Delta Green hat das ja gemacht, ist aber irgendwie ein Kinde der 90er mit grauen Männchen und wiedergeborenem Hitler.
Mir fällt jetzt immer nur Laird Barron ein, aber da ich bei den Zeitgenossen nicht so belesen bin, vermute ich stark, dass es noch zahlreiche weitere gibt, deren Namen ich auf die Schnelle nicht nennen kann.
Von Barron habe ich jetzt mal die ersten short stories gelesen, nachdem du den hier so oft lobst. ;) "Old Virginia" (DG lässt grüßen), "Shiva, open your eye" und "Proboscis." Wirklich gut, aber radikal umdeutend würde ich das jetzt nicht nennen. Naja, vielleicht kommt das noch.
Terrorismus ist mir auch in den Sinn gekommen, aber irgendwie hab ich nicht das Gefühl das die Leut sich wirklich davor fürchten. Also zumindest nicht davor in die Luft zu fliegen, eher das der Typ um die Ecke nen Terrorist sein könnte.
Korruption und Überwachung ist sicher ein gutes Stichwort, genauso wie Angst vor Multikulti. Vermutlich hat der Typ von heute am meisten Angst davor, das er von den eigenen Leuten verraten wird, das sich die engste Umwelt von ihm entfremdet und er sich auf nichts mehr verlassen kann.
Mit solchen Themen wird mir in allen möglichen Medien schon genug Horror betrieben. Ich will bei Fantasy bleiben und nicht im Spiel schreckliche Vorurteile gegen meine Mitmenschen entwickeln. Lovecrafts "nautical looking negroes" sollen mir lieber gestohlen bleiben...Rückkehr den Nationalismus wäre auch so eine Furcht des Jahres 2016.
Naja, ich denke da an einen Tenor a la Akte X oder auch They live!.
Man weiss/ahnt etwas davon, kann aber evtl. Kaum etwas ausrichten. Macht sich entweder selber auf die Spur des Ganzen oder wird halt aufgrund des eigenen Wissens gejagt.
Gr nicht schlecht, erinnert mich an die Simpsons mit den Aliens als President. Aber kann man das Thema auch gruselig umsetzen?
Das Gegenteil dazu die xenophobe Paranoia zu verwenden, wäre es natürlich die Protagonisten zum Ziel paranoider Xenophobie zu machen.
Aber irgendwie auch ausgelutscht. Die X-Men (obwohl natürlich gänzlich anderes Genre) sind da wohl die bekannteste popkulturelle Ausprägung. Oder übersehe ich was?
Was halten ihr von der machine learning/AI Sache? ist halt auch irgendwie schon ausgelutscht, oder? Irgnedwie finde ich had die SciFi schon alles durch, was grade so aktuell ist....
Now, a mathematician working on a top-secret NSA surveillance program has disappeared into thin air. Group M has been sent to investigate. But when the hunting ground is as large as the mythos, even the servants of a god can turn from predator to prey.
Tja, aber dass Xenophobie eine der Grundsubstanzen von Lovecrafts Texte ist, kann man kaum abstreiten.
Demzufolge ist es sicherlich Wert das genauer zu unter die Lupe zu nehmen, gerade wenn man keinen Bock hat die stromenlinienförmigste Interpretation des Themas zu verwenden.
Außerdem wirkt es eher verharmlosend, wenn z.B. man echte Rassisten wie Trumps alt-right Bande zu Mythos-Jüngern macht, wie im rpg.net Thread vorgeschlagen.
Als wovor was haben wir heute Angst? Was könnte "Cthulhu" in unserer Zeit sein?
Eine KI im Netz hinter dem Netz? Eine Entität aus dem allgegenwärtigen Datenstrom?
Ich weiß, wovor ich persönlich dieses Jahr Angst hatte. :gasmaskerly:
Ich denke nicht, dass es ausreicht, dass Leute vor etwas Angst haben, damit es für Horror funktioniert. "Der kommunistische Spion", "Die Gelbe Gefahr", "Die Weisen von Zion" sind alles Dinge, vor denen Leute einmal wirkliche Angst hatten, aber auch wenn man sich Horrorszenarien damit vorgestellt hat, gibt es keine Horrorgeschichten darüber.
Ich denke, das hat damit zu tun, dass Horror persönlicher sein muss, eine existierende Gefahr, die von einem Protagonisten konkret erlebt wird.
Das würd ich so nicht unbedingt unterschreiben.
Klar benötigt es ProtagonistInnen als Stand-in aber ich denke nicht, dass Horror rein persönlich sein muss bzw dass man hier die Unterscheidung zwischen persönlichem und kollektiven Ängsten sehr verschwimmend sehen muss.