Homosexualität etc2009 hat mal ein Spielergesuch Wellen geschlagen, in dem Homos ausgeschlossen wurden: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,52147.0.html
Auch hier kenne ich persönlich keine Vorfälle.
Zu I) regelleichte Einstiegsformate/OneShots in realitaetsnahen Settings
Zu II) Nett zu einander sein; sich locker machen es ist nur ein Spiel.
Zu III) die Altvorderen sollten offen sein fuer Neu- Interpretationen des Hobbies(auch konkret am Spieltisch) durch Anfaenger*innen
Hmm, da war ich dann wohl noch etwas unklar.
Es geht hier entsprechende der Diversitätsdiskussionen spezifisch um die Einbindung von dem, was als Minderheiten etc. geführt wird und von denen angenommen wird, dass die spezifische aktuelle Ausrichtung/Klima der Szene ihrem "Beitritt" zum Hobby hinderlich ist, nicht dem generellen Gewinnen von weiteren "Standard"spielern.
Und gerade III. war dann noch einmal die Frage, welche spezifischeren Probleme mit untypischem Klintel es dann zu berücksichtigen gilt.
Achso. Ok dann nur II und III .Und III auf deinen letzten Satz angewendet: es gibt keine Probleme mit "untypischen Klientel" sondern eher Probleme mit typischen Klientel wenn dieses II und III nicht beachten (natuerlich sollte jede/r sie beachten aber warum sind in Deinem Post gerade das neue Klientel die Problemtraeger ?)
...
Es geht hier entsprechende der Diversitätsdiskussionen spezifisch um die Einbindung von dem, was als Minderheiten etc. geführt wird und von denen angenommen wird, dass die spezifische aktuelle Ausrichtung/Klima der Szene ihrem "Beitritt" zum Hobby hinderlich ist, nicht dem generellen Gewinnen von weiteren "Standard"spielern.
Ich denke, ein guter Ansatz sind einfachere Regeln. Komplexe Regeln sind - meine ich - der wesentlichste Faktor, der potentiell interessierbare Menschen abschreckt. Die, die davon nicht abgeschreckt sind, spielen wahrscheinlich eh schon. Evtl. wären auch weniger abgefahrene Settings (oder zugänglichere* Settings) hilfreich. *"Zugänglich" ist sehr kontextabhängig. Aber ich könnte mir vorstellen, dass viele eher bei Detektivgeschichten abgeholt werden könnten (gerade weil "Krimi-Dinner" etc. sehr beliebt sind) als bei High-Fantasy. Andererseits hätte ich dann keine Lust, das zu spielen (gefällt mir nicht). Man muss also irgendwas finden, was grundsätzlich alle interessieren könnte.
Ich kann mal erzählen, wie ich eine Mitspielerin für ASL gefunden habe (paraphrasiert):
Sie: "Was ist denn das da hinten für ein dicker 300-Seiten-Wälzer?"
Ich: "Och, das sind die Regeln für ein Brettspiel, Advanced Squad Leader, das komplizierteste Brettspiel der Welt, so 2.Weltkrieg-Pappplättchen-und-Hexfelder-Kram."
Sie: "Klingt interessant. Wann spielen wir das?"
Und die gute Frau hatte vorher weder etwas mit Cosims noch mit dem 2. Weltkrieg am Hut.
Erinnerung:Hm, das geht ja im Prinzip nur über das Verhalten am Tisch.
Es geht hier nicht um allgemein "mehr" neue Spieler (an sich ja auch eine sehr interessante Diskussion) , sondern spezifisch um die Einbindung von Spielern, die aus bisher nicht oder kaum vertretenen Gruppierungen kommen bzw Spielerinnen und damit einer Diversifizierung der potentiellen Spielerbasis und der Frage nach den dabei auftretenden Hemmnissen und ggf passenden/notwendigen/hilfreichen Änderungen am Angebot an Spielen, aber auch wie man das dann wiederum am reibungsärmsten mit der bestehenden Szene in Einklang bringt.
Es geht hier nicht um allgemein "mehr" neue Spieler (an sich ja auch eine sehr interessante Diskussion) , sondern spezifisch um die Einbindung von Spielern, die aus bisher nicht oder kaum vertretenen Gruppierungen kommen bzw Spielerinnen und damit einer Diversifizierung der potentiellen Spielerbasis und der Frage nach den dabei auftretenden Hemmnissen und ggf passenden/notwendigen/hilfreichen Änderungen am Angebot an Spielen, aber auch wie man das dann wiederum am reibungsärmsten mit der bestehenden Szene in Einklang bringt.
Die Neuen sind das sich ändernde Element im System, und damit erst einmal der Anstoß für die folgenden Probleme. Ohne Neue gäb es auch keine neuen Probleme. Das heißt ja nicht, dass sie "Schuld" sind. Wobei es hier ja auch gar nicht groß um Schuld, sondern um Analyse und daraufhin nach Möglcihkeit Abhilfe gehen soll.
Entsprechend greifen leider auch deine beiden Antworten zu kurz:
Es gibt keinen Anlass zur Annahme, dass die Alten nicht erst einmal "nett" oder locker wären - zumindest nicht ohne weitere implizierte Änderungen in ihrem Spielleben.
Womit wir bei III. wären:
Für was sollten sie da offen sein?
Warum ist es (insbesondere für sie selbst) notwendig dafür offen zu sein, wenn sie einen aktuell für sie passenden Spielstil haben?
Wo liegen die Hemmnisse der Neulingen für deren bisheriges Spiel "offen" zu sein?
Hm, das geht ja im Prinzip nur über das Verhalten am Tisch.
Ich meine, dass das dasselbe ist. Die Szene mit ihren typischen Erscheinungen ist das Problem für die meisten Leute. Da muss man gar nicht mit Minderheiten anfangen; Die Gruppe der Nicht-Rollenspieler ist die Mehrheit.
Falls Du eigentlich doch eine Diskussion über Rollenspiel und sexuellen und ethnische Minderheiten sprechen möchtest, bin ich raus. Interessiert mich nicht, weil ich bisher nie beobachten konnte, dass das ein Problem ist.
Man könnte gezielt über Dinge wie "Rollenspiel und Bildungsferne" oder "Rollenspiel und Angst vor Stigmatisierung" sprechen.
So wie es derzeit steht, kann jeder das Diskussionsthema recht frei interpretieren. Finde ich nicht schlecht. Falls Du aber eine konkrete Richtung möchtest, müsstest Du konkreter werden (und dann ggfs. auch die Diskussion darüber führen, ob das überhaupt ein Problem ist).
Ich dachte die Prämisse waere gewesen neue "untypische" Spieler*innen zu akquieren und zu halten. Dann sind die Altspieler in der Bringschuld sich auf "neue" soziale Dispotive einzulassen. Meine beiden bzw drei Antworten greifen nicht zu kurz, denn das Problem ist dass Du/man(n) diese Unterschiede überhaupt zum Problem macht anstatt einfach offen fuer neue Mitspieler*innen egal welcher Hintergrund zu sein.Sonst geht es ewig weiter mit der homosozialen Kooption....
Und was ist ein Dispotive?
Ich würde hier mal fragen, wieso das der Fall ist.Ich würde sogar noch weiter gehen: Rollenspiel ist Teil einer bestimmten Kultur - und daher für kulturfremde Personengruppen schwerer zugänglich.
Und als Antwort würde ich sagen:
Rollenspiel ist unbekannt und in einige Kulturen noch nicht vorgedrungen.
Was kann man dagegen tun?Man müsste die Kultur, von der Rollenspiel ein Teil ist, weiter verbreiten: "Weiß" geprägte, US-amerikanisch geprägte Nerd-Kultur.
Großartig, wie der Diversitäts-Thread jetzt schon bei dem Vorschlag ist, die "weiße, US-amerikanische Kultur" stärker zu verbreiten :D
Ich denke, die Frauen in meinen Runden (und der gelegentliche Schwule oder Nicht-Weiße) haben da über bestimmte Dinge beizeiten die Augen verdreht und es uns nicht allzu krumm genommen, so wie es sie das Leben eben gelehrt hat.
Ich würde sogar noch weiter gehen: Rollenspiel ist Teil einer bestimmten Kultur - und daher für kulturfremde Personengruppen schwerer zugänglich.Passiert doch längst - wird aber dann delegitimiert oder ignoriert bzw nicht wahrgenommen.
Man müsste die Kultur, von der Rollenspiel ein Teil ist, weiter verbreiten: "Weiß" geprägte, US-amerikanisch geprägte Nerd-Kultur.
Die andere Möglichkeit wäre, dass eine andere Kultur Rollenspiel appropriiert, das müssten aber Menschen machen, die Teil dieser Kultur sind, und nicht wir Rollenspieler von außen.
Großartig, wie der Diversitäts-Thread jetzt schon bei dem Vorschlag ist, die "weiße, US-amerikanische Kultur" stärker zu verbreiten :D
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Was kann man dagegen tun?Das ist ne tolle Idee. :)
Was mir spontan als konkrete Maßnahme einfällt:
Runden bei Flüchtlingen und Jugendclubs mit hohem Migrantenanteil anbieten, um den Bekanntheitsgrad zu steigern.
Die andere Möglichkeit wäre, dass eine andere Kultur Rollenspiel appropriiert, das müssten aber Menschen machen, die Teil dieser Kultur sind, und nicht wir Rollenspieler von außen.Das ist eigentlich die einzige praktikable Möglichkeit. Außenstehende können sich bemühen und Werke schreiben, wie sie sich vorstellen dass sie ansprechend für [Gruppe einfügen] sein könnten, aber wirklich den Nerv treffen und sie für eine andere (Sub-)Kultur aufbereiten können nur Leute die dort daheim sind.
Dem scheint auf der anderen Seite die Zersplitterung der Szene entgegen zu stehen, aber letztlich ist das denke ich so zu sehen: Wenn man nicht in der Lage ist den Mitspielern die eigenen Präferenzen und damit den eigenen Favoriten schmackhaft zu machen oder zumindest einen für alle vertretbaren Kompromiss zu finden, dann ist doch auch nicht anzunehmen, dass in einer Welt, wo das Gegenüber dann ein für ihn oder sie nicht akzeptables Produkt spielen "muss" (mangels Alternativen) das Konfliktpotential am Tisch dann weniger wird.Die Antwort finde ich zu kurz.
Den Aufruf zum Kulturimperlismus/kolonialismus ignorier ich mal.
Warum ignorieren? Das ist ja eigentlich das einzige, was man hier so in einem Forum tatsächlich praktisch besprechen kann. Runden in Flüchtlingsheimen etc. anzubieten ist genau das. Bei dem Großteil der Forderungen geht es doch darum, dass die als Mehrheit wahrgenommene Masse an weißen Männern (Sexualität lass ich mal außen vor, da ich nicht glaube, dass es da im Rollenspiel anders verteilt ist, als gesamtgesellschaftlich) sich mehr öffnet und aktiv bemüht, andere Gruppierungen in eine gewisse Freizeitaktivität zu assimilieren. Wenn solche Threads heißen würden: "Minderheiten kommt mal aus dem Knick und spielt Rollenspiele!", dann wäre das was anderes. Aber hier wird ja eine Lösung von der Community gefordert, die schon Rollenspiele spielt. Also quasi um Kulturimperialismus im kleinen Stil zu betreiben, da ja andere ihre bisherigen Freizeitaktivitäten wünschenswerterweise gegen unsere Aktivität austauschen sollen, damit wir mehr Diversitätsressourcen haben.
Ansonsten denke ich, dass auf jedenfall mehr Werbung in der breiten masse helfen könnte. Meine Annahme ist bisher, dass Rollenspiele sich halt in einer gewissen Subkultur entwickelt haben, die nunmal weiß ist, so wie Rap sich in einer schwarzen Subkultur entwickelt hatte. Wenn man da andere Subkulturen reinbringen will, muss man es einfach populär machen und schauen, wer kleben bleibt.
Die Diskussion um Rassismus und Sexismus als "hohes Konzept" ist primär eine politische Machtdiskussion, welche bevorzugt von den extremen Rändern geführt wird.Ich nehme diese Einschränkung als ein weiterer Aspekt der politischen Machtdiskussion wahr.
Um diesem Extremismus hier schon einmal den Wind etwas aus den Segeln zu nehmen, würde ich Begriffe wie Rassismus und Sexismus als Schlagworte ausschließen wollen.
Wer über entsprechendes negatives Verhalten redet, tue dies bitte spezifisch an dem akuten oder einem eigenen entsprechenden Beispiel und macht das damit diskutierbar und verschwurbele das nicht über irgendwelche extern politisch getroffenen Setzungen.
RassismusHinsichtlich Erlebnissen aus der Deutschen Rollenspiel Szene:
Ich habe noch keine Probleme mit Rassismus am Spieltisch selbst erlebt. Auf Spielerebene hat es bei mir damit noch keine Probleme gegeben. Auf Charakterebene war das hier bei uns auch eh noch nie ein Problem und wurde immer bunt gemischt, lange bevor das auf den Plan der Verlage kam.
Zu Rassismus unter Spielern kenne ich ebenfalls sonst keine Beispiele aus eigener Hand oder dem näheren Umfeld.
