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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Malron am 11.04.2018 | 08:36

Titel: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Malron am 11.04.2018 | 08:36
Wieso gibt es eigentlich nichts komplett deutsches zu D&D? Wenn man die Entwicklung von DSA und Splittermond hier sieht, dann gibt es durchaus einen Markt für „Fantasy made in Germany“, da wäre es doch naheliegend auch etwas für D&D zu machen.

Ist das zu schwierig etwas unter der OGL für das System zu machen? Lohnt sich das nicht für die etablierten  Verlage?
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: mattenwilly am 11.04.2018 | 14:39
Weil es eigentlich für D&D genug Fäntelalter-Settings gibt die es mit Adwendurien un so problemlos aufnehmen können. Die zu übersetzen dürfe einfacher und wg. "Wiedererkennungs-Wert" für Verlage günstiger sein. Dazu kommt das gerade DSA und SpliMo zeigen wie schwer es ist eine GUTE Fantasy-Welt zu schaffen (okay, Kryn ist auch mit auf dieser Liste)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Evingolis am 11.04.2018 | 20:32
Wieso gibt es eigentlich nichts komplett deutsches zu D&D?

Gibts doch, für 5E sind doch grad die Core-Bücher auf deutsch herausgekommen. Und Zauberspruchkarten.

OK, du suchst Abenteuer usw.. kommen vielleicht noch. Für 5E.

Für ältere Ausgaben, insbesondere AD&D, auch noch 3.x, gabs das alles. Ich hab hier Kampagnensettings zu den Vergessenen Reichen für AD&D 2nd und D&D3.x, diverseste Abenteuer und Hintergrundbände.

Dummerweise gabs da wohl in 2009 eine Umentscheidung von Wizards of the Coast bzw Hasbro zur Verbreitung deutschsprachiger Werke (s. zB https://greifenklaue.wordpress.com/2008/12/05/oliver-hoffmann-ausert-sich-zum-ende-der-4e/ ) und damit war Feder & Schwert auf einmal die Möglichkeit genommen, weiterhin ihre tollen Übersetzungen zu liefern.

Seit 2009 also bis letztes Jahr keine deutschen D&D-Werke. Ob und was da in nächster Zeit noch an D&D-5-Sachen kommen wird.. wird sich zeigen.

Eine alternative Quelle können die ganzen schicken Pathfinder-Sachen sein, von denen man sehr viel auf deutsch bekommt.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Dr. Clownerie am 11.04.2018 | 20:38
Eine alternative Quelle können die ganzen schicken Pathfinder-Sachen sein, von denen man sehr viel auf deutsch bekommt.

Oder gute Old School Sachen, wie z.B. Angelzeit (https://www.system-matters.de/kostenloses-osr-abenteuer-erschienen-angelzeit/) und andere Abenteuer ^-^
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 11.04.2018 | 22:58
Seit 2009 also bis letztes Jahr keine deutschen D&D-Werke. Ob und was da in nächster Zeit noch an D&D-5-Sachen kommen wird.. wird sich zeigen.

Eine alternative Quelle können die ganzen schicken Pathfinder-Sachen sein, von denen man sehr viel auf deutsch bekommt.

Ich habe die Frage so verstanden, dass Malron nach originär im deutschen Sprachraum entwickelten Settings für D&D sucht.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 11.04.2018 | 22:59
Dazu kommt das gerade DSA und SpliMo zeigen wie schwer es ist eine GUTE Fantasy-Welt zu schaffen (okay, Kryn ist auch mit auf dieser Liste)

Ich will jetzt nicht unbedingt DSA und Splittermond verteidigen, aber sind die amerikanischen Settings wirklich in irgendeiner Form besser?

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Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Bildpunkt am 12.04.2018 | 00:22
Wieso gibt es eigentlich nichts komplett deutsches zu D&D? Wenn man die Entwicklung von DSA und Splittermond hier sieht, dann gibt es durchaus einen Markt für „Fantasy made in Germany“, da wäre es doch naheliegend auch etwas für D&D zu machen.

Ist das zu schwierig etwas unter der OGL für das System zu machen? Lohnt sich das nicht für die etablierten  Verlage?

Das frage ich mich auch. Gerade für Lizenznehmer Ulisses wäre das doch ein gefundenes Fressen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: br0adsw0rd am 12.04.2018 | 06:59
Natürlich bin ich voreingenommen, aber auch ich würde in deutschen OGL Produkten viel Potential sehen.

Gerade Setting Adaptationen bestehender Systeme wie man es bei "Der Eine Ring" von Cubicle 7 gemacht hat, hätten bestimmt einen Markt.
Wizards hat mit dem "Sword Coast Adventurer's Guide" auch eine sehr gute Vorlage veröffentlicht, wie man sein Setting für das D&D Regelwerk präsentiert.

Kann aber verstehen, dass die deutschen Spieleentwickler natürlich stolz auf ihre eigenen Regelmechanismen sind und diese nicht unbedingt durch ein Mainstream System verdrängt haben wollen.

Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Rhylthar am 12.04.2018 | 08:19
Die Frage ist doch erstmal:
Ist das lizenztechnisch überhaupt möglich?

Ulisses darf jetzt (über GaleForce 9) publizierte englische Sachen übersetzen. Aber: Eine deutsche SRD gibt es nicht. Amerikanische Verlage, die quasi eigene Sachen machen (Kobold Press, Sasquatch Game Studio, etc.) nutzen die englische SRD für ihre Sachen.

Darf ich als deutscher Verlag Regelbegriffe der übersetzten Grundregelwerke nutzen?
Ich fürchte nämlich nicht.

Und ein regelseitig generisches Setting würde wohl kaum lohnen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Malron am 12.04.2018 | 08:27
Ja, es geht mir eher darum, dass es keine eigenen neuen Dinge gibt.

Es scheint ja auf französisch zumindest eine eigene Welt mit eigenen Inhalten zu geben. Hier in Deutschland hat man sich bei D&D immer nur aufs übersetzen beschränkt, wobei ich schon glaube, dass D&D made in Germany gehen würde..

Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Bildpunkt am 12.04.2018 | 08:50
Die Frage ist doch erstmal:
Ist das lizenztechnisch überhaupt möglich?

Ulisses darf jetzt (über GaleForce 9) publizierte englische Sachen übersetzen. Aber: Eine deutsche SRD gibt es nicht. Amerikanische Verlage, die quasi eigene Sachen machen (Kobold Press, Sasquatch Game Studio, etc.) nutzen die englische SRD für ihre Sachen.

Darf ich als deutscher Verlag Regelbegriffe der übersetzten Grundregelwerke nutzen?
Ich fürchte nämlich nicht.

Und ein regelseitig generisches Setting würde wohl kaum lohnen.

stimmt ein SRD muesste man auf Deutsch erstmal unter dem Schirm der OGL so uebersetzten..ggf verkuerzt...das es den LizenzRegelwerken nicht unmittelbar ins Gehege kommt. Ggf reicht aber nur eine Uebersetzungstabelle unter OGL die die wichtigsten Begriffe uebersetzt und so kann man sich implizit auf die off. Buecher beziehen. Ein paar Sachen darf man halt nicht erwaehnen wie zb div Subklassen etc...hmmm
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Weltengeist am 12.04.2018 | 08:58
Ich will jetzt nicht unbedingt DSA und Splittermond verteidigen, aber sind die amerikanischen Settings wirklich in irgendeiner Form besser?

