Tanelorn.net
Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: Scurlock am 8.02.2017 | 01:37
-
Nach etlichen Jahren Fantasy und nahezu ebenso vielen Jahren D&D bzw. OSR denke ich derzeit über einen Ausflug ins SciFi-Genre nach. Als Spieler habe ich zwar kleinere Ausflügen Richtung SR, WH40k und Cyberpunk 2020 hinter mir, stehe angesichts der Vielzahl der Settings/Regeln aber trotzdem wie der Ochs vorm Berg.
Ich möchte eine Art Setting mit passendem Regelwerk bespielen, das geerdete SciFi mit Horroelementen abbilden kann. Ich stelle mir da einen Mix aus Aliens/Predator/Bladerunner/Outland/The Expanse vor. Das heißt, das Solarsystem ist mehr oder weniger erschlossen, aber die Menschheit weit davon entfernt, das All wirklich erobert zu haben. Der Weltraum ist vor allem eine kalte, unerforschte Dunkelheit, in der unzählige Schrecken auf diejenigen lauern, die zu weit vordringen. Die Technologie der Menschen ist weiter entwickelt, Cyberware vorhanden, aber keine Strahlenwaffen oder Reisen mit Lichtgeschwindigkeit. Gerne Konzerne, aber bitte keinen überreligiösen Überbau im Stile von WH40k. Geerdet halt. Und Sandbox tauglich.
Das Regelwerk sollte leicht zugänglich und vor allem entspannt zu leiten sein, aber genügend Möglichkeiten bieten zur Ausgestaltung und Ausstattung von Charakteren. Gerne Weaponporn! Auch gesteigerte Tödlichkeit darf vorhanden sein. Unterstützung von taktischem Spiel mit Miniaturen wäre fein. Also ein Oldschool-Ansatz mit SL-Kompetenz (kein Fate) und möglichst kein Pool-System.
Ich habe bereits mehrere Regelwerke/Settings wie Gurps, Basic Roleplaying oder Traveller oberflächlich betrachtet, aber mich damit aufgrund von Zeitmangel noch nicht wirklich eingehend beschäftigt. Ich bin auch noch nicht sicher, ob eines der genannten Regelwerke wirklich das (gut) leisten kann, was ich erwarte. Auch wenn ich bei Fantasy OSR sehr schätze und Stars without Numbers mit seinem Sandboxansatz meinen Vorlieben sehr entgegenkommt, fehlt es mir von der Regelseite her an Ausgestaltungsmöglichkeiten der Charaktere.
Anfangs schien mir The Void super passend zu sein. Einige Rezensionen bemängeln aber die lieblose und unlogische Ausgestaltung des Settings (Kolonisierung von Mars und Venus) und die sehr einseitige Ausrichtung der Abenteuer.
Aktuell tendiere ich dazu die Regeln/Setting von Cyberpunk 2020 zu verwenden und das alles an meine Anforderungen anzupassen bzw. zu erweitern. Aber vielleicht gibt es eine einfachere, elegantere Lösung, die mir bisher entgangen ist. SW vielleicht?
-
Mir gefällt Space Master.
-
Mir gefällt Space Master.
Sehe ich das richtig, dass Space Master eine SF-Variante von Role Master ist? Role Master hab ich nicht unbedingt als ein leicht zugängliches bzw. leicht zu leitendes Regelsystem in Erinnerung. Oder ist Space Master anders? Was gefällt Dir an Space Master? Was leistet das System?
-
Ja das stimmt Space Master ist die SF-Version von Role Master.
Allgemein ist an dem System gut das man sehr flexibel verschieden Szenarien ab bilden kann. Zum Beispiel verschiedene Verletzungen je nach dem ob man einen Laserschuss oder einen Treffer aus einer Ballistischen Waffe ab bekommt.
So schrecklich kompliziert ist das Würfeln jetzt auch nicht; oft kann man an setzen das W%+Fertigkeitswert 101 erreichen müssen.
-
Ja das stimmt Space Master ist die SF-Version von Role Master.
Allgemein ist an dem System gut das man sehr flexibel verschieden Szenarien ab bilden kann. Zum Beispiel verschiedene Verletzungen je nach dem ob man einen Laserschuss oder einen Treffer aus einer Ballistischen Waffe ab bekommt.
So schrecklich kompliziert ist das Würfeln jetzt auch nicht; oft kann man an setzen das W%+Fertigkeitswert 101 erreichen müssen.
Das Würfeln war bei Rolemaster für mich nie das Problem, die Tabellen hingegen schon.
-
Stimmt das ist nicht jeder Mannes Sache.