Ein Rollenspiel ist erstmal ein Spiel mit Regeln und einem gewissen Anteil an erzählerischen Elementen. Wenn man will das mehr bzw andere nicht so präsente gesellschaftliche Teilmengen mitspielen, kann man höchsten mal die Regeln erklären. Wenn man aber versucht wie von Dir explizit propagiert (siehe meine Einfettungen) auch noch den Spielstil vorzuschreiben wird das nix.
@Teylen: Was ist mit nicht-weißen Rassisten?
Was ist mit nicht-heterosexuellen Rassisten?
Was ist mit nicht-weißen Schwulenhassern?
(Die Frage ist ernst gemeint, weil ich das mehrfach erlebt habe).
Die Rethorik die felixs anführt, ist ein Musterbeispiel für Whatsaboutism (https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism).
Das heißt es dient sich als Beispiel für Rassismus an. Es illustriert auch meine Kritik, dass die Forderung von persönlichen Anekdoten genutzt wird um die Positionen als anekdotisch anzugreifen sowie damit als Grundlage für Polemiken dient. Ich werde daher nicht weiter darauf eingehen.
Die Rethorik die felixs anführt, ist ein Musterbeispiel für Whatsaboutism (https://de.wikipedia.org/wiki/Whataboutism).
Das heißt es dient sich als Beispiel für Rassismus an. Es illustriert auch meine Kritik, dass die Forderung von persönlichen Anekdoten genutzt wird um die Positionen als anekdotisch anzugreifen sowie damit als Grundlage für Polemiken dient. Ich werde daher nicht weiter darauf eingehen.
Eigentlich nicht.Doch, es ist exakt das.
die mir unbekannten - die meines Erachtens eingebildeten - Nicht-Weißen Rassisten, Homophoben, Sexisten im Rollenspiel
Doch, es ist exakt das.
Es entspricht der Definition von Whatsaboutism zu 100%.
Es findet keine Beschäftigung mit meiner Argumentation statt.
Es findet keine Beschäftigung mit meinen Beispielen statt.
Es ist einzig und allein die Aussage "Was aber ist mit <...>".
Wobei im Rahmen des Eröffnungspost auf die geforderten anekdotischen Beispielen verzichtet wird und zu vagen, nicht weiter beschriebenen Vorfällen assoziert. Sowie mir sowohl die Beweislast als auch die Erklärung für seine Aussage aufbürdet.
Ich würde es bevorzugen wenn auf derartige Polemiken die nichts zur Diskussion beitragen, welche im Kontrast zu der Setzung des Eröffnungspost stehen, die sich inhaltlich dem Speaker's Corner andienen und welche die Diskussion nachhaltig vergiften.
Ich habe keine Verpflichtung seitens des Threaderöffner, seitens meiner Argumentation oder seitens Felixs die mir unbekannten - die meines Erachtens eingebildeten - Nicht-Weißen Rassisten, Homophoben, Sexisten im Rollenspiel zu erklären oder den Unterschied zwischen institutionellen bzw. systematischen Rassismus und anderen Abwertungen auszuführen..
Also aus dem Verfechten das jeglicher Rassismus, Sexismus, Homophobie und ähnliches eingebildet ist
Das wir Ethnisch nicht diverser sind liegt aber auch daran das unser Kaff im hohen Norden liegt und sich da kaum jemand hinverirrt.
In letzter Zeit gibt es einen gewissen Zuwachs an Flüchtlingen, aber bei denen gibt es meist Sprachbarrieren (in der Volkshochschule wird ja Alltagsdeutsch unterrichtet und nicht RPG-Begriffe) und ob jemand der gerade dem Krieg entkommen ist wirklich Bock darauf hat am Tisch mit Orks und Goblins zu kämpfen halte ich für fragwürdig.
[...] Immer wieder auch Raucher (sind ja inzwischen auch eine Minderheit). [...]Ich such gerade den ROFL-Smiley, den bräuchte ich mal dringend. ;D
Rollenspiel ist im großen Teil aber nicht nur Regelwerk, sondern auch Geschichten, Settings und Subkultur. Es gibt weitaus mehr Schnittmengen von Rollenspiel- und Tolkiienliebhabern, als von Rollenspiel und Fitnessstudioliebhabern. An der Thematik hängt halt noch ne ganze Menge mehr mit dran.
Und andere Kulturen haben andere Sagen und Geschichten mit denen die Regeln bespielt werden können. Ich gehe mal davon aus das da auch ganz andere Themen und Spielstile dominat sind. DnD zB wird auch in arabischen Ländern gespielt - wär mal spannend wie es da zugeht.
Wenn ich den Threadersteller richtig verstehe, dann meint er mehr Diversität im Sinne der weiteren Erschließung von Gesellschaftlichen Gruppen, die gemäss ihres Anteils an der Gesamtbevölkerung unter den Rollenspielern unterrepräsentiert sind.Hatte ich auch so verstanden. Und es gab ja auch schon durchaus Ansätze zu dem Thema.
Wenn ich den Threadersteller richtig verstehe, dann meint er mehr Diversität im Sinne der weiteren Erschließung von Gesellschaftlichen Gruppen, die gemäss ihres Anteils an der Gesamtbevölkerung unter den Rollenspielern unterrepräsentiert sind.
Aber auch das kann alles betreffen von Berufsgruppen, Bildungsschichten, gesundheitlich betroffenen Gruppierungen oder halt regionalen Gruppen, wie Ostdeutsche, die halt wirklich unterrepresentiert sind.
Von marktwirtschaftlicher Perspektive gibt es bei sowas mehrere Möglichkeiten:
- Werbung zur Information der Massen, um quasi Rollenspiel aus seiner Nische dem mainstream zuzuführen. Das würde auch für mehr Spieler aus Bestimmten Gruppen sorgen.
- Gezieltes Produktdesign, um gewisse Interessen von Gruppierungen besser abzudecken.
- Gezielte Werbung und Verlangen in bestimmten Gruppen erzeugen.
Dafür ist halt notwendig zu wissen, von welcher Annahme man ausgeht:
- Rollenspiele sind aus einer Nische erwachsen und einfach zu unbekannt. Bei ausreichendem Bekanntheitsgrad würden sich aber alle Gruppierungen gleich dafür interessieren.
- Rollenspiele, wie sie jetzt sind sprechen aufgrund ihres Designs nur bestimmte Gruppen an.
- Bestimmte Gruppen haben ein stärkweres Interesse am Produkt als andere und das hat sich durch gegenseitige Verstärkung zugespitzt.
Wenn man die Annahme klären und untersuchen könnte, wäre schon mal viel für die Lösung erreicht.
Dann lasst uns doch mal zusammentragen, wer alles unseren anekdotischen Erfahrungen nach in den von uns besuchten Runden unterrepräsentiert waren.
Wenige Nicht-Akademiker.
1x LGBTQ
1x halbasiatisch
6x deutsch, hetero
schnurzpiepe. Ich finde ihn nen richtig guten Typen und ausdiemaus.
In dem Zusammenhang: Ist es eigentlich gewünscht, mehr Ossies in die Spielerschaft zu holen?Da darauf noch nicht wirklich geantwortet wurde: Ja, definitiv! Die Rollenspieler aus Dresden, die ich kenne, sind toll! Und, um das Klischee gleich mal aufzubrechen, sie positionieren sich nicht nur gegen Nazis, sondern gehen gegen sie auf die Straße. Die meisten sind allerdings Akademiker.
AlterJa.
Nur ein Gedanke: Ich bewege immer Mal wieder den Gedanken, ein "Charity-Rollenspiel" zu schreiben (Komplexität so DSA1 Basis-Set), das dann gratis in AWO- und Rotkreuz-Läden ausliegt, um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die mit dem Hobby anderweitig nicht in Berührung kommen würden (und besser, die Kids nerden im Keller, als dass sie im Park Haschisch spritzen und so ;)). Würde dem Hobby eine tierisch große Menge an potentiellem Nachwuchs bescheren, wäre aber auch eine tierische Menge Arbeit, die ehrenamtlich und durch Spenden gewuppt werden müsste (was auch der Hauptgrund ist, warum es bisher nur ein Gedanke ist :-D).
Nur ein Gedanke: Ich bewege immer Mal wieder den Gedanken, ein "Charity-Rollenspiel" zu schreiben (Komplexität so DSA1 Basis-Set), das dann gratis in AWO- und Rotkreuz-Läden ausliegt, um Kinder und Jugendliche zu erreichen, die mit dem Hobby anderweitig nicht in Berührung kommen würden (und besser, die Kids nerden im Keller, als dass sie im Park Haschisch spritzen und so ;)). Würde dem Hobby eine tierisch große Menge an potentiellem Nachwuchs bescheren, wäre aber auch eine tierische Menge Arbeit, die ehrenamtlich und durch Spenden gewuppt werden müsste (was auch der Hauptgrund ist, warum es bisher nur ein Gedanke ist :-D).Ich hatte sowas seit 6 Jahren vor — und schon Briefe für Jugendclubs entworfen, aber nie abgeschickt :-/
Ich bin Arne Babenhauserheide und schreibe diesen Brief an Sie, weil ich
meine Faszination für die aktuelle Spielform der Fantasy-Rollenspiele
mit Ihnen teilen will. Ich hoffe, dass ich Ihnen damit die einzigartige
Ausprägung gemeinschaftlich erschaffener Kunst näherbringen kann, zu der
sie sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben.
In diesem Umschlag sind dafür 3 Grundflyer, 3 Zusatz-Szenarien und 3
Sets Charakterkarten, die zusammen 3 Versionen der 1w6-Flyer bilden:
Freie Rollenspiele für 3-9 Beteiligte. Dazu noch ein Flyer, der
erklärt, was die 1w6-Flyer sind.
/Anmerkung: Wir verdienen mit den Flyern kein Geld und Sie können die Flyer jederzeit selbst nachdrucken (der Link auf die Quellen steht am Ende)./
** Warum machen wir das?
Ich schicke Ihnen die Flyer, weil ich denke, dass sie für Sie
interessant sein könnten. Und offen gesagt natürlich auch, weil ich
hoffe, dass Sie sie lesen und wenn sie Ihnen gefallen, sie testen und
anderen darüber erzählen.
Daher will ich Ihnen kurz schreiben, was die Flyer von anderen Heften
abhebt: „Warum überhaupt 1w6-Flyer?“
Die Frage lässt sich in 3 Schritten beantworten:
*** (1) Kreativität um der Kreativität willen
Erstens sind 1w6-Flyer Rollenspiele und damit Teil einer Kunstform,
die jenseits von Auftritten und Ausstellungen kreative Interaktion um
ihrer selbst Willen fördert. All die Geschichten und Ideen, die in
eine Runde einfließen, werden für diese Runde erschaffen. Sie können
so noch stärker als Jazz und Improvisationstheater eigene Formen des
Ausdrucks finden, da diese Formen nur für die jeweilige Gruppe von 3-9
Spielern passen müssen.
Dadurch sind sie gleichzeitig ein wundervoller Inkubator sozialer und
kreativer Fähigkeiten, da die Gruppe einen Schutzraum bietet, in dem
alle Beteiligten mit neuen Ideen und Interaktionsformen
experimentieren können.
*** (2) Leichter Zugang zur Gruppendynamik
Zweitens ermöglicht das Format der Flyer einen sehr leichten Einstieg
in das Spiel, und die Szenarien der Flyer fördern eine Freisetzung der
Dynamik der Gruppe. Die in den Charakteren und Geschichten angelegten
Potentiale geben Impulse für tief gehende Interaktionen aller
Beteiligten.
*** (3) Nachhaltig frei
Und drittens bauen die Regeln auf dem 1w6-System auf, das nicht nur für
kurze Runden sondern auch für lange Kampagnen mit über viele Jahre
laufenden, wöchentlichen Runden geeignet ist und unter einer freien
Lizenz steht: Der GPL, der verbreitetsten Lizenz freier Software.
Durch diese Lizenz kann jede Runde das Spiel für sich anpassen und die
Anpassungen weitergeben.
Gerade in einer Kunstform, die so stark die eigene Kreativität fordert
und fördert wie Rollenspiele, ist diese Möglichkeit wichtig. Durch
freie Lizensierung wird jede einzelne Runde zum Nährboden für neue
Spielformen und kann ihren eigenen Stil weitergeben, sobald die
Mitglieder das Gefühl haben, dass sie etwas ganz eigenes gefunden
haben, das euch für andere interessant sein könnte.
Daher wäre es toll, wenn Sie die Flyer testen und weitergeben würden,
wenn sie ihnen gefallen. Auf der Webseite http://flyer.1w6.org gibt es dazu
PDFs zum herunterladen, zusammen mit den Quelldateien, die es einfach
machen, die Flyer an Ihre eigenen Vorstellungen anzupassen.
Und natürlich würden wir uns freuen, von Ihnen zu hören, welche
Erfahrungen Sie mit den Flyern machen. Denn wie jedes soziale Projekt
lebt auch die Erschaffung freier Rollenspiele von Rückmeldung.
** Wer sind wir?
Erschaffen wurden die 1w6-Flyer in einer Kooperation von Taysal, Arne
Babenhauserheide und der Illustratorin Trudy Wenzel während eines
zweimonatigen gemeinsamen Kreativitätsschubs im Sommer 2010. Die dabei
verwendeten 1w6-Regeln werden seit 2002 durch eine immer weiter
wachsende Gruppe von Bastlern und Testern gemeinsam entwickelt. Mehr
über uns finden Sie auf unserer Webseite unter http://leute.1w6.org
Nun viel Spaß beim Spielen. Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören!
