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Neuanfang in den Vergessenen Reichen

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Dr. Rjinswand:
Guten Tag allerseits,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, da mir scheint, es gibt hier eine recht rege D&D-Community. Ich selber habe nun drei, vier Freunde gefunden, die gerne einmal Pen&Paper ausprobieren möchten, eigene Erfahrungen hatte ich selber schon mit einigen Abenden DSA 3 gesammelt.
Die FR sind mir nur aus allerlei Computerspielen (IWD 1&2, BG 1&2, NWN 1&2; jeweils inkl. Addons) und ein paar Romanen (Drizzt - oje) bekannt, dafür wird das Setting von mir - und meinen potentiellen Mitspielern -  sehr geschätzt. Daher steht eines schon fest: Wir wollen definitiv in den FR spielen.

Bleibt zunächst einmal zu klären, welches System wir nutzen wollen. So wie ich das einschätzen kann sind die drei sinnvollen Optionen: D&D 3.5 oder D&D 4 oder D&D 5.

1. Das 3.5-System ist mir aus NWN 2 in (stark vereinfachten, auf ein PC-Spiel zugeschnittenen) Grundzügen vertraut, insbesondere die Charakterentwicklung gefiel mir eigentlich gut. Hier gibt es wohl ein großes Problem beim Auftreiben von Regelbüchern etc., da vergriffen oder zu teuer?

2. 4E. Persönlich habe ich keinerlei Erfahrungen gemacht, aber die verbreitete Kritik am "WoW-Klon" und der Fokus auf den Kämpfen schrecken mich sehr ab. Ohne eine DSA vs. D&D-Diskussion anfangen zu möchten, aber unsere Abenteuer in den Vergessenen Reichen sollen aus mehr als nur Kämpfen bestehen.

3. Mein Favorit wäre die aktuelle 5. Edition. Rezensionen und Spielberichte sprechen mich persönlich sehr an, die Mischung aus Einsteigerfreundlichkeit und dem Besten vergangener Editionen scheint mir sehr attraktiv. Dass es nur englisches Material gibt, ist prinzipiell kein Problem, wobei ich aus atmosphärischen Gründen gerne auf deutsche Texte setzen würde. Einen deutschen Charakterbogen habe ich hier im Forum schon gefunden, mit etwas Regelvertrautheit und Fantasie lassen sich ja auch sicherlich alte Abenteuer in deutscher Übersetzung auf 5E übertragen? Die FR bekommen ja wohl in ein paar Tagen auch endlich eine Art Setting-Buch mit dem Sword Coast Adventurer's Guide, das sehe ich auch als persönlichen Pluspunkt. Zudem kann man mit dem Starter-Set auch erstmal gefahrlos ein Abenteuer ausprobieren, ohne gleich für viel Geld DMG etc. ausgeben zu müssen.

Bleibt zusammenzufassen: Wir würden gerne in den FR Abenteuer erleben, die aus mehr als nur Kämpfen und Powerleveln bestehen, welche Edition sollen wir uns also aussuchen?

Rev. Bilk:
Hiho und hätzlich willkommen,

die Kekse gibbet aber nicht in diesem Thread.  ~;D

So, nun zu Deiner Frage: im Prinzip ist es nur Geschmackssache, welche Edition man mag, spielbar sind die Realms mit allen, obwohl ich 3.5 und 5 den Vorzug geben würde. Die 4E ist für mich (und meine Mitspieler) halt gnadenlos durch...gerade aufgrund des MMO-Touches. YMMV.

Der Vorteil der 3.x ist die Masse an Material - und ist somit auch gleich wieder die Krux, da mit dem Material viel Powercreep und Hardcore-Optimierung Tür und Tor geöffnet werden. Und die englischen Sachen dürften auch zu akzeptablen Preisen zu kriegen sein, die deutschen Übersetzungen gingen teilweise in Liebhaberpreise.

Die 5e habe ich bisher nur angelesen, aber auch da hat der Funke noch nicht gezündet, obwohl ich manchmal einen Hauch von AD&D 2nd rieche und somit etwas Nostalgie entwickle.

Am besten schaust Du mal, ob Du hier in Deiner Nähe jemand mit den Materialien findest, um mal reinzuschauen....

Lichtbringer:
Auch ein Willkommen vor mir!

