Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons
Worin besteht das Ziel Eurer Charakteroptimierung (Powergaming?)
Samael:
Nein, sicher nicht.
Klingenbrecher:
Da ich mehr Meister als Spieler bin gebe ich hier mal meine Meinung ab wenn den ein Powerplayer in der Runde ist.
Meist trifft man nur auf PG´s wenn es ein Spiel ist wo sich der Spieler/in sehr gut auskennt. Wer jetzt denkt das Powergamer sich nur auf Regeln beziehen liegt schon etwas falsch meist bringen sie auch Umfangreiches Wissen aus der Spielwelt mit. So liest man dann als Sl schnell das die Charaktere sehr unausgewogen aber mit genug Wissen über die Spielwelt doch irgendwie plausible gerechtfertigt sind.
Eine ganze Weile wurden mir zb bei Werewolf t. F. so miese Charaktere vorgelegt das ich diese abgelehnt habe für eine Runde. Das führte dann auch zur der NUR BIS DREI PUNKTE REGEL. Mir war es einfach schleierhaft wenn mir ein Charakter vorgelegt wurde der zwar Aushilfe in einer Werkstatt war jedoch kaum Skills dafür genommen hat ABER natürlich war er Bruce Lee mit den Fäusten und Arthur mit dem Schwert. Die 3 Punkte Regel habe ich ab da eingeführt als ein Spieler sich einen Fetisch gebaut hat der so stark war das es die ganze Runde kippen lies. Als ich diesen Fetisch verbieten wollte wurde ich mit Regeln sowie mit einer Erklärung aus der Spielwelt Mundtot gemacht. Schnell zeigte sich auch das Ziel das er mit den "Optimierten" Charakter verfolgte. Ruckzuck war er der Alpha der Gruppe, dann begann er die Rudelmitglieder zu befehlen. Schnell habe ich in den Gesichtern der anderen gelesen das sie kurz davor waren den Spieltisch zu verlassen. Ab da habe ich alles gegeben um diesen Fetisch zu einer richtig miesen Last zu machen. Der Spieler war später im Spiel so unkonzentriert das ich ihm das Schwert stehlen konnte. Dies führte zu einem starken Umbruch im Spielverlauf da ja seine meisten Punkte in das Ding geflossen waren. Dann nutzte ich sogar noch seine Stammeserklärung gegen ihn um ihn für den Verlust des Schwert zu strafen.
Unser Gruppen Fazit war dann halt das wir keine PowerCharaktere mehr am Spieltisch haben wollen.
Oberkampf:
Ich finde es schwierig, diese Frage unabhängig vom System und vom angestrebten Spiel für mich zu beantworten.
Wenn ich auf Drama im Sinne von tiefgreifenden inneren Charakterkonflikten und Tragödien aus bin - was ein Spielziel ist, mit dem ich mich durchaus anfreunden kann - ist Powergaming als Charakterbau für "lösungsorientiertes Puzzlespiel" oder Wettbewerbsspiel nicht nur vollkommen überflüssig, sondern sogar hinderlich. In innere Konflikte geraten Charaktere schließlich unter anderem dann, wenn sie mit einem Problem konfrontiert werden, das sie nicht optimal zu ihrer Zufriedenheit lösen können, sondern bei dem sie sich zwischen Skylla und Charybdis entscheiden müssen. Spiele, die primär darauf abzielen, gemeinsam eine schöne Geschichte am Spieltisch zu erzählen, würde ich bei dieser Frage ähnlich behandeln. Für schöne Geschichten ist nicht der optimierte Charakter, sondern der spezialisierte Charakter (mit Schwächen) ein gutes Mittel zum Zweck.
Wenn ich dagegen primär wettbewerbs- oder lösungsorientiert spiele/leite, dann ist natürlich Optimierung ein sinnvolles Konzept. Ehrlich gesagt macht solches Spiel gerade dann Spaß, wenn man optimiert, da der Erfolg der Charaktere ja nicht garantiert ist. Die Frage ist schließlich bei dieser Art von Spiel, ob die Spieler mit ihren Charakteren es schaffen, gegen das Abenteuer (und manchmal den SL) auf faire und regelkonforme Art zu "gewinnen".
Wenn ich allerdings selbst leite, in geringerem Maße auch wenn ich spiele, habe ich jedoch dann ein Problem mit Optimierung, wenn das Spiel ein hohes Maß an System Mastery verlangt, um für clever gebaute Gruppen angemessene Motivationen und Herausforderungen bereit zu stellen. Außerdem stören mich dann Systeme, deren Klassen- oder Optionsauswahl derart unausgeglichen ist, dass am Spieltisch die Spieler mit der ausgeprägten System Mastery komplett das Spiel dominieren.
Bei Wettkampf-, Puzzle- und Lösungsspielen kommt es folglich stark aufs System an. Einige Spiele funktionieren z.B. nur sehr schlecht, wenn die Gruppe nicht optimiert. D&D4-Kämpfe mit schludrig gebauten SCs ziehen sich in die Länge, sind langweilig und deprimierend. Andere Systeme sind so kompliziert und/oder komplex und umfangreich, dass Optimieren so spaßig ist wie Nachhilfeunterricht. Pathfinder beispielsweise.
Crimson King:
--- Zitat von: Samael am 14.02.2015 | 09:41 ---Das ist eine Meinung, kein Fakt. Ich habe es durchaus erlebt, dass durch übermäßigen Fokus auf builds und Optimierung der Rest des Spiels gelitten hat. Aber die Diskussion hatten wir ja bereits.
--- Ende Zitat ---
Was du erlebt hast, war eine Runde mit optimierten Charakteren und schwachem Spiel. Das Vorhandensein eines Kausalzusammenhangs ist Interpretation deinerseits. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass es da tatsächlich einen statistisch erfassbaren Zusammenhang gibt. Nur würde sich aus der Tendenz noch keine Zwangsläufigkeit ergeben.
Tigerbunny:
Ich kann mich an großartige SR3-Runden mit abartigen MinMax-PG-Chars erinnern.
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