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Ermittlungsabenteuer improvisieren

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Pyromancer:

--- Zitat von: Eulenspiegel am 16.02.2015 | 00:06 ---Viele hier schlagen vor, den Täter und den Tathergang zu improvisieren.

Ich hatte bereits ganz zu Beginn des Threads hier vorgeschlagen, Täter und Tathergang vorzubereiten und die Indizien zu improvisieren.

--- Ende Zitat ---
Das mag zwar schön und gut sein, ist aber nicht Thema dieses Threads. Weitergehen. Danke.

Und auch die Fate-Diskussionen bitte ich an einem anderen Ort weiterzuführen. :)

Allen on-topic-Beitragenden an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank, bei mir ist definitiv ein Erkenntnisgewinn eingetreten.

Luxferre:

--- Zitat von: Pyromancer am 16.02.2015 | 00:15 ---... bei mir ist definitiv ein Erkenntnisgewinn eingetreten.

--- Ende Zitat ---

Magst Du den noch zusammenfassen? Wäre cool  :d

Chruschtschow:
@Eulenspiegel:
Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass es vielleicht an den bizarren Genrevorgaben von InSpectres liegt, wenn bizarre Sachen rauskommen. Das ist bei all diesen Improvisationssachen wichtig: das Genre, die Umstände müssen definiert sein und deren Einhaltung auch (von allen am Spieltisch!) gefordert werden. Bei einem mondän-mundanen Krimiabenteuer in einem Luxushotel wird es anders laufen.

Übrigens halte ich es für fatal, bei diesem Spielstil  Täter und Tathergang vorzudefinieren. Das ist quasi die Garantie für logische Lücken. Da zäume ich doch das Pferd von hinten auf.

Turning Wheel:
Pyromancer, mich würde auch interessieren, auf was für Gedanken du letztendlich gekommen bist.


--- Zitat von: Eulenspiegel am 16.02.2015 | 00:11 ---Es geht nicht darum, dass man einen unlogischen Fall kreiert.

Es geht darum, dass man einmal ein Bild malt und dieses dann in viele einzelne Puzzlestücke zerschneidet.
Und beim andernmal bastelt man viele einzelne Puzzlestücke.

Im ersten Fall ist sichergestellt, dass diese Puzzlestücke immer wieder ein Bild ergeben, wenn man sie richtig zusammenfügt.
Im zweiten Fall hat man meistens Pech und die Puzzlestücke passen nie richtig zusammen. (Ist ja irgendwie klar: Als man die Puzzlestücke gebastelt hatte, hatte man noch kein Bild vor Augen. Das versucht man ja erst zu kreieren, nachdem die Puzzlestücke gebastelt wurden.)

--- Ende Zitat ---

Diese Sichtweise teile ich nicht.
In beiden Spielarten kreiert man ein Bild aus zusammen hängenden Teilen. Beim Improvisieren hat man nur weniger Zeit und muss es in der anfallenden Reihenfolge machen.
Dafür haben manche Leute beim Improvisieren mehr Ideen und es ist grundsätzlich flexibler, weil man Dinge nachträglich passend machen kann, indem man neue relativierende Fakten (Twists) erschafft. (Siehe mein Beispiel mit der Scheune und der Keule)

Meine persönliche Erfahrung (und die einiger SLs in meinem Bekanntenkreis) ist, dass es bei Improvisieren immer irgend eine Lösung gibt, wenn man entsprechend vorgeht.
Tipps habe ich in diesem Thema nun wirklich genug gegeben. Der Rest ist aber vor allem Trainingssache! Auch das sagte ich bereits.
Mit dem gleichen Recht könntest du in einem Gitarrenforum stundenlang übers richtige Gitarre spielen theoretisieren und versuchen die Leute dort davon zu überzeugen, dass
sie auf jeden Fall nur vorher komponierte Stücke spielen sollten statt sie direkt am Lagerfeuer zu improvisieren, weil sonst meistens Fehler passieren.
Das kann man machen, wird aber vermutlich hinter vorgehaltener Hand von der Blues-Fraktion (und anderen) belächelt.

