Tanelorn.net

Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => OD&D/AD&D/Klone & OSR => Thema gestartet von: D. M_Athair am 5.08.2018 | 16:13

Titel: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: D. M_Athair am 5.08.2018 | 16:13
Ist zwar schon ne Weile her, dass Scorp auf dem DORPCast (https://www.die-dorp.de/index.php/dorpcast/2163-dorpcast-108-frueher-war-alles-toller-nostalgie-als-treibende-kraft) behauptet hat, die OSR sei durch.

Angesichts der zunehmenden Erfolge der OSR z.B. bei den Ennies würde ich das trotzdem gern diskutieren.
Wohin geht die Reise? Stimmt ihr zu, dass die OSR nur ne Mode-Erscheinung ist, wie die 3.5 Reprints oder die V20 - also ne reine Retro-Sache oder steckt da mehr dahinter?


OSR-Gewinner bei den Ennies 2018:

Best Adventure
GOLD: The Dark of Hot Springs Island (Swordfish Islands)

Best Art, Interior
SILVER: Frostbitten & Mutilated (Lamentations of the Flame Princess)

Best Cartography
GOLD: The Midderlands – An OSR Setting & Bestiary (MonkeyBlood Design & Publishing)

Best Electronic Book
SILVER: Scenario from Ontario (Kiel Chenier & Zzarchov Kowolski)

Best Monster/Adversary
GOLD: Frostbitten and Mutilated (Lamentations of the Flame Princess)

Best Setting
SILVER: Frostbitten and Mutilated (Lamentations of the Flame Princess)

Best Writing
SILVER: Frostbitten and Mutilated (Lamentations of the Flame Princess)

Judges’ Spotlight Award
Fever Swamp (Melsonian Arts Council)
Operation Unfathomable (Hydra Cooperative)
(2/5)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 5.08.2018 | 16:16
Zitat
GOLD: The Dark of Hot Springs Island (Swordfish Islands)
Ich weiss gar nicht, ob ich das unbedingt zu OSR zählen würde. Ja, irgendwie schon, andererseits ist es auch eher regelfrei.

Aber zur Frage:
Ich denke, es gibt weiterhin eine stabile Community, so dass sich der Output für Verlage lohnt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Skyrock am 5.08.2018 | 17:33
Die OSR hat sich als Ausrichtung etabliert und produziert fleißig Material im Hintergrund. Sie macht vielleicht nicht mehr so sehr die Welle wie zur großen Sturm&Drang-Zeit, aber welche Innovatoren haben wir schon noch im Vergleich?

- D&D 5e: Dümpelt auf Sparflamme vor sich hin
- WW: Hat gerade erst die X20-Kompilationswelle durchgemacht, innoviert jetzt vorsichtig mit V5
- Paizo: Hat seine "Mehr 3.5-Kram für Leute die 4e nicht mögen"-Phase abgenudelt, innoviert jetzt vorsichtig mit Pathfinder 2E
- haufenweise leicht zu produzierende Laumichel-Produkte auf Fate- und Apocalypse-World-Basis, die sich alle ziemlich gleich lesen und den Quark immer breiter statt stärker treten
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wellentänzer am 5.08.2018 | 18:06
Ich glaube mit Blick auf die Ennies eher, dass das mit Produktqualität zu tun hat. Zwar kenne ich von den Gewinnern nur Hot Springs Island und Frostbitten & Mutilated, aber das sind jeweils großartige Bücher. So gar nicht meins, aber zweifelsohne toller Stoff für die Zielgruppe.

Ähnliches gilt für die Publikationen beispielsweise von Patrick Stuart  oder Zak S. Beides so gar nicht meins. Zudem ist mir der Stuart deutlich zu elegisch & pathetisch. So ne Art Goth Fantasy für die selbsternannten OSR-Hipster. Ne sorry. Und den Zak S. finde ich als Person abstoßend. Dass das Zeug aber für diejenigen, die was damit anfangen können, total großartig und dringend preiswürdig ist: auch klar.

Aus meiner Sicht ist das aber systemisch bedingt. Die OSR war in meiner Wahrnehmung noch nie ne besonders große Gruppe. Aber laut und energetisch und sendungsbewusst und kreativ und absurd und mutig und entspannt und gespickt mit Charismatikern. Das hat drei Konsequenzen zur Folge.

1. Ballung großartiger Leute: Ich hatte das Vergnügen, über die Jahrzehnte länger mit verschiedenen deutschen Protagonisten der Szene spielen zu dürfen. Glgnfz etwa. Wasn geiler Typ! Und was für ne Energie! Krass. Wenn Du solch eine Rakete in Deinem Team hast, wird vieles leichter. Und irgendwie zieht es überproportional viele coole Schweine in die OSR. Jemanden wie Dammi von ProIndie beispielsweise finde ich nicht minder phantastisch. Aber im Umfeld von - grob vereinfacht - Storygamern finden sich in meinen Augen halt leider nicht so geile Persönlichkeiten wie in der OSR. So zumindest ist mein Eindruck.

2. Wenig Klugscheißer, viele Macher: Irgendwie muss ich mich angesichts der Gestalten, die sich als Storygamer bezeichnen, häufig in vielerlei Hinsicht fremdschämen. Es fehlen nicht nur coole Schweine (siehe 1.), sondern es gibt da in meiner Wahrnehmung auch noch einen überbordenden Anteil ausgesprochen unangenehme Vollpfosten. Zumeist notorische Klugscheißer. Keine gute Verteilung, um in die Breite zu wirken.

3. Konformitätsdruck: In der OSR wird das Surreale und Abseitige viel mehr gewertschätzt als im Mainstream. Wenn jemand bei PF oder 5e oder Midgard oder Harnmaster oder DSA mit Ideen aufschlägt, wie Sie in der OSR gang und gäbe sind, bricht der Untergang des Abendlandes an. Erinnert sich beispielsweise noch jemand daran, als bei DSA die Historica Aventurica mal echt frischen Wind nach Aventurien gebracht hat? Pustekuchen. Die Die-Hard-Settingsnazis haben Ulisses fast die Bude angezündet. So Was wird in der OSR Gang anders gelebt.

Insofern: die OSR war zumindest in meiner Wahrnehmung nie groß in Deutschland, aber die hat drei große Vorteile, die sich positiv auf Produktqualität und Preiswürdigkeit auswirken.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 5.08.2018 | 19:08
Die Welle ist vorbei, der OSR an sich geht es bestens.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Calris am 5.08.2018 | 20:02
Ich würde nicht sagen dass die Welle vollständig vorbei ist, aber derzeit für mich jedenfalls weniger wahrnehmbar als noch vor ein paar Monaten.
Da tut sich schon noch ein bisschen was und ich glaube dass wir da in der näheren Zukunft auch noch ein paar Perlen sehen werden.

@Wellentänzer
Ich schließe mich da Megavolts Meinung an und halte Deinen Beitrag für super :)   :d

Gruß

Calris
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 6.08.2018 | 08:54
Letzten Donnerstag waren beim Rollenspielabend in der Otherland Buchhandlung in Berlin 23 Leute, wenn ich richtig gezählt habe. 14 davon haben sich aufgeteilt auf eine D&D1-Runde (Regelwerk von 1978) und eine Runde DCC RPG.

Nach meiner Beobachtung wird seit der Kaiser Retro Box auch DSA1 wieder um einiges ernster genommen und öfter mal gespielt als noch vor einem Jahr. Und System Matters bringt ein OSR-Spiel nach dem anderen nach Deutschland.

Ich habe das nie als einen Hype empfunden und verstehe auch gar nicht, weshalb der Wellentänzer immer wieder von OSR Hipstern faselt. Ich nehme die Spieler der OSR eigentlich eher als Leute wahr, die genauso vielseitig interessiert und inspiriert sind wie die anderen. Da werden genauso alle möglichen Einflüsse von Appendix N Literatur über reale Geschichte, Horror, Film, SF und weiß der Herr was verwurstet und auch neue Trends (zum Beispiel Stichwort "Diversity") aufgegriffen. Nur halt ohne die Betonung auf Setting(festschreibungen) und aufwendige "Simulation". Da müssen die Ideen halt einfach schnell und meinetwegen auch krude auf den Tisch und werden nicht erst in wohlabgestimmte Hintergründe und Regelkompendien gegossen. Dem OSR-Spieler stellt sich auch nicht die Frage, welches "Thema" ein Spiel hat. Aber das finde ich irgendwie überhaupt kein bisschen hipsteriger als Spieler, die die WoD auswendig können oder mit ihren Shadowrunwälzern auf den virtuellen Schießplatz gehen oder das neue Spiel "about personal anxiety and childhood trauma" entwickeln.

So wie es sich mir darstellt, ist die OSR alles andere als durch, und der Hype ist nicht rum, weil es ihn als Hype (also etwas Hochgeputschtes, was keine Nachhaltigkeit hat) nie gegeben hat. Die OSR hat halt vor einigen Jahren angefangen, erfolgreich zu werden. Aber ich glaube, dieser Erfolg ist nur das OSR-Kuchenstück des Gesamterfolgs, der Gesamtrenaissance des Rollenspiels im selben Zeitraum. Und mit Erfolg meine ich jetzt auch nicht unbedingt Massenerfolg, sondern die Neubelebung des Markts aufgrund neuer Produktions- und Vertriebsmethoden (zum Beispiel DriveThru, Digitaldruck, der niedrigere Auflagen rentabel/machbar macht etc.).
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ghoul am 6.08.2018 | 09:06
Gothghoul korrigiert:
Zudem ist mir der Stuart deutlich zu elegisch & pathetisch. So ne Art Goth Emo Fantasy für die selbsternannten OSR-Hipster.
;)  ;D

Jetzt könnte man ja noch über die Gründe spekulieren, warum sich die "coolen Schweine" bei OSR sammeln und die "Vollpfosten" bei den Storygamern. 
~;D
Titel: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Jiba am 6.08.2018 | 09:25
Gothghoul korrigiert: [emoji6]  [emoji1]

Jetzt könnte man ja noch über die Gründe spekulieren, warum sich die "coolen Schweine" bei OSR sammeln und die "Vollpfosten" bei den Storygamern. 
~;D

Weil die Hybris, sich selbst ja ach so cool und die anderen ach so doof zu finden in bestimmten Kreisen der OSR verbreiteter ist, vielleicht?

Mist...erfolgreich getrollt worden.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ghoul am 6.08.2018 | 09:42
@Jiba: Wellentänzer, der sich gerade nicht zur OSR-Szene bekennt, ist mit diesen Begriffen angetanzt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 6.08.2018 | 10:02
Als ganz, ganz Außenstehender kommt es mir ein bisschen so vor, dass die OSR in einer ähnlichen Situation ist wie die Forge-Diaspora vor ca. 10 Jahren. Man hat als Bewegung und Gruppe sich irgendwo definiert und in seiner Nische bequem gemacht. Der Output wird größer, nicht kleiner, bei gleichbleibender Zielgruppe, was zu einer Fragmentierung führt, trotzdem ist immer noch genug vom Kuchen da, dass immer noch mehr kommt. Da wird vermutlich gutes und weniger gutes dabei sein. Die Frage ist aber, und das meinte Scorp wohl eher, kommen da noch neue Impulse?
Titel: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Jiba am 6.08.2018 | 10:08
@Jiba: Wellentänzer, der sich gerade nicht zur OSR-Szene bekennt, ist mit diesen Begriffen angetanzt.
Na, du pflichtest dem aber bei, oder? Also kann ich es ja an dich richten.

@Vermi: Zustimmung. Dasselbe beobachtet man außerhalb des Mainstreams früher oder später in allen Nischen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 6.08.2018 | 10:15
Die Frage ist aber, und das meinte Scorp wohl eher, kommen da noch neue Impulse?

Wie sahen denn die neuen Impulse in der OSR aus?

Ist mit neuen Impulsen so etwas gemeint, wie dass LotFP das ganze einmal auf weird und mit Geschlechtsorganen aufgezogen und DCC ein paar neue Schmankerln eingebaut und sich sklavisch am Appendix N orientiert hat?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: JollyOrc am 6.08.2018 | 10:31
Als ganz, ganz Außenstehender kommt es mir ein bisschen so vor, dass die OSR in einer ähnlichen Situation ist wie die Forge-Diaspora vor ca. 10 Jahren. Man hat als Bewegung und Gruppe sich irgendwo definiert und in seiner Nische bequem gemacht. Der Output wird größer, nicht kleiner, bei gleichbleibender Zielgruppe, was zu einer Fragmentierung führt, trotzdem ist immer noch genug vom Kuchen da, dass immer noch mehr kommt. Da wird vermutlich gutes und weniger gutes dabei sein. Die Frage ist aber, und das meinte Scorp wohl eher, kommen da noch neue Impulse?

Ich glaube der Knackpunkt ist, dass zumindest der OSR-Teil den ich wahrnehme unglaublich durchlässig ist, was eben NICHT zu dieser Fragmentierung führt.

Da werden Regelwerke, Settings und interessante Bestandteile munter zusammengemischt. Dadurch, dass man ein gemeinsames Regel-Vokabular und eine Offenheit zum Kitbashing hat, kann jeder sich einfach mit an den Tisch setzen und loslegen. Und all der schöne neue Output wird verwendet, selbst wenn es eigentlich für ein anderes System geschrieben wurde.

Ich hab gerade am Wochenende beim LasagnaCon insgesamt drei Runden mitgespielt, und dabei Mageblade, Macchiato Monsters, Ultraviolent Grasslands UND Mail Order Apocalypse mit Dwarflands, Mageblade und sonstigen Charakteren bespielt.

Also, gut ein halbes Dutzend Produkte. Quasi ohne Reibungsverluste. (Mail Order Apocalypse als Setting hatte allerdings einige Probleme mit Magie-als-Technik. Dennoch ging es!)

Das ist der Grund warum ich derzeit sehr gerne OSR Dinge lese und kaufe - sie behaupten oberflächlich zwar hyperspezifisch zu sein, sind real aber sehr universal benutzbar. (Das ist glaube ich auch, warum OSRler von "Bewegung" statt "Gruppe" oder gar "Genre" sprechen. Es soll eben möglichst niederschwellig sein, sich selbst dazuzuzählen.)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Faras Damion am 6.08.2018 | 10:39
Wenn ich mir die Zahlen der Drachenzwinge anschaue, ist die Anzahl der Leute, die in Deutschland Osr spielen, sehr gering. Auf Cons ist das anders, aber die Leute erzählen kaum, dass sie zu Hause spielen.

Dennoch gibt es durchaus Einfluss auf die großen Systeme. Zum Beispiel sind jetzt bei DSA wieder Dungeon-Abenteuer "erlaubt". :)

Die Theorie im Dorpcast war meines Verstehens nach, dass die Nostalgiewelle (in Medien allgemein) die 80iger verlässt und in die 90iger kommt und sie haben spekuliert, dass das auch den Rollenspielmarkt betreffen könnte.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 6.08.2018 | 11:58
Mein persönlicher Eindruck ist, dass die OSR sich sehr klar konsolidiert hat. Es gibt einen stabilen, kontinuierlichen Output, Experimentierfreude ist nach wie vor gegeben, die Sturm-und-Drang-Zeit ist aber anscheinend vorbei. Übrigens habe ich den Eindruck, dass es beim forgigen Indiescheiß eigentlich genauso aussieht, und mehr noch: Das es da inzwischen sehr viel gegenseitige Befruchtung gibt (von DungeonWorld über Beyond the Wall bis Spire - und Sachen wie Godbound würde ich da sogar auch mit einschließen).

Insgesamt finde ich das sehr erfreulich - die Grundhaltung in den beiden großen "Rollenspielbewegungen" scheint mir mittlerweile sehr entspannt, der Dogmatismus hält sich in Grenzen, und die Leute bedienen sich in Sachen Designphilosophie und Mechanismen ganz nach Belieben dort, wo es passt.

Mal sehen, was jetzt mit der 90er-Nostalgiewelle (Unknown Armies, On the Edge, Reign, Vampire 5th) passiert und ob das den Status Quo noch mal aufwirbelt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 6.08.2018 | 12:08
Reign ist ja wohl nicht 90er, so alt bin ich nun auch wieder nicht! ;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Blechpirat am 6.08.2018 | 12:16
Da werden Regelwerke, Settings und interessante Bestandteile munter zusammengemischt. Dadurch, dass man ein gemeinsames Regel-Vokabular und eine Offenheit zum Kitbashing hat, kann jeder sich einfach mit an den Tisch setzen und loslegen. Und all der schöne neue Output wird verwendet, selbst wenn es eigentlich für ein anderes System geschrieben wurde.

Ich hab gerade am Wochenende beim LasagnaCon insgesamt drei Runden mitgespielt, und dabei Mageblade, Macchiato Monsters, Ultraviolent Grasslands UND Mail Order Apocalypse mit Dwarflands, Mageblade und sonstigen Charakteren bespielt.
Du hast als Kind aber auch Lego und Playmobil gemischt. Und Barbiepuppen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: JollyOrc am 6.08.2018 | 12:18
Jepp, und die Castle Grayskull Mauern mit der Karl May Bibliothek verlängert, damit die Stormtrooper Deckung hatten.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 6.08.2018 | 12:21
Reign ist ja wohl nicht 90er, so alt bin ich nun auch wieder nicht! ;D

Ups ... ich denke immer, wenn's schon ein paar Jährchen her ist, ich aber bereits aus dem Lego-Alter raus war, dann werden es wohl die 90er gewesen sein.
Ich glaube, ich habe Reign da auch gedanklich eingereiht, weil ich es als eines der Spiele sehe, für die Vampire auf die eine oder andere Art ein wichtiger Ausgangspunkt war.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 6.08.2018 | 12:56
Jepp, und die Castle Grayskull Mauern mit der Karl May Bibliothek verlängert, damit die Stormtrooper Deckung hatten.

Ja, so ein "Ölprinz", der steckt schon mal einen Blasterstrahl weg!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wellentänzer am 6.08.2018 | 16:04
@ Jiba: Sorry. Ich wollte niemanden trollen und ziehe meinen Hut vor Dir und Deinen beeindruckenden Beiträgen zum Hobby. Auch persönlich, so das online ansatzweise möglich sein kann, zolle ich höchsten Respekt. Bitte fühl Dich nicht angesprochen, wenn jemand etwas zur Verteilung der Gesamtheit der Storygamer äußert. Das war niemals meine Absicht.

@ Gothghul: mit der Korrektur hast Du vollkommen recht. Emo triffts viel besser.

@ korknadel: Hipster meine ich nicht immer negativ. Wenn beispielsweise aber im hippen Herzen eines Kiezes voller Hipster in einem nerdigen und von mindestens einem sympathischen Hipsternerd mit OSR-Faible geführten Hipsternerdladen überproportional viele Leute OSR spielen, find ich das echt wenig überraschend. Erst mal bedeutet Hipster in meinem Verständnis nur eine mehr oder weniger exaltiert vorgetragene Abgrenzung vom Mainstream. Nervig und dann beispielsweise von mir mit dem Attribut "selbsternannt" bezeichnet wird es aus meiner Sicht eigentlich erst dann, wenn die vermeintlich Fackel der Erleuchtung auf eine zu aufdringliche Weise in die Welt getragen wird. Insbesondere in einem Fall wie Deinem kämen mir ganz ehrlich keinerlei negative Emotionen in den Sinn. Ganz im Gegenteil. Irgendwie scheint das mal wieder einer dieser Fälle mit total verunglückter Kommunikation meinerseits zu sein, wenn sich die vollkommen Falschen ans Bein gepinkelt fühlen. Sorry. Vielleicht sollte ich nicht mehr vom Smartphone aus am dänischen Strand Posten, sondern mehr nachdenken.

Schönen Tag noch allerseits!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Moonmoth am 6.08.2018 | 16:14
Vielleicht würde ich sogar der Annahme zustimmen, dass die "Old School Welle" wohl ihren Höhepunkt überschritten hat - aber auch nur in der Hinsicht, dass sich die Ideen der OSR inzwischen wieder recht gut etabliert und sich eine eigene feste Nische erobert haben. Ich habe auch so das Gefühl, dass die OSR dabei ist, sich deutlich über die "puren" Retroklone hinaus weiter zu entwickeln - das scheint ja auch durchaus angenommen zu werden, siehe DCC RPG und Konsorten.

Ich find's gut  - das ganze Hobby hat sehr von der OSR profitiert (wie auch von den Storygames ...) und das wird wohl auf absehbare Zeit so bleiben.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 6.08.2018 | 17:40
@ korknadel: Hipster meine ich nicht immer negativ. Wenn beispielsweise aber im hippen Herzen eines Kiezes voller Hipster in einem nerdigen und von mindestens einem sympathischen Hipsternerd mit OSR-Faible geführten Hipsternerdladen überproportional viele Leute OSR spielen, find ich das echt wenig überraschend. Erst mal bedeutet Hipster in meinem Verständnis nur eine mehr oder weniger exaltiert vorgetragene Abgrenzung vom Mainstream. Nervig und dann beispielsweise von mir mit dem Attribut "selbsternannt" bezeichnet wird es aus meiner Sicht eigentlich erst dann, wenn die vermeintlich Fackel der Erleuchtung auf eine zu aufdringliche Weise in die Welt getragen wird. Insbesondere in einem Fall wie Deinem kämen mir ganz ehrlich keinerlei negative Emotionen in den Sinn. Ganz im Gegenteil. Irgendwie scheint das mal wieder einer dieser Fälle mit total verunglückter Kommunikation meinerseits zu sein, wenn sich die vollkommen Falschen ans Bein gepinkelt fühlen. Sorry. Vielleicht sollte ich nicht mehr vom Smartphone aus am dänischen Strand Posten, sondern mehr nachdenken.

Äh, ne, keinerlei Entschuldigung nötig. Habe Dich glaube ich richtig verstanden und mich nicht ans Bein gepinkelt gefühlt. Nach dem, was ich halt so von der OSR sehe und wen ich so kenne, wer alles -- meist so wie ich auch nicht ausschließlich -- OSR-Kram spielt, passt das halt alles irgendwie nicht zu dem, was Du als selbsternannte Hipster wahrnimmst. Aber Du siehst/empfindest halt sehr wahrscheinlich andere Leute als ich.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wellentänzer am 6.08.2018 | 17:47
Äh, ne, keinerlei Entschuldigung nötig. Habe Dich glaube ich richtig verstanden und mich nicht ans Bein gepinkelt gefühlt. Nach dem, was ich halt so von der OSR sehe und wen ich so kenne, wer alles -- meist so wie ich auch nicht ausschließlich -- OSR-Kram spielt, passt das halt alles irgendwie nicht zu dem, was Du als selbsternannte Hipster wahrnimmst. Aber Du siehst/empfindest halt sehr wahrscheinlich andere Leute als ich.

Naja, Du selbst bist in meinen Augen beispielsweise ein Hipster im positivsten aller möglichen Sinne. Wenn Du diese Wahrnehmung nicht teilst, wird's in der Tat schwierig.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 7.08.2018 | 06:54
Naja, Du selbst bist in meinen Augen beispielsweise ein Hipster im positivsten aller möglichen Sinne. Wenn Du diese Wahrnehmung nicht teilst, wird's in der Tat schwierig.

 :-*

Hach, so was Schönes lese ich nicht alle Tage ...

Mal sehen, was jetzt mit der 90er-Nostalgiewelle (Unknown Armies, On the Edge, Reign, Vampire 5th) passiert und ob das den Status Quo noch mal aufwirbelt.

Ich weiß auch nicht, ob ich das wirklich eine 90er-Renaissance analog zur OSR nennen würde. Freilich, ein paar dieser Spiele werden jetzt wieder neu aufgelegt, aber viele Spiele der 90er (und von den von Dir genannten zum Beispiel UA und Vampire) waren nie so sehr in der Versenkung verschwunden wie es das Ur-D&D und der damit verbundene Spielstil seit den 90ern war. Die 90er-Spielweise setzte sich doch einigermaßen bruchlos bis heute fort, auch durch verschiedene Regeleditionen einiger Spiele hindurch (Shadowrun, DSA, WoD, Cthulhu ...). Wurde dann eben durch den Einfluss von Indiespielen und dann auch der OSR wieder neu befruchtet, aber ich sehe da eine sehr große Kontinuität, während D&D1 und DSA1 in den 90ern und frühen 2000ern fast durchgängig verpönt waren. Wenn es heißt, lass uns mal wieder spielen wie in den 70ern, dann ist das für mich eine viel griffigere und weitreichendere Aussage, als wenn jemand sagen würde, lass uns mal wieder spielen wie in den 90ern, denn da sind die Unterschiede zur heutigen Mainstreamrollenspielpraxis doch gar nicht so groß.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Faras Damion am 7.08.2018 | 08:40
(...) Wenn es heißt, lass uns mal wieder spielen wie in den 70ern, dann ist das für mich eine viel griffigere und weitreichendere Aussage, als wenn jemand sagen würde, lass uns mal wieder spielen wie in den 90ern, denn da sind die Unterschiede zur heutigen Mainstreamrollenspielpraxis doch gar nicht so groß.

Ich könnte mir vorstellen, dass es weniger um die Regeln als um Settings geht. Die Dorp entwickelt ja das "Secret of Mana"-Rpg. Warum kein Gummibärenbande- oder Alf-Rollenspiel?

Oder sowas wie Tales from the Loop  für Kinder der 90iger mit Gameboy, Tamagotchis, Batik, Kuschelrock und RTL Samstag Nacht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 7.08.2018 | 09:06
Ich kann ja auch nur meine ganz subjektive Sichtweise (bzw. wie ich es von außen erlebt habe) wiedergeben. Ein großer Unterschied zu manchen Revivals jetzt ist/sind der/die Grund/Gründe, warum es aufkommt/aufkam.

Nahezu alle OSRler, die ich kennengelernt habe, sind in den 2000ern zu Beginn auf den D&D 3.X-Zug aufgesprungen. Nur ganz wenige haben damals schon gesagt: "Neumodischer Kram, ich bleibe bei AD&D (und Konsorten)". Die meisten fanden es zu Beginn auch gut, bis es dann losging, dass es ausuferte. Ich erinnere mich noch gut an eine Aussage eines SL: "Wenn ich als SL für jede Sache von einem Spieler die entsprechende Regelpassage vor die Nase gehalten bekomme bzw. ich einfach nicht mehr nachkomme, alle Regeln nachzuhalten und der Optimierungswahn mich dazu zwingt, immer länger zur Abenteuererstellung zu brauchen...dann ist das nicht das Spiel, das ich haben will."

Ich würde die Anfänge nicht zwingend als Protestbewegung beschreiben, aber doch mit einer gewissen Unzufriedenheit mit dem D&D, das damals eben angesagt war und das war d20. Und weil man sich eben an die "guten alten Zeiten" erinnerte, machte man den Schritt zurück (wertneutral gemeint).

Und ich finde es gut. Bin wahrlich kein OSRler, ich werde mir Pathfinder 2 sehr sicher zulegen (quasi das Gegenstück zu OSR). Trotzdem hat die OSR über die vereinfachten Regeln, der gesamten Simplizität (wertneutral) und natürlich den teilweise "Gonzo"-Faktor  einen festen Platz in der Rollenspiellandschaft, eine eigene Nische.

Das werden irgendwelche Revivals imho eher nicht schaffen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 7.08.2018 | 09:25
Hmm. Ich glaube nicht, das es je eine OSR-Welle gab. OSR ist eine sehr heterogene Geschichte, mit allen möglichen Leuten und Persönlichkeiten, aber ja, die große Stärke kommt von der fast universellen Kompatibilität. Und dadurch gibt es für jeden inzwischen fast beliebig viele Möglichkeiten, sein OSR zu gestalten. Und die regelleichte Interpretation von jedwedem Konzept paßt immer noch in das Regelwerk, welches auch immer. Wenn überhaupt gab es viele OSR-Wellen, die sich gegenseitig aufgetürmt haben. und selbst wenn diese Synergieeffekte nicht mehr so sichtbar sind im Moment, heißt das nicht, das die einzelnen Wellen schwächer geworden sind.   
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 7.08.2018 | 09:33
Euch zuzulesen ist genauso, wie wenn ein deutscher Stammtisch über die Zuschauerentwicklung beim Baseball redet. Genau so.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Luxferre am 7.08.2018 | 09:40
Deine Einwürfe von der Seitenlinie sind natürlich soooooo viiiieeel besser  >;D :d
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 7.08.2018 | 09:44
Euch zuzulesen ist genauso, wie wenn ein deutscher Stammtisch über die Zuschauerentwicklung beim Baseball redet. Genau so.

Oh, das ist aber ein sehr dummer und überhaupt nicht zutreffender Vergleich. Offenbar hattest Du keine Gelegenheit, vor dem Schreiben des Kommentars nachzudenken. Kann passieren.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 7.08.2018 | 09:55
Euch zuzulesen ist genauso, wie wenn ein deutscher Stammtisch über die Zuschauerentwicklung beim Baseball redet. Genau so.
Rückläufig. Baseball wird seit Jahren eher als Familienausflug angesehen. Volle Stadien nur bei Derbys oder dann demnächst in den Playoffs. Mein Tipp für dieses Jahr: Wieder die Astros oder Boston, die Yankees eher nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 7.08.2018 | 10:00
Euch zuzulesen ist genauso, wie wenn ein deutscher Stammtisch über die Zuschauerentwicklung beim Baseball redet. Genau so.
Gibt es Teile hier im Thread bei denen um Mal Deine Metapher zu verwenden der deutsche Stammtisch Recht hat?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 7.08.2018 | 10:08
Gibt es Teile hier im Thread bei denen um Mal Deine Metapher zu verwenden der deutsche Stammtisch Recht hat?

Rhyltar sagt nichts Unwahres, aber weiß er das aus eigener Anschauung? Hier wird weiland nachgeplappert und der eine, der wirklich von Baseball was weiß am Tisch, aber eben auch nicht da wohnt, der verdreht innerlich dauernd die Augen ob der sinnfreien Diskussion. Die anderen reden nur ob wissentlich oder unwissentlich vom nicht-Fußball und dem nicht-Fußballsein von Baseball.
Ein Anderer hat nen Bekannten, der in einem Baseballverein ist und plappert nach, was er da aufgeschnappt. Insgesamt ist man sich expertig aber einig, daß Baseball nie ganz ernstzunehmen sei.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 7.08.2018 | 10:13
@Settembrini: Dann Frage ich Mal präziser:Gibt es Dinge hier im Thread, die Du als korrekt ansiehst? Wenn ja, kannst Du diese Mal kurz auflisten?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 7.08.2018 | 10:15
Zitat
Rhyltar sagt nichts Unwahres, aber weiß er das aus eigener Anschauung?
Rhylthar (als Dinslakener darf ich von mir in der 3. Person schreiben, ist hier Standard) schrieb sehr deutlich, dass er es aus eigener Anschauung/Erfahrung festgestellt hat. Rhylthar ist seit Jahren ein ständiger Beobachter des Marktes und kann, natürlich subjektiv gefärbt, doch einschätzen, wie es läuft/gelaufen ist.

Und jetzt hat Rhylthar keine Lust mehr, in der 3. Person zu schreiben...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 7.08.2018 | 10:38
Rhylthar (als Dinslakener darf ich von mir in der 3. Person schreiben, ist hier Standard) schrieb sehr deutlich, dass er es aus eigener Anschauung/Erfahrung festgestellt hat. Rhylthar ist seit Jahren ein ständiger Beobachter des Marktes und kann, natürlich subjektiv gefärbt, doch einschätzen, wie es läuft/gelaufen ist.

Und jetzt hat Rhylthar keine Lust mehr, in der 3. Person zu schreiben...
Wenn Rhylthar OSR glaubt über den Markt allein (oder auch nur ansatzweise) erfahren zu können, muß ich dem alten Preussen aber rechtgeben...  wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob das so gemeint war.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 7.08.2018 | 10:51
Wenn Rhylthar OSR glaubt über den Markt allein (oder auch nur ansatzweise) erfahren zu können, muß ich dem alten Preussen aber rechtgeben...  wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob das so gemeint war.  ;)
Da sind wir dann aber beim alten Tanelorn-Problem:
Wir gucken uns die Ausgangsfrage an, bei der es im Großteil um kommerzielle Produkte geht. Und natürlich ist das eine Betrachtungsweise, die ebenso legitim ist wie jene der "Die Hard"-OSRler, die sich immer wieder auf Blogs, Artikel, Downloads, etc. beziehen (und eben wahrscheinlich sagen, dass der kreative Output in keinster Weise vorbei ist).

"Markt" heisst aber auch für mich, mal zu beobachten, wie die Resonanz auf OSR so ist. Das Tanelorn ist mitnichten ein Abbild der deutschen RPG-Landschaft (schon gar nicht der allgemeinen RPG-Landschaft überhaupt), aber Indikatoren sind auch hier zu finden, dass OSR etabliert ist, aber nicht mehr so dominant im Vordergrund steht, wie es vor einiger Zeit noch war.

Wenn ich mir dann noch Zahlen von z. B. Fantasy Grounds anschaue, sehe ich eine feste Nische für OSR. Wohlgemerkt, Nische. Und auch OSRler sind nicht unbedingt nur Grognards, die sowas strikt ablehnen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 7.08.2018 | 11:11
Rhyltar sagt nichts Unwahres, aber weiß er das aus eigener Anschauung? Hier wird weiland nachgeplappert und der eine, der wirklich von Baseball was weiß am Tisch, aber eben auch nicht da wohnt, der verdreht innerlich dauernd die Augen ob der sinnfreien Diskussion. Die anderen reden nur ob wissentlich oder unwissentlich vom nicht-Fußball und dem nicht-Fußballsein von Baseball.
Ein Anderer hat nen Bekannten, der in einem Baseballverein ist und plappert nach, was er da aufgeschnappt. Insgesamt ist man sich expertig aber einig, daß Baseball nie ganz ernstzunehmen sei.

Was Deinen Vergleich so bescheuert macht, ist halt, dass Du vergisst, dass hier eben durchaus Leute reden, die Baseball schauen, um in Deinem vermeintlich so tollen Vergleich zu bleiben. Ich zum Beispiel kaufe, spiele, leite Sachen aus der OSR und rede mit anderen Leuten darüber, schrieb hin und wieder mal was darüber und rede auch mit dem einen oder anderen "Macher" bzw. Kenner.

