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Das Tanelorn spielt => Spieltisch - Archiv => Forenrollenspiele => [Space Pirates] - Havarie vor Fiesta => Thema gestartet von: Waylander am 5.07.2018 | 07:40
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Mit einem heftigen Ruck, der euch alle etwas durcheinanderpurzeln lässt, bremst die Pride of Whatever ab und fällt aus dem Hyperraum.
Ihr hab euer Ziel erreicht. Vor euch liegt der Planet Fiesta.
In den Informationsdatenbanken von Starnet ist zu Fiesta verzeichnet, dass der Planet früher eine wirtschaftlich schnell aufstrebender Kolonieplanet war. Die Bewohner automatisierten die Industrie und Verwaltung im höchsten Maße und ließen alles über einen großen Zentralrechner verwalten.
Als man sich jedoch anschickte, die Hundertjahrfeier zum bestehen der Kolonie zu feiern, ereignete sich ein folgeschwerer Fehler. Der Zentralrechner, dem man die Durchführung des Feierlichkeiten übertrug, interpretierte den Anlass der Hundertjahrfeier irrtümlich als geplante Dauer. Als der Fehler auffiel, war es schon zu spät und die hundertjährigen Feierlichkeiten ließen sich nicht mehr umprogrammieren. Die Computersteuerung hat alle verwaltungstechnischen Aktivitäten auf ein Mindestmaß reduziert, um den Bewohnern Freiraum zum feiern zu geben. Die Bewohnen von Fiesta ergaben sich in ihr Schicksal und die planetenweite Party dauert nun schon seit zwölf Jahre an.
Als ihr euch weiter dem Planeten nähert, kommt aus dem Planetenschatten ein Objekt auf der Umlaufbahn zum Vorschein.
Die Sonne wird von der glänzenden Oberfläche des großen Raumschiffes reflektiert, dass majestätisch um den Planeten Fiesta kreist.
Es handelt sich um die "Big Nelly", das Raumschiff des galaktischen Staatszirkus Knedlíky.
[Normalerweise sollte eine solche Szene mit der Musik "Also sprach Zarathustra" oder dem Donauwalzer unterlegt sein. Euch klingen aber eher diese Tone (https://www.youtube.com/watch?v=hOpr2ZJCjqU)im Kopf.]
(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=107337.0;attach=25465)
Als ihr noch näher kommt, könnt ihr feststellen, dass am hinteren Teil des Schiffes bei der Triebwerkssektion ein großes Loch prangt. Die Hülle wurde durch eine Explosion von Innen nach Außen gedrückt. Die "Big Nelly" treibt ohne Antrieb in der Umlaufbahn.
Um das Schiff herum, schwirren duzende kleiner Polizeidrohnen mit spitzen gefährlich aussehenden Laserkanonen.
Eine automatische Bandaufnahme wiederholt in Endlosschleife über Funk eine Warnung:
"Achtung!
Das havarierte Schiff steht unter Polizeiverschluss, bis die zuständigen Behörden Zeit haben, den Fall zu untersuchen. Eine Annährung an das Schiff kann nur mit Genehmigung des zuständigen Hafenmeisters des Raumhafen von Fiesta erfolgen. Bei Versuchen, das Schiff unautorisiert zu betreten wird ohne Warnung das Feuer eröffnet.
Achtung! …. "
[gelöscht durch Administrator]
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Barr grummelt: "Ha, wie wollen die ohne Warnung das Feuer auf uns eröffnen, eenn sie uns gerade eben genau davor gewarnt haben ..."
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D'nht3llø sitzt relaxt an den Kontrollen des Geschütztes als sie den Hyperraum verlassen.
Nach dem empfangenen Funkspruch der Polizeidrohnen funkt er sofort den Maschinenraum an. "He Blackpear, wie gut sind deine Genehmigungszertifikate? Ich war schon lange nicht mehr auf einem Zirkusschiff."
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"Dieser Hafenmeister liegt doch bestimmt schon besoffen unter irgend einem Tisch. Dürfte nicht so schwer sein, dem einen Wisch aus dem Kreuz zu leiern. Und nebenbei gibt's noch Paarrty. Was meint ihr?"