Jedoch kann man ja sofort das Ergebnis ab lesen ohne noch rechnen zu müssen ;)
Ansonsten, wie ich oben schon schrieb: Einfach würfeln, skill addieren - wenn man über 100 kommt klappts :)
Problematisch sehe ich eher das fehlen von Regeln in bestimmten nicht unwichtigen Bereichen.
-
Aktuell tendiere ich dazu die Regeln/Setting von Cyberpunk 2020 zu verwenden und das alles an meine Anforderungen anzupassen bzw. zu erweitern.
Wenn dir CP2020 taugt, hör sofort auf zu suchen ;)
Passt mMn auch atmosphärisch ganz gut.
Einfacher wirds nicht, vor Allem wenn du das System schon kennst.
Eleganter...joah, möglicherweise. Verspielter wäre mein Begriff für andere Systeme, speziell für GURPS - das hat aber auch deutlich mehr Arbeitslast für den SL.
Da bekommst du dann eben einen Riesenwerkzeugkasten, den du dir komplett anschauen und selbst sortieren musst und am Ende feststellst, dass du mit dem kleinen Ratschenkasten von CP2020 und einem zugekauften Schraubendreher auch hingekommen wärst ;)
-
d20 Modern mit seinen Ablegern d20 Future und Konsorten evtl.?
-
Gurps 4 Lite + Transhuman Space
-
Zwei neuere Vorschläge, die ich allerdings selbst kaum kenne.
Shadows over Sol (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,99727). Da gibt es mittlerweile auch ein bisschen Material (http://www.drivethrurpg.com/browse/pub/6431/Tab-Creations/subcategory/20178_22798/Shadows-Over-Sol) dazu.
River of Heaven (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,95695). Nimmt sich Alastair Reynolds zum Vorbild, wobei das beim Lesen nicht so rüberkam. Ist dementsprechend etwas weiter gefasst als dein Zielsetting, könnte aber trotzdem was sein. Zumal es auch ein paar Abenteuer (http://www.drivethrurpg.com/product/178176/A-Message-From-Furthermost) gibt.
Sollten die beiden nichts taugen, würde ich dir noch einen Blick in Traveller empfehlen, bevor du bei CP2020 bleibst. Als Setting hattest du The Void (für Traveller Chthonian Stars (http://www.drivethrurpg.com/product/91255/Chthonian-Stars-Core-Setting)) ja schon ausgeschlossen. Anschauen könntest du dir Orbital (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,93980.0.html), für das kürzlich auch ein umfangreicheres Szenario (http://www.drivethrurpg.com/product/202309/Far-Horizon) erschienen ist.
-
Space Gothic
-
Meine Tipps:
The Void: Ich kann eigentlich deine Kritikpunkte nicht bestätigen. Lieblose Ausgestaltung des Settings wäre mir nicht aufgefallen und was meinst du mit einseitiger Ausrichtung der Abenteuer?
Cold & Dark: https://www.rpg.net/reviews/archive/15/15745.phtml
-
Wenn dir CP2020 taugt, hör sofort auf zu suchen ;)
Passt mMn auch atmosphärisch ganz gut.
I second that!
Ansonsten würde ich HARP SF empfehlen.
-
Wenn du drankommst wäre auch Alternity eine Option. Etwa auf dem Komplexitätsniveau von CP2020, aber mit vielseitigeren Ausrüstungslisten und (imo) besseren Fahrzeugregeln.
-
Wenn du OSR vertraut bist und Sandboxig spielen willst, warum nicht "Stars without Numbers (http://www.drivethrurpg.com/product/86467/Stars-Without-Number-Free-Edition)" oder "White Star (http://www.rpgnow.com/product/148169/White-Star-White-Box-Science-Fiction-Roleplaying-Swords--Wizardry)"?
Habe ich mich persönlich nun nicht so sehr beschäftigt, aber zumindest den Sandboxigen Teil bildet SWN gut ab. Und hat die Option, umsonst reinzuschauen. ;)
Und das schöne ist ja, das die Regeln deiner Settingstimmung nicht im Weg stehen, weil einfach genug zum Hausregeln sollten sie sein (Stabilitäts- oder Stressproben oder so).
-
Zunächst einmal vielen Dank für den zahlreichen Input.
Wie ich mir gedacht habe, gibt es wohl nicht DAS System/Setting, das heraus sticht und alle genannten Varianten sind für eine Anpassung an meine Vorlieben wohl mit einiger Arbeit verbunden. Verdammt!
Wenn du OSR vertraut bist und Sandboxig spielen willst, warum nicht "Stars without Numbers (http://www.drivethrurpg.com/product/86467/Stars-Without-Number-Free-Edition)" oder "White Star (http://www.rpgnow.com/product/148169/White-Star-White-Box-Science-Fiction-Roleplaying-Swords--Wizardry)"?
