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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: LUCKY_Seb am 8.08.2017 | 13:36

Titel: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 8.08.2017 | 13:36
Mal eine Frage in die Runde:

Arbeitet ihr unterstützend mit Landschaftsbildern,
Monsterillustrationen, NSC-bilder, Conceptarts die ihr der Gruppe zeigt,
wenn es darum geht, der Gruppe etwas zu zeigen/beschreiben?

Hintergrund ist der, dass ich  bei einer Berglandschaft vor einigen Abenden seeeehr lang
und ausführlich
erklären durfte, wie jetzt tatsächlich die Felsformationen aussehen.
Und das war für mich schon recht anspruchsvoll bis ermüdend.
Solche Probleme hatte ich bei NSC's bisher nicht - wohl aber bei sehr exotischen, nicht
schönen aber seltenen  >;D Kreaturen.

Da hatten wir auch schon unterschiedlichste Wahrnehmung Seitens der Spieler...

... ein Bild sagt dann vielleicht mehr als tausend Worte... ;)


Man könnte ja einige Referenzen als Bildpool in der Hinterhand halten, die man einmalig auf
einem Monitor aufruft um einen allgemeinen visuellen Eindruck zu verschaffen.

Da ich aber bei Pen and Paper in der Materialausgabe bzw. Battlemaps etc eigentlich
bisher sehr puristisch bin hier meine Fragen:

Habt ihr da Erfahrungen, wenn ja welche?
Redet die Gruppe dann über die Szene oder das Bild?
Erhöht ein Bild die Immersion oder irritiert das?

Würde mich über eure Einschätzung freuen...  :headbang:

PS Achso momentanes Spielsystem Earthdawn 4 ... dürfte aber nur marginal ins Gewicht fallen...

Beste Grüße
der SEB
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Tigerbunny am 8.08.2017 | 13:52
Ich mag Bilder zur Unterstützung. Darf man aber nicht inflationär einsetzen, sonst nutzt sich das schnell ab und man kommt zu einer Diashow. Bei NPCs kann dann das Namensproblem in veränderter Form nochmal auftauchen("Der hat kein Bild, der ist nicht wichtig").
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Alex am 8.08.2017 | 13:59
Ich bin momentan voll auf dem Campaign Cartographer 3+ Trip. Mit einem Tag Einarbeitung kriegt man leicht Dungeons, Überlandkarten etc. hin, die wirklich gut aussehen, auch wenn man nicht zeichnen kann.
Auch Stadt- und Dorfkarten kann man leicht herstellen, was das Spiel leichter macht, weil es übersichtlich bleibt. Die Immersion verbessert es mMn auch.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Mr.Renfield am 8.08.2017 | 14:00
knappe antwort: nein, genauso wie ich mittlerweile auf handouts etc verzichte.

begründung:
zum einen bin ich faul, weswegen ich auch idR größtenteils improvisiere, also garnicht vorher wüßte, welche bilder, karten, tagebucheinträge etc ich vorbereiten müßte.
zum anderen würden mir solche dinge die freiheit nehmen, (noch nicht explizit verkündete!) details im laufe des spieles anzupassen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 8.08.2017 | 14:38
Bilder sind für mich zum großen Teil Hauptinspiration, deswegen benutze ich Bildreferenzen gerne und oft. Die meisten (wichtigen) NSC haben Bilder, die wichtigen Locations hoffentlich auch und wenn ich noch Karten zur Visualisierung der Landschaft habe, umso besser.

Ich beschreibe zwar auch gerne mal Details, aber es hilft mir und meinen Spielern ein Grundgerüst für den gemeinsamen Vorstellungsraum zu haben. Wenns allzu abstrakt wird hat die Erfahrung gezeigt, dass die Vorstellungen zum Teil störend auseinander gehen. Ist aber sicher Geschmackssache.

Promibilder und Schauspieler als Charaktere gehen bei mir übrigens gar nicht, da springt die Immersion sofort kopfüber ins Nichtschwimmerbecken.

"uh.. huh. So.. your elven warmage looks like Scarlett Johansson..."
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Anro am 8.08.2017 | 14:57
Ich habe einen Portrait Ordner mit Männlich, weiblich, Junge, Mädchen. Teilweise mit sehr künstlerischen Bildern, die sehr abstrakt sind. Ich finde meist irgendwas, was einigermaßen passt und meine Spieler haben dann ein Bild, was die Gehirne nun munter verknüpfen können.
Monster sind schwerer, Berge ... das Problem hatte ich selten, habe zwar ein Landschaftsordner, aber da ist quasi nie *genau* das drin, was ich suche.

Ich spiele allerdings auch online und daher ist kein "Moment, hier ist das Tablett, ich such mal eben, moment ... hier, ach ne, der nicht ... moment"-Problem. Sondern ich fange an zu reden und wenn die sich unterhalten, schiebe ich nach oder ich hatte vorher kurz Zeit dafür.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Amromosch am 8.08.2017 | 15:23
Ich leite seit einiger Zeit mit dem Programm Realm Works. Da kann ich Bilder sehr unkompliziert reinladen. Der Fernseher dient dann als zweiter Monitor, den die Spieler sehen. Dort ist dann die "Player View" aktiviert, wodurch ich den Spielern jederzeit alle möglichen Bilder zugänglich mache.

Hauptsächlich betrifft das NSC-Bilder, Karten und Bilder der Region/Ortschaft, in der wir gerade spielen. Bei Karten ist es ziemlich cool, dass ich den Spielern die Karten nach und nach aufdecken kann. Dadurch sehen sie nur die Bereiche, die sie bereits erkundet haben.

Also ist das am Tisch ein großer Vorteil beim Erkunden und zusätzlich können sich die Spieler NSCs viel besser merken, wenn sie schonmal ein Bild gesehen haben.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Moonmoth am 8.08.2017 | 15:39
Ich arbeite seit aktuell mit Landschaftsbildern, allerdings nicht während der Sitzung - während der beschränke ich mich auf Beschallung durch Soundscapes/Fieldrecordings.
Da wir die Gruppe zur Orga per Google+ Community (wie eine FB-Gruppe) begleiten, habe ich die Chance zur Einstimmung ein, zwei Tage vor der Sitzung Fotos zu posten - einfach, um eine Stimmung zu erzeugen und ein wenig die Neugierde anzuregen. Das kam bisher gut an.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 8.08.2017 | 15:42
Realm Works schaut krass aus ... vielleicht etwas OP für meine Zwecke.

Interessant, das hier viele NSC's visualisieren.

Scheint insgesamt ja doch nicht unüblich zu sein mit Bildern als Impuls oder Abstimmung zu arbeiten.

Mit Karten und Maps habe ich früher
(vor 17 Jahren) viel gespielt, ich bin dann wieder davon ab, da alle nur auf die Map geguckt haben und die Immersion arg gelitten hat.

Bei uns sind tatsächlich die "Offenen" Landschaften , Berge  etc
Tempel Ruinen und bizarren Monster die Herausforderung... das werde ich in jedem Fall mal ausprobieren.

Vielleicht plane ich auch mal einen Abend per PowerPoint durch.. ohne zu übertreiben - nicht das die SC' s sich vorkommen als würde ich von meinem Sommerurlaub erzählen ... ~;D ~;D ~;D
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Moonmoth am 8.08.2017 | 15:45
Mit Karten und Maps habe ich früher
(vor 17 Jahren) viel gespielt, ich bin dann wieder davon ab, da alle nur auf die Map geguckt haben und die Immersion arg gelitten hat.

Hast du schon einmal probiert, die Spieler selbst eine Karte zeichnen zu lassen?  8)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 8.08.2017 | 15:52
 >;D Die würden das wahrscheinlich sogar ganz gut hinbekommen...  ne große Landkarte kann ich mir gut vorstellen.
ne grobe Skizze für ne Umgebung auch - allerdings als Map und nicht als Stimmungsbild.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 8.08.2017 | 16:07
Bilder sind für mich zum großen Teil Hauptinspiration, deswegen benutze ich Bildreferenzen gerne und oft. Die meisten (wichtigen) NSC haben Bilder, die wichtigen Locations hoffentlich auch und wenn ich noch Karten zur Visualisierung der Landschaft habe, umso besser.

Ich beschreibe zwar auch gerne mal Details, aber es hilft mir und meinen Spielern ein Grundgerüst für den gemeinsamen Vorstellungsraum zu haben. Wenns allzu abstrakt wird hat die Erfahrung gezeigt, dass die Vorstellungen zum Teil störend auseinander gehen. Ist aber sicher Geschmackssache.

+1

Ich nutze gerne Bilder von z.B. den Spieler nicht bekannten Sportlern (Rugby) oder unbekannten Models,da findet sich dann eigentlich immer ein passendes Bild für einen NSC.

Gerne zeige ich die Bilder über den Fernseher an und lasse sie als Medley laufen; die Bilder wichtiger NSC lasse ich beim Discounter als Foto ausdrucken.

