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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Noir am 18.06.2018 | 09:16

Titel: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 18.06.2018 | 09:16
Hallöle,

Da ich mich in den letzten Tagen ja vermehrt mit D&D5e beschäftige, ist mir vor allem das "Milestones"-System der Stufen als etwas seltsam ins Auge geschossen. Als langjähriger RPGler empfand ich es als sehr seltsam einfach nur einen gewissen Punkt der Geschichte zu erreichen und dann allen Spielern eine Stufe zu gewähren. Wollte mir nicht so richtig schmecken, auch im Hinblick darauf, dass ein Abenteurerleben unfassbar schnell "vorbei" ist, wenn man mal die offiziellen Publikationen anschaut. Da werden Charaktere von Stufe 1 teilweise bis zum Ende des Abenteuers/Kampagne auf Stufe 15 gepusht. Mit einem Stufenmaximum von 20 erscheint mir das doch SUPER schnell. Vor allem im Vergleich mit früher, wo man schonmal mehrere Jahre den selben Charakter gespielt hat. Das scheint mir mit D&D5e so nicht mehr machbar zu sein. Nun ist es natürlich so, dass es - zumindest in meiner Umgebung - kaum möglich ist eine regelmäßige Gruppe hinzubiegen und so eine Kampagne sich vermutlich auch ewig ziehen würde ...

Allerdings begann ich gerade mich an die Milestones zu gewöhnen. Ob ich nun jedem Spieler ab einem bestimmten Punkt eine Stufe gebe oder jedem Spieler nach jeder Sitzung eine gewisse Menge XP zugestehe - wo ist da schon der Unterschied? Der käme wohl nur zum Tragen, wenn ich nicht pauschal jedem Spieler das selbe gebe, sondern wieder wie früher XP für "gutes Rollenspiel" (tm) und auch für erschlagene Monster. Aber das gefällt mir eigentlich auch nicht, weil ... wer bin ich, dass ICH über "gutes" und "weniger gutes" Rollenspiel entscheide?

Aber nun ... darum soll es hier jetzt ja auch gar nicht gehen. Vielmehr würde mich interessieren: Spielt ihr eher mit Milestones? Oder klassisch mit Erfahrungspunkten? Und wie viele gebt ihr so pro Session? Macht ihr das von den erschlagenen Monstern abhängig? Vom Rollenspiel? Oder gibts pauschal was? Und wenn es pauschal etwas gibt, warum dann nicht gleich mit Milestones arbeiten?
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: SeldomFound am 18.06.2018 | 09:23
Da ich eher ein Storyteller bin, bevorzuge ich Milestones, da ich somit die Spieler dazu motivieren kann, der Handlung zu folgen.

Natürlich versuche ich dabei eine gewisse Kohärenz in der Spielwelt zu erzeugen. Als ich Kadaverkrone geleitet habe, bedeutete eine Stufenaufstieg zum Beispiel, dass die Spieler nach ihrem ersten Erkundungsversuch eines Geisterhauses sich zurückzogen und für den nächsten Tag Vorbereitungen trafen. In diesem Sinne war der Stufenaufstieg eher ein Lock'n'Loaded-Sequenz wie in A-Team.


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Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Swafnir am 18.06.2018 | 10:06
Ich sehe XP als Relikt der guten alten Monsterklopperei. Man hat dann zwar weiche Faktoren wie "gutes Rollenspiel" für die XP-Vergabe eingeführt aber im Grunde ist das nur die Vorstufe für die Milestones gewesen. Warum sollte ich denn groß rumrechnen? Dann hat am Ende einer weniger XP als die anderen, weil er einmal nicht da war und ist dann stufenmäßig im Nachteil. Das mag ich nicht und daher lasse ich mittlerweile in allen Stufensystemen die XP weg und lasse die Gruppe gemeinsam aufsteigen.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Isegrim am 18.06.2018 | 10:30
Ist mir eigentlich egal, bzw ich seh kaum Unterschiede. Wichtiger find ich die (ja auch angesprochene) Frage, wie schnell die Progression  vonstatten geht. Da tendier ich zu "nich so schnell", Grad wenn man schon mit halbwegs fähigen Charakteren startet.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 18.06.2018 | 10:34
Meine Stimme ging übrigens (noch) an die Erfahrungspunkte. Ich kann mich da vom Gefühl her gerade einfach noch nicht von trennen, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass der Sprung zu Milestones - gerade bei D&D5 - wenn überhaupt nur ein Katzensprung ist.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Derjayger am 18.06.2018 | 10:40
In unseren D&D5-Gruppen gibt's 2-3 XP pro Session, egal was darin passiert ist. Jeder Spieler kann selbst entscheiden, ob er 2 oder 3 nimmt. Man braucht (Proficiency Modifier +2) XP für einen Stufenaufstieg.
Ziel: Damit soll es möglich sein, Stufe 20 zu erreichen, bevor die Runde einschläft. Haben die Spieler so beschlossen. Wäre ich Spieler, würde mir das etwas zu schnell gehen. Dann lieber Proficiency +4 oder so.

In einer anderen D&D5-Gruppe, in der ich Spieler war, lief es ähnlich, aber zusätzlich gab's ein paar XP für's entschuldigte Fehlen :D Da hatte mein Wizard plötzlich zwei Levelaufstiege inkl. neuen Zaubern, als ich wieder zum Spielen kam. Ging mir viel zu schnell.

Und in einer weiteren D&D5-Gruppe, in der ich Spieler war, hat der DM ganz RAW XP verteilt und mal so nen Spruch abgelassen: "Hättet ihr nicht den Kampf vermieden, gäbe es volle XP und damit hättet ihr jetzt ein Levelup". Das fand ich sehr schräg.

Bei Systemen mit Charakterpunkten (GURPS) gebe ich (Spielstunden / 2 + (1 pro cooler Aktion, Milestone, gefährlicher Situation, usw.)), alle bekommen die gleiche Anzahl. Außerdem auf einzelne Chars zugeschnitten: 1CP Rabatt auf in dieser Session benutzte Skills, wenn man mindestens 2 CP in diesen Skill investiert (es gibt also nix umsonst, wenn man nichts ausgibt).


XP-Systeme "nach Leistung" bei D&D finde ich doof, weil sie vorgeben, was die Spieler zu tun haben. Da wünsche ich mir etwas mehr Freiheit.
In CP-Systemen hingegen mag ich das, weil man Auswirkungen sieht von dem, was man in der Session gemacht hat. Seltsam.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Swafnir am 18.06.2018 | 10:43
Meine Stimme ging übrigens (noch) an die Erfahrungspunkte. Ich kann mich da vom Gefühl her gerade einfach noch nicht von trennen, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass der Sprung zu Milestones - gerade bei D&D5 - wenn überhaupt nur ein Katzensprung ist.



