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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Gast am 19.03.2004 | 11:19

Titel: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 11:19
Passion Christi: Evangelische Kirche rät vom Kino-Besuch ab


Die Evangelische Kirche kritisiert neben der Brutalität, dass "Die Passion CHristi" mehr die Täter- als die Opferperspektive zeige.


 
Köln/München (rpo). Ab Donnerstag ist "Die Passion Christi" nun auch in deutschen Kinos zu sehen. Während der Jesus-Film in Amerika äußerst erfolgreich ist, raten deutsche Kirchenvertreter von einem Besuch des Kino-Films ab.

Der Ratsvorsitzender der Evangelische Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, sagte am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin", er könne den Film von Regisseur Mel Gibson nicht empfehlen. Das Ausmaß, in dem Brutalität ausgeschlachtet werde, sei "unerträglich". Der Film zeige mehr die Täter- als die Opferperspektive, außerdem werde das Geschehen um den Leidensweg Christi "nicht eingeordnet".

Auch Bayerns evangelischer Landesbischof Johannes Friedrich lehnt den Film ab. Friedrich sagte in einem Interview, in dem Epos stünden das Leiden und Sterben mit exzessiven Gewaltszenen im Mittelpunkt. Der Landesbischof kritisierte: "Doch über den Sinn dieses Leidens erfährt der Kinobesucher nichts." Fragen nach der zentralen Botschaft des Sterbens und der Botschaft der Erlösung blieben vielmehr unbeantwortet.
      
   

Friedrich äußerte zudem Verständnis für die Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Film. Dieser schildere in historisch falscher Weise Pontius Pilatus als beinahe frei von Schuld, die dafür "den Juden angelastet" werde. Der Landesbischof fügte hinzu: "So kann ich verstehen, wenn man hier stark antisemitische Tendenzen zu erkennen meint. Ob der Kinobesucher dies allerdings so wahrnimmt, weiß ich nicht, denn es werden auch rohe, gewalttätige römische Soldaten gezeigt ebenso wie edel agierende Juden."



'Die Passion Christi': Zwischen naiv und genial
 
Frankfurt/Main (rpo). Äußerst realistisch und blutrünstig hat Mel Gibson mit "Die Passion Christi" einen Film über Jesus Christus dessen Leiden von der Festnahme bis zum Kreuzestod in Szene gesetzt. Zwar ist der Film heftig umstritten, dennoch ist er sehr erfolgreich. Nun kommt der Film vorfristig bereits am 18. März auf die deutschen Leinwände.

Die Genialität der Passions-Interpretation Gibsons, der ein bekennender traditionalistischer Katholik ist, liegt schlicht darin begründet, diesen grausam-spektakulären Leidensweg des letzten Lebenstages von Jesus mit allen Effekten des Populärkinos ins Szene gesetzt zu haben.

Gibson schert sich keinen Deut um komplizierte theologische Deutungen, Grübeleien oder Relativierungen des Geschehens vor 2.000 Jahren in Palästina. Vielmehr zeigt der Hollywood-Star, der in seinem schon bei den Dreharbeiten heiß umstrittenen Film nicht selbst auftritt, den Religionsstifter mit der Dornenkrone ganz naiv als die Herzen anrührenden Schmerzenskönig, der ein Martyrium erleidet, bevor ihn der Tod erlöst und zugleich unsterblich macht.
      
   

Wer Gibson diese Naivität vorwirft, der wirft ihm unausgesprochen auch seinen Glauben vor. Da das kaum eine unter den vielen kritischen bis total ablehnenden Stimmen zum Film bislang wagte, erheben die Gibson-Verächter andere Bedenken.

Zum Beispiel dasjenige, der Film nähre den Antisemitismus. Dass es Juden waren, insbesondere deren Hohepriester, die die Verfolgung und Hinrichtung des Messias aus Nazareth betrieben, ist jedoch keine Erfindung Gibsons, sondern steht so in den Evangelien des Neuen Testaments. Und auf denen gründet der Glauben von Abermillionen auf allen Kontinenten.

Eher schon könnte von einer anti-römischen Tendenz des zweistündigen Streifens gesprochen werden: Es sind Soldaten der imperialen Besatzer, die Jesus mit Peitschenhieben in einen blutigen Fleischklumpen verwandeln, ihn mit dem Kreuz beladen durch die Straßen treiben und endlich sadistisch ans Kreuz nageln.

Ein Kinoereignis von seltener Wucht


Der andere zentrale Vorwurf richtet sich gegen die Gewalttätigkeit des Films, gegen den voyeuristischen Realismus, mit der die blutenden Wunden des Todeskandidaten Jesus herbei- und vorgeführt werden. Zweifellos hat der Jesus-Darsteller Jim Caviezel, in Rückblenden als überirdisch schöner Schauspieler zu bewundern, weit mehr Zeit bei den Maskenbildnern als vor der Kamera verbracht. Aber Gibson verlässt sich auf das wirksamste Rezept des Kinos: Er zeigt starke, bewegende Bilder und spart an Dialogen. Wenn doch mal geredet wird, dann in zwei Sprachen, die nur noch Eingeweihte verstehen: Aramäisch und Latein. Das Wagnis, den Film selbst in den fremdsprachenfaulen USA nur mit Untertiteln zu zeigen, verdient allein schon höchste Anerkennung.

Gewiss ist Gibson kein großer Regiekünstler. Denn fast alle Szenen, die nicht das Leiden von Jesus zum Mittelpunkt haben, sind blass, zu bemüht und manchmal auch kitschig geraten. Über all das ließe sich mit besten Argumenten Klage führen. Gleichwohl ist Gibson ein bedeutender, in seiner Massenwirkung kaum zu überschätzender Film gelungen. Denn wer die "Passion" bereits als Christ sieht, wird sich zutiefst bestätigt darin fühlen, diesem Schmerzensmann und Erlöser zu folgen. Und wer nicht glaubt, wird unweigerlich beeindruckt sein von einer Figur, deren Martyrium symbolhaft steht für alle Gequälten, Gedemütigten und Ermordeten - kurzum für alle Märtyrer der an solchen nicht gerade armen Menschheitsgeschichte.

Jim Caviezel als Jesus hat schon jetzt für die größte Leidensfähigkeit einen Oscar verdient, die Maskenbildner für ihre Kunst gleichfalls. Schauspielerisch ist der Amerikaner so wenig gefordert wie die diesmal züchtig verhüllte Sexbombe Monica Bellucci als Maria Magdalena oder Maia Morgenstern als auffällig zurückhaltend agierende Maria. Pontius Pilatus, dargestellt von Hristo Naumov Shopov, wird als opportunistischer Charakter, der Verräter Judas eher als tragische Figur präsentiert.

Gibson, der nicht nur Regie führte, sondern auch am Drehbuch mitschrieb, produzierte und den Film aus eigenem Vermögen finanzierte, hat sehr viel, ja alles riskiert. Aber er hat nun auch alles gewonnen: Denn "Die Passion Christi" ist ein Kinoereignis von seltener Wucht, weil Mel Gibson den Kern der weltweiten Jesus-Faszination mit sicherem Instinkt und viel Kunstblut in den Mittelpunkt stellt.



Film "Die Passion Christi" als zu grausam kritisiert
 
Hamburg (rpo). Eine Woche bevor der Film "Die Passion Christi" in Deutschland in die Kinos kommt, stößt das Werk von Mel Gibson auch hierzulande auf immer mehr Kritk. Neben dem Publizisten Michel Friedman haben auch Vertreter der katholischen Kirche Stellung genommen.