Klar lässt Du das nicht gelten, denn Du meinst wahrscheinlich, dass ich (und die anderen Spieler von OSR-Spielen hier) nur glaube, Baseball zu gucken, in Wahrheit aber einem Irrtum unterliege und tatsächlich Fußball gucke, da es nur dem wahrhaft Eingeweihten gegeben ist, wahres Baseball von falschem unterscheiden zu können. Es reicht ja nicht, wenn man den Großteil seiner Freizeit damit verbringt, irgendwas zu spielen, was nach altem D&D aussieht, gelt? Und da Du uns aber nicht die Augen fürs wahre Baseball öffnen willst, sind Deine Beiträge hier nur ein ekelhaftes Schwanz auf den Tisch kloppen, damit alle Welt sehen kann, wie doll groß er ist ... Bist ein Schätzchen.  :-*
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 7.08.2018 | 12:43
Da sind wir dann aber beim alten Tanelorn-Problem:
Wir gucken uns die Ausgangsfrage an, bei der es im Großteil um kommerzielle Produkte geht. Und natürlich ist das eine Betrachtungsweise, die ebenso legitim ist wie jene der "Die Hard"-OSRler, die sich immer wieder auf Blogs, Artikel, Downloads, etc. beziehen (und eben wahrscheinlich sagen, dass der kreative Output in keinster Weise vorbei ist).
Und wenn du die Marktbetrachtung als ebenso legitim wie "Blogs, Artikel, Downloads, etc." setzt, dann setzt du einen eher geringen Teil als aus deiner Perspektive gleichwertig. Was ja schon u.U. illegitim sein könnte. Auch das es bei der Ausgangsfrage nur um kommerzielle Produkte geht, hat doch erstmal nichts mit Old School an sich zu tun, sondern mit deiner Wahrnehmung, bzw. der des Threaderstellers vielleicht, die Ennie als einziges Zeichen dafür zu sehen. Aber die eigentliche Frage, der Titel des Threads war ja nicht "Die kommerzielle Old School Welle ist vorbei - oder nicht?". D.h. schon in dem Lesen der Frage hast du deine Schwerpunkte gesetzt - und ich setze zum Beispiel andere...
Zitat
"Markt" heisst aber auch für mich, mal zu beobachten, wie die Resonanz auf OSR so ist. Das Tanelorn ist mitnichten ein Abbild der deutschen RPG-Landschaft (schon gar nicht der allgemeinen RPG-Landschaft überhaupt), aber Indikatoren sind auch hier zu finden, dass OSR etabliert ist, aber nicht mehr so dominant im Vordergrund steht, wie es vor einiger Zeit noch war.
WTF? Dominiert?  wtf? Schön wär's.  ~;D
Zitat
Wenn ich mir dann noch Zahlen von z. B. Fantasy Grounds anschaue, sehe ich eine feste Nische für OSR. Wohlgemerkt, Nische. Und auch OSRler sind nicht unbedingt nur Grognards, die sowas strikt ablehnen.
Aber auch Grognards, die sowas strikt ablehnen, was sich vielleicht in prozentual höheren Nichtonlinespielrunden als bei anderen Rollenspielen niederschlägt? ;)

Wobei das ja völlig vorbeigeht, am Sinn. Die Old School Welle ist* völlig unabhängig davon, ob sie im Mainstream ankommt, erfolgreich. Jedenfalls für mich. Ich hab jetzt ein Zuhause...  ;D
EDIT: *Bzw. die Old School Wellen sind...  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 7.08.2018 | 15:04
Zitat
Und wenn du die Marktbetrachtung als ebenso legitim wie "Blogs, Artikel, Downloads, etc." setzt, dann setzt du einen eher geringen Teil als aus deiner Perspektive gleichwertig. Was ja schon u.U. illegitim sein könnte. Auch das es bei der Ausgangsfrage nur um kommerzielle Produkte geht, hat doch erstmal nichts mit Old School an sich zu tun, sondern mit deiner Wahrnehmung, bzw. der des Threaderstellers vielleicht, die Ennie als einziges Zeichen dafür zu sehen. Aber die eigentliche Frage, der Titel des Threads war ja nicht "Die kommerzielle Old School Welle ist vorbei - oder nicht?". D.h. schon in dem Lesen der Frage hast du deine Schwerpunkte gesetzt - und ich setze zum Beispiel andere...
Jetzt mal im Ernst: Die Welt ist nicht so altruistisch, dass nicht, wenn etwas erfolgreich gemacht wird, es auf die eine oder andere Art kommerzialisiert wird. Und Nein, da ist die OSR auch keine Ausnahme von. Sprich: Das Verhältnis "Kommerziell" zu "Nicht kommerziell" mag zwar ganz klar zu "nicht kommerziell gehen", trotzdem lassen sich in meinen Augen durch den Output des Kommerziellen ganz klare Rückschlüsse zu den Aktivitäten hinter den Kulissen ableiten. Skyrock hat es doch schön formuliert.

Zitat
WTF? Dominiert?  wtf? Schön wär's.  ~;D
Nicht "dominiert"..."dominant". ;)

Und Ja, es gab eine Zeit, als z. B. die 5E noch im Playtest war, da waren OSR-Themen durchaus im D&D-Bereich wesentlich dominanter, als sie es jetzt sind. Bzw. außer über Pathfinder (Platzhirsch) und OSR wurde kaum geredet, 4E war weit dahinter.

Zitat
Aber auch Grognards, die sowas strikt ablehnen, was sich vielleicht in prozentual höheren Nichtonlinespielrunden als bei anderen Rollenspielen niederschlägt? ;)
Ach komm...das ist reine Spekualtion und ein fast schon seltsames anmutendes Argument. "OSR-Spieler lehnen im höheren Maße Online-Runden ab als andere RPG-Spieler"...das hat schon fast wieder dieses Geschmäckle der Abgrenzung und "Better than thou"-Attitüde, welche manchen Nicht-OSRler mächtig auf den Zeiger geht.

Zitat
Wobei das ja völlig vorbeigeht, am Sinn. Die Old School Welle ist* völlig unabhängig davon, ob sie im Mainstream ankommt, erfolgreich. Jedenfalls für mich. Ich hab jetzt ein Zuhause...  ;D
EDIT: *Bzw. die Old School Wellen sind...  ;)
Hat auch nie jemand etwas anderes hier behauptet. Du als (Nah)Küstenbewohner solltest wissen, dass nach einer Welle durchaus auch etwas zurückbleiben kann. Ob ihr es wollt oder nicht...OSR gehört nun zum Establishment.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 7.08.2018 | 15:22
Die Welle ist vorbei. Zum Glück.

Denn nun sind OSR-Produkte nicht mehr so Grillen des nostalgischen Zeitgeistes, sondern einer der vielen Vögel, die im großen Rollenspielwald schön und laut singen.

Die Vögel haben Nester gebaut und legen weiterhin schöne dicke Eier und brühten diese aus. Neben der FATEnte, der PbtAmsel, dem SaW(o)aldkauz, dem Mythaspatz und all dem anderen buntgefiederten Freunden, die auch in dem Walde wohnen, zusammen mit dem Ding & Dong, dem DSAmeisenbär, der Pathfinderpython und den Vampiren, Werewolfen und anderen, die da im Shadow Runnen.

Ich finde das toll. Welle kann nix - zu schnell weg.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Jiba am 7.08.2018 | 21:12
@Wellentänzer: Kein Problem und danke für die Blumen. Ich habe es auch nicht so aufgefasst, dass du da irgendwen total niedermachen wolltest. Du wirst ja deine Erfahrungen gemacht haben.  ;)

Das werden irgendwelche Revivals imho eher nicht schaffen.

Na, täusch dich da mal nicht. Ich bin zum Beispiel auch nicht mit Old-School-D&D sondern mit DSA 3, vor allem aber mit der Storyteller-Richtung RPG-sozialisiert worden (World of Darkness, Engel, aber auch Cthulhu, 7te See und L5R würde ich zu dieser Denkschule dazu zählen). Und ich glaube, dass, da OSR ja auch auf seiner Retro-Faszination aufbaut, auch Storytelling ein Comeback erleben könnte. Ich habe mich jetzt stark in die narrative Richtung entwickelt (nominell Fate und PbtA). Aber es gibt sicher eine Menge Leute, auch einige hier im Forum, die zurück zum Rollenspiel mit starkem SL und stringentem, erzählten Plot wollen... sicher offener kommuniziert als früher, aber doch weg von dem "Alle spielen in der Geschichte und der Spielwelt rum, mit Faktenschaffen" zurück zu "Ich als SL erzähle eine Geschichte, ihr nehmt daran teil und gestaltet im Rahmen eurer Charaktere." Ich kann mir vorstellen, dass das wiederkommt. Es würde sogar in den Zeitgeist passen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Skyrock am 7.08.2018 | 21:30
Und ich glaube, dass, da OSR ja auch auf seiner Retro-Faszination aufbaut, auch Storytelling ein Comeback erleben könnte. Ich habe mich jetzt stark in die narrative Richtung entwickelt (nominell Fate und PbtA). Aber es gibt sicher eine Menge Leute, auch einige hier im Forum, die zurück zum Rollenspiel mit starkem SL und stringentem, erzählten Plot wollen... sicher offener kommuniziert als früher, aber doch weg von dem "Alle spielen in der Geschichte und der Spielwelt rum, mit Faktenschaffen" zurück zu "Ich als SL erzähle eine Geschichte, ihr nehmt daran teil und gestaltet im Rahmen eurer Charaktere." Ich kann mir vorstellen, dass das wiederkommt. Es würde sogar in den Zeitgeist passen.
Im Grunde genommen sind wir schon am Anfang dieser Phase: Die WoD hat bei ihrer 20th-Anniversary-Reihe stark von der Nostalgie von Altfans profitiert, und mit der 5ten Edition kommen jetzt auch mehr als behutsame regeltechnische Änderungen.

Die zweite Edition von 7th Sea würde ich auch in dieser Richtung sehen, mit ein paar Anleihen bei Indies, aber immer noch einem vergleichsweise starken SL und einer suggerierten Perlenschnurstruktur von SL-vorbereiteten Begegnungen.

Und auch wenn es wahrscheinlich keine populäre Meinung ist, sehe ich in der PbtA-Welle auch einen großen Teil Storytellingtradition, mit den jeweils auf das jeweilige Genre zugeschnittenen Move-Sets um das Spiel innerhalb erwartbarer Parameter ohne extreme Ausbrüche zu halten. Die SL-Rolle ist hier natürlich deutlich schwächer als beim klassischen Erzählspiel, und innerhalb der Parameter bleibend sind Überraschungen möglich, aber letztlich ist das mögliche Feld eingehegt. Ein bißchen wie ein Dogpark in dem man frei herumtollen und über die Stränge schlagen, aber niemals ausbüchsen kann.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 7.08.2018 | 21:50
Na, täusch dich da mal nicht. Ich bin zum Beispiel auch nicht mit Old-School-D&D sondern mit DSA 3, vor allem aber mit der Storyteller-Richtung RPG-sozialisiert worden (World of Darkness, Engel, aber auch Cthulhu, 7te See und L5R würde ich zu dieser Denkschule dazu zählen). Und ich glaube, dass, da OSR ja auch auf seiner Retro-Faszination aufbaut, auch Storytelling ein Comeback erleben könnte.

Storytelling wird sich dahingehend schwer tun, ein Comeback zu erleben, als es in Deutschland seit den frühen 90ern die vorherrschende Spielweise war und heute noch ist. Für ein Comeback müsste es erst mal in der Versenkung verschwinden.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 8.08.2018 | 07:30
Ich sehe das wie der Crimson King. In unserem Laden (Otherland in Berlin) nehme ich das auch ein wenig so wahr, vor allem bei unserem monatlichen Rollenspielabend. Da werden zwar immer auch Indies und oft OSR-Sachen angeboten, aber die Fraktion derer, die spielen wie in den 90ern, ist da immer noch recht groß.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 8.08.2018 | 09:43
"Ich als SL erzähle eine Geschichte, ihr nehmt daran teil und gestaltet im Rahmen eurer Charaktere."
Das ist mMn so gar nicht OSR. Weil es nicht um das Erzählen einer Geschichte geht sondern um das Bereitstellen von Herausforderungen und die Geschichte erzählt sich (fast bis allein) aus den Handlungen der Charaktere. Weil echtes OSR-Spiel Ergebnisoffen sein sollte. Da wird Bestechungsgeld angenommen, da wird einfach sich vom Acker gemacht wenn der Krieg droht, da werden Tempel geplant, und Dungeons gezielt von Monstern befreit für den eigenen Gebrauch... MAW, OSR-Charaktere haben ein wesentlich größeren Spielraum als die Gefangenen in einem Abenteuerpfad von PF zum Beispiel.
WENN es sowas wie einen richtigen Stil für OSR gibt, dann hat der immer mit der völligen Handlungsfreiheit der Charaktere innerhalb ihrer Rolle zu tun. :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 8.08.2018 | 09:56
Das ist mMn so gar nicht OSR. Weil es nicht um das Erzählen einer Geschichte geht sondern um das Bereitstellen von Herausforderungen und die Geschichte erzählt sich (fast bis allein) aus den Handlungen der Charaktere. Weil echtes OSR-Spiel Ergebnisoffen sein sollte. Da wird Bestechungsgeld angenommen, da wird einfach sich vom Acker gemacht wenn der Krieg droht, da werden Tempel geplant, und Dungeons gezielt von Monstern befreit für den eigenen Gebrauch... MAW, OSR-Charaktere haben ein wesentlich größeren Spielraum als die Gefangenen in einem Abenteuerpfad von PF zum Beispiel.
WENN es sowas wie einen richtigen Stil für OSR gibt, dann hat der immer mit der völligen Handlungsfreiheit der Charaktere innerhalb ihrer Rolle zu tun. :)
Jiba sprach ja auch gar nicht in diesem Zusammenhang von OSR. ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 8.08.2018 | 09:58
Sondern von einer potentiellen „90er-OSR“. Da passt es dann auch.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 8.08.2018 | 10:04
Sondern von einer potentiellen „90er-OSR“. Da passt es dann auch.
Ieekks...können wir das OSW (Old School Wave) nennen? Zu viele Begriffe!  ^-^
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 8.08.2018 | 10:12
„Middle School Renaissance“?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Megavolt am 8.08.2018 | 10:15
„Middle School Renaissance“?

Mittelschul-Renaissance  ~;D

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 8.08.2018 | 11:37
Was 90er-Revivals angeht: Okay, vielleicht schließt eine Renaissance sich da aus den genannten Gründen aus. Was aber vielleicht gerade passiert, ist der reflektierte Rückgriff auf die typischen Elemente dieses Stils. So ein "wir machen das jetzt wieder, nur dass wir wissen, dass wir es machen."
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 8.08.2018 | 17:26
Klingt für mich wie "90er-Party" im Tanzschuppen = absolut zu meiden!

@ Rumple: Was wäre das, was man bei dieser 90er Wiederbelebung dann wüsste, dass man es macht, wie man es macht?

Ich finde das im Übrigen sehr treffend für die OSR - zumindest für mich war doch sehr erhellend, dass "Regellücken" (so habe ich das in den 80er bei D&D empfunden - also z.B. keine Fertigkeiten, RK macht das Treffen schwerer, nur Diebe können schleichen) gar keien waren, sondern einfach bewusster Minimalismus bzw. wohlüberlegt (z.B. RK macht Wirkungstreffer schwerer, ansonsten ist das abstrakt).

Diese Einsicht hat mich dann neben dem Nostalgie- und Zeitaufwandsfaktor auch zurück in die Arme der "Mutter" (D&D vor 1990, AD&D 2 und abwärts) getrieben.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 8.08.2018 | 17:48
Dieser Thread bewegte mich dazu, mein halbfertigen Abenteuer rauszukramen und die Arbeitsversion hier in die Werkstatt zu stellen.

@Kong
Das mit den Regellücken kann ich voll teilen und das als jemand, der 2000 mit DSA3 anfing. Generell fand ich Classic DnD bzw. dann LL total schwerfällig und seltsam. Nach und nach durch Mitspielen, Recherche und Gespräche, erschloss sich mir das Regelgerüst als belastbarer, schmaler Kern, der genau das macht, was er soll (wenn man es anders macht, aber auch mal zusammenbrechen kann). Insofern gibt es da eine Verwandtschaft mit der Indie Ecke im Sinne fokussierter Spiele und System matters.

Lustigerweise ist es gerade die Art Spiel, die die OSR propagiert, durch die ich mit der Dysfunktionalität von RPGs an sich erstmal wieder Frieden schließen konnte. Man sollte doch eher meinen, dass sich Regeln im Lauf der Jahrzehnte verbessern, aber nein. Classic D&D umgeht geschickt die Probleme, die ich mit anderen Spielen so habe.

Ob man darin jetzt ein stabiles Grundgerüst sieht oder eher eine wacklige Lattenkonstruktion, bei der man eh nichts mehr beschädigen kann, ist wohl eine Frage der Perspektive.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Fezzik am 8.08.2018 | 17:58
Zitat
eine wacklige Lattenkonstruktion, bei der man eh nichts mehr beschädigen kann
Nix dauerhafteres als ein Provisorium !  :d
Deshalb ist Drehen & Drannschrauben immernoch mein Lieblingssystem.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 8.08.2018 | 18:03
Ich finde das im Übrigen sehr treffend für die OSR - zumindest für mich war doch sehr erhellend, dass "Regellücken" (so habe ich das in den 80er bei D&D empfunden - also z.B. keine Fertigkeiten, RK macht das Treffen schwerer, nur Diebe können schleichen) gar keien waren, sondern einfach bewusster Minimalismus bzw. wohlüberlegt

Ich war nun nicht dabei, aber wenn ich mir die extreme Inkonsistenz der DnD-Regeln anschaue, glaube ich nicht, dass da irgend etwas wohlüberlegt war im Sinne von "Wir möchten einen bestimmten Sachverhalt abbilden, überlegen uns Konzepte dafür, wie wir das tun, und wählen dann das Konzept aus, das unsere Vorstellungen des Sachverhalts möglichst gut abbildet und zusammen mit den anderen Elementen ein harmonisches Ganzes bildet" oder gar "Wir überlegen uns übergeordnete Konzepte, die unterschiedliche Sachverhalte nach dem gleichen Schema abbilden". Die ODnD-Regeln sind Stückwerk, und die Spielweise, die heute als Oldschool aufgefasst wird, ist mit ihrem ausgeprägten DIY- und Rulings statt Rules-Ansatz gerade ein Ergebnis dieser inkonsistenten Regeln. Was anderes konnte man damit ja auch nicht spielen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: YY am 8.08.2018 | 18:18
Ich habe gerade bei D&D auch viel eher das Gefühl, dass damals ganz viel improvisiert und einfach mal irgendwie gemacht wurde.

Dass schon damals alles wohlüberlegt und perfekt zu Ende gedacht war - da gehe ich nicht mit*. Das ist ein Eindruck, der durch die moderne Neuinterpretation (!) des alten Materials entstehen kann, aber in alten Spielberichten und Ähnlichem findet sich genau der gleiche dysfunktionale Unsinn, den heutige Anfänger so fabrizieren. Nur hatte man eben damals die Ausrede, dass es noch gar keiner besser wissen konnte ;)

Kurz: Früher war nicht nur nicht alles besser, es war erst recht nicht alles schon perfekt und wurde dann durch die reine Unwissenheit späterer Generationen (o.Ä.) versaubeutelt.


*Chris Kubasik betreibt ein ähnliches Schönfärben aus großer zeitlicher Distanz mit Classic Traveller. Da gibt es immerhin einige halbwegs gute Argumente und vor Allem entsprechende Aussagen von Marc Miller - und es lässt sich wesentlich besser zeigen, warum es trotzdem die späteren Entwicklungen gab.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 8.08.2018 | 18:19
90er Revival, DA können die deutschen Rollos fachkundig mitreden...BattleTech, Earthdawn, Vampire, Shadowun, AD&D 2nd... ja da wird dann mit Kenntnis und eigener Anschauung gesprochen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 8.08.2018 | 18:20
Korrekt. Es gab aber einen Sweetspot, bei dem Regeln und Stil harmonierten. Das dürfte irgendwann nach B/X und vor AD&D2 gewesen sein.Natürlich ist die OSR ein kontemporärer Stil und hat erstmal nichts mit den Ansprüchen zu tun, die Gygax, Arneson usw. an „ihr“ Spiel stellten. Das könnte man auch für andere Stile sagen, die heute System matters im Blick haben, egal ob Indie oder Mainstream.

Was für mich aber der große Vorteil der OSR ist: OSR beruft sich auf Regeln und ferner einen Stil, die das Hobby wohl mehr als alles andere prägten. Allein die Idee einer umherziehenden Gruppe Individuen, die in ihrem Tun immer besser und reicher werden, findet sich in den allermeisten Spielen, ebenso ein SL und es gibt noch einiges mehr. Neue Regeln für gleiche Grundprinzipien, egal ob T&T, World of Darkness, DSA, Cyberpunk, Traveller... all diese Spiele wollten aber das, was die Altvorderen da während ihres Spiels zusammengestückelt hatten, in eine andere Richtung bringen, übernahmen aber Grundprämissen, die dann entweder auf der Regelebene oder in der Logik der Spielwelt Brüche erzeugen. Ein Beispiel ist der gefühlte (?) Dumpstat CHA bei D&D 3+, weil der Fokus nicht mehr auf Helden und ihren Söldnern, sondern auf kleinen Gruppen lag.

Das ist subjektiv, klar. Für mich aber der Punkt, warum ich meist OSR Style spielen will.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 8.08.2018 | 18:30
90er Revival, DA können die deutschen Rollos fachkundig mitreden...BattleTech, Earthdawn, Vampire, Shadowun, AD&D 2nd... ja da wird dann mit Kenntnis und eigener Anschauung gesprochen.

Du verstehst OSR also tatsächlich als etwas, was nur diejenigen richtig "können", die damals anno 73/74 schon mit Gygax zusammen in der Garage gehockt sind. So kann man sich die Welt auch sauber kleinkarieren.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 8.08.2018 | 19:17
Ich war nun nicht dabei, aber wenn ich mir die extreme Inkonsistenz der DnD-Regeln anschaue, glaube ich nicht, dass da irgend etwas wohlüberlegt war im Sinne von "Wir möchten einen bestimmten Sachverhalt abbilden, überlegen uns Konzepte dafür, wie wir das tun, und wählen dann das Konzept aus, das unsere Vorstellungen des Sachverhalts möglichst gut abbildet und zusammen mit den anderen Elementen ein harmonisches Ganzes bildet" oder gar "Wir überlegen uns übergeordnete Konzepte, die unterschiedliche Sachverhalte nach dem gleichen Schema abbilden". Die ODnD-Regeln sind Stückwerk, und die Spielweise, die heute als Oldschool aufgefasst wird, ist mit ihrem ausgeprägten DIY- und Rulings statt Rules-Ansatz gerade ein Ergebnis dieser inkonsistenten Regeln. Was anderes konnte man damit ja auch nicht spielen.

D&D war das erste Spiel seiner Art und entwickelte sich "spielend" weiter. Dann wäre das tatsächlich ex post.

Andererseits gibt es ja bis (sagen wir) 1983 auch andere Rollenspiele, die sich als bewusste Weiterentwicklungen des Rollenspiels in Richtung Simulation verstanden: Runequest (kampf und Fertigkeiten, keine Klassen), die ganzen FGU-Spiele wie Daredevil, Flashing Blades, Bushido mit ihren z.T. komplizierten Rechenoperationen und detaillierten Kampfabläufen (Aftermath mit 30 Trefferzonen) und Spielen (wie Champions), die Kaufsysteme einführen.
Und dann gibt es gleichzeitig auch Spiele, die bewusst einfach bleiben, denen D&D schon zu detailliert und kompliziert ist. Mein Beispiel dafür wäre Tunnels & Trolls / Schwerter und Dämonen, mit weniger Klassen (dafür mit Rassen, dei von Klassen entkoppelt sind), Schadens- und Trefferwürfen in einem und dem Ansatz der, bewusst lautet: Improvisier doch einfach!

Und genau das sagt auch das OD&DBuch "Men & Magic" auf Seite 4:
"These rules are as complete as possible with the limitations imposed by the space of three booklets. (...) As with any other set of miniatures rules they are guidelines (Hervorhebung so im Text!) to follow in designing your own fantastic-medieval campaign. They provide the framework around which you will build a game of simplicity or tremendous complexity (...). New deatils can be added and old "laws" altered so as to provide continually new and different situations."

Seht also doch nach einer Absicht aus, die Botschaft:
1. Regeln sind Richtlinien.
2. Was dir nicht passt, das ändere.

Wie gesagt: seit 1974, erstes Regelbuch, S. 4 (Einleitung nach dem Vorwort)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 8.08.2018 | 19:32
Klingt für mich wie "90er-Party" im Tanzschuppen = absolut zu meiden!

@ Rumple: Was wäre das, was man bei dieser 90er Wiederbelebung dann wüsste, dass man es macht, wie man es macht?

Da sind die 90er wahrscheinlich doch zu breit aufgestellt ... man könnte natürlich "bewusste Erzählonkelei" antworten, ich dachte aber ehrlich gesagt mehr an die aktuellen neuen Editionen von Unknown Armies, Over the Edge und Reign (letzteres zugegebenermaßen eigentlich nicht mehr Neunziger), die ich alle in der Post-Vampire-Tradition sehe. Rollenspiele, die ein paar Eckpfeiler von Vampire - ihr spielt Figuren, deren psychisches Innenleben wichtig ist, die sich evtl. mit moralischen Fragen auseinandersetzen müssen, die in SC/NSC-Beziehungsnetze eingebunden sind und sich in einer lebenden Welt bewegen - ernst genommen und teilweise deutlich besser mit Leben erfüllt haben.

Wobei das Problem ist, dass diese Spiele schon eine direkte Reflektion auf Vampire&Co waren, und ein Revival jetzt eigentlich nur die ohnehin schon zeitnah stattgefundene Reflektion neu auflegt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 8.08.2018 | 19:49
"Erzählonkelei" fände ich auch zu abwertend und eindimensional (obwohl manche der Spiele m.M.n. schon solch eine Spielart befördern können - ich habe sie deshalb seinerzeit auch seltenst gespielt), aber das mit den moralischen Fragen, Innenleben der SC und vielleicht auch noch Meta-Plot als Element (?) könnte "90er" sein.

Vieleicht noch "abgedrehtes Setting" im weitesten Sinne/ Dystopie: Cyberpunk 20.20., Shadowrun, Unknown Armies, die gesamte World of Darkness, selbst AD&D mit dark Sun und Planescape kämen da noch rein.

Bin mir unsicher - Meinungen?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Jiba am 9.08.2018 | 06:48
...und vielleicht auch noch Meta-Plot als Element (?) könnte "90er" sein.

Ich glaube nur in wenigen Außnahmen ist da wirklich Meta-Plot mit drin. Das rechne ich eher als späte Entwicklung ein.

Ich glaube aber auch, dass "Erzählonkelei" nicht der einzige Aspekt der 90er Jahre ist. Wenn ich mich in der in den 90ern sozialisierten Szene umsehe, ist der starke (Railroading)-SL nur eine Spielstilentwicklung dieser Zeit. Ich glaube nämlich auch, dass es in dieser Zeit schon die Gegenentwicklung gab: Den "Dienstleistungs-SL". Also einer, der als seine Aufgabe darin sieht, die Spieler (eben aufgrund der klassischen Rollenverteilung) als eine Art Alleinunterhalter zu bespaßen, die Runde voll um die SCs herum aufzubauen und seine Autorität über die Geschichte dem unterordnet, ohne dass die Spieler dabei tatsächlich Mitspracherecht hätten, auf der In-Game-Ebene. Auf der Outtime-Ebene entscheiden sie aber praktisch alles. Ich weiß nicht, ob das jetzt vielleicht auch nur "wohlwollendes Erzählonkeltum" ist, aber ist mir halt aufgefallen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 9.08.2018 | 07:31
Der SL, den Du als "Dienstleistungs-SL" beschreibst (ich nenn die lieber Alleinunterhalter), ist eher ein Naughties-Trend (7th Sea kam 1999 raus). Aber unabhängig davon ist er nichts weiter als eine normale Weiterentwicklung des "Erzählonkels". Es ging dabei schliesslich darum, die zu erzählenden Geschichten besser an die Gruppe anzupassen und den Spielern Anknüpfpunkte zu liefern.
Insgesamt habe ich aber ein Problem damit bei dem Jahrzehntelangen, durchgehenden Erfolg, den Paizos Adventurepaths haben, bei der "Erzählonkellei" (oder wie man es auch nennen möchte) ein "90-er Revival" zu sehen.
Dat war schliesslich durchgehend Mainstream...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 9.08.2018 | 08:51
Was 90er-Revivals angeht: Okay, vielleicht schließt eine Renaissance sich da aus den genannten Gründen aus. Was aber vielleicht gerade passiert, ist der reflektierte Rückgriff auf die typischen Elemente dieses Stils. So ein "wir machen das jetzt wieder, nur dass wir wissen, dass wir es machen."

Das mach ich mit Danger Zone schon seit 2010. ;) Edit: Wobei da eines meiner wichtigsten Vorbilder Star Wars d6 ist, was genau genommen noch 80er ist, aber wollen wir mal nicht so sein.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 15:01
Du verstehst OSR also tatsächlich als etwas, was nur diejenigen richtig "können", die damals anno 73/74 schon mit Gygax zusammen in der Garage gehockt sind. So kann man sich die Welt auch sauber kleinkarieren.

Dummes Zeug!
Offenkundig gibt es (gerade auch in Deiner geliebten Buchhandlung) viele hier, die Labern rum und kaufen dies und das und lesen dies und das, aber weigern sich standfest einfach mal 1E zu lesen und zu spielen.

Mit denen, die dies taten oder tun, mit denen kann man reden. Alle anderen sind Forentouristen. "Ja, in den USA ist es im urlaub ganz schön gewesen, abler LEBEN möchte ich da nicht!".

oder
"Das Hinterland in Mallorca, abseits des Ballermann, da ist es sehr schön!"
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 15:08
Nur zur Verdeutlichung:

Was hier 90% aller Leute treiben ist wie wenn ich in ein Vampire-Forum ginge, und die Editionskriege dort mit Beiträgen bereichern würde. Wo ich nicht mal die Editionsunterschiede sauber auseinanderhalten kann. Geschweige denn auch nur ein Vampire Buch aus der Maskerade-Zeit gelesen habe. Aber gesehen und gehört habe ich viele WoD-Spieler in den 90ern. Und über Hörensagen kenne ich einige Kritikpunkte an Requiem. Baute ich auf dieser dritthändigen Anschauung meine Meinung auf, würde ich genauso amüsant-ahnungsloses Zeug brubbeln wie ihr.

Aber in 10+ Jahren, wo mir übelstes Trolling vorgeworfen wurde, wirst Du wenig Äußerungen von mir zu WoD-Editionen finden, und vermutlich nicht einen einzigen Post in einem speziellen WoD-Bereich.
Denn wo ich keine Ahnung habe, da halte ich die Klappe.

Und hier renenn Leute rum, im OSR-Subforum, die behaupten Sandboxes seien unmöglich etc. pp.

Das ist alles so lächerlich, wie ihr euch hier abstrampelt, daß es nicht mal mehr traurig ist. Alleine daß 2e und OSR in einen Topf geworfen werden und dann noch System Matters. Oh mannomann. Tuten und Blasen ihr Otherlander!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 14.08.2018 | 15:23
Aber in 10+ Jahren, wo mir übelstes Trolling vorgeworfen wurde, wirst Du wenig Äußerungen von mir zu WoD-Editionen finden, und vermutlich nicht einen einzigen Post in einem speziellen WoD-Bereich.
Denn wo ich keine Ahnung habe, da halte ich die Klappe.
Also ehrlich gesagt, sehe ich hier im Thread garkeine Äusserungen von Dir zu dem Thema dieses Threads hier ausser: "Ihr habt doch keine Ahnung!"
Wie wäre es mal mit Butter bei die Fische, statt diesem Larifari da?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 15:30
Was stört denn an "Ihr habt doch gar keine Ahnung"? Das ist doch ein grundsolider Beitrag.

Im Übrigen ist die Old School Welle nicht vorbei.

 Was aber hier mit 90% der Teilnehmer nahzu unmöglich ist zu besprechen, da sie weder "old" noch "school" noch "Welle" verstanden haben dürften.

Das wäre so sinnig zu sagen wie "die Football-Welle ist vorbei" weil man nun weniger Deutsche mit Patriots-Caps sieht als noch vor einem Jahr.

Und bei aller Liebe zu Scorp: wenn es jemanden gibt, der noch krasser "Teuto90er-RSP-FeenCon-Experte" auf der Stirn tätowiert haben könnte als er, den möge man mir zeigen. Heißt sein ältester Sohn nicht "Chummer" und sein Auto "Marodeur"?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 14.08.2018 | 15:41
Was stört denn an "Ihr habt doch gar keine Ahnung"? Das ist doch ein grundsolider Beitrag.
Es stört, dass das ein absolut substanzfreier Beitrag ist. Du könntest auch einfach nur "Test" oder "Larifari" schreiben. Hätte genausowenig Sinn.
Bring doch mal sowas wie Substanz, damit man Dich ausserhalb von Anfeindungen für voll nehmen kann!
Zitat
Im Übrigen ist die Old School Welle nicht vorbei.

 Was aber hier mit 90% der Teilnehmer nahzu unmöglich ist zu besprechen, da sie weder "old" noch "school" noch "Welle" verstanden haben dürften.
Und was sind denn "old", "school" und "Welle" nach Deiner Meinung?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tegres am 14.08.2018 | 15:47
Bring doch mal sowas wie Substanz, damit man Dich ausserhalb von Anfeindungen für voll nehmen kann!Und was sind denn "old", "school" und "Welle" nach Deiner Meinung?
Das würde mich als relativ neuer Rollespieler bzw. -leiter (seit ein bisschen mehr als einem Jahr) auch sehr interessieren.

@Settembrini: Du scheinst da sehr, sehr versiert zu sein. Magst du nicht darlegen, was es alles für für Irrtürmer und Legenden über die OSR gibt? So nach dem Motto: Was die OSR ist/ausmacht und was nicht.
Gerade deine kritische Erwähnung von System Matters hat mich als Laien irritiert, da ich erst über ihren Podcast auf den begriff gestoßen bin und sie ja schließlich den Primer übersetzt haben sowie Swords&Wizardry rausbringen wollen. Könntest du das bitte näher erläutern?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 16:37
@System Matters:
Alleine der  Name kommt ja von der Forge. System Matters macht sehr viel in Story Games und ein wenig auch in Nu-OSR, insofern es in ihren Storykram-Denke reinpaßt. Das ist legitim und gibt es in den USA auch und alles was an OSR auf deutsch gibt finde ich erstmal gut. Aber das ist schon harter Rand, und sehr selektiv. So speziell wie linksextreme Wargamer. Die gab und gibt es und die haben tolle Sachen gemacht (Donnie the Punk!  Guy Debord!), sind aber eher nicht repräsentativ.
Alleine wie unglaublich misglückt die Rezeption des "Primers" (hier im Tanelorn nachzulesen) in D geraten ist, zeigt ja, daß massive rosinengepickt wird, anstatt einfach mal DMG zu lesen und AD&D 1E zu spielen.

Der Kern der OSR ist "noch-weiter-zurück" als AD&D 1e (fing an mit Rules Cyclopedia und BECMI-Fanbois und ging dann während Encount4rdidsation und 4e über in RetroClones, White-Boxism, Fight On!, die Jamie-Mal-Ära, Zak, LotfP und hinten raus Patrick Stuart, jetzt ist da gerade Übergang zu...sagt ihr es mir). Der Kern von old-school ist Prä-2nd Edition mit besonderem Augenmerk auf alles, was Gary geschrieben hat. Ohne 1E Erfahrung und Interaktion sind beide nicht zu verstehen, da könnt ihr Euch auf den Kopf stellen wie ihr wollt.