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„Genehmigungs-Zerr-Tick-Fick-Was?“ grübelt Blackpear. Dann antwortet er dem Raptorianer verwirrt: „Sorry, me Matey, damit kann ich nicht aushelfen.“
Zu Blind Poohs Idee meint er: „Aye, das klingt nach 'nem Plan! Sollte klappen…“
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Auf einmal rauscht und knackt es in der Leitung.
Eine grummelige, genervte Stimme meldet sich:
"Ähm, Räusper. Hallo unregistriertes Raumschiff im Orbit. Hier spricht der diensthabende Lotse vom Raumhafen Fiesta. Braucht ihr einen Anflugvektor oder macht ihr euch gleich wieder vom Acker?"
"Wobei angesichts der schrecklichen anhaltenden Dauerfröhlichkeit hier auf dem Planeten zu letzterem anzuraten ist", fügt die Stimme frustriert hinzu.
Auf einmal hört man im Hintergrund leise Blasmusik.
"Verdammt, jetzt kommt der Festtagszug schon wieder am Raumhafen vorbei".
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Die Reaktion des Lotsen auf die Blasmusik bringt Blackpear auf eine spontane Idee. Kurz checkt er seinen Jahresvorrat an Einweg-Gehörschutzstöpsel und säuselt dann fröhlich ins Mikro: „Hallo, guter Mann! Wir sind Außendienstmitarbeiter der Firma Orbit-Hörretter, kurz O-H-R, und würden auf Fiesta gerne das neueste Produkt in unserem Sortiment, denn Silikon-Einweg-Gehörschutzstöpsel „Ewige Ruhe 6100“, vorstellen. Also ja, wir benötigen einen Anflugvektor, werter Herr!“
Während die Spacepear eine nagelneue Flasche „Coopers Rum - Jack Rackhams Choice“ aus der Schublade angelt denkt er sich: „So, jetzt muss ich nur noch Blind Pooh davon überzeugen, dass er als ehemaliger Funk- und Fernsehstar das „Aushängeschild“ von O-H-R ist…“
Der TECH schlendert nach vorne und betritt die Brücke. Mit weit ausgebreiteten Armen hebt er an: „Pooh! Lieber Pooh! Liebster Pooh! Mein allerliebster Lieblingspooh! Galaxiebester Pooh den ich kenne! Ich habe da eine Idee! Lass uns doch gemütlich ein Fläschchen leeren und ich erkläre dir dabei was ich vorhabe…“
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"Zu viel Kreide gefressen", wundert sich Blind Pooh über die eigenartige Eröffnung. Aber zu einem guten Schluck sagt er nicht nein.
"Dann erzähl mal, was du ausgeheckt hast."
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„Na, du hast ja mitbekommen, was ich dem Lotsen erzählt habe…“ beginnt Humbertus mit seiner Erklärung. „Damit haben wir einen allgemein anerkannten Grund hier zu sein, brauchen kein großes Schiff oder Waren zur Tarnung und sind als „Außendienstler“ nicht wichtig genug, damit uns jemand größere Aufmerksamkeit schenkt. Und wenn ich die Reaktion des Lotsen richtig deute, geht den Fiestanern - Fiestesen - Fiesten - wie heißen die eigentlich? - inzwischen ihre eigene Party tierisch auf den Zeiger. Ich hoffe mal, dem Hafenmeister geht’s auch so! Weil dann könnten wir armen Handlungsreisenden - die wir ja seit Monaten keine Zerstreuung hatten - diesem ein Hunderterpack Ohrenstöpsel im Austausch gegen Zirkuskarten anbieten.“ Blackpear nimmt noch einen tiefen Schluck aus der Pulle und reicht diese dann wieder dem Piloten. Er schließt seine Erläuterung mit den Worten: „Und da Hafenmeister immer bestechlich sind… Ist doch ein Top-Plan, oder? Die Rolle des Außendienstlers bekommst du als alter Staubsaugervertreter doch locker hin!“
Beifallsheischend blickt er den Streifanier an.
