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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Pen & Paper - Umfragen => Thema gestartet von: Detritus am 24.03.2004 | 08:20

Titel: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Detritus am 24.03.2004 | 08:20
Okay das ganze ist dadurch aufgekommen das ich eine Gruppe habe in der es heist : Na das hab ich jetzt nicht gesehen Würfel mal nochmal. Also in der der Charakter eine Überlebensrate von 100% hat unabhängig davon wie unwarscheinlich es ist.
Hat sich der Charakter dann doch mal so verrannt das er eigentlich sterben müsste dann wacht er halt wieder auf... (hierzu sei noch gesagt das Anfänger daraus rausgenommen seien. Bei denen ist es normal das Sie aufwachen, die müssen auch noch lernen) ::)
Als Kontrast dazu habe ich in einer Gruppe gespielt deren Mottos lauten: Gesagt getan; S1: Ich sehe nach wie es in dem Orklager aussieht. SL: okay du stehst drin und dir wird die Kehle durchgeschnitten. Nächster. (so hart natürlich nicht aber als Bsp. ned schlecht.) Oder halt: Schlecht gewürfelt , nochmal schlecht gewürfelt. SL: Sieht schlecht aus. Du bist Tod. :P
Also wie sieht das bei euch aus?
Was haltet ihr davon?
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Selganor [n/a] am 24.03.2004 | 08:26
In unserer Freitagsrunde (D&D) sind waehrend dem aktuellen Abenteuer in EINEM Encounter (die Gruppe wurde unvorbereitet zu Hause ueberrascht, 2 Charaktere waren kaum ausgeruestet) zwei Charaktere gestorben (einer schon in Runde 2 der Begegnung)
Das konnte von der Klerikerin der Runde zwar wieder "behoben" werden, aber jetzt hinken die "Toten" halt einen Level hinterher...

Charaktere sterben bei mir recht selten (als Spieler wie als Spielleiter) denn wenn man ein wenig "taktisch" an die Sache rangeht laesst sich so was verhindern.

Komplett ausschliessen (also ein "Noe... du bist doch nicht tot... es sah nur so aus...") gibt es bei mir nur unter ganz bestimmten Umstaenden (oder in Settings in denen es "passt")
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Dash Bannon am 24.03.2004 | 09:20
selten, höchte selten stirbt mal ein Char.
eine Überlebensgarantie hat zwar auch keiner, aber so sang und klanglos stirbt mir keiner.
Zudem spiele ich keine Systeme in dennen ein Kleriker alles heilen kann und es ab nem gewissen Level kaum noch die Chance gibt, den Chars überhaupt irgendwie beizukommen.
Aber alles in allem kann durchaus mal einen das zeitliche segnen, aber wirklich nur recht selten (zudem spielen wir jetzt nicht soo oft, da wäre es fatal wenn regelmässig ein Char sein Leben aushauchen würde)
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Dr.Online am 24.03.2004 | 10:18
na klar ... während des Preludiums ... lässt sich bei Vampire meist schwer vermeiden ... also 1-2 spielabende  :P
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Boba Fett am 24.03.2004 | 10:37
Bei mir sterben Charaktere nur sehr selten.
In den letzten 2-3 Jahren ist mal einer oder zwei gestorben.
Es hängt aber auch vom Setting ab.
Cyberpunk ist härter als SpaceOpera, beispielsweise.
Grundsätzlich muss jemand bei mir schon etwas gravierendes falsch machen, oder als Spieler sein okay für den Tod seines Charakters geben.
Wobei meine Spieler es imho nicht wissen, dass ich mir Mühe gebe, sie nicht bei jeder Kleinigkeit drauf gehen zu lassen. Denn sie verhalten sich teilweise arg paranoid...
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Gast am 24.03.2004 | 10:38
Nur wenn die Charaktere sich äußerst dämlich anstellen, sonst eigentlich nicht.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Samael am 24.03.2004 | 10:41
Dass kommt auf den SL an. Bei mir als SL sterben Charaktere eigentlich nie.

