Da dieser Thread so wenig genutzt wird, könnte man hier nicht den Fokus verändern und daraus ein "Serien, die keiner kennt, die aber durchaus Beachtung finden könnten/sollten" machen? So analog zum gleichnamigen Filmthread?
Tatsächlich habe ich gerade genau danach gesucht, bin hierüber gestolpert und hab die Nachricht grad gelesen und fände das auch sehr passend und sinnvoll!
Dann hab ich auch gleich das zum Thema:
Killing Eve
ist jetzt in der ZDF-Mediathek (https://www.zdf.de/serien/killing-eve) verfügbar und ein echtes, britisches Kleinod, was meiner Ansicht nach viiiel mehr Aufmerksamkeit verdient hat! Vermutlich ist das Genre das Problem, da man vom Trailer und Beschreibung ausgehend von einer "Krimigeschichte" ausgehen könnte. Und dann noch über eine "Profi-Killerin"? Wie öde.... oder?
Weit gefehlt!
Wenn ich auch selbst genau dieser Ansicht war und das eigentlich nicht mein Genre ist, musste ich feststellen, dass diese Serie eine der - wenn nicht sogar DAS- besten Psychogramme einer Beziehung zwischen Jägerin und Gejagde ist. Killing Eve geht dabei weitaus tiefer und vielschichtiger vor, als es "Das Schweigen der Lämmer" oder "Hannibal" jemals war, beides Vertreter des Genres, die zumindest annähernd vergleichbar sind.
Allerdings kommt Killing Eve fast ohne Männer - zumindest in den Hauptrollen- aus und ist mit Schauspielerinnen besetzt, die auf ganzer Breite herausragend spielen.
Ohne zu viel zu verraten: Die beiden Protagonistinnen haben eine unvergleichbare Chemie, die ich so im Serienbereich nur sehr selten erlebt habe.
Ach so - worum gehts eigentlich?
Eve Polastri (Sandra Oh) hat eine persönliche Vorliebe an psychopathischen Verbrecher*innen, arbeitet beim MI5 und stößt auf eine Reihe unerklärlicher Morde, von der sie glaubt, dass sie von einer Person begangen werden. Bis sie das erste Mal auf Villanelle (Jodie Comer) trifft, muss sie aber an vielen Hürden (v.a. ihrer Vorgesetzten) vorbei. Währenddessen begeht Vilanelle als hochrangige und gut bezahlte Auftragsmörderin für eine sehr diskret operierende Organisation weiterhin Morde. Sie geht dabei ebenso exzentrisch wie lakonisch vor und Zuschauende lernen schnell, dass sie recht frei von Moral und Empathie ist.
Soviel sei ganz grober Spoiler erwähnt: Aus dem anfänglichen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Eve und Vilanelle entwickelt sich im Laufe der Serie eine ebenso faszinierende wie toxische "Beziehung", die beide in Sinnkrisen stürzen werden
Tear along the dotted line auf Netflix.
Stand seit Monaten bei mir in der Vorschlagsliste, ging aber zwischen den ganzen Animeserien die ich noch schauen wollte unter. Warum hab ich Idiot da so lange gewartet. Schöne erzählweise und relativ einfach animiert. Aber hier kommt es auf die Geschichte an. Leider nur 6 Episoden und daher zuviel Spoiler bei einer Zusammenfassung. Nur soviel: Der "sozial wenig begabte" Zero muss von Rom nach Biella mit seinen Freunden fahren. Dabei denkt und überanalysiert er alles, was in seiner Vergangenheit so passiert ist. An vielen Stellen schwer nachvollziehbar, manchmal over the top aber verständlich.
Der Soundtrack passt mit einem Mix aus Elektronik und Post-Punk.
Die finale Episode traf mich wie ein Schlag in der Magengrube, was ich bein schauen einer Serie im speziellen einer Cartoonserie noch nie hatte. Alles richtig gemacht auf der Erzählebene
Wulfi schwerstens empfehlend