anleitet, da er den Helden ja sowieso schon lange folgt. Aber die Konfrontation mit ihm wollte ich noch meiden, weil er ja eher der länger aufgebaute, greifbare Feind in der Kampagne werden sollte (siehe Phileasson-Umbau-Thread). Aber jetzt hatten wir Hodaki in so eine schlimme Lage gebracht und wenn irgendwo ein Held gefangen aufwacht, dann hat da gefälligst der Obermotz zu stehen und nicht irgendein Pfaffe. Großartiger Auftritt Obermotz, lange Reder, Machtdarstellung und Erniedrigung des Protagonisten, so geht das doch immer in Hollywood, oder? Tja, patsch, weg isser der Obermotz! Und nu? Hotze mal wieder ohne Plan.
Egal, die Eskalation hatte ich ja per Dramakarte-Discount-Angebot (2 Stück für den Alleingang aufgrund Hodakis Arroganz-Nachteil) selbst auf die Spitze getrieben und die Eskalationssuppe löffelt ja bekanntlich auch der aus, der sie eingeschenkt hat.
Außerdem haben wir die Charakterentwicklung von Hodaki Richtung „mal irgendwas mit Boron, Geweihter weiß ich noch nicht, aber sowas halt“ doch perfekt angeschubst. Die Vision Borons mit dem Raben und dem Schlachtfeld (die Endschlacht der Borbarad-Kampagne) fand ich toll gemacht von dem Spieler.
Der Kampf, diesmal ja ein wahrer Bossfight (mit einem etwas überrumpelten Boss ;)), war natürlich spannend, allerdings dadurch etwas unnötig zäh, weil wir gefühlt die Hälfte der Regeln nicht mehr drauf hatten (ist es nicht so, dass man schlechte Dinge zuerst vergisst?). Hodaki wäre fast deshalb über die Wupper gegangen, weil auf dem Tisch zwei Versionen der Manöverkarten lagen und in der einen zum Todesstoß was von doppelten TP stand. 44 oder 22 SP, kleiner Unterschied!
Erkenntnis des Spieltages: Arroganz ist tödlich, besonders in blinder Wut. Ich habe Kazak so gespielt, wie ich ihn vorher angekündigt habe. Zwar ein großer Heerführer und sehr mächtiger Diener des Namenlosen, aber im „falschen Körper“ gebunden, d. h., in seiner Macht vermindert _und_ vor allem verändert durch die Blakharaz-Störung des Rituals von Pardona. Da die Helden den Blakharaz-Paktierer Zaragossa im Himmelsturm ja während des Rituals befreiten, „tropfte“ ein Teil des Wesens des Racheerzdämons in den neuen Kazak (Zur Erinnerung: Pardona nutzte, als „Übung“ für spätere Zwecke [Unsterbliche Gier] einen Vampir als Medium für die Herstellung eines Körpers für Kazak). Neben seiner übermenschlichen Arroganz war Kazak also von blinder Wut, Rache, Hass getrieben und hat nicht – wie es vielleicht vernünftig gewesen wäre – den Rückzug angetreten.
Dazu kommt, das die Helden Kazak mit genau den Waffen angegriffen haben, die ihn eben verletzen können (Jadeschwert Hodakis weil Hochelfisch bzw. Erbe Lariels; praiosheiliger Greifenschnabel Darwolfs der _nur_ funktionierte, _weil_ die Helden die Beschwörung eben mit Blakharaz verseucht haben (dem Gegenspieler Praios´); Pyrdacor-Feuer-Zauberstab des Khalidjin).
Ehrlich, ich geb ja so einen NSC nicht so gerne her (ich mochte ihn auf eine gewisse Weise und er war eigentlich noch gar nicht einmal ausgespielt *mimimi), aber während der Entwicklung des Spieltages wurde es mehr und mehr klar, dass die Helden einfach eine gute Strategie hatten und genug Macht, um dem ordentlich die Fresse zu polieren – so machts dem SL auch wieder Spaß ;D.
Genau betrachtet hat im Endkampf übrigens allein Khalidjin ALLE Gegner getötet, die nicht von eigenen Leuten (der Shakagrapfeil wurde per Dramakarte in den Arm des mit Answin kämpfenden Norbarden fehlgeleitet) erwischt wurden (nämlich 3 Norbarden durch Feuerball, Shakagra durch Ignifaxius, Kazak *plong* per Zauberstab, als er wohl keinen Bock mehr hatte, noch einen weiteren AsP-Trank zu schlucken). Großes Kino, vor allem das *plong*. Was für eine bitter Pille für einen Typen wie Kazak, von einem Zauberer per Schlag und einem Stäbe-Wert von 11 oder so ins Jenseits befördert zu werden.
Achja, und der Bossfight wurde auch gewonnen, weil Darwolfs Spieler den armen Kazak einfach mit fiesen Sprüchen gedisst hat. Pro-Tipp an SL: Niemals Minotaurus als Hauptgegner („mein Vater hat auch Kühe auf der Weide“, „gibst du auch Milch?“ for the win!). Monkey Island lebt in uns!
Spieltagebuch
• Die Suche nach Vayavinda bzw. dem Rest davon
Folgendes war klar: Lysiras Vorfahren waren mit einem Teil der fliegenden Elfenstadt über dem Blauen See abgestürzt. Die Nachfahren, inzwischen regiert von Lysiras Vater, überlebten Jahrtausendelang im Blauen See innerhalb ihrer Stadt. Sie sind im Glauben, dass der Namenlose das gesamte Aventurien beherrscht (und werden sich von diesem Irrglauben(?), so Lysira, auch nicht so mal eben lösen). Innerhalb Vayavindas könnten die Helden Informationen über die Lage Tie´Shiannas erhalten. Außerdem sprach Lysira von einem elfischen Sphärenschiff, das eventuell hilfreich wäre. Allerdings war Lysira nur nach langer Überredungskunst bereit, den Eingang von Vayavinda zu verraten und den Helden einen Ring mitzugeben, mit dem sie das Tor öffnen können. Die Eisfee glaubt nämlich, dass die in der Stadt lebenden Hochelfen ein schlechtes Bild ihres Volkes abgeben und somit die Helden in Zweifel geraten lassen könnten, ob das Volk der Elfen es überhaupt wert war, gerettet zu werden. Außerdem würden die Bewohner Vayavindas jeden Fremden als Feind ansehen und somit – durch ihre hochelfische Macht – auch eine große Gefahr für die Helden darstellen.
Dennoch entschied sich die Gruppe dazu, Vayavinda aufzusuchen. Auf dem Weg dahin wollten die Helden noch die Norbardensippe ausschalten, die im Bunde mit dem Namenlosen ist und Frigorn angegriffen hatte.
