Erste Folge gesehen und für sehr gut befunden. Hohes Niveau, klassisches Punisher-Feeling,
aber durch geschicktes Drehen an einigen Stellschrauben wirkt es sehr frisch - hoffe es geht
so weiter. Außerdem gefällt mir Jon Bernthal verdammt gut in der Rolle, der würde auch einen
guten Conan spielen, könnte ich mir vorstellen.
Edit: Nach vier Folgen rede ich mal von Spitzenunterhaltung - wird quasi immer besser, ist kontrovers und topaktuell.
Folge 4
Die Verfolgungsjagd zwischen altem und neuem Mustang hatte was.
Ach ja, und Castle und Micro sind auf jeden Fall wie ein altes Ehepaar - wird immer schlimmer. ;D
Keine Angst... die Gewaltschraube (und die Anzahl der Leute die "einfach so" ermordet werden) geht noch hoch, allerdings durchaus passend.
Wenn auch der Showdown teils so das Gefuehl ruebergebracht hat, dass da bis dahin noch nicht genug Blut geflossen ist und dort noch ein nicht-roter Fleck am Boden war ;D
Taeusche ich mich, oder war da NIEMAND mit irgenwelchen "Superpowers" - wenn man mal von "Movie-Hacking" und "Action Hero Survival" absieht die ja einfach zum Genre gehoeren
@Selganor
Ja, ist richtig - keine Superkräfte weit und breit. War eher an Thriller aus den 70ern angelehnt, wo
es um Geheimdienstverschwörungen ging, wie der Regisseur in einem Interview sagte. Der Punisher hatte
ja auch meisten mit ''normalen'' Leuten zu tun in seinen Heftreihen. Ich war jedenfalls sehr froh, dass sie
komplett auf Spandex oder Gastauftritte verzichtet haben - so wirkte die Story viel stärker.
Zum Holzhammer:
Meint ihr jetzt die Storyline um Lewis? Fand ich eine gut gemachte Tragödie mit
fast schon griechischen Zügen. Keine Ahnung, wo da der Holzhammer war.
Meint ihr jetzt die Storyline um Lewis?
Ich habe nur die ersten beiden Folgen gesehen, meine also Frank selbst.
Und wenn ich mir als zentrales Storyelement gefühlte anderthalb Stunden anschauen soll, wie der zwischen den immer gleichen Flashbacks mit dem Hammer irgendwelche Wände einreißt (auf einer Baustelle, wo eigentlich was gebaut werden soll...aber egal), alternativ elend guckend in der Stadt rumeiert und dabei anscheinend das letzte bisschen Sozialverhalten verlernt hat, komme ich mir schon leicht verarscht vor. Das hat Substanz für 10 Minuten und wird in epischer Breite ausgewalzt für nichts und wieder nichts.
Ich fand die Staffel auch extremst gut. Was den Anfang angeht, man darf immer nicht vergessen, dass diese Netflixserien nicht produziert werden, damit die Leute dranbleiben und Werbung gucken. Das sind eher extrem lange Filme. Im Verhältnis zum Rest werden Franks Probleme gerade richtig behandelt. Wir haben das 10 Folgen und 2 Folgen durchgebinged und dafür ist die Serie gemacht.
10/10 Kaliber .50-Kugeln
Positiv aufgefallen ist mir zudem folgendes:
Die Chefin von Dr. Böse ist mal nicht Professor Oberböse, keine neue Hand-Unterabteilung, der Held ist kein Jammerlappen und auch nicht drogensüchtig wie die anderen Netflix-"Helden"(außer Luke Cage, der ist cool), nur ganz kurz ein glaubwürdiges Bruder/Luder-Gedöns und ...last, but not least... es gibt einen Jigsaw-Teaser
Finde ich überhaupt nicht und das ist ein Punkt, der mich oft kolossal stört: Wenn man dem Zuschauer überhaupt nichts zutraut.
Im Gegenteil. Man traut ihm eben Einiges zu: Nämlich die realistische Darstellung eines an PTBS _leidenden_ Soldaten. Das ist nicht cool. Nicht angenehm. Öde. Langwierig. Und das soll es auch sein.