Michel Friedman bewertet "Die Passion Christi" als antisemitisch. Der Publizist befürchtet, dass der umstrittene Mel Gobson-Film bei jungen Zuschauern solche Tendenzen fördern könnte.Die jungen Menschen könnten aus dem Film "mitnehmen, dass die Juden die Verantwortung für den Tod Jesu Christi haben", sagte der Ex-Vize des Zentralrates der Juden in Deutschland der "Bild"-Zeitung vom Donnerstag. Dies sei eine "explosive Brisanz, die wir nicht hinnehmen dürfen". Es handele sich um "Antisemitismus, der unter dem Deckmantel eines Films daherkommt".

Positiv würdigte Friedman allerdings die Reaktion der katholischen Kirche auf den Film. Dass sich auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, von dem Streifen distanziert habe, "ist für mich ein Beweis, dass der Respekt untereinander siegen wird". Der Film sei "ein unverantwortlicher Rückschritt ins Mittelalter".

Der Hamburger Erzbischof Werner Thissen sagte am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin", der Film sei so blutig, dass die Gefahr bestehe, "dass der Zuschauer nur das Blutige sieht und nicht die Heilsbotschaft", vor allem wenn Zuschauer nicht die Bibel kennen würden.

Thissen sprach von einem "Film voll Blut und Wunden". Die langen grausamen und blutigen Sequenzen seien schwer zu ertragen, ihn habe das Anschauen "enorm mitgenommen". Die Zuschauer sollen den Film nicht allein anschauen, riet der Erzbischof. Deshalb werde es ein Begleitprogramm der katholischen Kirche zu dem Film geben.

Allerdings teilt Thissen den von anderen Kritikern erhobenen Vorwurf des Antisemitismus nicht. Er habe keine antisemitische Zuspitzung der biblischen Erzählung entdecken können. Diese wäre auch völlig abwegig, sagte der Erzbischof. "Die Juden sind unsere älteren Brüder und Schwestern im Glauben."
      

Dagegen hatte der evangelische Kirchenpräsident in Hessen und Nassau (EKHN) Peter Steinacker, kritisiert, dadurch dass der Hass des Volkes auf Jesus nicht hinreichend erklärt werde, schüre der Film indirekt antisemitische Ressentiments.

Der jüdische Schriftsteller Rafael Seligmann sagte im ARD-"Morgenmagazin", er sei erschüttert über die Gewalt und Unmenschlichkeit des Films. Die Christen und Juden glaubten an eine Religion der Liebe, sagte Seligmann. Im Spielfilm diene die biblische Botschaft jedoch "als Alibi der Gewalt". Was wehtue, sei die Darstellung geifernder Juden, die die Kreuzigung Jesus verlangten, und die römischen Soldaten seien Sadisten. Falsch sei die Darstellung von Pontius Pilatus als gütiger Zauderer, sagte Seligmann; denn der Statthalter sei wegen seiner Unmenschlichkeit abberufen worden. Der Film sei eine gefährliche und entmenschlichte Mixtur, meinte Seligmann. Die Botschaft der Liebe gehe vollkommen verloren. Regisseur Gibson wolle mit dem Film "sein Geld machen". Einen Kinobesuch könne man sich sparen.

alle Artikel von http://www.rp-online.de
http://www.rp-online.de/public/article/magazin/film/news/40621

Bilder:
http://www.rp-online.de/public/bildershow/magazin/film/bildershows/filmszenen/2270

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Boba Fett am 19.03.2004 | 11:35
Ich werde mir den Film allerhöchstens auf DVD anschauen.
Der Film ist in den Medien derart überbehandelt, dass man gar nicht sinnvoll schauen kann.
Abgesehen finde ich das Thema auch nicht sonderlich verfilmenswert.

Vor allem stört mich die Schuldzuweisungsthemaik gewaltig.
Die Effekthascherei auch, die Aufgeilerei am dargestellten Leid am Meisten.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 11:38
Der Vatikan meinte nur: Wenn dieser Film antisemitisch wäre, dann seien es die Evangelien auch...
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Pricuricu am 19.03.2004 | 11:45
Der Film ist auf Latein und Aramäisch mit Untertiteln. Ich geh da nicht rein. Wenn ich ins Kino gehe, dann möchte ich einen Film anschauen und kein Buch im Dunkeln lesen.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Boba Fett am 19.03.2004 | 11:50
Hat irgendwer behauptet, die Evangelien seien nicht antisemitisch...? 8)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 19.03.2004 | 13:12
Diese ganzen Vorwürfe bzgl. Antisemitismus gehen mir enorm auf den Geist. Am besten, wir lassen das jüdische Volk von jetzt an aus sämtlichen Theater- und Filmproduktion komplett raus, denn sonst besteht ja die Gefahr der Volkshetze. Es würde uns auch einiges an Diskussionen ersparen. Natürlich wäre das auch antisemitisch, da wir die Juden vernachlässigen würden, aber irgendwas ist ja IMMER antisemitisch.

Ich werde mir den Film allein schon interessehalber anschauen, da die Pressemeinungen so weit auseinanderklaffen.

Ganz abgesehen davon kann ich so mein Allgemeinwissen über die Bibel ein wenig aufbessern, ohne das Buch lesen zu müssen ::) ;D
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 19.03.2004 | 13:12
Ich glaube, ich warte auf das Buch zum Film ....
Oder vielelicht gleich auf einen zweiten Teil?

Spass beseite, ich werde reingehen (wahrscheinlich sogar heute), und lasse mich mal überraschen:
Ob der Film die ganzen Diskussionen überhaupt verdeint hat.
Was der olle Mel "Der Heilige Geist führte meine Hand" Gibson da vom ästehtischen her abgeliefert hat
Welchen Eindruck die extreme Gewalt auf mich haben wird (bin viel gewohnt)

Und gerade weil ich Atheist bin, war für mich schon lange klar, dass ich rein muss. Mein Motto ist:
Kenne deinen Feind :)

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 14:24
Allein die Benutzung der Wörter "Semit" oder "semitisch" kann schon als Antisemitismus aufgefasst werden. Paradox, oder?
AUßerdem ist auch kritik an der israelischen Palästinapolitik antisemitisch. Am besten sagt man in der Hinsicht wirklich gar nichts mehr.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 19.03.2004 | 14:27
Allein die Benutzung der Wörter "Semit" oder "semitisch" kann schon als Antisemitismus aufgefasst werden. Paradox, oder?
AUßerdem ist auch kritik an der israelischen Palästinapolitik antisemitisch. Am besten sagt man in der Hinsicht wirklich gar nichts mehr.
Absolut.
Ich kann das nicht mehr nachvollziehen, es gibt schließlich auch noch andere Vöker, die viel gelitten haben.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 14:31
Allein die Benutzung der Wörter "Semit" oder "semitisch" kann schon als Antisemitismus aufgefasst werden. Paradox, oder?
Naja. Übertreiben wollen wir hier nicht, oder? ;)
Denn die Araber sind auch semitisch, während antisemitismus sich alleine auf die Juden bezieht...
Zitat
AUßerdem ist auch kritik an der israelischen Palästinapolitik antisemitisch. Am besten sagt man in der Hinsicht wirklich gar nichts mehr.
Hatten wir schon im Speakers Corner. Blüm wurde auch nicht als Antisemit bezeichnet. ;)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 14:33
Der Film ist auf Latein und Aramäisch mit Untertiteln. Ich geh da nicht rein. Wenn ich ins Kino gehe, dann möchte ich einen Film anschauen und kein Buch im Dunkeln lesen.

lediglich die schlüsselszenen sind mit den entsprechenden bibelzitaten unterlegt soweit ich weis. ansonsten wirkt der film alleine durch bild und ton.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 14:33
[Naja. Übertreiben wollen wir hier nicht, oder? ;)
Denn die Araber sind auch semitisch, während antisemitismus sich alleine auf die Juden bezieht...