• Hodakis Alleingang
Beflügelt durch frühere Erfolge, vor allem aber seine Arroganz, entschied sich Hodaki, die Norbarden im Alleingang niederzumachen. Mit herausragenden Fähigkeiten und erklecklichen Artefakten und Giften ausgestattet, wäre es ihm vermutlich auch gelungen – hätte einer der Norbarden, der ihm im Zweikampf begegnete, nicht derart meisterhaft sein Norbardenbeil geschwungen. Zuvor hatte Hodaki schleichend und sich versteckend zwei der Diener des Namenlosen aus dem Weg geräumt. Nun war er es selbst, den Dunkelheit umfing.
Hodaki hatte in dieser Zeit zwei Visionen: Die erste zeigte Kazak als unnatürlich mächtigen Heerführer, wie er Echslinge, Riesen, Untote und anderes Gezücht in eine gleißende Elfenstadt – vermutlich Tie´Shianna – führt und dabei Elf um Elf niederschlachtet. Angekommen in einem rosenblütenförmigen Tempel tötet er die dortigen letzten hohen Elfen. Das nächste Bild zeigt ihn jedoch selbst leblos wirkend, aufgespießt auf einem langen Speer in diesem Tempel.
Die zweite Vision erfuhr Hodaki aus der Perspektive eines schwarzen Vogels, der über einem gewaltigen Schlachtfeld schwebt. Dort sah Hodaki sich und seine Gefährten kämpfen, gegen eine Übermacht aus Menschen, Dämonen und Untoten. „Dies ist dein vorbestimmtes Ziel – lass mich dich dort hin geleiten!“ sprach der Rabe in der Vision zu Hodaki als dieser im eigenen Körper nach oben blickte und die fliegende Gestalt erkannte.
Er erwachte in einer schummrigen Höhle, hatte jedoch alle Ausrüstung bei sich. Draußen lauerte ein Minotaurus, der noch mit jemand anderes auf Ashdaria sprach. Alle Ausrüstung bei sich – das bedeutete, der andere war entweder sehr dumm oder äußerst arrogant. Letzteres stellte sich als wahr heraus. Hodaki erkannte mit zurückkehrenden Erinnerungen schnell, wer ihm da gegenüberstand: Niemand geringeres als den von Pardona beschworenen und in einen gewaltigen Minotauruskörper gezwungenen Kazak.
• Die Rettungsmission
Bei den anderen in Frigorn wurde Hodaki zum Abend hin vermisst – so lange würde er nicht einfach nur Fährtensuchen. Khalidjin rief einen Dschin der Lüfte und bat ihn, ihren Gefährten ausfindig zu machen. Zurbaran schickte auf Bitte der Helden seine Schneegoblins auf den Widderhyänen los. Burek begleitete als ortskundiger Führer die Gruppe auf dem Weg in den Norden, den sie schon vor Rückkehr des Dschinns antraten. Der Dschinn berichtete den Helden dann von dem Lager der Norbarden und beschrieb dieses genau. Nicht jedoch die Höhle, wo sich ein gefährliches Monstrum aufhielt und Hodaki gefangen hielt. Er sei lebendig, schliefe aber, sagte der Dschinn. Wie das Schicksal es wollte, kannte Burek einen geheimen Weg auf das Plateau zum Lager der Norbarden. Durch diesen Eingang wollten die Helden dann ihren Angriff starten.
• Des Namenlosen Werk und der Helden Beitrag
Es wird dem ehemaligen Gladiator noch in näherer Zukunft immer bewusster werden, worauf er sich im Kampf zunächst nicht konzentrieren konnte. Als er aus der Höhle getreten war, hatte er Großteile seines bisherigen Lebens vergessen. Das Vergessen hatte jedoch eine angenehme Note, war also nicht sprichwörtlich „namenloses Vergessen“, sondern Borons Mantel, der sich schützend über Hodaki gelegt hatte. Was passiert war, daran konnte er sich im Kampf nur vage erinnern. Geschützt hat ihn das Vergessen aber mindestens davor, dass er Wissen gegenüber Kazak preisgeben konnte.
Nun stand er vor der Höhle in den Eiszinnen mit einem der mächtigsten Diener des Namenlosen, eventuell die mächtigste Einzelkreatur der er jemals gegenübergestanden hatte. Das Zeichen des Raben hatte Hodaki eindeutig verstanden und entledigte sich manchen Besitzes, während er sich auf einen Kampf vorbereitete. Kazak wies auf das Land unter ihnen. „Dies alles war einmal Elfenland. Und weil ich nunmal ich bin, sind die Elfen nicht mehr da, ich habe sie ausgelöscht.“ Mit der Geste schien Kazak nicht nur die Ebenen vor ihm und den Blauen See zu meinen, nein, tatsächlich sprach er von ganz Aventurien südlich von hier – und dabei befand man sich im fast höchsten Norden. Anschließend forderte Kazak den Saga-Recken zum Kampf heraus. Dabei wandte er ihm – trotz des Jadeschwertes in der Hand – sogar den Rücken zu. Wie arrogant mochte dieses Monstrum sein? Oder war es pures Selbstbewusstsein?
Hodaki war klar, das ihm ein Kampf bevor stand, den er möglicherweise nicht gewinnen konnte. Er schaute sich zwar nach seinen Gefährten um, hatte aber nicht die Absicht, der Aufforderung Kazaks zu weichen. Als er sich bereit zeigte, schoss der Speer des Heerführers blitzschnell hervor und erwischte Hodaki am Bein. Ein schmerzhafter und äußerst ungünstiger Kampfbeginn.
Fast gleichzeitig explodierte im Lager der Norbarden, die sich auf einen Angriff vorbereitet hatten, aber nicht auf das, was jetzt kam, ein Feuerball. Drei von noch vier verbliebenen Norbarden raffte es direkt dahin. Der vierte wurde von Answin attackiert, dann jedoch überraschend von einem unsichtbaren Bogenschützen dahingerafft, der an Answin vorbeigeschossen hatte. Dieser zeigte sich nun als jener untoter Shakagra, den Hieronymus dazumal in Olport zur Lage des Himmelsturms befragt hatte und ihn als Gabe für diesen Dienst später in die Freiheit entlassen hatte. Die untote Kreatur und Answin lieferten sich ein Duell der schnellen Klingen, in dem keiner die Oberhand erringen konnte – auch nicht mit dem eingreifenden Eigor Eisenbeiß.
Khalidjin machte die Gegend dann zum Tag mit einem FlimFlam in der Leuchtturmvariante.