Sorry, kann mir das gerade nicht verkneifen:
Das ist halt ein Thema, wo man es eben nicht allen recht machen kann. Psychische Störungen _sind_ unangenehm, an einem selbst - und für Andere um einen herum. Und ich habe mir von einer Person mit PTBS sagen lassen (und damit meinen Eindruck bestätigen), dass das eben bei der ersten Folge zumindest zur Abwechslung recht realistisch dargestellt wurde.
Ich kann verstehen, wenn einen das langweilt. Aber meine Position dazu ist: Entweder ich zeige es richtig, oder lasse es.
Glaubwürdige Charaktere mit psychischen Störungen können interessante Pro/Antagonisten sein. Aber wenn es nur ein billiges Plotvehikel ist und damit ein Abziehbild dessen, was dann als Mißverständnis immer bei den Leuten
hängenbleibt, die dann sagen "Ach du hast X? Mensch, still dich mal nicht so an!" - dann soll man es am Besten gleich ganz sein lassen.
Das Problem ist nämlich, dass solche Einstellungen gesellschaftlich gesehen eine Wirkung haben, und zwar eine schlechte.
Das ist auch mein riiiesengroßes Problem mit der achso süße-sexy-verqueren "gestörten" Harley Quinn. Find ich abartig, den Charakter.
Aber ich kann total verstehen, dass man auf sowas auch mal keine Lust hat, wenn man einfach nur unterhalten und abschalten möchte ;) Geht mir ja mitunter auch so.
@Tigerbunny
Oh ja, als er ihn, einer Eingebung folgend, - Russo war halt durchaus eitel - mit dem Gesicht
durch den Spiegel zog, ging mir auch ein Licht auf. Ich hatte Jigsaws bürgerlichen Namen nämlich längst
vergessen. ;D
Was den Anfang angeht, man darf immer nicht vergessen, dass diese Netflixserien nicht produziert werden, damit die Leute dranbleiben und Werbung gucken. Das sind eher extrem lange Filme.
Eher extrem langatmig.
Bei vielen modernen Serien habe ich das Gefühl, man ist da mit der Absicht losgezogen, meine Lebenszeit zu verschwenden.
Ob das nun durch Werbung passiert oder durch Erzählungen ohne jeden Zug und Richtung, ist mir dann letztlich egal.
Und ich habe mir von einer Person mit PTBS sagen lassen (und damit meinen Eindruck bestätigen), dass das eben bei der ersten Folge zumindest zur Abwechslung recht realistisch dargestellt wurde.
Ich kann verstehen, wenn einen das langweilt. Aber meine Position dazu ist: Entweder ich zeige es richtig, oder lasse es.
Mich langweilt das nicht, mich nervt das, weil es so ultraplump aufgezogen ist.
Man kann das durchaus halbwegs lebensnah darstellen, ohne dass deswegen der komplette Plot auf Stop steht.
Im Gegenteil funktioniert das am Besten (und dann auch ohne viel Raum einzunehmen), wenn es anhand einer entsprechenden Situation dargestellt wird.
Aber so was bekommt man eben nicht von Drehbuchautoren, die nach einem *klick* einem Charakter noch einen Satz dazu in den Mund legen müssen, dass die Waffe nicht geladen war.
Von denen kriegt man nur Schweigespasti mit Hammer.
@YY
Naja, das mit dem kommentierten ''Klick'' würde ich nicht auf die Goldwaage legen. Der Sinn war,
dem Zuschauer klar zu machen, dass das - wie beim Punisher üblich - halt von Frank geplant war und nicht
etwa eine Ladehemmung. Die akribische Planung ist ja mit das wichtigste bei der Figur, und nicht jeder
Zuschauer ist so vertraut mit dem Punisher um das zu wissen.
Der Sinn war, dem Zuschauer klar zu machen, dass das - wie beim Punisher üblich - halt von Frank geplant war und nicht
etwa eine Ladehemmung. Die akribische Planung ist ja mit das wichtigste bei der Figur, und nicht jeder
Zuschauer ist so vertraut mit dem Punisher um das zu wissen.
Er hat die Fesseln schlecht angebracht, hat vorher sogar mit der Waffe geschossen (man hört die Hülse klimpern, also käme nur noch eine Zuführstörung als versehentliche Ursache in Frage und die würde man sehen - tut man aber nicht) und bietet sie dem Gefangenen regelrecht zur Wegnahme an.
Da ist mMn völlig offensichtlich, dass das von Anfang an Absicht war.
Man kann sich jetzt drüber streiten, wie erfolgversprechend als Ganzes die Aktion wohl ist, aber bis zu dem doofen Satz war ich mit der Darstellung recht zufrieden.
Habe vorhin noch Folge 3 und 4 geschaut und bin jetzt endgültig damit durch.
Ist nicht meins.
Ich mochte die Serie und ich mag generell die langsame Plot-Entwicklung der Marvel-Serien bei Netflix. Ich empfinde das als sehr wohltuend. Auch wenn ich gelegentliche Flashbacks im Einzelfall langweilig finden konnte. Die waren aber auch insofern wichtig, um den Punisher besser verstehen zu können, gerade am Ende wird das noch mal deutlich.
Mein größter Kritikpunkt: Die Profis von Homeland Security, und teils auch Anvil und Soldaten, waren gelegentlich echt unprofessionell dargestellt - vor allem Ende der Serie. Die wurden ja ausgeknipst wie Energiesparlampen. Zum Teil so richtig billig. Wenn die dann nur durchs Bild gerannt sind, um erschossen zu werden, hat das für mich auch nicht dazu beigetragen, den jeweiligen Schützen als besonders kompetent darzustellen, da es meistens nur klappte, weil diese Agents, Soldaten und Söldner ja nur durchs Bild gerannt sind um erschossen zu werden. (Ich meine also nicht offene Feuergefechte.)
Zum Vergleich, wo das nicht so war
Habe den Namen schon wieder vergessen, aber als der Punisher gegen diesen Colonel/General/whatever in seinem Haus auf dem Militärstützpunkt kämpfte: der Mann war älter und überrascht, aber konnte sich trotzdem noch wehren. Der Sieg des Punishers war etwas wert. Aber wenn Billy dann am Ende Amok läuft und z.B. im Treppenhaus die Agenten so leicht ausschaltet... Ich fand das eher albern, so auf dem Niveau "der Kampf ist zu Ende, um es spannend zu machen springen noch mal 3 Ninjas durch die Papierwand"?!?
Vor allem finde ich die Verletzungen in seinem Gesicht sehr undramatisch zum einen für das was da im Finale der ersten Staffel los war und auch dafür, wie die Anfangs mit der Maske dramatisert werden.
IIRC wird an einer Stelle erwähnt, dass er plastische Chirurgie erhalten hätte, und die Verletzungen halt so schwer gewesen waren, dass sich an den Narben nichts mehr machen ließ.
Und für mich macht dieses Geheule wegen den paar Naben ihn zu einer Figur, die ich nicht im geringsten ernst nehmen kann.
Sähe er aus, wie der Jigsaw aus "Punisher Warzone" wäre das natürlich was anderes >;D
John Pilgrim wirkt für mich wie ein Charakter der aus einem Drehbuch der Serie Banshee gekrochen ist und passt irgendwie so gar nicht zum Ton der Staffel
Für mich macht er den Eindruck einer Figur, die in einem Garth Ennis Comic auf den Punisher los gelassen würde. Aber hier rangiert er bestenfalls unter "ferner liefen" und die ganze Geschichte um ihn herum ist halt bekannte Film Noir Dutzendware (Religiöse Fundis mit politischen Ambitionen und viel schmutziger Wäsche. Ist ja nicht so als hätte ich hier nicht einige Frank Zappa Platten, auf denen er sich an dem Thema schon Ende der 80er abgearbeitet hat)
und nicht etwa eine Geheimdienstverschwörung mit internationalen Flair, wie z.B. "R.E.D." (z.B. mit einem Präsidentschaftskandidaten, der seine Beteiligung an illegalen Söldneraktivitäten im Irak verschleiern will)