Ich weiß - insofern ist die israelische Palästinapolitik extrem antisemitisch.

Hatten wir schon im Speakers Corner. Blüm wurde auch nicht als Antisemit bezeichnet. ;)

Nein, Büm nicht. Aber zum Beispiel Möllemann. Wobei der andere Böcke geschossen hat...
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 14:36
Ich weiß - insofern ist die israelische Palästinapolitik extrem antisemitisch.
EDIT:
Eben nicht, weil sich das antisemitisch genauso nur auf die Juden bezieht.   Ist schon wieder so ne blöde Definitionskiste, bei der die wortwörtliche Bedeutung nicht mehr viel mit der Definitionsbedeutung zu tun hat.
Zitat
Nein, Büm nicht. Aber zum Beispiel Möllemann. Wobei der andere Böcke geschossen hat...
Müllmann ist meiner Meinung nach ein ganz blödes Beispiel... aber das wird dann wirklich OT. :)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: carthoz am 19.03.2004 | 14:37
Diese ganzen Vorwürfe bzgl. Antisemitismus gehen mir enorm auf den Geist. Am besten, wir lassen das jüdische Volk von jetzt an aus sämtlichen Theater- und Filmproduktion komplett raus, denn sonst besteht ja die Gefahr der Volkshetze. Es würde uns auch einiges an Diskussionen ersparen. Natürlich wäre das auch antisemitisch, da wir die Juden vernachlässigen würden, aber irgendwas ist ja IMMER antisemitisch.


ich würde jetzt ja gerne "amen, bruder" sagen, aber da das hebräisch ist, könnte man mir da einen strick draus drehen...  ::)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 14:46
Ich weiß - insofern ist die israelische Palästinapolitik extrem antisemitisch.
EDIT:
Eben nicht, weil sich das antisemitisch genauso nur auf die Juden bezieht. 

Urks - ich hab grad nochmal den anderen Post von dir angesehen - wer lesen kann ist klar im Vorteil...mein Fehler...streich die Bemerkung von mir also wieder

Müllmann ist meiner Meinung nach ein ganz blödes Beispiel... aber das wird dann wirklich OT. :)
OK - wobei ich von dem auch wenig bis gar nichts halte ;)

Um auch noch was zum eigentlichen Thema zu sagen:
Ich finde den Wirbel der um den Film gemacht wird völlig überzogen. Ich hab ihn noch nicht gesehn, und werde aus auch nicht tun. Wozu auch? Die Leidensgeschichte ist mir wohl bekannt und ich brauche mir nicht die Folterungen en Detail anzusehen, um meinen Voyeurismus zu befriedigen - was imho genau der Grund für den Erfolg dieses Films ist!
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 14:50
vielleicht solltest du dir den Film ansehen um dir selber ein Bild zu machen woher der Erfolg kommt...oder der Wirbel
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vash the stampede am 19.03.2004 | 14:51
Also ich will den Film wegen den Gore-Effekten sehen. Die Geschichte interessiert mich weniger. Kennt man doch, oder?
Vielleicht konvertiere ich ja nach dem Film. Mal schauen!
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 14:51
Zu dem Film kam vorgestern ein sehr guter Beitrag und ein sehr interessantes Interview in der Sendung "kulturzeit" in 3Sat
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/63768/index.html
(Auf der linken Seite ist ein Link zum Interview. Den kann ich nur empfehlen!)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 14:53
Nun ja - ich hab ein Making of gesehen und diverse Ausschnitte. Genügt mir soweit - jedenfalls reicht mir das für die Entscheidung, mein Geld nicht dafür auszugeben.
Nochmal: Die Geschichte kenn ich, und ne bildliche Darstellung davon brauche ich persönlich nicht.

Edit:
Also ich will den Film wegen den Gore-Effekten sehen. Die Geschichte interessiert mich weniger. Kennt man doch, oder?
Vielleicht konvertiere ich ja nach dem Film. Mal schauen!

Genau mein Reden - nur daß ich die Gore-Effekte nicht sehen will.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:01
...irgendwas ist ja IMMER antisemitisch.

Ich werde mir den Film allein schon interessehalber anschauen, da die Pressemeinungen so weit auseinanderklaffen.
Ja, ich finde es auch mehr als albern, dass- egal was man macht- es immer auf Antisemitismus hinausläuft. Jetzt darf man nicht mal mehr die Bibel verfilmen (als wärs das erste mal), ohne an den Pranger gestellt zu werden.
Eigentlich sollten den Film nur Leute schaun, die entweder an die Bibel glauben, oder einfach einen interessanten Film sehen möchten. Hey, wer darauf besteht seiner Glaubensrichtung treu bleiben zu müssen- bitte, bleibt Zuhause und lest oder betet!
Sofern man an den Inhalt der Bibel glaubt, ist das doch einfach nur noch ein historisches Dokument und gar nicht verwerflich. Die Bibel wird doch auch nicht verboten.
Jeder akzeptiert (im normalen Leben) die Glaubensrichtung des anderen, und Intoleranz ist doch wohl echt das Letzte. Im Endeffeckt genau das, was die Juden uns immer vorwerfen- und nun kommt es doch von denen.

Der Film wird von mir natürlich geschaut- gerade WEIL "man" sich so aufregt. Das muß doch unterstützt werden.
(übrigens habe ich die Bibelfilme immer gern zu Weihnachten geschaut)

Was auch gerade für die Amis typisch ist: Die Herrschaften regen sich natürlich besonders auf, weil sie das alte Testament gar nicht kennen, denn in USA liest man ja nur die neue, saubere Version. Hier wird man ja schon als kleines Kind in die ganze Geschichte eingeführt. Für Europa sollte das also nicht so ein Problem sein. Ärgerlich, dass es doch so ist......

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vash the stampede am 19.03.2004 | 15:03
Zitat
Genau mein Reden - nur daß ich die Gore-Effekte nicht sehen will.

Ich glaube das ist genau der Streitpunkt des Films. Die sehen die Szenen als ausgesprochen gut und eindrucksvoll an, andere empfinden sie einfach nur penetrant und überzogen.

Sagen wir es mal so, warten wir auf die Verfilmung von Mohammed Leben und schauen dann weiter. Ich frage mich nur wer die Hauptrolle spielen könnte.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Raphael am 19.03.2004 | 15:05
Ich guck ihn mir an.

"Kenne deinen Feind" würd ich sicher nicht so sagen, aber die Standpunkte Anderer kennen, Argumente haben und eine eigene Meinung zu einem Film, der möglicherweise Christen auf der ganzen Welt beeinflusst, das ist für mich wichtig.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 15:08
Was auch gerade für die Amis typisch ist: Die Herrschaften regen sich natürlich besonders auf, weil sie das alte Testament gar nicht kennen, denn in USA liest man ja nur die neue, saubere Version. Hier wird man ja schon als kleines Kind in die ganze Geschichte eingeführt. Für Europa sollte das also nicht so ein Problem sein. Ärgerlich, dass es doch so ist......