Im Grunde ist es auch egal, Hauptsache du fühlst dich damit wohl  ;)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Isegrim am 18.06.2018 | 10:50
Wenn man XP nach "Leistung" vergibt, sei es Rollenspiel, Monster schnetzeln oder sonst was, funzt das nicht mit Milestone. Vergibt man XP pauschal, könnt man im Prinzip genau so gut Milestone nutzen. XP geben einen Progressionsrahmen vor, zb In 1 bis 20 bzw die entspr XP-zählen. Hier finde ich ähnliches für Milestone praktisch. Also eine System-seitige Idee, wie viele milestontes zwischen Anfang und Spitze es geben könnte. Dann kann man sich entscheiden, will man das in einem zweiwöchigen Abenteuer durchlaufen, oder in fünf megakampangen von je zehn Jahren, oder (vermutlich) i-was dazwischen.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 18.06.2018 | 10:59


Im Grunde ist es auch egal, Hauptsache du fühlst dich damit wohl  ;)

Das stimmt natürlich. Aber ich wollte einfach mal ein gewisses Stimmungsbild sehen. Und es überrascht mich tatsächlich, dass die Waage eher in Richtung Milestones geht. Spannend!
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Boba Fett am 18.06.2018 | 11:09
Ich finde die Milestones Idee sehr interessant, sehe das aber eigentlich eher bei gekauften Kampagnen.
Bei selbst entwickelten - deren Verlauf sich vielleicht von Spielgeschehen dynamisch verändert - halte ich XP für die bessere Variante.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Teylen am 18.06.2018 | 11:22
Ich persönlich bin eher für (einheits) XP.
Bei Milestones habe ich eher so den Eindruck Spieler für abzuwatschen wenn sie ggf. nicht dem Plot folgen sondern eigene Ideen umsetzen. Zudem gibt es dann jeden Abend eine kleine Belohnung, anstelle immer alles auf einmal..
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 18.06.2018 | 11:23
@Boba: Jop ... wenn ich darüber nachdenke, sehe ich das ähnlich. Der Vorteil bei den Milestones ist, dass man ohne Probleme nach einer offiziellen Kampagne einfach auf XP-Vergabe umswitchen kann.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Swafnir am 18.06.2018 | 11:28
Die Frage ist halt wie man Milestones definiert. Bei mir sind Milestones eben dann, wenn ich das Gefühl habe es passt gut. Von daher bin ich da gar nicht an irgendeinen festgelegten Plot gebunden.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Buddz am 18.06.2018 | 11:36
Erfahrungspunkte direkt am Ende von Szenen in selbsterstellten Abenteuern.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Kaskantor am 18.06.2018 | 11:47
Milestones sind für mich einer der großen Vorteile der 5e.
Lass uns 50.000 Wilschweine töten, Kenny fällt somit aus.
Allerdings kam es bei uns in den Kaufkampagnen schon öfter mal vor, dass man eine längere Durststrecke hatte und dann plötzlich kurz hintereinander mehrere Aufstiege.
Aber was soll ich sagen, wir hatten alle kein Stress damit und mir als SL kommt es super entgegen nicht ständig rumzurechnen, Punkte aufzuschreiben usw.
Einheitliches steigern wird such durch die MS gefördert.
Irgendwie ist auch das originale CR-System nicht immer zu gebrauchen, da es ja auch auf die Spielweise der Gruppe selbst ankommt und da die Exp. nach CR verteilt werden, passt das mMn auch nicht immer. Außerdem müsste man dann wenn NSC usw. mitwirken die Exp. für besiegte Monster wieder aufteilen usw. Dafür nutzen wir die Zeit mitlerweile lieber andersweitig.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 18.06.2018 | 12:02
Mal so, mal so.

Generell mag ich die Stufenvergabe per Milestone nicht, weil sie die Möglichkeit ignoriert Spielern zusätzliche XP für Nebenquests oder dergleichen zu geben und weil man damit keine Stufenunterschiede zwischen den Charakteren abbilden kann, welche ich für die Gruppendynamik aber sehr interessant finde.

Aus meiner Sicht sind Milestones dann sinnvoll, wenn man sie nicht an XP bindet, sondern an andere Fähigkeiten. (z.B. "pro Meilenstein darfst du dir ein Item neu attunen" / pro Meilenstein bekommt ihr die Boni aus einer kurzen Rast / pro Meilenstein könnt ihr einen Aktionspunkt nutzen etc.)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Tintenteufel am 18.06.2018 | 12:10
Milestones! Aber weniger um sich die Rechnerei zu sparen, als die große Spielergruppe, die teilweise sehr sporadisch dabei ist, auf einer Stufe zu behalten. Finde das Konzept XP an sich besser, aber funktioniert für uns leider nicht.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Quaint am 18.06.2018 | 12:20
Ich arbeite mit Milestones. Beziehungsweise alle 2-3 Sitzungen gibt es ein Levelup, bevorzugt wenn es von der Geschichte her passt.
Das Problem mit XP sehe ich spezifisch bei D&D 5 in mehreren Dingen. Zum einen fehlen klare Richtlinien, um Dinge abseits von Kämpfen zu belohnen. Zum anderen ist das Encounterbuilding nach DMG einfach kaputt, und wenn man einen spannenden, fordernden Kampf haben möchte, landet man meist bei einem Mehrfachen des tödlichen XP Budgets. Das führt dann wiederrum dazu, dass man sich mit XP by the book entweder langweilt - oder extrem schnell aufsteigt.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Pokelefi am 18.06.2018 | 12:41
Ich kann hier zu nur wenig sagen da meine Erfahrung mit EXP nur aus der Advenuters league und einem Spiel mit einem Youtuber kommt
AL: Sehr strickt und immer ma ende der Session was mich hier stört ich habe als dm weniVorlagen für exp awards für roll play oder quest im dmg oder sonnst wo also fühlen sich alle nicht Kampf encounter eher willkürlich an wenn man exp gibt

Mit Mr. Tarrasque : Exp ist auf die Gruppe gleich mäßig verteilt also hat mein 2ter char genau so viel exp wie die chars die seit anfang an dabei sind (was einerseits cool ist da der tot meines erst chars mich net zu weit zurück schmeißt ander seit ist das schon etwas naja unbedeutender wenn man stirbt man verliert "nur ein Char-Konzept"). Auch exp werte für flucht vor Gegner wie einem Elder shadow wyrm der uns fast ein TPK gab hat uns 1000 exp gebracht was ich sonderbar finde aber halt die meinung des DM.

Ich selbst habe mit Meilensteinen angefangen zu spielen und verwende sie selbst größten teils das erlaubt mir zu entscheiden wie lange die Spieler auf einem Level bleiben noch suche ich die richtige Balance.

Aber Meilensteine sind einfacher
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: sir_paul am 18.06.2018 | 12:46
Wir haben zu Meilensteinen gewechselt, man spart sich das rumgerechne und man kann bei gekauften Kampagnen "genau richtig" aufsteigen. Letzteres erspart mir als SL die Mühe entweder zusätzliche Abenteuer vor dem nächsten Kampagnenteil einzustreuen oder die Herausvorderungen anzupassen.

