Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
[FAE] Alternative Approaches?
Jiba:
Hi zusammen,
zur Einleitung: Ich möchte auf dem "Feen-Con", wie traditionell üblich, "Exalted" leiten. Dieses Mal will ich dazu aber auf FATE zurückgreifen und nehme daher "Fate Accelerated" als Basis.
Bei der Beschäftigung mit den Approaches ist mir eine Sache aufgefallen, ich weiß nicht, ob ihr das auch so seht:
Die Approaches Quick und Clever passen nicht zum Rest.
Dass Quick im Gegensatz zu den anderen Approaches nicht so viele Einsatzmöglichkeiten hat, das ist mir vorher schon aufgefallen. Clever ist zwar nicht so eingeschränkt, hat aber ein ganz ähnliches Problem.
Warum denke ich das?
Nun, Clever und Quick sind sehr nah an den typischen Attributen dran, die man vom klassischeren RPG so kennt: "Ich bin schnell" oder "Ich bin schlau". Die anderen Approaches zielen dagegen mehr darauf ab, wie man eine Sache tut. Das wäre:
* Forceful: Ich tue etwas direkt, frontal, ohne Rücksicht auf Kollateralschäden
* Careful: Ich tue etwas mit Bedacht, genau geplant, vorsichtig
* Flashy: Ich tue etwas auffällig, flamboyant, mit Stil und gehe dabei sicher, dass auch jeder das mitkriegt
* Sneaky: Ich tue etwas unter der Hand, hintenherum und gehe dabei sicher, dass niemand das mitkriegt
Der Approach Clever lässt sich sehr einfach unter entweder "Careful" oder "Sneaky" zusammenfassen. Der Approach "Quick" könnte ohne Probleme unter "Forceful" und "Flashy" subsummiert werden. Tatsächlich würde ich soweit gehen und sagen: Es macht im Approach-System eigentlich Sinn, aus mehreren Approaches Pools zu bilden zumindest außerhalb der Paare, die einander gegenüberstehen.
Eine Tür einzutreten, um die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen wäre dann Forceful + Flashy, während ein Einbruch in ein Haus, ohne den Alarm auszulösen Careful + Sneaky wäre. Jemandem von hinten einen Dolch in den Rücken rammen: Forceful + Sneaky. Jemanden diplomatisch von einem Waffenstillstand überzeugen Careful + Flashy.
Damit lässt sich schon ziemlich viel abbilden. Die Frage nun: Wie komme ich auf 5 oder 6 Approaches, wenn Quick und Clever eindeutig rausfallen müssen. Ich weiß, dass es im "Toolkit" mal ein Beispiel mit Approaches gab, wo der Approach "Resolute" verwendet wurde, also eine Art standhaft. Vielleicht geht das tatsächlich in die richtige Richtung: Ein Approach, der besagt "Ich mache etwas, indem ich passiv bin, aushalte, abwarte, die Situation an mir abprallen lasse". Das müsste aber noch besser gegen die anderen Approaches abgegrenzt werden. Vielleicht fehlt da auch das richtige Wort.
Habt ihr Beispiele, wo FATE mit anderen Approaches arbeitet. Oder habt ihr selbst noch Ideen? Oder Meinungen dazu?
Daheon:
--- Zitat ---Die Approaches Quick und Clever passen nicht zum Rest.
--- Ende Zitat ---
Sehe ich nicht so, bzw. ist in meinen FAE-Runden noch nicht als Problem aufgetreten.
Aber grundsätzlich sagt Fate ja, dass man es zu seinem eigenen Spiel machen soll. Und das bedeutet natürlich, dass man sich keinesfalls sklavisch an die Vorgaben halten muss.
Nitrate City z.B. verwendet nur vier Approaches, die dem im wahren Wortsinne cinematischen Hintergrund der Spielwelt entstammen: Action, Comedy, Drama, und Horror.
Die Fate-Variante von Freeport verwendet die klassischen sechs D&D Attribute als einzige Skills.
Ich kenne Exalted jetzt leider überhaupt nicht, aber wenn es dort wie bei WoD auch 9 in 3er-Gruppen organisierte Attribute gibt, könnte man die ja vielleicht als Skills/Approaches verwenden.