Und diese Old-School Welle besteht seit spätestens 1999 und ist nie kleiner sondern eher größer geworden. OSR, NuOSR, Blogger, die kommen und gehen tatsächlich. Warum nun gerade Deutsche in den letzten Jahren eine besondere "Welle" dieser NuOSR ausgemacht haben wollen...vlt. weil sie irgendwelche Produkte mitbekommen haben, oder sie das mit LotfP gleichsetzen oder weiß der Kuckuk. Ist halt zuwenig Substanz da, um sich darüber zu lange den Kopf zu zerbrechen.

Und was hier so wild manche behaupten Traveller und CoC seien dabei...das ist faktisch Falsch. Sind das alte Systeme? Ja. Spielen sie in dem Phänomen eine Rolle? Nein. Und beide RQ-ige und Traveller-artige stellen eine ganz eigene Denkungsart dar, die nichts und zwar gar nichts mit D&D zu tun hat. Traveller hat weniger Schnittmenge zu D&D als DSA zu D&D. Ich hatte mit einigen der OSR-Online-Bewegung -Gründervätern einige Diskussionen darüber*, am Ende hatten sie Recht: was die Leute wirklich interesssiert ist D&D. OD&D, Red Box und 1e. Daraus fließt unsere Kultur, und man kann da drumherumeiern und mit dreimal parfümierten Derivaten von Außenseitern und Storygamern Human-Centipede mäßig sich die Ergebnisse reintun, oder eben selber einfach mal mit den Originalen interagieren, nur dann ergeben ja die ganzen "Nachgeburten" irgendeinen Sinn, denn hier liegt ja der Quell der Kreativität und des Interesses.

Wer jetzt wieder mit tollen Argumenten kommt, warum er das nicht will oder muß...nun, den muß ich dann auch nicht ernst nehmen, wenn er über Old-School oder OSR redet...alleine das primer-Beispiel: der ist REIN aus D&D Sicht geschrieben und zwar gerichtet an 3.5-Spieler und ggf. 1e/2e Spieler.
Das Rumorakeln zu "rulings" statt "rules" und daraus dann abzuleiten daß seien Storygames oder genauso wie FATE...das ist doch Kokoloris.

*ich sehe den größten Verlust für das Hobby nicht in der reinen Lehre der Art, wie man D&D spielt, sondern im Verlust der Wargaming Clubs und Dippy Fanzines etc, die gemeinsame Kampagnen erschufen und Quell fast aller frühen Innovationen waren. Dies sehe ich im krassen Gegensatz zur PDF-Kreativität der Einzelnen, die die Forge vorbereitet hat, und die die NuOSR Leute ganz gut kopiert haben. Da schließet sich auch der Kreis zu System Matters: Forge und OSR sind durch die Produktionsbedingungen und Distributionswege verwandt, die Spiele überhaupt nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 14.08.2018 | 16:40
@settembrini: Danke. :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 14.08.2018 | 16:52
Ich spiele D&D seit 1983 (BECMI).
Ich habe zwischen A&D 1 (ganz kurz, weil die deutsche Übersetzung damals ind er 1. Auflage so Scheiße war) und
AD&D 2 gespielt, danben OSRIC und Castles & Crusades und an LL mitübersetzt und danach mit Advanced Companion geleitet (1. bis 14. Stufe über vier Jahre).

Ich kenne (gelesen) LotFP, Beyond the Wall, Swords & Wizardry (White Box et al), Crypts & Things (beide Editionen), Arows of Indra, Lion & Dragon, Spear of the Dawn, Adventures in the East Mark, Basic Fantasy Roleplaying Game, Hackmaster (1. Edition), Scarlet Heroes, Adventure *Conqueror * King, Dungeon Crawl Classics und Fantastic Heroes & Witchery. Und natürlich die 0. Edition im Faksimile.

D&D ab 3.0 und PF kenne ich auch und habe ich auch gespielt (mit der Ausnahme von D&D 4).

Ich sehe Beyond the Wall und alle die oben genannten (vor der 3. Edition) zur OSR-Spielegruppe gehörend - selbst AD&D 2 mit den paar Fertigkeiten spielt sich weitgehend so, ist aber nicht mehr OSR als Bezugsquelle.

Aber es gibt auch Leute, die sehen schon mit der Einführung der Diebesklasse (dann würfelt man nämlich zum Schlösser öffnen und Fallen finden und muss das nicht mehr beschreiben - Character Skill vs. Player Skill!) den Sündenfall.
Ist mir Hupe!

Ich stimme unserem Hauptstädter vom Zauberberg zu:
1. Es schadet nicht, das Ganze mal zu spielen um zu sehen, wie es sich so spielt.
2. Es schadet nicht, sich, wenn man sachkundig mitreden möchte, die Referenzwerke mal genauer anzusehen. Nur dann erkennt man die dahinter liegenden Strukturen. manchmal auch erst auf den zweiten, dritten, zehnten Blick (und dem Spielen).
2. FATE und Storytelling hat mit OSR soviel zu tun wie Sekt und Selters (man suche sich aus, was was ist).

Aber auch wenn man sich wie das literarische Vorbild als "Lichtbringer" versteht, muss man mit seinen Argumente nicht den Leuten wie Luzifer mit dem Dreizack in den Arsch pieken.

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Maischen am 14.08.2018 | 17:00
Wie so oft eine Definitionssache. Für mich kam OSR in Deutschland wahrnehmbar mit Beyond the Wall von System Matters auf. Und unter Welle verstehe ich, dass da immer mehr kommt oder immer mehr Zuspruch besteht. Und wenn die Welle vorbei ist (to be discussed), dann ist das halt nicht mehr so. Und darüber kann man ja diskutieren, ohne RPGs studiert zu haben, meine ich.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 17:07
Zitat
Aber es gibt auch Leute, die sehen schon mit der Einführung der Diebesklasse (dann würfelt man nämlich zum Schlösser öffnen und Fallen finden und muss das nicht mehr beschreiben - Character Skill vs. Player Skill!) den Sündenfall.
Ist mir Hupe!

Wobei das mE bei den Leuten, die sich darüber beschweren eine klassische self-fulfilling prophecy ist/war. Wer wegen der Diebesfertigkeiten nun alle Ausspielmöglichkeiten verwehrt, der verwehrt sie selber.

Viele Beschreibungen von Spielrunden damals und sogar der gute "alte" Text von Erick Wujik gehen ja immer davon aus, daß man würfeln immer eher als Rettungswurf nach dem Scheitern aller verbalen Ausspielversuche praktiziert hat.

Die Argumentationskette, die zur Verdammung der Diebesklasse führt, kam mir extrem vom Diskurs über 3.x beeinflußt vor: Nur wenn man den Feat X hatte, durfte man überhaupt entwaffnen etc. Ich habe aber vergessen, aob jemand was ausgebuddelt hatte, daß es in den 70ern schon Kritik an der Diebesklasse groß gegeben hätte.
Die Albernheiten mit Im Schatten Verstecken und Hinterhältigem Angriff sind ja ganz klar ein 2e-Problem. Das dann in 3e wieder zurück zur 1e Interpretation zurückgerollt und verräumlicht wurde.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 17:08
Wie so oft eine Definitionssache. Für mich kam OSR in Deutschland wahrnehmbar mit Beyond the Wall von System Matters auf. Und unter Welle verstehe ich, dass da immer mehr kommt oder immer mehr Zuspruch besteht. Und wenn die Welle vorbei ist (to be discussed), dann ist das halt nicht mehr so. Und darüber kann man ja diskutieren, ohne RPGs studiert zu haben, meine ich.

Ja klar. Man kann auch über Baseball reden, ohne jeh im Stadion gewesen zu sein. Wenn dann aber einer dabeisitzt der doch...

ADD: Was Du sagst ist ja nichts anderes: "Für mich ist Baseball aber "Die Bären sind los!""
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: YY am 14.08.2018 | 17:10
Warum nun gerade Deutsche in den letzten Jahren eine besondere "Welle" dieser NuOSR ausgemacht haben wollen...vlt. weil sie irgendwelche Produkte mitbekommen haben, oder sie das mit LotfP gleichsetzen oder weiß der Kuckuk. Ist halt zuwenig Substanz da, um sich darüber zu lange den Kopf zu zerbrechen.

D&D hat hierzulande eben eine ganz andere Stellung als in den USA. Das verändert die Perspektive und mehr oder weniger zwingend auch die Rezeption der OSR - auch jenseits von Banalitäten wie der Frage, was übersetzt wird.
Ist da auch nichts anderes wie in x-beliebigen Sportarten oder sonstigen Hobbies, die es hüben wie drüben gibt; die sind auch eigentlich das Selbe. Nur manchmal ganz anders :P ;)

Traveller-artige

Was gibts denn da groß jenseits von Traveller selbst (und selbst da nicht alles...)?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Maischen am 14.08.2018 | 17:17
Ich bin ab jetzt auch für eine Präqualifizierungsphase bei Threads. Wer keine Ahnung hat, darf nicht mehr mitreden. Und diejenigen die Ahnung haben, dürfen dann nur noch sagen, dass andere keine Ahnung haben.  ~;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 17:18
Zitat
    Traveller-artige
Was gibts denn da groß jenseits von Traveller selbst (und selbst da nicht alles...)?

Restliche GDW-School, FGU in Teilen. Mechkrieger. Harnmaster.
Jeh nach Sichtweise Phoenix Command und Millennium's End.

u.ä.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 14.08.2018 | 17:21
Zitat
Das dann in 3e wieder zurück zur 1e Interpretation zurückgerollt und verräumlicht wurde.
Öhm, nö? Also 3E Sneak Attack und AD&D Back Stabbing liefen ja nun schon sehr anders ab...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: YY am 14.08.2018 | 17:32
Jeh nach Sichtweise Phoenix Command

 :o

Wo siehst du denn da die Verwandtschaft?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 17:53
Öhm, nö? Also 3E Sneak Attack und AD&D Back Stabbing liefen ja nun schon sehr anders ab...

Sehe ich anders: 2e war extrem restriktiv, so daß es die albernen Geschichten gab, wo viele das nur erlaubt haben, wenn vorher im Schatten verstecken ging und dann nur ein einziges mal, wohingegen bei 1e nur irgendwie von hinten angegriffen werden muß, und zwar jede Runde. Da hat 3e eben verräumlicht (flanking) und kodifiziert, über die Kreautrentypen. Die Restriktionen zu den Kreaturentypen sind sind aus dem 1e DMG, eben in 3e nur aufgeräumter.

Wenn man permissiv und jede Runde vs restriktiv und nur einmal als Gegensätze sieht, dann ist Sneak Attack eine formellere Version vom 1e Backstab. Vor allem weil es in Spielerhand war und nicht wie der 2e Backstab total vom DM abhängt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 17:54
:o

Wo siehst du denn da die Verwandtschaft?

Fire, Fusion & Steel & Striker.
Aber das ist halt Ansichtssache. Was diese Baukästen angeht sehe ich die eben, auf jeden Fall sind die massiv anders als D&D.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 14.08.2018 | 17:59
Die Oldschool Renaissance ist nicht D&D „as Gary did it“. Mag sein, dass schon vor den durch die OGL Klonen eine Community für Prä AD&D2 RPG existierte, nur hat das halt nix mit der OSR im Sinne des Begriffs zu tun, allerhöchstens ist das ein Vorläufer.

Im Gegenteil, OSR ist eine Entwicklung der späten Nullerjahre, die Bezug nimmt auf die Classic D&D Editionen und ferner auf AD&D1. Aber ebenso ist sie eine Fortführung des mittlerweile etablierten System Matters Gedankens der Indiecommunity, weil sie - quasi nun rückwärts - einen Spielstil etabliert, der zu den vorhandenen und seit den Klonen wieder verfügbaren Regeln passt. Spätestens hier ist dann aucb relativ egal, was Gygax, Mentzer, Cook, Moldvay und die anderen dazu sagen würden, weil es hier um eine kontemporäre Entwicklung geht. Daher meinerseits krasser Widerspruch zur These, man müsse wahlweise Classic D&D gespielt haben oder „damals“ gespielt haben, um OSR zu kapieren. Das Baseballbeispiel ist ebenfalls fehlerhaft. Das ist quasi so, als würde sich am Stammtisch über American Football unterhalten und ein Engländer regt sich auf, dass die Typen am Tisch alle keine Ahnung von Rugby haben.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:04
Bitte den Threadtitel lesen: Old-School Welle. Nicht OSR-Welle-so-wie-Tarin-sie-verstehen-will.

Und System Matters hat KEINEN EINZIGEN eigenen Beitrag zum Thema. Sondern nur Übersetzungen. Die Übersetzungen sind aus der Kultur, die 1e und BECMI und ggf. OD&D aus eigener Anschauung kennt, und zwar so gut, wie wir alle DSA (ob wir wollen oder nicht).

Um das kontemporäre zu verstehen, muß man Zeitgenosse sein;-)
Und der OSR-Zeitgenosse hat massiv mehr D&D Erfahrung als 90% der Poster hier. Deswegen gibt es so viel Fehlpeilungen. Einfach mal mehr D&D spielen, und dann macht auch OSR mehr Sinn. Old-School geht ohnehin ohne nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 14.08.2018 | 18:10
Sehe ich anders: 2e war extrem restriktiv, so daß es die albernen Geschichten gab, wo viele das nur erlaubt haben, wenn vorher im Schatten verstecken ging und dann nur ein einziges mal, wohingegen bei 1e nur irgendwie von hinten angegriffen werden muß, und zwar jede Runde. Da hat 3e eben verräumlicht (flanking) und kodifiziert, über die Kreautrentypen. Die Restriktionen zu den Kreaturentypen sind sind aus dem 1e DMG, eben in 3e nur aufgeräumter.

Wenn man permissiv und jede Runde vs restriktiv und nur einmal als Gegensätze sieht, dann ist Sneak Attack eine formellere Version vom 1e Backstab. Vor allem weil es in Spielerhand war und nicht wie der 2e Backstab total vom DM abhängt.
Flanking war aber nur eine Möglichkeit. Du lässt "flat-footed" vollkommen aus. Und "irgendwie von hinten" ist ziemlich restriktiv.

Btw.:
Muss es ja nochmal betonen: Ich kenne kein DSA. Noch_nie_gespielt.  ^-^
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:14
Zitat
Im Gegenteil, OSR ist eine Entwicklung der späten Nullerjahre, die Bezug nimmt auf die Classic D&D Editionen und ferner auf AD&D1. Aber ebenso ist sie eine Fortführung des mittlerweile etablierten System Matters Gedankens der Indiecommunity, weil sie - quasi nun rückwärts - einen Spielstil etabliert, der zu den vorhandenen und seit den Klonen wieder verfügbaren Regeln passt.

Das ist übrigens faktisch Falsch, mit Grenze zur Lüge.

Alles, was in den Nullerjahren online Spielstil-mäßig (spezifisch zu OD&D im Gegensatz zu allen anderen) ventiliert wurde geht zu 95% auf Philotomy Juraments altes Blog zurück und auf die Reaktionen darauf im Dragonsfoot, Jeff's Blog und andernorts; ebenso Micheal Monard und Konsorten, und die ganzen Befragungsthreads an EGG, Mentzer usw usf ad nauseam. Und der PJ und DF hat mit Indie soviel am Hut wie ein Spatz Fleisch an der Kniescheibe.

Der Klon der alle anderen möglich machte war OSRIC. Und das hat ebenfalls mit Indie so ziemlich genau gar nichts zu tun. So richtig nichts.

Wohl aber, als Erfolge kamen, drängten sich einige Indiespasten als Trittbrettfahrer dazwischen. Ron probiert es jetzt gerade wieder, mit wilden Vorträgen auf YT. Und Iggy Umlaut, Sean von Fight On! der hat ein paar eingeladen mal nen Artikel zu schreiben. Das verhallte aber ungehört, wiel die es nicht gerafft haben, weil sie nie D&D gespielt haben. Also die, die ich meine. bryce von tenfootpole ist später Kobnvertit meine ich, aber Storyzeug hat er weit, weit hinter sich gelassen und er ist ja auch in der formativen phase nicht dabei gewesen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht
Beitrag von: Tarin am 14.08.2018 | 18:16
Ok dann Oldschool Welle. Diese Welle war dennoch etwas, was so 2008-12 den Höhepunkt hatte. Dass vorher und nachher auch BECMI etc. gespielt wurde: klar.

Bei System Matters Rede ich von Designphilosophie, nicht vom Verlag. Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:19
Flanking war aber nur eine Möglichkeit. Du lässt "flat-footed" vollkommen aus. Und "irgendwie von hinten" ist ziemlich restriktiv.

Btw.:
Muss es ja nochmal betonen: Ich kenne kein DSA. Noch_nie_gespielt.  ^-^

Also im Spiel kann man in 3e ganz oft sneak-attack Schaden machen und in 1e ganz oft backstabben. Immer wenn Du zu zweit gegen jemanden kämpfst... Und in 2e war es sehr streng und selten. Darum geht es mir vor allem. 3e hat kein Surprise, 1e schon, deswegen haben sie flat-footed eingeführt.

Backstabs gehen ja +4 und ohne Schildbonus. Das zeckt mindestens genauso gut wie flat-footed (kein Dex) und +2 für flanking. In der Reläität viel mehr, weil die HP geringer sind und die AC-Range nicht nach oben offen wie bei 3E.

Wie war das eigentlich noch in 3.0? ich erinnere mich nicht mehr. Gab es da noch nen Rückenfeld?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 14.08.2018 | 18:21
Nö, kein Facing in 3E. Hauptsache, Du hattest ihn flat-footed und/oder einen Gegenüber. Links-Rechts, Vorne-Hinten...egal.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:26
Ok dann Oldschool Welle. Diese Welle war dennoch etwas, was so 2008-12 den Höhepunkt hatte. Dass vorher und nachher auch BECMI etc. gespielt wurde: klar.

Bei System Matters Rede ich von Designphilosophie, nicht vom Verlag. Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden.

1) Wenn man einen Höhepunkt ausmachen will, dann eher 2005! DCC-Module, City of Brass, Wilderlands, Greyhawk bei Paizo etc. pp. Bin mir aber nicht sicher, ob nicht die Hackmaster-Sachen noch krasser verkauft wurden. So. Viele. Bücher. Ab 2008 ging es ja eher mit OSR im Engeren Sinne los wegen der geplatzten Traumhochzeit von 1e feel - 3rd Edition rules in Folge der Late 3.5 Encountardisation und dann dem GAU 4e.

2) Ich auch. Gegen den Verlag habe ich nichts. Gegen die "Philosophie" und deren US-Vertreter eine große Menge. Und die haben bis auf den Nexuspunkt Sean/Iggy Umlaut und die paar Artikel und ein paar Konvertiten in die OSR-Richtung nichts miteinander zu tun. Die Spielphilosophie hinter den OD&D-Umtrieben ist ganz originär aus dem Quell D&D geflossen und erst viel später haben sich einige Indies sich daran a) hochziehen wollen (Ron Edwards, Vincent Baker und ein paar andere) oder b) begeistern können (vgl. bryce, oliof) oder c) es misverstehend vereinnahmen wollen (FATE-Gelaber)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:27
Nö, kein Facing in 3E. Hauptsache, Du hattest ihn flat-footed und/oder einen Gegenüber. Links-Rechts, Vorne-Hinten...egal.

Aber ich hatte bzw habe immer noch LArge Creature Figuren bzw. Templates mit länglichen Basen. Und in 3.5 wurden alle rund, irgendwas war da...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 14.08.2018 | 18:29
Zitat
DCC-Module, City of Brass, Wilderlands, Greyhawk bei Paizo etc. pp
Greyhawk von Paizo? Habe ich was verpasst? Und City of Brass von Necromancer Games?

Zitat
Aber ich hatte bzw habe immer noch LArge Creature Figuren bzw. Templates mit länglichen Basen. Und in 3.5 wurden alle rund, irgendwas war da...
Keine Ahnung, nie exzessiv mit Figuren gespielt. Rund oder nicht ist egal, sie berühren ja trotzdem Felder auf dem Grid.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:33
Nee, manche Larges waren eben Rechtecke. Ein Pferd war zwei Felder groß. Das geht ja nur mit Facing, oder impliziten. Ich habe aber keine 3.0 Bücher mehr.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 14.08.2018 | 18:42
Nee, manche Larges waren eben Rechtecke. Ein Pferd war zwei Felder groß.DAs geht ja nur mit Facing, oder impliziten. Ich habe aber keine 3.0 Bücher mehr.
XX=Pferd
0=SC

a) 0XX0
b) 0
    X
    X
    0
c) 0X0
     X
d) X
  0X0

Diagonale wohl auch noch...allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ein Pferd mit Large nicht auch 4 Felder groß war.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Skyrock am 14.08.2018 | 19:00
3.0 hatte tatsächlich vereinzelt rechteckige Kreaturen: https://www.dandwiki.com/wiki/3e_SRD:Reading_Creature_Entries#Face.2FReach
Beispielsweise das schwere Pferd mit 10'x5': https://www.dandwiki.com/wiki/3e_SRD:Horse,_Heavy

Allerdings gab es auch kein echtes Facing für Attacken von hinten, sondern nur das 3.5-Flanking: https://www.dandwiki.com/wiki/3e_SRD:Flanking

War wahrscheinlich mit ein Grund dafür, alle Kreaturen in 3.5 quadratisch zu machen, um die Figurengrößen konsistenter zu abstrahieren.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Samael am 14.08.2018 | 19:06
Wurde zwischen 3.0 und 3.5 geändert.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 19:13
Genau, und ich hatte vegessen, ob damit implizites oder explizites Facing rausgenommen wurde.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Samael am 14.08.2018 | 19:24
Settembrini, ich glaube wir hatten das Thema schon mal - die 2e ist sicher größtenteils nicht mehr besonders old-schoolig gespielt worden, und die meisten Publikationen nach den Grundbüchern unterstützen das auch nicht mehr gut (besonders die Abenteuer nicht, einige der Zusatzbücher schon), aber der Regelkern ist nicht wesentlich dafür verantwortlich. Der ist nämlich fast äquivalent zur 1e, gerade wenn man die Optionalregeln (proficiencies) weglässt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 14.08.2018 | 19:36
AD&D 2nd ist halt weit mehr als der Regelkern. Die ganzen Splatbooks, neuer Crunch in diversen Kampagnenbänden etc. verändert das Spiel schon massiv. Die veröffentlichten Abenteuer und der ganze Metaplotkram tun ein Übrigens. Aber ja, wenn man es ausschließlich mit dem GRW und dem DMG spielt, ist der technische Unterschied zur Vorgängerversion vernachlässigbar.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 14.08.2018 | 19:40
Ich bin ab jetzt auch für eine Präqualifizierungsphase bei Threads. Wer keine Ahnung hat, darf nicht mehr mitreden. Und diejenigen die Ahnung haben, dürfen dann nur noch sagen, dass andere keine Ahnung haben.  ~;D

Da bin ich aber sowas von dafür! Mitschreiben (= Aufzeichnungen machen) dürfen sie vielleicht auch noch.  >;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 14.08.2018 | 19:44
ist gibt da schon ein paar Unterschiede zwischen Ad&d1 und 2 auch bei den Core-Rules. Allerdings kann man ggf. auch die interessanten Regelteile in die 2te Edition übernehmen. Mir scheint es auch so zu sein, das Ad&d2 doch auch recht unterschiedlich gespielt wurde. Da gab es die Leute die sehr nah an Ad&d1 waren und da gab es die anderen die dann doch eher storymäßig unterwegs waren ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 20:08
Massivster Unterschied zwischen 1e und 2e Core = XP für Beute in 1e als Hauptquelle des Aufstiegs

Honorable Mentions: die höheren HD-Werte der Monster im 2e MC/MM; Surprise-Regeln.

Der Rest ist Kultur und Kosmetik. Mit den Splatbooks sind wir dann natürlich in ganz anderen Welten.

Wo Samael Recht hat: man konnte 1e-mäßig einfach weiterspielen, da im 2e PHB die wichtigsten 1e-Regeln noch als Optionale drinnen waren. Man konnte auch die Bücher mischen. Das 2e Gift wirkte langsam, bis die Leute auf einmal merkten: Hey wo sind unsere Dungeons geblieben?!!? Wo ist die Coolness, was machen die Dauerwellen hier alle?!?! Und da fängt auch schon die OS-Bewegung an. 1. Meilenstein: Hackmaster. Daruf vorbereitet jedoch kulturell durch die Knights of the Dinner Table. Also tiefe 90er. 1990 um genau zu sein.


Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 14.08.2018 | 20:12
AD&D 2 war auch ein Versuch, die Regeln auf Stromlinie zu bringen und alten Ballast bei den Klassen rauszukicken. Insbesondere Garys Unearth Arcana brachte da mit den Klassen Chevalier und mit Einschränkungen Barbarian eine gewisse Unbalance hinein. Auch doppelte Spezialisierungen für Kämpfer kloppten ganz schön, machten den Kämpfer aber auch zum Ein-Kunststück-Zirkuspferd.
Andererseist war der Dieb-Akrobat ziemlicher Müll.
Andere Klassen waren schon zu Beginn kaum spielbar und/oder von den Regeln unklar wie der AD&D 1-Barde (GOTTGÜTIGER!) oder die Psionikregeln.

Dafür haben sie dann den Mönch gekillt. Der wurde später als Option in "The Scarlett Brotherhood" für Greyhawk wieder eingeführt (und Oriental Adventures - wobei ich da nicht so richtig schlau draus wurde: Das Originalbuch ist für AD&D1, die Weltbox ist für AD&D1 bis 2, die Abenteuer fangen in 1 and und gehen dann in 2 auf - und wo sind die AD&D 2-Regeln für Samurai, Mönch, Wu-Shen usw.? - weiß das wer?).
Der Barbar, der Chevalier, der Dieb-Akrobat wurden auch ausgemeindet (hat auch keiner vermisst), der Barde spielbar als Schurkenunterklasse, der Illusionist ein Spezialzauberer usw.

Die andere Spielart ergab sich m.M.n. eher aus dem "Geist der Zeit" denn aus den Regeln selber. Ichs ehe jedenfalls ekinen Grudn, wieso man (wenn amn auf die ganzen "Complete"-Bücher verzichtet) nicht auch mit AD&D 2 "old-schoolig spielen können sollte.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 20:15
Zitat
Das Originalbuch ist für AD&D1, die Weltbox ist für AD&D1 bis 2, die Abenteuer fangen in 1 and und gehen dann in 2 auf - und wo sind die AD&D 2-Regeln für Samurai, Mönch, Wu-Shen usw.? - weiß das wer?).

Gab es als Splatbooks dann. Zumindest Wu-Shen und Ninja, da bin ich mir recht sicher.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 14.08.2018 | 20:24
Complete Ninja's Handbook
Da gab es auch noch das Complete Barbarian's Handbook ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 14.08.2018 | 20:27
Ich weiß, dass die als Kits in den "Complete"-sachen dabei waren: der Samurai beim Complete Fighter, der Wu-Shen bei den Zauberer, nur der Ninka hatte sein eigenes Buch.

Aber danke, dann habe ich da nichts übersehen. Dann gab es da keine Zusammenfassung mit allen Klassen für AD&D 2 Oriental Adventures ... Auch im Rückblick noch SCHWACH, TSR! GANZ SCHWACH!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht
Beitrag von: Jiba am 14.08.2018 | 20:46
c) es misverstehend vereinnahmen wollen (FATE-Gelaber)

Führ mal bitte aus, was du damit sagen willst...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Samael am 14.08.2018 | 20:59
Massivster Unterschied zwischen 1e und 2e Core = XP für Beute in 1e als Hauptquelle des Aufstiegs

Das ist in der Tat ein großer Unterschied, da hast du schon Recht.

PS: He, du bloggst wieder. Hab ich nicht mitgekriegt!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 14.08.2018 | 21:18
Sehe ich anders: 2e war extrem restriktiv, so daß es die albernen Geschichten gab, wo viele das nur erlaubt haben, wenn vorher im Schatten verstecken ging und dann nur ein einziges mal, wohingegen bei 1e nur irgendwie von hinten angegriffen werden muß, und zwar jede Runde.

Back Stabbing: Opponents aware of the thief will be able to negate the attack form. (DMG, 11th printing, p. 19)

Das wir uns richtig verstehen, handhabe das, wie Du denkst, das macht für mich die OSR mit aus, aber AD&D1E-konform ist Deine Auslegung nun mal nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 14.08.2018 | 22:33
Das PHB ist extrem permissiv, und war Jahr(e) (1 Jahr?) vor dem DMG draußen. Ab da wurde ja schon fröhlich gespielt. Im DMG steht viel, wenn der Tag lang ist. Weapon Speed z. B. oder falsche surpise Beispiele, zum Beispiel.
Ebenso sind die Restriktionen im DMG etwas weicher als bei 3e, wenn also ein Vampir doch irgendwie als organehabend angesehen werden kann, könnte der doch gestabbt werden...Schleime eher nicht usw. Siehe auch "will be able"  was nicht zwingend ist, im Gegensatz zum 2-Seitigen Anti-Thief Salbadere im 2e PHB.

Und der Ur-Thief hatte auch den permissiven Backstab, ebenso in der Red Box und B/X soviel ich weiß auch (nicht zur Hand).

In allen Runden wo ich Spieler war, bei Amerikanern (3 verschiedene Spielleiter), war der 1e Backstab permissiv. Ebenso machen ganz viele Anekdoten und Witze (Ballista-Backstab) nur dann Sinn.

ADD: Die Gold Box games haben auch den permissiven Backstab, fällt mir gerade noch ein.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Eisenmeile am 15.08.2018 | 02:09
Das sind dann wohl Schrödingers Wargaming-Clubs: sind gleichzeitig unglaublich produktiv und erfinden haufenweise neue Ideen und Hausregeln, kochen aber gleichzeitig so sehr im eigenen Saft, dass nichts davon irgendwie erhalten bleibt und niemand ihre Ideen übernimmt.  ::)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: YY am 15.08.2018 | 02:31
Ist doch nicht ungewöhnlich.
Von dem, was ich in den letzten 20+ Jahren fabriziert habe, ist nur ein verschwindend geringer Teil irgendwo anders gelandet als in meinen Runden und dann in der Versenkung.

Und andererseits lässt sich bei Vielem gar nicht mehr nachvollziehen, wer da - teils unbewusst - was von wem übernommen hat.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 15.08.2018 | 05:51
Das sind dann wohl Schrödingers Wargaming-Clubs: sind gleichzeitig unglaublich produktiv und erfinden haufenweise neue Ideen und Hausregeln, kochen aber gleichzeitig so sehr im eigenen Saft, dass nichts davon irgendwie erhalten bleibt und niemand ihre Ideen übernimmt.  ::)

Wenn Du die meinst, die ich meine: zwei Varietäten D&D sind da rausgekommen und Traveller bzw. GDW und mindestens ein Dutzend TSR-Autoren, Boot Hill und Gamma World auch, Empires in Arms, Lou Zocchi auch und und und...im weiteren Sinne auch RuneQuest & Cthulhu und mW auch RoleMaster und und und....inklusive D6, siehe Greg Costykian.

Auf jeden Fall ungefähr alle Regelinnovationen die es so gab vor Dread ;-)

Aber das mit den Clubs und dem Wargaming, das interesssiert in der OSR tatsächlich außer mir fast niemanden. Zum Nachteile, aber so ist es halt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 15.08.2018 | 08:56
Aber ebenso ist sie eine Fortführung des mittlerweile etablierten System Matters Gedankens der Indiecommunity, weil sie - quasi nun rückwärts - einen Spielstil etabliert, der zu den vorhandenen und seit den Klonen wieder verfügbaren Regeln passt.

Das halte ich ja für einen Fall von moderner Mythenbildung. Also, klar, der Spielstil und die Regeln gingen historisch gesehen zusammen. Aber diese fixe Idee, dass OD&D das perfekte System für den Spielstil wäre, so unsortiert und zusammengestückelt wie es ist, dass Gygax (oder wahlweise Arneson) in geradezu prophetischer Vorhersehung das alles genau so gemacht hat, damit es dann genau so gespielt wird und die Szene/Kultur sich genau so entwickelt, und damit das "System Does Matter" Paradigma quasi 35 Jahre vor Ron Edwards bewiesen hätte, das ist doch totaler Quatsch. Ich war damals nicht dabei und ich habe auch nicht viel D&D gespielt, aber ich habe jede Edition seit Red Box mindestens einmal gespielt und ich kenne die Forge. Und die Forge und insbesondere der Artikel System Does Matter sind letztlich nichts anderes als eine emanzipatorische Bewegung bezogen auf D&D (und Vampire).
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 09:25
[OT]
Auf jeden Fall ungefähr alle Regelinnovationen die es so gab vor Dread ;-)
Gilt aber natürlich in Deutschland nur arg begrenzt auf Rollenspiel. Der Großteil der Brettspielinnovationen hat nichts mit den Wargaming Clubs zu tun.
[/OT]
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 15.08.2018 | 09:42
Bitte den Threadtitel lesen: Old-School Welle. Nicht OSR-Welle-so-wie-Tarin-sie-verstehen-will.

Aber es schadet auch nicht, den Eingangspost des Threadstarters zu lesen, in dem dieser den Titel genauer erläutert. Mach das mal. Denn da steht nichts von Old-School-Welle-wie-Sttembrini-sie-verstehen-will, sondern ganz doll oft "OSR", und auch die ganzen Beispielprodukte, die dort genannt werden, sind nicht von Gygax ...

Du erträgst es offenbar nicht, wenn Leute einfach auch so an der OSR Spaß haben und ein D&D von 1978 spielen, ohne dabei "true" zu sein und die Suren der Altvorderen auswendig zu können. Wie Tarin sehr richtig sagt, das hier ist eine Renaissance, etwas, was jetzt abgeht, was Nachgeborene anspricht, was in alle möglichen Richtungen ausstrahlt, die teilweise mit D&D gar nichts zu tun haben (Dungeon World, Torchbearer) und an dem man auch Spaß haben kann, wenn man den alten Kram nicht kennt. Und die Leute, die das konsumieren, spielen, für sich umbauen, neu adaptieren, sind halt Teil dieser OSRenaissance und haben das Recht mitzureden -- und teilweise Interessantes zu sagen, was weitaus attraktiver zu lesen ist als die bloße Verhöhnung vermeintlich Ahnungsloser.

Wenn Leute eine Bach-Fuge hören, komme ich auch nicht an und mache sie runter, weil sie sich vor dem Hören der Bach-Fuge nicht mit Renaissance-Polyphonie beschäftigt haben, denn ohne die Tonsatzregeln und Imitationstechniken letzterer ist eine Bach-Fuge undenkbar und kaum verstehbar (schließlich hat Bach der alten Polyphonie zu einer "Renaissance" verholfen) -- aber eben durchaus hörbar, und siehe da, den meisten Leuten gefallen Bach-Fugen, obwohl sie die Dominante nicht von der Tonika unterscheiden können und den Dux nicht vom Comes ... und sie wissen auch nicht, was sie zu erwarten haben, wenn die Abschiedsseptime erklingt. Um mal nicht immer von Baseball zu reden.