Das hilft den Spielern ungemein, NSC und Orte wieder zu erkennen.  :d
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Saffron am 8.08.2017 | 16:42
Ich benutze auch oft Bilder, sowohl für Landschaften als auch für wichtige NSC und Monster. Neulich habe ich im Endkampf eines Abenteuers einen Meeresdämon beschrieben. Sofort kam die Frage einer Spielerin, ob ich davon auch ein Bild zeigen kann. Verwöhntes Pack! ;) Dabei bin ich die einzige SL in unserer rotierenden Runde, die sich überhaupt die Mühe macht, ständig im Internet nach Bildern zu suchen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 8.08.2017 | 16:57
Ich zeichne meine NSC selber. Dabei habe ich die besten Einfälle.
Zitat
Sofort kam die Frage einer Spielerin, ob ich davon auch ein Bild zeigen kann. Verwöhntes Pack!
Genau. Wenn Du einmal damit angefangen hast, Bilder zu haben. Kommst Du aus der Nummer auch nur schwer wieder raus.... :D

Edit. Ein Spielleiter dessen Lieblingsfach nicht Kunst war, und der auch keine Lust hat nach Bildern im Netz zu suchen, beschreibt einfach allen bekannte Schauspieler.

Z.B. "der alte Baron sieht aus wie Jack Nichlson mit den und den Klamotten."
Oder "der Assassine sieht aus wie "John Wick," nur mit jenem Outfit." Das funktioniert auch. Und alle haben das gleiche Bild vor Augen. ;)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Fezzik am 8.08.2017 | 17:21
Ich benutze im Moment nur ein ein Whiteboard mit Markern, in das man Bodenraster (1m Kästen oder verschieden große Hexfelder) einlegen kann. Die Pöppel haften mit Magneten (kann auch nerven).
Früher gabs beim Karten diktieren öfter mal Missverständnisse, jetzt zeichnet man direkt für alle sichtbar aufs Board, das funktioniert recht gut.
Bilder benutz ich selten, ab und zu bastel ich mal Handouts (z.B. Karten, angekokelte Briefe).
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Weltengeist am 8.08.2017 | 17:41
Ich schwanke immer wieder hin und her.

Gegen Bilder spricht...

... dass man sie vorbereiten muss. Das kostet Zeit, die ich lieber in die übrige Vorbereitung stecken würde.
... dass sie auch nach viel Gesuche meist doch nicht so sind, wie ich sie mir vorgestellt habe.
... dass man nur welche vorbereiten kann, wenn man vorher schon weiß, was passieren wird (wo die SC langgehen, mit wem sie sprechen usw.). Je improvisationslastiger das Spiel ist, desto schlechter geht das.
... dass ein NSC (eine Szene) ohne Bild ein Zeichen dafür ist, dass er (sie) nicht wichtig ist.
... dass ich es manchmal gar nicht so gut finde, den Spielern ihre eigene Vorstellung davon zu nehmen, wie jemand aussieht. Rollenspiel ist ein Fantasiespiel und ein Kopfkino mit eigenen Bildern.

Für Bilder spricht dagegen...

... dass dann wirklich alle die gleiche Vorstellung von der Szene haben. Je nach Situation kann das wichtig sein oder auch nicht.
... dass sie Stimmung erzeugen, die sich mit Worten nur transportieren lassen, wenn man eine wirklich aufmerksame, immersive Gruppe hat. Es ist eben ein himmelweiter Unterschied in den Reaktionen, ob ich beschreiben "... sie sieht nett aus" oder der Gruppe ein Bild einer nett aussehenden Person zeige. Und gerade ein neues Setting wird durch noch so viele Worte nicht so gut beschrieben wie durch ein paar gut gewählte Bilder.

Da ich mich nicht wirklich entscheiden kann, leite ich mal mit und mal ohne Bilder. Lagepläne etc. (also nicht Bilder, sondern Karten) sollte man mMn aber definitiv zeichnen - die Gefahr von Missverständnissen ohne Plan (pun intended) ist einfach zu groß.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Bad Horse am 8.08.2017 | 17:58
Einerseits suche ich ganz gern Bilder raus, um meine NSCs oder die Landschaft vorzuzeigen. Andererseits kann man es auch übertreiben - wenn die Bilder zum Selbstzweck werden, macht mir das keinen Spaß mehr.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Erzdrakon am 8.08.2017 | 18:07
Ich benutze in der Regel auch Bilder für NSC und gelegentlich Szenerien. Da habe ich im Laufe der Jahre eine riesige Bildersammlung aufgebaut.
Wichtig ist mir dabei, das die Charaktere zuerst von mir beschrieben werden, ehe ich das Bild frei gebe (ich leite vor allem online auf Roll20). Einfach plump das Bild reinhauen, finde ich immer überaus unelegant.

Edit. Ein Spielleiter dessen Lieblingsfach nicht Kunst war, und der auch keine Lust hat nach Bildern im Netz zu suchen, beschreibt einfach allen bekannte Schauspieler.

Z.B. "der alte Baron sieht aus wie Jack Nichlson mit den und den Klamotten."
Oder "der Assassine sieht aus wie "John Wick," nur mit jenem Outfit." Das funktioniert auch. Und alle haben das gleiche Bild vor Augen. ;)
Arrgh, damit könnte ich als SL (und auch als Spieler) gar nicht leben. Der beschriebene Charakter bekommt ja automatisch eine Färbung mitgegeben, die man den Spielern nie wieder abgewöhnen kann.
Auch Bilder von bekannteren Personen (Schauspieler, Politiker, Talker, Comedians, Sportler, etc.) gehen bei mir, aus den o.g. Gründen, gar nicht: "Ja, der Charakter sieht so aus, wie auf dem Bild, nur halt mit mittelalterlichen Klamotten." ist ein ganz großes No-Go für mich.

Was ich auch immer gar nicht ab kann sind massive Stilbrüche. So z.B. ein Comic- oder Manga-Charakterbild, wenn der Rest eher realistisch dargestellt ist. Ich mische aber auch nach Möglichkeit nie Zeichnungen und Fotos, da ist mir der Unterschied einfach zu plakativ. Entweder oder.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 8.08.2017 | 18:25
Zitat
Arrgh, damit könnte ich als SL (und auch als Spieler) gar nicht leben. Der beschriebene Charakter bekommt ja automatisch eine Färbung mitgegeben, die man den Spielern nie wieder abgewöhnen kann.
Färbung? Was verstehst Du denn darunter? :D
Zitat
Auch Bilder von bekannteren Personen (Schauspieler, Politiker, Talker, Comedians, Sportler, etc.) gehen bei mir, aus den o.g. Gründen, gar nicht: "Ja, der Charakter sieht so aus, wie auf dem Bild, nur halt mit mittelalterlichen Klamotten." ist ein ganz großes No-Go für mich.
Ich glaube Du hast nur den Grund "Färbung" genannt.

Ps. Wenn der Spielleiter sagt: Stellt euch den Typ vor wie John Wick alias Keanu Reeves. Dann zeigt er doch eben kein Bild vor.
Die Spieler haben nur einen Anhaltspunkt, wie der Typ ungefähr aussieht.

Edit.
Mein Avatar Bild links, das kleine Viech mit Flügeln, ist ein Dämunkulus, den habe ich mal als magischen Beschatter gezeichnet.
Falls Du mit Färbung Stil meinst. Ja klar, ist das ein bestimmter Stil.
Hat vermutlich jeder der zeichnet. :)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 8.08.2017 | 22:02
Ps. Wenn der Spielleiter sagt: Stellt euch den Typ vor wie John Wick alias Keanu Reeves. Dann zeigt er doch eben kein Bild vor.
Die Spieler haben nur einen Anhaltspunkt, wie der Typ ungefähr aussieht.

Nö, ich hab dann Keanu Reeves vor Augen.  ;D

Und je nachdem, wie die Situation ist, kann das schon gewaltig aus der Immersion rausholen. "Ihr seht, wie [Keanu Reeves] einen Schritt auf den Drachen zutritt und sein Schwert zieht, um sich kampfbereit zu machen."

In meinem Kopf O-Ton: "whoa dude... volle Kanne Hoschi!!"
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 8.08.2017 | 22:15
Zitat
Nö, ich hab dann Keanu Reeves vor Augen.  ;D
Naja, das ist ja auch der Zweck, dass sein Bild mal kurz in allen Köpfen erscheint.
Die Frage ist halt in welcher Rolle. :D  Könnte ja auch Buddha sein.....~;D

Gespielt wird die Figur ja trotzdem noch vom Spielleiter.
Und wenn der es drauf hat, macht es mir auch Spaß.  :)



Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Amromosch am 8.08.2017 | 22:33
Die Idee "Der sieht aus wie John Wick" funktioniert ja ohnehin nur, wenn der NSC auch so tickt, wie John Wick. Sonst haben die Spieler eine völlig falsche Vorstellung. Und das ist mMn ungünstig.

Und wer der tickt wie John Wick, ist es mMn besser, wenn ich mir das nur als SL notiere, um selbst sicherer bei der Präsentation des NSC zu sein. Die Spieler brauchen das nicht zu hören. Denn sowas kann wirklich stark die Immersion brechen.