→ http://mitmachen.1w6.org
Quellen zum ändern und selbst nachdrucken der Flyer: http://quellen.1w6.org
... Es muss ja nicht immer gleich um die Gewinnung neuer Spieler gehen. ...
Was deine Bewertung der konkreten drei Themen angeht, bin ich nicht ganz dabei. Was du meiner Meinung nach ignorierst, sind die ganz normalen, verbreiteten Phänomene Alltagssexismus, Alltagsrassismus und Alltagshomophobie.
...Das ist eben nicht unbedingt so. In meiner subjektiven Erfahrung kamen von Frauen, Homosexuellen und Nicht-Weissen genauso bescheuerte Klischees und genauso viele gedankenlose Ausdünstungen wie von allen anderen...
...
Die andere Möglichkeit wäre, dass eine andere Kultur Rollenspiel appropriiert, das müssten aber Menschen machen, die Teil dieser Kultur sind, und nicht wir Rollenspieler von außen.
Die Antwort finde ich zu kurz.
Wer für das eigene Spiel viel Material will/braucht/sich wünscht, kann das bei zu großer Zersplitterung nicht mehr bekommen (weil es sich für Verlage bei einer zu kleinen Gruppe von verlässlich Kaufenden nicht rechnet, das Material zu erschaffen).
...
...
Wenn mehr Diversität am Spieltisch gewünscht ist wäre es sehr förderlich wenn man sich auch an andere Spielstile / Herangehensweisen (das ist doch dann die gewünschte Diversität im Konkreten) einlässt und dann im Summe ein neuer/andere Stil entsteht anstatt seine tradierte Spielweise weiterhin chauvinistisch an erste Stelle zu setzen. ...
Ich nehme diese Einschränkung als ein weiterer Aspekt der politischen Machtdiskussion wahr.
Es macht Beiträge, welche es thematisieren anekdotal und setzt die Personen potentiell persönlichen Angriffen aus. Sowohl bezüglich der Diskussion, als auch in Bezug auf die weitere Kommunikation mit den aus etwaigen Berichten betroffenen Personen.
Hinsichtlich Erlebnissen aus der Deutschen Rollenspiel Szene:
) Benutzung rassistischer Schimpfwörter (N*) im Spiel
Im Kontext das es beispielsweise zu einem Spiel in Amerika im wilden Westen oder den 20ern dazugehöre.
Bei Rückfragen kommt es mitunter auch zu Diskussionen das der Begriff kein rassistisches Schimpfwort sei, weil die Person es aus der Ethnologie herleitet und es historische Prägung nicht gibt respektive Einwürfe als über sensibles Machtspiel von (Pseudo-)Betroffenen gewertet wird, die nicht verstehen das das eigene Rollenspiel mit Verwendung des Begriffs unpolitisch ist.
) Rechtfertigung/Verwendung Rassistischen Darstellungen mit Verweis auf die Geschichte oder Genre
Dies geht mitunter mit einer Abwertung des Vorschlags einher den Aspekt auszulassen und führt dahingehend wahlweise den Vorwurf der Geschichtsrevision oder Anspruchslosigkeit mit sich.
) Verbreitung rassistischer Klischees in Inhalten bzw. Diskussionen
Diskussionen darum in wie weit Waldmenschen gerne schnackseln.
Diskussionen darum das afro-futuristische Szenarien mit einem utopischen Staat in Afrika unrealistisch sind weil die es dort nicht hinbekommen können, ganz im Gegensatz zu westlichen bzw. europäischen Zivilisationen.
) Kolportierung rassistischer Klischees im Spiel
Beispielsweise der Umstand das die Gang in einem gegenwartssetting ganz natürlich zu Latino Gangstern wird.
Das ist neben Dingen wie der Bewertung von Spielen die von einer Nicht-Weißen Spielercharakteren ausgehen als problematisch gegenüber Weißen. ...
Ist halt die Frage, ob man dann einfach mehr Spiele entwickeln sollte, dass jeder seine Interessennischee hat, die zur Not auch andere ausschließt
Ich glaube wir sollten statt auf das Thema Diskriminierung auf Inkludierung schauen.
Also statt auf was könnte abschrecken auf was könnte anziehen zuschauen.
Aber gerade weil es hier ja um Problemzonen und Lösungen gehen soll und nicht um Schuld, ist Aufrechnen/Ablenken denke ich nicht passend. Damit gehen mögliche Übergriffe weder von der einen noch der anderen Seite weg, sondern ducken sich die Leute nur noch weiter in die Gräben.
Es wollen ja verschiedene Leute Diversität mit unterschiedlichen Motivationen/Eigeninteressen und Möglichkeiten. Hier ginge es mir darum erst einmal die Hemmnisse/Missverständnisse in einer Art und Weise zu sammeln, dass die jeweiligen beteiligten daraus genügend spezifische Hilfestellung erhalten die neue "Kundschaft" besser zu verstehen und damit auch ihre jeweilige eigene Situation und folgend passende Maßnahmen dazu dann ggf. etwas besser beurteilen zu können.
Für den Rest ist dann jeder für sich selbst verantwortlich.
Das ist mir alles viel zu kleinteilig. Es muss eine gewisse Offenheit der Altvorderen ggü anderen Spielstilen der neuen da sein. Den Rest kann man nicht wie hier seitenweise versucht analytisch-technisch aufgedrösselt beachten sondern muß dann konkret am Spieltisch unter den Beteiligten passieren. Wenn die neuen bleiben ändert sich auch die Gruppenzusammensetzungen und mittelfristig auch die Außenwahrnehmung...
Nunja die Prämisse war doch auf Kollektivebene neue bzw minderrepräsentierte Teilmengen für das Hobby zu akquirieren. Wenn man das nicht will bzw auf Individualebene für eine Gruppe eine gewissen Typus nicht (zB pubertierende 12 Jähriger) kann man auch alles beim Alten lassen. Aber da greift doch schon das Gatekeeping, was man von dem/der neuen als Kategorie hält, andersrum auch : Ein Neuling*in ( ;-) ) muss ja auch erst mal so aufgeschlossen sein damit sie/er sich traut an so einer Gruppe die diesen seltsame Spiel spielen teilzunehmen obwohl das doch bestimmt alle weiße männliche Nerds sind...
In meiner ursprünglichen Atwort am Anfang des Fadens hatte ich noch Punkt I : regelleichter Einstieg. Ich gehe davon aus das die Neuen dann sich schon selbst einsortieren je nachdem was für eine Regeldichte gewünscht ist...
Mal davon abgesehen, gibt es eigentlich Gruppen, die sich speziell aus Zusammenschlüssen von Minderheiten neurekrutieren? Rollenspiel im Flüchtlingsheim wurde ja genannt. Was ist mit Altersheim oder AA-Treffen oder aus gewissen Religionsgemeinschaften
Ich weiß ja nicht, was du für eine Vorstellung vom Leben von Flüchtlingen und Alkoholikern hast, aber: Das Hobby RPG ist Eskapismus und bedarf, neben Bildungsnähe und anderen wichtigen Zutaten, einer bestimmten Lebenssituation.
Wir haben damals mit Rollenspiel angefangen, weil wir in mehr oder weniger gut funktionierenden Lebensumständen und Familien großgeworden sind.
Wer als Flüchtling oder Suchtkranker (z.B. AA) sein Leben bestreiten muss, der hat ganz klare, existenzielle Schwierigkeiten und Nöte. Sein Handlungsbedarf bezieht sich auf das echte Leben, die Bewältigung des Alltags und realen Projekten wie Verhaltenstherapie oder in Schulkurse gehen, sich um Arbeit bemühen, um eine eigene Wohnung et cetera. RPG ist ein eskapistisches Luxushobby, das nicht in den Alltag eines Menschen mit existenziellen Sorgen passt. Unter Anleitung eines Therapeuten oder Sozialarbeiters, der unter Therapiebedingungen soetwas anbietet und kontrolliert, kann man sich das als Experiment vorstellen. Aber Leute, die realweltliche Probleme haben und um ihre Existenz und ihr Weiterkommen kämpfen müssen, die gründen keine Rollenspielgruppen und kloppen Monster im Dungeon beziehungsweise spielen eine fiktive Rolle in einer fiktiven Welt, was sie in bezug auf ihre echten Probleme in der echten Welt kein Stück voranbringt.
Ich weiß ja nicht, was du für eine Vorstellung vom Leben von Flüchtlingen ... hast,Sobald sie im Aufnahmesystem angekommen sind und im Flüchtlingsheim auf ihre "Abfertigung" warten, besteht es zu einem nicht unerheblichen Teil aus Unterbeschäftigung und Langeweile.
Ich hatte sowas seit 6 Jahren vor — und schon Briefe für Jugendclubs entworfen, aber nie abgeschickt :-/
Ich häng die formatierten Texte mal an, das hier ist der Text, den ich schicken wollte:
Ich weiß ja nicht, was du für eine Vorstellung vom Leben von Flüchtlingen und Alkoholikern hast, aber: Das Hobby RPG ist Eskapismus und bedarf, neben Bildungsnähe und anderen wichtigen Zutaten, einer bestimmten Lebenssituation.
Wir haben damals mit Rollenspiel angefangen, weil wir in mehr oder weniger gut funktionierenden Lebensumständen und Familien großgeworden sind.
Wer als Flüchtling oder Suchtkranker (z.B. AA) sein Leben bestreiten muss, der hat ganz klare, existenzielle Schwierigkeiten und Nöte. Sein Handlungsbedarf bezieht sich auf das echte Leben, die Bewältigung des Alltags und realen Projekten wie Verhaltenstherapie oder in Schulkurse gehen, sich um Arbeit bemühen, um eine eigene Wohnung et cetera. RPG ist ein eskapistisches Luxushobby, das nicht in den Alltag eines Menschen mit existenziellen Sorgen passt. Unter Anleitung eines Therapeuten oder Sozialarbeiters, der unter Therapiebedingungen soetwas anbietet und kontrolliert, kann man sich das als Experiment vorstellen. Aber Leute, die realweltliche Probleme haben und um ihre Existenz und ihr Weiterkommen kämpfen müssen, die gründen keine Rollenspielgruppen und kloppen Monster im Dungeon beziehungsweise spielen eine fiktive Rolle in einer fiktiven Welt, was sie in bezug auf ihre echten Probleme in der echten Welt kein Stück voranbringt.
Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.Word!
Es ist übrigens auch eine mögliche Position, aus eben diesen Gründen dann keine Inklusion zu wollen.Beides richtig. Aber das war ja weiter oben sogar angesprochen, und ich bekomme von Marzaan auch gar keinen missionarischen Vibe, dass das jetzt alle bei sich machen sollen. Aber wer sagt "ich fände das gut, wie macht man das?" ist hier im Thread richtig. Korrekt?
Über ethische und praktische Ursachen und Konsequenzen müsste man diskutieren - wobei ich da erhebliches Eskalationspotential sehe.
...
Meine Erfahrung ist eher, dass sich schon in ganz normalen Gesprächssituationen, beim Einkaufen oder so, erhebliche Probleme ergeben können.
...
...
Ich habe ein bißchen den Überblick darüber verloren, ob es in dieser Diskussion übrigens tatsächlich um die Heranführung von Anderen an die "Normalität" der Rollenspielszene geht, oder ob es nicht vielmehr darum geht, was sich in der Szene ändern könnte, um die Schwierigkeiten der Heranführung zu miniminieren. Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.
Es ging mir darum festzustellen, was an spezifischen erschwerenden Umstände bei der Heranführung/Beteiligung von Minderheiten anliegt, nachdem anderweitig da entsprechende Hürden reklamiert wurden und wie Eingangs beschrieben Diversität ja an sich erst einmal für nahezu alle Beteiligten positiv zu sehen ist (auch wenn das natürlich weitgehend ein Unterpunkt von "neue Spieler finden" allgemein ist).
Gibt es eigentlich Hürden, die speziell gewisse Minderheiten vom Hobby abhalten? Und wenn ja, welche Personen, welcher Minderheiten, werden durch welches spezielle Rollenspielcharakteristikum abgehalten?
(...)
Es werden ja Ethnie und Sexualität sehr oft als Aspekte genannt.
Ein Konzept von Inklusion, welches auf Assimilation ohne eigene Veränderung basiert, wird nicht funktionieren.
Jetzt nur mal als akademischen, nicht als sach- und diskussionsbezogenen Einwand: Wie oft haben sich die Regeln des Fußballspielens schon an mich angepasst? Nie. Im Gegenteil, wenn ich Fußball spielen und mich zu den anderen 21 Leuten inkludieren will, dann muss ich mich wohl oder übel vollassimilieren.
Tja es gibt aber keine globale monopolisierte Regeldurchsetzung im RPG. Schiefer Vergleich.DnD ist freilich global und monopolisiert und es gibt ja wohl auch so eine Society (oder war das Pathfinder? Egal.), die durch die Cons tourt und von der man tatsächlich sagen könnte, dass sie Regeln durchsetzt, aber darum gehts eigentlich nicht. :)
Tja es gibt aber keine globale monopolisierte Regeldurchsetzung im RPG. Schiefer Vergleich.