Darwolf eilte Hodaki zu Hilfe. Vor der Höhle auf einem schmalen Sims namen sie den Minotaurus in die Zange. Deshalb konnte er seinen gefährlichen Speer nicht richtig zum Einsatz bringen. Außerdem war er durch das Hochelfenschwert Lariels, den Atem des Waldes oder einfach „das Jadeschwert“ verletzlicher als er wohl erwartet hatte. Ganz und gar überrascht war er davon, wie schwer ihn der praiosheilige Greifenschnabel Darwolfs verletzen konnte. Vielleicht überraschte es Darwolf auch selbst. Verantwortlich dafür war das Eingreifen der Helden selbst, als sie Pardonas Beschwörung verunreinigten, indem sie Zaragossa, ein Blakharazpaktierer, der ihr als Medium diente, noch während des Vorgangs befreiten. Dadurch war Kazak nun selbst auch Blakharaz-verseucht und damit von Praios Mächten als direkter Widersacher des Erzdämons der Rache höchst verletztlich.
Die Arroganz Kazaks schwand also merklich. Es wurde für ihn immer mehr ein Kampf ums Überleben. Auch seine mächtige Liturgie zur Beherrschung der Geister von Hodaki und Darwolf scheiterte. Dennoch war es ein Kampf auf Messers Schneide. Zum Ende hin verlor Kazak seine Waffe, ohne das die Helden die Situation ausnutzen konnten. Ihrer wieder habhaft geworden, stieß er die Waffe dann tief in Hodakis Leib, der beinahe ohnmächtig geworden wäre. Von beiden Kämpfern schon arg gebeutelt – auch Answin half am Schluss noch aus, wurde die mächtige Kreatur schließlich ausgerechnet von einem Magier im Nahkampf niedergestreckt: Khalidjin war hinzugetreten, nachdem er auch den Shakagra per Ignifaxius ausgeschaltet hatte, und schlug einfach mit seinem Zauberstab zu. Nun war das nicht irgendein Stab, sondern seit der Tempelpyramide von H´Rabal ein von den Mächten Pyrdacors durchzogenes Artefakt – auch das konnte Kazak nicht wussten. So nahm er arrogant diesen Treffer hin - was konnte ein lächerlicher Magus mit seinem Stecken schon ausrichten? – und ging zu Boden.
Hinweis zum nächsten Mal: Kazaks Körper ist noch nicht tot, sondern nur bewusstlos (würde aber irgendwann mal verbluten).
Hotzenplot:
Teil 47, Unter dem Nordlicht / Ein Traum von Macht, bei uns Teil der Phileasson-Saga, 5. Spieltag
Ort: Frigorn / Die vergessene Stadt im Blauen See
Zeit: Ingerimm/Rahja 1007
Abenteuer: Unter dem Nordlicht / Ein Traum von Macht
Änderungen: Schienen raus, 3 Parteien (Zurbaran, Reifkönigin, Diener des Namenlosen) die am Ort aufeinander prallen. Zurbarans Bösewichteigenschaft geschwächt, Lysira angepasst (Hochelfe/Firnelfe), Vayavinda u. das Monster vom Blauen See aus Ein Traum von Macht eingebunden.
Spieltag: 05.01.2016
Metagefasel
Nach so einem Highlight wie vor zwei Tagen muss es natürlich erstmal in ruhige Gewässer gehen, zumindest relativ. Es war interessant zu sehen, was für Gedanken sich die Spieler um das Schicksal Kazaks machten. Bin gespannt, was da noch kommt oder von wem sie sich eventuell Hilfe verschaffen wollen.
Alte DSA-Hasen erkennen vielleicht die Namen der zweiten Abenteuergruppe. Ragondir Zornbold habe ich zu dem Vater des späteren Königs von Andergast gemacht. Eventuell also für Darwolf eine interessante Verbindung, wenn sich das später herausstellt.
Die Reise zur Hochelfenstadt habe ich nur mit wenigen Worten beschrieben, zusätzliche Ereignisse hätten das Spieltempo ohnehin nur verlangsamt und nach unserer langen Pause im Sommer ist mir umso bewusster geworden, dass man an einem Spieltag eben auch was schaffen muss.
Komischerweise kam Answins Spieler (S2) plötzlich darauf, mir zu erzählen, was alles an Ausrüstung mitgenommen wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob er jetzt selbst Spaß daran hatte, sowas aufzuzählen oder meinte, er müsste das, weil ich sonst später sage: „Hey, du hast mir nicht gesagt, dass du eine zweite Unterhose mitnimmst, du kannst die jetzt nicht wechseln!“. Keine Ahnung, wie oft ich es gesagt habe, aber ich hab´s nochmal wiederholt: No Hartwurst please!
Die Erkundung Vayavindas empfand ich dann so, wie der Himmelsturmabschnitt nicht sein sollte, es aber im Originalabenteuer ist und bleibt, wenn man ihn nicht verändert: Langweilig. Interessanterweise erklärten mir die Spieler im Nachhinein, dass sie es als spannend empfunden hatten, weil sie förmlich Angst hatten vor den verqueren Hochelfen der Stadt. Hhmm, war wohl so eine Art von suspense-Erlebnis. Toll, kann mir einer sagen, wie man das auch absichtlich hinbekommt? ;D Auf meiner Seite fühlte sich das am Tisch eher so an: Bäh, wenn hier gleich keiner was macht, dann muss ich wohl selbst eskalieren! Hab ich am Ende ja auch gemacht (Dramakarte-für-Neugier, der Deal des Todes :gasmaskerly: ganz ehrlich, ich hätte sogar noch eine drauf gelegt, aber wenn der Spieler sich schon mit einer zufrieden gibt, tja >;D).
Gewundert hat mich, dass insbesondere der Magier bzw. S7, aber auch alle anderen fast nichts genauer untersucht haben. Ey, der Typ ist doch so ein bisschen Artefaktmagier und Elementarmagier sowieso und der geht ohne einen einzigen Analys, Oculus etc. da durch? Am Ende hat der Spieler mir gesagt, er habe es schlicht vergessen. Ja, kenne ich, kommt vor. Drei Heiltränke in der Tasche und sich von zwei Goblins abstechen lassen, gibt´s überall, diese Spielervergesslichkeit. Ich darf da gar nicht groß schreien, aber zum Schreien war es trotzdem. Denn schließlich waren sie hier, um Hinweise zu Thi´Shianna zu finden und dann sucht man nicht danach? Plotpoint, bitte bleib mir fern!
Insgesamt bin ich dann wieder begeistert, wie die Spieler – nur mit wenig Hilfestellung – trotz der langen Spielpause, die großen Ereignisse, Infos etc. zusammenbringen, echt toll! Ein Zeichen für mich, dass das Interesse am Rahmen und Inhalten der Kampagne vorhanden ist, vielleicht auch, weil wir viele Sachen der Kampagne mit den Motivationen, Besitztümern und Hintergründen der SC verbunden haben.