Zusammenfassung: Anleihen an Film-Charaktere eignen sich mMn gut dazu, einen NSC als SL gut darzustellen. Sie stören mMn aber eher die freie Interpretation der Spieler.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 8.08.2017 | 22:46
Zitat
Die Idee "Der sieht aus wie John Wick" funktioniert ja ohnehin nur, wenn der NSC auch so tickt, wie John Wick. Sonst haben die Spieler eine völlig falsche Vorstellung. Und das ist mMn ungünstig.
Genau
Zitat
Und wer der tickt wie John Wick, ist es mMn besser, wenn ich mir das nur als SL notiere, um selbst sicherer bei der Präsentation des NSC zu sein. Die Spieler brauchen das nicht zu hören. Denn sowas kann wirklich stark die Immersion brechen.
Habe ich tatsächlich anders erlebt.
Kann aber auch daran liegen, dass mein Spielleiter sehr gut spielt. Oft hat er auch kein Bild , und kein genaues Gesicht. 
Aber ein gemeinsames zu haben, finde ich manchmal sehr schön.
Meine Mitspieler mögen es auch. Keiner hat mit Promis und Immersion irgendein Problem, ehrlich.
Sonst hätte ich es hier bestimmt nicht vorgeschlagen. Wollte tatsächlich nur helfen.


Edit. Wenn jmd ein Bild vorzeigt, das einem Unbekannten oder einer Kunstfigur gehört, dann haben ja auch alle das gleiche Bild vor Augen.
Das bremst die Immersion ja idR. bei den meisten auch nicht, sonst würden sie damit ja nicht spielen. :)
Es kann natürlich auch Spieler geben, die generell ohne Bilder spielen oder sich davon gestört fühlen, schon möglich.

Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 8.08.2017 | 22:55
Deswegen Fotos von Leuten, die keiner der Spieler kennt. Das lässt die Assoziaten weg, die wir alle z.B. zu Keanu Reeves haben.

Zu ihm hat das niemand:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Einfach mal einen Nachmittag hinsetzen, ein paar Dutzend Bilder raussuchen, speichern und als Foto ausdrucken lassen. Läuft.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 8.08.2017 | 23:13
Ich hab tatsächlich auch so meine Probleme mit Model- und Sportlerbildern, bzw. mit Fotos generell.

Vor allem wenn sie nicht für Gegenwarts-Szenarios gedacht sind. Fotos sind, vor allem aus dem Model/Designbereich, Bildkompositionen, die gewisse Eindrücke vermitteln oder Elemente hervorheben sollen. Für einen NSC brauch ich ein Gefühl, dass eine Persönlichkeit impliziert. Das vermitteln für mich rein subjektiv oft gezeichnete Bilder viel deutlicher. Noch dazu möchte ich es möglichst naturalistisch.

Ich hab aber auch Spieler in der Runde, die eher mit assoziativen Bildern arbeiten. Solange die Ästhetik sich nicht zu sehr gegenseitig schneidet, findet man aber einen gemeinsamen Nenner.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Tigerbunny am 8.08.2017 | 23:43
Deviant Art finde ich für gezeichnete Sachen überaus wertvoll.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 9.08.2017 | 00:47
(oh ja. Und Artstation und Pinterest. Ähem. BTT :))
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Erzdrakon am 9.08.2017 | 05:58
Färbung? Was verstehst Du denn darunter? :DIch glaube Du hast nur den Grund "Färbung" genannt.

Ps. Wenn der Spielleiter sagt: Stellt euch den Typ vor wie John Wick alias Keanu Reeves. Dann zeigt er doch eben kein Bild vor.
Die Spieler haben nur einen Anhaltspunkt, wie der Typ ungefähr aussieht.
Es fühlt sich eben nicht an wie ein Anhaltspunkt, sondern der NSC wird von diesem Augenblick an "Keanu Reeves" sein (in meinem Kopf). :)
Falls Du mit Färbung Stil meinst. Ja klar, ist das ein bestimmter Stil.
Hat vermutlich jeder der zeichnet. :)
Nein, um den Zeichenstil ging es mir nicht. Eher um das was Arlecchino geschrieben hat:
Nö, ich hab dann Keanu Reeves vor Augen.  ;D

Und je nachdem, wie die Situation ist, kann das schon gewaltig aus der Immersion rausholen. "Ihr seht, wie [Keanu Reeves] einen Schritt auf den Drachen zutritt und sein Schwert zieht, um sich kampfbereit zu machen."

GenauHabe ich tatsächlich anders erlebt.
Kann aber auch daran liegen, dass mein Spielleiter sehr gut spielt. Oft hat er auch kein Bild , und kein genaues Gesicht. 
Aber ein gemeinsames zu haben, finde ich manchmal sehr schön.
Meine Mitspieler mögen es auch. Keiner hat mit Promis und Immersion irgendein Problem, ehrlich.
Wie schon erwähnt benutze ich ja auch Bilder. :)
Sonst hätte ich es hier bestimmt nicht vorgeschlagen. Wollte tatsächlich nur helfen.
Keine Sorge, ich denke niemand fühlt sich angegriffen und dein Vorschlag ist ja auch berechtigt. Ich wollte nur meinen Standpunkt darlegen, damit dieser in eine Überlegung/Diskussion mit einbezogen werden kann.
Edit. Wenn jmd ein Bild vorzeigt, das einem Unbekannten oder einer Kunstfigur gehört, dann haben ja auch alle das gleiche Bild vor Augen.
Das bremst die Immersion ja idR. bei den meisten auch nicht, sonst würden sie damit ja nicht spielen. :)
Es kann natürlich auch Spieler geben, die generell ohne Bilder spielen oder sich davon gestört fühlen, schon möglich.
Grundsätzlich richtig. Das Bild eines "Promis" stört mich vornehmlich aus zwei Gründen: erstens, weil ich dann automatisch eine bestimmte Einstellung zu diesem habe (kann sicher auch hilfreich sein, wenn der SL das geschickt einsetzt) und zweitens, weil es bei mir den Eindruck erweckt, dass ich einen falschen Fuffziger untergeschoben bekomme. Das ist nämlich nicht der Strassensamurai "Blumenstrauss", sondern John Wick/Neo/Keanu Reeves.
Auch wenn der zweite Punkt natürlich Blödsinn ist (schließlich sind alle Charaktere im Spiel ja fiktiv und erheben keinen Anspruch auf die Realität), kann ich da eben nichts gegen das Gefühl an sich tun. Und das stört mich beim Spielen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Ayou am 9.08.2017 | 06:41
Ich arbeite persönlich auch viel mit NSC Bildern oder Bildern von Orten. Das hat dabei mehrere Gründe. Zuerst muss ich aber anmerken dass ich nur Online Spiele und  daher die Bilder über ein Programm an die Spieler verteile.
Nun aber zu den Gründen.

1. Haben Bilder für mich den Vorteil dass alle Spieler dasselbe Bild im Kopf haben. Sei es von einem NSC oder einem Ort. Das erleichtert später den Wiedererkennungswert ungemein. Auch Gefühle werden viel eher an ein Bild als eine Beschreibung gekoppelt.

2. Ich habe eine direkte Reaktion, wenn das Bild auftaucht. Zum Beispiel das die Person unsympathisch wirkt. Und das ohne das ich dieses Gefühl beschreiben muss. Auch, wenn der NSC später wieder auftaucht kommen die Reaktionen auf das Bild alle gleichzeitig und direkt ohne das ich das etwas beschreiben muss. Diese Livereaktion ist eigentlich das elementare an dieser Art der Bildnutzung.

Das Problem mit Promi und Modelbildern kenne ich allerdings auch. Das Problem besteht hierbei wirklich das NSCs zu perfekt wirken. Oder eben das die Leute zu sehr an die Rolle denken. Deswegen nehme ich auch lieber unbekannte Personen. Gilt aber auch nur für Jetztzeit Setting. Im Fantasy Bereich nehme ich auch lieber gezeichnete Bilder, da diese deutlich näher am von mir gewünschten Bild liegen als es Realbilder könnten.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Noir am 9.08.2017 | 07:56
Wir haben eine Zeit lang sogar mal einen Beamer benutzt, mit dem wir wichtige Bilder vom Laptop aus an die Wand geworfen haben. Seien es Karten oder auch Bilder von NPCs.

Und wenn die Truppe - zum Beispiel - durch den Dschungel wanderte, lief gaaaaanz langsam eine Diashow mit Dschungelbildern darüber. Das hat mir damals sehr gut gefallen, obwohl ich anfänglich eher skeptisch war (was ich damals gar nicht zugegeben habe, weil alle begeistert waren). Ich hatte zuerst die Befürchtung, dass das ablenken würde ... aber letzten Endes hat es wunderbar zur Atmosphäre beigetragen. Auch deshalb, weil wir ja vorher schon EWIG mit Sounds und Musik gearbeitet haben und das dann im Zusammenspiel mit Bildern noch deutlich epischer war.

Ich bevorzuge übrigens auch gezeichnete Bilder. Zumindest was Fantasy und Genre mit Fantasy-Elementen angeht. Bei Cthulhu nutze ich schon gern Fotos, aber auch nur solche, die zur Epoche passen. Ich würde keine gestochen scharfen HD Fotos für Cthulhu 1920 sehen wollen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 9.08.2017 | 09:16
Also kurz zusammengefasst,
die grundsätzliche Tendenz ist ja hier fast nur positiv:

1.Generelle Vorteile
1.1 Alles haben das selbe Bild (Person/Setting) im Kopf
1.2 Hoher Detailgrad von Settings mit wenig Aufwand
2.3 Stimmungsrichtung die forciert werden kann
3.4 Spieler fällt es leichter sich an Szene oder Person zu erinnern

2. Generelle Nachteile
2.1 Vorbereitungszeit steigt
2.2 die Bilder sind nie 100% passend
2.3 die Fantasie der Spieler wird teilweise massiv in Bahnen gelenkt
2.4 Das Spiel wird aus dem "Kopf" in "das Sehen" verlagert
2.5 Gewöhnung und Erwartungshaltung der Spieler


3. Stimmungsbilder
   für Landschaften ggf mit Sound als Erweiterung
   Atmosphärische Bilderwelten scheinen gut anzukommen.

