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[Serie] Man In The High Castle

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Kowalski:

--- Zitat von: Xiam am 29.05.2016 | 13:59 ---...weswegen sie auch so amerikanische Namen wie Rudolf Wegener haben ;)
--- Ende Zitat ---

Der ist ja der Handelsattache der Deutschen in den Pacific States.
Aber John Smith und der Rest der Meschpoke in New York sind 100%-ig ur-amerikanisch (was man jetzt so von nicht Ureinwohnern behaupten kann).


--- Zitat von: Xiam am 29.05.2016 | 13:59 ---Klar, die Nazis stützen sich auf Kollaboratuere, auch in hohen Posten, aber die meisten hochrangigen SS-Leute sind dennoch Deutsche.
--- Ende Zitat ---

Nein. Arier.
Die SS war arier-zentriert, deswegen hatte man ja Divisionen mit Ukrainern, Esten, Letten, Norwegern, etc.
John Smith ist KEIN Deutscher und der erste SS-Scherge in New York. Also nach dem GräFaZ Nummer 3 oder 4 in der Hierarchieebene.


--- Zitat von: Xiam am 29.05.2016 | 13:59 --- Und spätestens als ein Heydrich mit Wegener sogar in Berlin noch weiter ihr deutsch akzentuiertes Englisch miteinander sprechen, war die Glaubwürdigkeit bei mir erledigt. In der japanischen Besatzungszone wurde da deutlich mehr Gewicht ins Detail gelegt.

--- Ende Zitat ---

Also ich bedaure das das deutsch drauf aus war das amerikanische Publikum zu beeindrucken und nicht das deutsche.
Kann es aber 100% nachvollziehen.

In der pazifischen Region hätten die auch Suaheli sprechen können, denke nicht das Authentizität was Sprache angeht so ein großer Fokus hatte.

Auch X-Men: Apocalypse hatte den Versuch von Magneto polnisch sprechen zu lassen gemacht, aber ich kann Dir sagen das war für einen Ausländer okay, für eine polnisch sprechenden Zuhörer ein wenig schmerzhaft für die Ohren. Aber wenn man sich daran und an nichts sonst aufhängt, tut mir leid, dieser Nit ist zu klein und unbedeutend um daran Nit-zu-picken.


--- Zitat von: Fantomas am 29.05.2016 | 14:25 ---In Ostdeutschland sorgte massive russische Präsenz und die fehlende ausländische Unterstützung dafür, dass die Bevölkerung nach Kriegsende die Füße still hielt, bis lokal die politischen und nachrichtendienstlichen Strukturen aufgebaut waren, um sie weiterhin unter Kontrolle zu halten.

Das erklärt daher auch so was von gar nicht, warum sich die Bevölkerung der USA 20 Jahre nach einer Niederlage ohne Schuldbewusstsein und massiv ausgebeutet ebenfalls so sehr mit der Besatzung arrangiert haben sollten, zumal die Besatzungstruppen in jede Richtung durch einen Ozean von ihrem Kernland entfernt sind und die USA nicht durch andauernde Kriegshandlungen widerstandsunfähig, sondern durch ein isoliertes Ereignis (Die nukleare Zerstörung von Washington, D.C., was übrigens in den 1940er Jahren weite Teile der USA zwar menschlich schockiert, aber politisch nicht so sehr beeindruckt haben dürfte ...) in die formale Kapitulation gezwungen wurde.
--- Ende Zitat ---

Wenn die Nazis den latenten Rassismus und Antisemitismus der Amerikaner, vor allem im Süden und mittleren Westen ausnutzen müssen sie nur noch die Großsstädte an der Ostküste kontrollieren und das Vorbild Ostdeutschland oder Vichy-Frankreich bietet sich hier an. Wir können schon davon ausgehen das Kollaboration die Regel und Widerstand die Ausnahme ist. Vor allem wenn sich für einen selbst nichts ändert und man vielleicht den bessern Job eines liquidierten jüdischen Mitbürgers ergattern kann.

Und wenn man lange genug in den gleichgeschalteten Medien berichtet die Juden hätten Amerika in den Krieg gezogen, dann mag diese Legende irgendwann jeder glauben.


--- Zitat von: Fantomas am 29.05.2016 | 14:25 ---In der literarischen Vorlage werden solche Details nicht thematisiert, da steht diese Prämisse einfach im Raum und liefert lediglich einen Schauplatz, weswegen dabei auch nicht der Eindruck entsteht, es würde etwas fehlen. Die Serie visualisiert diesen Aspekt jedoch und baut ihn sogar aus (Zumal die straffe Handlung der Vorlage ansonsten auch kaum Serienpotential hätte ...), versäumt es aber, den Grad an Unterdrückung und dazu nötiger militärischer "Infrastruktur" darzustellen, der eigentlich nötig wäre, wenn man die historisch aufsässige Bevölkerung einer räumlich ausgedehnten Nation mit riesiger Bevölkerung unter Kontrolle halten will.
--- Ende Zitat ---

Gehen wir mal davon aus das die Amerikaner sich weitgehend selbst kontrollieren. Das nehme ich halt an wenn ich mir das anschaue.


