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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Sphinx am 26.09.2018 | 10:41
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Hallo
Meine Spieler haben jetzt ein Piratenschiff erobert, ich hab noch keine Ahnung ob sie es versenken, verkaufen oder für sich selbst nutzten wollen. Die ersten beiden Optionen sind nicht kompliziert aber was ist wenn sie sich eine Crew anheuern wollen...was kostet so etwas.
Das System ist DnD aber ich würde es gerne etwas abstrakter halten damit man evtl. auch in anderen Systemen was damit anfangen kann.
Als Basis:
10 Kupfer = 1 Silber, 10 Silver = 1 Gold
Was ich für DnD gefunden hab war eine Entsprechung von 1 Gold = 100 Dollar, was ich gar nicht so total unpassend finde.
Natürlich gibt es diverseste Preis Infos die man finden kann. Ein normaler einfacher Arbeiter bekommt 1-2 Silberstück pro Tag. Damit kann er ärmlich leben, hat ein Dach über dem Kopf und muss nicht hungern oder frieren. Als Beispiel gibt es noch: Spieler die eine Farm besitzen wollen die 5 Silver Unterhalt pro Tag kostet mit 2x Ungelernten Angestellten und 1x gelerntem Angestellten.
Also sagen wir mal als Basis: Ungelernte Arbeiter 2s, Gelernte Arbeiter 5s, Fachkraft 15s. Nicht normale Arbeiter wie Händler, Magier, Alchemisten,... lasse ich mal außen vor die dürften weit mehr haben.
Kann mir von dieser Basis ausgehend jemand abschätzen wie viele eine Schiffsmannschaft kostet?
Gehen wir von 1 Kapitän, 1 Koch, 1 Zimmermann, 20 Besatzungsmitgliedern aus *Ja ich hab geschaut eine Manschaft besteht aus weit mehr, aber ich will es nicht übertreiben*
Ich würde jetzt aufgrund meines Wissens sagen
20x Matrosen 2s = 400s (EDIT RECHENFEHLER)
1x Zimmermann 15s = 15s
1x Koch 5s = 5s
1x Kapitän 30s = 30s
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450s/Tag
Oder haue ich da grad voll daneben? Btw. wenn ich mir das so anschaue muss ein Kapitän ganz schön Finanzmittel irgendwie mit sich rumschleppen bei einer 30 Tag Reise sind das schon 1260 Gold (ihn selbst abgezogen) die er Zahlen muss. Wenn man mit dem Gold zu Dollar wert oben verrechnet hat er also irgendwie 126.000 Dollar nach aktuellem Kurs 107.000 € zu Zahlen.
Gut wenn ich überlege das es das Geld evtl. erst nach verkauf der Fracht gibt kein Thema. Aber ansonsten ist das viel Geld das er irgendwo dabei hat...da wird er sich auch um dessen Schutz gut kümmern müssen...nicht das ihn die Mannschaft ausraubt.
P.s. ich mag Rollenspiel, auf welchen Gedanken Pfaden ich schon wieder schweife wegen eine simplen Frage ist sehr faszinierend.
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Witzigerweise gibt es dazu seit kurzem einen Artikel auf Dnd Beyond:
https://www.dndbeyond.com/posts/313-what-to-do-with-500-000-gold-pieces
Laut diesem wären es für eine Galeere mit 288 Leuten ungefähr 58 Goldmünzen pro Tag.
Keine Ahnung aber, ob die Mathematik des Autors stimmig ist.
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Man sollte nicht vergessen, dass die Verpflegung an Board meistens inklusive für die Mannschaft ist und daher auch noch kostet.
Die übliche tägliche Rumration sollte nicht vergessen werden.
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Sehr passend danke.
Gut die schreiben zu einer Carawelle. Etwas suchen bringt mir das diese 20 - 30 Man Besatzung hat. Bei 50GP Pro Tag müssten diese ja dann bei im Schnitt 2GP/Person liegen. Das kommt kommt dann etwa bei dem Raus was ich gerechnet hab...ich hab nur nen Rechenfehler gemacht und die Mannschaft auf 20 Silber pro Tag gesetzt anstatt 2 Silber.
Also warum ist die Manschaft (die einfachen Jobs) auf dem Schiff so gut bezahlt im vergleich zu einem Arbeiter an Land?
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Meine Rechnung berichtigt wäre:
20x Matrosen 2s = 40s
1x Zimmermann 15s = 15s
1x Koch 5s = 5s
1x Kapitän 30s = 30s
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90s/Tag
Was eine 30 Tage Reise dann in sinnigere 270GP Bereiche rückt. Dem gegenüber stehen dann wieder die 1500GP aus dem Artikel. Uff wie sortiere ich diese krasse Diskrepanz in meine Spiellogik ein?
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Also warum ist die Manschaft (die einfachen Jobs) auf dem Schiff so gut bezahlt im vergleich zu einem Arbeiter an Land?
Schiffsmannschaften haben berufliche Qualifikationen, die man nicht "mal so eben" erlernen lassen.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen waren ziemlich unmenschlich - die notwendige Disziplin entsprechend.