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„Genehmigungs-Zerr-Tick-Fick-Was?“ schallt Blackpears Antwort durch den Bordfunk.
Sprach- und fassungslos starrt D'nht3llø auf den Lautsprecher bevor er daran denkt mit einem knackenden Geräusch sein Maul zu schließen.
"Ach du dickes Ei!" murmelt er während er einen Akkupressurpunkt zwischen seinen Augen massiert um sich besser daran erinnern zu können was er über Zielgruppen gerechte Kommunikation gelernt hat. Als er sich die notwendigen Schimpfwörter zusammenbricht um zu erklären was er eigentlich wissen will tönt auch schon die Stimme des Lotsen aus dem Funk.
Resigniert winkt er schließlich ab und widmet sich einem gründlichen Technikcheck des Geschütztes.
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"Achtung, hier Raumhafen Fieste. Ich übermittle die Vektoren für die Landung. Bitte meldet euch gleich nach der Landung bei mir, damit wir das mit den Ohrenstöpseln genauer besprechen können. Hmmm, vielleicht bekomme ich doch noch einmal eine durchgehende Nachtruhe."
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"Hier spricht die Pride of Whatever. Vektoren bestätigt, befinden uns im Landeanflug", funkt Blind Pooh zurück. "Bitte beachten Sie unsere Rabattaktion in diesem Monat, wer einen Ohrenstöpsel kauft, bekommt einen zweiten Gratis. Und bei Abschluss eines Abos gibt es unseren Ratgeber Gebärdensprache für Anfänger gratis dazu. Unsere große Promoshow startet direkt nach der Landung."
Nur mit Mühe bremst Pooh sein Verkäufergesülze und wendet sich an Blackpear.
"Ich denke, wir bräuchten wenigstens ein paar Musterexemplare. Kannst du aus Putzlappen und Schmierfett was basteln?"
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„Besser noch, …“ hebt Blackpear an, „…, als TECH habe ich sowas natürlich gerne greifbar, im Maschinenraum ist’s nämlich manchmal ganz schön laut!“ Humbertus Stimme kippt ins weinerliche, als er sein Leid klagt. „Der Antrieb an sich is‘ ja schon laut genug, aber wenn dann noch die isolytischen Kühlaggregate hochfahren… Eine wahre Kakophonie sag ich dir… Das unästhetische wummern des Elektroplasmas, wenn’s dekadisch kolsterisiert… Eine Qual! Und das repititive kreischen der ferromagnetischen Frequenz erst…“ Die Spacepear wischt sich eine Träne aus dem Auge und schaut Pooh mit zitternder Unterlippe mitleidheischend an.
Dann sieht er einen losen Faden an der Schärpe seines Gegenübers. „Ein Faden?“ denkt er sich, „Uuuuups, eben den hab‘ ich wohl verloren…“
Sofort streckt sich Blackpear und setzt eine piratige Mimik auf. „Ach ja, Ohrstöpsel, davon hab ich noch eine angefangene Großpackung, müssten noch gut hundert Paar über sein, schön paarweise in transparenten Kunststofftütchen abgepackt.“ sagt der TECH mit einem feisten Grinsen.
Den 10er-Pack der extra-flauschigen Sleep pretty in Pink X-treme Ohrstöpsel verschweigt er jedoch, der ist ausschließlich für den Eigenbedarf!
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Überrascht schaut Blind Pooh die Spacepear an. Doch da der Blick über seine Cyberaugen und via Cyberpapagei erfolgt, geht der Ausdruck völlig verloren.
"Wenn das alles so furchtbar rappelt und dröhnt, warum reparierst du es dann nicht", fragt Pooh. "Ich dachte, du bist so ein genialer Tech. Kann mir gar nicht vorstellen, daß die Mühle Mätzchen macht. Von meiner Seite aus lenkt sich die Pride of Whatever so glatt wie ein Schlitten auf Vaseline."
"Hauptsache du hast unsere Pröbchen",wechselt Pooh sofort das Thema. "Wir landen in Drei, Zwo, Eins..."