--- Zitat von: Fantomas am 29.05.2016 | 14:25 ---Der langen Rede kurzer Sinn: Ich finde das aufgepustete Drumherum bisher es ebenfalls unstimmig, und da zudem die zentrale Handlung auch irgendwie nicht recht voran kommt, hält sich meine Begeisterung in überschaubaren Grenzen.

--- Ende Zitat ---

Ich vergleiche das nicht mir dem Buch, das mag jetzt ein Standpunktvorteil für die Serie sein.

Yerho:

--- Zitat von: Kowalski am 29.05.2016 | 19:01 ---Wenn die Nazis den latenten Rassismus und Antisemitismus der Amerikaner, vor allem im Süden und mittleren Westen ausnutzen müssen sie nur noch die Großsstädte an der Ostküste kontrollieren und das Vorbild Ostdeutschland oder Vichy-Frankreich bietet sich hier an. Wir können schon davon ausgehen das Kollaboration die Regel und Widerstand die Ausnahme ist. Vor allem wenn sich für einen selbst nichts ändert und man vielleicht den bessern Job eines liquidierten jüdischen Mitbürgers ergattern kann.
--- Ende Zitat ---

Wie du es schreibst, wäre es absolut plausibel, nur genau das transportiert die Serie überhaupt nicht. Da drängt sich eher die Analogie eines Gefängnisses auf, in dem zwar alle Insassen Zwangsarbeit leisten müssen und vom Personal gegängelt werden, jedoch auf 1.000 Gefangene trotzdem zwei Wärter genügen, weil die Gefangenen aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund darauf verzichten, ihrem Frust Luft zu machen - bzw. aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund gar kein Problem mit ihren Haftbedingungen zu haben scheinen. ;)

YY:
Wie ist das eigentlich in der Vorlage mit

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)diesem ganzen angedeuteten Gedöns um Parallelwelt/alternativen Geschichtsverlauf?
Da schwingt ja in der Serie ein paar Mal mit, dass die Amis gar nicht verloren haben und es sich um einen gigantischen Con seitens der Achsenmächte handelt - was ja nun völlig Banane wäre.

Es ist schon eine Weile her, aber irgendwie hatte ich grad zu Beginn der Serie den Eindruck, dass die Drehbuchschreiber mit dieser Idee geliebäugelt haben, sie dann aber doch nie voll durchziehen wollten.
 

Kowalski:

--- Zitat von: Fantomas am 29.05.2016 | 22:46 ---Wie du es schreibst, wäre es absolut plausibel, nur genau das transportiert die Serie überhaupt nicht. Da drängt sich eher die Analogie eines Gefängnisses auf, in dem zwar alle Insassen Zwangsarbeit leisten müssen und vom Personal gegängelt werden, jedoch auf 1.000 Gefangene trotzdem zwei Wärter genügen, weil die Gefangenen aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund darauf verzichten, ihrem Frust Luft zu machen - bzw. aus irgend einem nicht nachvollziehbaren Grund gar kein Problem mit ihren Haftbedingungen zu haben scheinen. ;)

--- Ende Zitat ---

Naja, vielleicht ist das nur die Art der Filmemacher den intelligenteren Amerikanern das Märchen vom amerikanischen Traum als Albtraumversion vorzuführen.
Keiner hat behauptet das Serien sehr logisch sein müssen.
Und die Realität ist noch weniger logisch.

Das ist halt auch so wie wenn man Leute die das 3.-te Reich miterleben und die befragt warum habt ihr das zugelassen?
Und die Antwort ist dann halt, als sie gemerkt haben was für Verbrecher an der Macht waren ist es schon zu spät gewesen.
Nach deren Einstellung gefragt haben 90% bestritten Nazi gewesen zu sein, in Wahrheit waren viele Mitläufer die Geschenke gerne angenommen haben ohne zu fragen wer die alle bezahlt haben muß...

Wulfhelm:

--- Zitat von: Xiam am 29.05.2016 | 17:25 ---Ich kann mich in der Serie gar nicht daran erinnern, dass mal erwähnt wurde, wie genau die USA zur Kapitulation gezwungen wurden. Kann es sein, dass das nur in der Vorlage erwähnt wurde?
--- Ende Zitat ---
Nö. In der Vorlage wird erwähnt, dass die USA nach FDRs Tod im Jahre 1933 schon vor dem Krieg ziemlich vor die Hunde gegangen sind, und dass die Achsenmächte den Krieg konventionell gewonnen haben (Russland und UK wurden z.B. schon früher erobert.) Gibt auch ein paar Details dazu, was die Gegner der USA "besser" gemacht haben als in der Realität.

In der Vorlage ist sowieso eine Menge anders und so wie ich das mit Hörensagen-Kenntnissen der Serie beurteilen kann, besser. Allein die Tatsache, dass sich in der Serie der deutsch beherrschte Teil Nordamerikas offenbar ganz offiziell "Greater Nazi Reich" nennt, würde mich schon davon abhalten, das ernstzunehmen.

Dass die Herrschaft der Japaner an der West- bzw. die der Deutschen an der Ostküste funktioniert, finde ich im Übrigen nicht im Mindesten unplausibel - wenn man die Tatsache ihrer militärischen Vorherrschaft annimmt. Kolonial- oder Protektoratsherrschaft kann mit relativ wenigen direkten Eingriffsmöglichkeiten auskommen.

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