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Convention-Abenteuer für Traveller?
			Ucalegon:
			
			
--- Zitat von: Prisma am 22.02.2016 | 20:35 ---Wenn es um ein Con-/GRT-Abenteuer geht, würde ich von der Lifepath Charaktererschaffung absehen, es sei denn es soll viel (Spiel)Zeit mit dem Charakterbau verwendet werden.
--- Ende Zitat ---
Normalerweise finde ich Charakterbau auf der Con auch ziemlich uncool, gerade wenn es aufwendig ist. Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Lifepath bei manchen Leuten einfach sehr gut ankommt. War ja schon immer ein selling point von Traveller. Ich denke eine verkürzte Charaktererstellung (2-4 Dienstzeiten) kann schon klappen. Gerade weil man bei Traveller ja zu Setting und Regeln kaum was sagen muss.
		
			Boba Fett:
			
			Mein Standard "Kennenlern"-Abenteuer ist bisher folgendes:
Nach der Ausmusterung aus ihren Diensten finden sich die Charaktere auf einem Planeten wieder, der nicht zum Verweilen einlädt. Sollte jemand ein Schiff als Ausmusterung erwürfelt haben, ist dies abzuholen - auf einem anderen Planeten... Imperiale Bürokratie
Jedenfalls gibt es einen Job im Angebot.
Ein Reiseveranstalter sucht eine Raumschiffscrew weil seine alte Crew ausgefallen ist. Grund: Ärger in einer Raumschiffsbar...
Naja, er transportiert eine Reisegruppe zu einem Planeten, wo diese eine Safari macht. 
Er hat einen subventionierten Kauffahrer mit Barkasse. Die "Jäger" gehen mit der Barkasse auf dem Planeten zur Jagd, während der Kauffahrer im Orbit parkt. Im Laderaum gibt es neben der Jagdausrüstung auch einige Käfige für lebende Jagdtiere...
Er sucht halt eine Crew für das Schiff, einen Barkassenpiloten und Leute, die die Gäste bespaßen, etc.
Natürlich sind die Gäste verwöhnt und anstrengend, aber er ist auch bereit gut zu zahlen, immerhin sucht er verzweifelt Leute, damit die Reise weitergehen kann... Und die Hauptaufgabe der Betreuung macht der Butler.
Was die Leute nicht wissen:
Neben der Safari schmuggelt der Typ Waffen und will diese an Raumpiraten verkaufen (Wahlweise auch Revolutzer).
Seine Handelspartner sind aber nicht bereit zu zahlen und planen daher einen Überfall. Der "Butler" ist eingeschleust, um zeitlich passend Antrieb und Waffen zu manipulieren.
Es geht also los, Reise, Raumflug, ggf. Kleines Event um Raumkampf zu üben, einige Spielsituationen, um das System kennenzulernen, irgendwann eine kleine Jagdbegleitung und dann der Überfall. Es gibt eine Enteraktion und einen schönen Nahkampf. 
Läuft es gut, dann gewinnen die Charaktere. Läuft es schlecht, dann können die Charaktere vielleicht mit der Barkasse abhauen und sich auf dem Planeten verstecken. Die Piratenrevoluzzer nehmen dann die anderen als Geiseln und sabotieren den Sprungantrieb und verschwinden. (Das Schiff nehmen sie nicht mit, weil es ja manipuliert ist und die Reparatur zu lange dauernwürde.)
Ggf. könnte es auch ein altes abgestürztes Raumschiff auf dem Planeten geben, das gefunden werden kann...
Vielleicht gibt es auch Hinweise auf der Reise. Ein nervöser Schiffseigner, der alle Leute aus den Frachräumen jagt, damit keiner die Schmuggelware findet. Ein bizarrer Butler. 
Alternativ könnte der Doppelagent auch einer der Reisegefährten sein und der Butler ist eingeweiht und hilft seinem Boss.
Und vielleicht ist ein anderer der Jäger auch undercover Ermittler fürs Imperium.
Und natürlich kann das Ganze noch etwas ausstaffiert werden.
Nebenbei: Das war das allererste Travellerabenteuer, dass ich 1985 (Nordcon, Bremen) gespielt habe und damit vom DSAling zum Traveller-Spieler wurde.
Läuft es gut, können die Charaktere vielleicht ein Schiff abstauben. 
		
			Ucalegon:
			
			
--- Zitat von: Boba Fett am 22.02.2016 | 21:41 ---Mein Standard "Kennenlern"-Abenteuer ist bisher folgendes:
--- Ende Zitat ---
Klingt umfangreich mit Charaktererschaffung, Raumkampf und so. Wie lange brauchst du denn da so im Durchschnitt?
		