Ich bin ab jetzt auch für eine Präqualifizierungsphase bei Threads. Wer keine Ahnung hat, darf nicht mehr mitreden. Und diejenigen die Ahnung haben, dürfen dann nur noch sagen, dass andere keine Ahnung haben.  ~;D

Ja, ich bin wohl auch durchgefallen. Darf nie wieder mitspielen.  :'(
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 15.08.2018 | 09:57
Das halte ich ja für einen Fall von moderner Mythenbildung. Also, klar, der Spielstil und die Regeln gingen historisch gesehen zusammen. Aber diese fixe Idee, dass OD&D das perfekte System für den Spielstil wäre, so unsortiert und zusammengestückelt wie es ist, dass Gygax (oder wahlweise Arneson) in geradezu prophetischer Vorhersehung das alles genau so gemacht hat, damit es dann genau so gespielt wird und die Szene/Kultur sich genau so entwickelt, und damit das "System Does Matter" Paradigma quasi 35 Jahre vor Ron Edwards bewiesen hätte, das ist doch totaler Quatsch. Ich war damals nicht dabei und ich habe auch nicht viel D&D gespielt, aber ich habe jede Edition seit Red Box mindestens einmal gespielt und ich kenne die Forge. Und die Forge und insbesondere der Artikel System Does Matter sind letztlich nichts anderes als eine emanzipatorische Bewegung bezogen auf D&D (und Vampire).

Genau das sage ich doch. oD&D wie auch cD&D sind Stückwerke, die nach Bedarf entstanden und erweitert oder verworfen wurden. Nix mit System does matter. Der Spielstil, der in großen Teilen der OSR propagiert wird, rollt die Sache jetzt allerdings andersherum auf und zwar von einem Zeitpunkt, an dem der Gedanke, dass das System wichtig ist, auch im Mainstream angekommen ist. „Wir spielen mit den alten Regeln. Wie genau müssen wir spielen, damit diese Regeln das bestmögliche Spielerlebnis bieten?“.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 15.08.2018 | 10:03
Achso, okay, dann hatte ich dich falsch verstanden, bzw. den richtigen Rant als Antwort auf den falschen Beitrag geschrieben. ;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 15.08.2018 | 10:30
um das Phänomen und die Entwicklung zu verstehen sollte man dennoch die Ursprünge mal gelesen haben und versucht haben diese zu verstehen. Ansonsten bewegt man sich vom Verständnis und von der Argumentation auf dünnem Eis, wenn man über OSR, oD&D als solches diskutiert.

Man kann sich ja mit Fussball gut auskennen. Aber es wird halt schwierig, wenn ich die Zusammenhänge und historische Entwicklungen von Fussball, Rugby, Cuju und andere frühe Treibballspiele diskutieren will ohne mich mit den Regeln und den Hintergrund der anderen Spiele auseinanderzusetzen.

ADD:
Aber solange man sich im Metier Fussball bewegt, kann man ggf. schon substantiell diskutieren ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 15.08.2018 | 11:02
Klar.
Da ist mittlerweile eine gewisse Schwammigkeit im Begriff „Oldschool“, wodurch teils einfach „alte“ Spiele oder „Spiele mit Dungeons“ darin einbezogen werden. Das ist mMn faktisch falsch, wenn (alles schon gelesen) CoC, VtM, Pathfinder(!) unter den Begriff Oldschool fallen oder sogar als Teil des Stils OSR gezählt werden.

Da macht es durchaus Sinn, mal den Primer oder BECMI oder den 1E DMG zu lesen. Allerdings ist der Wunsch, erstmal Definitionen zu schaffen, so typisch :t:, dass die Frage aufkommt, ob das außerhalb des Forums irgendjemanden interessiert.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 15.08.2018 | 11:09
um das Phänomen und die Entwicklung zu verstehen sollte man dennoch die Ursprünge mal gelesen haben und versucht haben diese zu verstehen. Ansonsten bewegt man sich vom Verständnis und von der Argumentation auf dünnem Eis, wenn man über OSR, oD&D als solches diskutiert.

Ich frage mich aber, welche Argumente denn? Welches Verständnis? Was gibt es denn da zu diskutieren? Wir haben mit der OSR ein Phänomen, das doch auch wahrgenommen werden kann, ohne dass man schon einmal mit Zocchi Dice gesteinigt wurde. Wie gesagt, nur ein geringer Bereich der OSR befasst sich ausschließlich mit den Ursprüngen. Ich glaube im Gegenteil, dass es viel mehr Leute gibt, die heute LotFP, DCC, S&W, LL, BtW und wie sie alle heißen spielen. Und dieser weitaus größere Bereich der OSR prägt selbige doch letztlich viel stärker. Was soll man an all dem nicht verstehen, wenn man Gygax nicht gelesen hat? Und was soll man hier wie diskutieren, wo man mit Argumenten auf dünnes Eis geraten könnte?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ManuFS am 15.08.2018 | 11:14
Allerdings ist der Wunsch, erstmal Definitionen zu schaffen, so typisch :t:, dass die Frage aufkommt, ob das außerhalb des Forums irgendjemanden interessiert.

Must... resist... signature... change...  ~;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 15.08.2018 | 11:16
Das ist son bisschen wie die Frage, ob du den Wikipediaartikel oder die dort angegebenen Quellen liest. Die OSR Spiele haben einen deutlichen gemeinsamen Ursprung und (zumindest der Teil, den ich OSR nennen würde) genug Überschneidungen in den Regeln, um zu 90% untereinander nutzbar zu  sein. Um zu verstehen, warum verschiedene Klone in Details Dinge anders regeln, macht es ja durchaus Sinn, den Bezugspunkt zu kennen.
Unbenommen davon kann man natürlich auch ohne diese Quellenarbeit Spaß haben. Beispielsweise der LotFP Referee Guide ist ein großartiger DMG, der den intendierten Stil ohne Vorkenntnisse zusammenfasst.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 15.08.2018 | 11:40
Das ist son bisschen wie die Frage, ob du den Wikipediaartikel oder die dort angegebenen Quellen liest. Die OSR Spiele haben einen deutlichen gemeinsamen Ursprung und (zumindest der Teil, den ich OSR nennen würde) genug Überschneidungen in den Regeln, um zu 90% untereinander nutzbar zu  sein. Um zu verstehen, warum verschiedene Klone in Details Dinge anders regeln, macht es ja durchaus Sinn, den Bezugspunkt zu kennen.
Unbenommen davon kann man natürlich auch ohne diese Quellenarbeit Spaß haben. Beispielsweise der LotFP Referee Guide ist ein großartiger DMG, der den intendierten Stil ohne Vorkenntnisse zusammenfasst.

Das ist schon klar und richtig.

Aber hier geht es ja nicht um eine inhaltliche und regelkritische Betrachtung der OSR, sondern um ihre Verbreitung und Wirkung. Und da wundert es mich halt, wenn hier Beobachtungen, ganze Spielgruppen, Veranstaltungen, Institutionen und selbst Verlage disqualifiziert werden, weil sich ihre Argumente auf dünnem Eis bewegen aufgrund einer unterstellten fehlenden Kenntnis des "alten Schrifttums". Erstens noch mal: welche Argumente denn? Zweitens verstehe ich es einfach nicht, was die Kenntnis von zum Beispiel AD&D1 damit zu tun haben soll, ob man "kompetent" konstatieren kann, dass die OSR inzwischen "nach außen" ausstrahlt und die Entwicklung solcher Spiele wie Dungeon World begünstigt hat.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 15.08.2018 | 11:44
Ich frage mich aber, welche Argumente denn? Welches Verständnis? Was gibt es denn da zu diskutieren? Wir haben mit der OSR ein Phänomen, das doch auch wahrgenommen werden kann, ohne dass man schon einmal mit Zocchi Dice gesteinigt wurde. Wie gesagt, nur ein geringer Bereich der OSR befasst sich ausschließlich mit den Ursprüngen. Ich glaube im Gegenteil, dass es viel mehr Leute gibt, die heute LotFP, DCC, S&W, LL, BtW und wie sie alle heißen spielen. Und dieser weitaus größere Bereich der OSR prägt selbige doch letztlich viel stärker. Was soll man an all dem nicht verstehen, wenn man Gygax nicht gelesen hat? Und was soll man hier wie diskutieren, wo man mit Argumenten auf dünnes Eis geraten könnte?

Kommt eben drauf am über was man diskutiert und wie substantiell das Ganze ist. Wenn man eher oberflächlich bleiben will, brauch ich auch nicht tief in die Thematik einsteigen. Kommt halt drauf auf auf welchem Niveau man die eben "fachlich" diskutieren möchte. Wenn ich über das Phänomen OSR, deren Entwicklung oder Ursprünge diskutieren will, kann man m. M. nach nur substantiell diskutieren, wenn man eben die Ursrpünge gelesen und verstanden hat. Wenn ich darüber diskutieren will, ob die Spezialwürfel von DCC und der Luckwert einen Mehrwert gegenüber LotFP hat, brauch ich da nicht so tief einzusteigen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Kriegsklinge am 15.08.2018 | 13:28
Korki, Sett hat recht: was wir da gestern abend getrieben haben, hat mit dem, was er meint, nichts zu tun. Es war einfach nur geiles Rollenspiel. Und du hast auch recht: wir begeistern uns für die geilen schrägen Bilder, die zusammengekloppten Welten, das organisierte Chaos, das aus der Tabellenhaftigkeit und dem ganzen Patzerzeug entsteht usw. Für uns persönlich ist es halt auch maximal weit weg vom DSA-Brei unserer Jugend, wo strafend geguckt wurde, wenn man nicht "Rondra zum Gruße" gesagt hat und wo der Meischter eh schon wusste, was im Abbedeue baschiert. Ich kann da irgendwo beide Seiten verstehen (auch wenn du dich als alter Opernfreund natürlich gepflegter ausdrückst).

Das Sport-Beispiel trifft es schon ganz gut. Wir sind halt die Scheißhipster, die in sein abgeranztes Zweitligastadion kommen, wo er schon seit 1973 mit Kalle und Uschi in der Bierlache stand und bei diesem Verein wirklich dabei war. Und wir so: "Oh, ich glaube das nennt man ein TOR, oder? Herrlich, diese MANNBEZOGE VORWÄRTSVERTEIDIGUNG. Fürwahr, nie wieder MANNDECKUNG! Guter Mann, wo geht es hier zum VEGANEN WÜRSTCHENSTAND?" Er kotzt ab, und zu recht. weil wir wirklich gar nichts kapieren und dabei auch noch in seinem Wohnzimmer rumlatschen. Und wir haben halt auch unser recht auf familienfreundlich Stadien und alkoholfreies Bier bei unserem RICHTIG AUTHENTISCHEN FUSSBALL. Könnte man doch nur gönnen! Na ja, ich kann. Nur was Sett gegen das Otherland hat, weiß ich nicht, aber das ist ein anderes Thema.

Nur, er hat irgendwo schon recht. Ich habe wirklich keine Ahnung von D&D. Ich hab halt 2003 das erste Mal 3.5 gespielt, wenn auch wenigstens in AMERIKA mit echten Amerikanern, die echt bei der Army waren, hoho. Aber vorher ist bei mir zappenduster und ich verstehe auch wirklich nicht, was dieses ganze Zeug mit dem Backstabbing soll und warum Diebe schlecht sind und was die "Maschine Rollenspiel" ist etc pp. Aber ich lese Sett jetzt seit auch ungefähr 2003 und weiß, dass er ein cooler Spielleiter ist und für Rollenspiel brennt. Und ich überlege halt gestern abend wirklich nägelkauend, wie die Troglodyten mit der Steinpyramide begraben werden können und ärgere mich schwarz über den Scheißzauberpatzer und gehe im Kopf durch, wie viel Wasser man wohl braucht, um mit 12 Leuten bis zu dem Wald zu kommen. Mehr kann ich nicht. Ich kann das alles gut so stehen lassen. Aber wahrscheinlicht ist das auch wieder falsch. So be it. Was ich nur meine: überflüssiger Streit hier.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2018 | 13:32
Gar kein überflüssiger Streit, wenn er so schöne Texte entstehen lässt!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 15.08.2018 | 14:26
<3
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 15.08.2018 | 14:28
Kommt eben drauf am über was man diskutiert und wie substantiell das Ganze ist. Wenn man eher oberflächlich bleiben will, brauch ich auch nicht tief in die Thematik einsteigen. Kommt halt drauf auf auf welchem Niveau man die eben "fachlich" diskutieren möchte. Wenn ich über das Phänomen OSR, deren Entwicklung oder Ursprünge diskutieren will, kann man m. M. nach nur substantiell diskutieren, wenn man eben die Ursrpünge gelesen und verstanden hat. Wenn ich darüber diskutieren will, ob die Spezialwürfel von DCC und der Luckwert einen Mehrwert gegenüber LotFP hat, brauch ich da nicht so tief einzusteigen.

Ich kapiere immer noch nicht, was die Frage, ob die OSR gerade vorbei ist oder nicht, mit den Ursprüngen oder deren Kenntnissen zu tun hat. Was die Feststellung, dass sich OSR-affine Spiele gut am Markt etabliert haben und dass neue und alte Spieler ungebrochen gerne auf Spiele aus dem OSR-Umfeld zurückgreifen, mit der Kenntnisse des 70er-Jahre-Rollenspiels zu tun hat. Inwiefern kann man diese Dinge weniger oberflächlich diskutieren, wenn man ein wandelndes Gygax-Spezialwörterbuch ist? Ich raffsned.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 14:52
Das PHB ist extrem permissiv, und war Jahr(e) (1 Jahr?) vor dem DMG draußen. Ab da wurde ja schon fröhlich gespielt. Im DMG steht viel, wenn der Tag lang ist. Weapon Speed z. B. oder falsche surpise Beispiele, zum Beispiel.
Ebenso sind die Restriktionen im DMG etwas weicher als bei 3e, wenn also ein Vampir doch irgendwie als organehabend angesehen werden kann, könnte der doch gestabbt werden...Schleime eher nicht usw. Siehe auch "will be able"  was nicht zwingend ist, im Gegensatz zum 2-Seitigen Anti-Thief Salbadere im 2e PHB.

Und der Ur-Thief hatte auch den permissiven Backstab, ebenso in der Red Box und B/X soviel ich weiß auch (nicht zur Hand).

In allen Runden wo ich Spieler war, bei Amerikanern (3 verschiedene Spielleiter), war der 1e Backstab permissiv. Ebenso machen ganz viele Anekdoten und Witze (Ballista-Backstab) nur dann Sinn.

ADD: Die Gold Box games haben auch den permissiven Backstab, fällt mir gerade noch ein.

B/X restriktiv, Holmes permissiv. Rest habbich grad nicht zur Hand. - Generell teile ich Deinen Enthusiasmus für die Originale, weil die so schön ... schräg sind und nicht so geleckt und gestreamlined wie ihre Nachkommen.  :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 15.08.2018 | 15:16
Ich kapiere immer noch nicht, was die Frage, ob die OSR gerade vorbei ist oder nicht, mit den Ursprüngen oder deren Kenntnissen zu tun hat. Was die Feststellung, dass sich OSR-affine Spiele gut am Markt etabliert haben und dass neue und alte Spieler ungebrochen gerne auf Spiele aus dem OSR-Umfeld zurückgreifen, mit der Kenntnisse des 70er-Jahre-Rollenspiels zu tun hat. Inwiefern kann man diese Dinge weniger oberflächlich diskutieren, wenn man ein wandelndes Gygax-Spezialwörterbuch ist? Ich raffsned.

Du brauchst ja kein Spezialwörterbuch ... aber man sollte halt zumindest wissen was es wann wo gab, um zumindest zu differenzieren wo das Phänomen OSR anfängt oder aufhört. Besonders bei einem relativ schwammigen Begriff wie OSR. Wenn man das Phänomen OSR diskutieren will, muss man erstmal nachvollziehen warum es OSR überhaupt gibt, was versuchen die Leute zu erreichen und das ist direkt mit dem 70iger Jahre Rollenspielzeugs verbunden. Spielgefühl? Regeln? Story? Whatever ... Dann kann man den OSR Krams betrachten und versuchen Rückschlüsse zu ziehen, ob es nun vorbei ist oder nicht.

Natürlich kann ich stattdessen jetzt einfach mal die Verkaufszahlen von LotFP, DCC und ACK betrachten und ein paar Excel-Graphiken machen und versuchen an den jährlichen Verkaufszahlen was abzulesen. Die Frage ist dabei, sagt das über das OSR-Phänomen überhaupt generell was aus oder mehr über das Marketing oder den Produktausstoss der gewählten Produktlinien.

... besser werd ich es nicht erklärt bekommen ... zumindest meine Meinung dazu ... außerdem muss ich noch für meine Storyteller-Runde heute Abend den Tempel vorbereiten
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Fezzik am 15.08.2018 | 16:07
Solange so Sachen wie Blood in the chocolate und Frostbitten & Mutilated heuer veröffentlicht werden, die mit B/X, BECMI, AD&D whatever ohne großen Aufwand der Konvertierung gespielt werden können, ist nach meiner Einschätzung die Welle noch nicht rum.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 15.08.2018 | 16:27
B/X restriktiv, Holmes permissiv. Rest habbich grad nicht zur Hand. - Generell teile ich Deinen Enthusiasmus für die Originale, weil die so schön ... schräg sind und nicht so geleckt und gestreamlined wie ihre Nachkommen.  :)

Es war auf jeden Fall, da gebe ich Dir Recht, auch damals nicht einheitlich von DM zu DM. Aber 2e hat es einheitlich restriktiv gemacht. Und 3e mit Rückendeckung von 1e gestreamlined und geleckt permissiv, aber mit balancing gotchas, die uns im späten 3.5 dann zu den Ohren raus kam, auch gerade für die zweihändigen Diebe.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 15.08.2018 | 16:33
Du brauchst ja kein Spezialwörterbuch ... aber man sollte halt zumindest wissen was es wann wo gab, um zumindest zu differenzieren wo das Phänomen OSR anfängt oder aufhört. Besonders bei einem relativ schwammigen Begriff wie OSR. Wenn man das Phänomen OSR diskutieren will, muss man erstmal nachvollziehen warum es OSR überhaupt gibt, was versuchen die Leute zu erreichen und das ist direkt mit dem 70iger Jahre Rollenspielzeugs verbunden. Spielgefühl? Regeln? Story? Whatever ... Dann kann man den OSR Krams betrachten und versuchen Rückschlüsse zu ziehen, ob es nun vorbei ist oder nicht.

Natürlich kann ich stattdessen jetzt einfach mal die Verkaufszahlen von LotFP, DCC und ACK betrachten und ein paar Excel-Graphiken machen und versuchen an den jährlichen Verkaufszahlen was abzulesen. Die Frage ist dabei, sagt das über das OSR-Phänomen überhaupt generell was aus oder mehr über das Marketing oder den Produktausstoss der gewählten Produktlinien.

... besser werd ich es nicht erklärt bekommen ... zumindest meine Meinung dazu ... außerdem muss ich noch für meine Storyteller-Runde heute Abend den Tempel vorbereiten

Dank für die Erklärung.

Ich bin ja eigentlich schon bei der ganzen Sache hier davon ausgegangen, dass der Begriff Old School Renaissance schon klarmacht, dass sich das Phänomen auf die Urversionen von D&D bezieht von Regeln, Spielgefühl und Story her. Aber um diese Zusammenhänge zu erfassen, braucht es kein Studium sämtlicher D&D-Versionen vor 1980, das ist meine These. 

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 15.08.2018 | 16:42
@korknadel: Find ich gut, sich strikt zu weigern.
Immer wenn jemand behauptet, ich kämpfe gegen Strohpuppen, kommt einer vorbei, der die Maximaldummheit sich zu eigen macht. Ja neh, ist klar, Rennaissance geht ganz ohne das, was wiedergeboren werden soll... ::)
Du weißt ja dann nichtmal warum und was wiedergeboren werden soll! Und dann kannst Du vieles machen AUSSER seriös in einem Thread zum Stand der Wiedergeburt faseln.

@Gönnen: Ich gönne jedem viel, aber es ist an dem Punkt Schluß wo ahistorisch vereinnahmt wird. Und behauptet wird, Ron Edwards hätte die OSR gegründet. Ist ja weiter oben vom Maskenmann (Taurin?) indirekt behauptet worden. Wer Spaß hat, soll Spaß haben, egal womit und wie. Aber er soll dann nicht Heulen und mEckern die OSR täte dies nicht und jenes Schlecht.
Und das Geheule und Gemeckere über OSR ist ja gerade hier im Tanelorn extreme Mode auch hier im Subdforum. Oder in den Podcasts. Da rennen viele rum, die nicht auf die Spiele klarkommen, aber dennoch unebedingt was dazu sagen müssen. Und dann rumexperten ohne einen Blassen.
Aber sie haben mal neben Moritz Mehlem gesessen.  ::) :P :q

Es ist doch alles kein Geheimnis, jeder kann sich die Module und Bücher besorgen und einfach spielen. Aber nein, da wird gezetert und salbadert. Spielt doch einfach!
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 16:59
Erstaunlich. Ich kann hier im Forum ja kaum Gemeckere an der OSR erkennen. Allenfalls an ein paar OSR-Anhängern, aber das liegt dann eher an deren Auftreten...

Ansonsten denke ich, um die OSR zu verstehen, ist ein Blick auf die die Ursprünge zwingend notwendig. Dieser Blick muss aber nicht notwendigerweise direkt erfolgen, sondern kann durchaus über OSR-Produkte geschehen, wenn diese gut vermitteln, was sie wollen und warum. Bei der teilweise vorgenommenen Glorifizierung der alten DnD-Versionen gehe ich nicht mal ansatzweise mit. Die sind für die allermeisten Spielstile ziemlicher Mist, außer eben für das, was man heutzutage als Oldschool-Spiel bezeichnet. Den Umstand, dass oDnD speziell in den USA so erfolgreich war und dementsprechend das Hobby, würde ich eher als historischen Zufall betrachten. Aber ich halte ja auch den historischen Materialismus für Schmonzes, obwohl ich 'ne linke Zecke bin.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 17:09
Bei der teilweise vorgenommenen Glorifizierung der alten DnD-Versionen gehe ich nicht mal ansatzweise mit. Die sind für die allermeisten Spielstile ziemlicher Mist, außer eben für das, was man heutzutage als Oldschool-Spiel bezeichnet.

Ich kann die Aussage nicht nachvollziehen. Für welche Spielstile soll das denn genau ziemlicher Mist sein?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 15.08.2018 | 17:20
 ... ich kann einfach nicht anders ....

Story Games?

Oder was immer die Leute hier spielen: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/33602-d%C3%BCrfen-sollen-meister-w%C3%BCrfelergebnisse-f%C3%A4lschen/&pageNo=1

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 17:30
... ich kann einfach nicht anders ....

Story Games?

Oder was immer die Leute hier spielen: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/33602-d%C3%BCrfen-sollen-meister-w%C3%BCrfelergebnisse-f%C3%A4lschen/&pageNo=1
Stell Dir doch einfach mal die Frage, wieso gibt es so viele verschiedene auch erfolgreiche Systeme, die sich schon Anfang der 80-er von gewissen Grundprinzipien der D&D-Rollenspiele verabschiedet haben und diese lieber anders mechanisch lössten. Lass dabei ruhig die "Story Games" weg (GURPS, HERO System, Shadowrun, Traveller, Rolemaster, Savage World, Ars Magica, usw.)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: JollyOrc am 15.08.2018 | 17:33
Ja neh, ist klar, Rennaissance geht ganz ohne das, was wiedergeboren werden soll... ::)

Ich hab jetzt gerade meine Kunstgeschichte nicht zur Hand, aber mir war so, als ob die ursprüngliche Renaissance im Endeffekt auch recht wenig mit der Antike zu tun hatte, sondern eher so eine Verklärung der Altvorderen.

Inwieweit das auf diese Diskussion anwendbar ist mögen die geneigten Leser selbst für sich entscheiden.. :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 17:45
... ich kann einfach nicht anders ....

Story Games?

Oder was immer die Leute hier spielen: https://www.orkenspalter.de/index.php?thread/33602-d%C3%BCrfen-sollen-meister-w%C3%BCrfelergebnisse-f%C3%A4lschen/&pageNo=1

Story Games MUSS genannt werden, allein, weil der RPGPundit da so'n Hass drauf hat.  ;D  Aber ich komm' auf die "allermeisten" nicht so klar. Herausforderungsorientiert, Atmo, Erzählonkelei, Bauerngaming, Hartwurst, casual, freeform, geht alles wunderbar mit c/A/D&Ds. Was gibt's denn noch so?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: tassander am 15.08.2018 | 17:47
Ich hab jetzt gerade meine Kunstgeschichte nicht zur Hand, aber mir war so, als ob die ursprüngliche Renaissance im Endeffekt auch recht wenig mit der Antike zu tun hatte, sondern eher so eine Verklärung der Altvorderen.

Inwieweit das auf diese Diskussion anwendbar ist mögen die geneigten Leser selbst für sich entscheiden.. :)

Naja, antike Ruinen waren in Italien schon ein Begriff, und antike Texte kannte man auch.
Manche tun hier aber so, als hätte sich die Renaissance auch in Island genauso entwickeln können und als würde man für ein Verständnis der Renaissance auf jegliche Kenntnis antiker Baukunst, Mythologie und Geschichte verzichten können.

Ansonsten denke ich, um die OSR zu verstehen, ist ein Blick auf die die Ursprünge zwingend notwendig. Dieser Blick muss aber nicht notwendigerweise direkt erfolgen, sondern kann durchaus über OSR-Produkte geschehen, wenn diese gut vermitteln, was sie wollen und warum.

 wtf?
Crimson King, ist das Absicht? So als antithetisches Stilmittel?

Es muss nicht jeder die OSR verstehen, oder die Renaissance. Aber zu meinen, man verstünde die Kopie, wenn man nicht mal in der Lage wäre, sie selbständig als solche zu erkennen...

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 17:54
Ich kann die Aussage nicht nachvollziehen. Für welche Spielstile soll das denn genau ziemlicher Mist sein?

Konkret schon mal für alle, die was anderes wollen als Gegner vetrimmen und Schätze sammeln, denn das ist genau das, wofür es in den alten DnDs Belohnungen gibt.

Ansonsten behindert die hohe Tödlichkeit speziell auf niedrigen Stufen sowie das von Haus aus nicht vorhandene Balancing eine Menge Spielweisen. Die Armut an Regeln und an Crunch jenseits der Zauberlisten widerspricht allen Ansätzen, die einen hohen Grad an Detailtiefe bei hoher Verlässlichkeit und Transparenz vorsehen. Natürlich kriegst du einiges auch mit oDnD hin, aber das ist in etwa, als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen. Geht, aber mit dem passenden Werkzeug geht das erheblich besser.


Es muss nicht jeder die OSR verstehen, oder die Renaissance. Aber zu meinen, man verstünde die Kopie, wenn man nicht mal in der Lage wäre, sie selbständig als solche zu erkennen...

Auf die Frage, was OSR-Spiele leisten wollen, ist "Das, was OS-Spiele leisten wollen, reproduzieren" als Antwort nun mal wertlos.

Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen, da gebe ich dir Recht. Den Spielstil muss die OSR aber auch vermitteln können, ohne dem Spieler zu sagen, er solle erst mal eine Kampagne AD&D 1st Edition durchzocken.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: tassander am 15.08.2018 | 18:02
Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen, da gebe ich dir Recht. Den Spielstil muss die OSR aber auch vermitteln können, ohne dem Spieler zu sagen, er solle erst mal eine Kampagne AD&D 1st Edition durchzocken.

Da sind wir uns dann einig.
Das ist auch, wie ich meine, sehr nah an dem dran, was Settembrini sagt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 18:09
Konkret schon mal für alle, die was anderes wollen als Gegner vetrimmen und Schätze sammeln, denn das ist genau das, wofür es in den alten DnDs Belohnungen gibt.

Ansonsten behindert die hohe Tödlichkeit speziell auf niedrigen Stufen sowie das von Haus aus nicht vorhandene Balancing eine Menge Spielweisen. Die Armut an Regeln und an Crunch jenseits der Zauberlisten widerspricht allen Ansätzen, die einen hohen Grad an Detailtiefe bei hoher Verlässlichkeit und Transparenz vorsehen. Natürlich kriegst du einiges auch mit oDnD hin, aber das ist in etwa, als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen. Geht, aber mit dem passenden Werkzeug geht das erheblich besser.

Eh. Ah. Ok. Es ist vermutlich nicht sinnvoll vorzuschlagen, dann halt einfach Belohnungen für was anderes als Schätze zu vergeben, eine alternative Attributsgenerierung zu verwenden, mit Max-TP anzufangen, die Nichtwaffenfertigkeiten aus den 1E OA/DSG/WSG zu verwenden und so was? - Darf man nämlich alles, hat St. Gary höchstselbst erlaubt.

Auch scheint mir, wir haben unterschiedliche Vorstellungen von dem Begriff "Spielstil". 
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 18:17
Eh. Ah. Ok. Es ist vermutlich nicht sinnvoll vorzuschlagen, dann halt einfach Belohnungen für was anderes als Schätze zu vergeben, eine alternative Attributsgenerierung zu verwenden, mit Max-TP anzufangen, die Nichtwaffenfertigkeiten aus den 1E OA/DSG/WSG zu verwenden und so was? - Darf man nämlich alles, hat St. Gary höchstselbst erlaubt.
Guck mal. Crimson King sagte doch schon: "als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen"
Und Du antwortest drauf: "Dem wiederspreche ich. Das kann man alles machen. Einfach mit der Zange den Nagel in die Wand kloppen" (und das Nichtwaffenfertigkeitssystem, das ich in 1E und auch 2E kennengelernt habe, war dabei noch nichtmal mit ner Zange vergleichbar. Eher mit nem Backstein.)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 15.08.2018 | 18:18
Die PESA weist hin:

Daß man von oD&D aus in buchstäblich alle anderen existierenden Spielstile abdriften kann ist historisches Faktum. Denn genau so war es.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Settembrini am 15.08.2018 | 18:20
PESA-Hinweis:

99% aller OSR-Blogger und Produzenten ziehen es jedoch vor, aus oD&D einen bestimmten Geschmack von D&D abzuleiten.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 18:21
Die PESA weist hin:

Daß man von oD&D aus in buchstäblich alle anderen existierenden Spielstile abdriften kann ist historisches Faktum. Denn genau so war es.

Niemand hat was anderes behauptet. Es funktioniert mit Systemen, die mit Sinn und Verstand für den entsprechenden Spielstil entworfen wurden, nur besser.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: JollyOrc am 15.08.2018 | 18:22
Naja, antike Ruinen waren in Italien schon ein Begriff, und antike Texte kannte man auch.
Manche tun hier aber so, als hätte sich die Renaissance auch in Island genauso entwickeln können und als würde man für ein Verständnis der Renaissance auf jegliche Kenntnis antiker Baukunst, Mythologie und Geschichte verzichten können.

Ja, es brauchte einen gewissen Zugriff auf die Reste der Antike, in Form von Schriften, Mythologie, den Resten von 1000 Jahre alter Kunst und Ruinen, die da noch herumstanden. Aber das wars dann auch. Ich glaube niemand hat je Leonardo da Vinci vorgeworfen, nicht mit Plato persönlich durchs Parthenon gewandelt zu sein. Von "intimer Kenntnis" kann da also nicht die Rede sein. Und die Renaissance wurde auch nicht dafür gefeiert, die Werke der Antike 1:1 nachzubauen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 18:24
Die PESA weist hin:

Daß man von oD&D aus in buchstäblich alle anderen existierenden Spielstile abdriften kann ist historisches Faktum. Denn genau so war es.
Naja. Autos haben sich auch nachweisslich aus Pferdekutschen entwickelt. Folgerst Du dann daraus, dass Autos sich genauso fahren und das gleiche Fahrgefühl wie Pferdekutschen erzeugen?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: tassander am 15.08.2018 | 18:31
Ja, es brauchte einen gewissen Zugriff auf die Reste der Antike, in Form von Schriften, Mythologie, den Resten von 1000 Jahre alter Kunst und Ruinen, die da noch herumstanden. Aber das wars dann auch. Ich glaube niemand hat je Leonardo da Vinci vorgeworfen, nicht mit Plato persönlich durchs Parthenon gewandelt zu sein. Von "intimer Kenntnis" kann da also nicht die Rede sein. Und die Renaissance wurde auch nicht dafür gefeiert, die Werke der Antike 1:1 nachzubauen.

Ich mag die Analogie nicht weiter diskutieren, sondern wieder hin zum Thema, weil gerade ein gutes Beispiel kam:

Crimson King erwähnte "das von Haus nicht vorhandene Balancing".
Das ist genau so ein Ding, was passiert, wenn man nur von der Kopie ausgeht. Von manchen Leuten in der OSR wird das gelobt und hochgehalten, die haben wohl früher so gespielt, alles dandy.

ABER: die Monster sind nach HD und XP einteilbar, sie sind nach Begegnungstabellen pro Dungeonlevel eingeteil, Dungeon-Level werden Charakterleveln zugeordnet, Aufstieg für mächtigere Klassen ist langsamer und und und.
Wüsste man, wenn... ja, wenn man man das Original kennen würde und eben nicht nur den Teil der Kopie, der einem über den Weg läuft.

Und das wäre dann schon gut, für eine fundierte Aussage, oder? Hat Crimson King ja auch selbst gesagt: "Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen"

Ist das nicht glasklar?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 18:39
Guck mal. Crimson King sagte doch schon: "als würde man einen Nagel mit der Zange in die Wand kloppen"
Und Du antwortest drauf: "Dem wiederspreche ich. Das kann man alles machen. Einfach mit der Zange den Nagel in die Wand kloppen" (und das Nichtwaffenfertigkeitssystem, das ich in 1E und auch 2E kennengelernt habe, war dabei noch nichtmal mit ner Zange vergleichbar. Eher mit nem Backstein.)

Die Geschmäcker sind halt verschieden. Für mich ist "gib einen NWP auf Schwimmen aus und Du kannst Schwimmen entsprechend Deines Stärkewertes" der perfekte Hammer, für andere ist es halt das RMCII, wo man nicht Tiere häuten kann, wenn man nicht DP für ausgegeben hat, es sei denn, mit 1/8 des Wertes in Animal Husbandry, für das man aber auch keine DP ausgegeben hat.