Habe ich mich persönlich nun nicht so sehr beschäftigt, aber zumindest den Sandboxigen Teil bildet SWN gut ab. Und hat die Option, umsonst reinzuschauen. ;)
Und das schöne ist ja, das die Regeln deiner Settingstimmung nicht im Weg stehen, weil einfach genug zum Hausregeln sollten sie sein (Stabilitäts- oder Stressproben oder so).
Das gute Stars without Numbers steht schon seit ein paar Wochen in meinem Regal und White Star ist gerade unterwegs. Gerade das Sandboxige spricht sicher für Stars, nur bin ich mir noch nicht sicher, ob es mehr Arbeit macht OSR umfangreich anzupassen oder mich in ein Regelwerk wie Cyberpunk als SL einzuarbeiten.
Wenn du drankommst wäre auch Alternity eine Option. Etwa auf dem Komplexitätsniveau von CP2020, aber mit vielseitigeren Ausrüstungslisten und (imo) besseren Fahrzeugregeln.
Verfügbarkeit ist auch ein Aspekt, den ich als für nicht so unwichtig erachte. Aber ich habe gerade gesehen, dass Sasquatch Games an einer Neuauflage von Alternity (http://www.sasquatchgamestudio.com/products/alternity/) arbeiten. Klingt interessant.
Meine Tipps:
The Void: Ich kann eigentlich deine Kritikpunkte nicht bestätigen. Lieblose Ausgestaltung des Settings wäre mir nicht aufgefallen und was meinst du mit einseitiger Ausrichtung der Abenteuer?
Cold & Dark: https://www.rpg.net/reviews/archive/15/15745.phtml
Wie gesagt, wäre The Void wohl DAS Setting für mich. In einigen Rezensionen wird aber bemängelt, dass viele Settingdetails nur angerissen werden. Diese Kritik (https://broccolifest.blogspot.de/2015/05/avoid-void-read-review-and-find-out.html) kann natürlich überzogen sein. Und ich kenne das Setting auch nur aus Besprechungen, lasse mich also gern von dem Gegenteil überzeugen.
d20 Modern mit seinen Ablegern d20 Future und Konsorten evtl.?
Ja, die Teile hab ich hier auch herumstehen. Irgendwie hab ich D20 aber bisher nicht so richtig beachtet, seitdem ich mich von der 3.5 abgewendet habe. Wären sie wirklich eine bedenkenswerte Alternative?
Gurps wirkt auf den ersten Blick ein wenig erschlagend und Space Gothic hab ich bisher ausgelassen, weil ich das immer irgendwie als eine Art WH40k angesehen habe....
Was ist eigentlich mit Savage Worlds? Könnte das System meine Anforderungen befriedigen? Oder wäre das eher ungeeignet?
-
The Void gibt es als Pay What You Want. Dann kannst Du ja mal reinschnuppern.
-
Ja, die Teile hab ich hier auch herumstehen. Irgendwie hab ich D20 aber bisher nicht so richtig beachtet, seitdem ich mich von der 3.5 abgewendet habe. Wären sie wirklich eine bedenkenswerte Alternative?
d20 Modern insgesamt kam damals ganz gut an, ich habe allerdings nur die Urban Arcana-Version gespielt.
Ist halt d20 ohne Bloat. ;)
-
Was ist eigentlich mit Savage Worlds? Könnte das System meine Anforderungen befriedigen? Oder wäre das eher ungeeignet?
Es könnte, ja.
SW ist einfach und leicht zu leiten.
Miniaturen sind die Grundannahme - da ist es eher regeltechnischer Aufwand, ohne zu spielen als mit.
Das Regelwek hat für einen eigentlich so konventionellen Ansatz ein paar Eigenheiten, in die man sich einfuchsen muss.
Ausrüstungs- und Waffenp0rn kann es eher nicht so gut, weil zu vieles zusammengefasst ist.
Die Charakterentwicklungsvarianten sind auch sehr übersichtlich, allerdings stört das bei der ersten Kampagne wohl eher nicht ;)
Ansonsten gibts das GRW für kleines Geld, ein Fehlversuch wäre also nicht sehr schmerzhaft...
Man kann es dafür nutzen, ich sehe aber keine signifikanten Vorteile gegenüber d20 Modern, CP2020 oder Space Gothic 3rd (welches regeltechnisch mMn auch ganz gut geeignet wäre).
Ich bleibe also dabei: Nimm ruhig etwas, was du schon hast und kennst.
-
Es könnte, ja.
SW ist einfach und leicht zu leiten.
Miniaturen sind die Grundannahme - da ist es eher regeltechnischer Aufwand, ohne zu spielen als mit.
Das Regelwek hat für einen eigentlich so konventionellen Ansatz ein paar Eigenheiten, in die man sich einfuchsen muss.