Ich möchte auch anmerken das die Geschwindigkeit des Aufstieges nicht davon abhängt ob man Meilensteine nutzt oder XP vergibt. Jeder Gruppe steht es frei sich die Meilensteile so zu definieren das es zu der gewünschten Aufstigsgeschwindigkeit passt. Analoges gilt natürlich auch für XP.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Bildpunkt am 18.06.2018 | 13:16
Milestones ..haben das schon vor der 5e gemacht da diese EP Zaehlerei noch nie unser Fall war...
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Feuersänger am 18.06.2018 | 13:27
Ich bin nach wie vor für XP.
Um der Einfachkeit halber mich selber aus einem Pathfinder-Thread zu zitieren:

Ich muss ehrlich sagen, ich mag das XP-lose Spiel nicht. Ich möchte bitte ganz klassisch XP für überwundene Begegnungen bekommen.
Warum? Weil ich bei bisherigen Anläufen mit dem Levelup nach Milestones oft das Gefühl hatte, auf die eine oder andere Weise zu kurz zu kommen. Entweder es kamen zu wenige Kämpfe, dann fand ich das Spiel einfach nicht so befriedigend. Oder aber umgekehrt mussten wir uns durch X Kämpfe (und andere Begegnungen) ackern ohne dass es *ching* machte. Dann habe ich das Gefühl, auf der Stelle zu treten und nicht genug belohnt zu werden.
Wenn im klassischen Spiel (mit XP also) längere Zeit wenig Kämpfe kommen, dann steigt man auch nicht auf -- aber dann kann man den SL darauf hinweisen bzw festnageln, weil man einen empirischen Wert hat, mit dem man argumentieren kann: guck mal, in den letzten 5 Sitzungen nur soundsoviel XP durch Kämpfe, das kann's doch nicht sein. Schließlich spielen wir hier D&D und nicht Lindenstraße.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Grubentroll am 18.06.2018 | 13:48
Ich finde Milestones mittlerweile auch besser.

XPs haben für mich abseits von "supertaktischem Monstergekloppe"-Spiel nie so richtig funktioniert.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Conan der Barbier am 18.06.2018 | 14:12
Ich musste feststellen, dass ich als Spielleiter Erfahrungspunkte ohnehin nur so Pi mal Daumen vergeben habe - je nachdem, wie die Story vorangeschritten ist bzw. die Charaktere sich in ihrem Spiel entwickeln. Daher werde ich künftig wohl ganz auf Punktemechanismen verzichten, die bei dieser Spielweise überflüssig sind.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Mouncy am 18.06.2018 | 14:21
Milestones im Sinne von: Gefühlt alle 3-5 Sessions ein level-up bzw. wenn es gerade gut passt. Schon bei 3.X so gemacht weil klein-klein Pünktchen zählen einfach doof ist.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Orlock am 18.06.2018 | 17:05
Inzwischen gefällt mir das Milestones-System recht gut. Man spart sich einfach drölfzig Koboldkämpfe und steigt auf, wenn ein (Zwischen-) Ziel erreicht ist, egal wie das erreicht wurde. Das funktioniert für mich als SL einfach besser.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Rhylthar am 18.06.2018 | 17:25
XP-Vergabe macht für mich außerhalb von D&D-Regelwerken, die individuelle XP für z. B. Klassen vergeben, kaum noch einen Sinn.

Auch bei offenen Abenteuern (z. B. Hex-Crawls) sehe ich da selten ein Problem; ich sehe den Begriff nicht nur im "lokalen" Sinn (Wie weit bin ich in der Story?), sondern auch im "temporären" Sinn (Was hat mein Charakter in der Zeit schon erlebt?). Quasi Aufsteigen nach Entdecken.  ;)

Edit:
"Lokal" und "Temporär" gehen btw. auch anders herum.  ^-^

Edit2:
"Gutes Rollenspiel™" wird in der 5E ja eh über Inspiration belohnt.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Oberkampf am 18.06.2018 | 20:10
Eigentlich könnte ich beides nehmen, meiner jetzigen Gruppe wäre das egal und meine noch-13th-Age-Umsteigergruppe kennt Milestones aus 13th Age und Savage Worlds. Aber für D&D 5e benutze ich XP nach überwundenen Hindernissen* und gelösten Questen/erreichten Zielen.

Superergiebig finde ich die Regeln zum Encounterdesign auch nicht, aber bislang (Level 7) konnte ich damit meistens einigermaßen spannende und (über den gesamten Abenteuertag hinweg gesehen) riskante Kämpfe gestalten. Einen Vorteil von XP sehe ich tatsächlich (ähnlich wie Arldwulf) darin, dass damit auch optionale Nebenmissionen und individuelle Charakterziele jenseits der Hauptkonflikte honoriert werden können.

*Das schließt das sinnlose Abschlachten von 50 Schweinen oder drei harmlosen Goblins am Wegesrand natürlich für die XP-Vergabe aus, wenn das keine Hindernisse sind.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Derjayger am 18.06.2018 | 20:32
In einem Unearthed Arcana gab's ja eine Erweiterung der XP-Vergabe auch auf gesammelte Münzen und erforschte Points of Interests, wenn ich mich recht erinnere.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: alexandro am 18.06.2018 | 21:29
Nicht zu vergessen, dass sich XP by-the-book auch für nicht-Kampfbegegnungen vergeben lassen (mache ich so): wenn die Spieler die Hinweise für die Morde eines Serienmörders richtig zusammensetzen und einen unschuldig Angeklagten entlasten, dann kriegen sie natürlich XP in Höhe des CR des Serienmörders und der des Sündenbocks... und wenn die Spieler erfolgreich zwischen verfeindeten Kriegsparteien verhandeln, kriegen sie auch die XP, als hätten sie gegen diese Armeen gekämpft. Auf diese Weise lohnt es sich viel mehr, kreative Lösungen für die Probleme zu suchen (und ja: ich könnte es auch CR-unabhängig machen, aber es ist mir als SL wichtig, nicht einen Lösungsansatz der Spieler zu bevorzugen, sondern alle gleichwertig zu belohnen).

Nebenbei finde ich, dass Kämpfe gegen "Popelgegner" schon OK sind - wenn die Spieler das unbedingt machen wollen, damit sie sich wie die großen Macker fühlen können, dann bitte sehr. Die XP-Belohnungen sind gering genug und auch niedrig-CR-Gegner können in 5e den Spielern noch ordentlich Schmerzen bereiten, wenn man sich mit zu vielen von ihnen auf einmal anlegt. ;)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: FlawlessFlo am 19.06.2018 | 12:16
XP-Vergabe macht für mich außerhalb von D&D-Regelwerken, die individuelle XP für z. B. Klassen vergeben, kaum noch einen Sinn.

Exakt meine Meinung. Bei AD&D ist es einfach Teil des Balancings, dass unterschiedliche Klassen unterschiedlich viele XP bekommen und somit unterschiedlich schnell aufsteigen.

Bei der 5e ist mit XP nichts gewonnen, außer dass Konfilikte incentiviert werden (was zwar eigentlich nicht schlecht ist, aber letztlich unnötig).

Wenn man nicht genügend befriedigende Kämpfe in der Kampagne hat, hilft es auch nicht wirklich, auf den niedrigen XP-Stand der SCs verweisen zu können, denn XP können ja auch aus allerlei alternativen Quellen kommen. Wenn einem die Kämpfe nicht gefallen, bzw. zu wenig vorkommen, sollte man einfach drüber reden.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Feuersänger am 19.06.2018 | 15:00
Selbst da sind die indivuellen XP doch eigentlich auch eher nur Kleckerkram. Also, ja, der Fighter kriegt vielleicht am Ende eines harten Abenteuertages 3000XP mehr weil er so viele Kills gemacht hat -- aber wenn man zum nächsten Levelup 250.000XP braucht, sind das doch Peanuts.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 19.06.2018 | 15:24
Ich denke, ich werde für die Kampagnen die jeweiligen XP-Stufen stark hochsetzen, damit das Aufsteigen länger dauert und dann tatsächlich XP vergeben. Dann müssen zwar die Encounter angepasst werden ... aber das find ich besser, als da durch die Level zu rushen. Das ist zwar im Grunde irgendwie Augenwischerei, weil man natürlich auch einfach Milestones vergeben könnte ... aber für mich als Spieler waren XP auch immer eine Art Belohnung am Ende eines Spielabends. Selbst als immer alle die selbe Menge XP bekommen haben, war es immer irgendwie toll, sich die neuen Zahlen zu notieren. Der Stufenaufstieg ist dann nur ein Bonbon ... und wenn man sich da länger drauf freuen kann, bin ich glaub ich deutlich zufriedener.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: aingeasil am 19.06.2018 | 15:27
Wir haben in unserer Runde den XP-basierten Levelaufstieg, weil der Spielleiter das so von früher (TM) aus aD&D-Zeiten noch so kannte - obwohl alle langjährigen Spieler die Milestones bevorzugen. Dennoch richten wir uns hier nach dem Spielleiter.