EDIT:
Jedenfalls in den Kampagnen. Bei One-shots sieht das anders aus.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: 6 am 24.03.2004 | 10:51
Bei mir als SL sterben Charaktere sehr selten (Ausnahme One-Shots oder die Spieler wollen ihren Charakter sterben lassen). Mir ist es lieber die Spieler machen Fehlen und planen dafür nicht zu viel, als dass die Spieler wie die Profis versuchen jede mögliche Schwachstelle ihres Planes abzuklopfen (wie erst vor kurzem bei Continuum :-\).
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Vale waan Takis am 24.03.2004 | 11:00
Auch bei mir sterben Chars sehr sehr selten. Außnahmen dabei wie schon des öfteren gesagt One-Shots (da sind die Überlebenswahrscheinlichkeiten eher gering  ;)).
Weitere ausnahmen frühere Übungssessions (z.B. die ersten 2-3 Space Gothic Versuche, wo es trotz hoher Charsterblichkeit fast allen Spass gemacht hat).

Mitlerweile finde ich es dämlich wenn ein Char einfach nur durch Würfelpech stirbt auch wenn ich persönlich es nicht völlig ausschließen möchte, denn in Kämpfen mit Gegnern, die einem Gewachsen sind entscheidet nun mal der Zufall gewaltig mit -> Würfelpech und Zwischengegner zusammen können also schon mal zum ableben führen.

Noch schlimmer finde ich aber "unsternbliche" Charaktere, Systeme mit Lebensspendenden Kleriken an jeder Ecke etc. *würg*
Dann sterb ich doch lieber in Würde...
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Selganor [n/a] am 24.03.2004 | 11:07
Noch schlimmer finde ich aber "unsternbliche" Charaktere, Systeme mit Lebensspendenden Kleriken an jeder Ecke etc. *würg*
Dann sterb ich doch lieber in Würde...
Naja... SOO wild ist das in D&D auch nicht.
Durch die Wiedererweckung der beiden Toten (wovon einer nur gestorben ist weil er zwei Rettungswuerfe versiebt hat) ist die Gruppe fast komplett pleite  ;)
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Vale waan Takis am 24.03.2004 | 11:11
Nur wird das halt des öfteren sehr sehr anders gespielt...

Oh es ist jemand tot, nichts wie zum Kleriker (aber auch nur wenn die Gruppe selbst niemanden hat der das kann). Geld ist eh genug da oder der Kleriker schuldet uns eh was oder wir erledigen einen Auftrag oder...
Nee nee nee
Für mich ist das nix
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Raphael am 24.03.2004 | 11:23
Stichwort D&D: Ging mir auch schon auf die Nerven, dass man in dem System nicht mal in Ruhe tot sein kann und einen neuen Charakter machen, weil einem der Rest der Party immer retten will.  ;)

Vampire: Ich hab nicht vor, meine SC sterben zu lassen, hartes Setting hin oder her.

Star Wars / Space Opera: Bin ich noch nie unplanmässig gestorben ... man hat ja Charakter- und Machtpunkte  ;) Aber ... passt scho.

Shadowrun: Auch dort stirbt praktisch nie jemand. Wenn man allerdings die Werke von William Gibson kennt, hinterlässt das einen etwas schalen Nachgeschmack .... auch die SR-Romane sind recht tough, wenn ich mich recht erinnere ... da stört es eher.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Vandal Savage am 24.03.2004 | 11:28
Meine Chars sterben auch selten, ist aber schon vorgekommen.

Bei mir als Spielleiter kann man als Spieler eigentlich nur sterben, wenn man groben Mist baut, was z.B. noch dazu im krassen Gegensatz zum eigenen Charakter steht.

Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Monkey McPants am 24.03.2004 | 12:10
Shadowrun: Auch dort stirbt praktisch nie jemand. Wenn man allerdings die Werke von William Gibson kennt, hinterlässt das einen etwas schalen Nachgeschmack .... auch die SR-Romane sind recht tough, wenn ich mich recht erinnere ... da stört es eher.

:-\ Stimmt.

Ich hab natürlich auch immer dafür gesorgt, das meine Spieler nicht einfach so abkratzen, aber ein bißchen verstümmeln war bei mir immer drin. Sowas gehört schon dazu, finde ich. (Hab ich auch meinem Bruder geraten, als der vor einiger Zeit das Leiten angefangen hat: "Nein, du solltest sie nicht umbringen. Aber solange du sie nicht umbringst kannst du alles mit ihnen machenwas du willst. >;D )