Hat für mich auch immer noch nichts mit "Spielstil" zu tun, aber gut, es gibt einen "Ich muß wissen, wie viele Kreuze mein SC in Animal Husbandry hat (ist wichtig, zählt zu 1/8 auf Skinning)"-Spielstil. Wieder was dazugelernt.  ;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: JollyOrc am 15.08.2018 | 18:39
Und das wäre dann schon gut, für eine fundierte Aussage, oder? Hat Crimson King ja auch selbst gesagt: "Die OSR als historisches Phänomen lässt sich ohne Verständnis der OS nicht verstehen"

Ist das nicht glasklar?

a) ich hab hier tatsächlich nur von der Seite reingetrollt und bin ursprünglich nicht davon ausgegangen, dass da tatsächlich wer auf die Renaissance-als-Kunstepoche eingeht und mich dann von da in die tatsächliche Diskussion zieht. Chapeau! :)

b) Ja und nein. Glasklar, wenn man die OSR als historisches Phänomen betrachten und dahingehend analysieren will. Ich persönlich halte diese Renaissance aber für weit weniger historisch bezogen als andere, sondern sehe den OS Bezug als mythisch-verklärt-verehrend statt direkt und beinhart nachweisbar darauf aufbauend. Das ist aber nur MEINE Meinung, und ich werde die niemanden aufzwingen. Maximal weise ich darauf hin, dass diese ganze Chose eine ziemliche Gemengelage aus DIY, OSR, ETC, PP ist, und es nirgendwo einen Torwächter mit Reinheitstest gibt.

Solange tatsächlich gespielt wird und sich alle am Spieltisch verstehen, ist IMHO alles gut. Bei den OSRlern, die ich so beim Spielen kennengelernt habe ist genau das der Fall. Ganz ohne Ideologie.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 18:40
Crimson King erwähnte "das von Haus nicht vorhandene Balancing".
Das ist genau so ein Ding, was passiert, wenn man nur von der Kopie ausgeht. Von manchen Leuten in der OSR wird das gelobt und hochgehalten, die haben wohl früher so gespielt, alles dandy.

ABER: die Monster sind nach HD und XP einteilbar, sie sind nach Begegnungstabellen pro Dungeonlevel eingeteil, Dungeon-Level werden Charakterleveln zugeordnet, Aufstieg für mächtigere Klassen ist langsamer und und und.
Wüsste man, wenn... ja, wenn man man das Original kennen würde und eben nicht nur den Teil der Kopie, der einem über den Weg läuft.

Wie drollig. Ich habe mit der Red bis Cyan Box zu spielen angefangen. Ich weiß also ganz gut, wovon ich spreche. Balancing existiert da nur rudimentär. Das fängt beim praktisch nutzlosen Stufe 1 Wizard an und hört bei Monstern mit abstrusen Fähigkeiten und Immunitäten auf.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: felixs am 15.08.2018 | 18:41
Für mich geht OSR gerade los.

Ich hoffe, dass die zweite Auflage von Black Hack einige der Unzulänglichkeiten der ersten Auflage ausbügelt. Das könnte dann richtig gut werden.
Zwischenzeitlich gefällt mir Blue Hack vom lesen her besser.

Müsste es dann halt mal spielen, denke aber, dass das durchaus erfrischend werden könnte.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: tassander am 15.08.2018 | 18:44
Wie drollig. Ich habe mit der Red bis Cyan Box zu spielen angefangen. Ich weiß also ganz gut, wovon ich spreche. Balancing existiert da nur rudimentär. Das fängt beim praktisch nutzlosen Stufe 1 Wizard an und hört bei Monstern mit abstrusen Fähigkeiten und Immunitäten auf.

Den Ton mag ich nicht. Und: Goalpost. Von "nicht vorhanden" jetzt zu "rudimentär".
Wenn wir jetzt noch drei Seiten diskutieren wird daraus: "für mich nicht genug".
Aber bitte.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 18:45
Den Ton mag ich nicht. Und: Goalpost. Von "nicht vorhanden" jetzt zu "rudimentär".
Wenn wir jetzt noch drei Seiten diskutieren wird daraus: "für mich nicht genug".
Aber bitte.

Scho' recht, Checkov.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 18:48
Die Geschmäcker sind halt verschieden. Für mich ist "gib einen NWP auf Schwimmen aus und Du kannst Schwimmen entsprechend Deines Stärkewertes" der perfekte Hammer, für andere ist es halt das RMCII, wo man nicht Tiere häuten kann, wenn man nicht DP für ausgegeben hat, es sei denn, mit 1/8 des Wertes in Animal Husbandry, für das man aber auch keine DP ausgegeben hat.
Und siehe da. Du ziehst ein weniger realistisches Nichtwaffenfertigkeitssystem einem Realistischerem vor. (Spielst Du eigentlich normalerweise mit dem Nichtwaffenfertigkeitssystem oder eher ohne?)
Dir kommt es weniger drauf an eine (in Bezug auf die Fiktion) realistische Welt mit den Regeln der Mechaniken zu erleben.
Anderer Spielstil.

Aber wie Du schon mit dem Totschlagargument beschrieben hast: Ist halt alles eine Geschmacksfrage. Gerade bei Spielstilen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 18:49
Geil, ist jetzt der Punkt des Fadens erreicht, wo wir uns alle dissen? - Denn will ich auch:

Wenn Dein 1.-Stufe-Zauberkundiger nutzlos ist, liegt es nicht an den Regeln.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 18:57
Wenn Dein 1.-Stufe-Zauberkundiger nutzlos ist, liegt es nicht an den Regeln.
Nicht vollständig. Es liegt dann auch am Spieler. (Geschmackssache und so. Siehe oben.)
Sowas lässt sich dann aber schnell ändern. Einfach ein passenderes Rollenspiel wählen oder Spieler spielt nicht mehr mit, weil ihm das System keinen Spass macht. Ich würde allerdings dann eher zum Systemwechsel raten.
Und da wären wir dann wieder beim Thema, dass oD&D, die 1Ed und auch die 2Ed einige Eigenheiten haben, die bestimmte Spielstile ausschliessen oder massiv erschweren.
Danke für Dein Beispiel, dass es sehr gut beleuchtet. :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 19:07
Und siehe da. Du ziehst ein weniger realistisches Nichtwaffenfertigkeitssystem einem Realistischerem vor. (Spielst Du eigentlich normalerweise mit dem Nichtwaffenfertigkeitssystem oder eher ohne?)
Dir kommt es weniger drauf an eine (in Bezug auf die Fiktion) realistische Welt mit den Regeln der Mechaniken zu erleben.
Anderer Spielstil.

Aber wie Du schon mit dem Totschlagargument beschrieben hast: Ist halt alles eine Geschmacksfrage. Gerade bei Spielstilen.

Tatsächlich spiele ICH am liebsten ohne NWP. Reicht mir zu wissen, dass der SC Falkner oder Computerfreak oder wat ist und für den Rest gibt es Attributsproben. Es wird aber von Teilen meiner Spielerschaft und Mit-SLs anders gesehen.

Und den Begriff "Spielstil" einmal ausgeblendet, haben CK und Du recht: Detailverliebtheit und Regeltiefe (RM, SR, 3.X &c) sind nicht die Stärke der OS/R. Ist für mich ein klarer Vorteil und für Euch ein klarer Nachteil.

Re. Zauberkundiger: Herrgott, ich dachte, wir dissen uns jetzt. Du und Deine wohlformulierten Argumente! - In der Praxis habe ich in den letzten 10 oder so Jahren keine Probleme gehabt. Ich erzähl denen, dass sie Zauberlehrlinge sind und entweder wen in ihren Bann schlagen oder 2W8 Orks in einen Zauberschlaf legen können, dann kaufen sie sich noch ein paar Dolche zum Werfen und sind's zufrieden - da ich gerne Holmes und B/X spiele, wo alle Waffen W6 Schaden machen, würde ich vermutlich sogar für CK und Dich bestimmen, dass Ihr Feuerblitze für W6 Schaden abfeuern könnt. :) Ist das nicht schon viel besser?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 19:09
Nicht vollständig. Es liegt dann auch am Spieler. (Geschmackssache und so. Siehe oben.)

Es war im Übrigen zu erwarten, dass das Argument kommt. Da steckt halt die entsprechende Denkweise der OS direkt mit drin. Es gibt Spieler, die wollen einen Magier spielen, der qua Amt was reißen kann. Das scheint einfach für manche kaum vorstellbar zu sein.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 15.08.2018 | 19:15
Nur um ein kleines Missverständnis aufzulösen:
Tatsächlich spiele ICH am liebsten ohne NWP. Reicht mir zu wissen, dass der SC Falkner oder Computerfreak oder wat ist und für den Rest gibt es Attributsproben.
Das reicht mir in oD&D und 2ED auch. Ich habe nie so richtig verstanden, wieso so sie ums Verrecken da ein Skillsystem anflanschen mussten.
Zitat
Und den Begriff "Spielstil" einmal ausgeblendet, haben CK und Du recht: Detailverliebtheit und Regeltiefe (RM, SR, 3.X &c) sind nicht die Stärke der OS/R. Ist für mich ein klarer Vorteil und für Euch ein klarer Nachteil.
Und jetzt kommt es: Das sind für mich alles Eigenschaften des Systems. Zu Vor- und Nachteilen wird es für mich erst, wenn ich mir die Mitspieler anschaue und prüfe was wir spielen wollen.
Zitat
Re. Zauberkundiger: Herrgott, ich dachte, wir dissen uns jetzt. Du und Deine wohlformulierten Argumente! - In der Praxis habe ich in den letzten 10 oder so Jahren keine Probleme gehabt. Ich erzähl denen, dass sie Zauberlehrlinge sind und entweder wen in ihren Bann schlagen oder 2W8 Orks in einen Zauberschlaf legen können, dann kaufen sie sich noch ein paar Dolche zum Werfen und sind's zufrieden - da ich gerne Holmes und B/X spiele, wo alle Waffen W6 Schaden machen, würde ich vermutlich sogar für CK und Dich bestimmen, dass Ihr Feuerblitze für W6 Schaden abfeuern könnt. :) Ist das nicht schon viel besser?
Für mich nicht. Ich brauche solche Sonderbehandlungen nicht. Ein Mitspieler den ich häufiger in meinen Runden dabei habe dagegen würde wahrscheinlich damit immer noch nicht zufrieden sein. ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 19:19
@6: Aber es ist ein FEUERBLITZ! Nicht nur Feuer, nicht nur Blitz, sondern BEIDES!  ;) :)  ETA: Zu dem, was Du in der Sache geschrieben hast, so läuft's praktisch bei uns auch.

Es war im Übrigen zu erwarten, dass das Argument kommt. Da steckt halt die entsprechende Denkweise der OS direkt mit drin. Es gibt Spieler, die wollen einen Magier spielen, der qua Amt was reißen kann. Das scheint einfach für manche kaum vorstellbar zu sein.

Wenn Du aber auch so eine bildhübsche Vorlage lieferst ...  >;D

Aber in der Sache hast Du vollkommen recht: Die OS/R ist nix für Dich und wir wollen Dich auch nicht dabei haben, oh, und Magier, die was reissen: Zum Pathfinder-Subforum geht's da lang ----->
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 19:30
@6: Aber es ist ein FEUERBLITZ! Nicht nur Feuer, nicht nur Blitz, sondern BEIDES!  ;) :)  ETA: Zu dem, was Du in der Sache geschrieben hast, so läuft's praktisch bei uns auch.

Wenn Du aber auch so eine bildhübsche Vorlage lieferst ...  >;D

Aber in der Sache hast Du vollkommen recht: Die OS/R ist nix für Dich und wir wollen Dich auch nicht dabei haben, oh, und Magier, die was reissen: Zum Pathfinder-Subforum geht's da lang ----->

Ich finde die Kombination aus Diffamierungen, Beleidigungen und Trollerei, der man hier ausgesetzt wird, wenn man es wagt, den Heiligen Schriften argumentativ untermauert ihren Anspruch auf Absolute Wahrheit abzusprechen, schon spektakulär. So richtig bigott wird es aber erst, wenn parallel dazu noch konstatiert wird, die OSR stoße hier im Forum auf emotionale Ablehnung, wie Settembrini meint.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 15.08.2018 | 19:40
Irgendwie fehlt nur noch Ghoul, dann sind sie komplett. :)

Und das mit dem Magier ist lustig; Settembrini disst keinen, der kompetente Magier will, denn 3.X lehnt er keinesfalls ab. Aber Pathfinder wird als Totschlagargument rausgeholt.

Werdet euch wenigstens einig.

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2018 | 19:41
Ich verstehe Settembrinis Zorn.
Ich gehöre ja - zwar nicht hier im Thread, aber anderweitig - zu den Leuten, an denen ihn ärgert, dass sie über OSR-Spiele mitreden wollen, weil sie gemerkt haben, dass das irgendwie hipp und geil ist, die zwar keine Lust haben, den staubigen alten Kram ernsthaft zu studieren, sondern halt gleich bei der Hipster-Postpost-Variante einsteigen, und dann TROTZDEM darüber schwafeln wollen, was es denn nun eigentlich genau mit diesen komischen Regeln auf sich hat, was die sollen, ob die überhaupt was sollen und welche Spielstilziele (endlich kann ich das Wort mal wieder verwenden!) damit bedient werden und welchen sie zuwiderlaufen.
Aber so kommt das halt, wenn einen das, bei dem man seit der ersten Stunde dabei war (bei mir wären das DSA und die deutschen Übersetzungen von Sturmbringer und MERS) nicht mehr recht anfixt oder wenn es einfach keine interessanten Debatten darüber gibt (über Stormbringer und BRP gibt es ja beispielsweise praktisch nichts zu debattieren, weil in dem Bereich - trotz allen Rummels um das neue RuneQuest - im Kern ganz unaufgeregt ziemlich Gleichartiges und Transparentes gemacht wird, sodass da überhaupt niemand groß dran ruminterpretieren muss). Ich habe keine Lust, über das Regeldesign von DSA1 rumzuphilosophieren, weil es mir ziemlich durchsichtig erscheint, was da aus irgendeiner gerade aktuellen alten D&D-Version und RuneQuest zusammengesteckt wurde (vielleicht mit noch etwas Tunnels&Trolls drin). Old-School-Regeln sind dagegen ein machtvolles Mysterium, das gleichsam anzieht und abstößt. Aber es zieht (mich) eben nicht genug an, um mit hohem Zeitaufwand (und ich meine da allein schon Lesezeit) tief in die Materie einzusteigen. Ich will über das mitreden, was bei mir gerade Spiel- oder interessemäßig Sache ist, also über DCC oder Lamentations oder Dolmenwood oder Swords & Wizardry, und dabei gerne auch mal einen hochgestochenen Gedanken formulieren. Und wenn sich diesem Gedanken durch meine Unkenntnis der Materie verursachte Blödsinnigkeit bescheinigen lässt, lasse ich mir das auch gerne sagen. Ich will aber nicht das Pflichtprogramm an Originalen durchackern, dass mich auch auf den zweiten Blick eigentlich gar nicht besonders anmacht.

Wenn ich mir einbilden würde, die Weisheit zu dem Thema mit Löffeln gefressen zu haben, wäre das arrogant. Ich bilde mir das aber eigentlich nicht ein und meine auch nicht, es zu behaupten. Ich theoretisiere nur ganz gerne rum.

Aber trotzdem, Ich weiß, dass man so was als jemand, der die Materie wirklich kennt, schlimm finden kann. Es ist beispielsweise schlimm, wenn jemand, der Adorno nur anhand von Judith Butlers Buch über ein Foto von Saddam Hussein rezipiert hat, über Kritische Theorie rumphilosophiert. Aber bei so was ist zumindest ein Minimum an politischer Relevanz gegeben, die leidenschaftliche Ablehnung von halbinformiertem Blödsinn rechtfertigt, sogar gebietet. Aber beim Rollenspiel? Kann man da nicht einfach sagen: "Lustig, welche Blüten das treibt und was Leute sich heutzutage für ein Bild von anno dunnemal machen ... das rücke ich jetzt mal ein bisschen gerade. Oder lasse sie machen. Solange sie sich amüsieren." Muss man es sich zum Ziel setzen, diese Leute durch Beschämung aus dem Diskurs zu drängen?

Andererseits: Leidenschaft ist zu respektieren, und durchaus auch zu ertragen. Und wenn die Leidenschaft der anderen dazu führt, dass man sich zweimal überlegt, ob man jetzt wirklich etwas zu einem Thema zu sagen hat oder nicht, dann ist das vielleicht sogar ganz wünschenswert.

So, und jetzt überlege ich das zweite Mal.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 19:44
Ich finde die Kombination aus Diffamierungen, Beleidigungen und Trollerei, der man hier ausgesetzt wird, wenn man es wagt, den Heiligen Schriften argumentativ untermauert ihren Anspruch auf Absolute Wahrheit abzusprechen, schon spektakulär. So richtig bigott wird es aber erst, wenn parallel dazu noch konstatiert wird, die OSR stoße hier im Forum auf emotionale Ablehnung, wie Settembrini meint.

Wer austeilen kann, muß auch einstecken können. Is' halt so.

Rhylthar: Wir sind die OS/R. Wir tun, was wir wollen. Und uns einigen steht gerade nicht an.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 15.08.2018 | 19:46
Ich habe nicht behauptet, R. Edwars hätte indirekt dir OSR gestartet, sondern dass die OSR entstand, nachdem Rons Ideen im RPG Mainstream ankamen. Das ist ein Unterschied.

Was aber bei aller Begeisterung für alte D&D Editionen einfach ein Unterschied zwischen Settembrini und mir ist: Ich hab um 2000 überhaupt erst angefangen. 2010 bin ich über Labyrinth Lord mit dem ganzen OS Kram in Berührung gekommen und habe mich von da vorgearbeitet - klar ist das ein anderer Bezugspunkt als Settembrini ihn hat. Den Beginn einer „Welle“ mache ich mit Lab Lord und S&W aus. Allein schon, weil sie sich unter den Klonen als eine Art Quasistandard etablierten und über diese Systeme der ganze Kram Fahrt aufnahm. LL wurde  von Dan als tatsächlicher Klon erdacht, S&W ist eine Interpretation der LBBs. Die Phase, die icb als Welle bezeichne, war tatsächlich von dem Gedanken getragen, dass das gegeben System in die eine oder andere Richtung angepasst oder gespielt wird, damit es „passt“. Außerdem von einem starken DIY Gedanken. Dabei blieb D&D aber ein Bezugspunkt, nicht das Spiel, für das veröffentlicht wurde - ging ja auch nciht, war offiziell nicht verfügbar.

Davon unabhängig kann icb Settembrinis Standpunkt nachvollziehen, der bezieht sich aber wie oben zu lesen nciht auf die OS Entwicklung ab 2008, sondern setzt viel früher ein und wertet die eigentlichen D&D Editionen im Gegensatz zu mir weiter auf.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 19:54
Wer austeilen kann, muß auch einstecken können. Is' halt so.

Das kann hier offenkundig nicht jeder. Sonst müsste ja nicht auf solches Niveau runter gegangen werden, um Kritik irgendwie mundtot zu machen.

Ist halt schade, aber bis auf Settembrinis gewohnheitsmäßige Beleidigungen war das, bis tassander und jetzt du zu pöbeln anfingen, eine gute, konstruktive Diskussion.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 15.08.2018 | 19:55
Das kann hier offenkundig nicht jeder. Sonst müsste ja nicht auf solches Niveau runter gegangen werden, um Kritik irgendwie mundtot zu machen.

Ist halt schade, aber bis auf Settembrinis gewohnheitsmäßige Beleidigungen war das, bis tassander und jetzt du zu pöbeln anfingen, eine gute, konstruktive Diskussion.

Is' scho' recht, Checkow.

ETA: Ach, komm schon. Du hast mit den Unhöflichkeiten angefangen und wunderst Dich nun, dass da ein Konter kommt. Passt doch nicht zusammen.

ETA II: Wir haben uns, denke ich, aber unnötig aufgeheizt. Ich schließ' das Tab jetzt erst mal, wir müssen ja nicht noch auf Druck ein Mod-Summoning I zaubern. ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 15.08.2018 | 19:59
Is' scho' recht, Checkow.

Passt. Ich habe ja schon vorhin konstatiert, dass dort, wo die OSR abgelehnt wird, dieses weniger auf Inhalte als vielmehr auf den einen oder anderen Anhänger zurückzuführen ist.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Skyrock am 15.08.2018 | 20:05
@Settembrini:
Wie stehst du in diesem Zusammenhang zu 1:1-Klonen wie OSRIC, oder weitgehend 1:1-Klonen wie Labyrinth Lord?

Ich besitze die 1E, würde aber für das tatsächliche Leiten und Spielen eher das didaktisch besser aufbereitete und mit Zusatzmaterial wie Übersichten und volltextsuchbaren PDFs ausgestattete OSRIC empfehlen. Das originale 1E PHB und das originale 1E DMG haben für mich da mehr historischen Wert als Dokumente ihrer Zeit, als als für tatsächliche Spielzwecke aufbereitete Regelwerke.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ghoul am 15.08.2018 | 20:18
Irgendwie fehlt nur noch Ghoul, dann sind sie komplett. :)

Wie geil, jetzt muss ich nicht mal mehr was schreiben ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 15.08.2018 | 20:19
Wie geil, jetzt muss ich nicht mal mehr was schreiben, ich werde auch so schon gedisst!  ::)
Höh?
Dünnhäutig geworden? Wo issen das ein Diss?

Nichts mehr los mit den Berlinern... ^-^

Edit:
Und zu langsam beim Editieren!  ~;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 15.08.2018 | 20:22
Wie geil, jetzt muss ich nicht mal mehr was schreiben ...

Das ist doch noch gar nix - ich werde sogar in Foren gedisst, in denen ich noch nie etwas geschrieben habe.

EDIT: Ups - immerhin, für mich hast du schnell genug editiert ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Jiba am 15.08.2018 | 20:37
Passt. Ich habe ja schon vorhin konstatiert, dass dort, wo die OSR abgelehnt wird, dieses weniger auf Inhalte als vielmehr auf den einen oder anderen Anhänger zurückzuführen ist.

Ach, mach dir nichts draus... du weißt ja, wie es heißt:

Zitat
Wenn Fate die OSR für dich nicht funktioniert, dann hast du Fate die OSR einfach nicht verstanden...

Und für's Protokoll und in Rückbezug auf den OP: Keiner hier hat ernsthaft behauptet, dass die Storytelling-Retro-Editionen, die hier inzwischen aufploppen (Kult, 7te See, Vampire, etc...) auch nur im Ansatz dasselbe seien wie die OSR. Es wurde nur konstatiert, dass die Phänomene in ihrem Rückbezug auf eine vergangene Rollenspiel-"Epoche" vergleichbar sind. Mark Rein-Hagen und John Wick sind mitnichten "yer olde Dungeonmaster". Das hat niemand behauptet. Also, Ball flachhalten.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 16.08.2018 | 09:18
@korknadel: Find ich gut, sich strikt zu weigern.
Immer wenn jemand behauptet, ich kämpfe gegen Strohpuppen, kommt einer vorbei, der die Maximaldummheit sich zu eigen macht. Ja neh, ist klar, Rennaissance geht ganz ohne das, was wiedergeboren werden soll... ::)
Du weißt ja dann nichtmal warum und was wiedergeboren werden soll! Und dann kannst Du vieles machen AUSSER seriös in einem Thread zum Stand der Wiedergeburt faseln.

Okay, im vollen Bewusstsein, dass ich hier absolut gar nichts Seriöses beitragen kann, doch noch mal eine Bemerkung zum Begriff "Renaissance". Dieser Begriff bedeutet nicht "Reenactment". So gut wie überall, wo man von einer Renaissance sprechen kann, wird dasjenige, was wieder aufgegriffen werden soll, an den Geschmack und die Produktionsbedingungen und Konsumvorlieben der Gegenwart angepasst. Das ist immer eine Aneignung. Und ich habe nie abgestritten, dass man dabei natürlich Kenntnis des Objekt haben muss, das man sich aneignet (Verständnis natürlich auch, aber da sich die Welt und damit meistens auch die Sicht auf die Dinge inzwischen verändert hat, wird dieses Verständnis zwangsläufig immer eingefärbt sein). Du unterstellst hier ja nur allen, sie hätten keine Kenntnis, weil Du sie ganz alleine haben willst. Bzw. kannst Du nicht zulassen, dass Leute mit der Kenntnis unterschiedliche Dinge tun und/oder wollen.

@Gönnen: Ich gönne jedem viel, aber es ist an dem Punkt Schluß wo ahistorisch vereinnahmt wird. Und behauptet wird, Ron Edwards hätte die OSR gegründet. Ist ja weiter oben vom Maskenmann (Taurin?) indirekt behauptet worden. Wer Spaß hat, soll Spaß haben, egal womit und wie. Aber er soll dann nicht Heulen und mEckern die OSR täte dies nicht und jenes Schlecht.
Und das Geheule und Gemeckere über OSR ist ja gerade hier im Tanelorn extreme Mode auch hier im Subdforum. Oder in den Podcasts. Da rennen viele rum, die nicht auf die Spiele klarkommen, aber dennoch unebedingt was dazu sagen müssen. Und dann rumexperten ohne einen Blassen.
Aber sie haben mal neben Moritz Mehlem gesessen.  ::) :P :q

Aha.

Es ist doch alles kein Geheimnis, jeder kann sich die Module und Bücher besorgen und einfach spielen. Aber nein, da wird gezetert und salbadert. Spielt doch einfach!

Ich verstehe Dich in einem Punkt irgendwie nicht: Einerseits sagst Du, man solle doch einfach nur spielen, aber wehe wenn dann unsereiner tatsächlich einfach nur spielt (und sich in diesem Thread dazu äußert, dass ja anscheinend genug Leute ebenfalls einfach nur spielen, sodass man nicht von einem Abflauen einer OSR-Welle sprechen kann), dann ist es Dir auch wieder nicht recht und Du verlangst, dass man erst noch sechs Semester Gygax studiert, bevor man einen W20 würfelt.

Ich bin ja eigentlich ein Freund der OSR, aber wenn ich mir Deine Einlassungen und die einiger anderer Beiträger hier in diesem Thread durchlese, dann schäme ich mich ganz gehörig der schlechten, unleidigen Gesellschaft, in der ich mich mit meiner Vorliebe offenbar befinde. Aber wahrscheinlich werde ich aus dieser Gesellschaft sowieso rausgeschmissen, weil ich nicht fleißig genug studiert, sondern einfach nur gespielt habe ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 09:39
Zitat
Und das Geheule und Gemeckere über OSR ist ja gerade hier im Tanelorn extreme Mode auch hier im Subdforum.
Ist zwar ein wenig Verschwendung, weil nicht drauf geantwortet werden kann, aber:

Es ist grundsätzlich falsch. Und zwar sowas von. Und total kontraproduktiv.

Es ist nämlich das Gegenteil der Fall. OSR(-Produkte) werden nämlich größtenteils positiv aufgenommen. Die Neugier wird bei Spielern geweckt, die ansonsten sogar gar nichts mit ihr am Hut haben, ja, noch nicht mal mit D&D. Die erst die kommerziellen Produkte kaufen und evtl. dann tiefer in die Materie eintauchen.

Kann sich jeder selbst überlegen, wie es dann ankommt, wenn die selbsternannten "OSW" (Old School Warriors) einfallen und mit vermeintlich markigen Sprüchen von oben herab die Spieler erstmal runterputzen. Auf "Holier than thou!" folgt nicht selten der Mittelfinger.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: felixs am 16.08.2018 | 09:47
Das liest sich hier alles mal wieder nach massiven Egoproblemen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 10:01
@Korknadel
ich glaube Settembrini meint, dass man einfach mal die alten Sachen spielen soll. Damit kann man dann auch das OSR-Phänomen "besser" verstehen und eben substantieller mitreden kann.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: First Orko am 16.08.2018 | 10:04
Es ist nämlich das Gegenteil der Fall. OSR(-Produkte) werden nämlich größtenteils positiv aufgenommen. Die Neugier wird bei Spielern geweckt, die ansonsten sogar gar nichts mit ihr am Hut haben, ja, noch nicht mal mit D&D. Die erst die kommerziellen Produkte kaufen und evtl. dann tiefer in die Materie eintauchen.

Ich lese hier zu gleichen Teilen interessiert wie abgestoßen mit - in etwa wie bei nem Autounfall. Grundsätzlich reizt mich die OSR-Spielweise schon seit vielen Jahren nur leider fehlten mir bislang sowohl Spieler als auch System. Als jemand, der von DSA über SW und FATE kommt bin ich ja qua PESA im Vorfeld schon disqualifiziert, was mich nicht davon abhielt, mir zumindest mal sowas wie Osric, White Hack und Konsorten durchzulesen. Dazu dann die entsprechenden Blogs- und Forenbeiträge, die eine gewisse "gute alte Zeit" glorifizierten, die ich in den alten Regeln nicht so richtig erkannt habe. Aber wie jemand hier ja nicht müde wird zu betonen: Man muss es mal gespielt haben. Leider fehlte dazu bislang die Gelegenheit.
Nun habe ich vor kurzem Beyond the wall erhalten und einmal mit viel Freude und Spass gespielt und darüber potentielle Spieler rekrutiert. Davon ausgehend plane ich eine Sandbox mit Zufallstabellen, gekoppelten Dungeons im besten Hex-Stil - dank vieler konstruktiver Beiträge dazu finde ich auch Einiges an Material.

Nun trug ich mich bislang mit dem Gedanken, dieses Projekt auch mal hier (im Forenbereich natürlich- nicht in diesem Beitrag   ;) )zu präsentieren in der Hoffnung, Inspirationen und Ratschläge zu bekommen, wie man sowas _nicht_ gegen die Wand fährt sondern möglichst viel Spielspass daraus zieht.

Dementsprechend zog auch dieser Beitrag meine Aufmerksamkeit auf mich - leider, wie nun feststellen muss. Auf mich als jemanden, der quasi "von draußen durch die Tür lugt" wirkt das hier teilweise wie eine Runde selbstgerechter Altherren, die in Zigarrenrauch schwadronierend jedem Jungspund der reinkommt erstmal eine warme Begrüßung aus Verachtung und Spott entgegenwirft um sich dann in gemeinsamen Gelächter wieder mal zu bestätigen, ach wie toll es doch früher war und wie verkommen die Jugend heutzutage.

Ob ich in einem solchen Dunstkreis Lust habe, meinen Enthusiasmus zu teilen und glaube, konstruktiven Input zu bekommen oder vielmehr im stillen Kämmerlein mein Ding mache und mich von einer solch toxischen Umgebung fernhalte mag sich jeder selbst überlegen.

Vielleicht gibt das ja dem ein oder anderen zu denken, wie es um die OSR-Welle bestellt ist und warum die DIY-Mentalität "zurückgeht" (sofern das überhaupt stimmt). Aber wenn Engagement durch eine auf außen abschreckend wirkende Mentalität zurückdrängt wird bleibt irgendwann von der Welle nicht viel als reines Meta-Gebashe.
Und Mittelfinger.

Meine 5 Cent.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 10:08
@Korknadel
ich glaube Settembrini meint, dass man einfach mal die alten Sachen spielen soll. Damit kann man dann auch das OSR-Phänomen "besser" verstehen und eben substantieller mitreden kann.
Vielleicht meint er das so, sagt es aber nicht. Und es ist genau das: Seine Meinung.

Seine Meinung ist anscheinend auch, dass man nicht "True"™ genug ist, wenn man nur DCC oder Swords&Wizardry spielt. Jedenfalls nicht, um irgendwie mitreden zu dürfen.

Edit:
Aber das ist gerade unfair. Er kann nicht antworten, also lasse ich es.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Swafnir am 16.08.2018 | 10:20
Ich lese hier zu gleichen Teilen interessiert wie abgestoßen mit - in etwa wie bei nem Autounfall. Grundsätzlich reizt mich die OSR-Spielweise schon seit vielen Jahren nur leider fehlten mir bislang sowohl Spieler als auch System. Als jemand, der von DSA über SW und FATE kommt bin ich ja qua PESA im Vorfeld schon disqualifiziert, was mich nicht davon abhielt, mir zumindest mal sowas wie Osric, White Hack und Konsorten durchzulesen. Dazu dann die entsprechenden Blogs- und Forenbeiträge, die eine gewisse "gute alte Zeit" glorifizierten, die ich in den alten Regeln nicht so richtig erkannt habe. Aber wie jemand hier ja nicht müde wird zu betonen: Man muss es mal gespielt haben. Leider fehlte dazu bislang die Gelegenheit.
Nun habe ich vor kurzem Beyond the wall erhalten und einmal mit viel Freude und Spass gespielt und darüber potentielle Spieler rekrutiert. Davon ausgehend plane ich eine Sandbox mit Zufallstabellen, gekoppelten Dungeons im besten Hex-Stil - dank vieler konstruktiver Beiträge dazu finde ich auch Einiges an Material.

Nun trug ich mich bislang mit dem Gedanken, dieses Projekt auch mal hier (im Forenbereich natürlich- nicht in diesem Beitrag   ;) )zu präsentieren in der Hoffnung, Inspirationen und Ratschläge zu bekommen, wie man sowas _nicht_ gegen die Wand fährt sondern möglichst viel Spielspass daraus zieht.

Dementsprechend zog auch dieser Beitrag meine Aufmerksamkeit auf mich - leider, wie nun feststellen muss. Auf mich als jemanden, der quasi "von draußen durch die Tür lugt" wirkt das hier teilweise wie eine Runde selbstgerechter Altherren, die in Zigarrenrauch schwadronierend jedem Jungspund der reinkommt erstmal eine warme Begrüßung aus Verachtung und Spott entgegenwirft um sich dann in gemeinsamen Gelächter wieder mal zu bestätigen, ach wie toll es doch früher war und wie verkommen die Jugend heutzutage.

Ob ich in einem solchen Dunstkreis Lust habe, meinen Enthusiasmus zu teilen und glaube, konstruktiven Input zu bekommen oder vielmehr im stillen Kämmerlein mein Ding mache und mich von einer solch toxischen Umgebung fernhalte mag sich jeder selbst überlegen.

Vielleicht gibt das ja dem ein oder anderen zu denken, wie es um die OSR-Welle bestellt ist und warum die DIY-Mentalität "zurückgeht" (sofern das überhaupt stimmt). Aber wenn Engagement durch eine auf außen abschreckend wirkende Mentalität zurückdrängt wird bleibt irgendwann von der Welle nicht viel als reines Meta-Gebashe.
Und Mittelfinger.

Meine 5 Cent.

Geht mir in weiten Teilen genauso  :d
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 10:26
irgendwie scheint bei manchen Leuten der Blutdruck immer gleich auf 200 hoch zu gehen, obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gibt ...

Auch scheinen einige Leute sich zu Opfern zu degradieren/zählen obwohl das auch unbegründet ist ...

Nur weil jemand sagt, ich erwarte von einem Diskussionpartner, dass er sich mit den für ihn relevanten Quellen auseinandersetzt, um das Thema substantiell zu diskutieren, braucht man nicht gleich beleidigt sein.

Entweder man schaut sich die Sachen dann an und diskutiert oder man ignoriert sie und diskutiert hat eben nicht mit ihm.

Ist ja jedem selbst überlassen. Nur dann zu erwarten die Sachen nicht anzuschauen und trotzdem ernstgenommen zu werden, ist auch ein bisschen lächerlich.



Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 10:33
Zitat
Ist ja jedem selbst überlassen. Nur dann zu erwarten die Sachen nicht anzuschauen und trotzdem ernstgenommen zu werden, ist auch ein bisschen lächerlich.
Nur, dass er verlangt, dass man die alten Sachen genauso sehen muss wie er.

Abgesehen davon, dass ja noch nicht mal Einigkeit herrscht, was so zu Old School gehört. Wenn ich mir seinen Blog-Artikel aus dem letzten Jahr anschaue, in dem sogar 3.X quasi als Old School ("Dungeoneering") bezeichnet wird oder die Blog-Forums-Sammlung von Spielen, die PESA abgesegnet sind, in der erst auf Widerspruch von Ghoul Pathfinder verschwunden ist, bin ich mir nicht sicher, ob man hier überhaupt über die selben Sachen redet.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Swafnir am 16.08.2018 | 10:34
irgendwie scheint bei manchen Leuten der Blutdruck immer gleich auf 200 hoch zu gehen, obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gibt ...

Auch scheinen einige Leute sich zu Opfern zu degradieren/zählen obwohl das auch unbegründet ist ...

Nur weil jemand sagt, ich erwarte von einem Diskussionpartner, dass er sich mit den für ihn relevanten Quellen auseinandersetzt, um das Thema substantiell zu diskutieren, braucht man nicht gleich beleidigt sein.

Entweder man schaut sich die Sachen dann an und diskutiert oder man ignoriert sie und diskutiert hat eben nicht mit ihm.

Ist ja jedem selbst überlassen. Nur dann zu erwarten die Sachen nicht anzuschauen und trotzdem ernstgenommen zu werden, ist auch ein bisschen lächerlich.

Der Ton macht die Musik. Man kann sowas auffordernd und unterstützend machen oder despektierlich von oben herab. Leider kommt letzteres immer sehr schnell wieder an die Oberfläche.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 10:44
Nur, dass er verlangt, dass man die alten Sachen genauso sehen muss wie er.

Abgesehen davon, dass ja noch nicht mal Einigkeit herrscht, was so zu Old School gehört. Wenn ich mir seinen Blog-Artikel aus dem letzten Jahr anschaue, in dem sogar 3.X quasi als Old School ("Dungeoneering") bezeichnet wird oder die Blog-Forums-Sammlung von Spielen, die PESA abgesegnet sind, in der erst auf Widerspruch von Ghoul Pathfinder verschwunden ist, bin ich mir nicht sicher, ob man hier überhaupt über die selben Sachen redet.

PF wäre wohl PESA-genehm, wenn man dieses Adventure-Path-Gedöns nicht hätte ... nur meine Interpretation. Und PESA-genehm != OSR ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 16.08.2018 | 10:45
Ist ja jedem selbst überlassen. Nur dann zu erwarten die Sachen nicht anzuschauen und trotzdem ernstgenommen zu werden, ist auch ein bisschen lächerlich.

Was Swafnir sagt zum Thema Ton und Musik.

Und vor allem: Setti (und ich glaube auch Du) geht aber anscheinend einfach davon aus, dass seine Gesprächspartner (so hat er zum Beispiel in Bezug auf die "Otherlander", zu denen ich mich zählen muss, gemeint, sie hätten von Tuten und Blasen keine Ahnung), sich die alten Sachen nicht angeschaut haben, und er nimmt sie quasi vorauseilend nicht ernst. Hier rennen wahnsinnig viele Leute rum, die die alten Sachen kennen, aber sie vielleicht anders bewerten oder nicht so sehr pflegen (ich habe zum Beispiel einfach mehr Spaß an DCC als an D&D), aber es kommt trotzdem ständig das Baseball-Argument: euch kann man nicht ernstnehmen. Hier werden alle, die nicht aktiv jeden Mittwoch und Samstag mit dem richtigen Regelsatz in das Tomb of Horror steigen, von vornherein disqualifiziert. Sehr seltsam finde ich das. Und ich glaube immer noch nicht, dass man den alten Kram SO GRÜNDLICH kennen muss, um bei dem Phänomen OSR halbwegs durchzublicken.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 16.08.2018 | 10:58
Ich habe ein Verständnisproblem hinsichtlich der Frage, was an OSR-Spielen "hipp" oder "geil" sein soll.

Wie gesagt, ich spiele das nun schon eine ganze Weile und war in den 90er davon gar nicht mehr so begeistert - da habe ich fast ausschließlich HERO gespielt.

Das Selberbauen von Charakteren nach meiner eigenen Vorstellung war das A und O (und alle anderen Buschstaben inkl. Umlaute), das Ausbalancieren, die Spielweise (sehr taktisch) - super!

Die World of Darkness war mir zu poserhaft (zu viel Gerummel - und Verschwörungen am Spieltisch und Gegneinander spielen ist nicht so mein Ding), Shadowrun zu "pubertär" (Streetsamurai-Troll mit dicker Kanone - toll ...) und irgendwie zu "unstimmig" (Magie und Cyber - ach nö). Trotzdem habe ich das z.T. gespielt (Vampire eher nicht - bei Werewolf war man immerhin gut und könnte was kaputthauen!).

Um 2000 herum ging es dann über D&D 3.0 et al wieder zurück zu alten Heimat.

Warum? Nicht, weil das "hipp" war, sondern weil es wieder Spaß machte und ich die Schnauze voll hatte von der Bauerei und dem Schachgeschiebe in Kämpfen bei HERO! Ich will nicht von 4-5 Stunden 1 bis 2 Stunden damit verbringen, einen müden Kampf auszuspielen, damit am Ende die Orks dann doch tot sind!
Und ich will nicht ständig emien SC optimieren und umbauen (bei HERO, gerade Champions, ein nicht zu unterschätzender Reiz) oder stundenlang NSC erschaffen. Da habe ich keine Zeit und keine Lust mehr zu.

Außerdem machen mir Dungeons wieder Spaß - aber nur, wenn Gold auch EP gibt.
Bei D&D 3.5 et al ist das nicht der Fall und da macht mir das Plündern keinen Spaß, weil man ab einer bestimmten Summe Goldes keinen Bedarf an Reichtümern mehr hat.
Aber eine Truhe mit 50, 100, 1000 EP, ein Hort mit 55.000 EP - DAS MACHT DAS HERZ SPRINGEN!

Außerdem sind OSR-Spiele schnell, einfach zu spielen und vorzubereiten und die Mechaniken sind bekannt (mir und den Meinen jedenfalls). Die alten Regeln sind z.T. bekloppt, und deshalb finde ich es auch dämlich, wenn wie z.B. bei LL Regeln übernommen werden, die total bescheuert waren im Original, aber die ändert man mal lieber nicht, weil dann ist das ja nocht mehr "original" (bescheuert).

Beispiel: Verfolgungsregeln. Da kann man jemanden besser ind er Wildnis verfolgen, wenn die Verfolgergruppe "weniger" Leute hat. Man stelle sich das vor: Die Verbrecherbande flieht in den Wald, die Polizei schickt dann aber keine Hunderschaften, sondern einen Polizeianwärter, denn die Hunderschaft behindert sich ja nur beim Aufspüren ...

So was lässt man weg. Das ist Müll. Alles, was erwiesernermaßen Quatsch ist oder keinen Spaß macht oder den eigenen Spielstil nicht unterstützt, kommt weg oder wird geändert. OSR-Spiele halten das aus, das sind einfache Maschinen.

Inzwischen kann man auch andere Genre damit gut bespielen - gibt ja von Superhelden (MEH!) bis zu Cthulhu (HE!) und WW2 (HEJOHE!) unterschiedliche Umsetzungen, die gefallen können.

Aber ich spiele so etwas doch nicht, damit ich in der In-Gruppe "hipp" bin! Was soll den daran "hipp" sein?

Verstehe ich nicht.

Im übrigen halte ich es wie der "Dungeon Bastard":
Hat das Spiel Dungeons?
Hat das Spiel Drachen?
Dann will ich es spielen!


Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 11:01
Eben, das Baseball-Argument:
Wer meint, man könne nicht, wenn man denn bei Baseball mitreden will,  mit "Die Indianer von Cleveland" beginnen, um dann zu Shohei Ohtani und Mike Trout zu kommen und um sich dann zu Babe Ruth und Black Sox vorzuarbeiten, der sollte mal überlegen, ob er noch auf einem Ross oder schon auf einem Elfenbeinturm sitzt.

Edit:
Muss meine Cubs-Cap einpacken. Bin ja auf dem Sprung.  ~;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 16.08.2018 | 11:10
Kann kurz jemand PESA erklären?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 11:12
Kann kurz jemand PESA erklären?
Such nach Settembrini oder Ghoul. Ich glaube Ghoul hat es in seiner Signatur. Freiheitskämpfer für "Gutes Rollenspiel"™.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 16.08.2018 | 11:14
Danke für die Aufklärung. Also ARS-Umfeld, da bin ich nicht zuzurechnen.

Kein PESA-Badge für Tarin.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Sashael am 16.08.2018 | 11:24
Such nach Settembrini oder Ghoul. Ich glaube Ghoul hat es in seiner Signatur. Freiheitskämpfer für "Gutes Rollenspiel"™.  ;)
Wie man eine gute Idee durch Verwendung von falscher Sprache zu etwas macht, von dem ich mich Würgen abwende.  ::)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 11:25
Wie man eine gute Idee durch Verwendung von falscher Sprache zu etwas macht, von dem ich mich Würgen abwende.  ::)
Meinst Du jetzt mich?  :o
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2018 | 11:26
@Korknadel
ich glaube Settembrini meint, dass man einfach mal die alten Sachen spielen soll. Damit kann man dann auch das OSR-Phänomen "besser" verstehen und eben substantieller mitreden kann.

Ich glaube, Settembrini meint durchaus, dass man gefälligst den DMG lesen soll und dann wiederkommen - so hat er es mir zumindest vorgeschlagen ...
Wie gesagt habe ich da auf einer gewissen Ebene auch Verständnis für. Andererseits erwarte ich, beispielsweise auch auf Basis des Old School Primers und der Settings und Spiele aus der OSR, die ich so kenne und ausprobiert habe, ein bisschen mitreden zu dürfen - über die OSR, versteht sich, nicht über anno dazumal. (Exkurs: Genau das ist ja eigentlich auch der Sinn und Zweck eines "Primers", dass er es Nicht-Kennern der Materie ermöglicht, auf einem Einsteigerniveau mitzureden. Es müssen ja durchaus nicht alle Beteiligten gleich tief in der Materie stecken, damit es zu einem fruchtbaren Austauch kommt). Das Gebot zu schweigen, bis man sowohl in Sachen Belesenheit als auch in Spielpraxis die Originale nachvollzogen hat, erschließt sich mir nicht, und tatsächlich wäre der Versuch, als bereits anderweitig geprägter Rollenspieler noch mal "von Null zu kommen", auch naiv bis verlogen. Ich kann OSR-Texte und Originaltexte immer nur in Bezug auf das einordnen, was ich bereits an Rollenspielen kenne. Und an dem Versuch, genau das zu machen, ist, soweit ich das erkennen kann, auch nichts Falsches. Dass ich damit dann nicht die "wahre" Old School in Theorie und Praxis nachvollziehe und nachlebe, ist mir doch auch klar. Die Frage ist: Warum sollte ich das? Was ist falsch daran, über die in Finchs Primer vorgestellte Spielweise zu philosophieren und sie in Bezug zu der eigenen zu setzen, ohne, dass man über eine umfassende Bildung in Sachen Old School Spiele verfügt? Muss dann wirklich immer jemand kommen und sagen: "Bitte halt die Klappe und mach sie erst wieder auf, wenn du dir exakt den Erfahrungsschatz angespielt hast, auf dem ICH und meine Kameraden ihre Einschätzungen gründen?"

Das blicke ich tatsächlich nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 16.08.2018 | 12:00
Die OSR ist alles andere als einheitlich.  Neben 1st und 2nd Wave spielen gibts dann Kram, der irgendwo davon beeinflusst ist, aber mit so vielen Dingen bricht, dass ich es beim besten Willen nicht mehr OSR nennen kann (Dungeon World zB und auch BTW halte ich schon für schwierig).

Dem muss man aber nicht folgen, ebensowenig dem, was Settembrini propagiert. Ein Subforum zu einem populären Spielstil sollte ein paar unterschiedliche Positionen vertragen können.

Cheerio
Tarin, erklärter Kuschelforumist
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Greifenklaue am 16.08.2018 | 12:06
Wobei man zum Primer sagen muss, dass es eben Matthew Finchers Art ist OSR zu spielen.

{Will sagen: es ist nur eine Sicht, Teile davon lösen bei mir heftigen Widerspruch aus. Auch wenn ich sichr kein reiner OSRler bin.}
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Sashael am 16.08.2018 | 12:14
Meinst Du jetzt mich?  :o
Nein!
Das in meinen Augen arrogante Geschwafel auf der PESA-Seite.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 16.08.2018 | 12:22
Die OSR ist alles andere als einheitlich.  Neben 1st und 2nd Wave spielen gibts dann Kram, der irgendwo davon beeinflusst ist, aber mit so vielen Dingen bricht, dass ich es beim besten Willen nicht mehr OSR nennen kann (Dungeon World zB und auch BTW halte ich schon für schwierig).

Dungeon World ist sicher nicht zur eigentlichen OSR zu zählen, aber es zeigt eben genau wie Torchbearer, Kaiser Retro und andere vergleichbare Sachen, dass das Bedürfnis, die Themen, Welten, Abenteuer von "damals" neu auszugraben, wieder weiter verbreitet und akzeptiert, ja sogar vom Markt genutzt und bedient wird. In diesem Sinne sehe ich darin eben die "Strahlkraft" der OSR. Weil es plötzlich wieder in ist, kleine, weirde Dungeon-Abenteuer mit fragwürdigen Illus zu bespielen, kamen Leute überhaupt auf die Idee, diese Art von Spiel mit pbtA nachzubauen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 16.08.2018 | 12:26
Unbestritten.

Mir fehlt halt zuviel, was ich als typisch OSR erachten würde, aber ermöglichst wurde DW sicherlich dadurch.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 16.08.2018 | 14:06
OT, aber für mich wichtig (also müßt Ihr da jetzt durch): CK hat dankenswerterweise den Dialog mit mir gesucht und tl;dr ist, dass ich es bedauere, zur Eskalation beigetragen zu haben und ich es nett von ihm finde, dass er auf mich zugegangen ist. :)

So, nu aba weiter im Text!  :D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ghoul am 16.08.2018 | 15:46
Abgesehen davon, dass ja noch nicht mal Einigkeit herrscht, was so zu Old School gehört. Wenn ich mir seinen Blog-Artikel aus dem letzten Jahr anschaue, in dem sogar 3.X quasi als Old School ("Dungeoneering") bezeichnet wird oder die Blog-Forums-Sammlung von Spielen, die PESA abgesegnet sind, in der erst auf Widerspruch von Ghoul Pathfinder verschwunden ist, bin ich mir nicht sicher, ob man hier überhaupt über die selben Sachen redet.
Die Liste, auf die Du Dich beziehst, hat nichts mit OSR zu tun, sie ist viel allgemeiner. Es geht vor allem darum, ob Regelwerke Schummel-Erzählspiel unterstützen oder nicht. Ist also völlig off-topic - wie so vieles in diesem Thread.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 15:57
Die Liste, auf die Du Dich beziehst, hat nichts mit OSR zu tun, sie ist viel allgemeiner. Es geht vor allem darum, ob Regelwerke Schummel-Erzählspiel unterstützen oder nicht. Ist also völlig off-topic - wie so vieles in diesem Thread.
Es geht um die Gemengelage, wie sie sich dem Außenstehenden (in dem Fall: mir :)) darstellt. Und alleine der Ausdruck "Schummel-Erzählspiel"; 3.5 ist genehm, Pathfinder aber nicht? Habt ihr euch die Regeln eigentlich mal angeguckt oder ist das wieder pauschales Rumgebashe, weil es zufällig die AP hat? Hint: Die ersten waren für 3.5...also bitte auch runter von der Liste und damit bitte nie wieder behaupten, 3.X wäre in der Tradition der OSR. Konsequenz muss schon sein. ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.08.2018 | 16:20
Die Diskussion erinnert mich ein bißchen an die fünf Blinden,  die den Schwanz,  ein Bein,  einen Stosszahn,  ein Ohr und den Ruessel zu packen bekommen und sich hinterher darüber streiten,  wie ein Elefant denn nun aussieht.

Spielt! Und wenn ihr schon nicht sehen könnt, dann tastet euch vorran, um Euer Bild zu verbessern!

Im übrigen denke ich, dass das Übel schon mit Dragonlance in der 1e seinen Anfang nahm, und dass man das alles nicht diskutieren kann,  ohne Lorraine Williams,  Weis und Hickman,  Greenwood und Grubb, Cook und Mearls, und den Kulturkampf in den USA mit zu berücksichtigen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Eisenmeile am 16.08.2018 | 17:21
Nun, das mit der Blindheit mag vielleicht stimmen.

Aber wenigstens versucht die Mehrzahl der Leute hier sich vorzutasten und mehr vom Elefanten zu erkennen (obwohl du und Seitenbinni hartnäckig alle Glühbirnen zerschlagen und uns im Dunkeln stehen lassen). Und die Erwartung an ein Spiel beeinflusst ja auch leidlich die Art und Weise, wie es gespielt wird - insofern ist es verständlich, zu versuchen sich vorher ein Bild zu machen, um keinen verzerrten Eindruck zu bekommen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 17:50
Und vor allem: Setti (und ich glaube auch Du) geht aber anscheinend einfach davon aus, dass seine Gesprächspartner (so hat er zum Beispiel in Bezug auf die "Otherlander", zu denen ich mich zählen muss, gemeint, sie hätten von Tuten und Blasen keine Ahnung), sich die alten Sachen nicht angeschaut haben, und er nimmt sie quasi vorauseilend nicht ernst.

Irgendwie fühle ich mich als ob ich das gleiche immer wieder erzähle. Aber evtl. muss ich es anders formulieren, damit es die Leute hier nicht in den falschen Hals bekommen oder schon krampfgeschüttelt nach den Blutdrucktabletten greifen.

Es mag an meiner beruflichen wie auch früheren wissenschaftlichen Tätigkeit liegen, aber wenn ich über ein Thema mit jemanden fachlich tief diskutiere, erwarte ich entweder, dass er sich ähnlich tief in das relevante Thema eingearbeitet hat oder zumindest offen dafür ist sich die relevante Literatur anzuschauen.

Und das OSR-Phänomen kann man eigentlich nur vollständig verstehen, wenn man sich mit dem oD&D/AD&D1 auseinandergesetzt hat.

Es kann (muss nicht) passieren, dass ich deine Beiträge zum Thema OSR nicht ernstnehme, weil dein Beitrag u. U. absurd wirkt, da relevante Literatur nicht berücksichtigt ist.

Wenn man sich dem verweigert heißt es nicht:
- dass du ein schlechter Mensch bist
- dass ich dich für einen Trottel halte
- dass du ein schlechter Rollenspieler oder Spielleiter bist

Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn wir unterschiedliche Meinungen haben. Deswegen bist du kein schlechter Mensch ... ich hab eben nur eine andere Meinung ...

Warum sich manche Leute von andersartigen Meinungen, dann immer gleich angegriffen fühlen, werde ich nie verstehen ...

======
Ohne jetzt hier Leuten zu nahe treten zu wollen, aber jetzt irgendwelche Posts und irgendwelche Listen aus anderen Foren anführen, die mal mit OSR gar nix zu tun haben, ist schon etwas lächerlich.

Bei besagter Liste geht es um kompetetives Rollenspiel (oder ARS). Da steht übrigens auch Warhammer drauf ... also dass die Liste thematisch anders gelagert hätte man sich spätestens da denken können ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.08.2018 | 17:51
Nun, das mit der Blindheit mag vielleicht stimmen.

Aber wenigstens versucht die Mehrzahl der Leute hier sich vorzutasten und mehr vom Elefanten zu erkennen (obwohl du und Seitenbinni hartnäckig alle Glühbirnen zerschlagen und uns im Dunkeln stehen lassen). Und die Erwartung an ein Spiel beeinflusst ja auch leidlich die Art und Weise, wie es gespielt wird - insofern ist es verständlich, zu versuchen sich vorher ein Bild zu machen, um keinen verzerrten Eindruck zu bekommen.
Oh,  eine Sockenpuppe! Zwei Beiträge und gleich wird man getrollt. Das ist mein erster Beitrag in diesem Faden gewesen,  also  kann man von Birnen austreten nicht sprechen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 16.08.2018 | 18:02
Oh,  eine Sockenpuppe! Zwei Beiträge und gleich wird man getrollt. Das ist mein erster Beitrag in diesem Faden gewesen,  also  kann man von Birnen austreten nicht sprechen.
Und so sieht dann Dein Annäherungsversuch aus, "der anderen Seite" Deine Sicht der Dinge begreiflich zu machen?
Glaubst Du wirklich dass nach so einem Spruch Dein Gegenüber etwas von Dir lernen kann?

Wenn ja: Wie würdest Du reagieren, wenn der Andere Dich als Sockenpuppe und Troll bezeichnen würde? Richtig. Ablehnung und Lagerbildung.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.08.2018 | 18:21
Es mag an meiner beruflichen wie auch früheren wissenschaftlichen Tätigkeit liegen, aber wenn ich über ein Thema mit jemanden fachlich tief diskutiere, erwarte ich entweder, dass er sich ähnlich tief in das relevante Thema eingearbeitet hat oder zumindest offen dafür ist sich die relevante Literatur anzuschauen.

Das hatten wir ja in der Forge-Zeit genauso, dass Leute mitreden wollten, die keine Ahnung hatten, aus unserer Sicht. Was ich dann ja typischerweise gemacht habe, war, ich habe mich bemüht, es ihnen zu erklären oder ihnen zumindest sinnvolle Hinweise zu geben. Was ich eher nicht gemacht habe, war, mit ihnen seitenlang darüber zu diskutieren, dass sie keine Ahnung haben und mal die Klappe halten sollen. (Ok einige andere haben sich gelegentlich so geäußert und manchmal hat es schon genervt, gebe ich gerne zu. Wobei das auch oft durcheinander ging mit denen, die informiert waren aber trotzdem zu anderen Schlussfolgerungen gelangten, und den Nachplapper-Fanboys, und denen mit anderen Spielvorlieben innerhalb der Bewegung, was mir hier im Thread auch etwas durcheinander zu gehen scheint. Man kann ja AD&D 1E für die beste D&D-Iteration halten und davon genervt sein, dass die Leute BtW oder LotFP oder DCC spielen und sich das Original nicht anschauen. Dann sollte man aber nicht behaupten, man könne Gönnen, kann man nämlich anscheinend, jedenfalls in dem Zusammenhang, nicht.)

Es wäre ja ohne weiteres möglich gewesen, einfach auf den OP zu antworten, der ja, und das ist eigentlich ein starkes Stück, von einem aus dem PESA-Umfeld stammt. Es wäre auch ohne weiteres möglich gewesen, auf einen der versöhnlichen, mehr als auf halbem Wege entgegen kommenden Beiträge hier im Thread in gleicher Weise zu reagieren. Ich verstehe an der Stelle den Beissreflex nicht ganz. Muss wohl so ein Realness-Ding sein. So wie, einen Studenten-Rapper zu dissen, weil er nicht real ist, obwohl er das von sich ja gar nie behauptet hat. Und ich so: hä?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 16.08.2018 | 18:28
Und so sieht dann Dein Annäherungsversuch aus, "der anderen Seite" Deine Sicht der Dinge begreiflich zu machen?
Glaubst Du wirklich dass nach so einem Spruch Dein Gegenüber etwas von Dir lernen kann?

Wenn ja: Wie würdest Du reagieren, wenn der Andere Dich als Sockenpuppe und Troll bezeichnen würde? Richtig. Ablehnung und Lagerbildung.
Verzeih mir,  aber wenn andere sich darauf berufen können,  dass sie in ihrem Safespace getriggert werden, dann darf ich das auch. Zudem darf ich dich bitten, zuzugestehen,  dass wir beide wohl sehr genau wissen,  was Anzeichen für Sockenpuppentrolle sind und das zumindest zwei Anzeichen hier erfüllt sind.
Oh, natürlich könnte ich jetzt Gute Miene zum bösen Spiel machen. Ich habe dann kurz überlegt,  ob ich ihn einfach mal melde.
Aber dann wäre die Reaktion der Moderation auch nicht öffentlich gewesen. So kann jetzt jeder sehen,  welche Formen der Aggression erlaubt sind und welche nicht.
Ansonsten habe ich gesagt,  was ich sagen wollte,  und bin aus dem Faden raus. Er ist in meinen Augen toxisch geworden,  und ich habe mir eigentlich vorgenommen,  mich nicht mehr in Bereiche einzumischen,  wo es in meinen Augen nur um Forendominanz geht,  als eigenständiges Hobby,  anstatt um Rollenspiel. Vergeudete Lebenszeit.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 18:28
Zitat
Ohne jetzt hier Leuten zu nahe treten zu wollen, aber jetzt irgendwelche Posts und irgendwelche Listen aus anderen Foren anführen, die mal mit OSR gar nix zu tun haben, ist schon etwas lächerlich.
Du trittst mir nicht zu nahe, musst halt mit dem Echo leben können. ;)

"Lächerlich" ist in meinen Augen, dass hier im Ansatz eine gute Idee ("Hey, Rollenspiel dieser Art ist cool...try it!") mit einer ablehnenden Arroganz gegenüber jedweder anderen Meinung zunichte gemacht wird. Was will PESA nochmal genau? Settembrini ist PESA (nicht alleine, ist klar), Settembrini ist aber hier auch der OSR-Grognard, der allen, die auch nur ansatzweise Interesse überhaupt an OSR haben mit einer Verachtung ins Gesicht spuckt, dass (Pun intended) einem nur die Spucke wegbleiben kann. Und nur zum Verständnis: Settembrini schreibt in seinem Blog (Sept. 2017 meine ich), dass es quasi nie eine Abwesenheit der OSR gab, außer in den Jahren von AD&D 2E. Seit 3.0 ist aber alles wieder gut. Nur um den Zusammenhang zu Pathfinder und der Liste herzustellen.

PESA, ARS...was wollt ihr eigentlich? Pöbeln oder Werbung für das Rollenspiel?

Der Fairness halber, da er nicht antworten kann: Falls Bedarf besteht, kannst Du, Settembrini, mich gerne anschreiben. rhylthar[at]gmx.de
Kann allerdings erst Montag antworten, bin gerade bis Sonntagabend unterwegs.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Eisenmeile am 16.08.2018 | 18:35
@Der Oger: Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten und dich ganz sicher nicht in einen Topf mit dem Nutzer mit dem schwierigen Forennamen werfen. Tut mir leid (bin wohl noch etwas verdattert wegen des JetlBusags und des (gefühlt) etwas rauheren Umgangstons hier).
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 18:37
@Lord Verminaard
ich mag ja nicht in Abrede stellen, dass einige Beiträge jetzt nicht so wahnsinnig viel Inhalt hatten. Aber es wurden Erläuterungen und substanziierte Beiträge später erstellt z. B. #75, #79 etc.

Und wenn ich Korknadel richtig verstanden habe, will er sich die Sachen gar nicht anschauen bzw. diese proaktiv ignorieren. Ist ja auch ok, aber naja es kann - wie gesagt nicht muss - sein, dass ein entsprechender Beiträg dann nicht wirklich ernstgenommen wird. Wie ich auch schön erläutert, bezieht sich das auch nicht auf die Person ...

Aber du hast natürlich recht, dass es mittlerweile mehr um persönliche Befindlichkeiten geht ... als um substantielle Beiträge ... insofern bin ich jetzt raus.

Nur noch kurz zum Thema:
nein OSR ist nicht vorbei, verlagert sich vielleicht, zerfällt in mehr Spiellinien, Produkte, Projekte und mehr DIY ...

Add
@Rhylthar
ich kann es an sich verstehen, dass die Art wie es kommuniziert wird, einige vor den Kopf stößt. Aber beim Thema ARS gibt es viele Aspekte denen ich zustimme (ich würde es halt etwas diplomatischer verpacken). Heißt nicht, dass ich nicht auch andere spiele oder leite und die mir auch Spass machen.

Und meine D&D-Version wird wohl immer die Ad&d 2nd bleiben ;) damit bin ich wohl weder oD&D noch OSR :P
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: 6 am 16.08.2018 | 18:46
Verzeih mir,  aber wenn andere sich darauf berufen können,  dass sie in ihrem Safespace getriggert werden, dann darf ich das auch.
Sorry. Nein. Safespace getriggert heisst nicht beleidigen. Und wenn es das heisst, dann gibt es da logischerweise klare Richtlinien hier im Forum.
Zitat
Zudem darf ich dich bitten, zuzugestehen,  dass wir beide wohl sehr genau wissen,  was Anzeichen für Sockenpuppentrolle sind und das zumindest zwei Anzeichen hier erfüllt sind.
Nein. Auch das weiss ich nicht. Aus seiner Antwort direkt eine Sockenpuppe zu kreieren ist genau die Art, wie Du keine Diskussion mit den Gegenüber hinbekommst.
Zitat

Oh, natürlich könnte ich jetzt Gute Miene zum bösen Spiel machen. Ich habe dann kurz überlegt,  ob ich ihn einfach mal melde.
Aber dann wäre die Reaktion der Moderation auch nicht öffentlich gewesen. So kann jetzt jeder sehen,  welche Formen der Aggression erlaubt sind und welche nicht.
Du meinst: "Es sollen alle sehen, dass die Gegenseite uns angreift und versucht uns fertig zu machen. DIE sind die Bösen."
Soso.
Merkste selber, ne?
Zitat
Ansonsten habe ich gesagt,  was ich sagen wollte,  und bin aus dem Faden raus. Er ist in meinen Augen toxisch geworden,  und ich habe mir eigentlich vorgenommen,  mich nicht mehr in Bereiche einzumischen,  wo es in meinen Augen nur um Forendominanz geht,  als eigenständiges Hobby,  anstatt um Rollenspiel. Vergeudete Lebenszeit.
Na denn.

Meine Ansicht, bro, ob Religion, ob Tradition zusammen in 'nem Land zu wohn'n, ist schwer, aber ihr macht das schon
Eko Fresh, Aber
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Swafnir am 16.08.2018 | 18:49
Ich muss sagen, dass die ganze Old School Welle ohne System Matters völlig an mir vorbeigegangen wäre. Mich hat Beyond The Wall sehr begeistert und ich hab es auch einige Monate geleitet und nutze es gerne um Neueinsteiger und Jugendliche damit zum Rollenspiel zu bringen. Lustigerweise hatte ich vorher schon Labyrinth Lord im Schrank stehen, weil Moritz mal auf unserer Con war. Das hat mir auch gefallen, aber Beyond The Wall hat mich damals echt angefixt. Und seitdem stehe ich den alten Sachen sehr neugierig und positiv gegenüber.

Und wenn dann demnächst auch noch Swords&Wizardry und Dungeon Crawl Classics rauskommen, sehe ich nicht dass die Old School Welle vorbei ist.  Da im Threadtitel ja die Rede von Old School Welle ist, würde ich es sogar noch weitergreifen und Dungeonslayers dazuzählen. Einfach weil es sich selbst als "altmodisches Rollenspiel" definiert.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 16.08.2018 | 18:53
Zitat
ich kann es an sich verstehen, dass die Art wie es kommuniziert wird, einige vor den Kopf stößt. Aber beim Thema ARS gibt es viele Aspekte denen ich zustimme (ich würde es halt etwas diplomatischer verpacken). Heißt nicht, dass ich nicht auch andere spiele oder leite und die mir auch Spass machen.
Das ist mein Problem. Ich mag nämlich auch so einiges davon (shocking, ich weiss ;) ), nur würde ich bei der Art der Kommunikation am liebsten manchmal die Fliegenklatsche rausholen und sie nutzen.

Deshalb war meine Frage gar nicht unernst gemeint: Was will PESA? Mehr Leute zu ARS und damit auch OSR holen oder sich als geschlossene Gruppe positionieren, die alles andere lächerlich machen will?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 18:56
... es gibt ja gelegentlich so PESA-Treffen  >;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: YY am 16.08.2018 | 19:02
Am Arsch der Welt  ~;D
(jedenfalls für Rhylthar)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Sashael am 16.08.2018 | 19:06
Am ARSch der Welt  ~;D
(jedenfalls für Rhylthar)
Fixed it.  ~;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2018 | 19:26

Es mag an meiner beruflichen wie auch früheren wissenschaftlichen Tätigkeit liegen, aber wenn ich über ein Thema mit jemanden fachlich tief diskutiere, erwarte ich entweder, dass er sich ähnlich tief in das relevante Thema eingearbeitet hat oder zumindest offen dafür ist sich die relevante Literatur anzuschauen.

Erstens wird hier nicht "fachlich" über die Inhalte von Old-School-Spielen diskutiert (siehe threadtitel, und siehe auch den Umstand, dass das hier ein Internetforum ist und keine wissenschaftliche Konferenz).

Zweitens: Selbst wenn sind zentral für die Ethik eines wissenschaftlichen Diskurses erst einmal: Die Formulierung des Erkenntnissinteresses, das Abstecken des Bezugsrahmens und die Reflektion auf das eigene Bias. Zum Bezugsrahmen gehört zwar ggf. auch die Festlegung kanonischer Texte, die ist aber (idealerweise) Verhandlungssache und wird zumindest in der Theorie nicht von selbsternannten Autoritäten vorgeschrieben (in der Praxis mag das anders sein). Es erschließt sich eben nicht, dass zur Beurteilung der Frage, wie es um die Old-School-Welle bestellt ist (die eben in erster Linie aus Renaissance-Titeln und nicht aus unveränderten Neuauflagen der Originale besteht), eine tiefe Kenntnis ganz bestimmter "Original-"Texte und -Praktiken vorauszusetzten ist. Viel eher sollte eine Kenntnis und ein Wissen um aktuelle Texte und Praktiken, die sich der Old School Renaissance zuordnen, vorausgesetzt werden.

Kurz gesagt: Weder du noch Settembrini bestimmen hier die Regeln des Diskurses. Und wenn es um die genannten zentralen Tugenden des wissenschaftlichen Dialogs (Benennung von Erkenntnisinteresse, Bezugshorizont und Bias) geht, dann steht Korknadel derzeit in diesem Thread glaube ich ein gutes Stück besser da als du; du nervst dagegen nur durch autoritäres Rumgeseufze ("wie oft muss man es denn sagen, damit es ankommt"); ganz klassische Strategie zur Entwertung eines Gegenübers der längst auf deine Argumente eingegangen ist. Aber auch, wenn du etwas fünfmal wiederholst und dich beschwerst, dass die anderen es nicht kapieren, wird es dadurch nicht unbedingt wahr oder auch nur überzeugend.