Wenn du zwischen 3/3.5 und 5 schwankst, dann stellt sich für mich die Frage, ob du eine Weltbeschreibung brauchst. Für D&D 5 ist noch keine zentrales Werk erschienen und wird es auch sobald nicht, was mMn unter anderem daran liegt, dass D&D 4 die FR so kaputt zurück ließ, dass WotC sich unsicher ist, wie sie weitermachen wollen.
Wenn du also D&D 5 spielen willst, musst du entweder viel konvertieren oder viel selbst erschaffen.

Antariuk:
Willkommen im Tanelorn! ;)

Vorweg: was in Sachen Infos auch hilft wenn man ein FR leiten will ist die Webseite RealmsHelps. soweit ich weiß ist dort alles auf Prä-4E Stand, aber wenn das nicht stört ist die Seite klasse zum Recherchieren und Ideen finden weil die quasi alle Beschreibungstexte aus den 3.X Quellenbänden drin haben, plus etliche Karten und Regelkrams (den du wohl nicht brauchst). Die 3.5 Wizards Archives haben auch eine Sparte für Artikel rund um die FR, ebenfalls eine Fundgrube an Ideen für den bedürftigen Spielleiter (auf der verlinkten Seite rechts in der Mitte).

Editionen: da sich die letzten drei D&D Editionen doch recht deutlich voneinander unterscheiden solltest du das vielleicht eher daran festmachen was dir (euch) vom Spielgefühl mehr zusagt. Für 3.5 und 5E gibt es die Basisregeln kostenlos im Netz, da kann man also bedenkenlos mal mit einem Oneshot reinschnuppern. Bei 4E ist das Problem dass man, wenn man mit Errata spielen will, die günstigen Hardcover die man Ebay und Co. hintergeschmissen bekommt um Grunde nicht benutzen kann da so viel verändert wurde. Die Edition ist aber eigentlich nicht so schlecht wie ihr Ruf, leidet aber unstreitbar an der zuweit gegangenen Balance-Doktrin sowie dem Problem dass Charaktere nach 3-4 Runden cooler Spezialeffekte nur noch ihre Dailies haben und das ganze schnell im sog. Sumo Padding enden kann (nicht muss).

Wenn Kämpfen und Powerleveln nur ein Teil eurer Runde und kein Fokus sein sollen, wäre 5E vielleicht echt eine Empfehlung. Bei 3.5 kommt das zu großen Teilen ganz automatisch dass Kampf und Powerleveln wichtiger Bestandteil des Spiels werden, vor allem wenn viele Quellenbände erlaubt sind und die Leute diese dann nach Rosinen abgrasen. Dazu kommt dass so viele Dinge in den Regeln abgebildet sind dass, vor allem wenn es ein Ungleichgewicht in der Systemkenntnis zwischen SL und Spielern gibt, gerne mal Probleme am Spieltisch entstehen die keiner haben will. Soweit ich die 5E verstanden habe ist dieses Phänomen dort weniger stark weil bei vielen Dingen im Grunde steht "Der SL denkt sich aus wie das genau funktioniert".

Oberkampf:
Nehmt die 5. Edition.

Die kriegt man verhältnismäßig leicht und sie erschlägt einen nicht mit Regelwust.

Ansonsten ist die Frage riskant, weil jeder hier aus guten Gründen seine Lieblingsedition hat und oft auch eine Hass-Edition. Die Statistik schlägt wahrscheinlich zugunsten der 3.x und zuungunsten der 4E aus, aber das bedeutet nicht sonderlich viel.

Du kannst mit jeder Edition ein kampfarmes Spiel spielen, wenn du willst, weil es schlichtweg egal ist, ob du dich an XP-Vorgaben hälst, wonach Charaktere nach 13.5 Kämpfen auf ihrem Encounterlevel aufsteigen sollen. Die 5. ist allerdings die einzige, wo die fast komplette Entkoppelung von Kämpfen und Leveln als Möglichkeit explizit so im GRW steht, aber praktisch hab ich oft genug erlebt, dass der SL/die Gruppe solche Vorgaben wie X Kämpfe pro Level ignoriert.

Davon abgesehen ist D&D - auf jeden Fall in 3E + 4E - ein kampflastiges Rollenspiel, und die Vorstellung, dass man 3 - 4 Kämpfe pro Abenteuertag durchstehen sollte, spiegelt sich schon in den Regeln wieder.

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