M
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Selganor [n/a] am 24.03.2004 | 12:25
Stichwort D&D: Ging mir auch schon auf die Nerven, dass man in dem System nicht mal in Ruhe tot sein kann und einen neuen Charakter machen, weil einem der Rest der Party immer retten will.  ;)
Wenn du tot bleiben willst dann kannst du das auch...
Zitat
Shadowrun: Auch dort stirbt praktisch nie jemand. Wenn man allerdings die Werke von William Gibson kennt, hinterlässt das einen etwas schalen Nachgeschmack .... auch die SR-Romane sind recht tough, wenn ich mich recht erinnere ... da stört es eher.
Gibson war ja auch Cyberpunk... Shadowrun ist "Happy-Elfen-Punk" ;D
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Raphael am 24.03.2004 | 12:30
Wenn du tot bleiben willst dann kannst du das auch...

Da gab es echt mal zoff, ich wollte neuen Chara machen und die anderen wollten mich wiederbeleben ...

Zitat
Gibson war ja auch Cyberpunk... Shadowrun ist "Happy-Elfen-Punk" ;D

;D ... 'aight!
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Eye Of Gruumsh am 24.03.2004 | 12:38
Nun, in D&D hab ich es schon öfters geschafft, meine aktuellen HP vollkommen zu ignorieren. Der Tod ist bei dem System halt auch nicht so ernst, sondern eher nervig.

In Vampire sterben Charaktere eher selten, und dann aus guten Gründen. Bei einem SL von uns kann allerdings auch ein Doppelpatzer zum Ableben führen...
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Vandal Savage am 24.03.2004 | 13:09
Aber mit Verstümmelungen, Demütigung und Geisteskrankheiten hingegen hab ich überhaupt kein Problem  >;D

Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Tybalt am 24.03.2004 | 17:55

Gibson war ja auch Cyberpunk... Shadowrun ist "Happy-Elfen-Punk" ;D

Kommt drauf an, was man draus macht. In SR sind bei uns schon ziemlich viele SCs draufgegangen. Ein Schuß aus dem Hinterhalt mit einem Scharfschützengewehr, und der SC verblutet langsam, weil keiner der anderen SCs sich raustraut, da der Schütze nicht zu sehen ist. Ein Überraschungsangriff auf den Troll mit der leichten MG. Oder der Klassiker: SC rennt ungesehen auf die Deckung der Gegner zu, springt rüber, tötet zwei Gegner mit seinem Katana und wird vom dritten niedergemäht. Wir spielen mit wenig Karmapunkten (grundsätzlich hat jeder SC 2 Punkte Karma), da wird SR ganz schnell sehr tödlich.

@Minx: "Ein bißchen verstümmeln" ist u.U. um einiges schlechter als richtig tot. Es kommt auf die Situation an, aber generell würde ich ein sauberes Ende vorziehen. Wenn die Verletzung zu heftig und zu einschränkend ist, kommt schnell Frust auf.

Ansonsten: Die Gefahr des Todes muß da sein. Das heißt, das auch schon mal wer sterben muß. Nicht zu oft, und wenn irgend möglich, mit einer coolen Sterbeszene, aber es muß schon mal jemand bei draufgehen.


Tybalt
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Monkey McPants am 24.03.2004 | 18:13
@Tybalt: Meine Spieler spielen nicht alle Krüppel, wenn es das ist was du meinst. Auch sind die meisten "Verstümmelungen" in der Welt von Shadowrun oft temporär, gibt es doch Gentechnik und Magie. Und ich habe Charaktere auch schon sterben lassen, als das ist kein Problem.

Nur ich als SL hab es lieber wenn Chars länger als nur 5 Runden gespielt werden, auch wenn der Spieler mal Scheiße gebaut hat. Die Narben werden den Char daran erinnern das nächste Mal vorsichtiger zu sein und geben ihm auch mehr Flair, IMO.

M
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Wodisch am 24.03.2004 | 21:46
Die meisten meiner eigenen SCs "leben" noch. Allerdings haben sie alle ein gut Teil Narben usw. abbekommen.
Auch mit Verstuemmelungen kann ein SC noch was reissen, bis sich eine Moeglichkeit findet, das wieder zu heilen (jedenfalls so weit, wie moeglich/noetig).
Was mein Dienstaeltester SC schon alles hatte: Kehle durchgeschnitten (Scheiss Unsichtbare), Finger abgerissen, Fuesse zu Echsen-Krallenfuessen verwandelt (beim Klettern ja ganz hilfreich, aber im Bett 'ne Katastrophe), im Dunkeln leuchtende Augen (aber dafuer wenigstens Nachtsicht), alle Arten von Schnitten, Stichen und Bruechen, Brandwunden.