Ich wiederhole mich einfach mal.
Fußball ist die Ebene DSA oder PF.
Rollenspiel ist die Ebene Ballspiele.
Auch habe ich Gerüchte gehört, dass Hallenfussball und Fußball auf dem Rasen sich durchaus unterscheiden.
Vielleicht irre ich mich aber ich glaube , die Torgröße ist bei 6 jährigen anders als bei 18 jährigen.
Ich erlaube mir trotzdem die Frage, ob die Inklusion erfolgversprechend ist, wenn der Wasserballspieler sagt, hey, ihr Fußballer, kommt mir doch mal ein Stückchen weit entgegen. Niemand verlangt gleich von euch, dass ihr über den Rasenplatz krault, aber wenn fürs Erste mal alle Badehosen anzögen, das fände ich schon mal lieb.Die spielen dann einfach zusammen Beach-Soccer.
Ich für meinen Teil habe das Gefühl, ihr solltet diese Vergleiche ganz lassen. Je länger ihr die hin und her schiebt und daran herumdefiniert, desto schräger und unpassender kommt mir das Ganze vor. Menschen in besonderen Lebenssituationen werden durch die Inklusion in einem Hobby nicht aus ihrer Lebenssituation entfernt, somit ist eine vollständige Assimilation schon mal von vornherein eine Illusion. Und wenn man eh die besonderen Lebensumstände berücksichtigen muss, ist die Verweigerung eines Entgegenkommens irgendwie ... merkwürdig.
DnD ist freilich global und monopolisiert und es gibt ja wohl auch so eine Society (oder war das Pathfinder? Egal.), die durch die Cons tourt und von der man tatsächlich sagen könnte, dass sie Regeln durchsetzt, aber darum gehts eigentlich nicht. :)Gut aber es gibt trotzdem neben Fußball noch andere Ballsportarten als Alternative, wenn einem da Regeln Spielstil und Kommerzialisierungsgrad nicht gefallen. Da war das vorgebrachte Ballsport Beispiel besser. Und:
Es geht um den abstrakten akademischen Einwand, dass Vollassimilisation eigentlich eine ziemlich herausragenden Inklusionsmethode ist.
Ich will aber jetzt hier auch den Thread nicht stören, sorry.
Und ich sehe da auch keine allgemeine Verweigerung von Entgegenkommen, sondern wenn dann noch der Verweigerung einen Blankoscheck für die Zukunft auszustellen.Und von so einem Blankoscheck für die Zukunft ist doch auf der anderen Seite auch gar nicht die Rede.
Und von so einem Blankoscheck für die Zukunft ist doch auf der anderen Seite auch gar nicht die Rede.
Warum muss die "Gegenseite" immer wieder in eine solche Extremsicht gestellt werden?
Auf die schnelle: In Posting #112 wurden ein paar konkrete Wünsche geäussert und dann nicht weiter beachtet.Aus Post #112 ist 2.) für mich nachvollziehbar, 1.) eher weniger und 3.) der 2. Teil für mich zu schwammig und zu "belehrend".
Aus Post #112 ist 2.) für mich nachvollziehbar, 1.) eher weniger und 3.) der 2. Teil für mich zu schwammig und zu "belehrend".Und schon kann eine Diskussion über konkrete Punkte gemacht werden.
Gerade Punkt 3 wurde hier im Forum von mehreren Frauen mehrfach als Problem geäussert. Von daher ist zumindest bei dem Punkt vollkommen unrelevant, ob der Poster weiblich ist oder nicht.Ich muss für mich Punkt 3 aufteilen. Satz 1 ist für mich nachvollziehbar (obwohl es mich nicht betrifft, hätte ich in einer Runde, die die Worte "schwul" und "behindert" gedankenlos und/oder als Schimpfwort nutzt, nicht sehr viel Spaß), Satz 2 hingegen geht mir zu weit bzw. ist mir zu unscharf.
Die Spiele zu Gruppen bringen, die damit wenig oder keinen Kontakt haben und sehen, wer nerdig genug ist, mitzumachen.
Gross Bildung benötigt man auch nicht zum Spielen. Keine Ahnung, wer meinte, dass Bildungsnähe und stabile Umstände für Rollenspieler wichtig seien... Damit gehe ich nicht konform. Ich hab mit grossartige Spielern aus kaputten Elternhaus und auch mit Suchtproblematik gespielt oder welche nur die Sonderschule besucht haben.
Ich bin gerade auf sonnem Aktivurlaub, würde mich aber gerne nach meiner Heimreise mit Dir (und anderen Interessierten) weiter austauschen, wenn es Dir recht ist, vielleicht in einem eigenen Strang. :)Sehr gerne!
Welche Hürden halten Mitspieler*innen bestimmter marginalisierter Gruppen davon ab, mitzuspielen bzw. genau soviel Spielspaß zu haben?Also die meisten Spielwelten die ich so bespielt hab, sind was die Gleichberechtigung von Frauen und Homosexuellen angeht eigentlich ziemlich fortschrittlich.
1. Unattraktiveres Spielmaterial. Wenn in Illustrationen kaum jemand auch nur annähernd aussieht wie ich kann’s sein, dass ich mich allein schon dadurch weniger „abgeholt“ fühle und mir eine Beschäftigung suche, bei der das eher der Fall ist.
2. Wiederfinden der eigenen Identität ausschließlich oder überwiegend in Stereotypen (z.B. bei homosexuellen Spieler*innen, aber auch Spieler*innen of Colour, falls People of Colour in der Spielwelt vor allem als Wilde oder Sklaven. Auftauchen). Ich möchte das Gefühl haben, dass man mich als Kunde*Kundin ernst nimmt und respekiert. Ebenso als Spieler*in.
3. Mangelndes Sicherheitsgefühl: Wenn in Spielrunden ein sexistisches Frauenbild vorherrscht, homophobe Sprüche gemacht oder das N*-Wort verwendet wird, ist das kein attraktiver Ort für betroffene Personen. Wenn Regelwerke voll von sexistischen Stereotypen sind und die Community, die dieses Spiel spielt, das unhingerfragt hinnimmt, könnte das durchaus jemanden davon abhalten, Teil dieses Community sein zu wollen
Was andere Minderheiten angeht ist das Problem wahrscheinlich z.T. auch ein Kulturelles. Ich mein die meisten Rollenspiele bauen ja mehr oder weniger auf irgendeinem schon vorher existierendem Genre auf. Kann man mit der Vorlage nichts anfangen ist man vermutlich nicht besonders interessiert an dem Spiel. Gerade die Typische EDO-Fantasy ist nunmal ein sehr europäisches Genre.
Hier wäre glaube ich ein Blick auf andere nicht so bei uns verbreitete Genres wertvoll. Also welche Genres werden bei uns nicht bespielt oder welche kennen wir nicht?
Wie man das Problem lösen soll, weiß ich allerdings nicht - immer jemanden mit linguistischen Kompetenzen dabei zu haben, ist nicht praktikabel. Und sicherlich betrifft das auch noch andere Gebiete, auf denen man schnell unbemerkt etwas richtig dolle verbockt.Ich würde vermuten: Mit Chinesen/Japanern/… EDO Fantasy spielen und nach einer Weile anfangen, mit ihnen zusammen ein Ostasien-Setting zu basteln.
Ich würde vermuten: Mit Chinesen/Japanern/… EDO Fantasy spielen und nach einer Weile anfangen, mit ihnen zusammen ein Ostasien-Setting zu basteln.
@maarzan:
Teil 1 lässt sich aber auch als unbewusstes Vorurteil lesen, dass den Mitspieler ob seiner menschlichen Eigenschaften angreift ( "der klaut doch wie ein Pole", "die hat wieder ihre Tage..." ). Problem? Ja. Assozial? Normalerweise nein. Korrigierbar ohne größere Eingriffe? Absolut.
Diese Unterscheidung ist mir deshalb so wichtig, weil eben die Benutzung solcher Unworte eben nicht automatisch bedeutet asozial zu sein. Der Wunsch auf Achtung solcher Probleme ist eben nicht ein Vorwurf gegenüber den Mitspielern. Ein entsprechendes Aufmerksam machen des Regelwerkes auf diese Probleme hilft dabei dem Spiel mit entsprechenden Mitspielern.
Was andere Minderheiten angeht ist das Problem wahrscheinlich z.T. auch ein Kulturelles. Ich mein die meisten Rollenspiele bauen ja mehr oder weniger auf irgendeinem schon vorher existierendem Genre auf. Kann man mit der Vorlage nichts anfangen ist man vermutlich nicht besonders interessiert an dem Spiel. Gerade die Typische EDO-Fantasy ist nunmal ein sehr europäisches Genre.
Und zumindest wenn die Autoren die Exotischeren Kulturen wirklich ausarbeiten werden die in der Regel auch interessanter und komplexer und nicht nur reine Stereotypen (wobei sie dann natürlich trotzdem oft noch Wilde bleiben).
Die Umsetzung spielt auch eine Rolle.
Ich kann aus eigener Anschauung sagen, dass die meisten Umsetzungen von Ostasien-Settings ein bißchen weh tun, wenn man die Sprachen versteht. Als Angehöriger dieser Minderheit macht mir das große Probleme und verdirbt fast alle Fantasy-Ostasien-Settings, die ich kenne.
...
Dahingehend wäre es ja interessant, ob generische Rollenspiele mehr Menschen, die sich minderheiten zugehörig fühlen, anlocken, als die großen bebilderten mit fester Welt. Dann könnte ja eine Förderung eben dieser da auch schon was bewirken. Quasi ein großes Werk nur mit Regeln und ohne Welt, dafür aber Hinweisen zum Weltenbau.
Hier wäre glaube ich ein Blick auf andere nicht so bei uns verbreitete Genres wertvoll. Also welche Genres werden bei uns nicht bespielt oder welche kennen wir nicht?
Und nahc dem wa sin amerikanischen Foren zu lesen ist, kann es eh KEINER richtig machen.
Ignorierst du fremde Kulturen grenzt du aus.
Versuchst du dich amateurhaft zeigst du keinen Respekt.
Forschst du ernsthaft udn übernimmst maßgeblich reale Vorlagen bestielst du eine Minderheit um ihre Kultur.
Bügelst du reale Probleme platt igorierst oder leugnest du reales Unrecht.
Reproduzierst du diese realen Probleme, dann wird dir genau diese Gesinnung und deren Unterstützung dann persönlich zugeschrieben.
Und in einer ähnlichen Falle wie Materialanbieter sitzen dann ja auch willige Mitspieler, die sich auf solches Material bzw. ein Spiel mit potentiellen Opfertypen einlassen.
Doppelte Punktzahl, wenn dann nicht nur realweltliche Korrektheit gefordert wird, sondern als angemesen empfundene erfundene Elemente gefordert werden und damit letztlich Geschmacksraten.
Sobald "Aktivisten" im Spiel sind, ist eh kein konstruktiver Umgang mehr möglich.
Anekdote: In China habe ich Magic-Spieler angesprochen, wie das mit Rollenspiel aussieht. Das war grob bekannt, aber nicht sozial akzeptiert. Nach der Aussage hat Spielen für junge Leute von Seiten der Eltern etc. eh eine geringe Akzeptanz, aber da es wohl nicht vermeidbar ist, dann wenigstens Sachen, wo man "mit dem Kopf gewinnt". Rollenspiel wurde hingegen als kindlicher, verweichlichter Eskapismus angesehen. In wie weit einer der erzählt und 2 die nicken repräsentativ sind, kann ich nciht beurteilen. Aber selbst wenn so jemand dann spielen würde (weil z.B. in Europa weit weg von den Eltern) würde das wohl auf das Spiel abfärben und mit so manchen Stilen inkompatibel sein.
Bei Dingen wie "LongTaoki" ("Drachengefäß") und "ToKisu" ("Schwertkuss") schaudert es mich halt.
Überhaupt: Völlig willkürliche Vermischungen von chinesischer und japanischer Sprache sind strukturell völlig unplausibel.
Sry, aber das mit der Sprache ist kein Diversitätsproblem. Das ist ein Problem von Sprachliebhabern.
Sicher, genauso unplausibel wie die Vermischung von Latein & Griechisch; "Automobil"... ;)
Mir fällt dazu ein:
1) Seid nett zueinander.
2) Nehmt konkrete Einwände ernst.
3) Vorverurteilt niemanden.
Ich fürchte aber, auf mehr wird man sich als "Szene" nicht einigen können. Wenn die gesellschaftlichen Diskurse in diesen Fragen eines lehren, dann mE das.
Sry, wenn das bezogen auf das Thread-Thema destruktiv wirkt.
Bezeichnend ist in dieser Hinsicht ja auch, dass das bei aus realweltlichen europäischen Sprachen (fast?) nie so vorkommt.Naja Deutsch wird von den Amis mit unter auch ganz schön verunstaltet.
Das lässt sich *vermutlich* auch aufs Rollenspiel übertragen. Menschen mit anderen als den Lebenswegen der Mehrheit bringen auch andere Sichtweisen an den Spieltisch.