Vor allem ist ja die Frage, was das Designziel so eines Settings ist. Irgendeinen Heartbreaker schreiben, der die Vorlieben einer kleinen Zahl von Spielern trifft und dann am deutschen Markt erbarmungslos abschmiert (ich könnte da jetzt eine ziemlich lange Liste von Beispielen machen)? Oder doch möglichst viele Spieler mitnehmen? In letzterem Fall sind wir eben bei Kitchen Sink Settings, von Aventurien bis Lorakis, von den Forgotten Realms bis zum D&D-Midgard. Ich mag die auch nicht, aber ich akzeptiere die Notwendigkeit.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Malron am 12.04.2018 | 09:13
Vielleicht liegt es einfach daran, dass die Mehrheit der Rollenspieler (mich meist eingeschlossen) lieber Konsumiert und deshalb recht wenig Eigengewächse entstehen aus denen etwas Grosses wachsen könnte?
Es muss ja garnicht der 300 Seiten Kampagnen Band sein, sondern eine Serie von Abenteuern aus denen etwas wachsen kann, wenn der Konsument sich dafür entscheidet.

Trifft D&D nicht den Geschmack der Spieler hier? War bei mir auch sehr lange so. Habe immer mal wieder angefangen mit AD&D, 3e/3.5e,4e oder Pathfinder, aber jetzt mit 5e gefällt mir das Spiel aufeinmal. Vielleicht ist es durch diverse Internet Videos auch zugänglicher, ich habe über all die Jahre gelernt das man unabhängig vom System auch roleplay mit Taktik haben kann oder es liegt daran, dass ich kaum noch Computer rpg/mmorpg spiele, wo mich das item sammeln immer an die diversen D&D  Iterationen erinnert hat. Die 5e macht Spass, habe sogar wieder Spass am Spielleiter gefunden . Würde da halt gern auch was auch Deutschland konsumieren.

SRD ist ja scheinbar auch in andere Sprachen (Französisch?) als Basis für eigene Dinge übersetzt worden, damit die ihre eigenen Dinge machen konnten.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Derjayger am 12.04.2018 | 10:00
Nach meiner Erfahrung gibt's sehr viele Eigenkreationen (3/4 aller DMs denken sich was aus?), die aber nie veroeffentlicht werden.

Dnd5 ist in Deutschland sehr verbreitet, was man an den vielen Gruppensuchen sieht.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 12.04.2018 | 12:55
Das ist jetzt natürlich stark vereinfacht, aber könnte folgend sein:

Es gibt im deutschen Sprachraum da irgendwie zwei unterschiedliche Gruppierungen:

Die einen finden DIY und Lokales eher peinlich und schauen sich gerade deshalb nach dem Goldstandard von jenseits des Großen Teiches um.

Die anderen basteln gerne selbst und können sich dann leichter bei den lokalen Größen wie DSA, Splittermond oder DungeonSlayer einbringen. Wenn ich publizieren will, kriege ich da auch viel leichter die entsprechenden Kontakte zustande.


Dass in der großen D&D3-Welle aber trotzdem gar nichts gekommen ist, kann aber wohl nur eine Rechtefrage sein. Man bräuchte halt statt einem RetroKlon einen LanguageKlon. Keine Ahnung, ob Übersetzungen besser gegen Umformulierungen gesichert sind, als Texte in derselben Sprache.  8]

Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Evingolis am 12.04.2018 | 18:42
Der Vorteil der TSR/WOTC-Welten ist, daß sie lange bekannt sind und für sehr viele Geschmäcker was anbieten. In den Vergessenen Reichen findet man fast für jedes Fantasyabenteuer ne Ecke, um dies anzusiedeln. Und es gibt viele fertige Abenteuer.

Dagegen was neues aufzubauen, ist riskant und kostet Geld. Dazu hat das Lizenztheater von Hasbro sicher nicht geholfen, deutsche Verlage zu motivieren, in die Richtung was zu machen.

Bezüglich der Übersetzungen/SRD: entweder vermeidet man da dann gezielt die Übersetzungen, die zB Feder & Schwert gewählt hat, und erreicht damit Inkompatibiltät zu den deutschen 3.x-Werken (zB bei Namen von Sprüchen), oder man muß sich mit der Lizenzfrage auseinandersetzen. Einzelne übersetzte Sätze sind sicher nicht geschützt, aber in Summe.. ganz sicher.

Leider ist das SRD aber auch nicht für eine Übersetzung geeignet strukturiert. Ich habe mal damit angefangen, für PCGEN ne Übersetzungsmöglichkeit zu bauen, damit ich zumindest die generierten Charakterbögen mit den wichtigsten Begriffen in Deutsch ausgeben kann; englische Charakterbögen sind doch immer wieder ein Hemmnis. Aufgrund des Aufwands bin ich wieder bei deutschen PDF-Bögen gelandet; die manuell anzupassen nervt total, ist aber zeitlich kein Vergleich. Die Situation sähe anders aus, wenn man bedenkenlos die erstellten Tabellen weitergeben könnte. Vielleicht schreibe ich Feder&Schwert mal an.
 
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: felixs am 12.04.2018 | 18:58
Ich mag die Splittermond-Welt. Verstehe nicht, was daran schlecht sein soll - vorausgesetzt, man ist nicht grundsätzlich gegen Standard-Fantasy eingestellt.

Und ein regelseitig generisches Setting würde wohl kaum lohnen.

Was wirklich schade ist. Ich würde sowas nämlich mögen. Splittermond lese ich nach diesem Prinzip - die Regeln sind nämlich echt nichts für mich.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: 8t88 am 12.04.2018 | 22:54
Gibts doch, für 5E sind doch grad die Core-Bücher auf deutsch herausgekommen. Und Zauberspruchkarten.

D&D Core ist ein System, kein Setting (bis auf ein paar Häppchen hier und da).
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: chad vader am 13.04.2018 | 06:49
Wieso gibt es eigentlich nichts komplett deutsches zu D&D? Wenn man die Entwicklung von DSA und Splittermond hier sieht, dann gibt es durchaus einen Markt für „Fantasy made in Germany“, da wäre es doch naheliegend auch etwas für D&D zu machen.

Ist das zu schwierig etwas unter der OGL für das System zu machen? Lohnt sich das nicht für die etablierten  Verlage?
Die Verbreitung von DSA war nur durch das historische Desinteresse und den arroganten Umgang der amerikanischen Lizenzgeber gegenüber dem deutschsprachigen Markt überhaupt möglich. Das setzt sich durch alle Editionen mehr oder weniger fort, so dass wahrscheinlich kein Verlag das Interesse hätte, neben dem kommerziellen Risiko bei der Markteinführung des 1000xten Fantasyrollenspiels auch noch so einen unzuverlässigen Lizenzgeber für jeden Schritt fragen zu müssen. Das Lizenzmodell für Übersetzungen indirekt über GF9 macht Verhandlungen alles andere als einfach.