Öhm, naja - aber die Leidensgeschichte Christi gehört ganz eindeutig zum neuen Testament.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Jens am 19.03.2004 | 15:10
Also im Kino ansehen tue ich nur die Filme die aufgrund bombastischer Effekte in meinem kleinen Heimkino nicht gut rüberkommen (z.B. Herr der Ringe etc, vielleicht auch Troja - aber das ist ein anderes Thema) "Die Passion Christi" soll, so weit ich weiß nicht solche bombastischen Effekte in Bild und Ton bieten und somit schaue ich den mir dann zu Hause an.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:11
...eine eigene Meinung zu einem Film, der möglicherweise Christen auf der ganzen Welt beeinflusst, das ist für mich wichtig.
Meinst Du wirklich, dass dieser Film Christen beeinflusst? Ich denke kaum.
Das einzige, was passiert ist, dass man den Film zu brutal findet (was ich "noch nicht" beurteilen kann) oder in wirklich tiefer Trauer über den grausamen Tod Jesu das Kino verlässt.
Manchmal ist Gewalt das ehrlichste an historischen Filmen, ich hoffe nur, dass Mel nicht so sehr überzogen hat, dass er das ganze Stück damit wieder unglaubwürdig gemacht hat.
Naja, Braveheart war auch brutal, aber noch völlig im Rahmen.....
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:14

Öhm, naja - aber die Leidensgeschichte Christi gehört ganz eindeutig zum neuen Testament.
Nur an Brutalität übertrifft das alte Testament das neue doch wohl bei weitem.....


Mal noch was anderes: Wieso sind wir eigentlich antisemitisch, wenn wir den Tod eines Juden betrauern? Oder war Jesus jetzt doch keiner von ihnen?!
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 15:20
Mal noch was anderes: Wieso sind wir eigentlich antisemitisch, wenn wir den Tod eines Juden betrauern?
Gegenfrage: Wer behauptet das?
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 15:22
Nur an Brutalität übertrifft das alte Testament das neue doch wohl bei weitem.....

In der Tat - da ging's noch richtig zur Sache ;)

Mal noch was anderes: Wieso sind wir eigentlich antisemitisch, wenn wir den Tod eines Juden betrauern? Oder war Jesus jetzt doch keiner von ihnen?!

Natürlich war Jesus Jude, was denn sonst? Das Christentum gabs ja schließlich erst nach seinem Tod. Und die Antisemitismusvorwürfe wurden ja erhoben, weil den Juden die schuld am Tod Jesu gegeben wird. Andererseits ist es meines Wissens doch historisch verbürgt, daß die Todesstrafe von jüdischen Rabbinern gefordert wurde - oder irre ich mich da?
Ist es also antisemitisch, Tatsachen festzustellen, noch dazu 2000 Jahre alte Tatsachen? Außerdem ist die Forderung nach der Todesstrafe doch verständlich, wenn man sich betrachtet, wie Jesus auf die Machthaber gewirkt haben muss: Ein Unruhestifter und religiöser Fanatiker, der sich selbst zum König ausgerufen hat.
Von daher sehe ich nichts antisemitisches darin zusagen, daß Juden den Tod Jesu gefordert haben. Zumal die Römer ihre Hände sicher nicht in Unschuld gewaschen haben, wie Pilatus das so blumig behauptet.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Raphael am 19.03.2004 | 15:29
...eine eigene Meinung zu einem Film, der möglicherweise Christen auf der ganzen Welt beeinflusst, das ist für mich wichtig.
Meinst Du wirklich, dass dieser Film Christen beeinflusst? Ich denke kaum.

Doch, kann ich mir vorstellen. Aber eine Meinung hab ich erst, wenn ich ihn gesehen habe.

Ich glaube schon daran, dass auch Sachverhalte, die man schon kennt, in ein neues Licht gerückt werden, je nach dem wie sie in den Medien dargestellt werden. Ich glaube, dass die Medien einen Einfluss auf die Menschen haben.

Das einzige, was passiert ist, dass man den Film zu brutal findet (was ich "noch nicht" beurteilen kann) oder in wirklich tiefer Trauer über den grausamen Tod Jesu das Kino verlässt.

Ja, kann auch sein. Also, dass der Film überhaupt nichts neues bringt und rein emotional wirkt. Dann wäre der Einfluss auf die Christen tatsächlich nicht gross. Trotzdem könnte er unmittelbarer sein, alleine wegen dem Medium Kinofilm. Ich könnte mir in dem Fall eine zusätzliche Emotionalisierung (was für ein Wort ::)) vorstellen ... schon reichlich Sprengstoff bei der momentanen Lage.

Manchmal ist Gewalt das ehrlichste an historischen Filmen, ich hoffe nur, dass Mel nicht so sehr überzogen hat, dass er das ganze Stück damit wieder unglaubwürdig gemacht hat.
Naja, Braveheart war auch brutal, aber noch völlig im Rahmen.....

Wir werden sehen.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:30
Gegenfrage: Wer behauptet das?

Ganz einfach: Diejenigen, die uns am liebsten den Film verbieten würden. Ich seh ihn mir doch nicht an, weil ich ein blutiges Schlachtfest anschauen will. Mich interessiert die Geschichte, obwohl ich nicht an den Bibelschund glaube.
Aber warum sollte ich mich vor so etwas verstecken?
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 15:32
Natürlich war Jesus Jude, was denn sonst? Das Christentum gabs ja schließlich erst nach seinem Tod. Und die Antisemitismusvorwürfe wurden ja erhoben, weil den Juden die schuld am Tod Jesu gegeben wird. Andererseits ist es meines Wissens doch historisch verbürgt, daß die Todesstrafe von jüdischen Rabbinern gefordert wurde - oder irre ich mich da?
Äh... der Reihe nach. Der Vorwurf an die Juden, dass sie Jesus umgebracht haben, war der Hauptgrund für die Judenverfolgung im Mittelalter und darüberhinaus. Von daher ist es sehr wohl antisemitisch zu behaupten, dass die Juden Schuld an Jesu Tod haben und damit alles "böse Menschen" sind.
Vom neuen Tesatment sind Herodes und Pontius Pilatus als echte Personen verbürgt, Der Rest ist so ne Sache... selbst bei Pontius Pilatus wurde eine äh... Charakteränderung gemacht, damit eine stärkere Abgrenzung zu den Juden stilisiert werden konnte. Er war keineswegs der nette, großzüge Statthalter, wie er in der Bibel dargestellt wurde und so weit ich weiss ist kein Fall bekannt in dem der irgendein römischer Statthalter in Jerusalem sich bei der Todesstrafe reinreden gelassen hat...
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 15:33
Ganz einfach: Diejenigen, die uns am liebsten den Film verbieten würden. Ich seh ihn mir doch nicht an, weil ich ein blutiges Schlachtfest anschauen will. Mich interessiert die Geschichte, obwohl ich nicht an den Bibelschund glaube.
Aber warum sollte ich mich vor so etwas verstecken?

Provokative Frage:
Wenn dich nur die Geschichte interesiert, warum liest Du es dann nicht nach?

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:33

 Ich glaube, dass die Medien einen Einfluss auf die Menschen haben.