Außerdem ist die Fahrt gefährlich und die Heuer kompensiert das Risiko "nicht zurück zu kommen".
Und ausserdem ist das ja eine Zwangseinstellung. Wenn es Dir mitten drin nicht gefällt, kannst Du ja nicht von einem Tag auf den anderen "in den Sack hauen" und gehen.
Das Risiko einer Meuterei muss ich nicht erwähnen, oder?
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bestes Modell wäre die Festlegung (und ja, dass kannst du als Spielleiter :d)das die bereits von dir genannten 2 Silber die Basis für das Überleben wären
und schon käme deine Tabelle mit 5 bis 15 hin.
Dementsprechend halt die Tavernenkosten für Essen anpassen und gut!
ansonsten: Mannschaftsstärke
hängt vom Schiffstyp ab ;). die alten Römer hatten einfache Segelschiff mit 4 Mann Besatzung, die nur fuhren, wenn es sauber Rückenwind gab
willst du hingegen einen wendigen Segler haben, so brauchst du dutzende an schwindelfreien Männern, die die Segel ständig korrekt für den Wind setzen.
Fregatten, Linienschiffe etc.pp.
deine Tabelle kannst du für einen 08/15 Segler so einsetzen
was das Bezahlen angeht: bezahlt wird, wenn es Beute gibt. Ansonsten arbeitet der Matrose dafür, dass es überhaupt was zu beißen gibt.
Da sind solche Soldtabellen nur ein Abstraktum, mit dessen Hilfe sich nachher die Beuteanteile auseinanderrechnen lassen. Da man Proviant ebenfalls erbeuten kann...
früher arbeitete der Handwerker bzw. ein Seemann zum größten Teil nur für das täglich Brot, sprich, sobald du deine Mannschaft durch erbeuteten Proviant ernähren kannst, sparst du Geld. Ein paar Fäßer erbeuteten Rum/Tabak und schon kannst du "was bieten" (siehe Boba)
Piraterie ernährt die Piraterie. Gute Beuteversprechen motivieren dazu, jetzt die Silberflotte auch im Kampf anzugehen, satuierte Lohnempfänger lassen sich eher schwer zu so etwas lebensgefährlichem animieren >;D
also neben Geld einfach in Rationen (Essen und Genuss-Tabak/Rum-) rechnen und dann bei geenterten Schiffen großzügig Beuteanteile der kämpfenden Mannschaft überlassen (spart dir das Mikromanagment, wenn ihr pauschal die Kleidung/Kleinkram/Tascheninhalte der Mannschaft überlasst).
Zur Beute gehören ja schon die Kleider und Waffen der Besiegten und so mancher Piraten-Schiffsjunge empfindet sich als gut entlohnt, sein erstes Paar Schuhe im Leben zu bekommen und sein rostiges Entermesser zum Säbel aufrüsten zu können.
das Hauptproblem ist es ja nicht, ein Schiff zu entern, sondern es überhaupt erst mal gestellt zu bekommen ;)
sobald bewaffneter Begleitschutz eingreift, wird es eh kniffelig
die hohe Kunst ist es ja gewesen, "dort" zu lauern, wo erwartbare Schwierigkeiten wie Winde/Strömungen den Konvoi auseinandergerissen haben und sich jetzt einen dieser isolierten Einzelfahrer (zerzaust vom letzten Sturm) zu packen.
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Also warum ist die Manschaft (die einfachen Jobs) auf dem Schiff so gut bezahlt im vergleich zu einem Arbeiter an Land?
Ich würde schätzen, weil zusätzlich zu der eigentlichen Gefahr des Jobs an sich (je nachdem, was das für ein Job ist, ist der ja durchaus risikoreich), noch die Gefahr der Schiffsfahrt kommt und die Mannschaft für Wochen/Monate nicht in der Heimat sein kann.
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Man sollte nicht vergessen, dass die Verpflegung an Board meistens inklusive für die Mannschaft ist und daher auch noch kostet.
Die übliche tägliche Rumration sollte nicht vergessen werden.
Guter Einwand. Nach dieser Liste https://roll20.net/compendium/dnd5e/Expenses#content
Kostet ein armes essen 0,6s, ein Bescheidenes Essen 3s. Umrechnen in unsere Währung-> Ärmlich 60Cent =~Spagetti Mit Tomatensoße, Bescheiden 3 Euro jo geht: https://www.springlane.de/magazin/rezeptideen/guenstige-rezepte/
Setzt natürlich wieder in ganz andere Verhältnisse. Jemand 2 Silber am Tag zahlen und wenigstens Essen für mind. 3 Silber (Sonst wird die Mannschaft auch unzufrieden). Da müsste das Gehalt doch auch irgendwie mithalten können, wobei sie dafür ja keine ausgaben haben.
Also sagen wir mal sie werden gut verpflegt und bekommen noch "Luxus" wie Tabak/Alkohol
20x Matrosen 2s = 40s
1x Zimmermann 15s = 15s
1x Koch 5s = 5s
1x Kapitän 30s = 30s
~25x Verpflegung 5s = 125s
~25x Luxus 3s = 75s
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290s/Tag
Dann bin ich zwar weiterhin nur bei ca. 50% von den Preisen aus dem Artikel, aber es kommt mir so vor als wenn ich damit zufrieden sein kann. Ist dann eben eine Basis Manschaft die nicht viel kann und eine Tollere Manschaft hat auch mind. die doppelten Anforderungen.