4. NSC Bilder
   Viele benutzen eine Art Bilderarchiv für Charaktere um eine höhere Identifikation zu erreichen
   Hierbei gibt es das "Promi-Problem" und das "No Picture - No Importance Problem"

5. Karten
Scheinen allgemein genutzt zu werden um Klarheit über taktische Situationen zu erhalten.


...mich würden ausserdem noch einige Aspekte interessieren, habe aber gerade keine Zeit und formuliere das später...

Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 9.08.2017 | 10:50
Gute Zusammenfassung, würde ich so unterschreiben :)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Sir Markfest am 9.08.2017 | 18:38
4. NSC Bilder
   ...
   Hierbei gibt es das "Promi-Problem" und das "No Picture - No Importance Problem"

Nicht wirklich ein Problem wenn man als SL öfters auch für unwichtige NSCs ein Bildchen präsentiert :)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Weltengeist am 9.08.2017 | 18:42
Nicht wirklich ein Problem wenn man als SL öfters auch für unwichtige NSCs ein Bildchen präsentiert :)

Klar - wenn der SpL auch noch Zeit und Lust hat, für unwichtige NSCs Bilder rauszusuchen...
(Ich gehöre nicht zu der Sorte.)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 10.08.2017 | 12:09
Lucky: Danke für die Zusammenfassung! Sehr nützlich.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 10.08.2017 | 14:28
"Rainer Eigennutz"  -  Zwergenhändler der übelsten Sorte  >;D ~;D
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Wulfhelm am 10.08.2017 | 16:59
"uh.. huh. So.. your elven warmage looks like Scarlett Johansson..."
Musste halt Schauspieler (oder Sportler oder sonstwelche Leute) nehmen, die kein Schwein kennt. Ich grase immer das Internet nach irischen Soapdarstellern oder chilenischen Regionalligaspielern oder sowas ab.
(Es sei denn, ich will gerade den Effekt, dass der NSC dem Stereotyp eines bestimmten Schauspielers in einer bestimmten Rolle entspricht.)

Probleme mit der Darstellung/dem Outfit tauchen eher nicht auf, da Mechwarrior eine vom Gefühl her sehr gegenwartsnahe SF-Welt ist.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 10.08.2017 | 18:02
Musste halt Schauspieler (oder Sportler oder sonstwelche Leute) nehmen, die kein Schwein kennt. Ich grase immer das Internet nach irischen Soapdarstellern oder chilenischen Regionalligaspielern oder sowas ab.
(Es sei denn, ich will gerade den Effekt, dass der NSC dem Stereotyp eines bestimmten Schauspielers in einer bestimmten Rolle entspricht.)

Probleme mit der Darstellung/dem Outfit tauchen eher nicht auf, da Mechwarrior eine vom Gefühl her sehr gegenwartsnahe SF-Welt ist.

Wie gesagt, ich hab mit Fotos so generell meine Probleme. Kommt natürlich auf das Setting und die Kampagne an. Wenns sehr gegenwartsbezogen ist, ist der Bruch natürlich weniger spürbar. Mittlerweile schwöre ich da aber teilweise auf 3D graphic art von Gesichtern. Die sehen teilweise ultra realistisch aus - aber eben noch künstlich genug, um mich nicht zu stören.

Könnte mir aber vorstellen, dass ne Kampagne in einem viktorianischen Setting davon profitiert, wenn man viele Charakterbilder mit authentischen Portraits / Fotos aus der Zeit besetzt.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Meister Isegrimm am 10.08.2017 | 19:32
Ich persönliche finde Bilder gut, wenn sie aber von der Metaebene runtergenommen werden und quasi als Handouts verteilt werden wenn es in dem Setting sinnvoll ist, zB Cthulhu 1920s. Fotos von Verdächtigen, aus Zeitungsartiklen oder von der nächtlichen Beobachtung des Anwesens, die dann die Charaktere / Investigatoren sozusagen in-game ebenfalls vorliegen haben. Ansonsten, wenn es sich um reale Orte handelt, kann man auch Bilder zeigen, von Städten und Schauplätzen zum Beispiel. Bei "stimmungsvolleren" Orten, wo es eher auf das Erschaffen eines Gefühlszustandes geht, als die Vermittlung von Informationen würde Ich bewusst auf Bilder verzichten, zB ein düsterer Wald, nebliges Tal etc.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Wulfhelm am 10.08.2017 | 21:35
Wie gesagt, ich hab mit Fotos so generell meine Probleme. Kommt natürlich auf das Setting und die Kampagne an. Wenns sehr gegenwartsbezogen ist, ist der Bruch natürlich weniger spürbar.
Man kann da einiges mit den Filterfunktionen selbst der einfachsten Bildbearbeitungsprogramme erreichen. Ich verwende meistens sowieso nur "Passfotos" für meine NSC, so dass da nur ein Problem auftaucht, wenn mal jemand mit einer Robe (Comstar) oder so dabei sein soll.

Zitat
Mittlerweile schwöre ich da aber teilweise auf 3D graphic art von Gesichtern. Die sehen teilweise ultra realistisch aus - aber eben noch künstlich genug, um mich nicht zu stören.
Die benutze ich ggf. auch, genau so wie Porträts, die ich aus irgendwelchen Computerspielen klaue. Aber Fotos gibt es halt viel, viel mehr.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 10.08.2017 | 21:57
Die benutze ich ggf. auch, genau so wie Porträts, die ich aus irgendwelchen Computerspielen klaue. Aber Fotos gibt es halt viel, viel mehr.

Absolut. Das mit der Filter- / Bildbearbeitung ist ein guter Hinweis, habs lange nicht mehr versucht. Könnte mittlerweile besser funktionieren.

Ich kann auch verstehen, wenn man nicht die Ausdauer hat, stundenlang durch irgendwelche Fantasybilder zu forsten, um das eine passende Bild zu finden. Ich verbring teilweise Nachmittage / Nächte damit und find es trotzdem oft frustrierend.  ~;D
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: D. Athair am 11.08.2017 | 01:23
Ich hab tatsächlich auch so meine Probleme mit Model- und Sportlerbildern, bzw. mit Fotos generell.
+1. Fand ich selbst in den Pegasus-Publikationen für Cthulhu oft schwierig. Insbesondere bei Portraits. Ich bemerke dann regelmäßig, wie für mich die wirkliche Geschichte der portraitierten Person bzw. das, was das Photo davon preisgibt viel mehr fesselt, als die NSC-Beschreibung. Bei Nicht-Portraits ist es besser, aber immer noch nicht gut.

Nicht wirklich ein Problem wenn man als SL öfters auch für unwichtige NSCs ein Bildchen präsentiert :)
Stimmt. Wobei man auch bei wichtigen NSC, die sich markant beschreiben lassen, ein Bild gut weglassen kann.


Bilder, Karten und Handouts nutze ich relativ viel bzw. regelmäßig. Ich hab festgestellt, dass das Anfertigen von Zeichnungen ganz gern den meisten zeitlich relevanten Teil der Spielabend-Vorbereitung beansprucht. Wobei ich auch spontan/im laufenden Spiel Umgebungsskizzen, NSC-Portraits, Landschaftsbilder, etc. anfertige.

Warum ich S/W-Zeichnungen am liebsten mag: Es reicht für ne Vorstellung, lässt aber trotzdem Raum für Phantasie.
Aus Clockwork & Chivalry:
(http://media.insidepulse.com/zones/diehardgamefan/uploads/2011/10/Divers1.jpg)
[Was besseres konnte ich auf die Schnelle nicht finden]
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Blizzard am 11.08.2017 | 08:37
Ich nutze auch ganz gerne Bilder oder Portraits zur Unterstützung, wenngleich auch keine (Computer)programme. Gut, manchmal -wenn ich Zeit habe und je nach Lust&Laune-kann es schon sein, dass ich Photos bearbeite -aber eigentlich eher selten. Ich finde die Unterstützung durch Bilder auch positiv: Es verstärkt das vom SL Gesagte und vereinfacht eine kongruente Darstellung zwischen Spielern und SL. Ich arbeite gelegentlich schon auch mit stereotypen Clichés, wenn ich z.B. spontan einen NSC beschreiben muss, ggf. modifiziert: " Der sieht aus wie XY, nur ohne Bart und nen halben Kopf kleiner", der eigentlich nicht eingeplant war. Gleiches gilt für Orte oder Situationen. Um das einerseits zu verdeutlichen und andererseits zu vereinfachen.

