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Ermittlungsabenteuer improvisieren
Chruschtschow:
JollyOrc trifft es ziemlich gut. Der SL entscheidet sich vielleicht was er gerade für richtig oder wahrscheinlich richtig hält. Aber die Auflösung sollte anders geprüft werden. Da hilft es sehr, wenn man bedenkt, dass jede wissenschaftliche Methode natürlich verschiedenen Fehlerquellen unterliegt (teils solchen, die man sich nicht trauen würde in sein Setting einzubauen, weil sie schlicht zu absurd sind). Zeugen können irren oder eine eigene Agenda haben. Ermittlungsbeamte können ebenfalls irren oder eine eigene Agenda haben. Welche reellen komplizierten Fälle sind schon widerspruchsfrei? Sonst wären sie ja nicht kompliziert... :d
@Eulenspiegel:
Dein Beispiel kann sehr schnell in ein funktionierendes Beispiel umgebaut werden.
SL: "Ich fasse also kurz zusammen, was ihr dem Inspektor sagt. Der Tathergang ergibt sich für euch wie folgt: Karl hatte das schreckliche Geheimnis(tm) seines besten Freundes herausgefunden und wollte Irene mit dem Brief eine geheime Botschaft übersenden. Hinter den Geburtstagsgrüßen war in Geheimtinte noch eine weitere Nachricht an Irene versteckt. - Während er den Brief schrieb, wurde er jedoch vom Täter (seinem besten Freund) überrascht. Es kam zu einem lauten Handgemenge und der Täter musste fliehen."
Spieler 1: "Ja, das ist der Stand der Dinge."
SL (mit der dunklen rauen Stimme des Inspektors): "Unfassbar. Ich kenne Karl schon so viele Jahre, schon als kleinen Jungen. Nicht gerade sehr helle, aber ein von Grund auf guter Kerl. Wie man sich doch irren kann. Jungs, packt ihn ein. Bitte melden Sie sich in den kommenden Tagen noch ein Mal auf der Wache, damit wir Ihre Aussage noch ein Mal aufnehmen können. Und danke für die Hilfe. Ohne Sie hätten wir jetzt einen Unschuldigen." (mit normaler Stimme weiter): "In Handschellen führen sie Karl in einen der Polizeiwagen und fahren davon."
Spieler 2: "Moment mal: Aber wir hatten doch festgestellt, dass der Raum bis auf die Leiche und den Brief vollkommen leer war."
SL: "Äh ja, ähm... das Schreibzeug, richtig?"
Spieler 1: "Also der Täter hat das Schreibzeug mitgenommen, aber den belastenden Brief dagelassen?"
SL: "Hm. Vielleicht. Habt ihr das geprüft?"
Spieler 2: "Und hatten wir nicht herausgefunden, dass Karl und Irene sich aus dem Club der anonymen Analphabeten kannten? Und dass Karl sogar extra einen Buttler angeheuert hat, der für ihn Texte vorliest und schreibt?
SL: "Richtig. Und irgendwie habt ihr ein ungutes Gefühl. Hatte der Inspektor nicht gesagt, dass er Karl schon jahrelang kennt? Ihr würdet schwören, dass so etwas wie Analphabetismus bei einem guten Bekannten einem Kriminalbeamten auffällt."
Logische Fehler? Ich sehe keine logischen Fehler in der Handlung. Vergessene Querverbindungen. Fehlschlüsse. Persönliche Wahrheiten. Irrtümer. Und der Cop ist ein Mistkerl! Karl fährt davon, ist anscheinend nicht so schuldig wie ihr dachtet und nach erfolgreicher Ouvertüre machen wir nächste Woche weiter!
P.S. In den meisten Spontanrunden - bei mir bisher keine expliziten Ermittlungsabenteuer, aber doch durchaus komplexe Intrigen etc. - haben normalerweise keinerlei Probleme mit solchen Logiklöchern. Die fallen einem der Spieler fast zwangsläufig auf. Mehraugenprinzip.
Bad Horse:
Moment Mal, ist Karl nicht die Leiche? wtf?
Haukrinn:
--- Zitat von: Bad Horse am 13.02.2015 | 18:55 ---Moment Mal, ist Karl nicht die Leiche? wtf?
--- Ende Zitat ---
Das wiederum ist die übernatürliche Komponente des Ganzen... *SCNR*
Bad Horse:
--- Zitat von: Dr. Jan Itor am 13.02.2015 | 18:57 ---Das wiederum ist die übernatürliche Komponente des Ganzen... *SCNR*
--- Ende Zitat ---
So langsam interessiert mich der Fall! :D
Chruschtschow:
Ein unwesentliches Detail... Mist, ja, irgendwie hatte ich den besten Freund als Opfer... Aber überlegt euch mal, wie korrupt der Bulle ist, wenn er DIE Geschichte schluckt. :d
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