Wobei wir seit Jahren schon nicht mehr die fuer Anfaenger so unerlaesslichen Heiltraenke dabei haben...
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Gast am 25.03.2004 | 18:47
Bei mir ist das auch schon ewig her, dass mal ein Charakter ins Gras gebissen hat. Trotzdem empfinde ich Runden, in denen das prinzipiell so gut wie nie vorkommt, als langweilig. Ich behaupte einfach mal ein Spieler zu sein, der seinen Charakter sehr gut überleben lassen kann, ohne aus der Rolle zu fallen, und bei vielen erfahrenen Spielern ist das sicher ähnlich.
Aber, wie so vieles, ist das eine Frage des Systems. Wenn ich an Shadowrun zurückdenke (lange her, 1st&2nd ED), da war die Sterblichkeitsrate ungefähr 5x so hoch wie in den meisten Fantasy RPGs, und bei 7te See geht sie gegen Null.
Ein Charakter sollte allerdings nie den Löffel abgeben, weil der SL meint, mal wieder ein Exempel statuieren zu müssen!
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Karl Lauer am 25.03.2004 | 18:54
Tja, meine Erfahrungen decken sich ja mit den meisten der anderen hier im Thread. Ich glaube man kann im allgemeinen sagen das bei One-Shots die Gefahr durch aus besteht, und das bei Kampagnen sich der Char erstmal richtig entwickeln muß. Wenn er das dann nämlich getan hat, dann haben (oder sollten) meistens sowohl Meister als auch Spieler ein Gefühl und eine Vorliebe für den Char entwickelt. Ich denke das könnte man mit eine Buch Serie vergleichen bei der altbekannte Charaktäre immer wieder neue Abenteuer erleben. Da will man ja eigentlich auch nicht lesen wie die dann sterben.

Das für mich als Meister bisher schlimmste Erlebnis war, als ein Spieler einen relativ hohen Char bei einem kleinen nicht unbedingt geplanten Überfall verlor, weil er einfach scheiße Gewürfelt hatte. Gutmütig wie ich war wollte ich dann noch was drehen, aber er beharrte darauf das sein Char jetzt tot ist.
Und das ganze obwohl er den Char schon einige Zeit gespielt hatte und ich ihn schon richtig gut leiden konnte.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Gast am 25.03.2004 | 19:28
In meiner ganzen "Richtigen" Rollenspielerzeit ist mir genau ein Charakter gestorben... weil der Spielleiter unbedingt ein (verdammt schlechtes) DSA-Uralt-Abenteuer (die Orkland-Trilogie, wenn das wem was sagt) spielen mußte. Trotz angreifender Greifenschwärme, psychisch kranken Einhörnen und riesigen Schwärmen von Orks und degenerierten Ex-Elfen hatte mein Charakter bis fast ganz zu letzt überlebt (Phexens Schatzkammer), ich bekam ein (total stimmungsloses und völlig überflüssiges)  mechanisches Muli geschenkt und hatte sowohl auf das Abenteuer als auch das Spiel an sich überhaupt keinen Bock mehr (war mir richtig verlitten worden) und wurde dann vom Spielleiter dazu gezwungen, Russisch Roulette zu spielen...
zum kotzen, das.

An sonsten habe ich noch alle Charaktere, die ich je gespielt habe "durch gebracht", entweder weil die Todesrate generell sehr niedrig war oder weil ich in kritischen Momenten manchmal pervers gut würfeln kann (mit meinem Werwolf habe ich mal einen Thunderwyrm mit einem einzelnen Angriff getötet- dank 16(?) Zehner in Reiner und der richtigen Spezilisierung...)

Als Spielleiter töte ich nie. Charakteree können Selbsmord begehen ("einen Kurzen in einer Zwergenbar bestellen: Selbstmord. Einem Drachen sagen, dass er Mundgeruch hat: Selbstmord. In einer Trollhöhle Witze über große, dumme Schläger machen: Selbstmord. Auf einer Vampirparty Tomatensaft in die Bowle kippen: Selbstmord" usw., usw.) durch strunzblöde Aktionen stirbt ein Charakter, durch Würfelpech in der Regel nicht. Obwohl man Strunzblöde Aktionen durch Würfelglück
 
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Teclador am 25.03.2004 | 19:59
Ich töte Charaktere grundsätzlich nicht, ohne dass ich vorher das OK des Spielers einhole und dann auch ein "würdiges Ende" bastele. Es ist mir auch noch nie passiert dass ich in die Klemme kam, weil ein Charakter den Regeln zufolge tot wäre ich das aber nicht beabsichtigt hatte.