Ausrüstungs- und Waffenp0rn kann es eher nicht so gut, weil zu vieles zusammengefasst ist.
Die Charakterentwicklungsvarianten sind auch sehr übersichtlich, allerdings stört das bei der ersten Kampagne wohl eher nicht ;)
Ansonsten gibts das GRW für kleines Geld, ein Fehlversuch wäre also nicht sehr schmerzhaft...
Man kann es dafür nutzen, ich sehe aber keine signifikanten Vorteile gegenüber d20 Modern, CP2020 oder Space Gothic 3rd (welches regeltechnisch mMn auch ganz gut geeignet wäre).
Ich bleibe also dabei: Nimm ruhig etwas, was du schon hast und kennst.
Ah, ok...D20 modern ist tatsächlich schon raus, eben weil es für meinen Geschmack schon zu viel zusammenfasst. Ich bin nur gerade über Interface Zero gestolpert und diese Rezension (https://www.rpg.net/reviews/archive/15/15018.phtml) las sich eigentlich schon recht nett. Wenn SW aber ein ähnliches Spielgefühl wie D20 bietet, nur in einem anderen Outfit, dann werde ich mir das wohl auch schenken. Eigentlich ist CP2020 auch schon fast gebucht, nur Layout und Artwork des Regelwerks verursachen bei mir regelmäßig Kopfschmerzen.
Über Space Gothic schau ich dann auch noch mal drüber.
-
Wirf mal einen Blick auf Cold&Dark und Cthulhu Rising. Beides als PDF erhältlich, von Papierversionen ist mir leider nichts bekannt.
-
Gurps wirkt auf den ersten Blick ein wenig erschlagend
Da stimmt zwar, aber beim zweiten Blick relativiert sich das doch dann.
Wir spielen eine sehr geerdete hard Scifi Kampagne in einer Sandbox, als Motor dient uns quasi Gurps 4 Lite (und einige wenige Details aus den Basis Gurps 4 Regel Büchern ).
Die Welt ist eine Mischung aus THS + Eclipse Phase, imho eine bombastische Kombination mit quasi unendlichen Optionen und einigen sehr schicken Plot hooks.
Denke damit kannst du so ziemlich alle deiner Wunschpunkte abdecken.
-
Für Near-Future-Settings mit Ausrüstungsporn nehm ich Corporation. Es gibt sogar Horror-Andeutungen im Hintergrund, auch wenn der eigentlich bunt und abgedreht ist.
-
Hat noch niemand Eclipse Phase vorgeschlagen? Eines der besten Settings/Systeme da draußen, elektronisch gratis erhältlich, wenn Du willst und passt auf die meisten Kriterien ganz gut (bis auf die Minis). Mir fehlt aber die Kompetenz, es mit den anderen genannten Systemen zu vergleichen.
-
Hat noch niemand Eclipse Phase vorgeschlagen? Eines der besten Settings/Systeme da draußen, elektronisch gratis erhältlich, wenn Du willst und passt auf die meisten Kriterien ganz gut (bis auf die Minis). Mir fehlt aber die Kompetenz, es mit den anderen genannten Systemen zu vergleichen.
EP ist vieles, aber nicht "geerdet". Eigentlich eher das Gegenteil davon, obgleich hard sf.
-
Das proprietäre Eclipse Phase-System ist ein klobiger SR-Mutant...da gibt es mMn deutlich bessere Alternativen.
Mit der Bezeichnung hard SF habe ich da auch so meine Schwierigkeiten, aber betrifft ja nur das Setting, das eh nicht zur Anwendung käme.
Damit ist aber auch alles weg ;D
Corporation ist deutlich unterschätzt - als Baukasten für Action-SF ist es gut geeignet, wenn es einen nicht stört, dass da ein Setting dran hängt ;)
Für bodenständigeres Spiel muss man etwas basteln, aber das geht leicht von der Hand.
Ich schlage es eigentlich nur deswegen nicht immer und überall vor, weil ich das an Pyromancer delegiert habe ;D
Und weil sich vielleicht nicht jeder so eine Randerscheinung als Baukasten ins Regal stellen will.
-
Cold & Dark gibt es als PoD.
@ The Void: Also ich will da niemanden missionieren, aber was der Eine als "nicht umschrieben genug" bezeichnet empfindet er Andere als "schön Platz für meine eigenen Ideen".
Also wir haben absolut kein Problem mit den Setting Details oder dem Fehlen derer gehabt.
Die Abenteuer übrigens packen da auch noch mal ne ganze Ladung an Info drauf.
-
An der Stelle wäre dann wohl die Frage was genau "geerdet" bedeutet.