			Boba Fett:
			
			
--- Zitat von: Ucalegon am 24.02.2016 | 00:26 ---Klingt umfangreich mit Charaktererschaffung, Raumkampf und so. Wie lange brauchst du denn da so im Durchschnitt?
--- Ende Zitat ---
Die Charaktererschaffung lasse ich immer bei Cons aussen vor und bringe eigene mit.
Und ich rechne immer 4h ein.
Ich setze aber auch aktives Screenframing ein.
		
			mattenwilly:
			
			Die CT/MegaT/MungoT Chargen war bei mir immer der "ne Danke" Teil, würde ich daher bei nem Con weder haben wollen noch anbieten da es schnell zu viel Zeit frisst. Das Regelsystem ist nicht wirklich selbsterklärend da wird es auf "einen nach dem anderen" rauslaufen und pro Spieler 15-30min. Und entweder halt "Handwedeln" oder "Ups 2 von 5 Chars passen nicht so recht"
Ein einfaches Con-Szenario das keine SL mit "Cat Herder" Erfahrung braucht ist praktisch daher die Gruppe ist zusammen. "One Crowded Hour" ist ein gutes kommerzielles Abenteuer ( https://boardgamegeek.com/wiki/page/thing:135163 ) für solche Zwecke. 
Ein anderes beginnt mit:
"Du wachst auf, benebelt und benommen. Es ist stockfinster und twas krallt sich auf deinem Gesicht fest. Es  hat vier Arme um deinen Kopf geschlungen und ein Tentakel windet sich deine Brust herunter..." Wenn der SC (stark verminderte INT/EDU etc) versucht in Panik das Ding runter zu reissen stellt er erst mal fest das er anscheinend in einer Art Sarg liegt. 
Das Tier lässt sich mit etwas rumwinden und zerren vom Gesicht entfernen. Bleibt noch die Finsterniss und die langsam schal werdende Luft im Sarg. Obwohl, so ganz finster ist es nicht, da sind ein paar trübe rote Augen...
Die SC liegen in Kälteschlaf-Kammern die sich am Ende ihrer Energie-Kapazität befinden und den Not-Auftauprozess eingeleitet haben. Mit etwas suchen finden sie die Notentriegelung und kommen raus(1). Sie sind die einzigen die es von 20 Passagieren geschafft haben, die anderen Kammern enthalten Leichen. Das Schiff ist tot, weitgehend ohne Luft (Die Tür "warnt" und es sind Anzüge zu finden). Verlassen die SC den Raum so stellen sie fest das die Tür sehr gut getarnt ist und finden ein Schema des Schiffes (ein 600dt Stellar Sub-Liner oder eine Lorimar von QLI). SC mit Raumfahrer-Erfahrung werden hier erkennen können das der Raum "offiziell" nicht existiert
Wenn die SC das Schiff erkunden finden sie tote Crewmitglieder, einige erstickt, andere regelrecht zu Brei geschlagen in ihren Anzügen, wieder andere zerfetzt/verbrannt. Alle Schotts sind offen, an diversen Systemen findet man Gewaltspuren und auch einige zerstörte Wartungsroboter liegen rum.
Je mehr die SC sich erholen (und je mehr die Spieler sich anstrengen ihre Vergangenheit zu erfahren desto schneller geht das) desto mehr Infos gibt es. Das letzte woran sie sich erinnern ist ein Piraten-Überfall, ein NSC-Captain der sich ergeben hat und Betäubungsgas. Und das hier ist NICHT das Schiff auf dem sie Passagiere waren. 
Nach einiger Suche erreichen sie den Brücke und findet dort die letzten Crewmitglieder (okay, ihre Mumien), die reste des Schiffscomputers und ein Datapad gibt Informationen was passiert ist. Der Computer ist "wahnsinning" geworden und hat angefangen das Schiff zu übernehmen und die Crew zu töten. Die Piraten haben sich (so sie den ersten Angriff überlebt haben) zur Wehr gesetzt und den (korrekter die) Computer zerstört, das Schiff war aber zu beschädigt UND die letzten Wartungsroboter liefen noch Amok wodurch das Beiboot unerreichbar war. Die letzten Überlebenden haben sich in der Brücke eingeschlossen und gehofft das Rettung kommt (sogar ein SDB währe okay gewesen, besser Knast als von einem Wartungsroboter mit der Plasmalanze viviseziert). Aber nichts kam und der Sauerstoff ging aus. Die SC haben überlebt weil die versteckte "Sklavenkammer" autark ist und dem Bordrechner nicht bekannt (wäre ja auch kontra-produktiv). 
Wenn die SC mal "raus" schauen (etwa indem sie manuell die Panzerblende vor dem Sichtfenster hoch kurbeln) sehen sie das der bewohnbare Planet des Systems recht nahe ist. So "wir sollten in den nächsten 1-2 Tagen was tun sonst knallen wir drauf" nahe. Nicht das der Sauerstoff der Anzüge viel länger reichen würde. Die SC haben mehr Optionen da die Wartungsroboter inzwischen ohne Strom rum stehen (tun sie doch, oder....) . Lösungen die ich erlebt habe:
a) Mit dem Beiboot aussteigen und landen.
b) Den Bordrechner des Beibootes nutzen das Schiff bedingt zu kontrollieren (Bei MegaT/TNE geht das technisch) und in eine Umlaufbahn bringen. DANN mit dem Beiboot landen
c) Eine Gruppe war der Meinung "die Piraten haben unseren Kahn doch sicher ausgeschlachtet, da steht was im Laderaum". Da hab ich sie dann einen Rechner finden lassen. Danach b)
An der Stelle kann man das Szenario dann schön beenden, ggf. mit einem Cliffhanger wenn die Gruppe auf etwas landet was nach Handbuch "TL C / Raumhafen B" ist und Aussieht wie Berlin Juni 45...
Wer mehr als MungoT kennt: Ja, das ist ein Einstiegs-Abenteuer in "The New Era", mein dritt-liebstes Traveller-Milieu (nach QLI "Gateway to Destiny" und GDW "Hard Times") und das Schiff hatte "Virus"
(1) Ich hatte mal einen Depp der NICHTS getan hat so "rettet mich jemand", dessen SC ist dann sanft erstickt...
		
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