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Wonder Woman
Kowalski:
--- Zitat von: Chiungalla am 30.06.2017 | 12:08 ---Ich denke einfach tartex kam hochgradig enttäuscht aus dem Kino. Das ist ja auch sein gutes Recht. Jetzt wo man das im Forum diskutiert sucht er natürlich "objektive" Argumente, genau wie die Leute die den Film toll fanden welche suchen. Das ist zutiefst menschliches Verhalten. Von beiden Seiten. Aber man wird nicht viel dabei gewinnen es ausdiskutieren zu wollen. Am Ende hat er ihm nicht gefallen und Dir schon. Das ist keine objektive Tatsache sondern eine subjektive Empfindung. Auch wenn man das gerne mal in der Hitze der Diskussion vergisst.
--- Ende Zitat ---
Exakt.
Bei Büchern erkennt man durchaus auch das es Pacing gibt. Zum Beispiel erzählt Dan Brown die gleiche Geschichte immer wieder.
Genialer Wissenschaftler wird vor ein Rätsel gestellt das sich als Verschwörung rausstellt. Die Verschwörer versuchen den Wissenschaftler kalt zu machen. Der entkommt dank seiner überlegenen mentalen Fähigkeiten und weil eine jüngere Frau sich als Helferin/Geliebte zu ihm gesellt und am Ende ist es gerade der der Bösewicht von dem man bis zuletzt dachte er wäre auf der Guten Seite.
Trotzdem sind die Bücher handwerklich gut gemacht und man kann eines der späteren mit Genuß lesen. Nur sind die Geschichten und Namen bei den anderen Büchern so ähnlich das es auffällt, mir zumindest, wie hier Handwerk statt Inspiration werkelt.
Vielleicht setzt sich tartex mit Filmen auch kritischer auseinander als ich, kann ich nicht beurteilen, aber ich sehe das man durchaus geteilter Meinung sein kann.
Im Kino kann man halt nicht zu den interessanten Stellen vorspulen. Und wenn ein Versatzstück einem quer im Magen sitzt ist das halt so.
Mir ging das z.B. mit "London has Fallen" so. Da gab es eine Stelle mit Gewaltporno seitens des Protagonisten, da dachte ich mir auch, der Film ist nicht gut, flachste Actionunterhaltung. Aber hier jetzt noch mal extra auf ganz hart zu machen das war einfach zu viel des guten. Einfach Too much an der einen Stelle und zu wenig an vielen anderen Stellen.
tartex:
Also ich habe nix gegen Chris Pine. Ich fand ihn in dem Film sogar extrem sympathisch. "Kirkpine" habe nur geschrieben, weil mir der Name nicht eingefallen ist, und ich deshalb "Kirk" schrieb. Dann hat es doch noch geklickt und ich konnte es zu "Kirkpine" modifizieren.
Zum Thema schwacher dritter Akt: ich bin Superhelden-Comics-Fan und schaue mir auch alle Marvel- und DC-Filme im Kino an.
Der dritte Akt wird ja oft verbockt. Vor allem, wenn der Film stark beginnt, ist das dann für mich die Enttäuschung schlechthin. Iron Man 1 ist da auch ein gutes Beispiel dafür.
Weggerockt hat mich z.B. X-Men: First Class mit seinem Finale.
Wonder Woman in Superman vs. Batman und generall den Kampf gegen Doomsday fand ich auch schick gemacht.
Doctor Strange hatte auch einen schönen Twist am Ende.
Guardians of the Galaxy 2: ja, das hat mich befriedigt zurückgelassen. Das Opfer von Yondu, und vor allem sein Begräbnis, waren schöne Tear Jerker.
Captain America: The First Avenger: fand ich ein wenig konstruiert das Ende, weil Cap ja nicht mal versucht hat, das Flugzeug wohin zu steuern, aber die große, weiße Leere, die Gewißheit, dass ein Zeitalter zu Ende ist, und dann das Heldenopfer: wurde doch recht gut umgesetzt.
Wonder Woman: das Ende hat mich einfach daran erinnert, wie ich manchmal als Spielleiter unbedingt einen bombastischen Abschluss für die Kampagne wollte, aber das dann zum Selbstzweck geworden ist, und vorne und hinten nicht mehr harmoniert hat.
Allein dafür, dass ich das SvB-Finale extrem mochte, stehe ich eher alleine da. Ist mir egal. Bei manchen Filmen setzt für mich halt aus irgendwelchen Gründen die Suspension of Disbelieve aus. Das erwähne ich dann hier.
Dafür kann ich mit Star Wars Episode II echt gut leben. So, jetzt verbrennt mich! :ctlu:
tartex:
Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass ich irgendwie ein bißchen WW1-Nerd bin. Von dem her, hatte ich da schon eine gewisse Erwartungshaltung, was man aus diesem Wahnsinn machen kann, besondern wenn man Wonder Woman selbst da durchziehen lässt.
Kowalski:
Ich bin auch bekennender BvS Fan, nur weil man sich nicht 100% leicht in die Logik eines Films reindenken kann ist er noch nicht schlecht. Halt schlecht zugänglich.
Ich hatte bei WW mit Steve Trevor keine Probleme, mit anderen Sachen dagegen schon.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Von der historischen Korrektheit her habe ich auch ziemlich mit den Augen gerollt, den ganzen Film lang. Ich habe das einfach als "ist halt Paralleluniversum" wie in Hollywood Streifen üblich abgetan. Steigleistung des Fliegers zum Beispiel.... Abmessungen waren ok, aber Technik war zu modern.
Kurna:
Was die historische Korrektheit angeht, kann ich gewisse Dinge auch deshalb übersehen,
weil ich das Ganze eh als eine Parallelwelt ansehe. Und damit meine ich jetzt nicht nur,
weil es Wonder Woman gibt. ;)
Sondern zum Beispiel auch weil
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Hindenburg und Ludendorff den Krieg nicht überleben. Man muss sich nur mal
überlegen, wie das die folgende deutsche Geschichte hätte ändern können. Denn das
waren ja zwei der Hauptakteure beim Schaffen und Verbreiten der Dolchstoßlegende.
Ohne sie wäre die rechte Gegenbewegung gegen die Demokratie deutlich schwächer
gewesen, vielleicht sogar zu schwach für die Machtergreifung.
Alerdings wissen wir natürlich, dass es in der Welt des DCEU sich nicht so stark
ausgewirkt hat, denn dort gab es die Nazis und den 2. Weltkrieg ja wohl schon.
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