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Lichtbringer:
Folge 17 war mal wieder ein sehr interessanter Dialog. Ihr macht in letzter Zeit öfter Themen, die bei Fate anfangen (oder enden) und über den Tellerrand schauen. Kann ich nur gutheißen.

Hier mal meine Weisheit dazu:
Ich habe das Gefühl, die deutsche Szene sei deutlich von der Optimierung geprägt, dagegen die amerikanische mehr von der Innovation.

DSA ist hier ein gutes Beispiel. Es ist ein recht klassisches, D&D-artiges System, das in Höhen erhoben wurde, an die D&D und Co nie herankam. So etwas innerweltlich Detailliertes wie die Vademecums oder eine derart umfassende Weltbeschreibung wäre nie für D&D erschienen. Auch so umfassende Kampagnen sind im Englischen selten. Über die Abenteuerpfade, für die Pathfinder so gelobt wurde und wird, kann sich die Borbarad-Kampagne doch nur todlachen. (Die Kehrseite der Medaille ist natürlich ein ähnlich umfassend ausgearbeitetes Regelwerk, das ich persönlich für "Kleinkarierte Rektalverholzung - das Rollenspiel" halte.)
Ähnlich ist es mit Cthulhu, bei dem die deutschen Produkte einfach um Meilen besser sind als die amerikanischen.

Aber das sind eben Optimierungen bekannter Konzepte. Neue Konzepte entstehen eher in den USA. Ich glaube nicht, dass Fate auch in Deutschland hätte entstehen können. Innovation ist da eine amerikanische Kompetenz, wie die Indy-Szene auch gut zeigt.

Deshalb freuen mich Projekte wie die DSA-Übersetzung so sehr, weil USA und BRD sich hier viel besser ergänzen, als Vielen klar ist. Amerika legt vor und Deutschland verwandelt.

Übrigens: In einem seiner Eskapodcast-Interviews erkläre H. v. Wieser, warum DSA ganz massiv dadurch geprägt wurde, dass die Spieler am Anfang eben viel jünger waren als bei D&D in den USA. Denn ein SL von 12 Jahren braucht einfach Kaufabenteuer mit hartem Schienen der Handlung. Und genau dieser Stil findet sich bis heute bei DSA.

Morgi:
Das ihr die Kommentare kurz besprechen wollt finde ich gut.

Ich muss mich mal selbst Zitieren was mir die ganze Zeit durch den Kopf gegangen ist beim Hören - "der Deutsche an sich, ist einfach ein Kriwellschisser" ( Ich glaube Korinthenk.... ist das Hochdeutsche Wort dafür  ;) )

Alles was neu ist wird erst mal "zerpflückt" und Kritisiert und das manchmal echt Unfair, ich muss immer daran denken gerade in Bezug auf Rollenspielsysteme wie viel Herzblut in den meisten Projekten steckt. Frag 20 Leute nach etwas und du bekommst 20 verschiedene Meinungen. Ich finde allerdings das auch sehr gute Sachen aus Deutschland kommen für mich persönlich Engel oder Magun, Malmsturm (gut gut nicht ganz Fate Unabhängig) ich glaube die Innovations Bremse in Deutschland ist schlichtweg der (Absatz)Markt.
Grundsätzlich finde ich aber das wir genug Systeme haben um alle Geschmäcker ab zu Decken so das man nicht mit gegenseitigem Bashing aufeinander los gehen muss.
Und das beobachte ich leider viel zu oft was die Deutsche Szene angeht.
Wie das in Amerika oder wo anders ist kann ich nicht sagen.

Liebe Grüße
Morgi

Chruschtschow:

--- Zitat von: Morgi am 21.03.2017 | 11:03 ---Ich muss mich mal selbst Zitieren was mir die ganze Zeit durch den Kopf gegangen ist beim Hören - "der Deutsche an sich, ist einfach ein Kriwellschisser" ( Ich glaube Korinthenk.... ist das Hochdeutsche Wort dafür  ;) )

--- Ende Zitat ---

Das, wobei ich mich ja auch nicht ausnehme und lang und ausgiebig über Sachen maulen kann, die ich großartig finde. Weshalb ich mich auch immer ein bisschen angesprochen fühle, wenn das Mausklicken erwähnt wird. Deutschland ist halt das Land, in dem man trotz, nicht wegen der Fans dabei bleibt. :d

AngusMacLeod:
Als Vertriebler bin ich der deutschen Mentalität tagtäglich ausgeliefert, zwar nicht im Rollenspielsektor, aber die Grundtendenzen zeigen sich ja überall. Mein Chef-Chef-Chef aus dem Headquarter hat mal Beispiele aus dem internationalen Raum gebracht: In Holland testen die Kunden dein Produkt, finden es toll, haben nur lobende Worte und kaufen dann bei der Konkurrenz. In Deutschland ist es umgekehrt: die Kunden finden unzählige Sachen, die sie am Produkt kritisieren, kaufen es dann aber trotzdem...
Man fokussiert sich gefühlt hier eher auf die Sachen, die nicht optimal laufen anstatt sich zurückzulehnen und zu genießen, was unterm Strich alles gut klappt. Ich ertappe mich aber leider all zu oft selbst dabei. Man strebt nach Perfektion, die nie erreicht werden kann. In vielen anderen Ländern ist die Einstellung eine ganz andere.

Daheon:
1) Das subtile Sandalenbild finde ich sehr witzig. (Freue mich auch schon wie Bolle auf's Igeleis ;D)

2) Die Idee, Feedback aufzunehmen, finde ich gut. Das Feedback sollte aber, genau wie die Medienschau, im Verhältnis nicht zu viel Zeit vom eigentlichen Thema "abknappsen". Vielleicht bietet sich ja bei einem besonders heiß diskutierten Thema eine eigene Feedbackfolge an?

3) Typisch deutsch scheint mir auch das Bedürfnis nach bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Welten zu sein. Ist mit einiger Sicherheit auch auf den prägenden Einfluss von DSA zurückzuführen.

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