Ich bevorzuge Milestone-Systeme in levelbasierten Spielen, weil ich damit den wenigsten Verwaltungsaufwand habe. Als Spieler muss ich mir nicht die Mühe um Kleinklein machen (78.315 XP + 2.718 XP = ... und reicht das schon...) und als Spielleiter kann ich mir die Spieler zu den Encountern heranziehen (anstatt umgekehrt). Ist bei mir ähnlich wie mit dem looten. Ich hasse es, nach einem Kampf die von mir getöteten Gegner wegen 3 Kupfer fleddern zu müssen - wenn ein Spielleiter meint, mein Charakter braucht etwas (Ausrüstung, Geld, Magische Gegenstände), dann will ich das anderweitig bekommen, als mit dem Eselskarren durch die Pampas fahren zu müssn, um den Kleinscheiß transportiert zubekommen. So sehe ich das auch mit dem Level: Wenn ich Level 5 für einen Plotpoint benötige, dann möchte ich mich nicht rechtfertigen müssen, dass ich 2x gefehlt hab und deswegen nur Level 4 bin (für mich ist Rollenspiel ein Gemeinschaftshobby und da fehle ich nur, wenn es nicht anders geht). Sowas ist aus meiner Sicht ziemlich 1995;)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Feuersänger am 19.06.2018 | 15:33
Ich kenn ja deine Spieler nicht, aber ich find es ziemlich frustig, wenn das Aufstiegstempo künstlich verlangsamt wird. Ein USP von D&D (ab 3E zumindest) ist der kontinuierliche Verjüngungseffekt, der durch regelmäßiges Hinzufügen neuer Spielsachen das Spiel frisch hält. Und dazu _hat_ das Spiel ja 20 Stufen, und die XP-Schwellen sind so angelegt, dass man - auch in 5E - pi mal Daumen (ab Level 3) alle 3 Sitzungen aufsteigt. Bei normalem Aufstiegstempo hat man also schon Material für _fast 60 Sitzungen_. Meiner Erfahrung nach gehen die meisten Kampagnen nicht so lang. Wozu soll da das künstliche Strecken und in die Länge ziehen gut sein? _Genau dazu hat_ 5E doch die BA eingeführt und das Powerniveau mit der großen Heckenschere kastriert, damit alle Level spielbar und handhabbar bleiben.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 19.06.2018 | 15:42
Wozu soll da das künstliche Strecken und in die Länge ziehen gut sein? _Genau dazu hat_ 5E doch die BA eingeführt und das Powerniveau mit der großen Heckenschere kastriert, damit alle Level spielbar und handhabbar bleiben.

Beantwortest du dort deine Frage nicht selbst? Natürlich war das Ziel alle Level gut bespielbar zu machen bei diesen Maßnahmen
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Aber sobald man für sich selbst sagt, dass dieses Ziel nicht ausreichend erreicht wurde macht es auch wieder Sinn die Kampagne auf einen "Sweet Spot" auszulegen.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 19.06.2018 | 15:48
Ich kenn ja deine Spieler nicht, aber ich find es ziemlich frustig, wenn das Aufstiegstempo künstlich verlangsamt wird. Ein USP von D&D (ab 3E zumindest) ist der kontinuierliche Verjüngungseffekt, der durch regelmäßiges Hinzufügen neuer Spielsachen das Spiel frisch hält. Und dazu _hat_ das Spiel ja 20 Stufen, und die XP-Schwellen sind so angelegt, dass man - auch in 5E - pi mal Daumen (ab Level 3) alle 3 Sitzungen aufsteigt. Bei normalem Aufstiegstempo hat man also schon Material für _fast 60 Sitzungen_. Meiner Erfahrung nach gehen die meisten Kampagnen nicht so lang. Wozu soll da das künstliche Strecken und in die Länge ziehen gut sein? _Genau dazu hat_ 5E doch die BA eingeführt und das Powerniveau mit der großen Heckenschere kastriert, damit alle Level spielbar und handhabbar bleiben.

Tatsächlich ist mir "alle 3 Sitzungen aufsteigen" zu schnell. Vermutlich ist es auch das, warum mir Milestones nicht ganz so schmecken wollen, weil es theoretisch ja sogar möglich ist, während einer Sitzung gleich mehrfach aufzusteigen. Das Aufsteigen ist etwas, auf das ich mich als Spieler freue ... aber genauso wie "Scrat" im ersten "Ice Age"-Film echt lustig ist, kann ich ab Teil 2 nur noch darüber gähnen, weil er einfach viel zu oft vorkommt. Genauso wird es bei mir mit den Level Ups sein. Irgendwann ist ein Level Up nur noch "ein Level Up" ... und nicht mehr "GEIL! EIN LEVEL UP!" ... aber selbstverständlich würde das vorher mit einer etwaigen Spielgruppe abgesprochen. Wenn diese lieber "by the book" spielen möchte oder vielleicht sogar mit "Milestones", dann würde ich natürlich nicht meinen Willen durchboxen.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Feuersänger am 19.06.2018 | 15:50
Davor? Also... 3.5? Neee, da musst du was verwechseln.

Und nein, ich beantworte diese Frage nicht selbst. Ich behaupte, 5E IST bis Level 20 spielbar, und ich WILL die Spielsachen der Stufen 11-20 haben, verdammtnochmal!
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Maarzan am 19.06.2018 | 15:55
Für mich: weder noch. Ich habe lieber etwas, was direkter am Lernaufwand/Training/Erleben hängt.
Das kleinere Übel sind da die XP - doppelt, da ich in der Regel auch einige herausforderungsorientierte Spieler mit in der Gruppe habe, die damit dann beschäftigt/gelenkt werden können.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Exar am 19.06.2018 | 16:47
Auch wenn Milestones natürlich praktischer sind, mag ich Erfahrungspunkte.
Ich könnte noch nicht einmal genau sagen warum. Ist wohl was Psychologisches.  ;D
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: nobody@home am 19.06.2018 | 17:05
Auch wenn Milestones natürlich praktischer sind, mag ich Erfahrungspunkte.
Ich könnte noch nicht einmal genau sagen warum. Ist wohl was Psychologisches.  ;D

Konditionierung halt. Je schneller die Belohnung auf die Tat folgt, um so schneller und nachhaltiger stellt das Gehirn den Zusammenhang zwischen beiden her. Aus dem Grund kriegt man ja auch im Computerrollenspiel für fast jeden besiegten Gegner ein Zückerli in Form von ein paar Erfahrungspunkten und einem bißchen Gold o.ä. anstelle von "nur" harten Kämpfen ohne Instant-Belohnung und dafür mit ab und zu einem Riesenschatz zwischendurch...
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Exar am 19.06.2018 | 17:16
Konditionierung halt. Je schneller die Belohnung auf die Tat folgt, um so schneller und nachhaltiger stellt das Gehirn den Zusammenhang zwischen beiden her. Aus dem Grund kriegt man ja auch im Computerrollenspiel für fast jeden besiegten Gegner ein Zückerli in Form von ein paar Erfahrungspunkten und einem bißchen Gold o.ä. anstelle von "nur" harten Kämpfen ohne Instant-Belohnung und dafür mit ab und zu einem Riesenschatz zwischendurch...