Der Vorwurf, dass Runden ohne Charakter-Tode langweilig wären kann ich leider nicht verstehen. Bisher hab ich nur bemerkt, dass die Gruppen mit Charakter-Toden oft frustriert sind. ;)

Worauf ich übrigens auch allergisch reagiere ist das "Töten für dumme Aktionen". Tut mir Leid aber das hört sich so an als ob hier ein SL mit "Lehrer-Hybris" seine Spieler wegen Inkompetenz abwatschen will.
Es gibt natürlich Aktionen in denen man als SL versucht ist einfach zu denken "Ach Herrje was macht den der Depp wieder". Aber ich bin der Meinung, dass man erstmal kurz nachdenken sollte. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass die Spieler mit denen man am Tisch sitzt ungefähr das selbe Maß gesunden Menschenverstand besitzen wie man selbst. Und wenn man sich dass mal vor Augen führt kommt man schnell zu dem Schluss, dass der Spieler der grade eine, aus Sicht des SL, hirnrissige Aktion starten will eigentlich nur ganz andere Vorstellungen von der Art der Situation, seiner genauen Handlungsweise etc. hat. Ein kurzes klärendes Gespräch wirkt da Wunder.

Und überhaupt sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen was man eigentlich von sich gibt, wenn man sagt "Nur für dumme Aktionen stirbt ein Charakter". Man sagt damit nämlich einem seiner Freunde am Spieltisch ins Gesicht: "Du bist dumm, das haste jetzt davon!".

Und sowas macht man mit Freunden nicht.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Dash Bannon am 25.03.2004 | 20:07
@Teclador

nö sagt man zu nem Freund nicht, aber man kann ihm sagen, wenn er was dummes macht/gemacht hat...vor allem wenn es 'nur' im Rollenspiel war. Da sag ich nem Kumpel schon mal das dies oder jenes ne dumme oder unnötige Aktion war.
Allerdings muss ich gestehen dass ich als SL schon lange keinen Spieler mehr gekillt habe.
Wir hatten da mal ne Zeit da haben wir (ja auch im deftigen Masse ich) oft die Chars gekillt, war halt unsere 'dreckiger Realismus'-Phase...mittlerweile sind wir davon aber wieder weg.
absolut ausschliessen würde ich den Tod eines Chars aber nie und nimmer (wobei ich es da ähnlich wie du halte, ich würde vorher nachfragen, ob der Spieler mit dem Tod seines Chars einverstanden ist)
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Teclador am 25.03.2004 | 20:11
@Dorin: Ja das kannst du ihm sagen. Da gebe ich dir Recht. Das meine ich ja auch mit dem klärenden Gespräch. Aber wenn du seinen Charakter tötest (und es ist immer der SL der den Charakter tötet nicht der Spieler), dann verpasst du ihm einen Nachteil gegenüber seinen Kollegen am Spieltisch nur weil er sich deiner Meinung nach unüberlegt ( dumm ist so ein hartes Wort ;) ) verhalten hat.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Dash Bannon am 25.03.2004 | 20:16
@Teclador: aha ich glaub jetzt hab ichs begriffen wie es gemeint war...ja da hast du natürlich Recht, dass sollte man halt auch nicht dauernd machen und vielleicht nicht gleich beim ersten kleinen Fehler dem Char den Kopf abreissen.
Es gibt ja noch andere Möglichkeiten, die weniger 'permanent' sind
(vielleicht wird der Char eingesperrt, aus nem Land verbannt oder so etwas)
und zur allerhöchsten Not, unterbricht man das Spiel kurz (ist aber einer der letzten Möglichkeiten) und 'redet drüber'
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Teclador am 25.03.2004 | 20:26
@Dorin: Genau solche Möglichkeiten wie du sie aufzählst benutzt ich sehr gerne. Ein beispiel hierzu:

Charaktere stehen in einer grossen Höhle mit mehreren Ausgängen. Oben an der Decke ist ein Loch durch das gerade ein Spieler aus der Höhle gekrochen ist. Die anderen Charaktere warten unten. Plötzlich hören die Spieler die Orktruppe anmarschieren die in dem Tunnelsystem nach ihnen sucht. Alle Charaktere verstecken sich in einem Seitengang.
Nur ein Charakter will undbedingt noch schnell das Seile erklimmen und ganz fliehen.