Weil ich empfinde EP durchaus als geerdet, 2-3 Details (z.b. die Gates) ausgenommen
-
An der Stelle wäre dann wohl die Frage was genau "geerdet" bedeutet.
Weil ich empfinde EP durchaus als geerdet, 2-3 Details (z.b. die Gates) ausgenommen
Wie gesagt, ich würde einen Unterschied machen zwischen "geerdet" und hard sf.
Entscheidend ist ja letztlich Scurlocks Vorgabe:
Ich möchte eine Art Setting mit passendem Regelwerk bespielen, das geerdete SciFi mit Horroelementen abbilden kann. Ich stelle mir da einen Mix aus Aliens/Predator/Bladerunner/Outland/The Expanse vor. Das heißt, das Solarsystem ist mehr oder weniger erschlossen, aber die Menschheit weit davon entfernt, das All wirklich erobert zu haben. Der Weltraum ist vor allem eine kalte, unerforschte Dunkelheit, in der unzählige Schrecken auf diejenigen lauern, die zu weit vordringen. Die Technologie der Menschen ist weiter entwickelt, Cyberware vorhanden, aber keine Strahlenwaffen oder Reisen mit Lichtgeschwindigkeit.
Das höchste der Gefühle ist da, wenn sich der Marsianische Offizier in The Expanse vor dem Verhör eine Pille einwerfen darf um (vermutlich?) Mikromimik wahrzunehmen oder so. Über die anderen Beispiele brauchen wir, glaube ich, gar nicht zu reden. Im Vergleich zum Transhumanismus von EP ist das alles zurückhaltend handzahm und Uploading als zentrale Prämisse geht ja nun auch über "Cyberware" weit hinaus.
-
Ich möchte mal kurz meine Meinung zu The Void loswerden. Ich kann von diesem System nur abraten. Auf die Lieblosigkeit des Settings wurde ja bereits hingewiesen. Das will ich an dieser Stelle nicht vertiefen. Ein Punkt der mich aber wirklich enorm gestört hat, war das veröffentlichte Abenteuermaterial. Der Fairnis halber sei gesagt, dass ich mich hier nur auf Stygian Circle I und Pandoras Path I beziehen kann, weil ich danach ehrlich gesagt die Lust verloren habe. Die Abenteuer sind Schienenabenteuer der schlimmsten Art. Die Storys erklären der SL nicht, wieso bestimmte NSC handeln wie sie handeln, es gibt keine optionalen Wege, Deux ex machina an allen Ecken und Enden, Beschreibungen a la "Egal was die Spieler auch tun, NSC x wird ihnen auf jeden Fall entkommen" und mehr.
The Void war für mich eine wirklich herbe Enttäuschung.
-
Hast du dir schon A Gift from Shamash, ein Kurzszenario für Mythras (ehem. RuneQuest 6) angeschaut? Es ist zwar weit von einem voll ausgearbeiteten Setting entfernt, liefert m.M.n. trotzdem einen ordentlichen Hintergrund, so wie du ihn beschreibst: Hard Sci-Fi im Sonnensystem, eine Art NATO als militärische-, Konzerne als Territorialmacht, unbekannte Schrecken im All und den Hinweis auf außerirdisches Leben. A Gift from Shamash kommt mir wie eine Mischung aus The Expanse und Alien vor. Das Szenario an sich würde ich so nicht zwar nicht leiten wollen, aber vom Hintergrund her und als Inspiration ist das Ganze grandios. Erwarte nur kein fertiges Setting, sondern höchstens eine solide Anregung zum Weiterbasteln.
Spielen kann man es anscheinend schon mit den kostenlosen Starterregeln Mythras Imperative. Falls du das System nicht kennst, es ist vergleichbar mit Cthulhu, aber mit wesentlich mehr taktischer Tiefe.
Wenn ich jetzt Sci-Fi leiten wollte, würde ich zu A Gift from Shamash greifen, mit Cthulhu Rising mischen und je nach Charakterwahl und Vorlieben der Gruppe maßschneidern.
-
Eclipse Phase ist zumindest für mich alles andere als geerdete Science Fiction. Gerade die globale Vernetzung jedes einzelnen und das mögliche Switchen zwischen verschiedenen Klonen ist für meinen Geschmack zu viel. Das Setting ist definitiv interessant und würde ich SciFi im Stile eines Peter F. Hamiltons suchen absolut einen Blick wert. Ähnliches gilt für Corporation, interessantes Szenario, aber nicht das, was ich mir vorstelle.
Über Cold & Dark konnte ich auf die Schnelle nur wenig Konkretes finden. Nur die Prämisse, dass die Menschheit ein System Lichtjahre von der Erde bereits besiedelt hat und das Werbeschlagwort Mass Effect passt nicht zu dem Szenario, was mir vorschwebt.