Am Ende wiedermal die SE für Sonderfertigkeiten vergessen. Wir haben vor einiger Zeit mal begonnen, dass jeder Spieler am Ende des Spieltages eine spezielle Erfahrung für seinen eigenen SC und eine spezielle Erfahrung für den SC zu seiner linken bestimmt. Dadurch beeinflussen die Spieler untereinander ihre Fokussierung/Steigerung und gleichzeitig erhalten sie eine Art Feedback, was von ihrem SC besonders im Kopf geblieben ist oder wie was aufgenommen wird.
Fazit: Wieder voll drin im Fieber. Die Verbindung der beiden Abenteuer Unter dem Nordlicht und Ein Traum von Macht läuft weiterin top. Im Grunde könnte man beides auch als Minikampagne außerhalb der Phileasson laufen lassen, kann ich nur empfehlen!
Spieltagebuch
• Kazaks Schicksal
Es dauerte, bis sich die Helden darauf einigten, Kazak zunächst nicht zu töten. Sie witterten die Gefahr, dass sein Geist dann möglicherweise einfacher durch Pardona zu beschwören sei. Also brachten sie in lebend zu Lysira, die ihn in einem aufwändigen rituellen Gesang in einen Eisblock einschloss. „Unsere Monde werden für ihn Tage sein“ erklärte sie. Also war er zumindest gewisse Zeit gebunden, was den Helden Zeit gab, einen Weg zu finden, ihn endgültig loszuwerden.
• Durchatmen in Frigorn
Sich vorbereitend auf die Reise zur vergessenen Elfenstadt ruhten sich die Helden einen Tag lang in Frigorn aus. Sie wurden für die Bannung der namenlosen Gefahr (der norbardischen Räuber) gefeiert. Darwolf suchte die Abenteurergruppe auf, die vor einigen Tagen vom Magier Zurbaran aufgenommen wurde, nachdem sie nackt und bar jeder Ausrüstung im Dorf angekommen waren. Angeblich waren sie von Monstern überfallen worden. Dem Krieger dieser Gruppe, Ragondir Zornbold, hatte Darwolf gestern noch einen Streitkolben gegeben, da die junge Truppe so erbärmlich ausgestattet war. Nun erhielt er zum Dank einen Heiltrank zurück, den der Mann von Zurbaran erhalten hatte. Offensichtlich hatte der Schwarzkünstler vor, die Abenteurer für gewisse Spezialaufträge einzusetzen – was auch immer das hieß. Neben dem genannten Krieger bestand die Gruppe aus Trutz Trondloff (Thorwaler Pirat), Mara Delgado (almadische Streunerin) und Jan Rasmussen (der sich stets nur als „Abenteurer“ bezeichnete, offensichtlich reichten seine Fähigkeiten nicht für eine spezielle Laufbahn)
• Eingang zur vergessenen Stadt
Eine winterlich-romantische, aber sonst ereignislose Tagesreise später fanden sich die Helden vor dem Eingang Vayavindas wieder. Der Eingang war ihnen aus der „Bildergeschichte“ von Vilan bereits bekannt, wie sie nun erkannten, handelte es sich doch um den gleichen Felsen wie auf dem Bild des Hochelfen. Um die winzige Insel im vereisten Blauen See herum, auch direkt über dem Portal, hockten zahlreiche Harpyien, flatterten umher und belästigten die Helden. Darwolf zückte nur einmal den Greifenschnabel um zu zeigen, wer hier das sagen hatte. Ansonsten ließen sich die Helden, übrigens in Begleitung von Shaya, Eigor Eisenbeiß und Ohm Folkerson, nicht von dem Geschnatter und Gekeife provozieren.
Völlig problemlos öffnete sich das Tor, als Darwolf den von Lysira mitgegebenen Ring davor hielt. Lag es wirklich nur an dem Artefakt – war das nicht irgendwie zu einfach?
• Der Abstieg
Von der gefrorenen Oberfläche des Sees ging es über einhundert Schritt in die Tiefe und zwar absolut senkrecht in einem Tunnel aus Fels. Per Steinwurf wollte Answin eigentlich feststellen, wie tief der Tunnel war, erkannte jedoch, dass der Stein einfach weiter in die Wurfrichtung schwebte und langsam wieder von der gegenüberliegenden Tunnelwand abprallte, jedoch nicht nach unten viel. Eine Zone der Schwerelosigkeit! Geschickt gingen die Helden mit der Schwerelosigkeit um, in dem sie sich zuerst an der Decke des Eingangs und dann hin- und wieder an den Wänden abstießen.
• Abschiedshalle
Am Fuße der ersten Halle angekommen fand sich die Gruppe zwischen drei elfischen Statuen statt. Zwei Darstellungen kannten sie bereits: Zerzal, hier löwenköpfig dargestellt, und Orima mit verbundenen Augen, in einem Boot stehend. Die dritte war eine auf einem Thron sitzende Elfe mit geschlossenen Augen. Auch der Thron kam den Helden bekannt vor und schließlich kamen sie darauf, dass dies Ayandra sein musste. Nach Vilans und Lysiras Berichten hatte Ayandra den abgespaltenen Teil Vayavindas befehligt. Als die Stadt im Angriff der Namenlosen abstürzte und in den See krachte, war es Ayandra, die alle Elfen rettete: Sie gab ihr diesseitiges Leben auf und wurde zur Träumerin – was auch immer das bedeuten mag. Seitdem, so Lysira, schützt sie die Stadt mit ihren Träumen. Als Answin die Statue mit den Simia-Handschuhen berührte, sah er vor seinem geistigen Auge über dem Kopf Ayandras einen kindskopfgroßen Edelstein, manifestiert aus waberndem Licht, schweben.
• Erste Erkundungen
Die Helden stellten schnell fest, dass die Stadt aus Hallen gebaut war, die alle recht gleich waren: ein Sechseck als Basis, mit einer Kantenlänge von ca. 50 Schritt. Die Wände sich zuneigend, so dass jede Halle etwa 70 Schritt hoch war. Die Hallen waren in der Mitte der Sechseck-Kanten mit großen Portalen verbunden. Ähnlich wie im Himmelsturm mit den Palästen schien jede Halle eine Funktion zu haben. Falls es dunkel war, benutzten die Helden die Gwen Petryl Steine Hodakis und Khalidjins, um zu leuchten. Sie versuchten, sich möglichst leise zu bewegen und erkundeten zunächst die Hallen, aus denen keine Stimmen zu hören waren.