Und dann kommen noch so Sachen, bei denen ich mich echt frage, ob du korknadels Beiträge überhaupt gelesen hast oder ob du böswillig missverstehst:

Zitat
Und wenn ich Korknadel richtig verstanden habe, will er sich die Sachen gar nicht anschauen bzw. diese proaktiv ignorieren. Ist ja auch ok, aber naja es kann - wie gesagt nicht muss - sein, dass ein entsprechender Beiträg dann nicht wirklich ernstgenommen wird. Wie ich auch schön erläutert, bezieht sich das auch nicht auf die Person ...

Wozu ich nur Korknadel zitieren kann:

Zitat
Hier rennen wahnsinnig viele Leute rum, die die alten Sachen kennen, aber sie vielleicht anders bewerten oder nicht so sehr pflegen (ich habe zum Beispiel einfach mehr Spaß an DCC als an D&D), aber es kommt trotzdem ständig das Baseball-Argument: euch kann man nicht ernstnehmen. Hier werden alle, die nicht aktiv jeden Mittwoch und Samstag mit dem richtigen Regelsatz in das Tomb of Horror steigen, von vornherein disqualifiziert.

So, und jetzt lasse ich den Blutdruck wieder langsam runtergehen. Aber wenn mir jemand mit "Wissenschaftlichkeit" kommt und "autoritäres Gehabe" meint, dann rege ich mich - wie ich finde - zu recht auf. Das ist nämlich tatsächlich ein wichtiges Thema, im Gegensatzu zu der Frage, ob BECMI jetzt restriktiv ist und Holmes permissiv oder umgekehrt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 16.08.2018 | 19:34
Ich find‘s zumindest fair, direkt zu sagen, dass man die Diskussionspartner nicht ernst nimmt. Da weiß man dann wenigstens direkt, woran man ist.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Just_Flo am 16.08.2018 | 19:37
Aber auch da kann man auf unterschiedliche Art und Weise tun.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 19:44
Rumpel ganz ruhig ... durchatmen ...

ich denke ich hab es klar genug gesagt, dass wir eh vom Thema weg sind. Auch habe ich wohl mehr als deutlich gesagt, dass es meine Ansicht ist, nicht, dass das für alle gelten muss.

Wenn dir oder anderen meine Meinung bzw. die Beiträge eh egal sind, musst du sie ja nicht ernst nehmen oder kannst sie wahlweise ignorieren. Tu ich umgekehrt ja auch.

Meine Meinung ist, man sollte diese alten D&D Sachen gelesen haben und sich damit zumindest etwas auseindergesetzt haben um über das Phänomen OSR diskutieren zu können. Und die Ursprünge gelesen zu haben um das Phänomen der "Kopien" zu verstehen, ist für mich (meine Meinung) naheliegend.

Ich kann es auch akzeptieren, dass jemand das nicht will, aber wie gesagt entsprechende Beiträge nehme ich dann auch nicht ernst. Deswegen ist die Person - wie in meinem Beitrag erläutert - aber kein schlechter Mensch, doof oder "scheisse". Mein persönliche Einstellung ...

Edit
Rumpel ich versteh auch grad nicht warum du so aggro bist, ich hab hier jetzt weder gepöbelt oder sonst was. Vielmehr hab ich versucht meinen Ansatz zu erläutern. Ich hab jetzt auch nicht mangelnde Ethik unterstellt ... das hast du mir jetzt quasi so in den Mund gelegt. Ich glaube auch nicht, dass wir uns sonst irgendwie gedisst hätten (schreib mir ne PM wenn ich da grad was nicht auf dem Schirm hab ... würde mich tatsächlich interessieren). Und die Beiträge von Korknadel schwanken zwischen zwei extremen ... sich die Sache gar nicht anschauen oder wie in deinem von dir zitierten Text oder sich diese extremistisch Montag, Mittwochs und Freitag reinzuziehen und nix anderes mehr ... auch das hab ich nicht gefordert ...

Sprich - ich raff grad nicht was bei dir jetzt abgeht ... sorry.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 19:45
Ich find‘s zumindest fair, direkt zu sagen, dass man die Diskussionspartner nicht ernst nimmt. Da weiß man dann wenigstens direkt, woran man ist.

Ich nehme die Person zunächst ernst, nur den Beitrag nicht ... das sind meinem Verständnis nach zwei sehr unterschiedliche Dinge. Die Person kenne ich doch gar nicht ... da kann ich mir schwerlich ein begründetes Urteil bilden. Gut wenn ich linkedin, Fratzenbuch, 1000 Forenbeiträge, Blogs studierten habe ... geht das vielleicht ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: First Orko am 16.08.2018 | 19:51
Muss wohl so ein Realness-Ding sein. So wie, einen Studenten-Rapper zu dissen, weil er nicht real ist, obwohl er das von sich ja gar nie behauptet hat. Und ich so: hä?

Und ich so: Setz dich nimm dir Würfel, fühl dich wie zu Haus
Und lass doch mal sehn was du Kannst!
Und schon ging das ganze alte Gejammer los von wegen
Er und und seine Grognard-Kollegen verpassen SLs den letzten Segen!
Und ich so: Auszeit, bleib mal sportlich jetzt!
Ich knabber meine Pizza, leg den SL schirm hin und guckt wie dein Kopf nickt
Züge im Hexfeld auf Zettel ohne Levelcap lassen die Spieler abgehn wie Battlerap
Aber wenns sein muss ergreif ich für dich das Mandat
Während mein Finger durch Indiesysteme und Storygames wandert
Und er dann so wasn da los und wieso?
Ey Meister wie du drehen Würfel um wie seinerzeit Kiesow
So dass man ihre SCs hart massakriert bis auch das letzte Swine kapiert
Hier wird man ohne SchErz wegen falscher Edition schon abserviert!
Und schon ist D&D1 begehrt wie Erstausgabe von Chainmail
Und Sammler aller Länder fragen sich:
Jouons pour de vrai? Ist das sein Ernst?
Bist du Selfmade-Man wie Ernest
Und er so irgendwie so: Gary Gygax!
Und ich so: Ey seine Mutter nannte ihn Ernest und ich nenne ihn so
Und ich bin immer noch verdammt hungrig!
Und der Typ nur so irgendwie:
»Oh welch ein Zufall, das bin ich nämlich auch!«

[Hook]
Und ich so: Kopf hoch, mein Sohn, nimm erst mal 'n Taschentuch!
Spielleiter gehn Auf und Ab wie 'n Flaschenzug
Ein jeder ist seines Glückes Schmied
Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt.
Also Kopf hoch, mein Sohn, nimm erst mal 'n Taschentuch!
Spielleiter gehn' Auf und Ab wie 'n Flaschenzug
Ein jeder ist Schmied seines Glücks
Unser Hobby als Pizza wär 'ne große Doppelt - alles Deluxe


(selbstverständlich auf diesem Beat (https://www.youtube.com/watch?v=HipRgfljK-g))
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 16.08.2018 | 20:11
Wie viel Liebe ich gerade dafür übrig habe <3
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 16.08.2018 | 20:14
Meine Meinung ist, man sollte diese alten D&D Sachen gelesen haben und sich damit zumindest etwas auseindergesetzt haben um über das Phänomen OSR diskutieren zu können. Und die Ursprünge gelesen zu haben um das Phänomen der "Kopien" zu verstehen, ist für mich (meine Meinung) naheliegend.

Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass die Leute, die keine Lust haben, sich mit dem OS-Kram und dem Clash of RPG Cultures etc. auseinander zu setzen, möglicherweise garnicht das Phänomen OSR diskutieren wollen, sondern lediglich die Spiele, die mit OSR gelabelt sind?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Infernal Teddy am 16.08.2018 | 20:19
Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass die Leute, die keine Lust haben, sich mit dem OS-Kram und dem Clash of RPG Cultures etc. auseinander zu setzen, möglicherweise garnicht das Phänomen OSR diskutieren wollen, sondern lediglich die Spiele, die mit OSR gelabelt sind?

Da ist was dran. Ich habe quasi im Übergang von AD&D 1st zu 2nd mit dem Hobby angefangen. Ich habe jede D&D version die seid 1990 erschienen ist mindestens einmal gespielt. Wenn ich der Meinung wäre das der kram so toll wäre würde ich es immer noch spielen. Aber ich finde einfach vieles was in den letzten zehn Jahren aus der retroecke gekommen ist cool.

*Palladium Fantasy festhalt*
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2018 | 20:19

Meine Meinung ist, man sollte diese alten D&D Sachen gelesen haben und sich damit zumindest etwas auseindergesetzt haben um über das Phänomen OSR diskutieren zu können. Und die Ursprünge gelesen zu haben um das Phänomen der "Kopien" zu verstehen, ist für mich (meine Meinung) naheliegend.

Ich kann es auch akzeptieren, dass jemand das nicht will, aber wie gesagt entsprechende Beiträge nehme ich dann auch nicht ernst. Deswegen ist die Person - wie in meinem Beitrag erläutert - aber kein schlechter Mensch, doof oder "scheisse". Mein persönliche Einstellung ...

Das Problem ist eben deine Unterstellung, dass z.B. Korknadel die alten D&D-Sachen nicht gelesen hätte, obwohl er selbst das Gegenteil erklärt und lediglich darauf hinweist, dass er mit DCC halt mehr anfangen kann. Da wird dann aus "der hat eine andere Meinung/Praxis" ein "der hat ja eh keine Ahnung", "der maßt sich was an" usw. ....

Bei mir lasse ich diesen Einwand ja sogar gerne gelten - ich habe ja immer deutlich gemacht, dass ich z.B. LotFP, S&W und auch von Sachen, die wahrscheinlich für viele schon gar nicht mehr dazuzählen (sich aber trotzdem selbst als OSR einordnen) wie Stars Without Number oder DCC oder eben auch "Theorietexte" wie Finchs Primer zur Grundlage nehme, weil das die Sachen sind, die mich reizen. Und wenn ich versuche, mir auf der Grundlage einen Reim auf das zu machen, was da angeboten wird, und ggf. frage "Was soll dieser Blödsinn mit den Bonus-EP für Eigenschaften nach Klasse? Kann man dir irgendwer erklären, für mich sieht das total behämmert aus", dann wünsche ich mir irgendwie doch mehr wohlwollend-erklärende Antworten der Marke "damit sollte ein Anreiz geschaffen werden, die zu den Eigenschaften passende Klasse zu wählen und nicht einfach einen Kämpfer" kommen (habe ich netterweise erhalten), und nicht nur Antworten der Marke: "Dann lies eben mal den DMG" oder sogar "Mann, du gegendertes Weichei warst halt nicht dabei und findest, alle die schlechte Werte erhalten, Trostboni bekommen müssen, wir waren noch echte Männer, aber das kapiert einer wie du eh nie!" (habe ich auch beide so in der Art bekommen.)

Man könnte ja auch interessiert an der Perspektive sein, die andere an das Thema herantragen, oder versuchen, Interesse für das eigene Wissen zu wecken, oder einfach darauf verzichten seine "Ich kann euch in dieser Diskussion nicht ernstnehmen"-Duftmarke zu setzen.

Die Frage ist halt auch, was man will. Nur mit den Leuten reden, die den eigenen Erfahrungshorizont in Bezug auf das Thema möglichst weitgehend teilen, damit alle einander ihr erlesenes Wissen präsentieren und zu Erkenntnissen gelangen können, die für Außenstehende nicht mehr nachzuvollziehen sind? Ist ja legitim. Aber dann macht man dafür seinen eigenen Thread auf, anstatt in anderen Threads rumzumosern.

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.08.2018 | 20:57
@ Orko: ;D ;D ;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 21:13
[...] Wenn ich darüber diskutieren will, ob die Spezialwürfel von DCC und der Luckwert einen Mehrwert gegenüber LotFP hat, brauch ich da nicht so tief einzusteigen.

Ich bin ja auch bei dir, dass man ja nicht für alle Dikussionsthemen die oD&D studiert bzw. gelesen haben muss. Wenn ich sag mir macht DCC einfach Spass, weil XY ist doch das vollkommen ok.

Wenn jetzt da steht ich mag LofFP lieber als D&D oder ist besser als D&D .... frag ich mich immer welche Edition von D&D, da steig ich oft schlicht aus oder roll mit den Augen. Sind die Leute oft D&D 3.x geschädigt mit dem Feat-Porn und Powergamern .... oder um was geht es da eigentlich ...

Das Problem ist eben deine Unterstellung, dass z.B. Korknadel die alten D&D-Sachen nicht gelesen hätte, obwohl er selbst das Gegenteil erklärt und lediglich darauf hinweist, dass er mit DCC halt mehr anfangen kann. Da wird dann aus "der hat eine andere Meinung/Praxis" ein "der hat ja eh keine Ahnung", "der maßt sich was an" usw. ....

Evtl. hab ich es überlesen, aber Korknadel hatte glaub ich nicht gesagt, dass er die alten Sachen gelesen hat, sondern dass er DCC besser findet als D&D ... und dass kein Studium aller D&D Urversionen notwendig ist. Mag sein, dass ich meinem aktuellen Dilirium falsch interpretiert hab.

Da ist halt dennoch wieder die Frage von welchem D&D reden wir, was hat er spielt etc. Ich will ihm um Gottes Willen nicht DCC madig machen oder ihn zu Ad&d1 bekehren, dass er nun mit allen Klassen Mittwochs und Freitags die Tomb of Horror durchspielen soll, damit er mitreden kann oder aus dem Gygax-Wörterbuch frei zitieren können muss.

Man könnte ja auch interessiert an der Perspektive sein, die andere an das Thema herantragen, oder versuchen, Interesse für das eigene Wissen zu wecken, oder einfach darauf verzichten seine "Ich kann euch in dieser Diskussion nicht ernstnehmen"-Duftmarke zu setzen.

Erstmal ich sage nicht, "ich kann euch in dieser Diskussion nicht ernstnehmen", sondern ich sage ich kann einen bestimmten Ansatz und damit verbundenen Beiträge nicht ernstnehmen an ein OT-Thema ("Phänomen OSR") heranzugehen und hab das glaube ich auch gut genug begründet.

Irgendwie reden wir aneinander vorbei und du fühlst dich da irgendwie provoziert ... evtl. sollten wir per PM weiterdiskutieren ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Lord Verminaard am 16.08.2018 | 21:19
Wenn jetzt da steht ich mag LofFP lieber als D&D oder ist besser als D&D .... frag ich mich immer welche Edition von D&D, da steig ich oft schlicht aus oder roll mit den Augen.

Mehr steckt ja eigentlich nicht dahinter, hier.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 21:21
Mehr steckt ja eigentlich nicht dahinter, hier.

mag man für kleinkariert halten ... aber für mich ist das dann schon relevant.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2018 | 21:23

Erstmal ich sage nicht, "ich kann euch in dieser Diskussion nicht ernstnehmen", sondern ich sage ich kann einen bestimmten Ansatz und damit verbundenen Beiträge nicht ernstnehmen an ein OT-Thema ("Phänomen OSR") heranzugehen und hab das glaube ich auch gut genug begründet.

Irgendwie reden wir aneinander vorbei und du fühlst dich da irgendwie provoziert ...

Es geht so ... ich fand einige deiner Reaktionen auf Korknadel sehr respektlos, aber das ist mal wieder so eine "Geschmackssache" auf welche Formulierungen und Tonfälle man mehr oder weniger allergisch reagiert (Settembrinis Beiträge hier regen mich z.B. kein bisschen auf). Von daher: Muss man nicht tiefer ergründen, woran das genau liegt.
Mit "Ich kann euch in dieser Diskussion nicht ernstnehmen" meine ich übrigens glaube ich das, worauf du auch hinauswillst, also ein: "Ich kann eure Aussagen zu dem Thema hier nicht ernstnehmen." Ist auch okay, und ich würde mir den Schuh, wenn es um mich ginge, sogar anziehen, finde es aber korknadel und dem, was er hier schreibt gegenüber einfach unangemessen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 16.08.2018 | 21:26
es war tatsächlich nicht meine Absicht ihn anzupöbeln ... ich hab nur versucht meinen Standpunkt zu erklären ... ich glaub das Thema ist durch ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 16.08.2018 | 21:28
es war tatsächlich nicht meine Absicht ihn anzupöbeln ... ich hab nur versucht meinen Standpunkt zu erklären ... ich glaub das Thema ist durch ...

Ich glaub auch, ich reg mich jetzt auch nicht mehr auf ... aber mach nicht noch mal meinen Kumpel an  >;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 17.08.2018 | 10:10
Und wenn ich Korknadel richtig verstanden habe, will er sich die Sachen gar nicht anschauen bzw. diese proaktiv ignorieren. Ist ja auch ok, aber naja es kann - wie gesagt nicht muss - sein, dass ein entsprechender Beiträg dann nicht wirklich ernstgenommen wird. Wie ich auch schön erläutert, bezieht sich das auch nicht auf die Person ...

Wie Rumpel schon schrieb: Ja, natürlich hast Du mich falsch verstanden. Ich habe mir sogar diesen hunzteuren Judges Guild Reprint zugelegt, weil ich den alten Kram in gewisser Weise geil finde. Natürlich beschäftige ich mich auch gern mit altem D&D, nur nicht so sehr und vielleicht auch nicht so gern wie mit DCC.

Aber abgesehen davon, dass Du das überlesen hast: In diesem Thread sollte darüber gesprochen werden, ob die OSR-Welle (der Startpost macht deutlich, dass es dem Threadsteller um OSR und nicht um Old School geht) vorbei ist oder nicht. Und um bei dieser Frage mitreden zu können, muss man halt einfach die alten Sachen nicht oder nicht so gründlich gelesen haben. Settembrini ist aber angekommen und hat allen, die hier zum Beispiel meinten, yeah, OSR floriert, weil einige Leute mit BtW viel Spaß haben, Ahnungslosigkeit vorgehalten. Begründung: Ihr kennt den alten Kram nicht. Aber weder Du noch Settembrini haben irgendeine hier gemachte Aussage bezüglich der Beliebtheit der OSR mithilfe der Kenntnis der Texte von Gygax und Konsorten widerlegen oder relativieren können. Wäre das an irgendeinem Punkt geschehen, dann hätte ich mich womöglich eines Besseren belehren lassen. Settembrini hat lediglich Tarin einen inhaltlichen Fehler (der allerdings nichts mit der Kenntnis von oD&D zu tun hat) nachgewiesen -- den Tarin nicht gemacht hat, er stellte sich als Missverständnis heraus. Ansonsten hat Settembrini noch dagegen polemisiert, dass ein Verlag, der System Matters heißt, unmöglich Ahnung von OS haben kann -- aber sorry, da geht es doch auch nicht um Ahnung von Gygax oder nicht, das ist doch reine Befindlichkeit.

Nein, ich sehe hier nirgends Aussagen, deren Stichhaltigkeit von der Vertrautheit des Beiträgers mit oD&D abhinge. Weil es nicht darum geht, inwiefern sich D&D, BtW, S&W, DCC und LotFP voneinander im Detail unterscheiden. Sondern hier geht es darum, ob das Phänomen OSR noch wahrnehmbar, relevant ist. Und ja, dazu sollte man natürlich wissen, dass sich die OSR auf D&D bezieht, aber das wissen doch alle, die hier mitreden (und bloß, weil man hier auch Sachen erwähnt, die im Sog der OSR hochkommen, obwohl sie nichts mit D&D zu tun haben -- so habe ich zum Beispiel auch die Kaiser Retro Sache erwähnt --, heißt doch nicht, dass man D&D nicht kennt, sondern lediglich, dass das Phänomen weitere Kreise zieht ...).

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 17.08.2018 | 11:30
Die Kenntnisse der alten Spiele dient eigentlich nur dazu, bestimmte Eigentümlichkeiten von OSR-Spielen, über die z.B. Rumpel ab und an zu stolpern scheint, besser verstehen zu können.

Im Sinne von:
Ist das Absicht - und wenn: welche?
Sind das Wargamer-Eierschalen, die nie abgelegt wurden (warum auch immer)?
Oder ist das eine Designschwäche (ich nannte ja schon die beknackten Verfolgungsregeln in BECMI), die der Nostalgie halber wie kalte Asche mitgeschleppt wird (warum wissen nur die Götter!)?

Ansonsten kann man vielleicht auch Designschwächen in den Retrospielen aufdecken (z.B. musste ich bei LL Advanced Companion ab und an in AD&D 1 nachschlagen) oder sich in Spezialpfäden trefflich über die alten Regeln streiten. Das gehört aber m.M.n. nicht hierhin, sondern ins Knights & Knaves-Forum.

Und man kann als Doktor der Gygaxiologie und des fortgeschrittenen Arnesonismus promovieren.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 17.08.2018 | 12:33
 ::)
Was ist denn hier los? Da muß ich offensichtlich was verpasst haben... Jetzt steh ich vor der Frage: Lohnt es sich den Thread durchzuarbeiten? Wahrscheinlich nicht.

Allerdings, ohne den Thread gelesen zu haben:
Ansonsten kann man vielleicht auch Designschwächen in den Retrospielen aufdecken (z.B. musste ich bei LL Advanced Companion ab und an in AD&D 1 nachschlagen) oder sich in Spezialpfäden trefflich über die alten Regeln streiten. Das gehört aber m.M.n. nicht hierhin, sondern ins Knights & Knaves-Forum.
Solange das Tanelorn ein Old School Unterforum hat, darf man das ja wohl auch hier, oder?  ;)
Auch wenn der Thread hier dafür offensichtlich nicht geeignet ist.  :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 17.08.2018 | 13:18
Das darf man natürlich.

Es bedient aber wohl nicht die Bedürfnisse der Schwergewichtsgygaxologen und 39-Kammern-des-Arneson-Nisten. Wenn das Kung Fu stark ist, muss die Macht auf der anderen Seite auch stark sein, sonst ist man schnell genervt und unterfordert.

Bei Diskussionen von Hardcore-Bibelforschern, die bei der Bibelexegese gerne auf die aramäischen Urquellen rekurieren, möchten die ja auch nicht unterbrochen werden durch Fragen zur Volxbibel der Jesusfreaks.  ;)

Bei Knights & Knaves ist man im Grognardia-Hochland, oberhalb der Wolken. Sind aber alle nett.
Aber BITTE keine Diskussionen über irgendwas nach ca. 1987 abfangen!  8)

P.S. Pfad durcharbeiten lohnt nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 17.08.2018 | 13:21
Ich möcht' mich noch mal ohne Zorn und übermäßigen Eifer mit der Ausgangsfrage beschäftigen.

Die OS/R ist ein weites Feld, deren Grenzen jede/r in der Szene selbst steckt. Für einige ist alles ab Dragonlance und Lorraine Williams (hissss! Buuuuuh!) Anathema, andere fassen AD&D 2E noch unter den OS/R-Schirm (ich zum Beispiel, mit leichten Bauchschmerzen, aber wenn John Stater sich schon die Mühe macht, mit Blood&Treasure einen Retroklon/AD&D3E-Mischmasch zu betreiben, isses eben drin).

Zunächst ging es in der /R im wesentlichen dann darum, über die D20-OGL überhaupt legal Material zu produzieren (Ausnahme: Hackmaster) und danach schauten die Leute, was man mit den alten Regelkernen so anstellen kann (wie es ja in den 70ern schon mit Metamorphosis alpha und Gamma World gemacht wurde).

In dem Bereich wird bis zum heutigen Tage aus allen Rohren gefeuert, Stars without Numbers (https://www.drivethrurpg.com/product/230009/Stars-Without-Number-Revised-Edition-Free-Version), X-Plorers (https://www.rpgnow.com/product/93797/Xplorers-RPG-FREE-No-Art-Version), Searchers of the Unknown (https://retroroleplaying.com/content/searchers-unknown-rpg-collection/), White Star, Amazing Adventures, Invisible Armies und wat nich alles.

(Links zu Gratis-Versionen, wenn wer Langeweile hat.)

(Hideouts&Hoodlums (https://smile.amazon.de/Hideouts-Hoodlums-Basic-Scott-Casper/dp/197447979X/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1534501843&sr=8-4&keywords=hideouts+hoodlums) ist nicht gratis, aber für 15 Flocken bekommt man ergötzliche 124 Seiten 30er-Jahre-Pulp-Comic-(Super-)Helden bis Stufe 6, Scott Caspar ist ein netter Bursche und H&H ist schräg, aber subtil gebalanced, also eine feine Lektüre für einen ruhigen Tag.)

(Und wer die Chance hat, die deutsche Beyond-The-Wall-Mappe von System Matters zu kriegen, gleich zugreifen, einfach, weil das Ding so verdammt ... hübsch ist.)

Die zweite generelle Stoßrichtung, die ich derzeit sehe, sind Settings und Abenteuer, da stecke ich persönlich aber nicht so drin und nenne nur mal Zak S mit seinem Grenzverletzungenen-und-Grafikschnickschnack-über-alles-Ethos.

Ein dritter momentaner Trend, den ich wahrzunehmen glaube, ist das Ami-Kulturkampf-Getrolle, wo ich beispielhaft James Raggis Free-RPG-Day HCs Vaginas are Magic und Eldritch Cock nennen möchte. Nach meinem Empfinden ist besagter Kulturkampf auch mit ein Grund, warum einige von uns alten Säcken so entetzlich dünnhäutig geworden sind, also ist es definitiv kein positiver Trend.

Im Ergebnis wird von zig Leuten gemacht, gemacht, gemacht. Auch wenn der große Hype zunächst einmal vorbei zu sein scheint, ist gefühlt ob der schieren Masse an Kreativen das nächste große Ding so 1W4-1 Jahre entfernt.

Und noch einmal kurz zur zweiten Frage in diesem Faden wegen der Kenntnis der Originale: Mehr Wissen ist immer gut, aber jede/r, die/der sich mit irgendetwas von dem oben genannten Kram beschäftigt, ist Teil der Szene. Punkt. - Aber weil wir Vollnerds sind, hängt das Ranking eben auch davon ab, ob jemand weiß, dass Holmes-Backstab permissiv ist und AD&D1E-DMG-Backstab halt nicht.  ;D ;)

Für die Originale empfehle ich zum Reinlesen B/X (128 Seiten, wieder super für einen freien Tag, aber hierzulande u.U. nicht ganz günstig zu haben - ey, und man muß ja sagen, Komplett-D&D in 128 Seiten. Nehmt dieses, moderne, aufgeblähte Regelwerke!) oder das AD&D1E-PHB (für einen extra Trash-Effekt in der geil schlechten deutschen Übersetzung, deren Seiten schon beim Angucken auseinanderfallen). ETA: Meh, und natürlich das deutsche BE, großartige deutsche Übersetzung und Elmore-Illus, wenn's wer noch nicht kennt.

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 17.08.2018 | 13:29
Für die Originale empfehle ich zum Reinlesen B/X (128 Seiten, wieder super für einen freien Tag, aber hierzulande u.U. nicht ganz günstig zu haben - ey, und man muß ja sagen, Komplett-D&D in 128 Seiten. Nehmt dieses, moderne, aufgeblähte Regelwerke!) oder das AD&D1E-PHB (für einen extra Trash-Effekt in der geil schlechten deutschen Übersetzung, deren Seiten schon beim Angucken auseinanderfallen).
Jo, auch wenn Blood & Treasure kein AD&D2 Klon ist, sondern eher schlanker ein AD&D-3 Mischmasch. Aber er fing mit oD&D/S&W an...  ;)

Und PDF für die Originale ist eine Alternative, für den kleinen Geldbeutel. Inzwischen sind das auch ordentliche Qualitäten.

UND DISS NICHT MEINE TASCHENLAMPE ALS ÜBERSETZUNG VON "Torch"...  ~;D Mein Exemplar fleddert so vor sich hin...  :P
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Achamanian am 17.08.2018 | 13:39

Für die Originale empfehle ich zum Reinlesen B/X (128 Seiten, wieder super für einen freien Tag, aber hierzulande u.U. nicht ganz günstig zu haben - ey, und man muß ja sagen, Komplett-D&D in 128 Seiten. Nehmt dieses, moderne, aufgeblähte Regelwerke!)

Es sei denn natürlich, man fragt mal bei diesen komischen "Otherlandern" nach, die zwar keine Ahnung haben, bei denen man die reformulated B/X-Essentials-Regeln von Necrotic Gnome Productions, wenn ich mich gerade richtig erinnere, für unter 10 Euro pro Heft bekommt ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 17.08.2018 | 13:49
Jo, auch wenn Blood & Treasure kein AD&D2 Klon ist, sondern eher schlanker ein AD&D-3 Mischmasch. Aber er fing mit oD&D/S&W an...  ;)

Und PDF für die Originale ist eine Alternative, für den kleinen Geldbeutel. Inzwischen sind das auch ordentliche Qualitäten.

UND DISS NICHT MEINE TASCHENLAMPE ALS ÜBERSETZUNG VON "Torch"...  ~;D Mein Exemplar fleddert so vor sich hin...  :P

Hab' meinen Beitrag mal ergänzt.  ;) - Die Stufentitel sind auch super. Ein deutscher AD&D-Halbelf-Ranger/Kleriker 5./5. ist ein ... Unbefleckter Fremdenführer!  ~;D

Es sei denn natürlich, man fragt mal bei diesen komischen "Otherlandern" nach, die zwar keine Ahnung haben, bei denen man die reformulated B/X-Essentials-Regeln von Necrotic Gnome Productions, wenn ich mich gerade richtig erinnere, für unter 10 Euro pro Heft bekommt ...

Technische Frage: B/X ist ja punktuell etwas exzentrisch, Kleriker-Zauberprogression, Belastungsregeln, Halblinge mit Langschwert einhändig und so was ... weswegen ich das Original empfohlen habe. Wurde das für BX Essentials übernommen oder geglättet?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Tarin am 17.08.2018 | 13:54
Es sei denn natürlich, man fragt mal bei diesen komischen "Otherlandern" nach, die zwar keine Ahnung haben, bei denen man die reformulated B/X-Essentials-Regeln von Necrotic Gnome Productions, wenn ich mich gerade richtig erinnere, für unter 10 Euro pro Heft bekommt ...

Ich halte noch an meiner Regel fest, kein Printprodukte mehr zu kaufen. Ich habe es sogar geschafft wirklich alle Printsachen loszuwerden, die ich hier hatte (und das waren ein paar). Also: kommt mir doch jetzt nicht mit so nem Blödsinn wie interessanten Softcovern in meiner Reichweite in Unterforen, bei denen ich eh schwach werden kann.

Tarin,
ruht wie ein Fels im Sturm in der Mitte seines Zens. Nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 18.08.2018 | 08:43
Ich halte noch an meiner Regel fest, kein Printprodukte mehr zu kaufen. Ich habe es sogar geschafft wirklich alle Printsachen loszuwerden, die ich hier hatte (und das waren ein paar). Also: kommt mir doch jetzt nicht mit so nem Blödsinn wie interessanten Softcovern in meiner Reichweite in Unterforen, bei denen ich eh schwach werden kann.

Tarin,
ruht wie ein Fels im Sturm in der Mitte seines Zens. Nicht.
Ich mach mal Advocatus Diabolicus (Was ist da die Zenentsprechung?): Gavin Norman wohnt in Berlin, das ist also praktisch ein einheimisches Produkt...  >;D
Allerdings bin ich auch noch nicht schwach geworden, liegt aber eher am Budget... ;)

EDIT: Ich hab das große Latinum, ich weiß was ich da falsch und doch richtig geschrieben habe.  :headbang:
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 18.08.2018 | 09:29
Jo, auch wenn Blood & Treasure kein AD&D2 Klon ist, sondern eher schlanker ein AD&D-3 Mischmasch. Aber er fing mit oD&D/S&W an...  ;)

Und PDF für die Originale ist eine Alternative, für den kleinen Geldbeutel. Inzwischen sind das auch ordentliche Qualitäten.

UND DISS NICHT MEINE TASCHENLAMPE ALS ÜBERSETZUNG VON "Torch"...  ~;D Mein Exemplar fleddert so vor sich hin...  :P

Ich beneide dich so für die Ausgabe.
Ich suche die schon eine ganze Weile, aber es ist schwierig die zu bekommen bzw. zu erschließen, ob es sich um die Dummübersetzung handelt oder die korrigierte Version.
Ich dummes Schwein habe die Ende der 80er Jahre mal verkauft, eben weil sie so dumm übersetzt war.
Ich verkaufe Rollenspiele sonst fast nie.

Buhu!  :'(
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 18.08.2018 | 10:04
Ich beneide dich so für die Ausgabe.
Ich suche die schon eine ganze Weile, aber es ist schwierig die zu bekommen bzw. zu erschließen, ob es sich um die Dummübersetzung handelt oder die korrigierte Version.
Ich dummes Schwein habe die Ende der 80er Jahre mal verkauft, eben weil sie so dumm übersetzt war.
Ich verkaufe Rollenspiele sonst fast nie.

Buhu!  :'(
Ich sollte ein Foto von dem Fledderwerk posten, damit du weniger neidisch bist... ist halt seit 86 oder so in meinen grobmotorischen Grabbeln und sehr bespielt. Seiten fehlen auch.  :P Das Positive daran ist, das ich Emirikol the Chaotic an der Wand hängen hatte und wahrscheinlich auch wieder haben werde, wenn ich hier umräume.  ;D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Samael am 18.08.2018 | 15:04
Welche Version denn?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: General Kong am 18.08.2018 | 16:18
AD&D 1, deutsche Übersetzung, 1. Auflage.

Die Übersetzung wimmelt nur so von grammatikalischen Feehlern, unfreiwillig komischen Übersetzungen usw. Nach dem, was ich noch erinnern kann, wurde die fertige deutsche Übersetzung zu TSR in Lake Geneva gesandt und die haben sich die dann nochmals vorgenommen ...

Das Ergebnis war - UNTERIRDISCH. GAb dann einen ca. 40-seitige Errata.

das SL-Buch ist, glaube ich, auch mit einigen Klopsen garniert, aber  da kann ich mich täuschen. Wer weiß dazu mehr?

P.S.: Wer eine halbwegs gut erhaltene Ausgabe übrig hat oder loswerden will, PN an mich. "Halbwegs gut" heißt: Alle Seiten drin, lesbar, keine Brandlöcher oder Bananenschalen zwischen den Seiten, Einband fest und als solcher erkennbar.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Talivar am 22.08.2018 | 22:02
Hallo,

die Retro Welle ist vielleicht am Abklingen, aber die Retro Systeme haben sich einfach etabliert.

Wir spielen nach wie vor AD&D 2nd Edition. Zum Einen, weil wir das System am besten kennen,
nicht ständig neue Regelbücher kaufen wollen (die auch nicht immer überzeugen) und weil wir
auch nicht die Zeit haben (wegen Arbeit, Familien), alles neu anzulesen und auch durchzutesten.

Es gibt mittlerweile auch zuviel Material. Daher werden sich meiner Ansicht nach, Spieler und SLs
einfach mit der Zeit für eines der Spielsysteme entscheiden und es mit Hausregeln verbessern.
D.h., es werden sich viele Systeme und Spiele erhalten mit ihren eigenen Fangemeinden.

Das muss man nur noch koordinieren mit Foren, Boards und Cons. Voila, für jeden etwas dabei.