Die letzte Chance, die ich gesehen hätte, wäre ein deutsches PF-Setting vor der 5E gewesen. Da hätte man Aufmerksamkeit bei den deutschsprachigen D&D-Fans gehabt und vom liberalen Handling der deutschen Sprachausgabe massiv profitiert. Der ganze Krampf, den F&S schon mit Hasbro hatte, wäre weggefallen. Hätte sich ein solches Setting im letzten Jahrzehnt zum Erfolg gemausert, hätte man jetzt ein etabliertes Produktpaket, mit dem man relativ entspannt eine 5E-Konvertierung aushandeln könnte.... oder eine für das kommende PF2 ...oder beides.
Hätte-Hätte-Fahrradkette. Damit schließt sich aus meiner Sicht das interessanteste Zeitfenster eines deutschen D&D-Derivates, was wir wahrscheinlich seid Jahrzehnten hatten.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Malron am 13.04.2018 | 08:12
So ein Experiment wäre doch mal wirklich etwas für ein crowdfunding... namhafter Verlag, namhafte Autoren, realistische Projektplanung. Ein kleines (Start) Setting Buch und drei Abenteuer.

Gefundet wird eine deutsche D&D Welt. Wenn die Einstiegshürden weg sind, dann macht der Verlag allein weiter.

So etwas wäre endlich mal eines crowdfundings würdig und ist keine dämliche Vorbesteller Aktion.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Weltengeist am 13.04.2018 | 08:14
So ein Experiment wäre doch mal wirklich etwas für ein crowdfunding... namhafter Verlag, namhafte Autoren, realistische Projektplanung. Ein kleines (Start) Setting Buch und drei Abenteuer.

Gefundet wird eine deutsche D&D Welt. Wenn die Einstiegshürden weg sind, dann macht der Verlag allein weiter.

So etwas wäre endlich mal eines crowdfundings würdig und ist keine dämliche Vorbesteller Aktion.

Wenn "deutsche" D&D-Welt nicht die gleiche Art von Setting ist, die sonst so für deutsche Fantasy typisch ist, sondern irgendwas wirklich Einzigartiges hätte, dann könnte mich das sogar reizen...

Edit: Wobei, wenn ich so drüber nachdenke - D&D-Welt heißt ja normalerweise "muss Elfen, Zwerge und Halblinge enthalten". So etwas brauche ich persönlich jetzt nicht in der 50. Version, dafür habe ich schon etliche Settings. Aber wenn man sich mal was außer der Reihe traut (z.B. echtes Sword&Sorcery, Steam Fantasy, Science Fantasy oder mal was ganz anderes à la "Echoes of Heaven", "50 Fathoms", "Sundered Skies" o.ä.), dann könnte mich das reizen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Malron am 13.04.2018 | 09:13
Zu „abgedreht“ macht dann aber die Zielgruppe wieder kleiner? Ist ja eh nur Gedankenspielerei...

Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: TKarn am 13.04.2018 | 09:26
D&D-Welt heißt ja normalerweise "muss Elfen, Zwerge und Halblinge enthalten".

Naja, muss nicht unbedingt sein. Arcana Evolved hat gezeigt, dass es auch ohne geht.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Waldviech am 13.04.2018 | 09:56
Und wenn Elfen und Zwerge vorkommen, kann man ja auch noch fröhlich variieren, wie sie vorkommen. Für schwieriger halte ich die Frage: Was wär denn in diesem Zusammenhang "Deutsch"? Lediglich die Tatsache, dass es originär in und für Deutschland geschrieben wurde, oder das sich die Kampagnenwelt auf Deutsche Themen bezieht?

(Fast wäre ich versucht, für letzteres auf folgenden Uraltthreat hinzuweisen:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,70323.0.html
der dreht sich zwar nicht explizit und hauptsächlich um Deutsche Mythologie, war aber mal der Versuch, D&D-Fantasy einen etwas anderen Twist zu geben ohne gleich ins ganz Abgedrehte zu driften)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: nobody@home am 13.04.2018 | 10:15
Also, von gezielt "deutschen Themen" (urk) würde ich persönlich lieber etwas Abstand halten wollen. Klassische D&D-Settings aus Amiland sind ja auch normalerweise nicht -- oder zumindest nicht bewußt und absichtlich -- primär "amerikanisch", da sähe ich dann also eventuell das Risiko, daß bei der potentiellen Kundschaft die Botschaft von der deutschen Piefigkeit im ausdrücklichen Gegensatz zum "offeneren" Ansatz des Originals als das Hauptmerkmal speziell dieses Settings ankommt...
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Talwyn am 13.04.2018 | 11:22
Ich glaube nicht, dass es dem OP um in irgendeiner Form "teutonische" Rollenspielprodukte geht. Er bezieht sich ja selbst schon auf DSA und Splittermond, welche ja stilistisch jeweils auf ihre Weise sich doch irgendwie anders anfühlen als meinetwegen die Vergessenen Reiche oder Golarion, obwohl ihnen allen gemein ist, dass es sich dabei um klassische EDO-Fäntelalter Kitchen Sink Settings handelt.

Was mir persönlich immer wieder auffällt, ist dass gerade amerikanische Rollenspielerzeugnisse oftmals ein wunderliches Bild des europäischen Mittelalters seitens der Autoren erkennen lassen. Natürlich ist auch z.B. Aventurien in seinen Mittelalterreferenzen auch nicht wirklich auf historische Korrektheit bedacht - muss es auch gar nicht - aber allein dadurch dass es sich eher bei der hierzulande verbreiteten romantisierenden Vorstellung des Mittelalters bedient, sorgt halt dafür, dass es sich anders anfühlt. Ich würde wirklich nicht soweit gehen, zu sagen, dass es in irgendeiner Form besser ist als die amerikanischen Settings, allerdings ist es halt eher im Einklang mit der Prägung, die man hierzulande durch Märchen, Sagen und Geschichtsunterricht in der Schule mitbekommt und dadurch für manchen sicher gefühlt zu bevorzugen.

Bekanntlich scheiden sich die Geister an dieser Frage und Aventurien wird ja gerne von Anhängern der Gegenseite als Hotzenplotz-Fantasy verhöhnt, allerdings zeigt der Erfolg von DSA ja, dass es einen (durchaus vergleichsweise großen) Markt genau dafür gibt - und ich denke, dass es dem OP genau darum geht.

Ich persönlich denke allerdings, dass der Markt für ein D&D Setting eher europäischer Prägung überschaubar wäre. Nicht wenige D&D-Spieler bevorzugen ja D&D gegenüber DSA eben weil sie die unterstellte Hotzenplotzigkeit des Settings nicht abkönnen und die amerikanischen Settings tatsächlich bevorzugen. Davon abgesehen würde man sich halt mit so einem Unterfangen mit dem Platzhirsch schlechthin anlegen. Dass mit Splittermond schon ein "contender to the throne" existiert macht das Ganze nicht unbedingt einfacher.

Was aus meiner Sicht funktionieren könnte, wäre ein Erweiterungsband, der es ermöglicht Aventurien mit D&D-Regeln zu bespielen und z.B. setting-relevante Rassen, Klassen und/oder Archetypen, Zaubersprüche, Magic Items, Monster usw. beinhaltet. Die Lizenzpolitik von WotC wird sowas wohl auf absehbare Zeit unmöglich machen, und selbst dann wäre das vermutlich ein Produkt für eine überschaubare Zielgruppe. Meiner Erfahrung nach legen nämlich viele Rollenspieler entweder verstärkt wert auf das Setting und arrangieren sich mit den Regeln - oder umgekehrt. Die Zahl derer, die unbedingt nach D&D-Regeln unbedingt in Aventurien spielen wollen dürfte nicht riesig sein. Gleichzeitig haben aber crunchlastige RPG-Bücher einen vergleichsweise hohen Produktionsaufwand durch die Notwendigkeit von Spieltests, Feedbackschleifen und Balancing.