• Hafen
Mosaike an den Wänden, Darstellungen von Seeungeheuern, Elfenbooten, Fischen. Eine Portal war glatt schwarz. Die Helden merkten schnell, dass hier – genau wie im Himmelsturm – das Wasser auf magische Weise vor dem Eindringen gehindert wurde. Man konnte von innen ins Wasser fassen, aber von außen kam nichts rein. Vor einer Steinwand im Südwesten stand ein reich verziertes Boot und auch die Steinwand war mit elfischen Schrift- und Zauberzeichen versehen. Es handelte sich um das von Lysira erwähnte Sphärenschiff Iamandalwa. Khalidjin konnte die Magie tatsächlich insoweit aktivieren, als dass die Wand vor dem Schiff von Stein zu einem wabernden Nebel wechselte – ein Eingang in den Limbus. Khalidjin ließ eine genauere Erkundung lieber sein – wer weiß, was aus dem Nebel jederzeit treten konnte?
• Dock
Schiffe in der Reperatur, Werkzeug. Schon lange niemand mehr hier gewesen (Monde? Jahre?)
• Die Hallen der Elemente
Sechs Hallen waren kreisförmig um eine siebte formiert. Khalidjin erkannte hierin schnell eine Ordnung: Die Hexalogie der Elemente. Die Hallen waren: Kristallhalle (Erz), Der alte Park (Humus), Wasserspiel (Wasser), Schwebende Hölzer (Luft), Eiskaverne (Eis), Glutkammer (Feuer).
Die Halle der Luft war eine kugelförmige Höhle, in die Khalidjin am Eingang fast hineingestürzt war. Die Mitte der Kugel war eine Art Auge des Sturms, der hier für einen starken, wilden Luftzug sorgte. In der Halle schwebten Hölzer umher und auf manchen der Hölzer hockten Katzen mit Flügeln, die die Helden aber nicht sonderlich beachteten, nur mal neugierig aufschauten. Khalidjin wagte den Sprung auf eins der Hölzer, als es an der Tür vorbeiflog. Er stellte fest, dass es ein ihm unbekanntes Holz (war es überhaupt Holz?) war und dass nicht nur durch den Luftschwung im Raum bewegt wurde, sondern eine eigene Luftmagie zu besitzen schien. Näher untersuchte er das Phänomen allerdings nicht.
In der Glutkammer fanden die Helden einen großen Riss im Boden vor, aus dem Lava quoll, hier schien es – nur aus der Entfernung betrachtet, weit nach unten ins Dereinnere zu gehen. Bevor Darwolf die Mitte des Raumes näher betrachten konnte, erschien jedoch ein gigantischer Feuersalamander aus dem Lava und glotzte ihn an. Darwolf entschied sich für den Rückzug.
• Skulpturenpark
Zahlreiche Darstellungen von Elfen in Bildhauerei, die so genial war, dass Unterschiede zu einem lebenden oder erstarrten Elfen nur bei genauer Betrachtung auffielen. Vor allem vier Statuen erweckten die Aufmerksamkeit der Helden: 1. Fenvarien, König von Thi´Shianna und Namensgeber der fenvar, der Hochelfen – er wurde anhand einer gleißenden Krone erkannt und aufgrunddessen, dass er den anderen Befehle zu erteilen schien. 2. Lariel, Sternenträger (wie die drei anderen auch) und legendärer General und Reiterfürst, hoch zu Roß, erkennbar an dem Jadeschwert in der ursprünglichen Form, wie es Hodaki in der Echsenpyramide von H´Rabal gefunden hat. 3. Niam Goldhaar, erkennbar an ihrer auch als Statue beinahe blendender Schönheit und eben an ihrem auffälligen, goldenen Haaren. 4. Ayandra, die Träumerin von Vayavinda, in einer ähnlichen Darstellung wie in der Abschiedshalle.
Darwolf suchte nach einer Statue, die nach Lysiras Vater aussah. Auch er war herrschaftlich dargestellt worden mit einem kronenähnlichen Diadem, dass einen Stern zeigte. In die geöffnete Hand dieser Statue legte er den Stein, den Lysira der Gruppe gegeben hatte. Darwolf war der Meinung, dass er hier sicher gefunden werden würde und sich schließlich im Machtbereich von Lysiras Vater befand
• Die Grabkammer
Dieser Raum war etwas anders gestaltet. Von jedem der Elementarhallen führte ein Gang in die Mitte dieser Halle. Man ging direkt auf einen Thron zu, auf dem eine Elfe saß: ohne Zweifel Ayandra, die Träumerin von Vayavinda. Tote, mehr oder weniger mumifizierte Elfen waren an den Wänden der Gänge aufgebahrt, jeweils mit Blick zu ihrer Retterin.
Ayandra sah schlafend aus, ihr Körper war aber offensichtlich tot, zumindest völlig kalt und ohne äußerlich erkennbares Leben. Über ihrem Kopf schwebte manifestiertes Licht, in dem man einzelne Bilder erkennen konnte, wenn man sich lange darauf konzentrierte. Die Bilder waren aber zu schnell verflogen, um sie deuten zu können. Die Helden nannten das Gebilde „Traumperle“. Khalidjin konnte seine Neugier nicht im Zaum halten und umfasste die Traumperle mit der Hand.
In unfassbar schneller Abfolge brachen Eindrücke, Gefühle und Gedankenbilder über de Magier her. Die Eindrücke waren so intensiv, dass er schnell sehr starke Kopfschmerzen davon bekam. Er sah Vayavinda, die fliegende Stadt, bevölkert mit hunderten Elfen. Fliegende Hippogriffe, zauberhafte Feen, verschiedene Situationen im Leben der dortigen Hochelfen. Dann sah er den Untergang der Stadt, den Krieg gegen den Namenlosen, die Rebellion, die Abspaltung, den Angriff auf den abgespaltenen Teil, den Sturz dieses Teils in den Blauen See. Er sah, dass mächtige Zauberer des Namenlosen das Eis aufbrechen ließen und Vayavinda im Blauen See versinken. Er sah, wie Ayandra ihre sterbliche Hülle aufgab und zur Träumerin wurde. Sie erschuf einen gewaltigen magischen Traumschutz für die Stadt. Pracuhl, das Seeungeheuer, geschickt von Pardona, konnte nicht in die Stadt eindringen oder auch nur ihre Mauern beschädigen. Anschließend sah Khalidjin, wie die Hochelfen das neue Vayavinda am Grund des Sees erbauten, Halle um Halle, mit Hilfe mächtiger elementarer Meister und Dschinne. Er sah, wie sie ein neues Leben begannen in der neuen Stadt und die alte Stadt nicht mehr betraten. Er sah, wie sie erst viel später einen Zugang zur Oberwelt errichteten, wieder mit der Hilfe elementarer Meister. Er sah, wie wiederum viel später einzelne Hochelfen im Streit die Stadt verließen.