Mit einem Ruck setzt das Raumschiff auf.
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Der Raumhafen auf Fiesta wirkt wie ausgestorben. Nur ein paar Frachtroboter gehen stumm ihrer Arbeit nach.
Direkt nach der Landung kommt der Lotse zu Schleuse der Pride. Der Mann sieht ziemlich fertig aus. Er ist schlecht rasiert und hat dunkle Ringe unter den Augen.
"Gut dass, ihr vorbeikommt", meint er.
"Ich nehme euch die gesamte Lieferung Ohrenstöpsel ab. Ich könnt euch gar nicht vorstellen, wie mir diese aufgesetzte Feierstimmung auf den Geist geht. Und wenn ich daran denke, dass die Hundertjahrfeier noch 88 Jahre andauern wird ...
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Blind Pooh kippt noch mal schnell nach, um sich in die richtige Stimmung zu bringen, bevor er mit seinem gewinnendsten Vertreterlächeln die Schleuse betritt. Der Anblick des Lotsen überrascht ihn: "Shiver me steel plates! Die Party muss ja echt heftig sein."
Doch ganz Profi lässt er sich nichts anmerken und trompetet mit schmelzigem Tenor: "Ganz recht, wir sind da! Höchstpersönlich und wahrhaftig! Und wir haben das ganze Schiff voll mit Ohrenstöpseln! Bis oben hin voll, weshalb wir auf der Reise sogar auf Proviant und Unterkünfte verzichtet haben, um noch mehr unserer 1a-Ohrenstöpsel an Bord nehmen zu können!"
In einer verschwörerischen Geste legt Pooh dem Lotsen väterlich seinen Arm um die Kniekehle. "Nur sind wir leider schon ausverkauft. Vorbestellungen. Das verstehst du sicher, Söhnchen. Tja ..."
Pooh lüftet den Dreispitz und kratzt sich das filzige Fell am Kopf, daß es staubt. Dabei verzieht er ein Gesicht, als würde er angestrengt nachdenken. Nach einer gewichtigen Pause fährt er fort: "Aber für so einen feinen, netten Kerl wie dich, kann ich da vielleicht was drehen. Wird nicht einfach. Kann ja nicht einfach aus einer Lieferung was abzweigen. Ich meine, nicht ohne Gegenleistung. Das verstehtst du bestimmt. Bist ja von der cleveren Sorte. Das merke ich sofort. Aber wenn du es hin kriegst, daß wir mit dem Hafenmeister unter vier Augen sprechen können, könnte ich vielleicht so ein oder zwei Päckchen ..."
Mit einem Grinsen, das einen Hai vor Neid erblassen lassen würde, wendet sich Pooh zum Techniker der Pride of Whatever um.
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Auch Blackpear grinst, allerdings eher dümmlich.
„Was mag Pooh wollen?“, denkt er sich. „Soll ich jetzt was sagen? Oder dem Lotsen ein paar Ohrstöpsel geben? Oder Pooh?“
Humbertus kratzt sich mit dem Hakenhand-Multitool verlegen am Kinn; dann greift er mit der Linken in seine Manteltasche, packt 2-3 Tütchen Gehörschutzstöpsel, zieht die geschlossene Faust hervor und schiebt sie in Richtung des Piloten, um diesem – total unauffällig – die abgepackten Ohrstöpselpaare zu übergeben.
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Pooh bemerkt das ratlose Zögern seines Kameraden.
"GibihmdieStöpsel", presst der Streifanier unter zusammen gebissenen Zähnen hervor. Sein Lächeln wirkt mit jedem verstreichenden Augenblick gekünstelter und er versucht möglichst unauffällig zu dem Lotsen herüber zu nicken. Mit einem zur Grimasse eingefrorenen Gesichtsausdruck nimmt er schließlich die Tütchen von Blackpear entgegen.
"Ach, guck mal hier", wendet er sich mit beiläufigem Tonfall an den Lotsen, als er endlich die Pröbchen in den Pfoten hält. "Sind gerade unserem Vertriebsleiter aus der Tasche gefallen. So ein Zufall aber auch."