Dementsprechend glaube ich nicht, dass sich so ein Produkt großartig für den Verlag lohnen würde, was eher dagegen spricht, dass wir jemals so ein Buch bekämen, selbst wenn es keine lizenzrechtlichen Schwierigkeiten gäbe. Ganz ausgeschlossen ist es aber auch nicht, denn wie wir wissen werden Rollenspielprodukte ja auch von Rollenspielverrückten produziert, insofern kann es da schon mal passieren, dass ein Verlag sich dazu entschließt einen solchen Heartbreaker zu publizieren, auch wenn die Gewinnaussichten dabei vielleicht nicht gigantisch sind.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 13.04.2018 | 12:17
Ich stimme da Talwyn vollkommen zu, frage mich aber auch: wo sind die deutschen D&D-Fan-Settings, die es gratis im Internet zum runterladen gibt?

Wahrscheinlich gibt es die eh, und ich hoffe auch mit vernünftigen Layout, usw.

Aber ich bin einfach noch nie auf die Idee gekommen, NICHT gleich auf die englischsprachigen Fanproduktionen zu schielen, wenn ich mich mit D&D beschäftige. Vielleicht geht es vielen so.

Deutsch ist bei D&D halt eine Krücke, während es bei DSA und Splittermond ein Feature ist.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: br0adsw0rd am 13.04.2018 | 13:05
Was aus meiner Sicht funktionieren könnte, wäre ein Erweiterungsband, der es ermöglicht Aventurien mit D&D-Regeln zu bespielen und z.B. setting-relevante Rassen, Klassen und/oder Archetypen, Zaubersprüche, Magic Items, Monster usw. beinhaltet. Die Lizenzpolitik von WotC wird sowas wohl auf absehbare Zeit unmöglich machen, und selbst dann wäre das vermutlich ein Produkt für eine überschaubare Zielgruppe. Meiner Erfahrung nach legen nämlich viele Rollenspieler entweder verstärkt wert auf das Setting und arrangieren sich mit den Regeln - oder umgekehrt. Die Zahl derer, die unbedingt nach D&D-Regeln unbedingt in Aventurien spielen wollen dürfte nicht riesig sein. Gleichzeitig haben aber crunchlastige RPG-Bücher einen vergleichsweise hohen Produktionsaufwand durch die Notwendigkeit von Spieltests, Feedbackschleifen und Balancing.

Das ist doch genau das, was "Abenteuer in Mittelerde" mit dem "Der Eine Ring" Regelwerk macht und das erscheint ja trotz OGL-Produkt auch auf deutsch.

Ich bin mal so dreist und behaupte, dass man D&D5 primär wegen dem funktionellen Regelgerüst (Crunch) spielt und deutsche Systeme wie Splittermond eher primär wegen den gelungenen Kampagnenwelten (Fluff).

Wie ich zuvor geschrieben hatte, zeigt der "Sword Coast Adventurer's Guide" sehr gut, wie so eine Setting Adaptation ans Regelwerk aussehen kann.
Ich weiss gar nicht ob so ein einzelner Band mit 100-200 Seiten -mit dem D&Dler ins Setting reinschnuppern können - ein grosses Risiko für einen Verlag ist, aber genau für solche Risikoprojekte gibt es doch CFs
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Weltengeist am 13.04.2018 | 13:39
Ich bin mal so dreist und behaupte, dass man D&D5 primär wegen dem funktionellen Regelgerüst (Crunch) spielt und deutsche Systeme wie Splittermond eher primär wegen den gelungenen Kampagnenwelten (Fluff).

Würde ich so nicht unterschreiben. Es gibt schon wirklich viele Leute, die bei Splittermond den Crunch mögen. Für Leute, die den generellen Spielstil mögen (eher simulationistisch, Baukasten-Charaktererschaffung,...), ist das derzeit mMn eines der durchdachtesten Regelwerke überhaupt.

Falls du's nicht glaubst, geh mal ins SpliMo-Forum rüber und sag irgendwas Negatives über die Regeln... ;D
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: felixs am 13.04.2018 | 13:53
Wenn "deutsche" D&D-Welt nicht die gleiche Art von Setting ist, die sonst so für deutsche Fantasy typisch ist, sondern irgendwas wirklich Einzigartiges hätte (...)

Mir scheint das widerprüchlich zu sein.
Eine "deutsche" Welt wird doch dadurch "deutsch", dass sie die für deutsche Fantasy typischen Eigenschaften hat.

Ob man neben Lorakis, Aventurien und Midgard noch so eine Welt braucht, ist natürlich fraglich. Ich finde allerdings die Unterschiede zwischen den drei Welten (von denen mir Lorakis eigentlich am besten gefällt) so groß und bedeutend, dass ich Platz für weitere Welten sehe.

Man könnte also den Widerspruch dahingehend auflösen, dass man gern eine "deutsche" Fantasywelt hätte, die sich trotzdem von den anderen Fantasywelten aus deutscher Ideenproduktion abhebt.

Insgesamt glaube ich aber nicht, dass das funktionieren wird. Jeder hat sein kleines Steckenpferdchen, das da dann unbedingt rein müsste. Und jeder hat auch seine Sachen, die da nicht rein dürfen. Das wird am Ende nicht zusammenpassen und Leute sind dann sauer. Zuviele Nischen, zuviele Be- und Empfindlichkeiten.
Anders sieht es aus, wenn es jemand macht und das fertige Produkt vorstellt. Leute sind dann demgegenüber offener, weil es während der Entstehungsphase nicht die Beleidigung des eigenen Genies gab.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Rhylthar am 13.04.2018 | 13:57
Das ist doch genau das, was "Abenteuer in Mittelerde" mit dem "Der Eine Ring" Regelwerk macht und das erscheint ja trotz OGL-Produkt auch auf deutsch.

Ich bin mal so dreist und behaupte, dass man D&D5 primär wegen dem funktionellen Regelgerüst (Crunch) spielt und deutsche Systeme wie Splittermond eher primär wegen den gelungenen Kampagnenwelten (Fluff).

Wie ich zuvor geschrieben hatte, zeigt der "Sword Coast Adventurer's Guide" sehr gut, wie so eine Setting Adaptation ans Regelwerk aussehen kann.
Ich weiss gar nicht ob so ein einzelner Band mit 100-200 Seiten -mit dem D&Dler ins Setting reinschnuppern können - ein grosses Risiko für einen Verlag ist, aber genau für solche Risikoprojekte gibt es doch CFs
AiMe hat sehr, sehr wenige Inhalte, die sich auf das SRD beziehen. Neue Klassen, neue Gegner...Und beim Grundgerüst wird sich auf das PHB bezogen.

SCAG dagegen hat sehr viele Regelelemente, die kann man eben nicht einfach so übernehmen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Weltengeist am 13.04.2018 | 14:04
Mir scheint das widerprüchlich zu sein.
Eine "deutsche" Welt wird doch dadurch "deutsch", dass sie die für deutsche Fantasy typischen Eigenschaften hat.