Als all das auf ihn eingeprasselt war, ließ er seine verkrampfte Hand ab von der Traumperle – die in einem feinen Funkenregen zerplatzte. Das letzte, was er von der Träumerin erlebte war plötzliche Unruhe im Schlaf. Mit Gewissheit konnte Khalidjin sagen, dass die Hochelfen diese Unruhe ebenso plötzlich bemerken würden. Das Licht in der Halle flackerte und irgendwo aus den Untiefen des Blauen Sees erscholl ein urtümlicher Schrei des Hasses, so laut, dass er selbst hier hörbar war.
Hotzenplot:
Weiter it goes! Sorry, schon wieder zu lang. Ich verspreche, mich kürzer zu fassen. :)
Teil 48, Unter dem Nordlicht / Ein Traum von Macht, bei uns Teil der Phileasson-Saga, 6. Spieltag
Ort: Frigorn / Die vergessene Stadt im Blauen See
Zeit: Ingerimm/Rahja 1007
Abenteuer: Unter dem Nordlicht / Ein Traum von Macht
Änderungen: Schienen raus, 3 Parteien (Zurbaran, Reifkönigin, Diener des Namenlosen) die am Ort aufeinander prallen. Zurbarans Bösewichteigenschaft geschwächt, Lysira angepasst (Hochelfe/Firnelfe), Vayavinda u. das Monster vom Blauen See aus Ein Traum von Macht eingebunden.
Spieltag: 12.01.2016
Metagefasel
Achtung, Rant!
Es ist mir mal wieder schmerzlich aufgefallen, das DSA kein funktionales soziales Konfliktsystem hat. Eigentlich hat es gar kein soziales Konfliktsystem. Die wenigen sozialen Fertigkeiten nützen einem einen dicken Haufen Kuhmist. Keine davon ist auf andere vernünftig abgestimmt. Ein sozialer Konflikt ist nicht mal ansatzweise definiert oder in einem regeltechnischen Rahmen erklärt.
Und wenn ich das richtig sehe, hat sich das bei DSA 5 auch nicht geändert. Finde ich einfach nur erbärmlich. Das für ein Spiel, das „fantastischen Realismus“ darstellen will mit Schnupftuchwedlern in Vinsalt und höfischem Gehabe in Gareth. Man schafft wichtige, bis ins Detail ausgefuchste politische Zusammenhänge über den aventurischen Kontinent, gibt aber keinen Mechanismus an die Hand, wie man die im Spiel gemeinsam mit den SC einbringen kann? Man kann mit einem gezielten Schlag den Pickel auf der linken Pobacke des Orks treffen, aber die doofe Baronstochter nicht an die Wand reden? Gleichzeitig tut man so, als hätte man ein gaaaanz breites System für gaaaanz verschieden Heldentypen. Sorry, aber rocken können nur Zauberer und die mit dem dicken Schwert? Ach haltet doch die Fresse!
Klar, man kann das irgendwie alles so steuern und ja, hauptsächlich lief das bei uns gestern erzählerisch mit ein paar Überzeugen-Würfen. Feedback der Spieler war auch positiv. Aber eigentlich hätte in dieser Situation Answin glänzen müssen. Nun hat dessen Spieler aber Schwierigkeiten, sich Namen zu merken und insgesamt die großen Zusammenhänge richtig zu erkennen und zu präsentieren. Wenn´s nach seinen Erinnerungen ginge und seine Fähigkeiten am Spieltisch, hätte er verkackt. Aber hey, ich erwarte auch nicht von einem Kämpfer-Spieler, dass er (der Spieler selbst) gut mit einem Schwert umgehen kann, wieso sollte ich also von einem Sozial-SC-Spieler erwarten, dass er so gut argumentieren kann wie sein SC? Also muss es dafür ein System geben. Gibt es aber nicht. Ist einfach kacke und zum kotzen. Boah, ich rege mich jetzt noch auf!
Ok, ruhig Hotze… ruhig.
Rant Ende
So, mal weiter im Text:
Heute gabs zwei Höhepunkte zum Preis von einem serviert: Kampf gegen Pracuhl und das Tribunal.
Für die Vision Lariels aus dem Traum Ayandras habe ich eine der letzten Schlachten um Thi´Shianna gewählt. Wichtig war für mich, da nochmal rüber zu bringen, dass der Namenlose den Krieg nur gewinnen konnte, weil er zuvor Zweifel und Feindschaft zwischen die Elfen und ihre Verbündeten gesäät hatte.
Der Kampf war relativ schnell abgehandelt. Vor allem auch, weil ich die Tierkampfregeln größtenteils gespart hatte. Wir haben nach der langen Pause so schon genug Schwierigkeiten, die 500 normalen Regeln wieder drauf zu haben. Echt, ich bin zu alt für diesen Scheiß.
Insgesamt war der Spieltag aber gut, wie das Feedback der Spieler später draußen jedenfalls ausfiel.
Trotz meines Rants oben verlief der Disput insgesamt gut (bisschen Spielergezanke inklusive) und war mal eine Abwechslung, weil man sich wirklich mal auf soziale Fähigkeiten beschränken musste.
Es brachte die Gelegenheit, die großen Zusammenhänge der Kampagne auf den Tisch zu bringen.
Ich hatte auch damit gerechnet, dass die Spieler versuchen, ihre SC durch die alte Stadt oder durch den Limbus entkommen zu lassen und hatte mich entsprechend vorbereitet (Limbuskram durchgelesen und mir Gedanken gemacht, was da so alles passieren kann, schade eigentlich, hähähä >;D). Stattdessen wählten sie die soziale Konfrontation. Ihre Argumente waren wirklich gut, obwohl nach wie vor die hochelfische Weltsicht, unterstützt durch die Paranoia Ettgonisis´ und die Überzeugung der Helden (nämlich gegen das Namenlose gewinnen zu können) der Knackpunkt war.
Besonders gut fanden die Spieler glaube ich auch die Beschreibungen von Hodakis Spieler zum Traum. Ich fand das auch unglaublich gut. Vielleicht war es Zufall, vielleicht Absicht, aber der Typ hat ja komplett das durchgemacht und beschrieben, was eben laut elfischer Weltsicht der Weg vom Licht in das Sein ist. Ich habe zwar die entsprechenden Begriffe in den Raum geworfen, aber der Rest kam von ihm, echt beeindruckend!
Spieltagebuch
• Der Traum zerplatzt
Khalidjin war leicht betäubt und hatte eine Vision Lariels, wie er sich zum letzten Mal in die Schlacht zur Verteidigung Thi´Shiannas wirft. Die Gruppe ist sich uneins, wie vorzugehen ist. Hochelfen dringen in die Grabkammer ein und beschuldigen die Helden, etwas Katastrophales ausgelöst zu haben. Durch den Gesang der Elfen ausgelöst, hegen die Helden dennoch freundschaftliche Gefühle für diese.