Außerdem ist die ganze Argumentation spiegelbar, denn ich habe auch schon genug vorbereitete Plots gesehen, die logisch totaler Schrott waren. Und jetzt?


--- Zitat von: Eulenspiegel am 16.02.2015 | 00:11 ---"Alles improvisieren" habe ich schon sehr häufig bei InSpectres geleitet.

Und ja, da waren die "Erklärungen" am Ende des ABs extrem abgefahren und uns sind häufig im Nachhinein Logiklöcher aufgefallen. Das ist hierbei aber in Ordnung, da es nicht wirklich um Ermittlung geht sondern vielmehr um lustige/coole Szenen im Stil von Ghostbuster.

Wenn ich jedoch nicht im Stil von Ghostbuster viele lustige/coole Szenen aneinanderhäufen will sondern eher ein Krimi erleben möchte, dann wäre das extrem störend.

--- Ende Zitat ---
Das ist eigentlich kein gutes Spielsystem, um das Spiel hier nachzuvollziehen, weil bei Inspectres alle an der Story rumschrauben und es einen grundsätzlichen Wettkampfmechanismus zwischen SL und Spielern gibt, der geradezu provoziert, dass man bei der Story nicht an einem Strang zieht und um des eigenen Vorteils und der Albernheit Willen fünfe gerade sein lässt.

Ich halte mal fest, dass du als SL die hier beschriebene Art des Spielens noch nie richtig ausprobiert hast (bzw. häufig in ganz anderer Weise), aber trotzdem genau weißt, dass sie schlecht funktioniert. ::)
Weißt du, selbst wenn du die Art des Spielens schon ernsthaft ausprobiert hättest und gescheitert wärest, würde das noch nicht den Schluss nahe legen, dass das Konzept schlecht ist, sondern erst mal einfach nur, dass es bei dir nicht geklappt hat. Ich hab damit kein Problem. Nicht jeder muss unbedingt improvisieren.
Wenn du dem ganzen aber trotzdem mal eine Chance geben willst, würde ich dir zu einem ernsthaften klassischen Spielsystem mit einem SL und zu einem überschaubaren Abenteuer raten. Das ausgelassene Inspectres ist sicher absolut nicht der richtige Einstieg für einen logisch ernsthaften Krimi.

Horatio:
Ich schlage auch noch mal in die InSpectres Kerbe und schließe mich an, dass dieses Spiel nicht viel an die Hand gibt um Konsistenz aufrecht zu erhalten und Logikbrüche im Laufe des Spiels aufzuklären (trotz der freakigen Elemente). Es ist schon eine Herausforderung zu Versuchen möglichst viele der "Kommentare der SCs" (wie nennt man die nochmal im System?) aufzugreifen, schon allein da das Spiel eine Art Time-Limit hat. Es ist aber eins der Ur-Indies / Storygames (sogar noch Prä-Forge), da kann man solche Kanten vestehen. Macht für ne Runde oder zwei dennoch Spaß :).

Ein Spiel welches das wesentlich besser macht (und auch einige Jahre nach InSpectres kam) ist mE Don't Rest Your Head / Ruh Dich Nicht Aus. Das geht tatsächlich so vor, dass die Spieler den "Kicker" der ihren SC ins Spiel bringt (also das Geheimnis das er lüften muss) sebst definieren und der SL dann schaut wie das mit dem Setting der träumenden Stadt zusammen hängt.

Allerdings habe ich das nie als klassisches Ermittlungsabenteuer verstanden (oder so geleitet), da nicht das Sammeln und Kombinieren von Indizien im Vordergrund steht, sondern das Schaffen und Auflösen von skurlieren Szenen (in denen es letzendlich immer um etwas geht was einem der SCs wichtig ist) mit Charas die mächtiger werden je mehr sie bereit sind sich aufzuopfern. Mehr eine Schnitzeljagt als Ermittlungen.

Möglicherweise scheitert es hier aber einfach an persönlichen Wertungen. Film Noir bspw. hat auch wenig Interesse an seiner Detektivgeschichte und nimmt sie nur als Aufhänger um verbitterte Menschen unangenehme / gewaltätige Entscheidungen treffen zu lassen.

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