Wenn ihr euch den Startpost nochmal durchlest, dann waren mit "deutschen Settings" welche gemeint, die "made in Germany" sind. Und nicht welche, die irgendwie "typisch deutsch" sind. Von daher: kein Widerspruch, denke ich.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: felixs am 13.04.2018 | 14:22
Wenn ihr euch den Startpost nochmal durchlest, dann waren mit "deutschen Settings" welche gemeint, die "made in Germany" sind. Und nicht welche, die irgendwie "typisch deutsch" sind. Von daher: kein Widerspruch, denke ich.

Ich habe mich aber auf Deinen Beitrag bezogen, nicht auf den Startpost.

Kann aber sein, dass da kein Widerspruch ist. Mir ging es nicht darum, Dir einen Widerspruch zu unterstellen, sondern darum, darauf hinzuweisen, was "typisch deutsche" Fantasy bisher (fast?) immer bedeutet hat. Und das irgendwelche Besonderheiten, die davon abweichen, das ganze dann nicht mehr "deutsch" erscheinen lassen würden.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: br0adsw0rd am 13.04.2018 | 16:12
AiMe hat sehr, sehr wenige Inhalte, die sich auf das SRD beziehen. Neue Klassen, neue Gegner...Und beim Grundgerüst wird sich auf das PHB bezogen.

SCAG dagegen hat sehr viele Regelelemente, die kann man eben nicht einfach so übernehmen.

PHb>SRD. Von daher ist das imho ohnehin der Weg den man gehen sollte.

Leider hast du meinen Post nicht verstanden. Ich schrieb das man sich an SCAG als Vorlage halten kann. Das heisst nicht, dass man die Regelelemente darin kopieren sollte, sondern auf ähnliche Art und Weise die eigenen Sonderregeln seines Settings präsentieren kann.

Falls du's nicht glaubst, geh mal ins SpliMo-Forum rüber und sag irgendwas negatives über die Regeln... ;D

Off Topic:
Ach ich bin da ganz aktiv, nur der Nickname ist anders ;)
Ich glaube das würde keine Rolle spielen ob ich die Regeln oder das Setting kritisieren würde :p - wobei ich aber mit den ersten leben kann und wir zweites sogar sehr gefällt.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Rhylthar am 13.04.2018 | 22:23
Ich habe es schon kapiert. Aber Sonderregelung für ein Setting, obwohl es auf einer anderen Engine aufsetzt? Sorry, das klappt bei AiMe aufgrund des Bekanntheitsgrades und TOR...bis jetzt auf englisch.

Ob es sich auf deutsch rentiert, wird man sehen. DER ist nicht ohne Grund eingestellt worden.

Ich sehe in Deutschland aktuell keinen Bedarf für D&D 5. Rein aus wirtschaftlicher Sicht. Denn Crowdfunding hin oder her: Es bindet auch immer Ressourcen, die man in "sichere" Projekte stecken kann.

Ist btw. eine USP für PF2. D&D, deutsch inkl. Setting.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Timrix am 1.07.2021 | 22:01
Ich sehe in Deutschland aktuell keinen Bedarf für D&D 5. Rein aus wirtschaftlicher Sicht. Denn Crowdfunding hin oder her: Es bindet auch immer Ressourcen, die man in "sichere" Projekte stecken kann.

Mein Fundstück der Woche.
Erinnert an "Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird." (Thomas J. Watson)

Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 06:44
Mein Fundstück der Woche.
Erinnert an "Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird." (Thomas J. Watson)
;D

Interessanterweise gibt es aber trotz des Erfolgs von D&D5 immer noch keine Nutzung der OGL durch einen deutschen Verlag, sondern nur Fanprojekte und Übersetzungen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Greifenklaue am 2.07.2021 | 08:05
Aber einiges in der DMguild.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 09:01
Aber einiges in der DMguild.
Was meine Aussage nicht negiert. Das sind alles Fanprojekte, keine großen Reihen oder Produkte eines Verlags. Was nichts über die Qualität dieser Fanprojekte aussagen soll!
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.07.2021 | 09:12
Ich schätze mal kommerziell macht ein eigenes Setting für DnD 5e nur in Kombination mit entsprechenden Kampagnenbänden für dieses Setting Sinn, das schein jedenfalls in den USA der Hauptgrund zu sein, warum andere Verlage das machen.

Und die frage wäre jetzt ob der deutsche Mark groß Genug wäre damit sich die Kampagnenbände lohnen.

Wirklich detailliert aus gearbeitete Settings (wie bie früheren Editionen oder so wie bei DSA) macht ja selbst WotC für 5e nicht wirklich, die machen einen Band pro Welt und das war es dann.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Eiserne Maske am 2.07.2021 | 10:32
Ich schätze mal kommerziell macht ein eigenes Setting für DnD 5e nur in Kombination mit entsprechenden Kampagnenbänden für dieses Setting Sinn, das schein jedenfalls in den USA der Hauptgrund zu sein, warum andere Verlage das machen.

Und die frage wäre jetzt ob der deutsche Mark groß Genug wäre damit sich die Kampagnenbände lohnen.

Wirklich detailliert aus gearbeitete Settings (wie bie früheren Editionen oder so wie bei DSA) macht ja selbst WotC für 5e nicht wirklich, die machen einen Band pro Welt und das war es dann.

Über das Thema Marktgröße lässt sich immer wieder trefflich streiten. Also die Spanier haben eigene Settings für DnD 5e - gut, da könnte man argumentieren dass die gleichzeitig auch den südamerikanischen Markt beliefern und damit einen im Vergleich mit uns größeren Kundenkreis als Abnehmer finden. Was ist aber mit den Franzosen und den Italienern - auch die haben eigene Settings.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Greifenklaue am 2.07.2021 | 11:02
Was meine Aussage nicht negiert. Das sind alles Fanprojekte, keine großen Reihen oder Produkte eines Verlags. Was nichts über die Qualität dieser Fanprojekte aussagen soll!
Sollte es auch nicht.

Desweiteren fällt mir noch Mystics of Mana ein.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 11:11
Mal überschlagsweise geprüft: So viele deutsche Eigenproduktionen von Verlagen über Fan-Niveau gibt es gar nicht und wenn sind es Linien, die schon älter sind als D&D5.


Ulisses:
DSA (Seit langem eigenes System)
Die schwarze Katze (DSA-Ableger, auch nicht unbedingt der D&D-Spielstil)
Hexxen 1733 (Wäre ein Kandidat gewesen. Kam halt 2018 raus, als D&D5 Deutsch noch recht jung war)
TORG (Ist das eine Übersetzung oder ein Ulisses Neu/Eigenbau?)
Alles weitere sind Übersetzungen

Uhrwerk
Splittermond (Kam 2013 raus, da war D&D5 am deutschen Markt noch kein Thema)
Alles weitere sind Übersetzungen

System Matters
Machen nur Übersetzungen

Pegasus Spielen
Hatten bis dato kein Fantasy-Rollenspiel, setzen jetzt auf die Midgard-Lizenz. Bei einer Umstellung von Midgard auf D&D würden ihnen die Fans endgültig auf die Barikaden steigen.
Alles andere sind Übersetzungen (gegebenenfalls ergänzt mit Eigenmaterial wie Abenteuern).