Sprachfetischisten
Was mir zum Beispiel auf Cons aufgefallen ist, ist, dass dort viele Besucher mit körperlichen Behinderungen waren, die aber im Hobby selbst keine Rolle spielen. Selbst im Vergleich mit eher mainstream Dingen, wie Gamescon oder buchmesse, fand ich den Anteil an Leuten mit körperlichen behinderungen auf RS-Cons höher. habt ihr ähnliche Erfahrung gemacht? Hast das ganze vielliecht da schon einen Reiz, der inherent bereits zu stärkerer Inklusion führt?
Bei dem Thread geht es ja auch nicht darum, dass irgendwer zur Leistung aufgefordert werden soll. Bloß um Möglichkeiten für die, die was tun wollen.
Alles andere ist Unsinn und Nebelkerzen.
Das kann man allerdings auch mit Leuten, die ansonsten Apsekte mit einem teilen. Wenn man davon ausgeht, dass vier weiße Männer mittleren alters an einem Tisch sitzend nicht divers wären, liegt man sicher falsch.
Der Grad an Diversität dürfte dann doch etwas geringer sein, als wenn du mit vier Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, unterschiedlichen sozialen Schichten, unterschiedlichen Geschlechtern und sexuellen Orientierungen spielst.
Der Grad an Diversität dürfte dann doch etwas geringer sein, als wenn du mit vier Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, unterschiedlichen sozialen Schichten, unterschiedlichen Geschlechtern und sexuellen Orientierungen spielst.Alles dass könnten die vier weißen Männer mittleren Alters sein. Beim Geschlecht habe ich kurz gezögert, aber auch Mann ist nicht unbedingt gleich Mann. Dass die statistische Wahrscheinlichkeit kleiner ist vermute ich aber auch.
Das wäre eben die Frage, ob dem so ist.
Meint ihr denn, das bei einer bestimmten Schublade von Leuten jeweils vorhersagbar ist, was in Bezug auf Rollenspiel* zu erwarten ist und was möglicherweise ein Problem sein könnte?
Mir scheint das nämlich immer noch alles ziemlich individuell und nicht gut schubladisierbar zu sein.
Meine Erfahrung bisher ist, wie schon beschrieben, dass es im Spiel mit Männern, Frauen, Homo-, und Heterosexuellen, verschiedenen ethnischen Hintergründen (nur sicherheitshalber: fast) keine anhand dieser Linien feststellbaren Unterschiede gab.
Wenn in einem Rollenspielabenteuer auch mal ein homosexueller Charakter in einer plotrelevanten Funktion auftaucht und nicht stereotyp beschrieben wird, freut das nicht nur den schwulen Leser (und sagt ihm „Du bist Teil unserer Community“), sondern vielleicht auch Frauen, People of Color oder Menschen mit Behinderung. Denn die Botschaft dahinter ist doch: Wir als Verlag haben uns bewusst entschieden, in respektvoller Art und Weise einer Figur die Bühne zu überlassen, die nicht Mitglied der Mehrheitsgesellschaft ist.Da bin ich neugierig:
Da bin ich neugierig:
Beim Lesen von "Waterdeep: Dragon Heist" bin ich (bisher) auf 3 Stellen gestossen, bei denen die Macher wohl Diversität zum Ausdruck bringen wollen:
- Homosexueller Abenteurer, der gerade seinen Partner verloren hat
- Verheiratete Genasi-Schmiede (männlich)
- Intersexuelle(r) Elf(in) (Beruf ist mir gerade entfallen)
Während es bei den ersten beiden Beispielen eher beiläufig erwähnt wird, wird es bei letzterem sehr deutlich betont (Er/Sie möchte nicht mit "Er" betitelt werden).
Aber:
Für das eigentliche Abenteuer haben sie nur eine beiläufige Rolle. Sie gehören weder zu den Protagonisten noch zu den Antagonisten.
Ist das jetzt "Gewollt, aber nicht gekonnt." oder völlig in Ordnung in Hinblick auf Diversität?
Ein nicht entspannter Historiker etc. würde bei der "europäischen Mittelalteranlehnung" der typischen Settings auch seine Krisen bekommen.Wobei auch nicht so entspannte Historiker Fantasy-Rollenspiele spielen — und irgendwann dann Settings schreiben, die besser passen. So wie auch Physiker Pulp Science-Fiction spielen, und manchmal auf Hard Science-Fiction schielen; und das dann irgendwann in ihrer Runde anbieten.
Wer übrigens wissen möchte, was mir da die Laune verdirbt, der möge sich an den recht kreativen Gebrauch des Mischmaschs aus westlichen Sprach- und Grammatikfragmenten in japanischen Animes erinnern. Ungefähr auf dem Niveau - eher noch schlechter - findet das statt.Das ist so cool — aber weil ich weiß, dass es japanisch ist :-)
Aber jemanden mit linguistischen und vielleicht auch historischen und kulturellen Kompetenzen (Ethnie m.E. egal) dabei zu haben würde tatsächlich helfen. Die praktische Umsetzung dieses Lösungsvorschlags stelle ich mir schwierig vor, denn man hat ja meist niemanden.Dann würde ich sagen, ist man nicht der richtige für den Job. Und wenn man es doch richtig machen will, nimmt man Kontakt zu Leuten aus der Kultur auf und fragt, ob sie helfen können.
Der Grad an Diversität dürfte dann doch etwas geringer sein, als wenn du mit vier Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, unterschiedlichen sozialen Schichten, unterschiedlichen Geschlechtern und sexuellen Orientierungen spielst.Wenn du all diese Dinge kombinierst, dann ja. Wenn du aber mit Akademikern aus 4 unterschiedlichen Ländern spielst, kannst du leicht geringere Diversität haben, als unter 4 Leuten, die in 50km Umgebung von dir geboren wurden.
Denn wenn der schwule Charakter leidet, weil sein Partner unglücklich ist, dass sie so selten Sex haben, kann da auch ein Gutteil der Heterosexuellen mitfühlen.
Das ist doch Realsatire. Für welche Spielgruppe soll das relevant sein? Reden wir noch über PnP Rollenspiel oder worüber wird hier theorisiert??
Das ist doch Realsatire. Für welche Spielgruppe soll das relevant sein? Reden wir noch über PnP Rollenspiel oder worüber wird hier theorisiert??Wir hatten schon häufiger Runden, in denen Sexualität relevant war. Wenn in diesen Runden nur Heteros auftauchen, ist das ein wirklicher Ausschluss einer Randgruppe. Darüber rede ich.
85% Heteros? Wie kommst du denn auf diese Zahl?Von 4-14% Homo- oder Bisexuelle aus dem Dalia-Report: https://www.jetzt.de/lgbt/dalia-studie-zu-lgbt-anteil-in-der-bevoelkerung (bei meinem Artikel verlinkt. Wie gesagt: Ich habe die Minimal-Hausaufgaben für eine Zufallstabelle gemacht und war überrascht, was ich alles übersehen hatte)
Gibt halt Leute, die im Rollenspiel auf die Thematisierung des Liebes- und Geschlechtslebens der (N)SCs verzichten können.Und das ist völlig OK. Ein Teil von Diversität ist es nämlich auch, das Thema wegzulassen, wenn du jemanden in der Runde hast, der es nicht mag. Halt dann, wenn du das merkst.
Eigentlich geht mit dem Begriff der "Diversität" los und dann der Frage, warum das überhaupt erwünscht sein sollte. Mehr Mischung ist ja erstmal nicht intrinsisch "besser". In der Diskussion zum Thema bekommt man aber oft den Eindruck, dass es messbare Quoten geben würde.
Bei dem Thread geht es ja auch nicht darum, dass irgendwer zur Leistung aufgefordert werden soll. Bloß um Möglichkeiten für die, die was tun wollen.
Alles andere ist Unsinn und Nebelkerzen.
Was wir noch nicht hatten: Haben verschiedene Menschen unterschiedliche Ansprüche an Rollenspiel und kann (oder gar muss) Rollenspiel dem entgegenkommen? Und wenn ja, wie?
...
Bisher haben wir ja von Hürden gesprochen, die bezwungen werden müssen, damit auch andere Leute ihren Weg zum Rollenspiel finden. Wie sieht es aber mit Stärken des Rollenspieles aus? Wie kann man Appetit auf das Spielen machen, damit auch Leute dazu finden, die sich sonst eher ausgeschlossen aus sozialen Aktivitäten fühlen?
Was mir zum Beispiel auf Cons aufgefallen ist, ist, dass dort viele Besucher mit körperlichen Behinderungen waren, die aber im Hobby selbst keine Rolle spielen. Selbst im Vergleich mit eher mainstream Dingen, wie Gamescon oder buchmesse, fand ich den Anteil an Leuten mit körperlichen behinderungen auf RS-Cons höher. habt ihr ähnliche Erfahrung gemacht? Hast das ganze vielliecht da schon einen Reiz, der inherent bereits zu stärkerer Inklusion führt?
Meint ihr denn, das bei einer bestimmten Schublade von Leuten jeweils vorhersagbar ist, was in Bezug auf Rollenspiel* zu erwarten ist und was möglicherweise ein Problem sein könnte?
Mir scheint das nämlich immer noch alles ziemlich individuell und nicht gut schubladisierbar zu sein.
Meine Hypothese wäre eher, dass es viel bewirken würde, wenn ein gewisses Bewusstsein und eine grundlegende Bereitschaft zur Repräsentation von Diversität in einem Produkt erkennbar ist. Eine Meta-Botschaft sozusagen.
Es gibt nämlich meiner Meinung nach durchaus übergreifende Gemeinsamkeiten, die Mitglieder unterrepräsentierter Gruppen kennen:
1. Quasi nicht-existieren in einem Setting (weil nicht explizit beschrieben / bebildert)
2. Existent, aber sehr stereotyp beschrieben
3. Existent, aber nur in Nebenrollen / für Plot und Setting nicht relevanten Funktionen
Wenn in einem Rollenspielabenteuer auch mal ein homosexueller Charakter in einer plotrelevanten Funktion auftaucht und nicht stereotyp beschrieben wird, freut das nicht nur den schwulen Leser (und sagt ihm „Du bist Teil unserer Community“), sondern vielleicht auch Frauen, People of Color oder Menschen mit Behinderung. Denn die Botschaft dahinter ist doch: Wir als Verlag haben uns bewusst entschieden, in respektvoller Art und Weise einer Figur die Bühne zu überlassen, die nicht Mitglied der Mehrheitsgesellschaft ist.
Wobei auch nicht so entspannte Historiker Fantasy-Rollenspiele spielen — und irgendwann dann Settings schreiben, die besser passen. So wie auch Physiker Pulp Science-Fiction spielen, und manchmal auf Hard Science-Fiction schielen; und das dann irgendwann in ihrer Runde anbieten.
Und so entstehen dann die Settings, die nicht entspannte Historiker und Physiker mögen. Und wenn sie technisch gut wurden, spielen sie auch andere.
Ihr überseht, was das wichtigste für eine florierende RSP- Community ist: geile Spielleiter.
(Mich persönlich interessiert es für das Rsp nicht, woher jemand kommt, welche Hautfarbe er/sie hat, mit wem er/sie schläft oder wo er/sie das Kreuz bei der Wahl setzt. Ich konzentriere mich auf das Geschehen am Spieltisch.)Damit hast du eine der wichtigsten Vorraussetzungen für Diversität. Die zweite ist, zu sehen, ob es Verhaltensmuster gibt, die doch bestimmte Gruppen ausgrenzen, und die halt wegzulassen, wenn Betroffene dabei sind. Deswegen kommt z.B. Sexualität jetzt nicht unbedingt in der ersten Runde mit einer neuen Gruppe dran. Und in manchen Runden vielleicht nie.
Rollenspiel war meiner Erfahrung nach stets ein Sammelbecken für die, die "ausgeschlossen aus sozialen Aktivitäten" (des Mainstreams) waren und darüber hinaus. Das führt aber halt auch zu einer entsprechenden Anzahl von Personen mit eigenen Problemen und andererseits auch vereinzelt zu dem, was "toxische Toleranz" genannt wurde: Solange es keinen in der Gruppe direkt betraf, wurden auch Leute mitgeschleppt, die sonst (aus unterschiedlichsten Gründen) nahezu überall rausfliegen.
In so weit war das schon immer "vor den Würfeln sind alle gleich", aber üblicherweise auf lokalem (Leidens- wie auch Bekanntheits-)level.
Mit der medialen Öffnung und leichten Vermainstreamung der Szene haben diejenigen, die nicht eh im Privatleben isoliert bleiben, nun die Situation, dass ihre Schutznische plötzlich "offen" ist und andere Leute wieder Mainstreammaßstäbe anlegen - unter anderem andere, mindest genauso gestörte Gestalten wie der kleine Anteil aber sehr lauter im RL ...
Damit hast du eine der wichtigsten Vorraussetzungen für Diversität. Die zweite ist, zu sehen, ob es Verhaltensmuster gibt, die doch bestimmte Gruppen ausgrenzen, und die halt wegzulassen, wenn Betroffene dabei sind.
So divers wie deine es damit sein könnten, können meine Runden übrigens nicht sein: Ich hätte ein Problem mit Nazis, selbst wenn die es am Spieltisch nicht raushängen lassen würden. Wer der Meinung ist, dass meine Kinder vertrieben werden sollten, hat in meinen Runden nichts zu suchen.
