Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen
Irgendwo in IRLAND
Der Läuterer:
Kristine nimmt einen Schluck Tee. "Hast Du das gehört, Ove? Das klingt doch sehr interessant, was die in Österreich so machen, nicht wahr?" Sie klingt begeistert. "Das werde ich machen. Ich werde heute Abend einen Schreibblock und einen Bleistift auf den Nachttisch legen..."
"Wollen wir dann mit der Sitzung anfangen, Björnbär? Drinnen, oder hier draussen in der Sonne auf der Veranda?"
Dann wendet Sie sich noch einmal unterbrechend an Dich. "Möchten Sie vielleicht noch ein Stück Kuchen? Es scheint Ihnen geschmeckt zu haben."
Joran:
Ich schüttele nachdenklich den Kopf.
Plötzlich beschleicht mich ein ungutes Gefühl. "Sind heute denn alle verrückt geworden?" Diese Menschen, die ich seit über dreißig Jahren kenne, verhalten sich unbeherrscht ... nicht situationsangemessen. Ich weiß, dass äußere Einflüsse das Verhalten von Menschen beeinflussen können. Und unbewusst sondiere ich solche Stimmungsschwankungen in meinem Umfeld. Wie bei einem Seismographen scheint meine Gefühlswelt eine Masseträgheit zu besitzen, die die emotionalen Erschütterungen der Umwelt registriert, indem sie in sich selbst verharrt. "Vielleicht ist das der Grund meiner früher so tief empfundenen Einsamkeit, als sei ich durch eine Laune der Natur oder einen Defekt abgekoppelt von einem nicht nachweisbaren, kollektiven Unterbewusstsein der Menschheit, einem archaischen Erbe, dessen Ursprung in der dunklen Geburtsstunde unserer Rasse liegt. Ein perfider Steuerungsmechanismus zur Kontrolle ganzer Menschenmassen durch Gefühle wie Angst, Hass und Wut, der sich der Rationalität unseres Verstandes entzieht und damit von den Menschen nicht überwunden werden kann."
Ich verspüre den Drang, das Dorf zu verlassen und in die Abgeschiedenheit meines Hauses zurückzukehren.
Als ich mich von dem Haus der Witwe abwende, sehe ich Pater Breandán mit bedächtigem Schritt die Straße entlangschreiten. Ich beschließe, sofort mit den Hunden aufzubrechen, um einer Begegnung auszuweichen. "Ich möchte nicht riskieren, heute noch exkommuniziert zu werden.", versuche ich mich selbst zu erheitern, aber der Effekt bleibt aus. "Pater Breandán hat es mir gegenüber nie offen ausgesprochen, doch er scheint in Matildes Anwesenheit eine persönliche Beleidigung zu sehen. Ein uneheliches Kind von Cainnech und Matilde wäre für ihn vermutlich tolerabel, wenn Cainnech und Matilde - möglichst noch vor der Geburt - geheiratet hätten. So, wie die Dinge aber nun einmal stehen, kann dieser vermeintliche Makel für ihn wohl nicht von Marie genommen werden. Leid tut mir dabei Marie, der, wenn auch zu ihrem eigenen Schutz vor Hartmut und 'La Main Droite', damit tatsächlich Unrecht getan wird. Cainnech war allgemein beliebt. Darum ist die Schuldige dieser 'sündigen Verbindung' für Pater Breandán vermutlich leicht identifiziert ... für diesen Mann mit einem eher schlichten Verstand dürften die Tatsachen für sich sprechen: eine verheiratete Frau, verlassen von ihrem Ehemann, eine Ausländerin, eine Adelige ... und ein unbedarfter, naiver Junge vom Dorf ... Vielleicht tue ich Pater Breandán damit Unrecht, aber ich möchte mir diesbezüglich heute ganz sicher keine Klarheit verschaffen!"
"Nun, ich sollte mich wohl wieder auf den Weg machen. Vielen Dank noch einmal, dass Sie zu mir gekommen sind, Mr. O'Loughlin. Und richten Sie auch Ihrer Frau noch einmal meinen Dank aus. Matilde wird sich bestimmt über die Welpen freuen."
Text:
"Wo Sie möchten. Ja gerne, ich nehme noch ein Stück. Wirklich sehr gut."
Puklat:
"Wie wäre es, wenn ihr bei dem schönen Wetter hier draußen bleibt? Ich werde noch ein wenig ans Wasser gehen und komme dann in einer halben Stunde zurück."
Ich schenke mir einen Schluck Apfelsaft ein, verdünne den süßen Saft mit Wasser und trinke den Becher hastig leer.
Kurz hatte ich gehofft, Harry wäre nur zu einem privaten Gespräch hier, aber ich sehe ein, dass Kristine die Hilfe immer noch benötigt. Harry gibt ihr Halt. Es hilft ihr mit einem außenstehenden, einem guten Bekannten oder sogar einem Freund zu reden. Mir hilft es auch. Ich frage mich nur, wen Harry hat, um seine Probleme loszuwerden.
"Harry, hast du heute vor mit uns beiden zu sprechen, oder einzeln? Ich würde etwas angeln gehen, oder mir nur so die Beine vertreten. Es sei denn, ich werde hier gebraucht?"
Ich schaue von Kristine zu Harry und warte ab, wie sie sich entscheiden.
Der Läuterer:
"Geh Du ruhig angeln, Liebling. Aber bring uns bitte auch etwas zum Abendessen mit." Sie lächelt Dich erwartungsvoll an. "Wir werden wohl zu dritt sein. Björnbär wird uns sicher noch etwas Gesellschaft leisten. Nicht wahr?"
"Die Idee, auf der Veranda zu bleiben, ist gut, Ove. So machen wir das."
Sie schaut Harry fragend an. "Brauchen Sie noch etwas, oder wollen wir anfangen?"
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln