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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Cugel am 23.02.2018 | 15:49
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Seit ich 1983 mit Rollenspiel anfing, hatte ich gewisse Vorstellungen vom Darstellen der eigenen Spielfigur und der Präsentation meiner NSCs.
Die Freunde, mit denen ich mich damals ins Abenteuer Rollenspiel stürzte dachten ähnlich.
Trotz des sehr einfachen D&D Systems, in deutscher Ausgabe, hatten unsere Figuren Profil und Tiefe und waren nicht nur einfache Prototypen ihrer Rasse und Klasse. Sie hatten außer ihren spezifischen Fertigkeiten und Talenten auch individuelle Stärken, Schwächen, Vorlieben, Abneigungen und Ticks. Einige sprachen z.B. mit verstellten Stimmen, reduziertem oder ausgeprägtem Wortschatz.
Bis heute hatte ich das große Glück, in meinen Spielrunden, stets zumindest ein paar dieser Typen mit an Bord zu haben.
Auf die meisten Rollenspieler, die ich auf Cons oder sonstigen Veranstaltungen treffe, trifft das in der Regel aber nicht zu.
Meistens empfinde ich es nur als das Spielen einer Ansammlung von Buchstaben und Zahlen, auf einem oder mehreren Blatt Papier.
Mit der Konzentration auf das, was die Figur spieltechnisch kann. Dazu noch mit ähnlichem Verhalten und Vorstellungen,
wie der Spieler sie selbst sein Eigen nennt. Vom Spielen einer Rolle, meiner Meinung nach, sehr weit entfernt.
Bin gespannt, was hier jetzt weiter dazu geschrieben wird.
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Ich werfe mal eine Hypothese in den Raum:
D&D3 ist schuld, dass sich D&D-Personnagen "nur noch" ueber Feats (Talente) definieren.
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@ Cugel: Das ist richtig. Ich habe diese Erfahrung auch gemacht und fand das vollkommen bescheuert, hielt diese Leute für schlechtere Rollenspieler. Bei einigen Leuten bin ich ehrlicher Weise auch heute noch dieser Ansicht. Es gibt aber unabhängig davon legitimie Spielstile, welche das "Charakterrollenspiel" mehr oder weniger komplett ignorieren. Das kann verschiedene Gründe haben und einige davon sind Dir vermutlich ähnlich fremd, wie denen diejenigen Verhaltensweisen, welche Du natürlicher Weise als "gutes Charakterrollenspiel" empfindest.
Superkurze Erläuterung aus dem Handgelenk:
Das Rollenspiel hat ja seine Wurzeln im Wargaming und ist nicht etwa entstanden aus dem Bedürfnis heraus, Schauspielerei mit Spielen zu verbinden. Vielmehr ging es darum, sein Kriegsspiel statt mit Armeen auch mit Individuen betreiben zu können. Schau mal beispielsweise hier (https://en.wikipedia.org/wiki/Dungeons_%26_Dragons#Sources_and_influences). Du wirst diese Wurzeln in sehr vielfältiger Weise finden. Häufig ist es bei diesem Spiel gar nicht angezeigt oder sinnvoll, ein "Charakterrollenspiel" zu betreiben. Auch gibt es Runden, welche das Spiel weniger im Sinne von Wargaming ("Combat as War") betreiben. Denen geht es darum, in möglichst taktischer Weise in möglichst ebenbürtigen Kämpfen nervenaufreibende Auseinandersetzungen zu erleben. Das wird häufig als "Combat as Sports" beschrieben. Da kann man dann das Etikett "Charakterrollenspiel" dranflanschen. Zu eigen ist diese voneinander sehr unterschiedlichen Herangehensweisen aber, dass "Charakterrollenspiel" eher als eine Art "Addon" empfunden wird, nicht aber als zentrales Element dessen, was P&P-Rollenspiele ausmacht. Da Deutschland aber sehr stark von DSA durchdrungen ist und daher ein großer Teil der Spieler eine starke Sozialisation im DSA-Sinne des "wertvollen Spiels" inklusive schauspielerischer Betätigungen als hochwertiges Rollenspiel empfindet, gibt es häufig fragende Blicke. So auch hier von Dir mit diesem Post. Hoffe, dass ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnte.
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Das Problem an dieser Diskussion ist dass fast alle, die FrüherDamals™ noch echte Charaktere gespielt haben, in romantisch verklärten Erinnerungen leben. Es gab auch in den 80ern und 90ern schon Runden, die von Systemspielern ohne großes Interesse am Laienschauspiel dominiert wurden. Dass Systeme wie D&D 3E ihren Teil dazu beigetragen haben das Problem zu vergrößern oder zumindest sichtbarer zumachen, ist unbenommen. Nur weil man heute nicht auf Anhieb eine Runde findet, die das gesuchte System in derselben "Tiefe" spielen will wie man selbst, war früher aber nicht alles besser. Wir haben heutzutage gefühlt zwei Größenordnungen mehr Möglichkeiten und Angebote, das eine perfekte Spiel für uns selbst zu finden und umzusetzen. Wer dass zugunsten von Rollplayer vs. Roleplayer Platitüden ungenutzt lässt, ist mMn komplett selber schuld ;)
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Außerdem macht es eh die Mischung aus (Jedenfalls für mich). Obwohl ich ROLLENspiel bevorzuge gehört auch RollenSPIEL an den Tisch. Kann sich ja beides befruchten...
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Trotz des sehr einfachen D&D Systems, in deutscher Ausgabe, hatten unsere Figuren Profil und Tiefe und waren nicht nur einfache Prototypen ihrer Rasse und Klasse. Sie hatten außer ihren spezifischen Fertigkeiten und Talenten auch individuelle Stärken, Schwächen, Vorlieben, Abneigungen und Ticks. Einige sprachen z.B. mit verstellten Stimmen, reduziertem oder ausgeprägtem Wortschatz.
Bis heute hatte ich das große Glück, in meinen Spielrunden, stets zumindest ein paar dieser Typen mit an Bord zu haben.
Auf die meisten Rollenspieler, die ich auf Cons oder sonstigen Veranstaltungen treffe, trifft das in der Regel aber nicht zu.
Meistens empfinde ich es nur als das Spielen einer Ansammlung von Buchstaben und Zahlen, auf einem oder mehreren Blatt Papier.
Mit der Konzentration auf das, was die Figur spieltechnisch kann. Dazu noch mit ähnlichem Verhalten und Vorstellungen,
wie der Spieler sie selbst sein Eigen nennt. Vom Spielen einer Rolle, meiner Meinung nach, sehr weit entfernt.
Bin gespannt, was hier jetzt weiter dazu geschrieben wird.
Ich hab ein paar meiner Mitspieler beim Schauspielern kennengelernt.
Insofern, ja Charakterspiel macht uns auch Spaß.
Als Gastspieler wird man dann zwar auch mal gefragt: Wie kriegt ihr das hin? Habt ihr das etwa einstudiert?
Die Antwort ist: Nö, wir machen das schon immer so.
Auf Cons war ich bis jetzt nur einmal. Und hatte da auch tolle Spieler.
Aber ich saß auch schon mal in Runden, wo Charakterspiel eher ein Fremdwort war.
Da kommt das mit den Zahlen und Buchstaben schon ganz gut hin.
Ich erwarte jetzt auch nicht, dass da jeder begeistert mitmacht.
Mir macht Spielen dann Spaß, wenn ich wenigstens noch ein zwei Leute in der Gruppe habe, mit denen ich auch "Charakter" spielen kann.
Einer davon sollte (nur für meinen Geschmack) idealerweise der Spielleiter sein.
Und ja es gibt aus meiner Sicht einen Unterschied zwischen Darstellen und Selbstdarstellen. Zwischen Tun und Wollen.
Zwischen Verkörpern und Verstellen.
Aber Charakterspiel hin oder her.- Es ist auch einfach ein Hobby. Mit einem Großteil an Freizeitspielern.
Man kann nicht erwarten, dass da ganz Viele daran Spaß haben. Manche gehen da auch ein Bisschen Brettspiel mäßiger ran.
Und das ist auch OK.
Es muß halt jeder die Gruppe finden die für ihn passt.
Hauptsache jeder hat Spaß
Topf und Deckel...oder so.. ~;D
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Außerdem macht es eh die Mischung aus (Jedenfalls für mich). Obwohl ich ROLLENspiel bevorzuge gehört auch RollenSPIEL an den Tisch. Kann sich ja beides befruchten...
Das sehe ich auch so. :)
Es macht mir z.B. gar nichts, wenn ein paar Leute in der Runde andere Prioritäten als Charakterspiel haben.
Das sind dann die Leute die evtl. das gut können, was ich uU. nicht so gut kann.
Regelfüchse und Powergamer z.B: :D
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Sagen wir mal so Cugel: Du bist teilweise ein wenig voreilig mit deinem Urteil. Gerade auf Cons oder Spieltreffen muss ja auch erstmal das System erklärt und die Chemie abgestimmt werden.
Nehmen wur mal die Mutant Year Zero-Runde auf dem Vereinstreffen die wir gemeinsam vor zwei Wochen gespielt haben (bis du relativ schnell augestiegen bist). Das Spiel hat ein relativ großes und wichtiges Metasystem mit Basenbau und Ressourcenmanagement. Das müssen erstmal alle verstehen und das muss abgewickelt werden - rein mechanisch - bevor man Inplay mit dem Charakterspiel richtig anfangen kann. du bist aber aus der Runde "geflüchtet", bevor wir überhaupt richtig Inplay gehen konnten.
Da muss man halt wissen was man will. Will ich Systeme testen, dann muss ich das System auch testen. Das kann ich eben schlecht mit Charakterspiel machen. Dass das dann etwas später dazugehört - da sind wir auf einer Wellenlänge. Aber die Mischung machts. Ich kann nicht bei Mutant Year Zero direkt mit Charakterspiel loslegen und einfach das System und dessen Grundprämisse ignorieren.
Du weißt ja, mir reichen auch ein paar Arcana Karten zum spielen und ich mag auch Everway ;).
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@cugel zur weiteren Vertiefung des Themas hier ein Thread wie bzw ob man gamistische RPGs auch narrativ spielen kann ( wie es wir zB innerhalb unser Pathfinderrunde machen):
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,105256.0.html
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Mir geht es ähnlich, ich will auch als andere Person handeln, meistens. Auf der anderen Seite gibt es ja auch sehr storygamige Sachen, bei denen man weniger die Identifikation mit der eigenen Figur und mehr die gemeinsame Geschichte im Fokus hat. Was auch super sein kann.
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Sagen wir mal so Cugel: Du bist teilweise ein wenig voreilig mit deinem Urteil. Gerade auf Cons oder Spieltreffen muss ja auch erstmal das System erklärt und die Chemie abgestimmt werden.
Nehmen wur mal die Mutant Year Zero-Runde auf dem Vereinstreffen die wir gemeinsam vor zwei Wochen gespielt haben (bis du relativ schnell augestiegen bist). Das Spiel hat ein relativ großes und wichtiges Metasystem mit Basenbau und Ressourcenmanagement. Das müssen erstmal alle verstehen und das muss abgewickelt werden - rein mechanisch - bevor man Inplay mit dem Charakterspiel richtig anfangen kann. du bist aber aus der Runde "geflüchtet", bevor wir überhaupt richtig Inplay gehen konnten.
Da muss man halt wissen was man will. Will ich Systeme testen, dann muss ich das System auch testen. Das kann ich eben schlecht mit Charakterspiel machen. Dass das dann etwas später dazugehört - da sind wir auf einer Wellenlänge. Aber die Mischung machts. Ich kann nicht bei Mutant Year Zero direkt mit Charakterspiel loslegen und einfach das System und dessen Grundprämisse ignorieren.
Du weißt ja, mir reichen auch ein paar Arcana Karten zum spielen und ich mag auch Everway ;).
Sehr geehrter Herr Präsident,
mein Thema hier hatte für mich überhaupt nichts mit dieser Mutant Year Zero Runde zu tun.
Mich interessieren einfach nur die Meinungen anderer Rollenspieler zum Thema Charakterrollenspiel.
Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit Rollenspielen, merke ich sehr schnell was mir gefällt und was nicht. Bei Mutant Year Zero hat mich weder das System, noch der SL überzeugt. Obwohl ich ein großer Fan postapokalyptischer Hintergründe bin, sprang kein Funke über. Mit dem SL habe ich mich bereits ausgetauscht, Wir stellten beide übereinstimmend fest, daß wir im Rollenspiel keine Kompatibilität besitzen. Daher mußte ich mir in der Mutant Year Zero Runde auch nicht weiterhin den Popo plattsitzen und meine kostbare Lebenszeit verschwenden. Es war übrigens nicht mein erstes vorzeitiges Aussteigen aus einer Spielrunde und wahrscheinlich auch nicht das Letzte. Immerhin waren ja auch noch genügend Spieler übrig, um vernünftig weiterspielen zu können.
Im Verein möchte ich Spielleiter und Spieler erleben, Systeme testen interessiert mich dagegen nicht so sehr. Wenn ich die Leute dann als SL oder Spieler erleben durfte, weiß ich wie sie für mich einzuschätzen sind. Dazu sollte mir der Eindruck eines Abends völlig ausreichen.
Grüße an den Präsidenten sendet Vereinsmitglied
Cugel
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Die war ja auch nur ein Beispiel um dir zu sagen, dass sich Systemspiel auf der Meta-Ebene und Charakterspiel eben nicht ausschließen - aber lassen wir das ;).
Für mich ist Charakterspiel wichtig. Ich versetze mich gerne in die Figuren hinein und spiele Charaktere die mir nicht ähneln. Ich spiele auch gerne vorgefertigte Charaktere, das ist dann noch eine größere Herausforderung. Als Spieler verstelle ich aber ungerne meine Stimme. Meistens wird das dann ziemlich schnell lächerlich und dann wird es eher störend als immersiv. Als SL kann man das bei NSCs, solange die von den Spielern nicht zu sehr in Anspruch genommen werden.
Auf der anderen Seite sehe ich aber auch die Herausforderung von taktischem Spiel. Ich hab mir bei Wheel Of Time (D&D3) im Kampf sehr schwer damit getan, weil das so gar nicht meine Art zu spielen ist.
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Witzig, gerade weil ich charakterspiel erleben will, besuche ich Cons wie die DCC bzw anRUFung. Da erlebe ch für mich die höchste Freude mit den Spielern und Spielleitern. Daheim versuche ich eine Mischung zu erreichen wobei ich bei meinen Spielern jene kenne die Charakterspiel gerne betreiben und wer nicht. Aber beides hat seine Berechtigung. Von "besseren" Rollenspiel will ich da nicht reden, das klingt mir zu sehr nach pädagogischen DSA ;-)
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@
Swafnir
OT
Es geht mich ja eigentlich nichts an, und wir kennen uns auch nicht persönlich. Aber wenn das so wäre, dann würde es mich uU. auch ärgern, wenn du( seine? eure?) privaten Erfahrungen auf diese Art und Weise ins Netz stellst.
Das sollte Cugel mMn. selbst überlassen bleiben.
Er schreibt hier unter einem Nickname.
Empfinde ich als neutraler Leser grenzwertig. Nein, eigentlich grenzueberschreitend.
Überlege Dir doch ob Du das nicht löschen möchtest.
Just my opinion.
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Ich habe erst beim Lesen hier im Tanelorn so wirklich festgestellt, wie gänzlich anders man Rollenspiel betrachten und offensichtlich auch mit Genuss spielen kann. Für mich war zu Beginn Rollenspiel = Reinindiehöhlemonsterumhauenschätzesammelnrausausderhöhle und wurde später zu Rollenspiel = Charakterspiel, wobei es auch geblieben ist. Das soll allerdings in keiner Weise eine andere Art zu spielen schlecht machen. Gut ist, was den Teilnehmern Spaß macht. Und da es ein Hobby ist gönne ich mir, bei dem zu bleiben, bei dem ich mich wohl fühle und gönne anderen gerne Ihres.
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Auf die meisten Rollenspieler, die ich auf Cons oder sonstigen Veranstaltungen treffe, trifft das in der Regel aber nicht zu. Meistens empfinde ich es nur als das Spielen einer Ansammlung von Buchstaben und Zahlen, auf einem oder mehreren Blatt Papier.
Mit der Konzentration auf das, was die Figur spieltechnisch kann. Dazu noch mit ähnlichem Verhalten und Vorstellungen,
wie der Spieler sie selbst sein Eigen nennt. Vom Spielen einer Rolle, meiner Meinung nach, sehr weit entfernt.
Das entspricht auch, ohne daß ich es werten will, meinen Beobachtungen und Erfahrungen mit einem Gros der Rollenspieler; eine zwar anekdotische Position, aber das sollte klar sein.
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@
Swafnir
OT
Es geht mich ja eigentlich nichts an, und wir kennen uns auch nicht persönlich. Aber wenn das so wäre, dann würde es mich uU. auch ärgern, wenn du( seine? eure?) privaten Erfahrungen auf diese Art und Weise ins Netz stellst.
Das sollte Cugel mMn. selbst überlassen bleiben.
Er schreibt hier unter einem Nickname.
Empfinde ich als neutraler Leser grenzwertig. Nein, eigentlich grenzueberschreitend.
Überlege Dir doch ob Du das nicht löschen möchtest.
Just my opinion.
Dankeschön für Deine Unterstützung, die mich sehr gefreut hat. :cheer:
In der Regel verstehe ich mich mit unserem Präsidenten gut.
Aber auch er ist nicht Mister Perfekt und ich stehe über solchen Dingen.
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@
Cugel
Dann ist ja gut.
Hauptsache, Du hast noch Spaß an deinem Strang! :)
:btt:
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@
Swafnir
OT
Es geht mich ja eigentlich nichts an, und wir kennen uns auch nicht persönlich. Aber wenn das so wäre, dann würde es mich uU. auch ärgern, wenn du( seine? eure?) privaten Erfahrungen auf diese Art und Weise ins Netz stellst.
Das sollte Cugel mMn. selbst überlassen bleiben.
Er schreibt hier unter einem Nickname.
Empfinde ich als neutraler Leser grenzwertig. Nein, eigentlich grenzueberschreitend.
Überlege Dir doch ob Du das nicht löschen möchtest.
Just my opinion.
Hast recht - es geht dich nichts an.
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Vielleicht kam es für manchen so rüber, als würde ich Charakterrollenspiel als das einzig wahre und beste Rollenspiel sehen.
Dem ist jedoch nicht so. Nur mir persönlich gefällt es eben sehr gut und es macht mir auch am meisten Spaß.
Die Spieler, welche das auch so sehen, sind aber höchstwahrscheinlich eine kleine Minderheit.
In unserem Verein sind leider auch nicht viele Rollenspieler, denen Charakterrollenspiel besonders wichtig ist.
Aber bei jedem neuen Spieler, keimt in mir wieder ein Funken Hoffnung auf. Das wird hoffentlich so bleiben.
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Hast recht - es geht dich nichts an.
Der Ton macht die Musik!
Issis Kritik war sachlich und hätte daher einen freundlicheren Ton verdient gehabt.
Den schroffen Satz finde ich dagegen absolut unangemessen.
Wir sollten es hiermit belassen und zurück zum Thema kommen.
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Ich seh mich irgendwo zwischen Charakterspiel und Spiel, so wie Pixellance das sagt. Einerseits spiele ich gerne Systeme mit recht "hartem" Regelanteil, D&D vor der 3rd ist für mich einfach so ein Ding, das ist wie "nach Hause kommen".
Das heißt aber nicht das ich nicht eine Rolle einer Figur spielen kann und will, dafür brauch ich aber halt keine Storyteller Systeme, die stossen mich eher ab.
Komischerweise fällt es mir als Spieler recht schwer eine Figur aus dem Stehgreif so zu entwickeln, das sie nicht "ich" ist.
Deshalb bin ich immer glücklich wenn ich vorgefertigte Charaktere bekomme (zb. auf Cons), die bereits einen komplexeren Hintergrund mitbringen, den ich dann auf meine Art interpretieren und ausfüllen kann.
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Bin gespannt, was hier jetzt weiter dazu geschrieben wird.
Was soll ich dazu schreiben? Du schilderst hier deine Erfahrungen und triffst Feststellungen, aber irgendwie kann ich keine Fragestellung ausmachen. Wie lautet die bitte für dich?
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Um mal konkret zu werden: Kann jemand vormachen, wie man einen hektischen Bastler-Gnom schauspielert, ohne dass es nervt* oder peinlich ist?
Die Frage ist ernst gemeint. Würde mich sehr über ein Audio-File oder ähnliches freuen. Und ja, Mercer ist mir bekannt, aber der ist mal wegen seiner Haupttätigkeit + Ausbildung außen vor.
*: Ich meine nicht "es nervt und das soll so, weil der Char so ist", sondern "es nervt so, dass es ermüdet".
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Kommt sehr stark auf das System bzw. Welt an und was man spielt.
Wie Derjayger schon darauf anspielt, manche Charakterarchetypen sind ausgespielt als Charakterspiel in der Gruppe relativ nervig. Auch gibt es viele Spiele, die eine Vorteile- und Nachteilemechanik für Charaktereoptionen haben ... aber ich würde sagen da können schon ziemliche Charakterspielkrüppel rauskommen.
Persönlich mag ich Systeme mit einem wohldefinierten Regelteil (z. B. bis Ad&d2 und D&D5), damit man den Spielcharakter noch gut ausspielen kann. Wenn es dann aber sehr viel Meta-Spiel mit entsprechenden Spielmechaniken gibt, funktioniert für mich die Immersion nicht mehr. Negativbeispiele sind für mich D&D 3.x und D&D 4 mit ihrem Feat-Porn, wo ich als Spieler stark darauf fokussiert bin welchen Feat ich jetzt wie kombiniere, damit ich irgendwie da einen superoptimalen Charakter habe, der regelseitig mit eine Arsenal an Sonderfähigkeiten ausgestattet ist.
Entsprechend fühle ich mich mehr im D&D Classic bzw. OSR Bereich zu hause. Obwohl ich auch dem PbtA Konzept etwas angewöhnen kann.
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Um mal konkret zu werden: Kann jemand vormachen, wie man einen hektischen Bastler-Gnom schauspielert, ohne dass es nervt* oder peinlich ist?
Die Frage ist ernst gemeint. Würde mich sehr über ein Audio-File oder ähnliches freuen. Und ja, Mercer ist mir bekannt, aber der ist mal wegen seiner Haupttätigkeit + Ausbildung außen vor.
*: Ich meine nicht "es nervt und das soll so, weil der Char so ist", sondern "es nervt so, dass es ermüdet".
Das ist ein bisschen wie "kann mir bitte mal jemand vormachen, wie ein 300 t schweres Flugzeug fliegen soll? Und ja, Airbus ist mir bekannt, aber die sind mal wegen Haupttätigkeit + Ausbildung draußen" Es ist nicht so, als würde Matt Mercer oder sonstwie sein Geld damit verdienen, dass er 10 Jahre nur den einen Gnom geübt hat. D.h. wenn man sich bei ihm Sachen abgucken kann, ist es doch realistisch, die nach ein deutlich kürzeren Dauer selbst näherungsweise umzusetzen, oder?
Generell hast du aber recht, das spielt im Extremfall in den Bereich "mein Charakter ist halt so". Es muss halt passend zum Spiel dosiert sein, und eben weniger Gehampel und mehr Ideen sein. Ich finde man merkt auch, ob sich jemand vor dem Spiel viel mit dieser Art Charakter befasst hat oder ob er nur nervige Mickey-Maus-Scheisse machen will. Wir haben auch schon einen eher nervigen Gnom als Charakter gehabt, der bei jedem Dialog irgendwem etwas andrehen wollte. Aber dafür hat er auch jedes Bardenlied mit ein paar echten Versen eingeleitet und der Spieler war auch sonst für Späße zu haben. Das hat gepasst.
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Was soll ich dazu schreiben? Du schilderst hier deine Erfahrungen und triffst Feststellungen, aber irgendwie kann ich keine Fragestellung ausmachen. Wie lautet die bitte für dich?
Eine Frage habe ich doch gar nicht gestellt. Inzwischen sind auch schon sehr unterschiedliche interessante Beiträge zusammen gekommen. Wer sich berufen fühlt etwas zum Thema zu schreiben, sollte das tun. Wer nicht, lässt es ganz einfach bleiben. Ich fühle mich auch bei vielen Themen hier im Forum nicht dazu berufen, etwas dazu zu schreiben.
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Seit ich 1983 mit Rollenspiel anfing, hatte ich gewisse Vorstellungen vom Darstellen der eigenen Spielfigur und der Präsentation meiner NSCs.
Die Freunde, mit denen ich mich damals ins Abenteuer Rollenspiel stürzte dachten ähnlich.
Trotz des sehr einfachen D&D Systems, in deutscher Ausgabe, hatten unsere Figuren Profil und Tiefe und waren nicht nur einfache Prototypen ihrer Rasse und Klasse. Sie hatten außer ihren spezifischen Fertigkeiten und Talenten auch individuelle Stärken, Schwächen, Vorlieben, Abneigungen und Ticks. Einige sprachen z.B. mit verstellten Stimmen, reduziertem oder ausgeprägtem Wortschatz.
Bis heute hatte ich das große Glück, in meinen Spielrunden, stets zumindest ein paar dieser Typen mit an Bord zu haben.
Auf die meisten Rollenspieler, die ich auf Cons oder sonstigen Veranstaltungen treffe, trifft das in der Regel aber nicht zu.
Meistens empfinde ich es nur als das Spielen einer Ansammlung von Buchstaben und Zahlen, auf einem oder mehreren Blatt Papier.
Mit der Konzentration auf das, was die Figur spieltechnisch kann. Dazu noch mit ähnlichem Verhalten und Vorstellungen,
wie der Spieler sie selbst sein Eigen nennt. Vom Spielen einer Rolle, meiner Meinung nach, sehr weit entfernt.
Bin gespannt, was hier jetzt weiter dazu geschrieben wird.
Ja, und?
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Ein Con ist für mich erstmal eine Veranstaltung mit häufig mir völlig unbekannten Leuten. Heisst: Ich kenne sie nicht und mein Vertrauen ihnen gegenüber ist eher neutral. Auch kenne ich ihre RPG-Vorlieben nicht.
Deswegen würde ich mein Verhalten an einem Con-Tisch niemals mit dem in einer heimischen Runde vergleichen. Das schon mal als Anfang.
Desweiteren ist mir zu viel "Schauspielerei" am Spieltisch zuwider. Stimme verstellen, Ticks real ausleben, etc.....öhm, nö...ist nicht meins. Bedeutet allerdings für mich nicht, dass solche Spieler (zu denen ich auch gehöre) nicht auch eine "Rolle" abseits der Persönlichkeit des Spielers verkörpern können. Auch Ingame-Handlungen, Entscheidungen, etc. tragen für mich dazu bei, einem Charakter Tiefe zu geben.
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Meistens sind die großen Charakterdarsteller auch die großen Passivspieler, welch erwarten mit dem plot gefälligst gefüttert und bespaßt zu werden. mit solchen Spielern kann ich als SL nix anfangen.
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Ja, und?
mit dem falschen Fuß aufgestanden?
Kommt sehr stark auf das System bzw. Welt an und was man spielt.
Wie Derjayger schon darauf anspielt, manche Charakterarchetypen sind ausgespielt als Charakterspiel in der Gruppe relativ nervig. Auch gibt es viele Spiele, die eine Vorteile- und Nachteilemechanik für Charaktereoptionen haben ... aber ich würde sagen da können schon ziemliche Charakterspielkrüppel rauskommen.
Persönlich mag ich Systeme mit einem wohldefinierten Regelteil (z. B. bis Ad&d2 und D&D5), damit man den Spielcharakter noch gut ausspielen kann.Wenn es dann aber sehr viel Meta-Spiel mit entsprechenden Spielmechaniken gibt, funktioniert für mich die Immersion nicht mehr. Negativbeispiele sind für mich D&D 3.x und D&D 4 mit ihrem Feat-Porn, wo ich als Spieler stark darauf fokussiert bin welchen Feat ich jetzt wie kombiniere, damit ich irgendwie da einen superoptimalen Charakter habe, der regelseitig mit eine Arsenal an Sonderfähigkeiten ausgestattet ist.
Entsprechend fühle ich mich mehr im D&D Classic bzw. OSR Bereich zu hause. Obwohl ich auch dem PbtA Konzept etwas angewöhnen kann.
Ich sehe es hier den schlanken Regelkern sogar als Vorraussetzung für freies ROLLENspiel. Und mit den neuen Hintergründen in DnD5 bekommen sogar gamistische Spieler eine Startrampe dafür ;)
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mit dem falschen Fuß aufgestanden?
Eigentlich nicht, wieso?
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Eigentlich nicht, wieso?
weil Dein obiger Beitrag nicht sehr konstruktiv war ggü dem Threaderöffner?
If you don't have something nice to say, don't say anything at all
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weil Dein obiger Beitrag nicht sehr konstruktiv war ggü dem Threaderöffner?
If you don't have something nice to say, don't say anything at all
Right back atcha kiddo.
Das Problem ist ja eigentlich, das dieses gejammere nichts neues ist. Alle halbe Jahr sieht sich ein Vertreter einer Spielweise in seinem Umfeld im Nachteil, bzw. sich als Besserspieler, und startet die selbe Diskussion erneut. Heute heißen die Schuldigen D&D 3 und DSA 4, früher Shadowrun und Mechwarrior, AD&D und Rolemaster, Phoenix Command und usw...
Verzeih also, wenn ich da nur noch ein müdes Schulterzucken übrig habe, wenn du nur auf mein zwei-worte-post reagierst, statt auf meinem zweiten...
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Also mein Eindruck war, das Cugel einfach nur Meinungen und Ansichten zu dem Thema sammeln möchte.
Soweit im Bezug zur "Fragestellung" des Threads an sich, deshalb finde ich es irgendwie unangebracht wie sich hier über eine nicht gestellte Ausgangsfrage mokiert wird.
Die gibt es halt nicht.
Man kann schon seinen Charakter spielen und ingame aktiv sein, wenn einer bei mir am Tisch ingame die strickende Trulla machen würde die nur hinterherläuft und sich bespaßen lässt, würde ich da auch meine Konsequenzen draus ziehen.
Ich persönlich hab gern auch mal einen "Arsch Treter"-Spieler in der Runde, der die Tür eintitt , da muss nich so viel Schauspielerei dabei sein, da kanns dann auch mal rund gehen. Wie gesagt, die Mischung aus beidem machts halt.
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Meine Spieler haben am Charakterspiel jetzt genauso viel Spaß wie am Türen eintreten und Taktieren.
Das Eine schließt das Andere nicht aus.
Im Gegenteil. Durch Gespräche, Verhöre, etc. mit NSC kann man den Plot mEn. wunderbar voranbringen.
Ist ja sogar oft so gewollt.
"Es gibt eine Zeit zum Reden und eine Zeit zum Handeln".....oder so ~;D
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Bin gespannt, was hier jetzt weiter dazu geschrieben wird.
Bei einem Con oder auch einer neuen Runde mit fremden Spielern fehlen einem eben so einige Informationen, um ein integriertes ROLLENspiel aufziehen zu können - sowohl zum Hintergrund von Spielwelt und eigener Figur als auch zu dem Spielstil der Mitspieler.
Entsprechend erreicht das auf einem Con üblicherweise nicht das volle Potential an Charakterspiel.
Ein paar Leute drehen trotzdem direkt auf, aber laufen damit eben auch volles Risiko an der Vorstellungen und Geschmack der Rest der Gruppe vorbei zu agieren - und damit auch wieder in einem Beschwerdefaden zu landen und das teils auch durchaus berechtigt.
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Ja, und?
Welchem Zweck, außer der Erhöhung der Anzahl eigener Beiträge, dient solch ein Beitrag?
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Welchem Zweck, außer der Erhöhung der Anzahl eigener Beiträge, dient solch ein Beitrag?
Das habe ich mich bei deinem Eröffnungsbetrag auch gefragt - ich sah da nicht viel Diskussionsgrundlage.
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Right back atcha kiddo.
Das Problem ist ja eigentlich, das dieses gejammere nichts neues ist. Alle halbe Jahr sieht sich ein Vertreter einer Spielweise in seinem Umfeld im Nachteil, bzw. sich als Besserspieler, und startet die selbe Diskussion erneut. Heute heißen die Schuldigen D&D 3 und DSA 4, früher Shadowrun und Mechwarrior, AD&D und Rolemaster, Phoenix Command und usw...
Verzeih also, wenn ich da nur noch ein müdes Schulterzucken übrig habe, wenn du nur auf mein zwei-worte-post reagierst, statt auf meinem zweiten...
Eine korrekte Textinterpretation gehört wohl nicht gerade zu Deinen persönlichen Stärken.
Einfach nur Gedanken zum Thema Charakterrollenspiel austauschen.
Darum habe ich das Thema eröffnet.
Dein Schulterzucken verbessert höchstens den Zustand Deiner Sehnen, Gelenke, Muskeln, Bänder und Faszien.
:btt:
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Einfach nur Gedanken zum Thema Charakterrollenspiel austauschen.
Meistens sind die großen Charakterdarsteller auch die großen Passivspieler, welch erwarten mit dem plot gefälligst gefüttert und bespaßt zu werden. mit solchen Spielern kann ich als SL nix anfangen.
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Ich halte Charakterspiel und "Wertespiel" nicht für trennbar und bin irritiert über diese antagonistische Gegenüberstellung. Aus meiner Sicht sind beide Extreme nicht wünschenswert. Charakterspiel und Wertespiel gehen für mich Hand in Hand. Sobald mein Charakter einen Wert hat, soll dieser Wert auch eine Rolle spielen und von Bedeutung sein und ich möchte damit etwas anfangen können. Das steht aber nicht dem Charakterspiel entgegen. Erst beides zusammen wird für mich zum Rollenspiel.
Dabei ist für mich unerheblich, ob es sich um ein Ultra-Light-Rollenspiel wie Risus oder ein regelschweres System wie GURPS handelt.
Natürlich kenne ich beide Sorten von Extremspielern, aber am meisten Spaß habe ich mit denen, die Charakterspiel und Wertespiel in Einklang bringen.
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Das habe ich mich bei deinem Eröffnungsbetrag auch gefragt - ich sah da nicht viel Diskussionsgrundlage.
Ohne Grundlage hättest Du doch gar nichts schreiben müssen.
Aber es hat Dich in den Fingern gejuckt und Du hast gerade nichts besseres zu tun.
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Der Ton macht die Musik!
passt nicht ganz zu:
Ohne Grundlage hättest Du doch gar nichts schreiben müssen.
Aber es hat Dich in den Fingern gejuckt und Du hast gerade nichts besseres zu tun.
und nicht zu:
Eine korrekte Textinterpretation gehört wohl nicht gerade zu Deinen persönlichen Stärken.
Einfach nur Gedanken zum Thema Charakterrollenspiel austauschen.
Darum habe ich das Thema eröffnet.
Dein Schulterzucken verbessert höchstens den Zustand Deiner Sehnen, Gelenke, Muskeln, Bänder und Faszien.
:btt:
und nicht zu:
Welchem Zweck, außer der Erhöhung der Anzahl eigener Beiträge, dient solch ein Beitrag?
Was veranlasst Dich dazu, solche Dinge zu schreiben? Nur weil Dein Ausgangsposting, oder Deine Meinung infrage gestellt wurden?
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Meistens sind die großen Charakterdarsteller auch die großen Passivspieler, welch erwarten mit dem plot gefälligst gefüttert und bespaßt zu werden. mit solchen Spielern kann ich als SL nix anfangen.
Der Mage-Spielleiter, dem ich beim Leiten zugesehen habe. Ich wußte doch, daß da etwas war.
Ein SL mit dessen Leitstil ich absolut nichts anfangen konnte.
Zum Glück müssen wir nich zusammen spielen. :d
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Es klang hier bereits an, dass es die Mischung machen würde.
Wobei es dabei mMn nicht auf die Mischung in der Gruppe ankommt, mit 1/2 Selbstdarstellern und 1/2 stummen Zeugen, sondern darauf, dass sich JEDER beteiligt und JEDER Akzente zu setzen befähigt ist, sich aber auch ein ums andere Mal zurücknehmen kann.
Einen Antreiber / Ideengeber benötigt jede Gruppe. Ob der jetzt aber gutes Rollenspiel betreibt, weil er einen Anführer darstellen kann, ist fraglich. Wohingegen der grosse Schweiger, der am Tisch gedankenverloren an seiner Meerschaumpfeife nuckelt und nur ab und zu eine Idee einstreut, vermutlich der weitaus bessere Darsteller ist.
Die Frage ist, was man als Spieler haben möchte... Möchte man Laienschauspieler haben, oder möchte man, dass der Plot voran kommt?
Ergo. Die Mischung macht's.
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Meinungen sind ja zum Glück günstig zu haben und werden auch durch teilen nicht weniger, da kann ich mal meine dazu einwerfen:
Charakterspiel hat für mich viel mit Entscheidungen und Spielwerten, nicht primär mit Schauspiel zu tun.
Wenn ich mich in einen Charakter hineinversetzen soll, egal ob er ein Abbild oder eine Idealisierung meiner selbst, oder eine völlig fremde Persönlichkeit ist, frage ich mich immer:
Wie sieht dieser Charakter die Welt?
Was will dieser Charakter erreichen?
Was sind seine Ziele?
Wie geht er vor?
Was sind seine Wege?
Sprachmuster, Akzente, Lieblingsgesten oder -formulierungen usw. sind für mich erstmal Beiwerk. Das hilft vielleicht, sich zu erinnern, dass man einen anderen Charakter spielt, als man selbst ist, aber in erster Linie ist das, was anders ist, doch die Überzeugungen, die Sicht der Welt und die Herangehensweise an Probleme und Hindernisse.
Was die Herangehensweise an Probleme und Hindernisse angeht, so ist in den Spielwerten und ggf. Klasssenfähigkeiten bereits eine Menge enthalten. Für mich bedeutet ROLLENspiel ebven nicht nur Spiel im Sinne irgendwelcher Schauspielrollen, sondern auch im Sinn der Interpretation der Klassenrollen. Rolle, wiederhole ich immer wieder, ist im soziologischen Sinn eine Ansammlung von Erwartungen an eine Person in einem sozialen Kontext - also auch eine Erwartungen an bestimmte Kompetenzen. Wer einen Krieger spielt, hat auch die Rolle eines Kriegers. Er soll können und tun, was von Kriegern erwartet wird.
Generell halte ich es selten für "gutes Rollenspiel", wenn jemand gegen seine Spielwerte spielt.
Was die Ziele des Charakters angeht, so liegt dabei viel an der Spielweise der Gruppe. Kann der Charakter eigene Ziele treffen? Machen seine Entscheidungen einen Unterschied aus? Oder fließt die Story dahin, ohne dass die Spieler mit ihren Charakteren einen Unterschied machen können, weil alle ihre Handlungsoptionen durch die Story vorgegeben sind? Insofern ging für mich der Tod Bedeutungsverlust des Charakterspieles im Rollenspiel mit den gescripteten Abenteuern des Storytelling einher. Das ist ein Preis, den man in Grenzen bereit sein muss, zu zahlen, wenn man einer dramaturgischen Storyline folgen will.
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passt nicht ganz zu:
und nicht zu:
und nicht zu:
Was veranlasst Dich dazu, solche Dinge zu schreiben? Nur weil Dein Ausgangsposting, oder Deine Meinung infrage gestellt wurden?
Ich finde konstruktive Kritik sehr gut, daher auch Deine an meinen speziellen Antworten.
Infernal Teddy schrieb aber meiner Meinung nach entweder nichts zum Thema oder von oben herab.
Auch war ich nicht der einzige, dem dies hier aufgefallen ist.
Mein Wunsch war Gedankenaustausch. Für Infernal Teddy ist es Gejammer, welches immer wieder einmal auf den Tisch kommt.
Es ist schade wenn ab und zu am Thema vorbei geschrieben wird. Aber das gehört dazu und läßt sich selten vermeiden.
Ich nehme es sportlich und bin keinem hier böse. Selbst bleibe ich ja mit meiner Schreiberei auch weit oberhalb der Gürtellinie.
Wie Dir sicher nicht entgangen ist, habe ich nur bei den Posts etwas geschrieben, die irgendwie nicht ins Bild passten.
Ansonsten gefällt mir sehr, was hier zum Thema so allerlei geschrieben wird.
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Das Dilemma ist nichts neues, und definitiv älter als die 3rd Edition, ich glaube sogar es ist fast so alt wie das Hobby selbst. Auch gibt es da unterschiedliche Abstufungen (einige empfinden es schon dem Charakterspiel abträglich, wenn man mal kurz aus der Rolle rausfällt, um taktisch relevante Details zu erfragen) und es ist ein Ausdruck persönlicher Präferenz.
Ich denke es ist nicht verkehrt zu wissen, was einem gefällt. Man muss ja nicht in jeder Runde mitspielen. Über die Ansicht, dass es sich dabei um "schlechtes Rollenspiel" handeln würde, sind wir glücklicherweise schon lange hinaus.
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Dave Arneson hat, glaube ich, mal gesagt: "Rollenspiel ist das, was zwischen den Kämpfen passiert."
Und Charakterspiel ist vermutlich die Art des Charakters sich innerhalb der Spielwelt auszudrücken und zu kommunizieren.
Das kann er allerdings nicht alleine. Da die Figur nicht selbstständig denken und sprechen
(aber auch Entscheidungen treffen und Handeln)kann.
Dafuer braucht es einen Spieler, der sich für sie ausdrückt und für sie agiert.
Ohne ihn bleibt sie ein Blatt Papier mit Zahlen und Buchstaben drauf.
Im Prinzip ist eine Figur, 1.das was sie von den Spielwerten her ist und kann, und 2. das was der Spieler zudem daraus macht.
Er prägt das Bild der Figur für seine Mitspieler. Und lässt sie auf eine bestimmte Art und Weise auf andere wirken.
Egal ob er das nun bewusst tut oder nicht.
Edit. "Man kann nicht Nicht Kommunzieren. "
"Man kann auch nicht Nicht-Charakterspielen."
Will damit sagen- die Mitspieler werden so oder so ein Bild von dem Charakter erhalten. Und das ist niemals Unabhängig vom Eindruck den der Spieler vermittelt.
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Charakterspiel hat für mich viel mit Entscheidungen und Spielwerten, nicht primär mit Schauspiel zu tun.
(...)
Was die Herangehensweise an Probleme und Hindernisse angeht, so ist in den Spielwerten und ggf. Klasssenfähigkeiten bereits eine Menge enthalten. Für mich bedeutet ROLLENspiel ebven nicht nur Spiel im Sinne irgendwelcher Schauspielrollen, sondern auch im Sinn der Interpretation der Klassenrollen. Rolle, wiederhole ich immer wieder, ist im soziologischen Sinn eine Ansammlung von Erwartungen an eine Person in einem sozialen Kontext - also auch eine Erwartungen an bestimmte Kompetenzen. Wer einen Krieger spielt, hat auch die Rolle eines Kriegers. Er soll können und tun, was von Kriegern erwartet wird.
Generell halte ich es selten für "gutes Rollenspiel", wenn jemand gegen seine Spielwerte spielt.
Meinst Du wenn ein Spieler bei seiner Rolle bleibt auch wenn es seinem / ihrem SC daraus Nachteile erwachsen oder der SC trotz besseren Spielerwissen die falsche Entscheidung aber diese rollenkonform trifft?
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Sprachmuster, Akzente, Lieblingsgesten oder -formulierungen usw. sind für mich erstmal Beiwerk. Das hilft vielleicht, sich zu erinnern, dass man einen anderen Charakter spielt, als man selbst ist, aber in erster Linie ist das, was anders ist, doch die Überzeugungen, die Sicht der Welt und die Herangehensweise an Probleme und Hindernisse.
Volle Zustimmung.
Der Kleinkram interessiert mich selten; relevant ist das, was der Charakter tatsächlich tut, wenn es darauf ankommt.
Dementsprechend braucht es keinen ellenlangen Hintergrund oder sonstwas, sondern Situationen. Und da findet Charakterspiel ggf. auch mal nur im Kopf eines Spielers statt und der Rest bekommt davon nur das mit, was auch "charakterloses" Bedienen der Spielmechanik sein kann.
Das halte ich als SL für meine NSCs genau so: da bin ich nun wahrlich kein großer Schauspieler, aber nachvollziehbar müssen sie immer sein - unter den richtigen Umständen auch vorherseh- und berechenbar.
Ich sehe es hier den schlanken Regelkern sogar als Vorraussetzung für freies ROLLENspiel.
Das kommt doch darauf an, an welchen Stellen der Charakter überhaupt verregelt ist.
Siehe oben - das dafür relevante Zeug ist auch in den meisten Regelbrechern noch nicht mal ansatzweise spielmechanisch verarbeitet.
Und umgekehrt hat ein recht schlankes Spielchen wie Pendragon derart deutliche Regeln für Persönlichkeit und Verhalten, dass da unter den richtigen Umständen selbst zwei völlig verschiedene Spieler den gleichen Charakter zumindest ähnlich spielen müssen.
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Meistens sind die großen Charakterdarsteller auch die großen Passivspieler, welch erwarten mit dem plot gefälligst gefüttert und bespaßt zu werden. mit solchen Spielern kann ich als SL nix anfangen.
Das mögen deine Erfahrungen sein. Ich kenne die meisten dezidierten Charakterdarsteller, die ich getroffen habe, vor allem als Rampensäue, die ihre Charaktere ständig aus Selbstimpuls handeln lassen, ständig reagieren – und wenn sie das mal nicht tun (wie bei einem etwas passiven Mitspieler von mir), doch stets Akzente setzen, wo es drauf ankommt, cool und subtil. Kurz: Die haben Spaß daran, anderen mit ihrem Charakter Spaß zu bereiten. Also ich finde mich (der ich mich auch als Charakterdarsteller sehe), darin jedenfalls nicht wieder.
Tatsächlich halte ich das Schauspiel für einen (leider) viel zu wenig diskutierten Aspekt unseres Hobbys... oder besser noch: Einen viel zu wenig angeleiteten. Es gibt gefühlt tausende Regelwerke, hunderte NSC-Sammlungen und mehr als zwei Dutzend SL-Ratgeber... doch Schauspiel und Schauspieltechniken, die kommen nur am Rande vor. Dabei ist Performen für mich eine der drei Hauptgestaltungsmodi am Spieltisch (neben Beschreiben und Regeln anwenden). Ich kann verstehen, wenn Leute sich da nicht öffnen wollen und das Gefühl haben das nicht zu können. Und ich würde auch nie jemanden zwingen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht: Ein paar charaktertypische Gesten, verstellte Stimmen bei der NSC-Darstellung und der Versuch Sprache und Mimik voll mit reinzunehmen in den Charakter, macht das Spiel für alle unterhaltsamer. Klar, es kann Leute geben, die trotzdem arschig spielen... aber meine Erfahrungen damit sind halt positiv. Und ich freue mich immer über Anregungen, mein eigenes Schauspiel dahingehend zu verbessern.
Ich glaube auch nicht, dass kleine Schauspielakzente beim Charakter überflüssig sind. Die einzubauen machen den Charakter plastischer. Ich kann zum Beispiel auch jemanden mit ganz ähnlichen Überzeugungen wie ich selbst spielen und da grenzt der "Kleinkram" meine Figur von mir selbst ab. Mehr noch: "Kleinkram" erinnert einen nicht nur selbst daran, sondern auch die anderen Mitspieler. Und da eines meiner Ziele immer auch ist, dass die anderen Spaß an meinem Charakter haben, versuche ich sie durch plastisches Spiel auch ein stückweit mit zu unterhalten. Ob das gelingt ist eine andere Frage, bestimmt nicht immer... aber nichts im Rollenspiel gelingt immer. Und irgendwo ist das alles hier auch ein Ideal, dass ich von mir selbst habe... die Realität mag nicht ganz so smooth sein.
Ach ja, kurzer Disclaimer:
Ich will meinen Post nicht verstanden wissen als ein Plädoyer für "Mein Charakter ist halt so"-Spiel. Und eigentlich auch nicht als "Bloß niemals OT gehen."
Ich finde eines der größten Missverständnisse unseres Hobbys rührt daher, dass Rollenspieler Charakterdarsteller grundsätzlich als beinharte Method Actor (die Method ist eben nicht die einzige Schauspieltechnik, die es gibt) sehen... das Problem rührt auch daher, dass Laws den Spielerarchetyp so genannt hat. Ich bin beispielsweise zugleich ein leidenschaftlicher Charakterspieler aber auch ein leidenschaftlicher Meta-Erzähler. Wenn Charakterspiel gefordert ist, versenke ich mich punktuell in den Charakter, nehme seine Haltung und Stimme an und spiele ihn, bis wieder Meta-Kram gefragt ist. Und ich behaupte: Ich kann mich meinem Charakter damit trotzdem so nahe fühlen, wie ein Method-Acting-Spieler. Halt eben nur nicht durchgängig, sondern von Situation zu Situation.
@Cugel:
Eine Frage hätte ich tatsächlich: Kommt es dir auch auf die Qualität der Charakterdarstellung an? Ich meine, vielleicht versucht es jemand ja, ist aber dabei aber so subtil/ungeübt, dass du es nicht als Charakterspiel wahrnimmst? Das ist eine ernstgemeinte Frage: Woran glaubst du zu erkennen, dass jemand anderes Charakterdarstellung betreibt.
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Gutes Charakterspiel mache ich daran fest, dass ich aufhöre die Reallife Persönlichkeit zu sehen die vor mir sitzt, und stattdessen wirklich kurz eine andere Person vor mir habe. Von der ich ein eigenes "Bild" bekomme.
Für die ich Sympathie, Antipathie usw. empfinden kann.
Man schlüpft in Rollen wie in einen Handschuh. Als Spielleiter hat man viele Handschuhe. Die man immer wieder wechselt. Aber gespielt wird eine Figur nur dann, wenn sie auch im Spiel da ist und agiert.
Edit. Wenn der Spielleiter sich selbst (seine eigene Person und Wirkung ) im Charakter Spiel nicht eine Zeitlang vergessen kann, um die Rolle zu sein, dann kann das auch der Spieler/Zuschauer nicht.
Edit 2. Es geht mMn. darum seine "Reallife Rolle" für eine gewisse Zeit und ohne Angst abzulegen, damit man in eine andere schlüpfen kann.
Man kann nicht mit einer Hand gleichzeitig in zwei Handschuhen stecken.
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Das mögen deine Erfahrungen sein. Ich kenne die meisten dezidierten Charakterdarsteller, die ich getroffen habe, vor allem als Rampensäue, die ihre Charaktere ständig aus Selbstimpuls handeln lassen, ständig reagieren – und wenn sie das mal nicht tun (wie bei einem etwas passiven Mitspieler von mir), doch stets Akzente setzen, wo es drauf ankommt, cool und subtil. Kurz: Die haben Spaß daran, anderen mit ihrem Charakter Spaß zu bereiten. Also ich finde mich (der ich mich auch als Charakterdarsteller sehe), darin jedenfalls nicht wieder.
Tatsächlich halte ich das Schauspiel für einen (leider) viel zu wenig diskutierten Aspekt unseres Hobbys... oder besser noch: Einen viel zu wenig angeleiteten. Es gibt gefühlt tausende Regelwerke, hunderte NSC-Sammlungen und mehr als zwei Dutzend SL-Ratgeber... doch Schauspiel und Schauspieltechniken, die kommen nur am Rande vor. Dabei ist Performen für mich eine der drei Hauptgestaltungsmodi am Spieltisch (neben Beschreiben und Regeln anwenden). Ich kann verstehen, wenn Leute sich da nicht öffnen wollen und das Gefühl haben das nicht zu können. Und ich würde auch nie jemanden zwingen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht: Ein paar charaktertypische Gesten, verstellte Stimmen bei der NSC-Darstellung und der Versuch Sprache und Mimik voll mit reinzunehmen in den Charakter, macht das Spiel für alle unterhaltsamer. Klar, es kann Leute geben, die trotzdem arschig spielen... aber meine Erfahrungen damit sind halt positiv. Und ich freue mich immer über Anregungen, mein eigenes Schauspiel dahingehend zu verbessern.
Ich glaube auch nicht, dass kleine Schauspielakzente beim Charakter überflüssig sind. Die einzubauen machen den Charakter plastischer. Ich kann zum Beispiel auch jemanden mit ganz ähnlichen Überzeugungen wie ich selbst spielen und da grenzt der "Kleinkram" meine Figur von mir selbst ab. Mehr noch: "Kleinkram" erinnert einen nicht nur selbst daran, sondern auch die anderen Mitspieler. Und da eines meiner Ziele immer auch ist, dass die anderen Spaß an meinem Charakter haben, versuche ich sie durch plastisches Spiel auch ein stückweit mit zu unterhalten. Ob das gelingt ist eine andere Frage, bestimmt nicht immer... aber nichts im Rollenspiel gelingt immer. Und irgendwo ist das alles hier auch ein Ideal, dass ich von mir selbst habe... die Realität mag nicht ganz so smooth sein.
Ach ja, kurzer Disclaimer:
Ich will meinen Post nicht verstanden wissen als ein Plädoyer für "Mein Charakter ist halt so"-Spiel. Und eigentlich auch nicht als "Bloß niemals OT gehen."
Ich finde eines der größten Missverständnisse unseres Hobbys rührt daher, dass Rollenspieler Charakterdarsteller grundsätzlich als beinharte Method Actor (die Method ist eben nicht die einzige Schauspieltechnik, die es gibt) sehen... das Problem rührt auch daher, dass Laws den Spielerarchetyp so genannt hat. Ich bin beispielsweise zugleich ein leidenschaftlicher Charakterspieler aber auch ein leidenschaftlicher Meta-Erzähler. Wenn Charakterspiel gefordert ist, versenke ich mich punktuell in den Charakter, nehme seine Haltung und Stimme an und spiele ihn, bis wieder Meta-Kram gefragt ist. Und ich behaupte: Ich kann mich meinem Charakter damit trotzdem so nahe fühlen, wie ein Method-Acting-Spieler. Halt eben nur nicht durchgängig, sondern von Situation zu Situation.
@Cugel:
Eine Frage hätte ich tatsächlich: Kommt es dir auch auf die Qualität der Charakterdarstellung an? Ich meine, vielleicht versucht es jemand ja, ist aber dabei aber so subtil/ungeübt, dass du es nicht als Charakterspiel wahrnimmst? Das ist eine ernstgemeinte Frage: Woran glaubst du zu erkennen, dass jemand anderes Charakterdarstellung betreibt.
Schöner Post, guter Hinweis auf möglicherweise irreführende "Extrempositionen" auch bei Laws, und dass man von so einem Entweder-Oder wegkommen kann (was ja durchaus auch bei den Laws-Typen so gedacht ist)
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Ach ja, kurzer Disclaimer:
Ich will meinen Post nicht verstanden wissen als ein Plädoyer für "Mein Charakter ist halt so"-Spiel. Und eigentlich auch nicht als "Bloß niemals OT gehen."
Dem kann ich auch nur zustimmen.
Eine RollenSPIEL Runde und eine ROLLENspiel Runde können z.B. sogar extakt das gleiche Abenteuer spielen.
Das Einzige, was die Runden unterscheidet, ist die Art und Weise wie NSC punktuell dargestellt werden, oder die Art und Weise wie und ob man Gespräche in Rolle ausspielt.
Ansonsten öffnet man die gleichen Geheimtüren, kloppt die gleichen Monster, löst die gleichen Rätsel, befreit die gleichen Geiseln etc.
Edit.
Wobei - es für ROLLENspiel Runden oft reizvoller ist Abenteuer zu spielen die über reines Dungeon hinausgehen. Z.B. mit Feinden die man "Kennt", oder im Abenteuer "kennengelernt" hat, bevor man ihnen gegenübertritt. Oder Abenteuer bei denen es auch um differenzierte Charaktere und/oder deren Hintergründe geht.
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@Cugel:
Eine Frage hätte ich tatsächlich: Kommt es dir auch auf die Qualität der Charakterdarstellung an? Ich meine, vielleicht versucht es jemand ja, ist aber dabei aber so subtil/ungeübt, dass du es nicht als Charakterspiel wahrnimmst? Das ist eine ernstgemeinte Frage: Woran glaubst du zu erkennen, dass jemand anderes Charakterdarstellung betreibt.
Leider werde ich ja nicht sehr oft mit Charakterrollenspiel konfrontiert. Ich glaube aber schon, daß mir selbst zaghafte Versuche auffallen würden.
Als SL und Spieler würde ich das mit großer Freude versuchen zu unterstützen.
Bezüglich Charakterrollenspiel hatte ich vor ein paar Jahren ein beeindruckendes Erlebnis. Als SL habe ich mit vier mir weitgehend unbekannten Teilnehmern Cthulhu Gaslicht gespielt. Einer der Teilnehmer stotterte sehr stark und ich stellte mir die Spielsitzung schwierig vor, da ich im Rollenspiel noch nie damit konfrontiert wurde. Was dieser Spieler aber für ein Charakterrollenspiel ablieferte war grandios. Recht schnell habe ich das Stottern fast nicht mehr wahrgenommen. Seine Darstellung eines Polizisten dieser Zeit, gehörte zum Besten was ich jemals an Charakterrollenspiel erleben durfte. Unter anderem führte er die anderen Spieler als dieser Polizist an und nicht als der Spieler Klaus. Ständig schaute seine Spielfigur auf eine imaginäre Taschenuhr, die ich fast schon in der realen Welt sehen konnte. Noch heute erzähle ich sehr gern von diesem außergewöhnlichen Rollenspieler.
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@
Cugel
Ich hatte mal ein tolles Rollenspiel Erlebnis mit einem Autisten.
Der hat seine Figur auch sehr authentisch gespielt. :D
Ob eine Figur echt wirkt, kommt mMn. viel weniger auf irgendwelche speziellen Sprech Techniken an, als man meint.
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Dem kann ich auch nur zustimmen.
Eine RollenSPIEL Runde und eine ROLLENspiel Runde können z.B. sogar extakt das gleiche Abenteuer spielen.
Das Einzige, was die Runden unterscheidet, ist die Art und Weise wie NSC punktuell dargestellt werden, oder die Art und Weise wie und ob man Gespräche in Rolle ausspielt.
Ansonsten öffnet man die gleichen Geheimtüren, kloppt die gleichen Monster, löst die gleichen Rätsel, befreit die gleichen Geiseln etc.
Edit.
Wobei - es für ROLLENspiel Runden oft reizvoller ist Abenteuer zu spielen die über reines Dungeon hinausgehen. Z.B. mit Feinden die man "Kennt", oder im Abenteuer "kennengelernt" hat, bevor man ihnen gegenübertritt. Oder Abenteuer bei denen es auch um differenzierte Charaktere und/oder deren Hintergründe geht.
Ich sag ja, never send pen&paper roleplaying game to do a computer roleplaying game's job :) D.h. ich will Story und Drama und Konflikt auf Charakter eben nicht, weil es an sich besser ist, oder auch nur besser funktioniert als Schnetzel-schnatzel, sondern weil ich das andere auch außerhalb des P&P haben kann. Will mir doch keiner sagen, dass bei den ganzen Action-RPGs von Diablo bis Shadow of Mordor nichts mit erheblich mehr spielerischem Flow dabei ist.
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Meinst Du wenn ein Spieler bei seiner Rolle bleibt auch wenn es seinem / ihrem SC daraus Nachteile erwachsen oder der SC trotz besseren Spielerwissen die falsche Entscheidung aber diese rollenkonform trifft?
Sowohl, als auch, und eventuell noch mehr ;)
Manchmal ist es eine Sache, in der abgewogen werden muss zwischen den Interessen anderer Spieler in der Gruppe und den eigenen Interessen. Für mich ist z.B. schon klar, dass man einen Low-Charisma-Charakter in einer sozialen Situation eher unbeholfen spielt. Werte und Würfel helfen dabei, aber letztlich ist es doch eine Spielerentscheidung - und eine Spielleiterentscheidung, ob er es durchgehen lässt, wenn ein Charakter mit niedrigem Charisma so auftritt, wie der redegewandte Spieler, der ihn spielt.
Andererseits muss auch beachtet werden, dass zu viel Charakterspiel zu der "Mein Charakter ist halt so"-Situation führen kann. In weitgehend offenen Spielsettings mit toleranten Gruppen wird sowas weniger zum Problem, als in Spielsettings, die einer Storyline folgen. Wenn da Charaktere aus dem Verlauf der Story ausscheren oder diesen sogar torpedieren, weil sie "authentisch" nach den Vorstellungen des Spielers gespielt werden, kann es sein, dass seine eher storyorientierten Mitspieler sich darüber ärgern. (Offene Storylines sind wieder was anderes... kommen aber eher aus dem Indie-Bereich.)
Eben deswegen sind rollenkonforme Fehlentscheidungen wider besseres Wissen manchmal nahe am Taschenlampenfallenlassen. es ist immer ein Prozess des Abwägens: wann spiele ich so, wie mein Charakter wahrscheinlich handeln würde? Wann spiele ich so, dass die Story vorangetrieben wird, auch wenn mein Charakter dafür Dinge tun muss, die nicht in seinem Verhalten angelegt sind? Wann tue ich dinge, die die Kompetenzen meines Charakters überschreiten?
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Eben deswegen sind rollenkonforme Fehlentscheidungen wider besseres Wissen manchmal nahe am Taschenlampenfallenlassen. es ist immer ein Prozess des Abwägens: wann spiele ich so, wie mein Charakter wahrscheinlich handeln würde? Wann spiele ich so, dass die Story vorangetrieben wird, auch wenn mein Charakter dafür Dinge tun muss, die nicht in seinem Verhalten angelegt sind? Wann tue ich dinge, die die Kompetenzen meines Charakters überschreiten?
Im Prinzip ist es auch immer der Spieler der entscheidet, in der Rolle seines Charakters.
Es werden dem Spieler keine Entscheidungen vom Charakter aufgezwungen.
Weil der Charakter keine eigenen Entscheidungen treffen kann.
Auch die Gefühle der Figur sind nur vom Spieler geliehen. Ebenso die Gedanken.
Hier eine Trennung vorzunehmen ist, verzeiht meine Wortwahl- "absoluter Schwachsinn!"
Zur Stimmigkeit - Wenn einem Charakter etwas zuwider ist, was die Gruppe tut, dann kann der Spieler den SC auch einfach mitkommen lassen, aber dabei seinen Unmut äußern." Das war eine ganz blöde Idee Nachts in dieses Haus zu gehen. Aber es will ja niemand hier auf mich hören."(Der Spieler aber macht mit). Oder aber er enthält sich bei bestimmten Aktionen einfach. "Bitte wenn ihr unbedingt in den Löwenkäfig reingehen wollt. Aber ich bleibe hier draußen und halte Wache" (Der Spieler unterstützt die Aktion zwar nicht aktiv, dafür aber passiv)
Boykottieren- wäre mMn., wenn man als Spieler grundsätzlich das gemeinsame Spiel verweigert, oder extra behindert. Aber den Charakter dafür vorschiebt.
Was die Mehrheit der Gruppe tun will, muß natürlich nicht immer automatisch das Beste sein.
(Wenn der Rest der Gruppe z.B. etwas im Spiel tun will, was die Werte und Moral eines Spielers verletzt (Z.B. Unschuldige töten), dann ist ein "Nein, da mach ich nicht mit", kein böswilliger Boykott mehr, sondern da wurde dann tatsächlich eine persönliche Grenze überschritten, die des Spielers- und damit der Gruppenvertrag gebrochen.)
Ist das nicht der Fall, lässt sich meist auch eine gute Lösung finden, warum der Charakter trotzdem mitmacht, oder es zumindest nicht verhindert, obwohl es ihm nicht gefällt.
Und wenn es nur aus Loyalität, Ehrgefühl oder Neugier ist.
Edit. Als Spielleiter hat man halt den Auftrag: "Loyalität zur Gruppe "nicht, und kann Figuren auch gegen die Interessen der Gruppe handeln lassen.
Als Spieler muß ich dagegen darauf achten, einen Charakter zu spielen, der die Interessen der Gruppe größtenteils mitunterstützt.
Das muß mir eben als Spieler einigermaßen klar sein.
Edit 2. Zur Not kann man auch immer einen Cut machen und das OT klären.- a la "Leute, was ihr da vorhabt, kann mein Charakter aus folgenden Gründen nicht mitmachen. Da müssen wir im Spiel eine andere Lösung finden." oder aber "Rechnet mal nicht mit meinem Charakter. Der nimmt sich hier eine Auszeit. Ich spiele solange etwas anderes oder schaue zu."
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D.h. ich will Story und Drama und Konflikt auf Charakter eben nicht, weil es an sich besser ist, oder auch nur besser funktioniert als Schnetzel-schnatzel, sondern weil ich das andere auch außerhalb des P&P haben kann. Will mir doch keiner sagen, dass bei den ganzen Action-RPGs von Diablo bis Shadow of Mordor nichts mit erheblich mehr spielerischem Flow dabei ist.
Das kommt drauf an, was man genau unter Schnetzel-schnatzel versteht.
Maximal stumpfes Monsterkloppen ohne alles Weitere geht auch am Rechner und die soziale Komponente bekommt man mit Coop auch halbwegs abgedeckt.
Aber schon wenn es ein bisschen taktisch anspruchsvoller werden soll, reduziert sich die Auswahl ganz massiv. Wenn dann noch Vorlieben oder gar Ausschlusskriterien in Sachen Setting und Spielmechanik sowie Spielgefühl dazu kommen, gibt es auch ganz schnell gar nichts mehr - da halte ich Videospiel-RPGs für massivst überschätzt.
Von hybriden Ansätzen ganz zu schweigen: Story, Drama und Charakterentscheidungen als Rahmen und Voraussetzung für wüstes Geschnetzel geht am Rechner in absoluten Ausnahmefällen genau eine Geschichte lang mit Monaten und Jahren Wartezeit auf einen eventuellen Nachfolger. Und dann auch wieder nur in den Grenzen, die Technik und Entwickler gesetzt haben.
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Ich gehoere zu den Spielern, die Charakterspiel weder brauchen noch moegen. Ich will mit meinem SC die Handlung voranbringen und Abenteuer erleben, nicht irgendwelche Schauspieleinlagen liefern. Wenn die anderen Charakterspiel betreiben, pflege ich mich zu langweilen. In Maßen stoert es mich nicht weiter, aber wenn es die Handlung aufhaelt, kann es passieren, dass es mich steort.
Ich lege dabei durchaus Wert darauf, meine Figur konsistent zu spielen. Will heissen: Mit einem Naturchar werde ich mich auf diplomatischem Parkett komplett zurueckhalten, und mit einem in den Gassen eine Grossstadt aufgewachsenen Dieb werde ich mich im Wald zurueckhalten. Ich werde auch darauf achten, dass er sich gemaess halbwegs konstanten moralischen Werten verhaelt (soweit ich das abschaetzen kann; dabei vertue ich mich ziemlich regelmaessig).
Was ich sagen will: Es gibt durchaus Leute, die den von Cugel im OP kritisierten Spielstil bevorzugen, nicht nur solche, die ihn aus Nachlaessigkeit spielen.
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An dieser Stelle möchte ich mich für die rege Teilnahme bedanken.
Vielleicht kommt ja noch der eine oder andere Beitrag dazu.