A Gift from Shamash hingegen trifft meine Vorstellungen eher. Schade, dass es "nur" ein Szenario ist. Aber das Teil ist gekauft, auch wenn das Regelsystem wahrscheinlich nicht von mir verwendet wird.
Bei The Void werde ich mir mal die kleine, günstige Variante anschauen, auch wenn Mondsänger meine Befürchtungen bestätigt. Aber vielleicht taugt The Void ja als Steinbruch im Zusammenspiel mit A Gift from Shamash.
-
Bei Corporation ging es mir auch nur um das Regelwerk - da ist dann eben die Frage, ob das so viel mehr bietet als CP2020.
Wenn man grundsätzlich einen SF-Baukasten auch für andere Zwecke sucht, kann man sich das durchaus mal anschauen, aber für dieses eine Mal...
-
Bei Corporation ging es mir auch nur um das Regelwerk - da ist dann eben die Frage, ob das so viel mehr bietet als CP2020.
Wenn man grundsätzlich einen SF-Baukasten auch für andere Zwecke sucht, kann man sich das durchaus mal anschauen, aber für dieses eine Mal...
Hm, was kann das Regelwerk von Corporation? Was macht es anders bzw. was ist besonders an den Regeln? Welche Mechanismen verwendet es?
-
Cold & Dark ist nicht so hard wie The Void, stimmt schon. Is eher so mittel.
Wenn alle Stricke reißen: Wir haben mal tatsächlich eine Mini-Kampagne Alien vs Predator gespielt. Und zwar mit dem Unisystem das u.a. in All Flesh must be eaten Verwendung findet.
Da gibt's oder gab's mal einen semi-offiziellen Alien vs Predator Hack im Netz.
-
Hm, was kann das Regelwerk von Corporation? Was macht es anders bzw. was ist besonders an den Regeln? Welche Mechanismen verwendet es?
Das ist gar nicht so leicht zu beschreiben - ich versuchs aber mal.
Corporation verwendet als Würfelmechanismus ganz simpel 2d10 + Skill + Attribut.
Die Attribute sind mit 7 eher zahlreich, dafür ist die Skill-Liste recht übersichtlich.
Was das System ausmacht, sind die ergänzenden Regeln um diesen Kern.
Es gibt z.B. jede Menge Talente/Ausbildungen, die die Kampfregeln modifizieren, ohne dass sie jeweils nutzlos oder no-brainer sind.
Über diese Talente und zusätzlich über Manöver kann man massiven taktischen Einfluss nehmen, so dass bei bodenständiger Ausrüstung diese relativ egal wird - das gefällt mir sehr gut.
Auch die eigentlich recht vielen HP relativieren sich so ziemlich, aber eben nur, wenn man dafür was tut.
Waffen, Rüstung und Energieschilde folgen einem ziemlich gut durchdachten Stein-Schere-Papier(-Echse-Spock)-Prinzip - das fiele für ein bodenständigeres Setting zwar weitgehend weg, aber einige Konzepte lassen sich gut auf verwandte Baustellen (z.B. verschiedene Rüstungen und Munitionsarten) übertragen.
Insgesamt ist Corporation ähnlich wie Savage Worlds ein täuschend simples System, das aus seinen geradezu banalen Grundlagen ziemlich viel Tiefe herausholt.
Und anders als Savage Worlds skaliert es gut und ist leichter zu modifizieren, weil die Auswirkungen einer Änderung von Anfang an erkennbar und begrenzt sind. Da hat Savage Worlds ein paar Stellen, wo man im Vergleich höllisch aufpassen muss.
Man findet in Corporation wohl nirgends eine Regel, von der man sagen wird "Boah, das hab ich ja noch nie gesehen, geile Idee!".
Es funktioniert eben "nur" sehr einfach, spielt (und leitet) sich flüssig, ist sehr gut umzubauen und wenn man sich das Regelwerk durchgelesen hat und für eine Situation X mal eben ein ruling aus dem Ärmel schüttelt, stellt man beim Nachlesen fest, dass es fast genau so drin steht - geht zumindest mir oft so.
Für mich ist das Mehrwert genug, denn wenn ich mal schaue, welche anderen Systeme das in ähnlicher Form bieten, wird die Liste ziemlich kurz.
-
Verfügbarkeit ist auch ein Aspekt, den ich als für nicht so unwichtig erachte. Aber ich habe gerade gesehen, dass Sasquatch Games an einer Neuauflage von Alternity (http://www.sasquatchgamestudio.com/products/alternity/) arbeiten.
Ja, da muss man allerdings noch abwarten, wie die Regeln letztendlich aussehen.