Eine weitere Fantasy-Eigenlinie basierend auf D&D5 ist momentan wohl kein Thema. Und Einzelbände werden offenbar von den deutschen Verlagen nicht gemacht. Wenn was kommt, kommt es als Linie.
d.h. das einzige was denkbar wäre, wofür ich aber keine Anzeichen sehe (da würde mich jetzt wirklich ein Kommentar seitens der Verlage interessieren) wären Konvertierungen der bestehenden Linien parallel zur Hauptlinie.
Für DSA hab ich das ja als Fanwork gemacht, aber bis dato hat offenbar kein Verlag ein Interesse sowas offiziell zu machen (Splittermond wäre ja z.T. durchaus als D&D-Setting geeignet).
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2021 | 11:17
TORG (Ist das eine Übersetzung oder ein Ulisses Neu/Eigenbau?)

Ursprünglich von West End Games; die Rechte müssen aber laut Wikipedia i-wann zwischen 2010 und 2014 zu Ulisses gewandert sein, die aktuelle "Torg: Eternity"-Fassung ist also von denen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2021 | 11:24
Zitat
So viele deutsche Eigenproduktionen von Verlagen über Fan-Niveau gibt es gar nicht und wenn sind es Linien, die schon älter sind als D&D5.
Ich glaube, Zweiteres dürfte eine größere Rolle spielen als Ersteres. Zudem ist auch die Frage: Ist die entsprechende Eigenproduktion denn auch D&D5-geeignet? Bei Arcane Codex beispielsweise würde ich diese Frage mit "Ja" beantworten, bei Malmsturm ziemlich eindeutig mit "Nein".

Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 11:26
Ursprünglich von West End Games; die Rechte müssen aber laut Wikipedia i-wann zwischen 2010 und 2014 zu Ulisses gewandert sein, die aktuelle "Torg: Eternity"-Fassung ist also von denen.
OK, das heißt sie hätten es potentiell mit D&D5 machen können. Aber da es eine ältere Linie ist, wollten Sie wohl da auch die Fans des alten Systems irgendwie abholen. Genaueres kann ich dazu nicht einschätzen, was ich bisher von TORG gehört habe, hat mich nicht angesprochen.

d.h. Fazit. Es kommen nicht wenig originär deutsche D&D5-Produkte/Linien raus. Es kommen einfach ganz allgemein wenig deutsche Produkte/Linien raus. Und die Handvoll, die es gibt, sind größtenteils Traditionsreihen, die älter sind als D&D5.

Ich glaube, Zweiteres dürfte eine größere Rolle spielen als Ersteres. Zudem ist auch die Frage: Ist die entsprechende Eigenproduktion denn auch D&D5-geeignet? Bei Arcane Codex beispielsweise würde ich diese Frage mit "Ja" beantworten, bei Malmsturm ziemlich eindeutig mit "Nein".
Stimmt, Malmsturm hatte ich vergessen.
Interessanterweise würde ich gerade dieses Setting definitiv als D&D5-tauglich ansehen. Ich mag FATE, aber ich glaube gerade Malmsturm würde ich eher mit was anderem bespielen wollen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Greifenklaue am 2.07.2021 | 11:29
TORG ist eine Übersetzung.

Dungeonslayers/Gammaslayers war mal bei Uhrwerk, wie auch Contact.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2021 | 11:32
Zitat
Stimmt, Malmsturm hatte ich vergessen.
Interessanterweise würde ich gerade dieses Setting definitiv als D&D5-tauglich ansehen. Ich mag FATE, aber ich glaube gerade Malmsturm würde ich eher mit was anderem bespielen wollen.

Das hören wir öfter und es gab auch schon (noch lange, lange nicht spruchreife) Ideen in Richtung "Alternatives Regelsystem"  ;D. Der Kasus-Knacktus, weswegen ich ein "Mach da mal D&D5 drauf und gut" aber eher nicht sehen würde, ist das Magiesystem. Da die Magie in Malmsturm ja doch ein sehr vergleichsweise eigenes Ding ist, müsste man einiges an Hirnschmalz investieren, um da etwas D&D5-Konformes zu basteln. Das ginge bei DSA, Splittermond, Midgard und Arcane Codex deutlich fluffiger und schneller.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Weltengeist am 2.07.2021 | 12:08
Ich fände die Idee ja gerade für Ulisses ganz lustig: Jetzt, wo sie die Lizenz für die 5E verloren haben, einfach (ja, ich weiß) was Eigenes entwickeln. Per Kickstarter finanzieren und gleich zweisprachig produzieren, so dass man den deutlich größeren internationalen Markt mitnehmen kann (damit genug Geld für Illus etc. vorhanden ist). Wäre eine Chance, aber natürlich muss man dazu auch die Kreativen dafür haben.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: seanchui am 2.07.2021 | 12:11
...ich meine mich im Zuge der Diskussion rund um "WOTC bringt DnD jetzt SELBST auf deutsch" irgendwo die Aussage von Scorpio gelesen zu haben, dass die 5E-Produkte im Vergleich zum DnD-Kern sehr schwach im Abverkauf sind. Für DnD "Core" existiert scheinbar eine eigene Spieler-Blase, die sich nicht rundum informieren (oder der Bedarf an weiterführenden Produkten ist hier einfach nicht so groß). Vielleicht scheut daher die deutsche Verlagslandschaft das Risiko einer eigenen 5E-Kampagnenwelt?
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2021 | 12:13
Das hören wir öfter und es gab auch schon (noch lange, lange nicht spruchreife) Ideen in Richtung "Alternatives Regelsystem"  ;D. Der Kasus-Knacktus, weswegen ich ein "Mach da mal D&D5 drauf und gut" aber eher nicht sehen würde, ist das Magiesystem. Da die Magie in Malmsturm ja doch ein sehr vergleichsweise eigenes Ding ist, müsste man einiges an Hirnschmalz investieren, um da etwas D&D5-Konformes zu basteln. Das ginge bei DSA, Splittermond, Midgard und Arcane Codex deutlich fluffiger und schneller.

Na ja, das liegt tatsächlich ein Stück weit an D&D selbst. D&D-Magie wird nun mal von gewissen Stufen an selbst für gängige Fantasyverhältnisse schlicht etwas sehr übermächtig; das war schon immer so und wird sich auch in eventuell mal kommenden zukünftigen Editionen wohl nicht wirklich ändern.

Der andere Knackpunkt bei der Übersetzung von Malmsturm-Magie in andere Systeme wäre wohl entweder die mit entsprechendem Aufwand verbundene Erstellung passender Spruchlisten oder aber der Versuch, Fans dieser Systeme gerade von diesen zumindest ein Stück weit zu entwöhnen...
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2021 | 12:43
Das "Übermächtig" ist in Bezug auf Malmsturm nicht unbedingt ein Problem. Der Punkt ist (neben Spruchlisten) eher, das Malmsturmmagie so gut wie immer schweinegefährlich ist mit einem Preisschildchen kommt, das von Magierichtung zu Magierichtung variieren kann. Das macht einen wichigen Teil des malmsturmigen Spielgefühls aus und um das darzustellen, müsste man halt eigene Subsysteme erfinden. (Ist potentiell kein Hinderungsgrund, aber eben ein Faktor - und das vorhin erwähnte Hirnschmalz wurde bis dato halt nicht in Richtung D&D5 aufgewendet, sondern in andere Richtungen :) )
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: schneeland am 2.07.2021 | 12:49
Also: Malmsturm Crawl Classics ;)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 12:50
Das "Übermächtig" ist in Bezug auf Malmsturm nicht unbedingt ein Problem. Der Punkt ist (neben Spruchlisten) eher, das Malmsturmmagie so gut wie immer schweinegefährlich ist mit einem Preisschildchen kommt, das von Magierichtung zu Magierichtung variieren kann. Das macht einen wichigen Teil des malmsturmigen Spielgefühls aus und um das darzustellen, müsste man halt eigene Subsysteme erfinden. (Ist potentiell kein Hinderungsgrund, aber eben ein Faktor - und das vorhin erwähnte Hirnschmalz wurde bis dato halt nicht in Richtung D&D5 aufgewendet, sondern in andere Richtungen :) )
Ich hab sie selber noch nicht gelesen, aber evtl. könnte man sich bei der Magie von Sandy Petersen's Cthulhu Mythos bedienen?