Ja, leider!  >:(
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 15:37
Ganz einfach: Diejenigen, die uns am liebsten den Film verbieten würden.
Nee...
Die behaupten, dass die Charakterisierung aller wichtigen Juden im Film als böse Oberfieslinge antisemitisch ist. D.h. nach ihrerer Meinung wird durch den Film eine bestimmte negative Haltung den Juden gegenüber suggeriert werden. Das hat nicht direkt etwas mit dem Tod Jesu und den Trauer darüber zu tun...
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 15:37

 Ich glaube, dass die Medien einen Einfluss auf die Menschen haben.

Ja, leider!  >:(
Dir ist bewusst, dass Filme auch zu den Medien gehören?
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:38
Provokative Frage:
Wenn dich nur die Geschichte interesiert, warum liest Du es dann nicht nach?


Gelesen: Schon geschehen!
Aber nun interessiert mich doch sehr, was an diesem Film so gravierend ist, dass man ihn so zerreissen muss, wenn man es sich bei der Bibel nicht erlaubt. Ich meine, wir kennen die Geschichte, aber erst jetzt wird darüber diskutiert......
Und, wie ich schon erwähnte: Ich mag Bibelfilme. Die hab ich schon als Kind gern gesehen.
Wir leben halt in einer von Medien dominierten Welt, darum schreiben wir uns auch keine Briefe auf Papier, sondern sitzen am Computer und schreiben übers Net....  ;)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Raphael am 19.03.2004 | 15:39
Ja, leider!  >:(

Sieh's positiv: Das GroFaFo zählt auch zu den Medien! ;)

Gewisse Sendungen und Filme haben sogar einen ausgesprochen positiven Einfluss auf die Menschen; mich hat zum Beispiel "Gandhi" sehr geprägt ... Wissenschaftssendungen wie nano finde ich klasse. Ich bin der Meinung dass die viel mehr Leuten gut tun würden, als sie tatsächlich gucken.  :)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:44
@ Chr. P.:Ich habe auch geschrieben, dass ich denke, dass der Film bewirkt, dass man einfach den Tod Jesu betrauert. Dazu sind historische Filme doch da: Zum erinnern. Aber eben nicht, wenn man am liebsten verbieten möchte, dass er überhaupt gezeigt wird. DAS meinte ich!

Dir ist bewusst, dass Filme auch zu den Medien gehören?

Ja, und leider gibt es auch die Art von Filmen, die ich nicht empfehlen würde. Aber es ist immer noch ein Unterschied zwischen dem, was mir eine Geschichte erzählt, und dem, was ein Journalist meint mir aufs Auge drücken zu müssen. Ich finde es teilweise eine ausgemachte Frechheit, wie unsachlich und verlogen angeblich informative Nachrichtenblätter so sein können.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 15:48
Äh... der Reihe nach. Der Vorwurf an die Juden, dass sie Jesus umgebracht haben, war der Hauptgrund für die Judenverfolgung im Mittelalter und darüberhinaus. Von daher ist es sehr wohl antisemitisch zu behaupten, dass die Juden Schuld an Jesu Tod haben und damit alles "böse Menschen" sind.

Daß die Juden als Allgemeinheit "Schuld" am Tode Jesu sind hab ich nicht behauptet, und daß die Mittelalterlichen Pogrome damit begründet wurden ist mir bekannt. Wer heute allerdings solche Argumente bringt disqualifiziert sich in meinen Augen selbst - selbst WENN die Juden als gesamtes Volk/Religion kollektiv den Tod Christi gefordert hätten: Das ist 2.000 Jahre her - in meinen Augen ist es verjährt.
Fakt ist doch wohl aber, daß die Todesstrafe von gewissen Interessengruppen (auch auf Seiten der damaligen jüdischen Bevölkerung) gefordert wurde, weil sie ihre Position gefährdet sahen. So etwas ist, in leicht veränderter Form heute noch allgemeines politsches Gebahren - man vergleiche nur die Inhaftierung von Nelson Mandela durch das Regime in Südafrika.

Er [Pilatus] war keineswegs der nette, großzüge Statthalter, wie er in der Bibel dargestellt wurde und so weit ich weiss ist kein Fall bekannt in dem der irgendein römischer Statthalter in Jerusalem sich bei der Todesstrafe reinreden gelassen hat...

Darüber bin ich mir auch im klaren - hatte ich in meinem Post auch erwähnt. Ich könnte mir schon vorstellen, daß er sich ein wenig hat beeinflussen lassen, um die Unruhen in der Bevölkerung gering zu halten und ähnliches, oder vielleicht auch gute alte Bestechung, aber letztendlich war das Todeurteil seine Entscheidung.

Ich hatte ja nur gesagt, daß gewisse Interessengruppen (auch auf jüdischer Seite) den Tod Jesu gefordert haben. Das ist nun mal ein Fakt. Damit will ich nicht werten und auch nicht verurteilen.
Und nochmal: Selbst wenn ich es verurteilen wollte: Das ist 2000 Jahre her. Das hat mit den heutigen Juden eh ncihts mehr zu tun - ich will mich schließlich auch nicht für Greueltaten während der Kreuzzüge (udn da gabs sicher genug von) verantwortlich machen lassen.

Und zu guter Letzt: Wäre Jesus nicht am Kreuz gestorben, hätte sich dann das Christuntum überhaupt entwickeln können? Von daher sollte mittelalterlicher Hardcore-Christ doch dankbar dafür sein, statt zu hetzen.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 19.03.2004 | 15:50
Manchmal ist Gewalt das ehrlichste an historischen Filmen, ich hoffe nur, dass Mel nicht so sehr überzogen hat, dass er das ganze Stück damit wieder unglaubwürdig gemacht hat.
Naja, Braveheart war auch brutal, aber noch völlig im Rahmen.....
Braveheart war teilweise schon sehr hart, und nach dem, was ich so gelesen habe, wird Die Passion noch ein gutes Stück heftiger. Ich lass mich überraschen...

Wir leben halt in einer von Medien dominierten Welt, darum schreiben wir uns auch keine Briefe auf Papier, sondern sitzen am Computer und schreiben übers Net....  ;)
Ein Briefforum würde ich gerne mal sehen... könnte aber langwierig und höchst kompliziert werden ;D
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 15:54
Ich habe auch geschrieben, dass ich denke, dass der Film bewirkt, dass man einfach den Tod Jesu betrauert. Dazu sind historische Filme doch da: Zum erinnern. Aber eben nicht, wenn man am liebsten verbieten möchte, dass er überhaupt gezeigt wird. DAS meinte ich!
Klar. Deswegen wird ja auch nicht jeder Jesusfilm als antisemitisch bezeichnet.  "Die letzte Versuchung Christi" hat z.B. keinen entsprechenden Vorwurf abbekommen und dort wird der Tod Jesu auch betrauert.
Wie gesagt: Der Antisemitismusvorwurf gilt allein der Charakterisierung der Juden. Ob er gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Ich werde den Film höchstwahrscheinlich nicht sehen. Das hat allerdings alleine mit dem möglichen Brutalitätspotential zu tun. Ich habe bis heute aus den gleichen Gründen "Hannibal" und "Ichi the Killer" auch noch nicht gesehen...
Zitat
Ja, und leider gibt es auch die Art von Filmen, die ich nicht empfehlen würde. Aber es ist immer noch ein Unterschied zwischen dem, was mir eine Geschichte erzählt, und dem, was ein Journalist meint mir aufs Auge drücken zu müssen. Ich finde es teilweise eine ausgemachte Frechheit, wie unsachlich und verlogen angeblich informative Nachrichtenblätter so sein können.
Da bin ich auch Deiner Meinung. Allerdings ist meiner Meinung nach immer der Geschichtenerzähler (also sowohl der Journalist der einen Artikel schreibt als auch der Regisseur der einen Film dreht) kritisch zu hinterfragen.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 19.03.2004 | 15:54
Zitat
Wäre Jesus nicht am Kreuz gestorben, hätte sich dann das Christuntum überhaupt entwickeln können? Von daher sollte mittelalterlicher Hardcore-Christ doch dankbar dafür sein, statt zu hetzen?
Wohohho, immer langsam Preacher!
Du benutzt Logik, und die ist bei allem, was mit Religion zu tun hat, fehl am Platze.