Möglich, wobei ich bei Computerspielen mit beiden Varianten gut leben kann.
Wenn die Kämpfe gut und anspruchsvoll sind, oder das Design, die Geschichte, usw.
Vermutlich braucht es nur einen reizvollen Ausgleich.  :)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 19.06.2018 | 17:46
Davor? Also... 3.5? Neee, da musst du was verwechseln.

 ;) Wahrscheinlich.

Und nein, ich beantworte diese Frage nicht selbst. Ich behaupte, 5E IST bis Level 20 spielbar, und ich WILL die Spielsachen der Stufen 11-20 haben, verdammtnochmal!

Spielbar ist ja nicht gleichzusetzen mit "es gibt keinen sweet spot". Ab einer bestimmten Stufe (bei manchen schon vor 10, aber eigentlich hauptsächlich ab 13) ändert sich halt das Spiel ein wenig und es gibt häufiger Situationen in denen Probleme auftreten können. Oder um es anders zu nennen - Situationen in denen die Spieler ein wenig mithelfen müssen damit das Spiel nicht auseinanderdriftet.

Ich seh es schon so, dass Milestones dort ein Mittel sein können das Spiel besser auf den Levelbereich zu beschränken der einem tatsächlich gefällt, zumal man diese dann ja außerhalb dieses Bereichs mit anderer Frequenz vergeben kann als innerhalb (nach dem Motto: "Bis Stufe X steigen wir schnell auf, dann normal, dann ab Stufe Y langsam".

Geht mit XP natürlich auch, aber mit Meilensteinen schon ein wenig leichter.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Luxferre am 20.06.2018 | 07:52
Gruppengleich vergebene XP sind doch Meilensteine in anderer Verpackung mit rosa Schleifchen, oder? Ein SL, der pauschal XP vergibt, kann auch pauschal den Aufstieg festlegen. Oder er rechnet im Hintergrund grob die erwirtschafteten XP zusammen und plingt, wenn das Levelup kommt.

Ich mag Meilensteine. In D&D und -ähnlichen Systemen.
Diese orientiere sich meiner Erfahrung nach eh an Erfolgen und Fortschritt der Kampagne. Und da ich mir für XP nichts kaufen kann, ist ja keine Währung wie in anderen Systemen, ist für mich der treppenartige Aufstieg eh unabhängig davon.

Wenn man wettbewerbsorientierter spielte, dann würde ich auch XP bevorzugen. Allerdings mit offener Berechnung seitens SL, damit da keine Notgroschen für Leistungsverweigerer und Mitläufer abspringen. Wenn die Belohnung rar gesät ist und man für jeden XP kämpfen muss, dann sollte ein Leistungsträger gegenüber lowperformern ganz klar und nachvollziehbar bevorzugt werden.
Aber aus genau diesem Grund spiele ich so nicht. Dafür bin ich zu sozial und empfinde ebendiesen Aspekt als einen Grundpfeiler des Rollenspiels. Soziale Mar...Rollenspielwirtschaft sozusagen  >;D
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Derjayger am 20.06.2018 | 08:09
Gruppengleich vergebene XP sind doch Meilensteine in anderer Verpackung mit rosa Schleifchen, oder? Ein SL, der pauschal XP vergibt, kann auch pauschal den Aufstieg festlegen. Oder er rechnet im Hintergrund grob die erwirtschafteten XP zusammen und plingt, wenn das Levelup kommt.

Wenn man Dein "pauschal" entsprechend liest, kann natürlich beides praktisch identisch sein. Dann hätte das rosa Schleifchen die Funktion, ein Bedürfnis unter nicht ganz so aufmerksamen Spielern zu befriedigen ("ich will aber XP!"), obwohl man selbst lieber Meilensteine hätte.
Man kann aber auch unterscheiden:
- Aufstiege durch Meilensteine muss ein SL aktiv auslösen bzw. entsprechende Bedingungen festlegen. (Diese lenken die Spielweise übrigens genauso wie "XP bekommt man nur durch Kämpfe" und haben was von "mother, may I?")
- XP hingegen kann er auch "passiv" vergeben "wie's sich gerade ergibt" und dabei von Aufstiegen überrascht werden bzw. sie gar nicht auf dem Schirm haben ("ist eure Sache"). "Pauschal" hieße dann sowas wie "jeder Ork bringt 100 XP" oder "nach jeder Session gibt's n XP" und das steht halt auch in irgendeinem Buch oder wurde einmalig vorab festgelegt, der SL muss also keinen Gedanken daran verschwenden. Kann auch fairer sein als Meilensteine.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Talwyn am 20.06.2018 | 10:00
Wir spielen mit XP, ganz klassisch by the book. Vor vielen Jahren in AD&D 2nd Edition hab ich mal als Spieler an einer Kampagne mit Milestones teilgenommen, und fand das irgendwie falsch. Und dass die Stufen innerhalb der Gruppe auseinander laufen finde ich gerade in D&D 5 nicht so schlimm. In unserer ersten Kampagne haben wir auch neue Charaktere immer auf Stufe 1 anfangen lassen, was insofern gut funktioniert hat, als sie nach 4-5 Begegnungen, in denen sie den Kopf eingezogen haben, ohnehin schon Stufe 3 erreicht hatten und auch danach deutlich schneller aufsteigen konnten als der Rest der Gruppe und damit dann die Lücke schließen konnten. Ich hab dafür jetzt nicht wirklich irgendwelche Argumente, wir spielen halt so und ich mag es wie es ist.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: SeldomFound am 20.06.2018 | 10:05
Aus der Praxis: "Curse of Strahd" schlägt Meilensteine zum Levelaufstieg vor, wenn...

... man einen der Schätze findet.
... Hauptantagonisten der Region bekämpft, zum Beispiel die drei Hags in der Mühle.
... ein wichtiges Ereignis auslöst, zum Beispiel das Entzünden eines alten Tempelfeuers.

Was haltet ihr davon?

 
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Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Lasercleric am 20.06.2018 | 10:13
Stimme Talwyn in jeder Hinsicht zu.

Mein Hauptargument für XP ist, dass ich damit eine Incentive-Währung am Spieltisch habe, wobei dafür der Spielleiter natürlich passende Verknüpfungen legen muss. Dass dies grundsätzlich funktioniert sehen wir an dem Beispiel "jetzt-müssen-wir-noch-einen-Kobold-für's-Level-Up-erschlagen"-Fall. Den will zwar keiner, der Effekt lässt sich aber auf ganz andere Fälle und für's Kampagnenspiel, insbesondere in der Sandbox, fruchtbar machen. Im Grunde kann man für alles, was plot-relevant sein könnte, mit einem XP-Preisschildchen versehen und so die Spieler im Abenteuer oder in der Sandbox steuern, wenn man dies quasi als To-do-List mit XP für die Spieler transparent macht. Der Detailtiefe sind hier keine Grenzen gesetzt.