Vielleicht scheut daher die deutsche Verlagslandschaft das Risiko einer eigenen 5E-Kampagnenwelt?
Ich denke dass es allgemein erstmal einen guten Grund geben muss, ein neues Setting auf den Markt zu werfen. Es muss eigenständig und interessant genug sein, dass es mehr Sinn macht das zu pushen anstatt was bestehendes zu übersetzen (was wahrscheinlich deutlich weniger Aufwand, Kosten und Risiko bedeutet). Und dann muss dieses neue Setting auch noch zufällig gut zu D&D5 passen und der Autor muss D&D5 mögen/als das richtige System sehen (was bei uns noch immer deutlich seltener der Fall sein dürfte als in US, wo die Frage inzwischen nicht ist "soll ich D&D5 verwenden" sondern "warum sollte ich was anderes verwenden?").
Wie wir gesehen haben, ist die Anzahl an Settings die Punkt 1 erfüllen, an ein bis zwei Händen abzuzählen. Die Schnittmenge mit Punkt 2 verlief sich dann halt bisher auf 0.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2021 | 13:00
Zitat
Ich hab sie selber noch nicht gelesen, aber evtl. könnte man sich bei der Magie von Sandy Petersen's Cthulhu Mythos bedienen?
Guter Tip! In die Richtung habe zumindest ich noch nicht gedacht. (Cthulhu-Magie und Malmsturm-Magie sind zwar auch zwei verschiedene Paar Schuhe, aber immerhin so "artverwandt", dass das einen näheren Blick wert ist)

Zitat
Und dann muss dieses neue Setting auch noch zufällig gut zu D&D5 passen und der Autor muss D&D5 mögen/als das richtige System sehen (was bei uns noch immer deutlich seltener der Fall sein dürfte als in US, wo die Frage inzwischen nicht ist "soll ich D&D5 verwenden" sondern "warum sollte ich was anderes verwenden?").
Das fasst es, glaube ich, ganz gut zusammen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 13:28
Noch eine Idee für Malmsturm-Magie und D&D5: Man könnte sich bei der wilden Magie des Zauberers bedienen. Hol dir einen Vorteil oder andere Boni, bezahle dafür mit dem Risiko, dass es zu schrägen und potentiell gefährlichen Nebeneffekten kommt.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Waldviech am 2.07.2021 | 14:01
Packen wir doch auch mal auf die Ideenliste :)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Tarendor am 2.07.2021 | 14:48
Da D&D5 sehr generisch ist und man alle Welten des Multiversums kombinieren kann, sehe ich gar keine Notwendigkeiten für ein eigenes deutsches Setting.

Irgendwie sind D&D5-Kunden auch mehr aktive Spieler die Abenteuer brauchen. Die Kunden von DSA (und Myranor) sind eher Leute, die gerne die Hintergrund-Bücher lesen aber weniger spielen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: seanchui am 2.07.2021 | 15:03
Irgendwie sind D&D5-Kunden auch mehr aktive Spieler die Abenteuer brauchen. Die Kunden von DSA (und Myranor) sind eher Leute, die gerne die Hintergrund-Bücher lesen aber weniger spielen.

...eine kühne Prognose  ;)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Infernal Teddy am 2.07.2021 | 15:17
Ich brauche keine Abenteuer, un spiele kein DSA :)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 2.07.2021 | 15:36
Irgendwie sind D&D5-Kunden auch mehr aktive Spieler die Abenteuer brauchen. Die Kunden von DSA (und Myranor) sind eher Leute, die gerne die Hintergrund-Bücher lesen aber weniger spielen.
Wenn dem so wäre gebe es für DSA5 deutlich mehr Hintergrundbände und nicht so viele Regelbände und Abenteuer. Also würde ich sagen: nö, stimmt eher nicht  ;)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: caranfang am 6.07.2021 | 23:36
Ich hätte nichts gegen ein deutsches Setting für D&D 5e einzuwenden, wenn es gut gemacht ist.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Tarendor am 6.07.2021 | 23:43
Ich hätte nichts gegen ein deutsches Setting für D&D 5e einzuwenden, wenn es gut gemacht ist.

Das Problem das ich da sehe st die extreme Qualität des D&D5-Artworks. Die Illus sind einfach nur phänomenal.
Jemand der ein eigenes D&D5-Buch machen will, der muss viel Geld für sowas zahlen.
Eine Hintergrundwelt lebt ja von ihren Illus (siehe Aventurien mit DSA 5e).
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Raven Nash am 7.07.2021 | 07:59
Das Problem das ich da sehe st die extreme Qualität des D&D5-Artworks. Die Illus sind einfach nur phänomenal.
Du hast noch nie ein französiches RPG gesehen, oder?
Nur weil die deutschen Verlage das nicht hinkriegen, heißt das nicht, dass es unleistbar wäre.
Ich fürchte halt bei einem deutschen Setting, dass es genauso langweilig wie DSA und (das deutsche) Midgard wäre - Fantasy aus den 80ern, weil die Verlage darauf setzen, dass es sich verkauft.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Justior am 7.07.2021 | 08:38
Da D&D5 sehr generisch ist und man alle Welten des Multiversums kombinieren kann, sehe ich gar keine Notwendigkeiten für ein eigenes deutsches Setting.

Irgendwie sind D&D5-Kunden auch mehr aktive Spieler die Abenteuer brauchen. Die Kunden von DSA (und Myranor) sind eher Leute, die gerne die Hintergrund-Bücher lesen aber weniger spielen.
Ich glaube, das liegt daran, dass wotc die Hintergrundinformationen bei D&D5 in die Abenteuerbände packt. Ich habe z.B. bisher zwei offizielle Abenteuer gespielt/geleitet, aber deutlich mehr im Regal stehen
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 7.07.2021 | 10:38
Nur weil die deutschen Verlage das nicht hinkriegen
Hast du dir die Illus von DSA5 und Splittermond mal angesehen? Die stehen D&D5 in nichts nach.

Die Zeiten wo deutsche Verlage nur Schwarz-Weiß-Strichzeichnungen konnten ist lange vorbei.

Ich fürchte halt bei einem deutschen Setting, dass es genauso langweilig wie DSA
Ob Aventurien und Myranor langweilige Settings sind, darüber lässt sich definitiv streiten ;)
Ich bin kein Fan von DSA als System, aber die Settings haben echt viel zu bieten.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Raven Nash am 7.07.2021 | 11:39
Zitat
Ich bin kein Fan von DSA als System, aber die Settings haben echt viel zu bieten.
Vorgartenfantasy für Buchhalter.  ;)
Das "Problem" liegt im letzten Teil - D&D 5 geht bei den Settings eher in die Richtung, bewusst Platz zu lassen.