Chruschtschow:
Ich muss sagen, dass ich das Problem mit Quick und Clever nicht kenne. Gerade Spieler von Zauberern versuchen gerne alles durch ganz schlaue Zauberei zu erklären. ;)
Vom Gefühl her geht Gods & Monsters ziemlich in die Richtung und hat über die Powerpoints und das Abstrahlen derselben durchaus auch Wege Essenz, Aura und den großen Fluch darzustellen. Es gibt da auch Umbenennungen der Approaches, die sind aber so gut wie vernachlässigbarm Da heißt dann Quick Swift und Flashy wird zu Bold.
Kampfwurst:
Ich hab gerade noch eine Runde Masters of Umdaar gespielt, und ein Charakter hat da relativ oft seinen Quick approach benutzt. Das geht ganz gut. Schnell zur Seite springen um dem Laserstrahl auszuweichen, schnelle Schläge als Angriff (insbesondere mit entsprechendem Stunt), Laufen um schnell woanders hinzukommen, usw. das geht sehr gut.
Außerdem kannst du mit Quick alles machen, wo es tatsächlich darauf an kommt schnell fertig zu werden. Klar kannst du careful die Waffenkammer durchsuchen, bis du deine Sachen findest, aber bis du da fertig bist, sind die Wachen da. Mit Quick machst du das vielleicht nicht so schön, und ggf. ist es sogar schwieriger, aber du bist wenigstens rechtzeitig fertig und bewaffnet.
Mit Clever habe ich selber auch schon öfter ein Problem gehabt, denn das ist tatsächlich ein wenig merkwürdig im Kontrast zu den anderen. Dennoch kann man es ganz gut benutzen, wenn es darum geht Dinge zu verstehen oder komplexe Pläne umzusetzen. Bei Umdaar hat heute z.B. ein Charakter einen Speer so platziert, dass er ihn danach nutzen konnte um einen Roboter umzuwerfen. Das Umwerfen selber ist forceful, klar, aber den Hebel richtig zu platzieren, dass er die beste Wirkung entfalten kann, ist für mich eindeutig Clever.
Überhaupt ist das für mich der Grundlegende Kontrast, Clever zu Forceful. Forceful bedeutet alle Kraft (egal ob körperlich, geistig, magisch, etc) in die Aktion zu legen. Du überwältigst das Ziel einfach. Mit Clever guckst du, wo du die Kraft ansetzen musst um mit möglichst wenig Kraft die größte Wirkung zu entfalten. Das ist nicht direkt Careful, du musst dir dafür nicht unbedingt Zeit nehmen, und das muss auch nicht sneaky sein, du täuscht damit ja nicht unbedingt jemanden.
***
Wenn es aber um andere Approaches geht, dann kannst du durchaus hingehen und alles ändern. Das macht ggf. sogar mehr Sinn, je nachdem was du machen willst. Einfach nur die original Approaches nutzen und welche wegnehmen, da würde mir persönlich was fehlen.
Als Beispiel gibt es z.B. Nitrate City, das die Genres "Action, Comedy, Drama und Horror" als Approaches benutzt. Das wirkt erstmal arg schräg, funktioniert aber hervorragend. In Jadepunk werden keine Approaches sondern Professionen benutzt, wie Aristocrat, Engineer, Fighter, Scoundrel (undi ch glaube ich vergesse etwas), die eben alle ihre Fachgebiete haben, die darunter fallen. Alles soziale ist z.B. unter "Aristocrat" zu finden, selbst wenn du kein Adliger bist.
Du kannst vorallem mit den Approaches sehr viel Stimmung aufbauen. Überlege z.B. wie ein Spiel mit den 7 Todsünden als Approaches aussehen würde, gegenüber einem das die 7 Tugenden nutzt. Ähnliches ergibt sich übrigens, wenn du Approaches raus lässt. Ohne einen Quick approach kannst du entsprechend nichts mehr schnell machen. Das wirkt sich schnell auf die Stimmung aus, im Guten wie im Schlechten.
Exalted kenne ich persönlich nicht nicht sonderlich gut, aber ggf. lassen sich die verschiedenen Exhalted Typen als Approaches nutzen. Du müsstest dann eben gucken, ob die im Kern unterschiedlich genug sind, sodass die alle als Approaches eine Daseinsberechtigung haben.
1of3:
Im Team - Allein : Gibts bei Marvel Heroic, auch wenn das ansonsten anders funktioniert.
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