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Masters of Umdaar
Seelachs:
Das hört sich an wie eine krude Mischung aus Wettstreit und Herausforderung mit mehreren Teilnehmern.
Finde ich so wie es hier beschrieben ist auch etwas unnötig.
Kann man da nicht einfach sagen "hey, der Raum läuft voller Wasser, wenn ihr hier nicht rechtzeitig rauskommt, hagelt's Konsequenzen, ihr habt hier bla bla bla, was euch helfen könnte. Was macht ihr?"
Gruppe beschreibt ihren Plan, SL macht eine Herausforderung draus.
Fertig.
Herausforderungen sind natürlich erstmal nur für einzelne Charaktere vorgesehen, aber nix hält einen davon ab, die Proben von unterschiedlichen Chars + Teamwork-Regeln würfeln zu lassen. Das würde wahrscheinlich sogar ein dramatischeres Gefühl erzeugen, und vor allem mehr Teamwork-Gefühl.
Edit: ich kenne Master of Umdaar allerdings nicht. Nur mal so als Disclaimer.
Achamanian:
Wie gesagt habe ich's auch nur einmal getestet, und das ist bisher ehrlich gesagt der erste Fate-Mechanismus gewesen, der bei mir auf Anhieb so richtig geflutscht hat. Kämpfe? Puh, nach wie vor echt anstrengend und langwierig ... Aber der Cliffhanger hat eine klar umrissene Dramaturgie, ist zeitlich eindeutig begrenzt und folgt einem ganz simplen Mechanismus, der sich super erzählerisch umsetzen lässt, wenn man (wie bei Fate ja tendenziell angelegt) etwas filmisch denkt. Hat eigentlich genau das Maß an Indie-mäßiger Abstraktion, die ich mir sonst von Fate verspreche, aber nicht so richtig kriege.
Wobei ich auch nicht daran gedacht habe, mir die ersten drei "Entkommensversuche" zeitgleich schildern und sie in der Reihenfolge von geringster zu höchster Erfolgswahrscheinlichkeit abzuwickeln. Hat auch so gut funktioniert, indem ich einfach gefragt habe: "So, wer will jetzt dran sein?"
nobody@home:
--- Zitat von: Seelachs am 10.03.2016 | 19:34 ---Herausforderungen sind natürlich erstmal nur für einzelne Charaktere vorgesehen [...]
--- Ende Zitat ---
Und selbst das stimmt so strenggenommen nicht: "Es hängt von der Situation ab, ob ein Charakter mehrere Würfe machen muss oder ob mehrere Charaktere an der Herausforderung teilnehmen können. SL, du musst nicht alle Aufgaben einer Herausforderung von vornherein bekannt geben – du kannst die einzelnen Schritte im Laufe der Herausforderung anpassen, damit es spannend bleibt." (Turbo-Fate S. 28)
Stellt sich also tatsächlich ein bißchen die Frage: wenn ich Herausforderungen, Wettstreite, und Konflikte schon habe (und je nachdem vielleicht auch noch die Verfolgungsjagd-Regeln aus dem Fate-Handbuch, die ja eigentlich auch nur eine modifizierte Art von Wettstreit und entsprechend anpaßbar sind), wie dringend brauche ich dann zusätzlich noch Cliffhanger?
Natürlich muß ich mir Masters of Umdaar auch selbst erst noch zulegen, vielleicht entgeht mir da also etwas aus dem Zusammenhang.
Kampfwurst:
--- Zitat von: nobody@home am 10.03.2016 | 20:02 ---Stellt sich also tatsächlich ein bißchen die Frage: wenn ich Herausforderungen, Wettstreite, und Konflikte schon habe (und je nachdem vielleicht auch noch die Verfolgungsjagd-Regeln aus dem Fate-Handbuch, die ja eigentlich auch nur eine modifizierte Art von Wettstreit und entsprechend anpaßbar sind), wie dringend brauche ich dann zusätzlich noch Cliffhanger?
--- Ende Zitat ---
Cliffhanger sind auf den ersten Blick tatsächlich ersteinmal nichts anderes als eine Herausforderung. Allerdings sorgen die zusätzlichen Mechaniken im Cliffhanger dafür, dass die Szene einen gewissen Anstrich bekommt. Denn anders als bei einem Wettstreit, legt hier der Spielleiter die Lösung zu einem gewissen Grad vor, indem er die Schwierigkeiten für die Approaches wählt. Nicht für die Aktion die ein Spieler machen will, sondern für den benutzten Approach. Das bedeutet, dass die Szene eben durch den einfachsten Approach beschrieben wird. Eine Flucht oder eine Verfolgungsjagd könnten durch ein einfaches Flink sehr gut beschrieben werden. Das Durchbrechen der feindlichen Linien kann mit einem Forceful beschrieben werden. Usw. Anstatt dass die Spieler die Szene beliebig formen, wird ein gewisser Rahmen vorgegeben, der der Szene eben ein gewisses Feeling verleiht.
Es ist als Werkzeug für den Fate Spielleiter eine tolle Sache, um Atmosphäre zu schaffen. Es muss nicht verwendet werden, und auch in Umdaar haben Wettstreits und Herausforderungen ihre Berechtigung, nicht alles muss ein Cliffhanger sein.
Seelachs:
--- Zitat von: nobody@home am 10.03.2016 | 20:02 ---Und selbst das stimmt so strenggenommen nicht: "Es hängt von der Situation ab, ob ein Charakter mehrere Würfe machen muss oder ob mehrere Charaktere an der Herausforderung teilnehmen können. SL, du musst nicht alle Aufgaben einer Herausforderung von vornherein bekannt geben – du kannst die einzelnen Schritte im Laufe der Herausforderung anpassen, damit es spannend bleibt." (Turbo-Fate S. 28)
--- Ende Zitat ---
Na also. Dann ist der Cliffhanger wirklich nichts anderes als eine spezifische Umsetzung einer Herausforderung.
Ich finde die Reihenfolge "Erzählt mir, was ihr machen wollt" und DANN erst "okay, das ist eine Herausforderung mit XYZ" allerdings sehr wichtig.
Der Cliffhanger kommt mir nämlich so vor, als würde da quasi zuerst gesagt "So ihr seid jetzt in einem Cliffhanger" und damit ist die dann folgende Frage "was wollt ihr tun" im Grunde gleichbedeutend mit "welche Methode wollt ihr jeweils anwenden". Ich finde das beißt sich ein bisschen mit der golden rule, 'fiction first', da hier auf jeden Fall dazu animiert wird, in regelmechanischen Zügen zu denken, bei der Entscheidungsfindung. :-\
Ich finde normale Herausforderungen für derartige Situationen sowohl regelmechanisch als auch dramatisch hervorragend geeignet.
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