• Kampf gegen Pracuhl und Riesenkrebse
Da durch die Störung ihres Traumes Ayandras Barrieren um die Stadt wankten, gelang es dem gingantischen Monstrum des Namenlosen, Pracuhl, zumindest einige gewaltige Tentakel durch das Seeportal im Hafen zu winden. Während die Hochelfen singend versuchten, Ayandras Traum und damit die Barrieren zu unterstützen, kämpften die Helden gegen die Fangarme Pracuhls und seine riesigen Krebsdiener. Dabei wurden einmal Darwolf und Khalidjin von den gewaltigen Fangarmen gepackt und Richtung Ausgang gezerrt, konnten aber von Hodaki befreit werden, dessen Jadeschwert ebenso wie Khalidjins pyrdacor-berührter Zauberstab einzig Wirkung gegen das Monstrum zeigten. Den Helden gelang es jedoch weder, einen durch die Säure Pracuhls schwer verletzten Elfenkrieger zu retten, noch einen der Zauberweber, der von dem Fangarm zerquetscht nach draußen gezogen wurde. Khalidjin schaffte es, mittels eines Fortifex-Zaubers die Barriere kurzzeitig soweit zu stabilisieren, dass zwei Fangarme am Eindringen gehindert wurden. Nachdem Hodaki zwei weitere Fangarme vernichtet hatte, begann die Elfenzauberei endlich zu wirken und die Barriere erneuerte sich. Die Riesenkrebse waren allein kaum würdige Gegner und wurden von Elfen und Helden allesamt erschlagen.
Ettgonisis, der König Vayavindas, bat die Helden darauf hin, sich zu sammeln und zu besprechen und sich dann im Forum einzufinden, wo darüber entschieden würde, wie weiter mit ihnen zu verfahren sei. Die Helden ahnten zwar, dass sie weit mehr als nur „Gäste“ waren, aber eine richtige Gefangennahme erfolgte nicht.
• Erkundungen
Darwolf und Hodaki suchten den Kerker auf. Auf dem Weg suchten sie erneut Kontakt mit dem Feuersalamander in der Glutkammer. Hodakis Wut auf alles Echsische schlug empor und erst wollte er dem Wesen den Garaus machen. Als die beiden jedoch der Lavaspalte in der Höhle nahe kamen, erkannten sie, dass der Unterkörper des Wesens reines Lava und Feuer war. Es handelte sich also um eine elementare Kreatur. Hodaki überfiel eine ungewohnte Ruhe und Gelassenheit, so dass er sich zurück zog, während Darwolf, unter Schmerzen vor Hitze, weiter den Kontakt suchte. Da hauchte das Flammenwesen: „Gib mir Freiheit. Freiheit!“. Da Darwolf damit zunächst nichts anfangen konnte und nicht vollends im Feuer aufgehen wollte, zog er sich zurück.
Im Kerker lernten sie verschiedene menschliche Sklaven der Hochelfen kennen. Mit der Sklaverei, die beide bisher auf ihren Abenteuern oder ihrer Heimat kennen gelernt hatten, hatte dies allerdings nur eins gemein: Unfreiheit. Ansonsten lebten diese Sklaven im schieren Luxus. Es gab zwei Neuankömmlinge, Söldnerinnen namens Rina und Carona. Sie waren auf dem Blauen See von einem „gewaltigen Monstrum aus der Tiefe“ angegriffen worden. Bevor sie in die Tiefe gerissen wurden, am Rande der Ohnmächtigkeit, hatten sie jedoch einige Elfen hierher verschleppt. Auf die Frage Darwolfs, warum sie noch nicht geflohen waren, gaben sie merkwürdige Antworten. Irgendwie hätten sie wohl können, aber so richtig wieder nicht. Es muss wohl am Willen gescheitert sein – eine Zauberei? Zum Forum nahmen Darwolf und Hodaki die beiden Kämpferinnen jedenfalls zunächst mit.
• Die sprechende Katze
Die Gruppe zeigte sich recht erstaunt, dass die fliegende Katze, die Khalidjin seit dem Raum der Luft begleitete, auf eine Frage des Zauberers antwortete. Schnurlöckchen, so der ziemlich alberne Name für ein langlebiges, intelligentes Geschöpf, konnte Khalidjin noch einiges über Vayavinda berichten. Er erwähnte die alte Stadt, den alten Teil Vayavindas, den zu betreten es verboten war. Zwar konnte Khalidjin einen der Hochelfen überzeugen, ihn nicht zauberisch von der Öffnung des Portales zur alten Stadt abzuhalten, doch konnte er gerade noch seine Neugier im Zaum halten, nicht allein auf Erkundungstour zu gehen. Schnurlöckchen erzählte auch davon, dass das Volk Vayavindas früher ihren Anführer gewählt hatte, aber die Mutter Ettgonisis´ hatte bestimmt, dass plötzlich eine Erbfolge einzutreten habe, weshalb Ettgonisis der nächste Herrscher geworden war.
• Das Tribunal
Das Forum hatte sich inzwischen mit interessierten und neugierigen Hochelfen gefüllt, allesamt in luxuriös wirkende, fremdartige Kleidung gehüllt, angetan mit feinstem Schmuck.
Das Gespräch mit den Helden führten drei offenbar aus dem Volk Vayavindas besonders vorstehende Hochelfen, die verschiedene Standpunkte bezüglich der Helden vertraten: Erstens Ettgonisis selbst, Vater Lysiras und König Vayavindas, in königlicher Robe und dem Sternabzeichen im Stirnreif. Er war der Meinung, dass die Helden mit einem Vergessenszauber zu belegen seien, so dass sie all ihr Wissen um die Hochelfen verlören. Dann seien ihnen all die hochelfischen Artefakte abzunehmen, um sie dann anschließend zu verbannen. Zweitens Thalissia, eine berühmte Kämpferin, angetan mit einem glänzenden Kettenhemd. Sie war dafür, von den Helden möglichst viel über Kampf gegen den Namenlosen zu lernen und sie anschließend zu verbannen und vergessen zu lassen, was Vayavinda überhaupt war und wo es lag. DrittensKithara, eine Zauberweberin, die sich dem Element Erz verschrieben hatte und ein Kristallkleid trug. Sie vertrat die Ansicht, von den Helden so viel wie möglich zu lernen und mit Ihrer Hilfe dem Volk von Vayavinda zu ermöglichen, sich der Außenwelt zu öffnen.
