Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen

Irgendwo in IRLAND

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Joran:
Clive

Ich greife durch das gähnende Loch in der Scheibe und öffne vorsichtig das Fenster. Die Scherben auf dem Fensterbrett schiebe ich sorgsam beiseite.

Der Läuterer:
Die Witwe kümmert es nicht, dass Du Dich am Fenster zu schaffen machst. Sie dreht in der Küche weiter wie verrückt ihre Pirouetten und kreischt dazu.

Aus dem Inneren der Wohnung hörst Du, wie sich etwas bewegt. Es ist Braddock "Doktor? Ist alles draussen bei Ihnen in Ordnung?"

Es hört sich an, als würde Braddock Bretter zur Seite räumen. "Hier war etwas drin. Irgendein Ding. Ein Affe oder etwas ähnliches. Ich habe darauf geschossen. Doch es ist geflohen. Durch's Fenster raus. Haben Sie etwas gesehen?"

Joran:
Clive

"Braddock? ... Nein, ich habe nichts gesehen. Ove ist verletzt ... ich muss ihn dringend behandeln. ... Und wir müssen dafür sorgen, dass hier nicht noch mehr Unheil geschieht. ... Ich komme jetzt herein."

"Meabh, ich komme jetzt zu Dir!", setzte ich an die Witwe gewandt leiser und in ruhigerem Ton nach.

Ich blicke noch einmal zurück auf das Gewehr, das im hohe Gestrüpp nur halbwegs verborgen liegt. Ich lasse die Waffe nicht gerne dort liegen, wenn hier etwas oder jemand herumstrolcht. Ich hoffe, dass die Scheibe, die Blutspur am Boden und der gut sichtbare Topf, der ein ganzes Stück weiter geflogen und gerollt ist, die Aufmerksamkeit von der Waffe ablenken. Dann steige ich ungelenk von der Bank auf das Fensterbrett und vom Fensterbrett in die Küche.

Der Läuterer:
Der Boden der Küche ist noch chaotischer als der Rest des Raumes. Als Du Deinen Fuss auf den Boden stellst, merkst Du es sofort.

Der Boden ist tückisch. Geschirr, Besteck, Scherben, Müll, Unrat, Essensreste, Flüssigkeit und schleimiger Brei.

Die Witwe ist nicht weit von Dir entfernt. Sie hat sich in der Zwischenzeit einige Haarbüschel herausgerissen.

Unvermittelt hört sie auf sich zu drehen und schaut Dich verwirrt an. Sie schwankt leicht.

Dann setzt sie ein breites Grinsen auf und kichert.

Du hörst das Schaben von Metall auf Metall und siehst mit Erstaunen zwei Küchenmesser in ihren Händen.

Der Läuterer:
Ove ist noch immer leicht benommen.

Dein Blick ist getrübt. Alles erscheint verzerrt und sieht leicht verschwommen aus. Das Blut auf Deinem Gesicht gerinnt langsam.

Der Schock sitzt tief, aber langsam erholst Du Dich. Deine Atmung wird ruhiger und kommt nicht länger stossweise, doch nach wie vor hämmert das Herz in Deiner Brust.

Du hörst Schritte auf dem Kiesweg neben dem Haus. Schnelle, hastige Schritte, die schneller zu werden scheinen. Noch immer lehnst Du mit dem Rücken an der Wand. Du sitzt zwischen dem hohen Unkraut. Insekten summen um Dich herum. Etwas krabbelt über Deine rechte Hand.

Das helle Licht der Sonne scheint auf Dich herab, wie das Licht am Ende des Tunnels.

Irgendwie ist es ein sehr friedlicher Moment.

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