Und anstatt ihn von der viel zu großen Orkhorde niedermetzeln zu lassen habe ich ihn einfach in einen Sack gepackt und als "Wehration" mitgenommen. Natürlich konnte er sich später befreien und sich alleine zu seinen Kameraden durchschlagen.

Dadurch habe ich die Spannung immens gesteigert und keinen vor den Kop gestoßen.
Die anderen Spielern waren Feuer und Flamme die Rettung des Gefähretn in Not zu planen und der Spieler hat sich auch fieberhaft an die Arbeit gemacht um dem Kochtopf zu entrinnen.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Gast am 25.03.2004 | 20:35
Teclador schrieb:
Zitat
. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass die Spieler mit denen man am Tisch sitzt ungefähr das selbe Maß gesunden Menschenverstand besitzen wie man selbst.

Sag ich doch... arme, halblebensmüde Wesen...
Und irgendwie wird das von mir erwartet, fürchte ich- wenn ich als Spielleiter die Welt "zu nett" mache, weil SC's sowieso nie sterben und wenn sie dem Orkhäuptling ins Gesicht spucken, dann mach ich mich ein Sück weit lächerlich und unglaubwürdig.
Und ich sage meinen Freunde, wenn sie in meinen Augen dumme Dinge tun- im Rollenspiel wie im richtigen Leben. Ist ehrlicher, als sie gegen die Wand rennen zu lassen.
 
Teclador schrieb:
Zitat
Der Vorwurf, dass Runden ohne Charakter-Tode langweilig wären kann ich leider nicht verstehen. Bisher hab ich nur bemerkt, dass die Gruppen mit Charakter-Toden oft frustriert sind.

Dem kan ich voll und ganz zu stimmen. Aber es gibt Punkte, da ist der Tod eines Charakters unumgänglich- nicht weil ich das will (meist ganz im Gegenteil), sondern weil die Spielwelt sonst leidet. Allerdings bin ich fair genug, vorher zu sagen, dass das eine dumme Idee ist- das ist ein Muss. Aber wenn meine freundliche Hinweise ("Dein Gesundermenschenverstan sagt dir: Es ist dumm, enen Minotaurus als "Zugochse zu bezeichnen" ignoriert werden- was soll man da machen?
Allerdings ist auf diesem Weg in den letzten fünf Jahren genau ein Charakter ums Leben gekommen, und das lag da dran, dass er völlig sinnlos einen Darai (unglaubich starker und langsamer DSA-Dämon) angegriffen hat, der ihn a) völlig ignoriert hätte und vor dem er auf allen vieren hätte davon laufen können...

Teclador schrieb:
Zitat
Aber wenn du seinen Charakter tötest (und es ist immer der SL der den Charakter tötet nicht der Spieler), dann verpasst du ihm einen Nachteil gegenüber seinen Kollegen am Spieltisch nur weil er sich deiner Meinung nach unüberlegt ( dumm ist so ein hartes Wort) verhalten hat.
Besser, als auf ein Reaktion der Spielwelt zu verzichten. Ich bin sowieso ein furchtbar parteiischer Spielleiter (an sonsten müßte ich XP pauschal verteilen, tu' ich aber nicht)- will heißen, ich belohne "gute Aktionen" und "bestrafe" (trifft's nicht so ganz) "schlechte".  Handlungen sollten Konseqenzen haben (in beide Richtungen), sonst macht's keinen Spaß.

Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.03.2004 | 20:56
Vampire: Ich hab nicht vor, meine SC sterben zu lassen, hartes Setting hin oder her.

Du spielst also nur Menschen und Ghule, aber keine Vampire?  ;)
Bei mir waren die SCs am Anfang noch Menschen und sind dann während des 1. Spielabends gestorben. (Um als Vampire wieder zu erwachen.)