Den Helden war bewusst, dass sie sich hier förmlich um Kopf und Kragen reden konnten. Die Abstimmung untereinander war nicht ideal und außer Khalidjin und vor allem Answin verfügte keiner der Helden um die notwendigen Kenntnisse in dem richtigen Verhalten gegenüber „Adeligen“ und der Kunst des Redens. Denn die Elfen taten genau das seit Jahrhunderten in diesem Forum: Ausgefeilte Reden und Argumente entwerfen, geschickte Winkelzüge und Finten. Die mangelnden Kenntnisse in Isdira (und erst Recht Ashdaria) standen den Helden auch nicht gut zu Gesicht. Desweiteren waren sie sich teilweise uneins, fielen sich ins Wort und nahmen ihren Gefährten die eigenen Argumente weg bzw. nahmen diesen den Wind aus den Segeln.
Weiterhin bemerkten sie, dass ihre allzu offensichtlichen Schwächen wie Arroganz, Größenwahn, Eitelkeit, Neugier und so weiter, aus Sicht der Hochelfen draußen in der vom Namenlosen verseuchten Welt dafür sorgen würden, dass das Namenlose, dhaza, eben letztendlich siegen würde. Auch in der Diskussion machte sich vor allem der Größenwahn Khalidjins schlecht, aber auch Answins Eitelkeit, die jeweils dafür sorgten, nicht angemessen, rational genug, zu reagieren.
Eine schlechte Ausgangslage also.
Auch wenn es den Helden (außer Answin) fast nie gelang, ihre gewichtigen Argumente in die richtigen Worte zu kleiden, so hatten sie doch Argumente auf ihrer Seite: Ein schon umfangreiches Wissen zur elfischen Historie (wobei ausgerechnet Answin, der am besten reden konnte, wichtige Punkte durcheinander warf), der Besitz von hochelfischen Artefakten, der Sieg gegen hochrangige Diener des Namenlosen.
Während des Disputes wurde in der Menge der Zuschauer getuschelt, geraunt, gestaunt, geklatscht, überrascht die Luft eingezogen. Dies beeinflusste umgekehrt den Streit. Die Helden spürten, dass Ettgonisis zwar der Herr Vayavindas war, sich allerdings nicht einfach so gegen den Willen seines Volkes stellen würde.
Hodaki hatte während seiner mehr als holprig vorgebrachten Geschichte auch erwähnt, dass er im Traum Goibnywn getroffen habe. Dieser habe ihm Nuya-Zzethara, das Jadeschwert, umgeschmiedet und es sei auch nach dem Traum, in der Wirklichkeit, so gewesen.
Diese Aussage lies insbesondere die Zauberweberin Kithara aufhorchen. Sie fragte Hodaki, ob er bereit für eine Prüfung sei. Als der das bejahte forderte sie ihn unter dem Gemurmel der Zuschauer auf, „Madayas Gunst“ zu beweisen. Die Gruppe wusste nicht so recht, was das bedeuten sollte, bis Kithara eine Pause des Tribunals erwirkte und die Gruppe in einen Raum führte mit einem weichen Bett inmitten von Kristallformationen. Hodaki sollte schlafen und sie würde seinen Träumen folgen. Hodaki tat, wie ihm geheißen und sank mit einigen Einschlafschwierigkeiten in den Schlaf.
• Madayas Gunst
Hodaki war Licht. Doch er begann, sich fragen zu stellen – „wer bin ich?“, „was bin ich?“, „kann ich anders sein als Licht?“. Und er wurde anders. Er trat aus dem Licht hervor, dass Ayandra und er war. Er sah den Leib Ayandras unter dem Licht, welches er als die Traumperle erkannte. Er fühlte Ayandras Anwesenheit. Er erkannte Möglichkeiten, sich zu formen und da wählte er die Form, über die er seit seinen letzten Erlebnissen am meisten nachgesonnen hatte: Einen Raben, das Tier Borons. Obwohl er nun ein Vogel war, fühlte er sich unendlich schwer, so belastet, so körperlich. Er erfuhr am eigenen Leib, was es bedeutete, aus dem Licht zu treten. Die Gewalt der Existenz schlug auf ihn ein. Doch es war nur ein Traum und er konnte sich sammeln. Er erkannte mehr Möglichkeiten und erinnerte sich an das Sein. Er veränderte die Paläste und half Ayandra beim Wiedererstarken der magischen Barrieren. Als er erkannte, was für Möglichkeiten im Sein und Werden liegen, erkannte er Macht. Als er an Macht dachte, fühlte er Erinnerungen an Pardona, Bhardona, die Begehrensauslöserin. Es gelang ihm, nicht zu wissen, was diese Macht im Traum für ihn in der Wirklichkeit bewirken konnte, nicht zu wollen, diese Macht zu nutzen. Dann hatte er genug. Er lernte, aufzuhören. Der Traum endete.
• Der Beweis
Erstaunen lag in den Gesichertern der Elfen, in denen von Ettgonisis und Thalissia allerdings immer noch auch Misstrauen. Kithara legte die bestandene Prüfung so aus: „Ihr seid seinen Gedanken wie ich gefolgt. Ihr habt gesehen, wie er Licht war, wie er Sein war und Werden. Er hat Macht erkannt und sah darin Begehren. Es ist bewiesen: Er ist frei vom Verlangen Dhazas. Wer von euch kann das noch von sich behaupten?“
Hotzenplot:
Kleines cat content noch zum letzten Mal.
--- Zitat von: Hotzenplotzens Bewertung des Abenteuers im dsaforum ---schlecht:
- putzige Flugkätzchen *schnurrschnurr* oh Gott, wie ich die Dinger hasse (zugegebenermaßen ziemlich subjektiv, bestimmt finden sie viele totaaaaal süüüüß o.O)
--- Ende Zitat ---
Ähm, jaaaa... Ich dachte mir: Hey, vielleicht bin ich der einzige, der die Viecher albern findet und sie lieber in einem Moorhuhn-Game sehen würde. Also habe ich Schnurrlöckchen inklusive ihrem/seinem albernen Namen tatsächlich aufploppen lassen. Und was passiert? Khalidjins Spieler findet´s putzig und lässt Khalidjin das Viech mitnehmen. Oh mein Gott, jetzt habe ich das olle Teil auch noch als NSC länger am Hals? Wie bringt man Flugkatzen um? Hilfe bitte!
sindar:
--- Zitat von: Hansoloplotz am 14.01.2016 | 11:17 ---Khalidjins Spieler findet´s putzig und lässt Khalidjin das Viech mitnehmen. Oh mein Gott, jetzt habe ich das olle Teil auch noch als NSC länger am Hals? Wie bringt man Flugkatzen um? Hilfe bitte!
--- Ende Zitat ---
Aeh, wieso hast du das am Hals? Wenn Khalidjins Spieler das Vieh mitnehmen will, soll er sich auch drum kuemmern. Passt eh zu dem, was ich als deinen Leitstil wahrnehme. Und wenn der Spieler sich nicht drum kuemmert, flattert das Vieh halt weg. ;D
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