Meines Erachtens sollte man auf die Befindlichkeiten jedes Mitspielers eingehen, sofern man Wert auf dessen Teilnahme legt. Wenn ich also beispielsweise einen Chinesen in der Runde habe, wird ein chinesischer NSC nicht durchgängig das r durch ein l ersetzen und auch keine pseudokonfuzianischen Lebensweisheiten von sich geben.
Ist es nun wirklich so, dass man meine Einwände ignorieren kann, weil ich das falsche Blut habe?
Und ist es so, dass Rassismus und Sexismus sich darüber definieren, ob ein "Betroffener" (und wer entscheidet das?) das schlimm findet oder nicht?
Wenn in einem Rollenspielabenteuer auch mal ein homosexueller Charakter in einer plotrelevanten Funktion auftaucht und nicht stereotyp beschrieben wird, freut das nicht nur den schwulen Leser (und sagt ihm „Du bist Teil unserer Community“), sondern vielleicht auch Frauen, People of Color oder Menschen mit Behinderung. Denn die Botschaft dahinter ist doch: Wir als Verlag haben uns bewusst entschieden, in respektvoller Art und Weise einer Figur die Bühne zu überlassen, die nicht Mitglied der Mehrheitsgesellschaft ist.
Es gibt jedenfalls überhaupt keinen Anlass, anzunehmen, dass jemand mit dunkler Hautfarbe sich in irgendeiner Form besser wertgeschätzt oder einfach nur berücksichtigt fühlt, weil im Rollenspiel ein Homosexueller vorkam. Es gibt da schlicht keinen Zusammenhang.Das ist halt die Frage (die ich nicht beantworten kann).
Wenn ein Experte schmollt, weil das Fachgebiet seiner Expertise verunglimpft wird, ist das nun mal etwas anderes, als wenn ein sozial Benachteiligter diese soziale Benachteiligung auch noch innerhalb der Rollenspielrunde erfährt.
2) Grundsätzliches Argument: Betroffenheit ist keine Frage ethnischer Abstammung.
Also wenn ich an meine Erfahrungen in Südafrika denke, so hab ich gerade unter den Schwarzen erhebliche Abneigungen gegen Homosexuelle dort gesehen. Das zeigt sich auch in dem Umgang in der dortigen Community mit Lesben.
Und die Anführerin einer deutschen rechten Partei ist homosexuell.
In den USA haben diese Feststellung auch schon Leute getroffen, die aber bisher oft ignoriert bzw. niedergeschrien werden.
Deshalb halte ich die These, dass eine realistische Darstellung homosexueller oder farbiger Mitgliedern anderer Gruppen positiv auffällt für illusorisch.
Allenfalls für Aktivisten, die es allen recht machen wollen, wäre das positiv.
Also wenn ich an meine Erfahrungen in Südafrika denke, so hab ich gerade unter den Schwarzen erhebliche Abneigungen gegen Homosexuelle dort gesehen. Das zeigt sich auch in dem Umgang in der dortigen Community mit Lesben.
Das ist grundfalsch. Wenn ich in Anwesenheit einer marginalisierten Person diese Marginalisierung reproduziere, ist das natürlich wesentlich schwerer zu gewichten, als wenn sich ein Mitglied der Mehrheitsgesellschaft stellvertretend echauffiert. Das bezieht sich auch auf 3). Die in diesem Punkt angesprochene Reproduktion von Stereotypen findet so oder so statt. Wenn ich die marginalisierte Person am Spieltisch diskriminiere, kommt das aber noch obendrauf.
Und wenn man es doch richtig machen will, nimmt man Kontakt zu Leuten aus der Kultur auf und fragt, ob sie helfen können.
Das strukturelle Problem von Rassismus besteht auch dann, wenn der Rassist in der Lage ist, vor den Zielen seines Rassismus die Klappe zu halten.
Es stimmt auch sonst nicht. Der besondere Status ethnisch von Rassismus betroffener Personen würde sich ja dadurch begründen, dass diese schmerzhafte Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben. Diese schmerzhaften Erfahrungen können aber - meines Erachtens - auch von mittelbar betroffenen geteilt werden.
Es stört mich, wenn jemand meine Freunde als Angehörige irgendeiner Gruppe pauschal verunglimpft. Man nennt das Solidarität.
Wenn ich in meiner Rollenspielrunde mit aufgeklärten Menschen Stereotype reproduziere, können die das einordnen. Wenn ich einen Spieler an Bord habe, den ich als angehörigen der betroffenen Gruppe damit konkret verunglimpfe, wird der dadurch ganz sicher auch dann ein anderes Level von persönlicher Betroffenheit haben, auch wenn er auf der rationalen Ebene genauso in der Lage ist, das einzuordnen.
Ich finde solche Essentialisierungen von Kultur gefährlich.
Dann landen wir doch dabei, dass jeder nur über die eigene Gruppe reden könnte - als ob diese Gruppenzugehörigkeit so klar erkennbar wäre, als ob die Abgrenzungen so klar wären. Und als ob jeder über die "eigene" Gruppe wunderbar informiert, über alles andere aber ahnungslos wäre. Und vor allem: Als ob "Kulturen" homogen wären.
Die Frage auf die es ankommet ist (meinerseits) nicht, welche Formen von Diskriminierung man unterscheiden kann, sondern ob man etwas dagegen tun kann und sollte.
Der Knackpunkt liegt also ganz entschieden im Detail.
@Tainted Mirror:
Mir ist nicht ganz klar, auf was das hinausläuft.
Geht es Dir um die Frage, wer eigentlich für welche Gruppe sprechen darf?
Damit widersprichst du dir aber selbst. Der zweite Satz besagt ja gerade, dass im Einzelfall doch betrachtet werden muss, woher jemand kommt, welche Hautfarbe er hat etc.Wieso widerspreche ich mir damit selbst?
Wieso widerspreche ich mir damit selbst?
Ich finde solche Essentialisierungen von Kultur gefährlich.Das ist nicht, was ich meinte. Was ich meinte ist: Wenn du was schaffen willst, das auf Quellen aus einer bestimmten Kultur zurückgreift und für Leute aus dieser Kultur nicht seltsam wirken soll, dann solltest du Kontakt zu Leuten aufnehmen, die aus dieser Kultur kommen. Dann kannst du zumindest schonmal die schlimmsten Schnitzer vermeiden.
Dann landen wir doch dabei, dass jeder nur über die eigene Gruppe reden könnte - als ob diese Gruppenzugehörigkeit so klar erkennbar wäre, als ob die Abgrenzungen so klar wären. Und als ob jeder über die "eigene" Gruppe wunderbar informiert, über alles andere aber ahnungslos wäre. Und vor allem: Als ob "Kulturen" homogen wären.
Ich halte die weitere Diskussion darüber nicht für zielführend, weil wir vermutlich einer Meinung sind. An diesem Punkt hatte ich dich so verstanden, dass die Des Ogers Position, ihm seien die Details über die Hintergründe seiner Mitspieler egal, als sinnvoll ansiehst, im nächsten Satz aber nachschiebst, dass sie eben nicht immer egal sind.Ah, OK. Danke für die Klarstellung :d
Dein Ansatz geht - meine ich - von der falschen Prämisse aus, dass die verschienen Interessengruppen irgendwie miteinander solidarisch wären. Das ist, meiner Erfahrung nach, überhaupt nicht der Fall.
Das andere große Problem dabei ist hier vor einigen Monaten schon diskutiert worden. Das Ergebnis war (für mich), dass es gerade bei sexueller Orientierung nur schwer möglich ist, diese plotrelevant einzubauen ohne dabei in Klischees zu fallen. Das wesentliche Problem dabei ist, dass die Homosexualität einer Figur (wie auch eines realweltlich agierenden Menschen) nur dann eine Rolle spielt, wenn es um die Frage der Bewertung eines anderen Menschen als potentiellem Ziel romantischer Aktivitäten geht.
Die Schieflage: Heteronormativität benötigt keine Rechtfertigung im Plot, Diversität aber schon?
Das ist nicht, was ich meinte. Was ich meinte ist: Wenn du was schaffen willst, das auf Quellen aus einer bestimmten Kultur zurückgreift und für Leute aus dieser Kultur nicht seltsam wirken soll, dann solltest du Kontakt zu Leuten aufnehmen, die aus dieser Kultur kommen. Dann kannst du zumindest schonmal die schlimmsten Schnitzer vermeiden.
In meiner Wahrnehmung interessiert es allerdings auch keinen, und das aus gutem Grund, weil es nämlich praktisch immer völlig bedeutungslos ist, ob z.B. der Kneipenwirt schwul ist oder nicht. Und ist das nicht eigentlich der Idealzustand?
Das klingt für mich eher nach einer Ausrede, warum man es dann gar nicht erst probieren sollte, denn „egal wie mans macht, am Ende sind ja doch wieder alle unzufrieden. Dann lassen wir’s einfach gleich“. Nicht, dass ich dir persönlich diese Einstellung unterstelle.
Und dabei ist egal, ob die Beziehung nun plotrelevanz hat oder nicht, sie existiert. Nicht-heterosexuelle Beziehungen existieren dagegen aber meistens nicht. Das Beispiel aus Dragon Heist ist deshalb meiner Meinung nach eben ein wichtiger Schritt.
Die Schieflage: Heteronormativität benötigt keine Rechtfertigung im Plot, Diversität aber schon?
Das, was in Medien abgebildet wird, prägt unser Bild von Normalität.
Ich denke, dass es wichtig ist, diskriminierende Strukturen offenzulegen. Dabei können (und müssen) die Medien helfen. Aber eben dadurch, dass sie thematisieren, nicht dadurch, das sie alternative Normalitäten unkommentiert zeigen.
(Und nein, im westlichen Mittelalter gabs die alle auch)
Das funktioniert nur, wenn es um Gegenwartskulturen geht. Ansonsten gibt es niemanden, der aus "der Kultur" kommt. Es hilft z.B. nicht, einen Gegenwartsitaliener zu fragen, wie das mit der Religion im alten Rom war. Oder einen Gegenwartschinesen nach der Esskultur der Han-Zeit zu fragen. Das wissen die normalerweise nicht. Und wenn sie etwas dazu sagen können, dann sind das Dinge, die auf populären Darstellungen oder - im Extremfall - Propaganda basieren. Da kommt dann auch die Frage hinein, ob es darum geht, etwas so darzustellen, wie eine bestimmte Gruppe es gern hätte, oder ob Wahrheit vielleicht auch eine Rolle spielt.Die Zielsetzung, für die ich geschrieben habe ist, dass das Spiel für Leute aus dieser Kultur nicht seltsam wirken soll.
Und wieviele davon tauchen in westlich orientieren Rollenspielwelten auf? Oder in Filmen, Serien?In DSA sehr viele. Ist eigentlich inzwischen klar, ob Kaiser Hal ein Mann oder eine Frau war?
Schön wäre ja, wenn überhaupt erstmal ein repräsentatives Abbild der Realität angestrebt würde. Die Anzahl nicht-hererosexueller, schwarzer oder behinderter Protagonisten in Filmen, Romanen oder Rollenspielprodukten kommt selten auch nur annähernd an die Verteilung dieser Gruppen in unserer (westlichen) Realität heran.Für Rollenspielprodukte kann das aber nur für jene gelten, die die Realität ansatzweise abbilden wollen.
Menschen fallen unter anderem deshalb aufgrund ihres Andersseins auf, weil sie nicht ausreichend in Medien repräsentiert sind.Feminismus und Diversity fluten doch seit ca. 5 Jahren wirklich jeden erdenklichen Medienkanal. Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, allesamt tiefenentspannt liberal, die sich mittlerweile darüber ärgern, weil sie den Eindruck haben, dadurch würden ununterbrochen Sachinhalte geblockt.
Deshalb interessiert es vielleicht dich nicht, ob der Kneipenwirt schwul ist, mich als homosexuellen Spieler aber schon.Warum interessiert dich das denn und nicht zum Beispiel die Frage, ob der Kneipenwirt eine Brille hat?
Feminismus und Diversity fluten doch seit ca. 5 Jahren wirklich jeden erdenklichen Medienkanal. Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, allesamt tiefenentspannt liberal, die sich mittlerweile darüber ärgern, weil sie den Eindruck haben, dadurch würden ununterbrochen Sachinhalte geblockt.
Warum interessiert dich das denn und nicht zum Beispiel die Frage, ob der Kneipenwirt eine Brille hat?
Ernsthaft? Diversity blockiert Sachinhalte? Wir werden „geflutet“ mit feministischen / diversen Inhalten? Das ist mir inzwischen zu populistisch. An dieser Stelle bin ich aus der Diskussion raus.Ich möchte an dieser Stelle dann einfach mal feststellen, dass diese Art der Diskussionsführung nicht dazu führen wird, irgendjemanden zu überzeugen.
Ich möchte an dieser Stelle dann einfach mal feststellen, dass diese Art der Diskussionsführung nicht dazu führen wird, irgendjemanden zu überzeugen.
Ist jetzt nicht so, als wäre das Abstreiten, dass bestimmte Gruppierungen in einem Großteil der Medien, speziell der Konsummedien, unterrepräsentiert sind und dass dort immer noch in großem Maße bekannte Stereotype reproduziert werden, zielführender.