Das Meilensteinsystem erlaubt mir hingegen keine ausdifferenzierten Ziele, insbesondere nicht für Einzelcharaktere. Damit habe ich nur noch den Fokus auf einen Hauptplot - ist dies nicht erkennbar, wird geabenteuert um seiner selbst willen oder für den Loot. Gefällt mir beides nicht.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Chiarina am 20.06.2018 | 11:35
Zitat von: Lasercleric
[...]geabenteuert um seiner selbst willen[...]

Warum abenteuern um etwas anderen willen? Ich will genau das! Abenteuern um seiner selbst willen! Und nichts anderes! Finde ich super! (daher: für mich bitte Milestones... oder aber gar keine Punktesteigerungen... ist mir noch lieber).
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Lasercleric am 20.06.2018 | 12:05
Warum abenteuern um etwas anderen willen? Ich will genau das! Abenteuern um seiner selbst willen! Und nichts anderes! Finde ich super! (daher: für mich bitte Milestones... oder aber gar keine Punktesteigerungen... ist mir noch lieber).
Meine Kundschaft aber eben nicht - die wollen klare Ziele und Erfahrungspunkte, die sie dann in die Verbesserung ihrer Charaktere investieren können.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 20.06.2018 | 12:07
Aus der Praxis: "Curse of Strahd" schlägt Meilensteine zum Levelaufstieg vor, wenn...

... man einen der Schätze findet.
... Hauptantagonisten der Region bekämpft, zum Beispiel die drei Hags in der Mühle.
... ein wichtiges Ereignis auslöst, zum Beispiel das Entzünden eines alten Tempelfeuers.

Was haltet ihr davon?

 

Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

Haben wir in CoS auch so gemacht.

Halten tue ich davon aber nicht besonders viel, da das ganze eine Sandbox ist und die Distanzen recht gering. Auch die Schätze sind so verteilt, dass man (wenn man dies anwendet) recht leicht  in eine Situation kommen kann in der man pro Session 2 Stufenaufstiege bekommt.

Außerdem ist das Abenteuer ohnehin an manchen Stellen recht railroady, und durch eine so fixe Definition der Meilensteine wird dieser Effekt noch verstärkt.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 20.06.2018 | 12:11
Wenn man wettbewerbsorientierter spielte, dann würde ich auch XP bevorzugen.

Ist allerdings umgedreht auch nicht der einzige gute Grund. Gerade wenn man stark auf das Ausspielen der Rollen und Beziehungen zwischen den Charakteren Wert legt macht es Sinn diese auch unterschiedlich anzulegen. Auch mal zu sagen einer der Charaktere ist eben der Lehrling eines anderen z.B. oder ist eine gerettete Person welche nur aufgrund dieser Erfahrung mit der Gruppe mitreist. Mit Meilensteinen lassen sich solche unterschiedlichen Gruppenrollen deutlich schlechter abbilden.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Luxferre am 20.06.2018 | 12:31
Mit Meilensteinen lassen sich solche unterschiedlichen Gruppenrollen deutlich schlechter abbilden.

Das halte ich für grundlegend falsch. Es sei denn, man spielt AD&D mit unterschiedlicher Stufenprogression.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 20.06.2018 | 13:03
Hältst du die Aussage für falsch, oder die Spielweise?
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Luxferre am 20.06.2018 | 13:30
Ich halte diese Aussage:

Mit Meilensteinen lassen sich solche unterschiedlichen Gruppenrollen deutlich schlechter abbilden.

für falsch. Eure Spielweise ist mir "bummsbanane"  ~;D
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: aingeasil am 20.06.2018 | 13:57
... Erfahrungspunkte, die sie dann in die Verbesserung ihrer Charaktere investieren können.

Ja genau das können sie ja in DnD nicht...
... Systeme wie die World of Darkness, Deadlands, 7th Sea (1st), FFG Star Wars etc. leben zwingend davon, dass wenige XP direkt am Abend vergeben werden und direkt in die Charakterentwicklung fließen. Während der eine Wahrnehmung steigert, steigert der andere Verführen und er dritte seine Willenskraft - das hat man in DnD nicht. Da gibt es nur den Stufenaufstieg mit festgelegten Bonbons. Stufe 5 erreichen alle Klassen mit 6500 XP - und jeder Fighter bekommt auf Fighter Stufe 5 was? Eine zusätzliche Attacke. Immer. Egal ob er Champion ist oder Eldritch Knight oder Arcane Archer oder Samurai. Das ist Planspiel  ;) und dafür brauchts imho nicht zwingend XP.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 20.06.2018 | 14:36
Ich halte diese Aussage:

für falsch. Eure Spielweise ist mir "bummsbanane"  ~;D

Mhh, dann verstehe ich nicht so recht was du daran als falsch empfindest. Ist doch eigentlich eine relativ simple Schlussfolgerung die sich aus dem grundsätzlichem Unterschied zwischen XP und Meilensteinen herleitet.

Meilensteine sind letztlich vollständig ereignisbasiert. Ich schaffe einen Quest, besiege einen Bossgegner oder schließe auf sonstige Weise einen Abschnitt ab. Ihre Auswirkungen sind dabei auf alle Charaktere die daran teilnahmen (ab und an auch auf solche die nur teilweise mitmachten) gleich.

Erfahrungspunkte sind auch ereignisbasiert, werden aber auf die individuellen Charaktere unterschiedlich angewendet. Max und Paula erleben die gleichen Dinge - aber weil Max ein erfahrener Krieger ist der das alles kennt und Paula das Mädchen welches er gerettet hat und jetzt auf ihr erstes Abenteuer mitnimmt hat dies unterschiedliche Auswirkungen auf sie. Paula lernt schneller dazu.

Mit Erfahrungspunkten lassen sich solche unterschiedlichen Rollen in der Gruppe gut abbilden - mit Meilensteinen ist dies schwieriger, zumindest wenn man diese nicht genauso verwenden will wie individuelle XP (aber effektiv wären sie dann auch genau dies)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: winterknight am 21.06.2018 | 07:47
Mhh, dann verstehe ich nicht so recht was du daran als falsch empfindest. Ist doch eigentlich eine relativ simple Schlussfolgerung die sich aus dem grundsätzlichem Unterschied zwischen XP und Meilensteinen herleitet.

Meilensteine sind letztlich vollständig ereignisbasiert. Ich schaffe einen Quest, besiege einen Bossgegner oder schließe auf sonstige Weise einen Abschnitt ab. Ihre Auswirkungen sind dabei auf alle Charaktere die daran teilnahmen (ab und an auch auf solche die nur teilweise mitmachten) gleich.

Erfahrungspunkte sind auch ereignisbasiert, werden aber auf die individuellen Charaktere unterschiedlich angewendet. Max und Paula erleben die gleichen Dinge - aber weil Max ein erfahrener Krieger ist der das alles kennt und Paula das Mädchen welches er gerettet hat und jetzt auf ihr erstes Abenteuer mitnimmt hat dies unterschiedliche Auswirkungen auf sie. Paula lernt schneller dazu.