Der Klischee-Deutsche mit seinem Ordnungswahn findet sich aber klarerweise bei DSA&Co mit Beschreibung der Pickel am Arsch der Straßenhure Nr 25 (sorry, die heißt natürlich Erna o.ä.) eher wieder.  ;) ~;D

Und dementsprechend befürchte ich, würde ein deutsches D&D-Setting eben in eine ähnliche Richtung gehen. Viel zu viele Details, die am Tisch dann ohnehin niemanden interessieren und in Wahrheit nur ein engeres Korsett erzeugen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Boba Fett am 7.07.2021 | 12:00
Ganz nebenbei:
Bei Drivethru gibt es ein paar deutschsprachige D&D 5e Abenteuer, die auf dem 5e Logo aufgebaut sind.
einfach mal nach "5e deutsch" suchen...

Es gibt sogar eine Kampagnenwelt (von Norbert Mösl).
Über Qualitäten kann ich nichts sagen.

Und wer auf der DMs Guild nach Abenteuer und Sprache Deutsch sucht, wird auch fündig...
Link zur DMs Guild (https://www.dmsguild.com)
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 7.07.2021 | 12:04
Und dementsprechend befürchte ich, würde ein deutsches D&D-Setting eben in eine ähnliche Richtung gehen. Viel zu viele Details, die am Tisch dann ohnehin niemanden interessieren und in Wahrheit nur ein engeres Korsett erzeugen.

Wäre halt ein zusätzliches Angebot. Verwenden muss es ja keiner.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Tarendor am 7.07.2021 | 13:13
Du hast noch nie ein französiches RPG gesehen, oder?
Nur weil die deutschen Verlage das nicht hinkriegen, heißt das nicht, dass es unleistbar wäre.

Einige deutsche Verlage kriegen das natürlich hin.
Ich meinte damit auch eher, dass es einfacher ist für jemand ein 5e-Szenario mit simplen Illus in die DM-Guild zu stellen als ein ganzes Setting.
Ich würde für ein D&D5-Setting nur Geld ausgeben wenn es so professionell aufgemacht ist wie bei WotC.
Für schlechte/amateurhafte Illus und 10/20 Seiten PDF würde ich keine 5 EUR zahlen. Weil ich für 50 EUR mehrere hundert Seiten offizielles Material mit fantastischen Illus und vielleicht noch Posterkarte in gedruckt (!) kriege. Nur als Vergleich.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 7.07.2021 | 14:59
Für schlechte/amateurhafte Illus und 10/20 Seiten PDF würde ich keine 5 EUR zahlen. Weil ich für 50 EUR mehrere hundert Seiten offizielles Material mit fantastischen Illus und vielleicht noch Posterkarte in gedruckt (!) kriege. Nur als Vergleich.

Die so fantastischen Illus wirken doch hauptsächlich wie aus irgendwelchen Computerspielen zusammengeklaut. Und soviel offizielles Material wie für 2nd Edition AD&D wirst nie wieder kriegen. Naja. Der Mainstream kann nur Mainstream sein, wenn es die Mehrheit abholt. Heutzutage ist schon für jeden was irgendwo dabei.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Raven Nash am 7.07.2021 | 15:11
Artwork ist halt Geschmackssache. Ich finde das von Splittermond z.B. wie eine schlechte Mischung aus Manga und 80er DSA. Und DSA 5 sieht halt immer noch sofort nach DSA aus - inklusive verpatzter Perspektive und dem immer gleichen Bildaufbau.
Mittlerweile hat das Wiedererkennungswert - aber das Look&Feel haben halt Künstler aus dem Osten geprägt, die damals vor allem eines waren: günstig.
Hingegen haben bei (A)D&D das eben Leute wie Elmore getan.

Wie schon erwähnt: Richtig gutes Artwork schaffen die Franzosen ran, binden das in tolles Layout ein und machen ein Gesamtkunstwerk draus. Wäre für deutsche Verlage sehr zur Nachahmung empfohlen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Noir am 7.07.2021 | 15:12
Die so fantastischen Illus wirken doch hauptsächlich wie aus irgendwelchen Computerspielen zusammengeklaut.

Das finde ich nicht. Es gibt da mit Sicherheit äußerst fragwürdige Illustrationen in den Büchern ... aber die gibt es immer, wenn es so viele Illus sind. Und der Löwenanteil der Illustrationen ist schon mehr als Triple A. Und letzteres imho sogar unabhängig von Geschmack.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: tartex am 7.07.2021 | 15:33
Und der Löwenanteil der Illustrationen ist schon mehr als Triple A. Und letzteres imho sogar unabhängig von Geschmack.

Triple A (https://de.wikipedia.org/wiki/AAA_(Computerspiele)) ist halt eine ästhetische Kategorie und Entscheidung in sich selbst. Ich denke man kann den Begriff für D&D5 schon so von der Computerspiel- in die Rollenspiel-Industrie übertragen.

Triple A bedeutet für mich ästhetisch, dass man vom präpubertären Nachwuchszocker bis zur kaufkraftstarken Schicht der 40+Nerds so viele wie möglich abholen muss. Handwerklich muss man sich in der Preisklasse keine Fehler erlauben, aber gleichzeitig dürfen bei der Stimmungspalette keine Experimente eingegangen werden.

Ich habe eine gewisse Zeit bei EA in der PR gearbeitet.  Da gibt es schon genau Vorgaben, was man machen kann und was nicht, z.B. von der Perspektive, um am besten, sprich am reichweitenstärksten, rüberzukommen.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 7.07.2021 | 15:40
Evtl. die Illus-Stil-Diskussion abkoppeln?
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Zanji123 am 7.07.2021 | 15:40
Ich fände die Idee ja gerade für Ulisses ganz lustig: Jetzt, wo sie die Lizenz für die 5E verloren haben, einfach (ja, ich weiß) was Eigenes entwickeln. Per Kickstarter finanzieren und gleich zweisprachig produzieren, so dass man den deutlich größeren internationalen Markt mitnehmen kann (damit genug Geld für Illus etc. vorhanden ist). Wäre eine Chance, aber natürlich muss man dazu auch die Kreativen dafür haben.

wait... WHAT O_o die haben die Lizens verloren!?
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: aikar am 7.07.2021 | 15:46
wait... WHAT O_o die haben die Lizens verloren!?
Sie haben den Übersetzungsauftrag für D&D5 verloren, wurde auf so ziemlich jedem Blog und hier im Forum rauf und runter diskutiert  ;).

Hier die offiziellen Verlautbarungen:
https://ulisses-spiele.de/dungeons-dragons-offizielle-verlautbarung/
https://dnd.wizards.com/articles/news/expanding-dungeons-dragons/de

Die D&D5-Lizenz hatte Ulisses ja nie, die lag bei Galeforce 9 (Die sie jetzt eben verloren haben).
Die 5E-Lizenz (Also für Drittanbieter-Produkte) können sie nicht verlieren, das ist die OPEN GAME License.
Titel: Re: Eigene deutsche D&D Settings und Abenteuer?
Beitrag von: Zanji123 am 7.07.2021 | 16:13
oookay... ähm... ich leb unter nem Stein... jahaa so siehts aus und hab kaum Internet ... und ... öhm... xD