Was ist eigentlich mit Savage Worlds? Könnte das System meine Anforderungen befriedigen? Oder wäre das eher ungeeignet?
Könnte klappen. SW ist eher weniger verregelt und dann eher nach der Prämisse "die Regeln müssen dem GMV dienen" (statt umgekehrt, wie bei D20). Es bietet alle Bausteine für ein solches Spiel, es gibt viele Möglichkeiten das Pferd auf verschiedene Weisen aufzuzäumen (man muss sich nur mal die verschiedenen - teils krass unterschiedlichen - Regeln für Schwerelosigkeit anschauen), aber es ist überschaubar genug, um das herumschrauben daran nicht zum Selbstzweck zu machen. Gerade die Mini-Regeln lassen sich auf diese Weise wunderbar abstrahieren.
Charaktere individualisieren sich über Talente und da gibt es so gut wie keine "duds", so dass man auf Jahre spielen kann, bis man alle mit dem GRW denkbaren Kombinationen ausgeschöpft hat.
-
SW ist eher weniger verregelt und dann eher nach der Prämisse "die Regeln müssen dem GMV dienen" (statt umgekehrt, wie bei D20).
Krass! Würde ich nie so behaupten. Anders gesagt: Für mich (oder innerhalb der Systeme, die mir taugen) folgt SW recht eng den D20-Prämissen. Es ist nur deutlich anpassbarer, sodass man oft zu einem Kompromiss zwischen GMV und Regellogik kommen kann. Dahin zu kommen ist meiner Erfahrung nach ne Frage der System-Mastery. (Und wie man zu den Kernmechanismen steht.)
Kurz: Savage Worlds kann u.U. deine Kriterien erfüllen.
-
Ich werfe dann auch mal [The Void] Die deutsche SW-Ausgabe (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,85062.msg1878819.html#msg1878819) von Zwart ein...
Zum Setting kann ich jetzt nicht soviel sagen. Habe ich bisher nur überflogen mangels aktuellem Bedarf. Ich überlege gerade ob man sich mit den Grundregeln von Savage Worlds und dem einen oder anderen zusätzlichen Buch (das "Science Fiction Companion" wäre ja das erste naheliegenste) auch zum Ziel kommt. Dann vielleicht noch was für Horror und Wahnsinn...
Oder einfach die Erweiterungen/Settingregeln von Zwarts Schöpfung übernehmen.
-
Mutant Chronicles werfe ich jetzt einfach einmal in den Ring. Ohne es selbst zu bewerten. Vielleicht ist es ja brauchbar für Scurlock.
-
So schweinegeil ich Mutant-Chronicles finde - ich weiß nicht, ob ich es als "geerdet" bezeichnen würde. 8)='
-
So schweinegeil ich Mutant-Chronicles finde - ich weiß nicht, ob ich es als "geerdet" bezeichnen würde. 8)='
Stimmt, Mutant Chronicles würde ich auch nicht als geerdet bezeichnen
Bin mittlerweile auch dank vieler Beiträge hier schlauer und habe auch schon einige Regeln für mein Vorhaben verworfen.
Ich tendiere im Moment eher in Richtung von Universalregeln. Corporation und andere spezielle Regeln sind mittlerweile raus, ausgenommen ist hier CP 2020. Ich möchte mir die Möglichkeit offen halten, auch andere Genres bespielen zu können. Und mein altes Hirn ist einfach nicht mehr so gut darin, viele verschiedene Regelsysteme unterzubringen.
Mit Gurps werde ich irgendwie nicht warm, keine Ahnung wieso. Bleiben noch BRP, SW und als spezielles Regelsystem CP2020.
Bei SW stellt sich allerdings für mich die Frage, ob das Regelsystem hinsichtlich seiner Spielphilosophie nicht doch zu sehr den D20-Derivaten ähnelt. Und bei D20 besitze ich zumindest SystemMastery.
-
Zu SW: Da würde ich mir den Schnellstarter mal ansehen. Gibts in zwei Versionen jeweils mit Fantasyabenteuer zum Download (http://www.prometheusgames.de/verlag/downloads/).
Das sollte für einen Eindruck reichen.
... falls du doch noch ne Diskussion lesen willst: Bitte sehr. (https://www.reddit.com/r/rpg/comments/30pcr8/need_help_inspiring_dnd_players_to_try_savage/)
Zu BRP: Da könnte es sich lohnen auf RQ6/Mythras bzw. das kostenlose Kurzregelwerk Mythras Imperative (Downloadseite (http://thedesignmechanism.com/downloads.php)) zurückzugreifen. Es gibt zu Imperative ein Science Fiction Toolkit, m-space (http://www.frostbytebooks.com/). Hier findet sich ne Rezi (https://www.rpg.net/reviews/archive/17/17010.phtml). Für RQ6/Mythras gibt es auch noch Luther Arkwright, was ggf. nützlich sein könnte.