Mit Erfahrungspunkten lassen sich solche unterschiedlichen Rollen in der Gruppe gut abbilden - mit Meilensteinen ist dies schwieriger, zumindest wenn man diese nicht genauso verwenden will wie individuelle XP (aber effektiv wären sie dann auch genau dies)
Ich verwende seit 3,2 (Also bevor die 3,5 rauskam) nur noch Meilensteine.
Aber in dem Fall mit Paula handhabe ich es so, dass Paula jeden Abend einen Level Up erhält ( oder jeden zweiten)  und Max halt nur jeden dritten oder vierten. Wenn Sie gleich sind, dann gibt wieder für alle gleichzeitig.
Sonst  das was aingeasil sagt.
Spiel wie du willst,  du hast keine Wrong kind of Fun. Mir geht es nur darum Dir zu zeigen, dass das was du willst auch mit Milestones zu machen ist. Weil ich der Meinung bin, dass nimm dir als DM Arbeit ab und macht dein leben leichter.
Wenn dir aber XP ausrechnen Spaß macht BÄM - dein Spiel.  :)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 21.06.2018 | 10:43
Mir geht es nur darum Dir zu zeigen, dass das was du willst auch mit Milestones zu machen ist. Weil ich der Meinung bin, dass nimm dir als DM Arbeit ab und macht dein leben leichter.
Wenn dir aber XP ausrechnen Spaß macht BÄM - dein Spiel.  :)

Wie oben schon gesagt spielen wir halt mal so mal so, und du wirst weiter oben auch ein Posting von mir finden welches positive Aspekte von Meilensteinen hervorhebt. Insofern brauchst du da nicht so viel zeigen.

Was die Verwendung individueller Meilensteine oder individueller Wirkung solcher angeht: Klar kann man dies machen. Nur hat man dann halt effektiv nicht mehr sonderlich viele Unterschiede zur Verwendung von XP.

Das lässt sich auch sehr schön an deinem Beispiel zeigen. Nimm mal an du führst dies so durch und ich sage dann: Die doppelte Aufstiegsgeschwindigkeit ist am Anfang zwar ok, später will ich aber eine langsamere Annäherung an den erfahrenen Charakter.

Ließe sich auch dies machen? Klar doch, es geht immer alles. Nur würde ich dann effektiv eben sagen: Auf Stufe 1 reicht ein Meilensteinereignis für eine Stufe, auf Stufe X braucht man zwei und auf Stufe Y drei usw.

Dies wirkt vertraut, oder? Je näher man zu dem Verhalten hin gehen will was mit XP erreicht wird, umso mehr gleicht sich eben auch die Methode an.

Und das ist auch nicht verkehrt, es gibt schließlich jede Menge Zwischentöne und Varianten. Aber trotzdem würde ich den generellen Begriff wie oben definieren, eben als von einem Ereignis abhängigen Stufenaufstieg für alle.

Was das Rechnen angeht: Durch die XP Methode welche seit der 4e (und etwas abgeschwächt auch in der 5e ) verwendet wird gibt es ja eigentlich nicht mehr viel zu rechnen, man nimmt einfach nur den Wert der beim Monster dabei steht und verteilt diesen auf die Spielercharaktere.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Rhylthar am 21.06.2018 | 11:13
Zitat
Aber trotzdem würde ich den generellen Begriff wie oben definieren, eben als von einem Ereignis abhängigen Stufenaufstieg für alle.
Das gilt auch, wenn man, wie durchaus normal, mit homogenen Gruppen spielt. Ist in D&D wohl eher der Regelfall.

Wenn ich also anders spiele, kommt natürlich was an Komplexität dazu. Ob man nun mit individuellen Meilensteinen das macht oder über XP, ist dabei vollkommen egal. Nur, dass XP eben auch als "harte Währung" genommen werden kann (Stichwort: Grinden). Außerdem: Warum sollte ein niedrigstufiger SC die gleiche Anzahl an XP bekommen wie ein höherstufiger? Er leistet doch einen viel geringeren Beitrag. Dieses "Ziehen", wie es in manchen PC-Spielen schon abgeschafft wurde, sollte auch hier nicht gehen. Somit würde der Abstand auch immer gewahrt bleiben.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Arldwulf am 21.06.2018 | 11:38
Das gilt auch, wenn man, wie durchaus normal, mit homogenen Gruppen spielt. Ist in D&D wohl eher der Regelfall.

Definitiv. Das ganze bezog sich ja auch nur auf die Aussage das sich dieser Sonderfall einfacher über individuell wirksame Mechaniken darstellen lässt (wie sie eben z.B. XP darstellen, aber auch die oben genannten individuellen Meilensteine gehen in diese Richtung) und damit ein möglicher Vorteil von XP sind. Wenn man denn so spielen will.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Feuersänger am 21.06.2018 | 11:38
In 3E ist es ja noch viel krasser; da bekommt ein Lowlevel-SC in einer höherstufigen Party nicht nur gleich viele, sondern sogar mehr XP. Warum? Na, weil das eine extrem lehrreiche Erfahrung für ihn ist, da zuzugucken, natürlich. Oder vielleicht auch einfach, damit die dämliche Levellücke so schnell wie möglich geschlossen wird. Das halt ich btw bei PF und 5E für einen Rückschritt, dass dort - abseits von willkürlich verteilten Bonus-XP - ein einmal entstandener Rückstand nie-nie-nie-nie wieder aufgeholt werden kann, weil ja alle die gleichen XP kriegen.
(In PF kann man immerhin als Hotfix hausregeln, dass Level-Nachzügler so lange nach Fast Advancement Track aufsteigen, bis sie auf dem gleichen Level sind wie die anderen.)
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Ainor am 22.06.2018 | 01:41
Außerdem: Warum sollte ein niedrigstufiger SC die gleiche Anzahl an XP bekommen wie ein höherstufiger? Er leistet doch einen viel geringeren Beitrag.

Wenn die Leistung über die EP entscheiden soll dann müsste man doch die tatsächliche "Leistung" (angerichteter Schaden etc.) bewerten, und nicht die Stufe.

Dieses "Ziehen", wie es in manchen PC-Spielen schon abgeschafft wurde, sollte auch hier nicht gehen. Somit würde der Abstand auch immer gewahrt bleiben.

Ist das wirklich im Rollenspiel ein Problem ? Vielleicht bei NPCs, aber für Spielercharaktere ?

In 3E ist es ja noch viel krasser; da bekommt ein Lowlevel-SC in einer höherstufigen Party nicht nur gleich viele, sondern sogar mehr XP. Warum? Na, weil das eine extrem lehrreiche Erfahrung für ihn ist, da zuzugucken, natürlich. Oder vielleicht auch einfach, damit die dämliche Levellücke so schnell wie möglich geschlossen wird.
Das halt ich btw bei PF und 5E für einen Rückschritt, dass dort - abseits von willkürlich verteilten Bonus-XP - ein einmal entstandener Rückstand nie-nie-nie-nie wieder aufgeholt werden kann, weil ja alle die gleichen XP kriegen.