Manchmal kommt es ja auch vor, dass man als SL etwas schon sehr detailiert beschreibt, aber die Spieler sich das trotzdem irgendwie nicht so recht oder sogar falsch vorstellen vor ihrem geistigen Auge. In solchen Fällen greife ich dann schon auch -notgedrungen- auf Bildunterstützung und/oder das Verwenden von Clichés zurück. Denn es gibt fast nix Dooferes in einem Abenteuer, wenn SL & Spieler eine diametrale Vorstellung von einem NSC und/oder einem Ort bzw. einer Situation haben.

Edit: Was ich noch vergessen habe: Bilder sind allerdings spoilergefährdet. Wenn ich ein Bild vom Monster X aus dem System Y wähle, und in der Runde sitzen 3 Mitspieler, welche das System auch gut kennen (und evtl. sogar selbst) leiten, dann wird ja bei denen automatisch beim Anblick des Bildes ein Spieler-bzw. SL-Wissen getriggert...
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Ottifant am 11.08.2017 | 09:09
Karten ok NPC-Bilder eher nein
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Nebula am 11.08.2017 | 09:38
karten habe ich auch gerne ausgedruckt. handouts hatte ich noch nie, würde mir aber schon auch gefallen aber NSC?

wo lagerst die Bilder alle? Sortiersystem? ne mir viel zuviel aufwand. Und Technik im RPG nutze ich nicht bis auf musische Untermalung.

Lustig wäre es, so ein dina4 Fact Sheet pro NSC ^^  vielleicht mal wenn ich Rentner bin  ~;D
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Yney am 11.08.2017 | 11:01
Skizzierte Karten nutze ich gerne und viel, gebe sie aber nur sehr selten komplett an Spieler aus. Bei uns ist es gewachsene Tradition, dass die Spieler ihre Karten selber zeichnen, wenn sie welche haben wollen. Dass dabei Fehler passieren gehört zum ganz normalen Geschäft. Eine fertige Karte bekommt man als Spieler, wenn der Charakter sie auch im Spiel in die Finger bekommen kann. Lokale Situationen baue ich auf dem Tisch mit kleinen farblosen Wandelementen aus Minilegos nach, die alles sein können (Mauer, Tür, Fels, Baumstamm …). Das stellt die Geometrie nach und ein Kartenzeichner hat eine Orientierung, die Phantasie hat aber  noch Luft zum Atmen.

Aus der Sicht von jemanden, der die eigene Welt in gedruckte Form bringt:
Ich mag Bilder von Landschaften Gebäuden und Orten. Aber bei einer Veröffentlichung ist ein so freimütiges Nutzen fremder Quellen ausgeschlossen, wie es in einer Spielrunde vielleicht noch geht. Außerdem stehe ich mir dann ständig selbst im Weg: Durchgängig gleicher Zeichenstil, ansprechende Qualität, wirklich passende Darstellungen statt nur grob angenäherter Ähnlichkeit … all das müsste erfüllt sein. Das hat mich bei meinem Ein Mann Unternehmen zeitweise heftig frustriert, schon bei den Karten, in die doch noch so viele Details gehören. Ein sehr guter Freund hat das zum Glück für mich geklärt:

Zitat
Eine Karte [oder ein Bild] soll die Phantasie beflügeln, indem sie [es] nicht zu viel vorgibt. Gerade das leistet eine als Skizze angelegte Karte perfekt. Eine zu realistische Darstellung kann zwei Wirkungen haben:
a) Wenn nur wenige Details enthalten sind, wirkt die Darstellung künstlich und steril und vermittelt eine "Spiel"-Welt ohne Leben.
b) Wenn viele liebevoll arrangierte Details enthalten sind, wirkt die Darstellung zwar authentisch und lebendig, aber der Spieler, der keine Beziehung zu all diesen Details hat, fühlt sich als Aussenstehender, der den Lebensraum eines anderen betrachtet.
Ein anderer Aspekt: Als Teil einer - in der Regel auf Papier vorliegenden - Beschreibung wirkt eine Zeichnung eher wie ein Entwurf, der geradezu einlädt, darin herum zu kritzeln, etwas hinzuzufügen, eigenes Leben hinein zu bringen. Ein perfektes realistisches Bild ist dagegen endgültig und behindert die Entwicklung eigener Ideen.

Ein allgemeines Landschaftsbild oder die Skizze eines typischen Stadthauses könnte die Atmosphäre gut transportieren. Bei konkreten Orten und vor allem bei Personen sehe ich Bilder teils als sehr problematisch. Ich sehe mir diese Bilder gerne an, allein schon weil sie lange Texte sinnvoll auflockern. Aber sie stehen zumindest bei einer guten Beschreibung meiner Vorstellung im Weg, selbst wenn der Künstler diese offensichtlich gelesen hat (abgedroschenes Beispiel: Driszt do Urden sieht auf keinem Buchcover so aus, wie er für mich in der Geschichte erscheint, obwohl die Bilder mir durchaus gefallen).

Ich arbeite schon immer unbewusst, inzwischen dank der Sicht von außen aber auch ganz bewusst nach dem Motto: Entscheidend ist nicht, dass meine Spieler genau das sehen, was ich im Kopf habe, sondern entscheidend ist, dass sie etwas sehen. Die wenigen Stellen, wo die Spielervorstellung dann für Fehler sorgt, sind extrem selten und mit einigen kurzen Worten oder Nachfragen schnell aus der Welt zu schaffen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 11.08.2017 | 11:30
@Sagadur: Dein Zitat gefällt mir sehr gut. Das ist ein Dilemma das ja auch für Szenarios gelten kann. Gerade Punkt "b"

b) Wenn viele liebevoll arrangierte Details enthalten sind, wirkt die Darstellung zwar authentisch und lebendig, aber der Spieler, der keine Beziehung zu all diesen Details hat, fühlt sich als Aussenstehender, der den Lebensraum eines anderen betrachtet.

Ist eine interessante Sicht  - wie Immersion beeinträchtigt werden kann. Die hatte ich noch nicht so auf dem Schirm.

Hmmm,
oder ist es bei Charakteren eher so wie in Büchern? Nicht die Äußerlichkeiten sondern Motivation und Handlung geben den Spielern ein lebendiges Bild?
Und wäre da ein Bild unterstützend oder eher hinderlich?

Bei Gegenden oder Gebäuden: Eine kurze Beschreibung und der Rest wird durch Handlung gefüllt.
Dann fallen Bilder letztendlich komplett raus und alles ist im Kopf ...
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Noir am 11.08.2017 | 11:33
Edit: Was ich noch vergessen habe: Bilder sind allerdings spoilergefährdet. Wenn ich ein Bild vom Monster X aus dem System Y wähle, und in der Runde sitzen 3 Mitspieler, welche das System auch gut kennen (und evtl. sogar selbst) leiten, dann wird ja bei denen automatisch beim Anblick des Bildes ein Spieler-bzw. SL-Wissen getriggert...

Aber wird das nicht ohnehin getriggert irgendwann? Ich meine, wenn ich jetzt bei Cthulhu ein Bild eines Tiefenwesens zeige oder ob ich ein Tiefenwesen beschreibe ... in beiden Fällen wissen Leute, die sich mit Lovecraft und Cthulhu auskennen, dass wir da ein Tiefenwesen vor uns haben.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: LUCKY_Seb am 11.08.2017 | 11:44
Aber wird das nicht ohnehin getriggert irgendwann? Ich meine, wenn ich jetzt bei Cthulhu ein Bild eines Tiefenwesens zeige oder ob ich ein Tiefenwesen beschreibe ... in beiden Fällen wissen Leute, die sich mit Lovecraft und Cthulhu auskennen, dass wir da ein Tiefenwesen vor uns haben.

Und genau hier ist die Frage für mich:
Ist es für die Spielintensität förderlich oder hinderlich ein Bild zu zeigen? Bringt das Die Spieler "in ihrem Kopf" besser in die Story oder haut es sie raus in das "Visuelle"
Und sie sagen:"hey ich werfe die Gasflasche auf den rosa Tentakel da vorne"...Spieler zeigt auf das Bild?"

Und ist das dann für die Immersions-Qualität ein Abstieg oder ein Gewinn?

Sorry, das ich da nachbohre - das würde mich interessieren.

Wie gesagt, ich selber leite recht puristisch und habe früher mit allen möglichen Addon`s, Karten, Kästen und allem Trallala gespielt und irgendwann die Bremse reingehauen, weil alles nur noch im Sehen und auf dem Tisch passierte und nicht im Kopf ...
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Yney am 11.08.2017 | 14:05
Zitat
Nicht die Äußerlichkeiten sondern Motivation und Handlung geben den Spielern ein lebendiges Bild[!]
Bei mir zumindest ist das sehr stark so. Mir genügen kurze Anhaltspunkte wie Größe, Haare, Augenfarbe, wenn überhaupt. Ein oder zwei auffällige Merkmale (immer relativ zum Rest) helfen mir mehr als eine komplette Detailbeschreibung. Bei Büchern, die ich lese, habe ich keine wirklich bildhafte Vorstellung vor Augen, sondern gehe im Geschehen mit. Eines der deutlichsten Beispiele dafür, dass deine Frage, Lucky_Seb, für mich eine Aussage ist, war als ich Aragorn in dem alten zeichentrickfilm sah: "Bääh, der stimmt ja gar nicht!" Nachlesen ergab: Doch, optisch trifft das wohl korrekt, aber sein Handeln ergab in meinem Kopf beim Lesen ein vollkommen anderes Bild.