Ist jetzt nicht so, als wäre das Abstreiten, dass bestimmte Gruppierungen in einem Großteil der Medien, speziell der Konsummedien, unterrepräsentiert sind und dass dort immer noch in großem Maße bekannte Stereotype reproduziert werden, zielführender.
(deswegen auch meine erstaunte Nachfrage bei der völligen Fantasy-Zahl von 15% nicht Heteros).Die Zahl ist keine Fantasie-Zahl, sondern der obere Rand der Verteilung von Nicht-Heteros in Europa, nach der Studie, die ich gefunden habe: 4-14%. Je weniger es in einem Land stigmatisiert wird, nicht hetero zu sein, desto mehr Leute gibt es, die sich selbst als homosexuell oder bisexuell bezeichnen.
Du sagst das, als wäre es ein unumstrittener Fakt. Bei afroamerikanischer Bevölkerung hatte ich mal einen Artikel gelesen, dass diese jetzt in Blockbustern mehr in Hauptrollen verteten seien, als in der Normalbevölkerung. Das ganze ost dann nochmal stärker, wenn man es mit der deutschen Normalbevölkerung vergleicht.
Die Schieflage: Heteronormativität benötigt keine Rechtfertigung im Plot, Diversität aber schon?
Sehe ich auch sehr anders: Wenn irgendein beliebiges NSC-Paar in ner Stadtbeschreibung erwähnt wird, seien es nur die Wirtsleute, die Eltern eines anderen NSCs, etc. wird eine Setzung über die sexuelle Orientierung gemacht. Heterosexualität ist dabei übrigens auch ne sexuelle Orientierung ;) Sie wird nur oft nicht explizit benannt, aber ein mit einer Wirtin verheirateter Wirt ist (meistens jedenfalls) heterosexuell. Und dabei ist egal, ob die Beziehung nun plotrelevanz hat oder nicht, sie existiert. Nicht-heterosexuelle Beziehungen existieren dagegen aber meistens nicht. Das Beispiel aus Dragon Heist ist deshalb meiner Meinung nach eben ein wichtiger Schritt.
Das ist tatsächlich der Idealzustand. Aber in dem leben wir leider noch nicht. Menschen fallen unter anderem deshalb aufgrund ihres Andersseins auf, weil sie nicht ausreichend in Medien repräsentiert sind. Das Phänomen nennt sich Symbolic Annihalation. Das, was in Medien abgebildet wird, prägt unser Bild von Normalität.
Deshalb interessiert es vielleicht dich nicht, ob der Kneipenwirt schwul ist, mich als homosexuellen Spieler aber schon. Und deshalb ist ein Rollenspielprodukt, das sich um Repräsentation bemüht, für jpotentielle) Spieler*innen aus unterrepräsentierten Gruppen eventuell attraktiver.
Schön wäre ja, wenn überhaupt erstmal ein repräsentatives Abbild der Realität angestrebt würde. Die Anzahl nicht-hererosexueller, schwarzer oder behinderter Protagonisten in Filmen, Romanen oder Rollenspielprodukten kommt selten auch nur annähernd an die Verteilung dieser Gruppen in unserer (westlichen) Realität heran. Da ist noch deutlich Luft nach oben. wenn ich schaue, wievielen Menschen mit nichtweißer Hautfarbe ich täglich auf dem Weg zur Arbeit begegne? Wievielen Menschen mit Behinderung? Und wieviele davon tauchen in westlich orientieren Rollenspielwelten auf? Oder in Filmen, Serien? (Und nein, im westlichen Mittelalter gabs die alle auch)
Und selbst wenn sie auftauchen, stehen ihnen dieselbe Vielfalt an Rollen zur Verfügung wie weißen, heterosexuellen, nichtbehinderten Personen?
Wie gesagt, mir geht’s nicht um Checklisten oder Quoten. Aber um „Alternative Realitäten“ geht’s hier nun wirklich nicht.
Feminismus und Diversity fluten doch seit ca. 5 Jahren wirklich jeden erdenklichen Medienkanal. Ich kenne eine ganze Reihe von Leuten, allesamt tiefenentspannt liberal, die sich mittlerweile darüber ärgern, weil sie den Eindruck haben, dadurch würden ununterbrochen Sachinhalte geblockt.
Ist jetzt nicht so, als wäre das Abstreiten, dass bestimmte Gruppierungen in einem Großteil der Medien, speziell der Konsummedien, unterrepräsentiert sind und dass dort immer noch in großem Maße bekannte Stereotype reproduziert werden, zielführender.
[...]Wir haben das geklärt: Ich habe zu unvorsichtig formuliert und dadurch las sich der Beitrag (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108124.msg134671476.html#msg134671476) als 15% homosexuelle, und nicht als "85%, die keine Anziehung vom gleichen Geschlecht spüren, also weder homosexuell noch bisexuell sind". Ich habe das jetzt korrigiert.
PS - Ich merke gerade, dass das vom Thema abgeht und evtl. SC Material ist.
Geht als PN raus.
Für die deutsche Normalbevölkerung könnte das sogar gelten. Für die amerikanische eher nicht (https://www.wmagazine.com/story/hollywood-diversity-study-lack-of-women-people-of-color), vor allem dann nicht, wenn man sich auf die richtig großen Produktionen beschränkt. Aber wenn selbst der People of Color-Blockbuster schlechthin es fertig bringt, eine schwarzafrikanische Super High Tech-Kultur als Stammeskultur abzubilden, die von einem Negerkönig (Verwendung des Begriffs zur bewussten Überspitzung) regiert wird, dessen Thronfolger in einem rituellen Zweikampf ermittelt wird, ist damit auch nur sehr bedingt etwas gewonnen. Davon abgesehen reproduzieren gerade Hollywood-Blockbuster zu großen Teilen gängige Geschlechterstereotypen.Wobei ich irgendwie den Eindruck hab, dass teilweise früher mal besser war als im moment. Es gab ja durchaus mal ein paar recht populäre Afro Amerikanische Schauspieler (Will Smith, Eddie Murphy, Wesley Snipes, Denzel Washington, Whoopie Goldberg, ...), nur sind deren Hochzeiten halt mittlerweile vorbei, und irgendwie kamen dann auch keine neuen mehr nach.
Das Problem ist im Übrigen ein strukturelles, das auch damit zusammenhängt, dass es in Hollywood kaum weibliche und/oder farbige Autoren, Regisseure und Produzenten gibt. Aber ja, wie Samael schreibt, es nimmt ab. Wir sind deshalb aber noch nicht am Ende des Weges angekommen.
Das reicht von meiner Seite dann auch in Bezug auf diese Offtopic-Thematik.
Wobei ich irgendwie den Eindruck hab, dass teilweise früher mal besser war als im moment. Es gab ja durchaus mal ein paar recht populäre Afro Amerikanische Schauspieler (Will Smith, Eddie Murphy, Wesley Snipes, Denzel Washington, Whoopie Goldberg, ...), nur sind deren Hochzeiten halt mittlerweile vorbei, und irgendwie kamen dann auch keine neuen mehr nach.
Rollenspiel bietet ja regelmäßig mehr "Diversität" als die Realität, nur halt ohne Repräsentation.
Was ist damit gemeint?1. Es gibt dreigeschlechtliche Echsenwesen, kollektivbewusste Energiekristalle, Weltraumamazonen und Dschinnen. Und bärtige Zwerginnen. Jedenfalls im Rollenspiel. Irgendwie schon divers.
2. Eine Transgenderfrsu könnte vielleicht trotzdem sagen, toll ihr Nerds, damit werde ich trotzdem nicht repräsentiert.Kann sie, wenn ich mich nicht vollkommen irre, seit "Waterdeep: Dragon Heist" nicht mehr.
Kann sie natürlich schon, wenn sie irgendwas anderes spielt als das ;)Meckern kann man immer. Sagte ich ja schon bei dem Beispiel mit dem wichtigen weiblichen farbigen NSC, die den Beinamen "Blackstaff" trägt.
Wo aber ausgerechnet im Rollenspiel so ein absoluter/radikaler Repräsentations-Anspruch her kommt und wo der hin will, ist mir immer noch nicht ganz klar.
Wo aber ausgerechnet im Rollenspiel so ein absoluter/radikaler Repräsentations-Anspruch her kommt und wo der hin will, ist mir immer noch nicht ganz klar.Ich kann das schon verstehen: Ich spiele auch eher ungerne was ohne Magie. Wenn das dir wichtige Thema ausgeklammert zu sein scheint, aber scheinbar alles andere aufgegriffen wird, dann wirkt das komisch. Und wenn es dann eine Möglichkeit gibt, das Thema ins Spiel zu bekommen, so dass ich dann das mir wichtige Thema mit den mir wichtigen Leuten spielen kann, dann versuche ich das natürlich zu erreichen. Sobald das Thema nämlich offiziell im Rollenspielregelwerk enthalten ist, kann das im Spiel auftreten, ohne dass es Diskussionen darüber gibt. Weil es offiziell Teil des Genres ist.
Mir gehts primär um die 1:1-Übertragung:Das finde ich eine überzogen: Jemand transsexuelles verlangt ja nicht, dass jeder Aspekt des Lebens der Spielfigur genau gleich zu sein hat, sondern vielmehr, dass das in seinem oder ihrem Leben dominierende Thema Teil der Spielwelt sein sollte.
Ich als Spieler bin weiß/grün/blau/rot kariert und tausend Jahre alt, deswegen muss es die Möglichkeit geben, eine Spielfigur mit genau diesen Eigenschaften zu spielen - das finde ich gerade im Rollenspielkontext etwas paradox.
Zumal das Thema mMn fürs Rollenspiel als Nebenschauplatz nichts hergibt. Entweder lege ich da den Fokus drauf oder es ist verzichtbar.Das sehe ich so nicht: Es gibt viele Themen, die nur angeschnitten werden, die aber nur wenige Runden in den Fokus rücken. Und eine transsexuelle Wirtin, der man die Transsexualität nur anmerkt, wenn sie sich in Schlägereien einmischt, wäre doch ein spannender Charakter und würde wohl in Erinnerung bleiben. Und wäre in den meisten Runden nur ein Nebenschauplatz.
[...] eine transsexuelle Wirtin, der man die Transsexualität nur anmerkt, wenn sie sich in Schlägereien einmischt[...]...weil sie die Gäste mit was genau verdrischt?? :o
...weil sie die Gäste mit was genau verdrischt?? :oMit den Fäusten, natürlich. Wenn sie dir ihre Fäuste in die Fresse schmettert wird offensichtlich, dass sie nicht die Statur einer typischen Frau hat.
Das mit dem Vertrauten ist ein komisches Argument. Also entweder ist alles cool in Kabul und die Sexualität spielt eine ähnliche Rolle wir bei mir, sage ich mal. Dann sind Szenen heteronormativer Beziehung ein Stück weit vertraut....ja...aber brauche ich im Rollenspiel nicht, gerade wenn ich da fremdartiges Spielen will. Oder eben es ist ein lebensbestimmender Faktor, mit Einschränkungen aller Art, aber dann...ist das Vertraute nicht unbedingt das Vertrauen erweckende, es sei denn da wird in der Darstellung besonders darauf geachtet. Das kann ich ein Stück verstehen, aber eben genauso die umgekehrte Eskampismus-Richtung.Je nach Person ist es was anderes: Für Leute in heterosexuelle Beziehungen kann Transsexualität das spannende Fremdartige sein, für transsexuelle kann sie das Vertraute sein.
Hm, ok, ja ich sehe den Gesichtspunkt jetzt. Sehr verschieden von Person zu versehen und im Grunde kann man da mit Diversität so viel falsch wie richtig machen, aber, ja.
Das finde ich eine überzogen: Jemand transsexuelles verlangt ja nicht, dass jeder Aspekt des Lebens der Spielfigur genau gleich zu sein hat
Bei detaillierten Settings (mit genug Platz für vieles) verlierst du nichts, wenn es Teil des Settings ist, warum sollte es also nicht drin sein?
*Überrepräsentation ist dann je nach Forderndem wieder in Ordnung, auch wenn das zwingend zu Lasten anderer Gruppen geht...Die hatten schließlich ihre Privilegien schon seit Jahren...;)
Wenn es aber umgekehrt als Verpflichtung an die Autoren betrachtet/dargestellt wird, das auch ja hochoffiziell drin zu haben...Mein Reden...
Sie kleidet sich als Frau und verhält sich als zurückhaltende, schwache Frau, aber hier fällt sie aus der Rolle, denn (um zum Vertrauten zurückzukommen) typische Männer haben signifikant mehr Kraft im Oberkörper, und sie wäre blöd, das nicht zu nutzen.
Was übrigens noch einen Schritt weiter geht und reale Unterschiede zwischen typischer männlicher und weiblicher Physis einbindet (wobei das nicht so klar getrennt ist, wie es meist und auch hier von mir behandelt wird: sowohl genetisch als auch in den späteren Ausprägungen gibt es ein Kontinuum zwischen männlich und weiblich — aber das ist Teil einer anderen Diskussion).
