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FATE-Fragen eines Newbies

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Chruschtschow:
Fate ist nicht D&D. Personen in Geschichten erleben Dinge. Diese Dinge verändern sie, aber machen sie nicht unbedingt besser. Der Fechtmeister könnte zum Beispiel Kämpfen +4 auf +3 setzen, während Kontakte +3 auf +4 steigt. Das wäre halt ein Nachvollziehen des veränderten Verhaltens des SC in spieltechnischen Werten. Dafür sind kleine Meilensteine da.

Genauso sind Aspekte ja eine Möglichkeit das veränderte Spiel eines SC durch seinen Spieler zu kommunizieren. Mein Parawissenschaftler in meiner laufenden Runde wird auch sukzessive düsterer. Mittlerweile heißt dann auch einer seiner Aspekte "Da draußen herrscht Krieg! Wieder!" Der alte Aspekt war da friedlicher. Und Einsätze dieses Aspekt geben der Narration dann natürlich auch eine andere Richtung.

Genauso wie Luke erst nach Episode V auf Vaders Katharsis, nicht seinen Tod hinarbeitet.

Dazu kommt, dass kleine Meilensteine super zur Goldenen Regel passen. Dein SC ist ja nicht der Datensatz auf deinem Charakterblatt, sondern das ist eine Gestalt in einer Geschichte, die vor allem erst ein Mal irgendwo in deiner Vorstellung existiert. Und mit dem Charakterblatt zeigst du deinen Mitspielern und der SL, was dir an der Prraon wichtig ist, was du angespielt haben möchtest, durch Weglassung auch was nicht nicht angespielt werden sollte etc. Und dieser Blickwinkel kann sich sehr im Laufe des Spiels ändern. Also vollziehe ich das mit den Aspekten nach.

nobody@home:

--- Zitat von: Blizzard am 18.05.2016 | 13:31 ---...also wenn ich das richtig verstanden habe(?): Eine menschliche bzw. Wesensveränderung des Charakters und keine mechanische oder klassische Veränderung des Charakters in Form von besseren Werten bzw. einer Steigerung der Werte? Aber welche spiel-und regeltechnischen Auswirkungen hat denn dann so ein kleiner Meilenstein? Im Falle von Duck's Beispiel mit Darth Vader wäre das ja lediglich ein "Erkenntnisgewinn" oder auch "Informationsgewinn"(und jetzt nichts, was ich unbedingt als Verbesserung des Charakters bezeichnen würde)-aber sonst?

--- Ende Zitat ---

Bei Erreichen eines kleinen Meilensteins kann der Spieler die Werte in zwei Fertigkeiten vertauschen oder einen vorhandenen Aspekt oder Stunt gegen einen neuen auswechseln. (Alternativ kann er auch einen neuen Stunt kaufen, solange noch freie Erholungsrate dafür da ist -- die geht dann halt entsprechend runter.) Es ist also richtig, daß sich der Charakter da nicht in Richtung "aufwärts durch strikten Machtgewinn" weiterentwickelt; er kann sich aber durchaus an neue Kampagnenentwicklungen anpassen und evtl. alten "Ballast" loswerden.

Kampfwurst:

--- Zitat von: Blizzard am 18.05.2016 | 13:31 ---...also wenn ich das richtig verstanden habe(?): Eine menschliche bzw. Wesensveränderung des Charakters und keine mechanische oder klassische Veränderung des Charakters in Form von besseren Werten bzw. einer Steigerung der Werte? Aber welche spiel-und regeltechnischen Auswirkungen hat denn dann so ein kleiner Meilenstein? Im Falle von Duck's Beispiel mit Darth Vader wäre das ja lediglich ein "Erkenntnisgewinn" oder auch "Informationsgewinn"(und jetzt nichts, was ich unbedingt als Verbesserung des Charakters bezeichnen würde)-aber sonst?

--- Ende Zitat ---
Duck's zweiter Punkt ist da sicher auch wichtig. Durch setzen eines Durchschnittslevels kannst du sehr viel erreichen. Ich könnte z.B. ein Fate Spiel aufsetzen, in dem man mit einer Fertigkeit von +1 mühelos eine Stadt vernichten kann. Oder eines, in dem man mit einer Fertigkeit von +4 Mühe hat mit einer Ratte fertig zu werden.