Zu Kreaturen:
Wenn die aus Bauteilen bestehen, die man sich vorstellen kann, dann ist es mir hier ohne Bild auch oft lieber. Bei skurrileren Viechern ist aber ein Bild eine enorme Erleichterung (wenn man denn eines hätte (gelangweilte Geister dürfen sich für den Kreaturenband von Feenlicht gerne bewerben ;) )).
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Arlecchino am 11.08.2017 | 14:26
Wir haben früher puristisch gespielt. Ohne Bilder, ohne Musik - alles im Kopf. Hatte seine Vorteile. SL hatte nicht viel Vorbereitungszeit, man hat sich auf das Wesentliche konzentriert. Ich hab nur aus der Zeit keinerlei Erinnerung an irgendeinen NSC, eine Location oder ein Ereignis im Spiel. Nur an die Spieler. Was nicht daran liegt, dass das alles zu oberflächlich war, oder dass die Dinge seinerzeit nicht lebhaft beschrieben und bespielt wurden.

Seit ich Bilder für das alles benutze ist es wie nach Blindheit sehen zu können. Ich hab jetzt noch plastische Vorstellungen von NSC oder Locations, die Jahre zurück liegen. Es stimmt, dass sich eine gewisse Abhängigkeit zu Bildern einstellt, sobald man sie mehr benutzt - aber ich such gerne mal länger nach dem einen passenden Bild, wenn ich dafür wirklich Eindrücke erhalte, die sich auch bewahren.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Sir Markfest am 11.08.2017 | 18:12
Und genau hier ist die Frage für mich:
Ist es für die Spielintensität förderlich oder hinderlich ein Bild zu zeigen? Bringt das Die Spieler "in ihrem Kopf" besser in die Story oder haut es sie raus in das "Visuelle"

Je nachdem wie man es will. So "Hintergrundimmersion" erreiche ich mit allgemeinen Bildern wie Landschaften auf dem SL-Schirm, mit NSC-Bildern oder mit allgemeinen Städte/Häuser/Fabriksansichten...
Aber wenn ich was im Kopf der Spieler verankern will, dann nutze ich keine Bilder. Die meisten cthuloiden Schrecken werden durch die optische Ansicht eines Bildes entwertet... hier verwende ich ausschließlich Beschreibung. Oder eben von verrückten Labyrinten, von blasphemischen Maschinen, von göttlichen Wesensheiten, von verwunschenen Wäldern - das soll sich ausschließlich im Kopf der Spieler formen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Caranthir am 11.08.2017 | 19:02
Um die allgemeine Stimmung eines Settings rüberzubringen, kopiere ich bilder aus den Regel-/Hintergrundbänden und lege Kartenmaterial aus. Schön sind immer ausgedruckte Archetypen der Figuren. Einzelne, wichtige NSCs entnehme ich den Büchern und zeige die, das gilt auch für Landschaften und weitere Karten. Ich bebildere aber nicht alles. Vieles überlasse ich der Fantasie der Spieler. Ich mag es nämlich überhaupt nicht, wenn plötzlich ein anderer Zeichenstil auftaucht, weil eine Figur vielleicht nicht im Original-Artwork vorliegt. Weniger ist manchmal mehr.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Ayou am 11.08.2017 | 20:31
Bei mir zumindest ist das sehr stark so. Mir genügen kurze Anhaltspunkte wie Größe, Haare, Augenfarbe, wenn überhaupt. Ein oder zwei auffällige Merkmale (immer relativ zum Rest) helfen mir mehr als eine komplette Detailbeschreibung. Bei Büchern, die ich lese, habe ich keine wirklich bildhafte Vorstellung vor Augen, sondern gehe im Geschehen mit. Eines der deutlichsten Beispiele dafür, dass deine Frage, Lucky_Seb, für mich eine Aussage ist, war als ich Aragorn in dem alten zeichentrickfilm sah: "Bääh, der stimmt ja gar nicht!" Nachlesen ergab: Doch, optisch trifft das wohl korrekt, aber sein Handeln ergab in meinem Kopf beim Lesen ein vollkommen anderes Bild.

Zu Kreaturen:
Wenn die aus Bauteilen bestehen, die man sich vorstellen kann, dann ist es mir hier ohne Bild auch oft lieber. Bei skurrileren Viechern ist aber ein Bild eine enorme Erleichterung (wenn man denn eines hätte (gelangweilte Geister dürfen sich für den Kreaturenband von Feenlicht gerne bewerben ;) )).
Ich glaube hier wurde auch durchaus etwas wichtiges gesagt.
Es gibt hier ja mehr oder weniger beide Richtungen. Einmal die Richtung die Bilder gut findet und sie gerne verwendet. Ich gehöre auch dazu.
Und dann gibt es noch diejenigen, die Bilder oder vielleicht zu viele Bilder, als Einschränkung ihrer Vorstellungskraft ansehen. Das sind natürlich beides vertretbare Stile. Alle Abstufungen dazwischen natürlich auch.

Mir hilft ein Bild zum Beispiel weit mehr, als es eine kurze Beschreibung kann, die nur wenige allgemeine Informationen beinhaltet. Zu den Bildern kann man immer noch Details wie die Art sich zu bewegen hinzufügen. Das vermittelt mir gekoppelt mit dem Bild ein viel plastischeres Bild. Ich schrieb ja schon weiter oben, dass ist Geschmackssache. Ich hatte dazu mal meine Runde gefragt und alle waren sich einig, dass Bilder super sind, weil alle sofort dasselbe Bild vor Augen haben und Live Reaktionen, wenn da Bild im Programm welches wir nutzen, auftaucht, passieren, sind einfach schön. Ich habe mir schon mehrfach in Fäustchen gelacht, wenn plötzlich ein geliebter, gehasster oder auch lieb gewonnener Charakter auftauchte und dann etwas passierte, womit die Spieler nicht gerechnet haben. Diese Reaktionen wären so nie passiert, wenn ich nur den Namen genannt hätte, oder die Person vorher beschrieben hätte.

Für Orte nutze ich auch gerne Bilder, aber deutlich weniger oft, als für NSCs. Das hat den Grund, dass ich mit Musik und Beschreibungen eine gruseligem entspannte oder schaurige Atmosphäre deutlich besser entwickeln kann, wenn der Spieler dabei die Augen schließt. Wichtige Details müssen dabei erwähnt werden, aber der allgemeine Eindruck genügt meist, außer es handelt sich extrem Plotrelevante Dinge. Wie den Schreibtisch mitten im Raum, den man nicht sieht, weil man den Raum nicht GENAU untersucht.  :btt:

Ist ja gut. Pack das Schild weg!

Im Endeffekt kommt es auch darauf an was man darstellen will. Von Mythoswesen würde ich auch keine Bilder wollen. Aber von dem verrückten Kultisten vielleicht schon.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Timberwere am 14.08.2017 | 20:58
Charakterbilder von real existierenden Schauspielern, egal ob Promi oder eher vergleichsreise unbekannt, funktionieren für mich in zeitgenössischen oder leicht futuristischen Settings wunderbar. Wobei, Schauspielerfotos für Western oder die viktorianische Ära oder Wuxia gehen auch. Für Fantasy-Settings hingegen bevorzuge ich eher Zeichnungen oder sogar nur Beschreibungen.

Der Vorteil an real existierenden Charaktervorbildern ist meiner Meinung nach, dass wenn es passt, es richtig passt. Also um auf das Keanu-Reeves-/ John-Wick-Beispiel zurückzukommen: Wenn der Charakter wirklich so aussieht wie Keanu Reeves in "John Wick", und ich habe den Film gesehen, dann weiß ich eben auch ganz genau, wie der Charakter sich bewegt und wie er kämpft und wie er aussieht, wenn er sarkastisch grinst oder mit dem Hund spielt.
Wenn es passt, dann hilft mir das beim Vorstellen von Szenen enorm. Klar ginge es auch ohne, aber das ist dann eine nette Dreingabe.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 18.08.2017 | 10:52
Zitat
Mir hilft ein Bild zum Beispiel weit mehr, als es eine kurze Beschreibung kann, die nur wenige allgemeine Informationen beinhaltet. Zu den Bildern kann man immer noch Details wie die Art sich zu bewegen hinzufügen. Das vermittelt mir gekoppelt mit dem Bild ein viel plastischeres Bild. Ich schrieb ja schon weiter oben, dass ist Geschmackssache. Ich hatte dazu mal meine Runde gefragt und alle waren sich einig, dass Bilder super sind, weil alle sofort dasselbe Bild vor Augen haben und Live Reaktionen, wenn da Bild im Programm welches wir nutzen, auftaucht, passieren, sind einfach schön. Ich habe mir schon mehrfach in Fäustchen gelacht, wenn plötzlich ein geliebter, gehasster oder auch lieb gewonnener Charakter auftauchte und dann etwas passierte, womit die Spieler nicht gerechnet haben. Diese Reaktionen wären so nie passiert, wenn ich nur den Namen genannt hätte, oder die Person vorher beschrieben hätte.