@Del OBrennan
Es geht übrigens nicht darum, dass in de mFilm überhaupt Juden vorkommen (das ist ja notwendig), sondern das sie als blutrüstiger Mob und Pilatus als Engel inszeniert werden.
Angeblich zumindest. ich werde ihn heute abend ansehen und meinen Eindruck schildern.


Übrigens hat Gibson nicht ausschließlich die Evangelien als Quelle benutzt, sonder auch die verdrehten Phantasien und Visionen zweier vor einigen Jahrhunderten lebender Mönche, die Namen müsste ich nachschauen.

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 15:54
Ein Briefforum würde ich gerne mal sehen... könnte aber langwierig und höchst kompliziert werden ;D
Och, kennst Du nicht diese albernen Briefrollenspieler? *g*
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 16:00
Da bin ich auch Deiner Meinung. Allerdings ist meiner Meinung nach immer der Geschichtenerzähler (also sowohl der Journalist der einen Artikel schreibt als auch der Regisseur der einen Film dreht) kritisch zu hinterfragen.
Natürlich ist immer alles zu hinterfragen, aber mal ganz ehrlich: Jeder halbwegs intelligente Mensch kennt den Unterschied zwischen Film und Realität.
Was in der zeitung steht wird einem nur eben nicht als nette "Geschichte" verkauft, sondern als Tatsache, und das finde ich dreist.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 16:06
@Preacher: Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Mein Kommentar bezog sich auf die mögliche Botschaft des Filmes, die Juden als Oberfieslinge darzustellen, nicht auf direkte Kommentare von Dir. Also kein Antisemitismusvorwurf von mir an Dich. ;) (Ich hätte mich da wohl etwas besser ausdrücken sollen.  :-[)

Wegen der Sache ob ein Jesus am Kreuz notwendig war: http://www.carotta.de/dindex.html ;)

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Preacher am 19.03.2004 | 16:06
Jeder noch so sachliche Bericht ist doch sowieso mehrfach "gefiltert" - durch die persönliche Meinung des Verfassers, die nie vollständig außen vor gelassen werden kann, durch ne Auswahl des Mitarbeiters der Nachrichtenagentur, der entscheidet, was wichtig genug ist, um es weiterzuleiten, durch den Reporter vor Ort, der auch nur ein Mensch ist und somit zwangsläufig eine Meinung und einen eingeschränkten Blickwinkel hat, und zu guter Letzt durch den Leser, der die aufgenommenen Informationen wieder seinem Erfahrungsschatz gemäß interpretiert.

Das ist nun einmal der Mechanismus, nachdem solche Dinge ablaufen - nicht zu ändern. Die Kunst ist es, diese Filter zu durchschauen und sich seine eigene Meinung aus möglichst objektiven Fakten zu bilden. Und dazu ist es unerläßlich, sich Berichte verschiedener Quellen zu den gleichen Ereignissen zu Gemüte zu führen.

Edit:
@CP: Ach so, ok ;)
Interessante These übrigens in dem Link - wenn auch recht unrealistisch in meinen Augen.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: 6 am 19.03.2004 | 16:10
Natürlich ist immer alles zu hinterfragen, aber mal ganz ehrlich: Jeder halbwegs intelligente Mensch kennt den Unterschied zwischen Film und Realität.
Leider gibt es da draussen jede Menge nicht halbwegs intelligente Menschen, die die Geschichte (zumal sie wie hier als besonders authentisch angepriesen wird) eines Filmes für voll nehmen. :-\
Zitat
Was in der zeitung steht wird einem nur eben nicht als nette "Geschichte" verkauft, sondern als Tatsache, und das finde ich dreist.
The passion of Christ eben leider auch... :-\
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 16:14

Wegen der Sache ob ein Jesus am Kreuz notwendig war: http://www.carotta.de/dindex.html ;)



very interessting 8)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 16:19
The passion of Christ eben leider auch... :-\
Das ist aber doch eine Glaubensfrage, da kann man nicht sagen, dass der Inhalt nicht stimmt. Wer weiss das schon?! Ich nicht, auch wenn ich nicht dran glaub. Ich würde allerdings auch nicht behaupten, dass die Geschichte erstunken und erlogen ist. Für einen Christen mag sie genau das sein, was für mich die Neandertaler waren- eine Tatsache!
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 19.03.2004 | 16:25
Zitat
Zitat
The passion of Christ eben leider auch...

Das ist aber doch eine Glaubensfrage, da kann man nicht sagen, dass der Inhalt nicht stimmt. Wer weiss das schon?! Ich nicht, auch wenn ich nicht dran glaub. Ich würde allerdings auch nicht behaupten, dass die Geschichte erstunken und erlogen ist. Für einen Christen mag sie genau das sein, was für mich die Neandertaler waren- eine Tatsache! 


?!?
Dieser Film drückt Mel Gibsons Sicht der Dinge aus!

Und wie schon gesagt hat er ebenfalls noch die Fieberphantasien zweier anderer religiöser Spinner benutzt. Er widerspricht dem Bild, das jede andere historisch (relativ) unvoreingenommene Quelle von Pontius Pilatus zeichent und und und


Davon abgesehen, dass man vorsichtig sein sollte, die Worte "Bibel" und "Tatsache" in einer Aussage zu verwenden ...

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 19.03.2004 | 16:40
Es ist eine Tatsache, das die Bibel das am meisten gedruckte Buch der Welt ist. ..... ;D
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Meister Analion am 19.03.2004 | 16:42
Wieso reißt der blöde Friedmann sein Maul schon wieder so weit auf? Der soll doch gefälligst bei seinem Koks und illegalen Nutten bleiben!  >:(

Ich bin nut froh, daß Gibson kein Deutscher ist, sonst wären wir alle wieder die bösen Nazis.

Zum Film: Braveheart ist ein Familienfilm dagegen (Kill Bill auch). Es wird eine extrem realistische Gewaltdarstellung und BRutalität gezeigt, und auch das Vergnügen seiner Peiniger. Das ist definitiv kein Unterhaltungsfilm.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 20.03.2004 | 12:29
Tja, ich hab ihn nun gesehen, und bin hin- und hergerissen.

Auf der einen Seite ist es ein solide gemachter Film mit eindrucksvollen Bildern, der einen teilweise mitzunehmen vermag. Auch der Soundtrack war stimmig.