Das ist auch eine Überleitung zu einer Idee, die ich vorhin hatte, hier im AD&D Forum zwei feste
Threads für SLs/Spieler anzulegen, in dem man nach einer SL oder Gast-Mitspieler seines Systems
suchen/inserieren oder auch vergriffene AD&D Artikel anbieten/suchen kann. Als festen Thread,
hin und wieder gereinigt. Man muss es einfach koordinieren und die alten Systeme bekommen
wieder Dynamik.

Das Licht mit Euch,
Talivar
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 25.08.2018 | 08:56
Und um den Bogen zur Ausgangsfrage mal wieder zurückzuführen (und ich denke ja auch, dass sich OSR-Systeme/Produkte etabliert haben):
Roland hat den nächsten erwähnten ENnie-Gewinner im Angebot. Richtig großes Paket, das sehr interessant aussieht und für Swords & Wizardry Complete ausgelegt ist.

Wird sicherlich gekauft werden. Und der nächste Kickstarter für solche Werke wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 25.08.2018 | 13:52
- haufenweise leicht zu produzierende Laumichel-Produkte auf Fate- und Apocalypse-World-Basis, die sich alle ziemlich gleich lesen und den Quark immer breiter statt stärker treten

Nur ganz kurz eingeworfen: Gute PbtA Sachen sind verdammt schwierig zu machen, weil das System die Genre-Emulation in den Regeln transportiert. Damit ist es eben nicht leicht, sie zu machen...

Aber zurück zum Thema:

Bei OSR ebbt nichts ab. Es wird fleißig produziert und langsam kristallisiert sich raus, welche OSR Systeme eine breitere Wirkung haben und deswegen auch von verschiedenen Seiten unterstützt werden. Da ist sicherlich LotFP, S&W und auch der BlackHack mit dabei. Auch Castle & Crusades scheint da besser zu laufen. Klar, D&D 5e holt viele Verlage und Fans wieder ab, doch ist D&D 5e auch irgendwo langweiliger als OSR, weil stromlinienförmiger.

Klar, wenn ich für einen Verlag arbeite, der D&D 5e auf Deutsch bringt, würde ich auch mal schnell versuchen, die OSR abzumoderieren. Aber z.B. System Matters etabliert sich doch gerade in dem Sektor als ernst zunehmender Verlag, der solide arbeitet und pünktlich liefert.

Der Vorteil der OSR: unheimlich kreative Communities, kompatible Systeme (so wie früher D&D Classic, AD&D und AD&D 2nd) und einfache Regeln, auch für casual gamer geeignet, weil eigentlich nur der SL die Regeln im Detail kennen muss. Ab D&D 3e muss auch der Spieler die Regeln können, sonst kann er seinen Charakter nicht mehr effektiv spielen. Früher oblag es meistens den Spieler der Magier und Kleriker tiefer in das System einzusteigen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 25.08.2018 | 14:08
Zitat
Der Vorteil der OSR: unheimlich kreative Communities, kompatible Systeme (so wie früher D&D Classic, AD&D und AD&D 2nd) und einfache Regeln, auch für casual gamer geeignet, weil eigentlich nur der SL die Regeln im Detail kennen muss. Ab D&D 3e muss auch der Spieler die Regeln können, sonst kann er seinen Charakter nicht mehr effektiv spielen. Früher oblag es meistens den Spieler der Magier und Kleriker tiefer in das System einzusteigen.
Das passt gerade wunderbar für ein paar Gedanken, die ich schon seit letzter Woche habe: OSR wird anscheinend unterschiedlich definiert bzw. an verschiedenen Seiten festgemacht.

Da wäre zum einen das "Mindset" (ich nenne es mal einfach so). Settembrini z. B. sieht (wenn ich es nicht komplett missverstanden habe) das Mindset der OSR quasi ununterbrochen durchgängig an, mit einer Unterbrechung in den 90ern. Da geht es auch um ARS, um Dungeons, eben weniger Erzählspiel. Da wird auch die 3E und die 5E mit einbezogen (eigentlich alles außer AD&D 2nd, 4E und Pathfinder, das aber nur wegen der AP). Kann man durchaus so sehen.

Viele andere (und das war dann wohl auch die "Welle") sehen es in Bezug auf "Regeln". Schlanke, kompatible Regeln auf Basis von D&D, einer Portion Weirdness (und Ja, DCC-Würfel sind weird ;)); quasi eben das zitierte Gegenstück zu D&D 3.X. Back to the roots, mit Rulings, wenn es die Regeln nicht abdecken. Und genau diese Sachen haben sich etabliert bzw. haben einen regelmäßigen (kommerziellen) Ausstoss, ohne dass es in meinen Augen noch eine "Welle" ist.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ghoul am 26.08.2018 | 10:15
Da wäre zum einen das "Mindset" (ich nenne es mal einfach so). Settembrini z. B. sieht (wenn ich es nicht komplett missverstanden habe) das Mindset der OSR quasi ununterbrochen durchgängig an, mit einer Unterbrechung in den 90ern. Da geht es auch um ARS, um Dungeons, eben weniger Erzählspiel. Da wird auch die 3E und die 5E mit einbezogen (eigentlich alles außer AD&D 2nd, 4E und Pathfinder, das aber nur wegen der AP).
Äh ... nein. Hast Du wohl tatsächlich total missverstanden.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 10:22
Äh ... nein. Hast Du wohl tatsächlich total missverstanden.
Dann klär mich auf. Ist ja nicht so, als hätte ich mir das gänzlich ausgedacht: *KLICK* (https://hofrat.rsp-blogs.de/2017/09/29/first-edition-never-died-why-most-should-quit-talking-about-old-school-roleplaying/) :)

Edit:
Bin da tatsächlich neugierig.

a) "Isle of Dread" (oder ToEE) mit Pathfinder
b) "Rise of the Runelords" (AP) mit Swords & Wizardry/AD&D
c) "Keep on the Borderlands" mit AD&D

Was ist jetzt für Dich (und Settembrini, wobei ich nicht glaube, dass er nach dem "Tanelorn-Fall" unbedingt mir antworten wird) OSR? Und geht es eigentlich hier nur noch um das "R" in "OSR"? Revival/Renaissance oder (Old School-)Roleplaying?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rorschachhamster am 26.08.2018 | 10:58
Ich antworte mal kurz, weil ich das interessant finde.

a) "Isle of Dread" (oder ToEE) mit Pathfinder
b) "Rise of the Runelords" (AP) mit Swords & Wizardry/AD&D
c) "Keep on the Borderlands" mit AD&D

Was ist jetzt für Dich (und Settembrini, wobei ich nicht glaube, dass er nach dem "Tanelorn-Fall" unbedingt mir antworten wird) OSR? Und geht es eigentlich hier nur noch um das "R" in "OSR"? Revival/Renaissance oder (Old School-)Roleplaying?
A) Nö. Also, man kann das sehr Old schoolig spielen (Und ich habe das mit X1) aber die Regeln sind einfach zu sperrig. Nach den Originalregeln kann man überall einsteigen. PF ist viel zu HG orientiert, viel zu steil in der Kompetenzkurve der Charaktere, da muß man irgendwie herumskalieren damit das noch funktioniert...
B) Schon, kann man machen, aber es gibt viel bessere Alternativen. Zumal ungefähr 80% der Werte Papiervergeudung sind, was ja schon bei regulärem PF solche Dinger so gut wie unlesbar für das Spiel am Tisch machen. Ein Statblock RIESEnmonstrum nach dem anderen, was teilweise hin und herblättern in einem Kampf erzeugt. Hätte ich keine Freude mehr dran. Außerdem ist hier das umgekehrte Problem: Zu sehr gradlienige Steigerung - zu wenig TPK eingeplant. Außerdem sehr eingeschränkte Plotentwicklungsmöglichkeiten für Spieler... 
C) Häh? Klar.

Der Witz bei deiner Frage ist, das OSR sowohl Old School Revolution, als auch Old School Renaissance, Oh! Shit! Run! und ebenso Old School Roleplaying heissen kann. Deine Entscheidung. Mach was du willst. Das ist ein Teil der OSR. :)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 11:10
Zitat
A) Nö. Also, man kann das sehr Old schoolig spielen (Und ich habe das mit X1) aber die Regeln sind einfach zu sperrig. Nach den Originalregeln kann man überall einsteigen. PF ist viel zu HG orientiert, viel zu steil in der Kompetenzkurve der Charaktere, da muß man irgendwie herumskalieren damit das noch funktioniert...
Also kein Old School, weil Regeln zu sperrig.

Zitat
Schon, kann man machen, aber es gibt viel bessere Alternativen. Zumal ungefähr 80% der Werte Papiervergeudung sind, was ja schon bei regulärem PF solche Dinger so gut wie unlesbar für das Spiel am Tisch machen. Ein Statblock RIESEnmonstrum nach dem anderen, was teilweise hin und herblättern in einem Kampf erzeugt. Hätte ich keine Freude mehr dran. Außerdem ist hier das umgekehrte Problem: Zu sehr gradlienige Steigerung - zu wenig TPK eingeplant. Außerdem sehr eingeschränkte Plotentwicklungsmöglichkeiten für Spieler... 
Also eher Mindset, weil zu geradeaus (aber auch ein wenig Regeln, wenn man die Aufbereitung dazunehmen will).

Zitat
C) Häh? Klar.
Wollte ich nur "zur Sicherheit" mit reinnehmen. ;)...habe die letzte Variante (und diverse Mischformen) mal rausgelassen.

Was natürlich auch interessant ist (gerade in Bezug auf den Blogeintrag): Wäre AD&D 2nd als System (ohne Splatbooks) und Isle of Dread (Platzhalter für Adventure aus der Zeit, such Dir gerne etwas anderes aus) Old School? Bei AD&D 2nd bin ich ja noch ein wenig verwundert, warum das gerne mal als "böse" angesehen wird. Habe ja die Vermutung, dass es mehr an Dragonlance und Co. lag als am (Regel-)System.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Viral am 26.08.2018 | 11:22
also meiner Meinung nach kann man mit Ad&d 2 schon OSR-mäßig gut spielen, wenn bedarfsmäßig diverse dämliche Regelauswüchse auch diversen Erweitungen schlicht weg lässt oder z. B. gleich das Fertigkeitensystem weg lässt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 11:30
also meiner Meinung nach kann man mit Ad&d 2 schon OSR-mäßig gut spielen, wenn bedarfsmäßig diverse dämliche Regelauswüchse auch diversen Erweitungen schlicht weg lässt oder z. B. gleich das Fertigkeitensystem weg lässt.
Wir kommen hier von Hölzken auch Stöcksken, aber gut:
Im Ernst, das Fertigkeitensystem? Auch so eine Regelsache, die ich nicht zum ersten Mal höre (gerade von jenen Spielern, die am Ende der 3.X zu anderen Systemen wechselten/zurückkehrten).
Verstanden habe ich die generelle Kritik daran nie wirklich (lassen wir mal ein paar Regelauswüchse außen vor).
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 26.08.2018 | 11:34
AD&D 2nd Edition ist für mich klar Old-School. Aber meine Grenze ziehe ich da wirklich bei D&D 3e. AD&D 2nd lässt sich noch sehr gut ohne tiefere Regelkenntnisse seitens der Spieler spielen. Die Charakterklassen sind alle noch sehr auf ihre "Fachbereiche" bezogen und das Fertigkeitensystem gab es ja bei AD&D 1st Edition auch schon im Dungeoneer Survival Guide und im Wilderness Survival Guide. Bei der 2nd Edition rutscht das nur ins Basisbuch und dem Zeitgeist folgend sind Begriffe wie Dämon und Teufel aus den Regelwerken geflogen. Man merkt auch sehr schön, dass 2nd Edition eigentlich nichts anderes als ein Regelupdate ist, weil die Thieves' Skills sich so herrlich mit dem Fertigkeitensystem beißen, das zu dem noch optional ist. Viele der Mechaniken aus dem 2nd Edition PHB tauchen außerdem schon in den späteren 1st Edition Publikationen auf: das Dragonlance Handbuch dachte zum ersten Mal in expliziten Spheres für Kleriker und Schools für Magier, die dann auch den Zugang zur Magie regelten. Auch mWn Greyhawk enthielt bereits Spuren von 2nd Edition.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 11:37
@ WoW:
Nur, um ganz sicherzugehen:
Old School hat bei Dir ganz klar etwas mit den Regeln zu tun, richtig? Ist denn dann 5E schon wieder "Old School"-artig?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: ghoul am 26.08.2018 | 12:57
Ihr werft hier ziemlich wild mit den Begriffen "OSR", "old school" und "oldschoolig" umher. Das ist ja nicht das gleiche.
In dem von Rhylthar verlinkten Artikel Settembrinis schreibt dieser über verschiedene Verwendungen des Begriffs "old school". Dass D&D 3.5 und 5 zur OSR gehören würden schreibt er natürlich nicht.  ::)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 13:17
Er schreibt also nicht, dass alle, die die 3E-Regeln ablehnten und zu (ihrer) Definition von "Old School" zurückkehrten, die 1E mittöteten?
Es werden keine 3E-Bücher als Beispiele genannt, um auf das "Mindset" (hier: Dungeoneering) hinzuweisen?

Whatever.

Habe mal den DMG hervorgekramt. Was muss ich denn genau lesen, um mitreden zu können? Auch den Abschnitt auf Seite 10 ("The game is the thing, and certain rules can be distorted or disregarded altogether in favor of play.") und 110 ("You do have every right to overrule the dice at any time if there is a particular course of events that you would like to have occur.")?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 26.08.2018 | 13:17
Oldschooliges Spiel an der Beschaffenheit des Regelwerks festzumachen, halte ich für in keinster Weise zielführend. Ich kenne Leute, die haben mit Rolemaster oldschoolig gespielt, und das ist nun echt ein Gegenentwurf zu oDnD. Letzten Endes geht es nicht um die Regeln selbst, sondern um den Umgang mit den Regeln. Es ist aber natürlich so, dass bestimmte Regelmechanismen bestimmte Spielweisen besser unterstützen als andere und in Einzelfällen bestimmte Spielweisen sogar behindern. In dem Sinne kann man von OS(R)-Systemen sprechen wie an anderer Stelle von RHS-Systemen, Systemen für cinematisches Spiel, für Dramaspiel, Storyteller-Systemen oder was es sonst noch so gibt.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 13:45
Zitat
Oldschooliges Spiel an der Beschaffenheit des Regelwerks festzumachen, halte ich für beknackt.
Womit wir dann wieder bei meiner Frage sind: Was ist Oldschooliges Spiel? Und was hat "OSR" damit zu tun oder ist das nur eine Übereinstimmung der Buchstaben/Worte?

Vielleicht wird mein Englisch ja wirklich schlecht (dann sollte ich ernsthaft mal wieder dran arbeiten), aber ähnliches ist ja in dem Artikel durchaus angeklungen (also das oldschooliges Spiel nicht grundsätzlich an einem Regelsystem hängt). Und, um mal wieder einen kleinen Bogen zur Überschrift zu schlagen: Ist die "Welle" (nochmal schwierig, offensichtlich) vorbei?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Deep One am 26.08.2018 | 13:53
Oldschooliges Spiel an der Beschaffenheit des Regelwerks festzumachen, halte ich für beknackt.

Ernste Frage: Sind Reaktionen auf Deine Beiträge häufiger mal etwas schärfer, als Du angenommen hättest?

Vielleicht sind solche nonchalant-abwertenden Begriffe der Grund dafür. Kann man ja auch netter formulieren, gerade in einem Faden, in dem schon so viel gedisst und gebannt wurde und der sogar für Verkehr im Diskussionskultur-Faden gesorgt hat.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 26.08.2018 | 17:37
Ernste Frage: Sind Reaktionen auf Deine Beiträge häufiger mal etwas schärfer, als Du angenommen hättest?

Vielleicht sind solche nonchalant-abwertenden Begriffe der Grund dafür. Kann man ja auch netter formulieren, gerade in einem Faden, in dem schon so viel gedisst und gebannt wurde und der sogar für Verkehr im Diskussionskultur-Faden gesorgt hat.
Lassen wir mal das Wort außen vor, aber beim Herumstöbern hier bin ich auf was gestossen:

Kurzer Exkurs:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zurück:
Wenn ein Rollenspielprodukt gleichen Inhalts für zwei Regelsysteme herauskommt, ist es dann einerseits "Old School" und andererseits nicht?
Das wäre es tatsächlich, wenn man es am Regelwerk festmacht. Rappan Athuk und Razor Coast nur so als Beispiel (S&W bzw. PF).
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: korknadel am 27.08.2018 | 08:41
Ich finde schon, dass sich der Grad der Oldschooligkeit sehr unterscheidet, ob ich ein Abenteuer/Produkt/Dungeon mit irgendwelchen neueren Regeln oder mit "richtigen" Oldschool-Regeln spiele. PF und Vergleichbares geht eben viel mehr von SCs als "Helden" aus, die Regeln sind viel mehr darauf angelegt, dass man sich seinen Char irgendwie zurechtoptimiert, um möglichst gut gegen die Gefahren gewappnet zu sein. Klar kann es dann auch noch schiefgehen, aber ich habe immer den Eindruck, dass PF und Vergleichbares viel mehr davon ausgeht, dass Chars irgendwelche coolen Fähigkeiten, Erfahrung, Gold und magische Artefakte sammeln, über deren Verfügbarkeit eine größere Gewissheit für den Spieler herrscht.

So wie ich das in letzter Zeit erlebe, haben Chars nach oldschooligen Regeln viel weniger solcher Gewissheiten. Klar werden die Chars immer mächtiger, aber auch das Mächtiger-Werden ist zufallsabhängiger, weil viel mehr gewürfelt wird (zum Beispiel neue Zauber, und ob man einen neuen Zauber beim Levelanstieg überhaupt lernt usw), Artefakte können backfiren, man muss für Vorteile oft die Seele oder etwas anderes verkaufen --- aber vielleicht habe ich den Eindruck auch nur, weil ich so viel DCC spiele, wo dieser Aspekt schon sehr im Vordergrund steht. Jedenfalls sind "Helden" nach Oldschoolregeln schön eher Glückskekse, normale Chars stolpern doch eher schlecht und recht durch den Dungeon.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 27.08.2018 | 08:54
Stimmt, das ist ja eine Besonderheit von DCC. Und WBL (Wealth-by-Level) plus Wiederbelebung spielt sicher auch eine Rolle.

Wird sicherlich auch schwierig sein, einen Erfahrungsbericht zu bekommen, um solche Module vergleichen zu können (also einmal mit z. B. Pathfinder/einmal mit S&W). Eventuell mit 5E; ich könnte zumindest ToEE, Keep on the Borderlands, etc. in beiden Fassungen nebeneinanderlegen und gucken, wie es sich geändert hat. Echte Erfahrung ist das natürlich nicht.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 27.08.2018 | 14:39
Grundsätzlich steckt da aus meiner Sicht schon die Antwort auf die Frage danach drin, wie die bestehenden geschriebenen Regeln letzten Endes am Tisch verwendet werden. Kommen Regelwerke zur Anwendung, die auf dem Papier sehr komplex und detailreich sind, wird in der Praxis wohl eine Menge weggelassen. Das ist aber im Sinne der Alten Schule, die ja gerade propagiert, dass die Spieler sich das Spiel aneignen und an ihren Bedarf anpassen sollen.

Das geht nur wie gesagt bei manchen Systemen mit weniger Aufwand als bei anderen.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 27.08.2018 | 22:37
@ WoW:
Nur, um ganz sicherzugehen:
Old School hat bei Dir ganz klar etwas mit den Regeln zu tun, richtig? Ist denn dann 5E schon wieder "Old School"-artig?

Ja, ich mache die OSR an Regeln fest. Und nein, D&D 5e ist kein Old School, weil die Spieler die Regelschnippsel ihres Charakteres verstehen müssen und zum „effektiven“ Spiel verstehen müssen wie die Regeln ineinander greifen. Bei OSR reicht es, dass der SL weiß, wie genau man die Regeln anwendet und der Charakter kann einfach gespielt werden.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 28.08.2018 | 13:22
Ja, ich mache die OSR an Regeln fest. Und nein, D&D 5e ist kein Old School, weil die Spieler die Regelschnippsel ihres Charakteres verstehen müssen und zum „effektiven“ Spiel verstehen müssen wie die Regeln ineinander greifen. Bei OSR reicht es, dass der SL weiß, wie genau man die Regeln anwendet und der Charakter kann einfach gespielt werden.
Finde ich interessant. Auch, weil ich es ein wenig anders sehe, was jetzt "das beste" D&D für Rollenspieleinsteiger ist (in Bezug auf Regeln). Ist aber ganz weit weg von diesem Thread, vielleicht mache ich mal irgendwann einen dazu auf.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: D. M_Athair am 2.09.2018 | 19:14
In meinen Augen ist die Beschreibung von Wisdom-of-Wombats ne Punktlandung.
Ein Kern von OSR-Spiel ist für mich die asymmetrische Mischung aus regelgeleitetem und freiformigem Spiel.
Da spielen Dinge wie Proto-Fertigkeiten-Systeme durchaus ne Rolle. Ressourcen-Management auch.
Beides sind Regelbestandteile.


Zur Diskussion bisher:
Ich war ne Weile fort. Mal schauen ob und wann ich das Thema nacharbeiten will.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Bildpunkt am 2.09.2018 | 19:18
Ja, ich mache die OSR an Regeln fest. Und nein, D&D 5e ist kein Old School, weil die Spieler die Regelschnippsel ihres Charakteres verstehen müssen und zum „effektiven“ Spiel verstehen müssen wie die Regeln ineinander greifen. Bei OSR reicht es, dass der SL weiß, wie genau man die Regeln anwendet und der Charakter kann einfach gespielt werden.

meinst Du mit effektiven Spiel Powergaming Minimax oder keine Zeitverzoegerung wg Suchen im Regelbuch?

PS: ggg kannst Du mal ein Bsp fuer das Ineinandergreifen von 5e Regeln geben?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: D. M_Athair am 2.09.2018 | 19:46
Klar, wenn ich für einen Verlag arbeite, der D&D 5e auf Deutsch bringt, würde ich auch mal schnell versuchen, die OSR abzumoderieren.
Da könnte ein bißchen was dran sein. Mittlerweile sehe ich Scorps Äußerung eher so:

1) Er versteht das Phänomen nicht, weil er gern "effektiv" spielt. Also gamistisch; mit Regeln, welche klare Effekte erzeugen und die man kombinieren kann (ich nenn das gern "Magic-Combo-Play") und einer regelseitigen Definition der SC und der Spielweltfiktion. Verbesserung, Level-Aufstieg, ein gewisses Maß an Balancing das - für die jeweilige SC-Konstellation - schaffbare Herausforderungen ermöglicht und dergleichen, das sind wichtige Werte/Maßstäbe. OSR-Spiele haben davon kaum was und wenn dann auf asymmetrische Art.
Entsprechend ist seine Rezension von LabLord - Herr der Labyrinthe auch mehr ein Verriss als alles andere gewesen.
[Das ist mMn auch ne Antwort auf die Frage nach "effektivem Spiel".]

2) Der andere Aspekt ist wahrscheinlich, dass andere (Retro-)Strömungen wie der "90er-Revival" mit den oWoD20-Sachen, Vampire 5th ... TORG, 7th Sea, FFG L5R oder die Rückkehr von Chaosium, RuneQuest & Co. ... oder der PtBA-Hype neuere Ereignisse sind, die entsprechend auch "interessanter" wirken - gerade, wenn der eigene Verlag keine OSR-Sachen macht oder anbietet. Da kann schon mal der Eindruck entstehen, dass die (unverstandene) Old-School-Welle vorüber sein.

3) Im deutschsprachigen Raum haben B/X & Co. kaum Spieler.innen der ersten Stunde. Die Dominanz von detail- und regelverliebtem erzählerischem Spiel (DSA & Konsorten) haben darüber hinaus hierzulande ein Klima geschaffen, in dem OSR-Spiele nicht so leicht oder intuitiv erfassbar machen wie im anglophonen Bereich. Entsprechend ist OSR im deutschsprachigen Gebiet was Nieschiges.

Kurz: Im DORP-Cast sind die Voraussetzungen Old-School-Kram zu feiern oder zu würdigen gar nicht da,
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Bildpunkt am 2.09.2018 | 19:52
Cool dann spielen wir ja bei uns die 5e nach alter Schule / vollkommen uneffektiv  :D
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 2.09.2018 | 20:06
Cool dann spielen wir ja bei uns die 5e nach alter Schule / vollkommen uneffektiv  :D
Die Aussage ist ein schöner Aufhänger.

Ich sehe "Old School" wie im Threadtitel nämlich durchaus auch als "Mindset", nicht zwingend an Regeln festzumachen.

Zwei der genannten Produkte sind durchaus regelneutral; Hot Springs Island sowieso und zu Midderlands steht in der Beschreibung u. a.:
Zitat
It is based on Swords & Wizardry Complete, but could easily be used with other old-school systems and even non-OSR systems such as D&D or Pathfinder.

Auch "Forbidden Lands", bei dem ich die Regeln mir noch nicht näher angeschaut habe, wirbt auf den ersten Seiten mit Dingen, die "old schooligem Spielen" zuordnen würde.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: D. M_Athair am 2.09.2018 | 20:30
Cool dann spielen wir ja bei uns die 5e nach alter Schule / vollkommen uneffektiv  :D
Kommt drauf an.
Ne beschreibende Zuspitzung ist nicht unbedingt die beste Orientierung und ggf. meint Wisdom-of-Wombats auch Abweichendes.


Ich sehe "Old School" wie im Threadtitel nämlich durchaus auch als "Mindset", nicht zwingend an Regeln festzumachen.
Ja ... und nein. Siehe die Sachen von Necormancer/Frog God Games, Raging Swan Press und DCC (das vorher ne Marke für Abenteuer war - zuerst für 3E und dann für 4E). Ich verlink hier mal nen Beitrag (http://www.creightonbroadhurst.com/what-old-school-means-to-me/) von Creighton Broadhurst und meinen Kommentar (http://www.creightonbroadhurst.com/what-old-school-means-to-me/#comment-105205) (inkl. Link zu meiner Übersetzung mit Ergänzungen). [Ein Direktlink ist mir wegen der Erlaubnisse, welche die hiesige Hausordung dafür fordert und die ich - wegen fehlender Lizenz - nicht einräumen kann, versagt.]

Die Kommentarspalte dort hat eh noch ein bißchen mehr zu bieten. Chris Gonnermann (Basic Fantasy) und James M. Ward (Metamorphosis Alpha to Omega) haben auch was geschrieben.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 2.09.2018 | 20:39
Der Blog-Eintrag ist schön, danke. Bei einigen Sachen stimme ich zu, bei anderen eher nicht.

Nur, damit ich es richtig verstehe:
Necromancer Games/Frog God Games (als Beispiel) ist Old School für Dich, obwohl sie eben (auch) für Nicht-OSR-Systeme Sachen gemacht haben? Weil das sehe ich dann nämlich ebenfalls so.

Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Fezzik am 2.09.2018 | 20:46
Cool dann spielen wir ja bei uns die 5e nach alter Schule / vollkommen uneffektiv  :D

Das ist der Grund warum ich nix mit Pathfinder und D&D 5 anfangen mag. Diese Charakteroptimiererei find ich ätzig. Darauf das jeder die gleichen Attributwerte verteilt komm ich noch klar,
aber diese Featoptimiererei nervt. Insofern bekommst du von mir ein  :d
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 2.09.2018 | 20:51
Das ist der Grund warum ich nix mit Pathfinder und D&D 5 anfangen mag. Diese Charakteroptimiererei find ich ätzig. Darauf das jeder die gleichen Attributwerte verteilt komm ich noch klar,
aber diese Featoptimiererei nervt. Insofern bekommst du von mir ein  :d
Bei der 5E ist die Optimiererei über Feats optional und auch (im Vergleich zu 3.5/Pathfinder) bestenfalls noch rudimentär.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 2.09.2018 | 20:54
Joa, der Unterschied zwischen 3.x/PF und 5e ist schon riesig. Die 4e ist da wesentlich schlimmer als 5e. Die wird auf hohen Stufen ohne Optimierung oder Anpassung der Gegner-HP unspielbar.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: D. M_Athair am 2.09.2018 | 21:07
Necromancer/Frog God ... sehe ich eher als Brückenschlagende. "Third Edition Rules, First Edition Feel" war der alte Slogan.
"Old School Emulation" passt als Bezeichnung gar nicht sooo schlecht (würd ich aber eher noch Dungeon World & Co zuschreiben). Ich würds in den Grenzbereich dessen, was ich "old school" nenne einsortieren. 

Anders gesagt: "Old School" ist für mich a) ein Mindset, b) eine Art mit Regeln/Fiktion umzugehen [= eine Spielkultur] und c) eine Art von Regelwerken und vielleicht noch d) anderes, was ich vergessen habe (Abenteuerstrukturen?). Eine "Dimension" davon zu erfüllen reicht zu einer Zugehörigkeit aus.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 2.09.2018 | 21:13
... sehe sie eher als Brückenschlagende. "Third Edition Rules, First Edition Feel" war der alte Slogan.
"Old School Emulation" passt als Bezeichnung gar nicht sooo schlecht (würd ich aber eher noch Dungeon World & Co zuschreiben). Ich würds in den Grenzbereich dessen, was ich "old school" nenne einsortieren. 

Anders gesagt: "Old School" ist für mich a) ein Mindset, b) eine Art mit Regeln/Fiktion umzugehen [= eine Spielkultur] und c) eine Art von Regelwerken und vielleicht noch d) anderes, was ich vergessen habe (Abenteuerstrukturen?). Eine "Dimension" davon zu erfüllen reicht zu einer Zugehörigkeit aus.
Passt für mich, wobei ich c) weglasse und a) + d) (Abenteuerstrukturen) quasi zusammengehören.

Durch das Weglassen von c) kann ich bestimmte Module alter (D&D)-Systeme dann aus meinem "Old School" ausklammern.  ;)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Crimson King am 2.09.2018 | 21:18
... sehe sie eher als Brückenschlagende. "Third Edition Rules, First Edition Feel" war der alte Slogan.
"Old School Emulation" passt als Bezeichnung gar nicht sooo schlecht (würd ich aber eher noch Dungeon World & Co zuschreiben). Ich würds in den Grenzbereich dessen, was ich "old school" nenne einsortieren. 

Anders gesagt: "Old School" ist für mich a) ein Mindset, b) eine Art mit Regeln/Fiktion umzugehen [= eine Spielkultur] und c) eine Art von Regelwerken und vielleicht noch d) anderes, was ich vergessen habe (Abenteuerstrukturen?). Eine "Dimension" davon zu erfüllen reicht zu einer Zugehörigkeit aus.

Wenn ich die alte Dragonlance-Kampagne (oder beliebige storygetriebene Module, bei denen die Spieler unbedingt bestimmte Dinge tun und bestimmte Ereignisse eintreten müssen, damit es weiter geht) mit AD&D by the book durchrailroade, ist das oldschool, weil ich ein Oldschool-Regelwerk verwende?
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 2.09.2018 | 21:21
Wenn ich die alte Dragonlance-Kampagne mit AD&D by the book durchrailroade, ist das oldschool, weil ich ein Oldschool-Regelwerk verwende?
Deswegen ist c) raus bei mir. Hatte genau das, aber auch Sachen wie "Curse of the Azure Bonds" oder "Hour of the Knife" im Kopf.
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 2.09.2018 | 23:49
meinst Du mit effektiven Spiel Powergaming Minimax oder keine Zeitverzoegerung wg Suchen im Regelbuch?

Ich meine mit "effektivem Spiel" die Beherrschung der Regeln, die für den Charakter gelten. Bei den OSR Sachen und D&D vor 2000 muss man nicht sehr viel Regeln beherrschen, um "einfachere" Charaktere wie Kämpfer oder Diebe zu spielen. Man erklärt, was sein Charakter tut, und der SL sagt, was man würfelt und mit welchen Abzügen oder Boni. Bei den neuere D&D Versionen (inkl. Pathfinder) gibt es viele Regelschnippsel, die man kennen sollte, um seinen Charakter im Sinne des Systems gut spielen zu können. Feats oder auch level-bezogene Sonderfähigkeiten sind für mich Regelschnippsel, welche die allgemeinen Regeln entweder ergänzen, auf eine konkrete Situation anwenden oder gar ändern. Zaubersprüche gehören da übrigens auch zu. Früher konnte man entscheiden, "einfachere" Charaktere zu spielen, die nicht viele Regeln zusätzlich hatten, aber konnte auch mit Barden, Paladinen, Waldläufern sich damals schon für komplexeres Spiel entscheiden, oder eben mit den zaubernden Klassen die Charaktere bauen, die am meisten Regeln erforderten.

Es geht mir bei "effektives Spiel" darum, dass der Spieler seinen Charakter und dessen Fähigkeiten verstehen und beherrschen muss, damit es ein befriedigendes Spielgefühl gerade im Kämpfen gibt.

PS: ggg kannst Du mal ein Bsp fuer das Ineinandergreifen von 5e Regeln geben?

Mal ganz simpel: Sorcerer haben mit ihren Punkten in D&D 5 eine neue Ressource. Die kann man auf unterschiedlichste Art anwenden: es gibt Sondereffekte wie z.B. den Erwerb von Resistenzen, Flügeln, Metamagie, etc. oder eben sich einen Spellslot zurückholen. Genauso der Battlemaster beim Fighter. Da gibt es Manöver, die gezielt eingesetzt werden wollen und interessant miteinander kombiniert werden können. Da hier als Regel jeweils eine neue Ressource auftaucht, die mit den Regeln zum Ausgeben der Ressource kombiniert wird. Bestimmte Feats bauen auch auf einander oder auf Klassenfertigkeiten auf (Heavy Armor Master z.B.)
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: D. M_Athair am 3.09.2018 | 11:24
Wenn ich die alte Dragonlance-Kampagne (oder beliebige storygetriebene Module, bei denen die Spieler unbedingt bestimmte Dinge tun und bestimmte Ereignisse eintreten müssen, damit es weiter geht) mit AD&D by the book durchrailroade, ist das oldschool, weil ich ein Oldschool-Regelwerk verwende?
Wie könnte die Benutzung eines Old-School-Regelwerks an sich nicht Old School sein?
Dass die restlichen Dimensionen fehlen, macht die Dragonlance-Sache zu einem Ding in der Old School Peripherie.

Oder: Auf je mehr Ebenen etwas old school ist, desto mehr liegt es im Zentrum der Spielweise, Bewegung, Designschule, ...
Titel: Re: "Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
Beitrag von: Rhylthar am 3.09.2018 | 18:24
Zitat
Wie könnte die Benutzung eines Old-School-Regelwerks an sich nicht Old School sein?
Ist natürlich mit AD&D 2nd ein ganz kinffliger Fall, trotzdem:
Auch wenn es ein Old-School-Regelwerk (ab wann ist etwas Old-School?) ist, wird das Gesamte durch die entsprechenden Module für mich da rausgezogen.

Also anders als bei Dir:
Wenn eine der Bedingungen (a) - d)) nicht hinreichend erfüllt ist, ist es kein Old Schooliges Spielen mehr für mich.