Ansonsten: River of Heaven wäre die hardish SF-Variante zu OpenQuest. Da Newt Newport das Lager räumt, gibt es das momentan für kleines Geld (https://d101games.com/product-category/stock-clearance-sale/) (£7.50 Print + PDF). Hier noch ne Rezi (http://www.geeknative.com/52470/another-star-in-the-night-a-review-of-river-of-heaven/).
-
Zu SW: Da würde ich mir den Schnellstarter mal ansehen. Gibts in zwei Versionen jeweils mit Fantasyabenteuer zum Download (http://www.prometheusgames.de/verlag/downloads/).
Das sollte für einen Eindruck reichen.
... falls du doch noch ne Diskussion lesen willst: Bitte sehr. (https://www.reddit.com/r/rpg/comments/30pcr8/need_help_inspiring_dnd_players_to_try_savage/)
Zu BRP: Da könnte es sich lohnen auf RQ6/Mythras bzw. das kostenlose Kurzregelwerk Mythras Imperative (Downloadseite (http://thedesignmechanism.com/downloads.php)) zurückzugreifen. Es gibt zu Imperative ein Science Fiction Toolkit, m-space (http://www.frostbytebooks.com/). Hier findet sich ne Rezi (https://www.rpg.net/reviews/archive/17/17010.phtml). Für RQ6/Mythras gibt es auch noch Luther Arkwright, was ggf. nützlich sein könnte.
Ansonsten: River of Heaven wäre die hardish SF-Variante zu OpenQuest. Da Newt Newport das Lager räumt, gibt es das momentan für kleines Geld (https://d101games.com/product-category/stock-clearance-sale/) (£7.50 Print + PDF). Hier noch ne Rezi (http://www.geeknative.com/52470/another-star-in-the-night-a-review-of-river-of-heaven/).
Danke für die Links. Mythras/Runequest steht bei mir noch mehr oder weniger ungelesen im Regal.
Open Quest von Newt kannte ich aber noch nicht, ebensowenig River of Heaven. Hat Newt mit Open Quest für BRP ähnliches gemacht wie mit Crypts & Things für OSR? Also entschlackt und das Regelsystem auf das Wesentliche reduziert?
-
Ich glaube nicht, dass White Star zu Deinen Vorstellungen paßt. Es ist großartig für OD&D im Weltraum, dürfte für Dich aber zu regelleicht sein.
Du kannst mal gratis bei der Online-Präsenz des guten, alten Star Frontiers hier (http://starfrontiersman.com/remastered.php) hier reinschauen; Du müßtest Dir Dein Setting allerdings selber basteln (was vermutlich ohnehin eine gute Idee ist).
Alternativ geht vielleicht auch Starslayers (http://starslayers.de/vanilla-s/). Auch gratis, mußt Du Dein Setting auch selber schreiben.
-
Hat Newt mit Open Quest für BRP ähnliches gemacht wie mit Crypts & Things für OSR? Also entschlackt und das Regelsystem auf das Wesentliche reduziert?
Für OpenQuest (insbesonder Basic) trifft das zu. (Wobei mein Buch noch nicht da ist und im PDF wirklich lesen, funktioniert für mich eher in Ausnahmefällen.)
Andere schreiben aber so:
OQ is much simpler than either RuneQuest 2e or 3e, with far fewer "fiddly" bits, when it comes to both character generation and common actions, such as combat and magic use. The result is a game that feels (to me anyway) like a streamlined and updated version of Stormbringer with magic systems that call to mind those of RuneQuest shorn of their Gloranthan specificity. (Quelle (http://grognardia.blogspot.com/2011/03/review-openquest.html))
River of Heaven ist von John Ossoway geschrieben worden und portiert die OQ-Regeln für hardish Science Fiction (inkl. weglassbarer "low-level" transhumanistischer Elemente). Einführung, Settingbeschreinung und Anhäng machen ungefähr 70 der ca. 240 Seiten des Buchs aus. Insofern würde ich vermuten, dass RoH die Regeln auf die für das Setting notwändige emndampft. Bin aber gerade am Anfang des Lesens.
@ OpenQuest: Mindestens Rumpel hat das schon mal gespielt. Im RQ-Board wird er dir sicher mehr dazu sagen können.
-
Bei meiner Suche nach passendem Setting/Regeln bin ich gerade auf Hardwired (http://www.drivethrurpg.com/product/2275/HardWired?it=1&filters=0_0_44836_0_0&manufacturers_id=13) gestossen. Das ist ein alternatives Setting für CP2020. Kennt das jemand und kann eine Einschätzung abgeben?