Auf der anderen Seite ist der Film stellenweise schon extrem überzogen (Zeitlupen bis zum Erbrechen, Schockeffekte wie in billigen Horrofilmen), und zudem mit Symbolik vollgestopft (man sieht des öfteren nen Glatzkopf, der den Teufel darstellt, durchs Bild laufen), aber letzteres war wohl zu erwarten.
Die Juden kommen tatsächlich im Endeffekt schlechter weg als die Römer, da auf Seiten der Römer wenigstens ein paar Hauptmänner und Pilatus vernünftig bleiben. Hat natürlich nichts mit Antisemitismus zu tun, ist aber  wohl nicht bibelkonform.

Von den positiven und negativen Seiten mal abgesehen muss man noch sagen, dass der Film eigentliche die 2-stündige Darstellung eines Mannes ist, der geschlagen, getreten, gefoltert, gequält und gesteinigt wird. Natürlich kann Gibson sagen, dass er ja den Leidensweg Jesu abbilden wollte, aber das ist einfach übertrieben.
Es sind gar nicht so explizit dargestellte Szenen an sich, sondern die Tatsache, dass es sich durch den ganzen Film zieht und höchst realistisch dargestellt wird. Die Römer und Juden schlagen und foltern ihn quasi ohne Pause, und freuen sich ungemein. Das hätte nicht sein müssen, man kann den Leidensweg auch anders darstellen.

Wenn man mal kurz nicht sieht, wie James Caviezel misshandelt wird, bekommt man Rückblenden von der Bergpredigt, dem Abendmahl oder anderen Ausschnitten von Jesus Leben gezeigt, was aber nichts daran ändert, dass der Film sich so gut wie nur auf die Leiden konzentriert. Ich hätte nicht gedacht, dass man den Titel so ernst nehmen müsste.

Mein Fazit: setzt zwar tatsächlich neue (wenn auch unnötige) Massstäbe in Sachen Gewalt, ist aber ansonsten überbewertet und den ganzen Rummel im Grunde nicht wert.

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie zur 6. Niederhölle der Film es geschafft hat, ab 16 freigegeben zu werden ::)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 20.03.2004 | 12:59
Stimme EoG im Prinzip zu.
James Caviezel alias Jesus wird den ganzen Film über misshandelt, fast alle Legionäre sind Sadisten, zuviele Zeitlupen, den Teuel häts nicht gebraucht etc.

Nichtsdestotrotz ein sehr intensives Kinoerlebnis, welches eigentlich niemanden (ob nun katholisch oder atheistisch oder sonstwas) beim Ansehen kalt lassen kann.

Doch ist der Film als DIE Jesusverfilmung die zeigen soll, wie es war nicht gerade geeignet. Und der ganze Rummel um den Film letztendlich nur auf das pikante Thema zurückzuführen.

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Teclador am 20.03.2004 | 16:35
Also ich hatte das zweifelhafte Vergnügen den Film schon am Mittwoch in der Sneak Preview zu sehen. Mein Fazit: Absoluter Schrott.

Es gab genau 2 Dinge die ich in der Vorstellung unterhaltsam fand.

1. Alle sitzen und warten gespannt darauf welcher Film kommt. "Passion Christi" dick und fett auf der Leinwand. Ein Stöhnen geht durch die Reihen und zwei meiner Kumpels gröhlen durchs Kino "Hammer the bitch on the cross!"

2. Satan mit seinem kahlrasierten Schädel war echt ein Highlight. Schade dass er nur einmal geredet hat.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 20.03.2004 | 19:38
und zwei meiner Kumpels gröhlen durchs Kino "Hammer the bitch on the cross!"

Naja, wenn man einem Film natürlich mit einer vorneherein so ablehnenden Haltung begegnet, bringt man sich selbstverständlich um den letzten Rest an Filmvergnügen, den ein Film bieten könnte.

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 21.03.2004 | 01:29
Warum?
Ich stand schon vielen Filmen von vorneherein ablehnend gegenüber ... sie konnten mich dann nie entäuschen und haben mich oft positiv überrascht.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 21.03.2004 | 18:10
Aber wenn du dem Film relativ objektiv und ohne Erwartungen anscheust, kannst du auch nicht enttäuscht werden, und noch positiver überrascht sein.

So ist es bei mir zumindest.



Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Meister Analion am 21.03.2004 | 22:29
Wie kommen denn alle nur darauf, daß Pilatus gut wegkommt? Er versucht zwar, Jesus am Leben zu halten, aber nur, weil seine Frau das will. Der Kreuzigung stimmt er dann zu, weil er um seinen eigenen Kopf fürchtet.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 21.03.2004 | 22:34
Nun, im Gegensatz zu den sabbernden, hirntoten römischen Sadisten und dem fanatischen, unnachsichtigen jüdischen Lynchmob strahlt er durchaus als einzig halbwegs normale Person heraus.
Davon abgesehen fürchtet er nicht nur um seinen eigenen Hals, sondern einen Aufstand, der viele unschuldige Menschen das Leben kosten könnte.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Teclador am 22.03.2004 | 01:09
So ist es bei mir zumindest.

Tja du sagst es. So ist es bei dir.
Ich halte es eher mit  Marcel.

Aber ich sag ja nur dass der Film Schrott war, nicht dass er mich nicht wenigstens ein bisschen unterhalten hätte. Man muss dann eben mit dem ein oder anderen Spruch aushelfen. Außerdem ist das ganze eh ein alter Insider aus meienr Clique von daher nicht allzu ernst zu nehmen.

Naja aber die ablehnende Haltung war schon vorher da das stimmt.
Titel: Passion or Phyton?
Beitrag von: Rauthorim am 26.03.2004 | 19:04
"Das Leben des Brian" kehrt in US-Kinos zurück

Mel Gibsons blutiger Jesusfilm "Die Passion Christi" sorgt weiter für Furore und volle Kinos, vor allem in den USA. Als "Gegengift" soll jetzt "Das Leben des Brian", die 25 Jahre alte Bibel-Satire der britischen Komikertruppe Monty Python, erneut in die Kinos kommen.

AP
Komikertruppe Monty Pythons (Terry Gilliam John Cleese, Terry Jones, Michael Palin,1999): "Brian" als Gegengift
Monty Pythons "Brian" ist ein Messias wider Willen. Was er auch tut, er kann sich der Anbetung Erlösungsbedürftiger nicht erwehren. Am Ende bringt ihn das ans Kreuz. Als der Film 1979 herauskam, löste er eine Kontroverse aus, den Komikern wurde Blasphemie vorgeworfen. Nur weil Beatle George Harrison für die Finanzierung einsprang, konnte der Film überhaupt fertig gestellt werden.

Auch heute noch wirkt der tiefschwarze Humor der englischen Anarcho-Komiker. Über Folterung und Kreuzigung werden böse Witze gerissen, etwa wenn ein römischer Legionär Schlange stehende Hinrichtungskandidaten instruiert: "Jeder nur ein Kreuz!".

Als Reaktion auf Mel Gibsons blutiges Religionsdrama "Die Passion Christi" will Rainbow Media, der britische Vertrieb, dem die Rechte an "Das Leben des Brian" gehören, den Film jetzt erneut in amerikanische Kinos bringen. Als "Gegengift gegen all die Hysterie um Mels Film", wie Rainbow-Präsident Henry Jaglom der BBC sagte.

Die noch lebenden Mitglieder der Komikertruppe hätten sich mit der Wiederbelebung zum 25.Geburtstag des Films einverstanden erklärt, sagte Jaglom. Auch zu Promotion-Arbeit für den Neustart seien die englischen Spaßmacher bereit. Alle seien der Meinung, dass "jetzt ein guter Zeitpunkt dafür ist", so Jaglom gegenüber der BBC.