Mir geht es mit Beschreibungen so.......wenn mir der SL beschreibt: eine Person ist etwa 185 cm groß, athletisch gebaut, hat dunkles,kurzes Haar, trägt eine Kaputze, und ist gutaussehend.
.....Dann fehlt mir immer noch das Gesicht in meiner Vorstellung. Weil gutaussehend mir nicht sagt, wie es es geformt ist.
Die Stimme leiht ja der Spielleiter. Auch die Mimik. Und über die Art wie die Figur kommuniziert kann man vieles ausdrücken, sogar auch wie die Figur ungefähr aussieht.
NSC spielen ist ja praktisch wie Improtheater, nur ohne Kostüme. Aber das Gesicht der Figur liegt unsichtbar...(bzw. nur in der Imagination des Spielers sichtbar, je nachdem, wie er sich die Figur vorstellt) über dem Gesicht des Spielleiters.
Das kann auch ein ganz altes oder häßliches sein, das mit der Realität des Spielleitergesichtes nichts gemein hat.

Wenn ich als Spieler kein annähernd konkretes Bild habe, besteht die Gefahr, dass die Figur "Gesichtslos" bleibt. Das heißt, ich habe alles im Kopf (Alter,Geschlecht,Körper, Kleidung usw.) außer ihr Gesicht. Das bleibt ein unkonkretes Flimmern. Ähnlich wie in Träumen, wo man manchmal weiß, da war eine Person. Aber man weiß nicht mehr welche. Halt irgendjemand.

Es fällt mir auch leichter ein Gesicht zu beschreiben, wenn ich als SL dieses Gesicht, bzw. die Figur dazu klar und deutlich in meiner Imagination sehen kann.

Beispiel Beschreibung: Ich hatte mal einen verwinkelten Zauberladen, in dem ein Kleines Männchen mit langem weißen Bart verkaufte.
Der Zauberer war nur 120 cm groß, steinalt, hatte übergroße Ohren, eine spitze Nase, auf der eine dicke runde Brille saß. Die Brillengläser waren so dick wie Bullaugen und auf seinem Kopf saß ein Hut, auf dessen Spitze ein maglisch belebter, sprechender Vogel hin und herwibbte.
(Der Vogel redete dem Hutträger ständig ins Wort. Und erinnerte ihn an sämtliche Dinge, die er vergessen hatte. Zum Teil übernahm er auch den Verkauf)
Vielleicht hätte die Beschreibung ja auch gereicht. Bzw. hat jetzt jeder bereits ein Bild im Kopf, wie die Figur ungefähr aussieht.
Wer will, kann das  Bild mal mit seinem inneren Bild abgleichen, siehe Anhang.

Sprache, bzw. Beschreibung, kann meiner Meinung nach auch ein Gesicht modelieren. Aber die wenigsten Spielleiter werden sich wohl die Mühe machen Gesichter genauerzu beschreiben. Oft beinhaltet die Beschreibung nur ein paar Eckdaten. Und wenn das Bild des NSC selbst für den SL unkonkret ist, bleibt es das meiner Erfahrung nach, auch für die Spieler.

Es gibt auch NSC die wenig Bedeutung haben, und quasi nur als Nebenrolle kurz in Erscheinung treten. Aber bei wichtigen NSC würde mir auch was fehlen, wenn ich nichts konkretes hätte.
Aus Angst sie mir "falsch" vorzustellen, würde ich das Gesicht automatisch schummrig lassen, in der Hoffung dass es sich irgendwann konkretisiert.
Im Zweifelsfall frage ich aber immer nach und bitte  notfalls um "Ähnlichkeiten" mit mir bekannten Gesichtern, oder um andere Anhaltspunkte, die mir eine konkretere Beschreibung liefern.
Andere stört das vielleicht auch gar nicht.
Ich weiß, dass man auch mit schummrigen,weniger konkreten Gesichtern spielen kann.
Man kann ja auch Bücher lesen, ohne detailierte Beschreibung der Hauptcharaktere.  :)

Edit. Ich habe mal als Gastspieler bei einem anderen Spielleiter gespielt, der ein Buch voll mit alten Gemälden hatte, und dann je nach Bedarf das passende Portrait von Graf und Gräfin XY raussuchte.
Aber irgendwie waren diese alten Ölgesichter, nicht das, was ich mir als echte Figuren vorstellen konnte, obwohl die ja mal wirklich gelebt haben, kurios.


[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 24.08.2017 | 14:01
Interessant. Warum bestimmst du nicht selbst, welchem Promi ein NSC ähnlich sieht?
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 24.08.2017 | 14:32
Interessant. Warum bestimmst du nicht selbst, welchem Promi ein NSC ähnlich sieht?
Weil ich sie selbst zeichnen kann. Und weil das eine wichtige Quelle der Inspiration für mich ist.
Dadurch baue ich einen guten Kontakt zum Charakter auf. Immerhin möchte  ich sie in der Sitzung Charaktergetreu bzw. Artgerecht spielen.

Bei NSC die spontan auftauchen oder, wenn ich sehr wenig Zeit zur Vorbereitung hatte, dann greife ich uU. auch auf die Methode zurück. Hat sich bewaehrt, funktioniert und stellt für die anwesenden Spieler auch keinerlei Problem dar.
Für mich als Spieler wie gesagt auch nicht.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 24.08.2017 | 15:29
War natürlich bezogen auf:

Im Zweifelsfall frage ich aber immer nach und bitte  notfalls um "Ähnlichkeiten" mit mir bekannten Gesichtern, oder um andere Anhaltspunkte, die mir eine konkretere Beschreibung liefern.

Statt den SL zu fragen könnte jeder Spieler bei Bedarf selbst (gern stumm) bestimmen, welchem Promi ein NSC ähnlich sieht. Man hat als SL ja schon genug zu tun, da ist jede Entlastung recht, zumal die Promi-Lookalikes austauschbar sind: Dieb mit Hakennase ist klar, Dieb mit Goldlöckchen ist interessant, Dieb mit Wampe auch, da kann man nix falsch machen.

Die Idee mit den Gemälden finde ich super!
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 24.08.2017 | 15:48
@
Derjayger
Achso
Warum ich das nicht selbst einfach für mich festlege, unabhängig davon, was die anderen für Bilder im Kopf haben?
Ok, das liegt vermutlich daran, dass ich gerne eine Bild habe, das auch ansatzweise mit der Vorstellung des Spielleiters übereinstimmt, der die Figur erschaffen hat.
Bzw. dass auch der Rest der Gruppe eine ähnliche Vorstellung hat.

Sicherlich ist eine grobe Idee...von "ist 185 groß, 25 Jahre alt  und dunkelhaarig", für manche Spieler auch genug.
Und man muß mehr nicht wissen. Weil dann ein eigenes Bild entsteht.
Ich finde Gesichter sagen viel aus, auch über den Charakter der Figur. Das ist wie eine Grundfläche auf die man gedanklich Mimiken und Gefühle projeziert.
Wenn ich keinen Anhaltspunkt habe, wird sich die Figur evtl. jeder anders vorstellen.
Oder eben keine genaue Vorstellung haben.
Mit einer Beschreibung z.B. Promi oder einem Bild wird das Gesicht greifbarer,realer und plastischer.
Die Figur bekommt ein Gesicht, das ich leichter abspeichern und aufrufen (Und Gefühle und Mimiken darauf projezieren) kann.
Das Unbewusste arbeitet ja überwiegend mit Bildern. Deshalb bin ich da vermutlich ein Fan davon.
Und ein Fan der gemeinsamen Vorstellung.

Zitat
Die Idee mit den Gemälden finde ich super!
Ist sie ansich auch. Er hatte ein dickes Buch voller Gemälde aus alten Kunstsammlungen.
Nur viele Gesichter daraus, sehen halt einfach anders aus als heute.
Vielleicht geht es auch nur mir so. Einfach mal ausprobieren. :)

Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 24.08.2017 | 16:05
Wir sind uns mit allem einig, nur:

"Ok, das liegt vermutlich daran, dass ich gerne eine Bild habe, das auch ansatzweise mit der Vorstellung des Spielleiters übereinstimmt, der die Figur erschaffen hat.
Bzw. dass auch der Rest der Gruppe eine ähnliche Vorstellung hat."

Das wirst du nie herausfinden und das ist auch ok so. Deshalb würde ich dafür nur dann Aufwand betreiben, wenn es sonst wahrscheinlich zu Konflikten mit entzündeten Gemütern käme.
z.B. wenn ein Einbruch schiefgeht, weil der Schurke die Abstände anders eingeschätzt hat als der SL UND der SL das Problem nicht fair (zugunsten des Spielers oder per klarem Wurf) löst UND dem Spieler das nicht passt.

Wichtig ist oft bloß, dass jeder überhaupt eine Vorstellung hat. Das kann ein SL z.B. auf die "Promi-Art" einfordern oder vorschlagen. Und ab und zu abfragen bzw. üben.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 24.08.2017 | 16:16
Zitat
Das wirst du nie herausfinden und das ist auch ok so.
Deshalb schrieb ich ja "ansatzweise".
Wenn ich zumindest ein Bild von der Figur habe, ist dieses "ansatzweise" auf jeden Fall gegeben.
Individuelle Abweichungen sind für mich dann auch nicht weiter schlimm.