Das 3E System ist im Endeffekt nicht so viel anders als die anderen Editionen mit festen EP. Je höher die Stufe, destso weniger trägt ein gegebener Gegner zum Stufenaufstieg bei. Man kann in 3E EP-Rückstand ebensowenig aufholen (sofern die EP in kleinen Paketen verteilt werden). Stufenrückstand kann man in beiden Systemen aufholen, denn 1000 EP (bzw eine ganze Stufe auf low-level) Unterschied sind halt nicht viel wenn man 20000 zum aufsteigen braucht.
3E brauchte das etwas kompliziertere System ja eigentlich nur weil man EP ausgeben konnte.

Insofern ist es kein Unterschied ob ein niedrigstufiger 3E Charakter mehr EP bekommt, oder ein niedrigstufiger nicht 3E Charakter dieselben EP wie alle anderen bekommt aber deutlich weniger zum aufsteigen braucht.   
 
(In PF kann man immerhin als Hotfix hausregeln, dass Level-Nachzügler so lange nach Fast Advancement Track aufsteigen, bis sie auf dem gleichen Level sind wie die anderen.)

Das würde aber ab und zu dazu führen dass die Nachzügler eine Stufe vorraus sind.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Feuersänger am 22.06.2018 | 07:05
In 3E kommt man immerhin wieder so nah ran mit den XP, dass sich das System sogar gamen lässt. Stichwort "XP is a river". Was relevant ist, da XP ja eine Ressource sind, die man bspw für Crafting ausgeben kann. Insofern passt das schon gut zusammen.

In PF und 5E erfüllt XP bekanntlich keine andere Funktion, und hat daher nur noch den psychologischen "Heut wieder was geschafft" Effekt. Den ich aber auch wichtig finde und nicht missen möchte.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Noir am 29.06.2018 | 13:50
In PF und 5E erfüllt XP bekanntlich keine andere Funktion, und hat daher nur noch den psychologischen "Heut wieder was geschafft" Effekt. Den ich aber auch wichtig finde und nicht missen möchte.

Exakt das! Und das scheint auch bei meinen potenziellen Mitspielern der Fall zu sein. Ich hab eine kleine "Umfrage" zu dem Thema gemacht und die Antwort war bei allen (!) sinngemäß die selbe: "Ich würde XP wählen, weil ich dann das Gefühl habe, etwas zu gewinnen und mich aufs aufleveln freuen kann." -> Also quasi genau die selbe Begründung, die ich auch selbst gegeben habe. Spannend!
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Hellstorm am 29.06.2018 | 13:52
Ich persönlich hatte sehr gute Erfahrungen damit, das ich Erfahrungspunkte nicht ans Monsterschlachten gebunden habe...sondern an das Ausgeben von Gold (was man in gefährlichen Situationen befreit hat).

Ansonsten finde ich Meilensteine besser, um den Flow der Kampagne zu gestalten.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Koruun am 29.06.2018 | 17:33
Ich persönlich hatte sehr gute Erfahrungen damit, das ich Erfahrungspunkte nicht ans Monsterschlachten gebunden habe...sondern an das Ausgeben von Gold (was man in gefährlichen Situationen befreit hat).

Ansonsten finde ich Meilensteine besser, um den Flow der Kampagne zu gestalten.

Interessanter Ansatz. Ich weiß, dass es in den ersten Editionen XP für das finden von Gold gab, aber wie kamst du auf die Idee das Gold ausgeben mit XP zu belohnen? Und wie hat es das Spiel/Verhalten der Charaktere verändert? Was haben die Spieler so gekauft, gerade wo die 5e RAW im klassischen RPG-Optimierungs-Sinne ja nicht so viele Möglichkeiten hergibt, Gold auszugeben.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: afbeer am 29.06.2018 | 18:11
... Gerade wenn man stark auf das Ausspielen der Rollen und Beziehungen zwischen den Charakteren Wert legt macht es Sinn diese auch unterschiedlich anzulegen. Auch mal zu sagen einer der Charaktere ist eben der Lehrling eines anderen z.B. oder ist eine gerettete Person welche nur aufgrund dieser Erfahrung mit der Gruppe mitreist. Mit Meilensteinen lassen sich solche unterschiedlichen Gruppenrollen deutlich schlechter abbilden.
Das genannte lässt sich weder mit XP noch mit Meilensteilen abbilden.
Die resultierende Angaben der Stufe beschreibt höchsten ein Machtgefälle, und kann nicht die soziale Beziehung darstellen.
Die Frequenz des Machtzuwachses misst auch nur die Ergahrungsdichte der gerade bespielten Umgebung/Abenteuerabschnittes.

Gib diese Charaktere anderen Spielern und ohne Erläuterungen ist keiner der Lehrling des Anderen oder hat den Anderen gerettet.
Auch bei selber Stufe sind diese Erläuterungen sinnstiftender.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: winterknight am 29.06.2018 | 18:45
Ich persönlich hatte sehr gute Erfahrungen damit, das ich Erfahrungspunkte nicht ans Monsterschlachten gebunden habe...sondern an das Ausgeben von Gold (was man in gefährlichen Situationen befreit hat).

Ansonsten finde ich Meilensteine besser, um den Flow der Kampagne zu gestalten.
wtf?
Wenn jemand Geld spart um sich was großes z  kaufen steigt er später auf als jemand der alles für Kleinigkeiten aus gibt.
Ich finde das so interessant, dass ich das fast mal aus testen würde, aber dennoch  wtf?
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Hellstorm am 29.06.2018 | 20:11
Vorallem wurde es in das Anheuern von Söldnern und anderem Gesindel gesteckt.
 
Ja Leute die Geld nicht ausgeben , bleiben niedrig.
Das Ziel war das Geld ein Motivator bleibt. Jedoch war das auch ein Mega dungeon Abenteuer, so wurde quasi das tiefere eindringen finanziert.
Titel: Re: Milestones vs. XP
Beitrag von: Talwyn am 29.06.2018 | 23:55
Stimme Talwyn in jeder Hinsicht zu.

Mein Hauptargument für XP ist, dass ich damit eine Incentive-Währung am Spieltisch habe, wobei dafür der Spielleiter natürlich passende Verknüpfungen legen muss. Dass dies grundsätzlich funktioniert sehen wir an dem Beispiel "jetzt-müssen-wir-noch-einen-Kobold-für's-Level-Up-erschlagen"-Fall. Den will zwar keiner, der Effekt lässt sich aber auf ganz andere Fälle und für's Kampagnenspiel, insbesondere in der Sandbox, fruchtbar machen. Im Grunde kann man für alles, was plot-relevant sein könnte, mit einem XP-Preisschildchen versehen und so die Spieler im Abenteuer oder in der Sandbox steuern, wenn man dies quasi als To-do-List mit XP für die Spieler transparent macht. Der Detailtiefe sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bin da ganz bei dir. Ich habe ja schon lange den Plan mal einen Hexcrawl zu leiten, und wenn ich das jemals in die Tat umsetzen sollte, denn werde ich auf jeden Fall XP fürs Erkunden der Welt vergeben: Prämien könnte man z.B. für den ersten Besuch jedes neuen Hexfelds vergeben, ebenso für das gründliche Erkunden desselben sowie für das Entdecken von offenkundigen, verborgenen und geheimen Locations. Bringt man Fraktionen mit ins Spiel kann man Interaktionen mit denselben belohnen. Auf diese Art und Weise schafft man Anreize für die Spieler, die gleichzeitig auch ein Wegweiser für Spieler sein können, die in der ungewohnten Freiheit der Sandbox erstmal gar nicht wissen, was sie mit sich und der Welt anfangen sollen.