Die Werbung für den Film wird direkt auf Gibsons Jesus-Film Bezug nehmen, mit Werbezeilen wie "Mel oder Monty?" und "Passion oder Python?". Trailer für den Film sollen bald wieder in US-Kinos zu sehen sein - ab Karfreitag.

Quelle: Passion or Phyton? (http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,292144,00.html) ;D
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 26.03.2004 | 19:10
am So laeuft auf C4 eine Doku "Mel Gibson - God's Lethal Weapon"  ich bin ja mal gespannt auf deren Aussage zum Film
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 26.03.2004 | 19:11
Geil ;D
Auch ich habe während des Films hin und wieder an den alten Klassiker gedacht ::)

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 27.03.2004 | 17:08
Zweiter Herztod bei Jesus-Film

http://www.netzeitung.de/entertainment/movie/278825.html

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 27.03.2004 | 19:27
stellt sich die frage: WAS sollte man zuerst gucken? ::)
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 13.04.2004 | 23:13
Einer der wenigen Fime, bei denen ich Bauchweh wegne zu viel explizieter Gewaltdarstellung bekam. Klar, ich kann mir einen Splatter-Movie ansehen, und Tränen lachen, aber bei "Passion Christi" bekam ich Bauchweh. Abgesehen davon dass kein Mensch solche Qualen überlebt, da hilft ihm auch der fette "Sohn Gottes"-Bonus nix.

Aber jetzt mal im Ernst: Was muss sich ein Andersgläubiger denken, der den Film sieht? Ich möchte jetzt nicht auf dem Antisemitismus Vorwurf eingehen, der wurde hier und in anderen Medien schon genug diskutiert. Was, wenn ein (nicht extrem) gläubiger Muslim den Film sieht, der sich zwar mit seiner Religion etwas auseinandergesetzt hat, aber von dieser christlichen keine Ahnung hat?
Dazu hätte ich gerne etwas gelesen, bzw. Meinungen. Vielleicht gibt es in diesem Forum wen, der nicht chridtlich aufgewachsen ist, und den Film gesehen hat?

Irgendjemand hat es schon erwähnt: "Warten wir auf eine Verfilmung von Mohameds Leben". Soweit ich weiss, starb der -reölativ friedlich- in den Armen seiner Lieblingsfrau. Bei ihm gab es keine "Passion", im Sinne von Jesus Leiden.

Gruß
Ondi

P.S.: Ja, ich kenne ein paar Leute, die zum Buddhismus konvertiert sind, aber die sind nichtdestotrotz in einer christlichen Umgebung aufgewachsen. Und, nein, ich habe mit keinem Muslim ein so gutes Verhältnis, als dass ich ihm den Film zeigen könnte, um mir danach seine Meinung anzuhören.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Dash Bannon am 14.04.2004 | 00:06
so war heute drin...
antisemitisch war der Film meines Erachtens nicht. soviel dazu


Die Gewalt war teilweise 'überzogen' sag ich mal, ich hatte den Eindruck, dass die Gewalt an manchen Stellen gezeigt wurde um die Gewalt zu zeigen und nicht um eine Geschichte zu erzählen.
Die Passion Jesu Christi war natürlich ein Leidensweg, aber an mancher Stelle hätte es auch weniger eindeutig sein können.
Ob mir der Film 'gefallen' hat kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, da ich hier keine Massstäbe für 'Gefallen' setzen kann.
Der Film berührt auf jeden Fall, er ist sehr 'fesselnd' und zumindest ich habe aufmerksam im Kino gesessen.
Ob dieser Film 'historisch korrekt' ist, kann und will ich nicht beurteilen und 'glaubwürdige Quellen' sind so ne Sache, vielleicht sind die in 25 Jahren schon nicht mehr 'glaubwürdig'
Nun ich bin nunmal gläubig und für mich ist Jesus eine wichtige 'Erscheinung', weniger seine Person, als seine Botschaft, ob er jetzt mit 5,mit 15 oder mit 25 im Tempel gesprochen hat ist nicht wichtig, ob er auf nem Berg oder auf nem Boot oder auf ner Strasse gepredigt hat ist auch nicht so wichtig, wichtig ist was er gepredigt hat.
Ähnlich auch mit der Passion, er hat Leiden müssen um 'uns' zu Erlösen, dass er dafür intensiv leiden musste ist klar, ob es so dargestellt werden muss wie Gibson das getan hat ist ne andere Sache.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Kaymac am 20.04.2004 | 09:55
Ich werd mir den Film definitiv nicht ansehen, aus Prinzip nicht, ich lehne Missionierung ab und Gibson will im Prinzip genau das erreichen, der Mann ist katholischer als der Papst!
Ich kann mir Filme ansehen die gut gemacht sind, auch wenn er mitspielt, aber diese angebliche Religionsauslegung muß nicht sein.
Meiner Meinung nach wird Gibson zu einem zweiten Charlton Heston werden, nur in katholischer Lackierung!
Pikantes Detail, seine Frau ist Protestantin, auf die Frage was er davon hält antwortete er in einem Interview das ihm das leid tut, weil sie nach ihrem Tod in der Hölle landen wird, das war nicht als Scherz gemeint!
Also Mel-ich-bin-ja-ach-so-heilig Gibson kann von mir auch seinen Film heiligsprechen lassen und ansonsten soll er mit der Indoktrinierung schleunigst wieder aufhören.

BTW: Es gibt einen ich glaube arabischen Film über Mohammed, da die bildliche Darstellung des Propheten im Islam verboten ist, wurde der Film aus der Perspektive des Propheten gedreht, die Kamera ist das Auge oder die Augen des Propheten. Es gab vor Jahren mal ein paar Ausschnitte davon in der Kulturzeit.


Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 20.04.2004 | 12:45
Ich werd mir den Film definitiv nicht ansehen, aus Prinzip nicht, ich lehne Missionierung ab und Gibson will im Prinzip genau das erreichen, der Mann ist katholischer als der Papst!
Bzgl. der Frage, ob er das erreichen wollte, bin ich mir noch nicht so sicher, aber schaffen tut er's definitiv nicht.

Zitat
Ich kann mir Filme ansehen die gut gemacht sind, auch wenn er mitspielt, aber diese angebliche Religionsauslegung muß nicht sein.
Siehe oben.
Was heisst schon Religionsauslegung? Der Film erzählt davon, wie man einen Körper möglichst effizient zu Brei verarbeitet.
Der Inhalt an sich legt überhaupt nichts neu oder interessant aus, sondern besteht aus Bibelpassagen, die mehr oder weniger originalgetreu gedreht wurden.
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Vandal Savage am 21.04.2004 | 12:29
Ich denke auch nicht, dass Missionierung hinter dem Film stand oder steht.
Denn er hat wirklich wenig mit dem Christentum zu tun. Außer das die Hauptperson der Mensch ist, auf den die Religionsstifter wie z.B. Paulus sich viel später berufen werden.
Und kein unentschlossener Moslem oder Buddhist wird sich nach Anschauen des Films denken: "Cool, ich konvertiere."

Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Jens am 21.04.2004 | 13:00
Nee, aber vielleicht wird er sich denken: Hey, der ist ja auch für mich gestorben...
Titel: Re: Die Passion Christi
Beitrag von: Gast am 21.04.2004 | 18:10
Ist er ja auch.