Aber ansonsten halte ich die SC-Sterblichkeit auch niedrig. Im letzten Jahr sind zwei SCs gestorben. (Einer auf Wunsch desjenigen Spielers. Der andere wegen extremer Dummheit.)
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Cycronos am 25.03.2004 | 20:57
Der eine Chara, den ich mal hatte ist fast jeden Abend gestorben.
Der Rest noch nie.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Coyote am 26.03.2004 | 13:50
Am schwierigsten ist es für den SL (imo) in einem modernen Setting ohne Magie... Willkürliche Tode stehen da jetzt für mich außen vor. Aber was mache ich mit erwürfelten Kopfschüssen? Oder anders gesagt: Um erhöhte Charaktersterblichkeit in einem modernen Setting zu vermeiden schießen die NSC's mit ihren Schusswaffen i.d.R. auf den Torso... Das ist in meinen Augen auch eine Form von Todesvermeidung, weil ein guter Schütze oder ein NSC mit einem guten Gewehr in gewissen Situationen eher den Kopf zum Ziel nehmen würde...
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Jens am 26.03.2004 | 13:58
Ach ja ich wollte eigentlich so ein "Immer wenn sie sich SEHR dämlich anstellen sind sie tot ansonsten nur wenn sie wollen" haben aber bei mir wollte nie ein Char sterben! Nicht mal als er völlig ausgespielt war und so!

Aber jetzt sterben sie trotzdem. Borbikampagne eben.  >;D

Ansonsten hatte ein findiger Spieler folgenden Trick: er war sehr unglücklich allein in ein immens gefährliches Dungeon geraten (Pech, pech...) und kurz vor dem Todesstoß der Mumie vor ihm fror die Spielwelt ein, wir unterbrachen das Spiel und spielen erst dann weiter wenn er kommt um ihn zu retten...
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Bad Horse am 26.03.2004 | 16:45
. Aber wenn du seinen Charakter tötest (und es ist immer der SL der den Charakter tötet nicht der Spieler),

Einspruch! Es gibt auch Chars, die sich gegenseitig umbringen oder Selbstmord begehen. Da als SL einzugreifen, halte ich auch nicht unbedingt für richtig.

Beispiel: Stahlengels Char in einer Vampire-Runde wollte sich umbringen. Die SL hat es nicht erlaubt! Immer, wenn der Char etwas versucht hat, hat sich sein Beast eingeschaltet und ihn nicht gelassen....  :P


Ansonsten lasse ich als SL Chars nur dann sterben, wenn sonst die Glaubwürdigkeit der Spielwelt oder der NSCs absolut kompromittiert werden würde. Wenn jemand in einen Lavafluß fällt, dann taucht nicht plötzlich eine mystische Hand auf und rettet ihn. Wenn jemand dem Ober-Quaesi von seinem Deal mit einem Dämon erzählt, dann kriegt er keine "Probefrist".  :D
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Gast am 26.03.2004 | 22:45
@ Teclador

Als ich schrieb, Runden in denen nie jemand stirbt, sind langweilig, meinte ich das aus folgendem Hintergrund heraus:
Aller Wahrscheinlichkeit nach passiert, bei angemessenen Herausforderungen, irgendwann mal das Unvermeidliche: ein Charakter stirbt. Ich denke, so etwas sollte nicht häufig vorkommen, sonst ist der SL zu rabiat oder die Spieler zu unvorsichtig, aber es passiert. Und die Gewissheit, daß der Charakter aufgrund von dummen Aktionen oder im Angesicht großer Gefahr sterben kann, ist für mich ein wesentlicher Teil der Spannung. Bei einem Spielleiter, der nie jemanden sterben lässt, weicht diese Spannung erheblich. Man kann die übelsten Dämonen konfrontieren und über die breitesten Schluchten springen, und man weiß: ich werde höchstens schwer verletzt, aber mein Charakter erholt sich wieder. Die Bedrohung durch den Tod zwingt Spieler zu Innovativität und realistischerm Characterplay, und das finde ich mehr als nur etwas wünschenwert! Mir vergeht bestimmt nicht die Lust, wenn kein Charakter in der Runde stirbt, aber sie vergeht mir, wenn die Charaktere ungerechtfertigt überleben. Und jeder, der Murphy kennt, weiß: irgendwann passierts mal... :'(
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Dash Bannon am 27.03.2004 | 02:35
ich denke das hängt dann auch von den Spielern ab..wenn sie es schaffen ihre Chars so zu spielen, als seien sie in Lebensgefahr, dann geht dass auch so, wenn nicht, dann ist es in der Tat eher 'Spannungslos'.
Kommt halt auf die Umsetzung an, werden die Chars auch mit der 'mir passiert eh nix' Einstellung gespielt...naja dann isses halt net so toll, werden bedrohliche Situationen auch entsprechend ausgespielt, dann mag das schon passen..



aber bei mir (als SL) können die SCs trotzdem sterben ::)
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Vale waan Takis am 29.03.2004 | 19:35
Solange es vorher jklar ist wie gespielt werden soll?!?!