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Wie schon jemand erwähnte, die Bezahlung dürfte im Wesentlichen aus der Verpflegung (Essen und Rum) sowie einem festen Beuteanteil bestehen. Bei den Walfängern war das ja ähnlich (siehe Moby Dick: Dort bekam der Erzähler als Anfänger so etwas in der Größenordnung von 1/150, während sein Freund als guter Harpunenwerfer direkt auf so etwas wie 1/49 kam).
Dazu gelegentlich ein Sonderbonus, um die Crew bei Laune zu halten und dann passt das. :)
Da brauchst du dir nur einmal zu überlegen, wie groß der Gesamtanteil der Crew ist und der Rest bleibt dann bei den Helden.
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Dran denken das die Arbeit auf einem großen Segelschiff ohne moderne Hilfsmittel ein Knochenjob ist. Die Leute sollten ordentlich gefüttert werden, sonst machen die die Leinen immer weniger Fest. Ich würde die Ausgaben für die Verpflegung der Manschaft auf die art direkt in Leistungsboni- und Mali der Mannschaft umsetzen.
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Inwiefern kann eigentlich täglicher Fischfang - Spieler kommen da doch sicher drauf und werfen schnell ein Netz aus - miteinfliessen?
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Vermutlich während der Fahrt gar nicht, oder? Kaperschiffe sind dafür eh nicht gebaut, man müsste also womöglich auch angeln.
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Überlegt mal bitte, das weder Handels noch Kriegsschiffe das regulär gemacht haben
Ne Besatzung aus ungelernten Matrosen, einem Offizier und einem Handwerker - was gefällt mir daran nicht?
Wann soll der Kapitän schlafen, wer geht am Ruder, lotet - bedient die Segel
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Um es richtig zu stellen sie hatten ein Piratenschiff erobert, nicht vor selbst als Pirat die Meere zu bereisen.
Eine Ungelernte Crew wäre mit Sicherheit auf viele Probleme/Gefahren gestoßen die für eine erfahrene nicht mal der Rede wert wären :)
Sie hatten sich dann Gestern ohnehin entschieden das Schiff zu verkaufen anstatt es für die eigenen zwecke zu nutzen. Was nicht heißt das sie nicht früher oder später wieder auf ein Schiff zurück greifen müssen. Dann ist es zumindest eine Basis was es sie kostet ein Schiff anzuheuern. Sofern sie nicht einfach nur bei einer Route als Passagier mitfahren.
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Man kann übrigens auch sein Schiff als Reeder einem Kapitän zur Verfügung stellen und den dann fahren lassen.
Der erledigt dann alles (Mannschaft anheuern) und man kassiert nur etwaige Gewinne ein. Und hat manchmal eine kostenlose Mitfahroption - und den Besitz eines Schiffes.
Es empfiehlt sich dann natürlich, einen Händler mit einzustellen, der den Handel übernimmt.
Das hat den Vorteil, dass man zwei Leute hat, die sich notfalls gegenseitig auf die Finger schauen und die jeder in ihrem Fach qualifiziert sind.
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Tolles Thema hier!
Mal aus Interesse: Was trägt der Kapitän bei, um sein hohes Gehalt zu rechtfertigen? Navigation und Zusammenhalten einer rauen Meute? Steht er am Steuer?
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Ich würde mal Sagen das ein Kapitän wie ein Abteilungsleiter in einer Firma anzusehen ist. Er kümmert sich drum die Aufgaben zu verteilen was zu Reparieren ist, was zu Putzen ist. Teilt die Schichten ein, Schlichtet Streit. Und ist der der dem Schiffseigentümer Rechenschaft ablegen muss wenn was schief gelaufen ist.
Trifft natürlich nur zu wenn er wie im Reeder beispiel Angestellt ist, ansonsten dürfte er auch gleichzeitig der Eigentümer des Schiffs sein.
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Also ich würde sagen, zumindest vor sagen wir 1800 dürfte Navigationskenntnisse tatsächlich ein wichtiger Punkt gewesen. Das war ja kein selbstverständliches Wissen. Man muss ja davon ausgehen, dass die meisten Mannschaftsmitglieder nicht einmal lesen und schreiben konnten. Man könnte also behaupten, dass das Führen des Logbuchs auch ein wichtiger Punkt war. ;)
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Tolles Thema hier!
Mal aus Interesse: Was trägt der Kapitän bei, um sein hohes Gehalt zu rechtfertigen? Navigation und Zusammenhalten einer rauen Meute? Steht er am Steuer?
He is next to the gods, er führt und befehligt das Schiff, ist für Schiff und Mannschaft verantwortlich .
Steuer sinnbildlich bzw. suboptional
Navigiert ptional, ggf gibt es dafür einen eigenen Spezialisten den Pilot/Navigator