Da ist halt das problem, dass gefühlt 99% der Rollenspiele sagen, dass es in ihrer Welt keine solchen physischen Unterschiede gibt und jedes Geschlecht gleich stark ist. Eine Thorwalerfrau wirst du dadurch nicht als Transvestit entlarven.Die Rollenspiele sagen, dass sie solche Unterschiede nicht in den Regeln abbilden. Bei Thorwalern ist das explizit im Hintergrund verankert, als eine Besonderheit dieser Region, also implizit doch drin, dass es nicht überall so ist, dass Frauen und Männer beim Armdrücken oder Ringen genau gleich gut sind.
Ist das schonmal passiert? Oder sprechen wir gerade hypothetisch?ZitatDas finde ich eine überzogen: Jemand transsexuelles verlangt ja nicht, dass jeder Aspekt des Lebens der Spielfigur genau gleich zu sein hatEs stört mich genau dann (und nur dann), wenn es in dieser Form verlangt wird.
Wenn es aber umgekehrt als Verpflichtung an die Autoren betrachtet/dargestellt wird, das auch ja hochoffiziell drin zu haben...Was meinst du mit Verpflichtung? Ich kenne das eher als "ich würde mir wünschen, dass" und nicht als Pflicht (wer würde das denn durchsetzen wollen?
Es wirkt dadurch aufdringlich, weil unter normalen Umständen so etwas wie sexuelle Orientierung ohne dass da ganz explizit der Fokus drauf gesetzt wird, in der Praxis - das wäre das Abenteuer - in 95% der Fälle überhaupt nicht erkennbar wirdIn dem Fall ist das halt so eine Hintergrundinformation wie "Eltern aus dem Siebengebirge zugezogen" — die tritt in 95% der Fälle auch nicht zu Tage, macht aber etwas aus, wenn sich die SCs mit den Informationsquellen der Wirtin beschäftigen.
Und nebenbei: der Muskelanteil bei Männern ist im Schnitt größer, aber auch da fällt so etwas nicht masselos und unsichtbar vom Himmel. Dazu ist das bei beiden Geschlechtern trainierbar und auch wenn trainierte Männer Frauen dann überlegen sind, muss das schon deutlich sein, so dass es nicht auch eine große, trainierte Frau sein könnte.Jepp, und das wird auch so sein. (danke für die Detailliertere Aufschlüsselung, das hatte ich versucht, einzubringen, aber wohl zu knapp)
Wenn ein schmächtiger Mann, welcher danach als zierliche, untrainierte Dame durchgehen kann, transformiert, wird der auch keine so überwältigenden Kräfte "mitnehmen". Kommen wir in Bereiche, wo das Kraftpotential dann nicht mehr erklärbar wäre, war die Dame vorher wohl auch schon eher "Schrank" und wechselt mit dem Geschlecht nicht auch noch in n-stufen kleinere Kleidergrößen.
Die Rollenspiele sagen, dass sie solche Unterschiede nicht in den Regeln abbilden. Bei Thorwalern ist das explizit im Hintergrund verankert, als eine Besonderheit dieser Region, also implizit doch drin, dass es nicht überall so ist, dass Frauen und Männer beim Armdrücken oder Ringen genau gleich gut sind.
Das ist faktisch falsch. In DSA (Aventurien) sind per Setzung Männer und Frauen gleich in ihrer physischen Leistungsfähigkeit (mit Ausnahme von orks und ein paar Nichtspielerrassen).Oh, wow, ich habe schon zu lange nicht mehr intensiv DSA gespielt. Danke für die Korrektur!
Wenn man das so natürlich unterbringen kann, ist das wie wertvolle, feine Würze, welche den Eindruck gekonnt verstärkt, es mit einer lebendigen, facettenreichen Spielwelt zu tun zu haben.
Aber meinem Eindruck nach reicht das eben nicht gegenüber dem, was von einer maßgeblichen Fraktion mit "Diversitäts"-Anspruch vertreten/gefordert wird und was dann in Reaktion zu Widerspruch führt.Das Problem hatte ich tatsächlich noch nie. Wir hatten hier schonmal einen Thread dazu, durch den ich den Anstoß für eine Zufallstabelle zu Sexualität bekommen habe. Nachdem ich mir Daten zur realweltlichen Häufigkeit von Transsexualität besorgt habe und sie eingearbeitet habe, gab es von keiner Seite irgendwelche Beschwerden. 0,2% sind halt nicht so viel, und wenn einer von 500 NSCs transsexuell ist, ist das eben auch wirklich feine Würze und nicht aufgedrängt.
Deren These lautet meinem Eindruck nach doch ungefähr so: "Ich seh mich (oder als Aktivist entsprechendes Klientel) nicht (oder nicht in ausreichender, an der Jetztzeit orientierter Quote oder auch nur nicht in der Hauptrolle), also werde ich/sie ausgegrenzt und du bist BÖSE (tm).
Und wenn das tatsächlich in dieser Form ein zu behebendes Hemmnis darstellen soll, dass jemand mitspielt, dann setzt das ja letztlich voraus, dass dies entsprechend früh udn klar sichtbar ist und "gutes" Material damit sicher vom ersten Abenteuer an - und damit in allen Werken, denn es kann ja keiner wissen womit der Erstkontakt ist - in vorderster Front (also nicht nur zufällig oder indirekt erfahrbar und damit leicht übersehbar oder auslassungsgefährdet) und entsprechend massiv aufführt, natürlich für alle vorstellbaren Minderheiten gleichzeitig.Das ist denke ich eine überzogene Forderung, die so
Die Wirtin könnte auch einfach eine Frau mit einer ordentlichen geraden Linken sein. So zum Aufbrechen des Klischees, dass Frauen, die auch zulangen können, entweder eigentlich Trollinnen oder Männer sein müssen. ;)Insofern ist es schön, viele unterschiedliche Wege zu haben, sie aufzubrechen. Was uns zum Thema des Threads zurückbringt: Diversität hilft, weil sie mehr Facetten des Spiels ermöglicht. Für den Spielentwurf ist es nützlich, einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu haben.
Das ist das schwierige mit Rollenspiel: Es basiert zu guten Teilen auf Klischees. Die einen aufzubrechen, ohne andere zu zementieren, kann mehr als schwierig sein.
Das Problem hatte ich tatsächlich noch nie. Wir hatten hier schonmal einen Thread dazu, durch den ich den Anstoß für eine Zufallstabelle zu Sexualität bekommen habe. Nachdem ich mir Daten zur realweltlichen Häufigkeit von Transsexualität besorgt habe und sie eingearbeitet habe, gab es von keiner Seite irgendwelche Beschwerden. 0,2% sind halt nicht so viel, und wenn einer von 500 NSCs transsexuell ist, ist das eben auch wirklich feine Würze und nicht aufgedrängt.
Was aber fü die meisten bespeilten kampagnen bedeutet, dass im prinzip schon ein transsexueller NSC damit diese Gruppe überrepresentiert und man dann halt die Gefahr läuft, dass dieser eine dann hinsichtliche sämtlicher Gesichtspunkte auseinandergenommen wird, da er ja nicht ansatzweise das darstellt, womit sich ein potentiell interessierter Spieler identifiziert.Das ist denk ich eher ein Problem der Auswahl ohne die Gruppe zu beachten: Wenn Du einen interessierten Spieler in der Gruppe hast, sollte es definitiv mehr als einen von 500 geben, schließlich gibt es auch mehr als einen Erzmagier, wenn du einen Adepten in der Runde hast.
Es reicht den Meisten völlig zu wissen, dass die Autorinnen und Autoren sich darüber Gedanken machen, und die Existenz von Transsexuellen eben nicht ignorieren.
Das ist denk ich eher ein Problem der Auswahl ohne die Gruppe zu beachten: Wenn Du einen interessierten Spieler in der Gruppe hast, sollte es definitiv mehr als einen von 500 geben, schließlich gibt es auch mehr als einen Erzmagier, wenn du einen Adepten in der Runde hast.
Wenn du keinen interessierten Spieler in der Gruppe hast, ist das 1/500 ein ganz guter Richtwert. Wobei in den meisten längeren Kampagnen auch mehr als 500 Personen auftauchen, die meisten aber eben nicht lange. Bei 20 Abenden mit je 25 erwähnten Personen hast du das schon erreicht.
Für Autorinnen oder Autoren von vorgefertigten Kampagnen ist das natürlich doof — aber da kann die Weltenbeschreibung einspringen. Wenn Transsexuelle in der Weltenbeschreibung vorkommen, reicht es, in der Kampagne auf die Weltenbeschreibung zu verweisen (z.B. "Wir sind in Region X").Anscheinend ja nicht. Ansonsten gäbe es ja bei sowas wie DSA oder DnD nie Probleme, da das prinzipielle Vorhandensein von homosexuellen oder transsexuellen Personen ja generell Teil der phantastischen Realität ist. Irgendwie steht dieser Satz so im Gegensatz zu allem anderen, was du hier diskutiert hast.
Wir reden hier immer noch von offiziellen Werken. In meiner Gruppe wäre es egal, wenn nie auch nur irgendeine Person mit irgendeiner Sexualität oder sexueller Identifizierung auftacht. Aber wenn es um das Gefühl der Representation geht, macht es ja keinen Sinn die einzelnen Gruppen anzusehen. Daher weiß ich nicht, in welche Richtung diese Argumentation führen soll.In die Richtung, dass 1/500 im offiziellen Regelwerk ausreichend ist, um in interessierten Runden einen Fokus drauf legen zu können, der (offiziell abgesegnet) zur Welt passt.
Das kommt nicht mal bei einer Fünf-Sätze-Beschreibung vor. Oder nützt es wen was, wenn ich am Ende der Runde sage: "Übrigens, Bandit Nr. 3, den der Magier mit dem Feuerstrahl gegrillt hatte, wollte sich vom Geld geschlechtsumwandeln lassen."?Es geht nicht darum, ob du es sagst, sondern ob dir überhaupt bewusst war, dass das sein könnte. Dann kannst du das nämlich dann einfließen lassen, wenn es relevant sein könnte. Zum Beispiel, wenn die SCs jemanden nach dem NSC fragen.
Anscheinend ja nicht. Ansonsten gäbe es ja bei sowas wie DSA oder DnD nie Probleme, da das prinzipielle Vorhandensein von homosexuellen oder transsexuellen Personen ja generell Teil der phantastischen Realität ist. Irgendwie steht dieser Satz so im Gegensatz zu allem anderen, was du hier diskutiert hast.Wenn du Homosexuelle dazunimmst, musst du mit ganz anderen Zahlen rechnen. Da haben wir meines Wissens nach etwa 4%, dazu kommen noch je nach Kultur bis zu 10% Bisexuelle. Das heißt, unter 25 Personen würdest du eine Homosexuelle Person erwarten. Und da wird das dann schon komisch, wenn unter 80 NSCs (jetzt mal mit deiner Zahl) kein einziger homosexuell ist. Was nicht heißen soll, dass die SCs das immer mitbekommen müssen. Aber was du von dem NSC weißt ändert sich, und das beeinflusst vermutlich deine Darstellung.
Dann sollten ja mit:Klingt gut, ja. Bei (a) würden, denke ich, auch schon die Beschreibungen reichen (nicht alle Rollenspielbastler können entsprechend viele Bilder liefern).
a) Alle von den mit diesem Gesamtregelwerk abzudecken gedachten Settings vorkommenden Ethnien mit zumindest einem (mit)fokusierten Bild und Beispiel mit ins Grundregelwerk (Details gäbe es dann in den entsprechenden Settingbänden und auf die sollte - wo schon vorhanden oder fest geplant - auch schon im GRW verwiesen werden)
b) Hinweise zu den geschlechtlichen Varianten und deren soziale Rolle in den jeweiligen Kulturbeschreibungen. (und - insbesondere, wo keine äquivalente einschlägig irdisch angelehnte religiöse Prägung vorliegt - nicht zwingend dieselbe negative Grundreaktion).
zumindest 2 große Baustellen eigentlich für gemäßigte Ansprüche ausreichend bedient werden können, oder?
Das Problem mit der "Quote" unter den NSCs ist ja, dass die Charaktere im Normalfall schon eine Menge Leute treffen, aber im üblichen Detailrahmen spezifische Identifikationen typischerweise unter dem Radar fliegen, wenn es sich nicht gerade um unvermeidliche Schlüsselfiguren handelt. Und von denen gibt es eben bei weitem nicht mehr soo viele und werden dieselben gerne auch mal überzeichnet und/oder sind mehrheitlich als Widersacher dann böse. Das wäre dann wieder der Anlass für den nächsten Knatsch.Es gibt inzwischen immer mehr Leute, die sich beklagen, dass die meisten Bauernopfer weiße Männer sind … die Diskussionen werden also wohl eher schwieriger, ohne Repräsentation von Minderheiten vermutlich sogar mehr als mit. Wobei mir nicht ganz klar ist, wo das her kommt.
Je nach Kultur können gewisse Abweichungen auch positiv oder neutral offenkundig/prominent werden, z.B. wenn Priester oder Schamanen bevorzugt aus solchen Kreisen stammen. Das würde einmal die Sichtbarkeit erhöhen und vielleicht auch ein Zeichen zumindest partieller Toleranz setzen. Passt natürlich nicht zu jeder Kultur.Auch eine Kultur zu haben, in der es explizit illegal ist, setzt schon das Zeichen, dass das in der Welt was ungewöhnliches ist und es nicht einfach nur nicht bedacht wurde.