Ich bin auch froh, wenn mir Mitspieler ein Bild ihres Charakters schildern oder zeigen können.
Gerade dann, wenn ihre Figur so ganz anders aussieht als sie selbst.
Dann habe ich nicht immer ihr eigenes Gesicht vor Augen.. :D

Edit. Bei uns spielen Mädels zwar nur Mädels und Jungs nur Jungs.
Aber ich hatte schon mal einen vollschlanken, bärtigen Spieler am Tisch, der eine weibliche Sexbombe spielen wollte.
Und ohne Bild des Charakters läuft bei mir da ständig in meinem Kopf ein inneres Bildbearbeitungsprogramm.
Damit tue ich mir ganz arg schwer.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 24.08.2017 | 16:52
Aber ich hatte schon mal einen vollschlanken, bärtigen Spieler am Tisch, der eine weibliche Sexbombe spielen wollte.

Ah ja, "that guy" :D Peinlich peinlich.

Aber stimmt, Bilder finde ich sehr inspirierend. Nur so aufwändig... Wenn Spieler das übernehmen, bin ich immer dankbar. Bei Tischrunden ist das immer etwas schwieriger als online, weil man online nichts ausdrucken muss, um es ständig vor sich haben zu können. Und die Bildersuche geht schön schnell.

Landschaftsbilder finde ich sehr sehr gut. Aber immer nur: Erst das Bild, dann das Abenteuer (darauf basierend), nie andersherum (das haut bei mir sonst nicht hin).
Gerne auch Landschaftsbilder, bei denen die Spieler Points of Interests von alleine erkennen und "benutzen" können.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Weltengeist am 31.08.2017 | 18:07
Mich streift irgendwie gerade (mit etwas Verspätung) die Frage, ob die Spieler, die Probleme mit der Figurenvorstellung ohne Bilder haben, eigentlich Bücher lesen? Da beschränkt sich die Beschreibung nämlich auch meist auf 2-3 Zeilen und überlässt den Rest (teilweise durchaus bewusst) der Fantasie des Lesers.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 31.08.2017 | 18:20
Mich streift irgendwie gerade (mit etwas Verspätung) die Frage, ob die Spieler, die Probleme mit der Figurenvorstellung ohne Bilder haben, eigentlich Bücher lesen? Da beschränkt sich die Beschreibung nämlich auch meist auf 2-3 Zeilen und überlässt den Rest (teilweise durchaus bewusst) der Fantasie des Lesers.
Ich kann nur für mich sprechen. Und nein, ich habe in Büchern kein direktes Problem damit, habe ich beim Rollenspiel auch nicht.(Es sei denn die Figur ist wichtig) Wenn die Figur nicht beschrieben ist,  formt sich ein eigenes, wenn auch nicht ganz so klares Bild, wie z. B. in einem Film. Im Buch bin ich ja eher Zuschauer, falls es keine Ich-Erzaehlung ist.  Im Rollenspiel bin ich dagegen mittendrin, ein Teil der Welt. Vielleicht daher der Wunsch nach deutlichen Bildern.  Wobei es auch Bücher gibt wo Figuren ganz greifbar beschrieben werden, statt schwammig. Das gefällt mir tatsächlich auch in Büchern besser.
Ein Spieler hat mir auch mal gesagt, dass es ihn an Büchern nervt, wenn die Figuren kaum beschrieben sind.
Andere fühlen sich vielleicht gestört, wenn sie ein bestimmtes Bild vorgesetzt bekommen. Ist vielleicht auch einfach Typsache.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 31.08.2017 | 21:44
Mich streift irgendwie gerade (mit etwas Verspätung) die Frage, ob die Spieler, die Probleme mit der Figurenvorstellung ohne Bilder haben, eigentlich Bücher lesen? Da beschränkt sich die Beschreibung nämlich auch meist auf 2-3 Zeilen und überlässt den Rest (teilweise durchaus bewusst) der Fantasie des Lesers.

Gute Beobachtung. Das Problem liegt glaube ich an der schlechteren Fähigkeit von SLs, mit Sprache zu malen. Autoren können das anscheinend meistens besser. Ist ja ein eigenes Metier und alles andere als leicht, das gut hinzukriegen.

Deutliche Fortschritte kann man erzielen, wenn man zwei Dinge meidet...:
- Schwafelorgien, bei denen viel Belangloses mitkommt
- verbrauchte (Alltags-)Sprache
... und das gewissenhaft übt, bis es in Fleisch und Blut übergeht. (Mein Problem ist v.a. Punkt 2)

(An alle, die nicht mit Verallgemeinerung umgehen können: Bitte kein "kommt drauf an" oder "nicht jeder ist so", am besten ohne konkret zu werden, hierauf antworten  :P)
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Ayou am 31.08.2017 | 22:58
Bei mir entspringt der Wunsch nach einem Bild auf jedem Fall dem Medium.
Rollenspiel ist nunmal kein Buch. Das hat meiner Meinung nach wenig mit "der Sprache malen zu können" zu tun.
Meiner Ansicht nach sind Bücher und Rollenspiele zwei Medien die in diesem Zusammenhang schlecht oder gar nicht verglichen werden können.

Warum ist das so?

Bei einem Buch hat man natürlich nur die eigene Fantasie was man aus der Beschreibung des Autors macht. Ich habe schon eine ganze Menge Bücher gelesen und hatte nie Probleme mir die Charaktere vorzustellen. Selbst wenn das in seltenen Fällen mal nicht funktioniert ist das an sich aber nicht wichtig, denn ein Buch lese ich allein. Hier zählt nur meine Vorstellungskraft und die Handlungen der Charaktere. Diese Handlungen führen sie aber auch aus, wenn sie unscharf oder absolut anders in meiner Fantasie aussehen, als wie der Autor sie im Sinn hatte. Den Autor interessiert das am Ende ja auch nicht. Er wird das ohnehin nie erfahren.

Beim Rollenspiel ist das anders. Da will ich als Spielleiter einer Person ein Gesicht geben an das sich die Spieler erinnern, immerhin sollen Sie mit diesem Charakter interagieren. Und da ist es sehr hilfreich, wenn alle Spieler exakt dasselbe Bild im Kopf haben. Mit Beschreibungen wirst du diesen Effekt niemals erreichen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Derjayger am 31.08.2017 | 23:23
Du sagst: Damit sich Spieler an NPCs erinnern, müssen sie die gleiche Vorstellung von ihnen haben.
Verstehe nicht, warum ich mich an einen Charakter genau dann nicht erinnern kann, wenn mein Sitznachbar es nicht auch auf die gleiche Art tut.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: D. Athair am 1.09.2017 | 01:34
Meiner Ansicht nach sind Bücher und Rollenspiele zwei Medien die in diesem Zusammenhang schlecht oder gar nicht verglichen werden können.
Sehe ich auch so. Wobei ich nicht finde, dass die Spielteilnehmenden die gleichen Bilder im Kopf haben müssen. Wichtig ist bloß, dass sie sich so hinreichend ähnlich sind, dass der gemeinsame Vorstellungsraum funktioniert.

Bei nem NSC-lastigen Intrigenabenteuer macht es dann schon Sinn mit Bildern zu arbeiten. Zum einen weil man sich Zeit spart, wenn man zeigt statt beschreibt und zum anderen, weil Hören allein weniger gut Infos transportiert und reproduzierbar macht, als wenn man mehrere Sinne anspricht. 

Verstehe nicht, warum ich mich an einen Charakter genau dann nicht erinnern kann, wenn mein Sitznachbar es nicht auch auf die gleiche Art tut.
... ich glaube du baust dir da gerade einen Strohmann.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Ayou am 1.09.2017 | 06:33
Natürlich erinnert man sich auch ohne Bilder an einen NSC, aber meiner Ansicht nach deutlich besser, wenn ich ein Bild plus eine Beschreibung habe. Als SL macht es die Sache dann auch einfacher, wenn ich nur das Bild zeigen muss und den Spielern ist klar wer vor ihnen steht.

Mann kann auch Namen nennen natürlich, noch eine kurze Beschreibung geben etc.
Aber da meine Spieleabende meist Recht kurz sind mag ich die zeitsparende Variante.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Issi am 1.09.2017 | 08:32
Beim Rollenspiel ist es auch so, dass ich bereits Gesichter vor mir habe, nämlich die des Spielleiters und die meiner Mitspieler. Und gerade ein Bild macht es leichter eben nicht vorwiegend diese Gesichter zu sehen.
(Jetzt nichts gegen meinen Spielleiter, der ist hübsch  ~;D)- ich schau mir auch gerne meine Mitspieler an...... aber umso wichtiger finde ich Bilder, damit ich auch wirklich die Figuren ,(wie sie gedacht sind )vor mir sehe, wenn sie sprechen und spielen und nicht meine Mitspieler.
Ansonsten hätten wir halt LARP im Sitzen ohne Kostüme. Das ginge auch.  ;D

Im Buch habe ich eine solche "Gesichtsvorlage", die es zu überschreiben gibt, nicht. Entsprechend leichter lässt sich auch ein eigenes Bild aufbauen.
Titel: Re: Spielleitungsunterstützung mit/durch Bilder
Beitrag von: Greifenklause am 1.09.2017 | 08:48
Gerade, wenn ein SL so gutaussehend ist, wie ich, ist es von Vorteil andere visuelle Medien zu nehmen, damit sich die Spieler auf das wesentliche konzentrieren.
Ich will kein Date, ich will ein Abenteuer leiten  >;D ~;D