Fate ist eher ein relatives, denn ein absolutes Spiel. Je nachdem wie du die Umwelt beschreibst, können die gleichen Spielerwerte unterschiedliche Auswirkungen haben. Das ist dann meist durch die Charakteraspekte beschrieben. Wenn deine Spieler also eine Weile spielen und ihre Aspekte von "blutiger Anfänger" zum "narbenüberzogener Veteran" ändern, weil das eben mit dem was erlebt wurde Sinn macht, dann kannst du den Gegner, den du am Anfang als deren Nemesis hingestellt hast, jetzt als Gruppe von 10 als Mook hinstellen, die ein Spielercharakter locker alleine fertig macht.

Diese Art des Aufstiegs ist sehr ungewöhnlich und manchmal schwer nachvollziehbar, aber sie funktioniert tatsächlich ganz gut. Vorallem erlaubt es einen Aufstieg neben den Fertigkeitsboni. Diese werden damit nicht obsolet, denn mit höheren Werten kann man z.B. auch mal öfter volle Erfolge erzielen, und die großen Endbosse dürfen auch schonmal höhere Werte haben, aber sie sind nicht die einzige Stellschraube im Spiel.

Chruschtschow:
Die Fatemacher sind anscheinend auch keine Freunde von Nullsummenspielen, wie sie in klassischen Rollenspielen gerne vorkommen. Ihr habt jetzt tolle magische Waffen und Rüstungen mit +X? Wunderbar, die braucht ihr jetzt auch für die größeren, bunteren Monster, die mehr XP geben. Die braucht ihr nämlich wiederum, um die größeren Abstände zwischen den Stufen trotzdem in der gleichen Zeit zu überbrücken... Was einem in manchem System als Progression verkauft wird, heißt anderswo Tretmühle. Dann kann es auch konsequenterweise weg gelassen werden.

(Und ja, das ist überzeichnet. Und größere Zahlen haben auch ihren Reiz. Und ich habe so auch schon mit viel Spaß dran gespielt. ;))

Blizzard:
Ah, vielen Dank erstmal für die Antworten! :) :d

Dadurch

--- Zitat von: Chruschtschow am 18.05.2016 | 13:37 ---Fate ist nicht D&D. Personen in Geschichten erleben Dinge. Diese Dinge verändern sie, aber machen sie nicht unbedingt besser. Der Fechtmeister könnte zum Beispiel Kämpfen +4 auf +3 setzen, während Kontakte +3 auf +4 steigt. Das wäre halt ein Nachvollziehen des veränderten Verhaltens des SC in spieltechnischen Werten. Dafür sind kleine Meilensteine da.

Genauso sind Aspekte ja eine Möglichkeit das veränderte Spiel eines SC durch seinen Spieler zu kommunizieren. Mein Parawissenschaftler in meiner laufenden Runde wird auch sukzessive düsterer. Mittlerweile heißt dann auch einer seiner Aspekte "Da draußen herrscht Krieg! Wieder!" Der alte Aspekt war da friedlicher. Und Einsätze dieses Aspekt geben der Narration dann natürlich auch eine andere Richtung.

--- Ende Zitat ---

und dadurch

--- Zitat von: nobody@home am 18.05.2016 | 13:41 ---Bei Erreichen eines kleinen Meilensteins kann der Spieler die Werte in zwei Fertigkeiten vertauschen oder einen vorhandenen Aspekt oder Stunt gegen einen neuen auswechseln. (Alternativ kann er auch einen neuen Stunt kaufen, solange noch freie Erholungsrate dafür da ist -- die geht dann halt entsprechend runter.) Es ist also richtig, daß sich der Charakter da nicht in Richtung "aufwärts durch strikten Machtgewinn" weiterentwickelt; er kann sich aber durchaus an neue Kampagnenentwicklungen anpassen und evtl. alten "Ballast" loswerden.

--- Ende Zitat ---
ist es um einiges klarer bzw verständlicher geworden. Danke. :d


--- Zitat von: Kampfwurst am 18.05.2016 | 13:44 ---Diese Art des Aufstiegs ist sehr ungewöhnlich und manchmal schwer nachvollziehbar...
--- Ende Zitat ---
Ich denke das ist der springenden Punkt an der Sache.  Aber gut. Ich werde mich jetzt erstmal einlesen...und ich muss das wohl einfach mal in der Praxis ausprobieren/erleben.
Hmm...hat nicht zufälliger Weise jemand Lust auf ein FATE-Forenspiel?

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