Ich denke halt es ist (mal wieder) Geschmackssache. Ich mag es wenn das ganze etwas realistischer Abläuft und ich den Thrill habe, dass mein Char sterben könnte. Nicht in jeder dummen Situation, aber in einem heroischen Kampf gegen eine Ebenbürtigen Gegner.

Andere brauchen halt die Sicherheit für ihren Char um Spass am Spiel zu haben. Dann sollen sie halt in solchen Gruppen spielen und ich werde mich davon fern halten.

Das muß noch nicht einmal etwas mit: "Mein Char ist mir so ans Herz gewachsen" oder "Ich will der absolute Oberheld, Mr.Niemandkriegtmichtot" zu tun haben, sondern nur mit dem eigenen empfinden für Spass am Spiel
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Lady of Darkness am 1.04.2004 | 18:40
Also bei mir gibt es genau einen toten Char seit drei Jahren. Das lag aber an der Art des SL, er hat es etwas mit den Gegnern übertrieben...
Ansonsten habe ich Chars bei denen es mir nichts ausmachen würde wenn sie verrecken und eben meine Lieblinge. Doch ich bau auch je nach Gruppe meine Chars, ich weiß worauf ich mich mit den Chaoten einlasse, also gibt es einen Char der was aushällt und austeilen kann. Bei anderen Gruppen ist das halt anders, je nach Spielern die mitspielen halt.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Mordekar am 1.04.2004 | 18:55
Kommt wohl auch auf die art des systems an. Aber auch auf die geschicktheit des meisters:
Zitat: "Es gibt Drachen für fast jeden CR."
Ich hasse d&d, auch wenn ich es immer wieder spielen würde....
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Jens am 1.04.2004 | 23:48
@Sokar: Och komm SO schlimm ist das System auch nicht. Es ist zwar schon SEHR schlecht (besonders das Magiesystem - aber genug gezaubert für heute) aber doch noch meisternswert. Auch mit höherstufigen Helden. Denn merke: es gibt immer einen größeren Fisch!
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Joerg.D am 2.04.2004 | 19:59
Ist stark vom System abhängig.
Bei 7te See stirbt niemand, da es eine SL Entscheidung ist.

Bei AD&D sterben oft Charaktäre, da ich offen würfel und auch verflucht oft Würfelglück habe. Die Gruppe hat sich für die Regel entschieden, dass Bei einer gewürfelten 20 der Schaden verdoppelt wird und das alleine sorgt fast alleine für die  Toten.
Ich bin aber auch gnadenlos. Wenn der Ruf der Gruppe schlecht ist oder Sie nie Gefangene machen, werden Sie auch nie gefangen genommen, sondern getötet.
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Gast am 3.04.2004 | 00:23
@ Juhanito
Das Konzept, dass die Gruppe durch ihr Verhalten selber die Maßstäbe setzt, wie man dann auch mal mit ihr umspringt, wenn sie unterlegen sind, praktiziere ich auch. Es muss natürlich schon passen, ein Erzdämon verschont keine noblen Helden, und ein Paladin ermordet selbst einen fiesen Meuchler nicht auf die gleiche Art, wie dieser es sonst tut, aber generell ist das eine gute Möglichkeit, sowohl Frust für den SL (die bringen immer alle NSCs einfach um, aarrrrgh) als auch für die Spieler (der SL killt uns immer ab, wir machen uns jetzt nur noch Monstercharaktere) in Maßen zu halten. Zustimmung!  :d
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Boba Fett am 5.04.2004 | 14:53
Ack!
Sehe ich genauso! 8)
Titel: Re: Charaktersterblichkeit
Beitrag von: Jens am 18.05.2004 | 16:09
Thema Würfelglück: kauft euch einen neuen Würfelbecher! Dann klappts auch wieder mit den Fumbles!  ;D

*kleiner Würfelaberglaubenalmanach von Jens*