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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Faras Damion am 29.10.2018 | 16:51

Titel: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Faras Damion am 29.10.2018 | 16:51
... mag ich gar nicht.

Jeder kennt Situationen, indem eine Spielerin ihre Figur scheinbar unpassend handeln lässt:  ::)
Ein Held wedelt vor dem König mit dem nackten Hintern.
Die Int2-Barbarin wählt eine komplizierte Kampftaktik.
Die krassesten Nachteile spielen nach der Generierung keine Rolle mehr.
Das Massaker des Heimatdorfes wird mit einem Schulterzucken bedacht.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Überzeugt mich, dass bzw. wann Ingame Reaktionen sinnvoller sind.  :)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Pyromancer am 29.10.2018 | 16:59
Prinzipiell: Der Spieler kennt seine Figur besser als ich, deshalb entscheidet am Ende er, nicht ich.

Wenn's mir komisch vorkommt frag ich nochmal nach und nenne mögliche Konsequenzen ("Deine Figur weiß, dass der König wahrscheinlich extrem wütend wird und die ganze Gruppe bestrafen könnte, wenn du mit dem nackten Hintern vor ihm herumwedelst. Machst du das wirklich?").
Oder ich frage: "Was willst du damit erreichen?".

Aber am Ende läuft das ganze nach dem Motto: "Entscheidungen und Konsequenzen". D.h. die Welt reagiert, wie sie halt reagiert.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Rhylthar am 29.10.2018 | 17:02
Bei den Beispielen würde ich unterscheiden. Damit wäre manches dann auch keine "Bestrafung".

a) Ingame; die Spielwelt wird ihm die Konsequenzen seines Handelns nachhaltig erläutern
b) Metaebene; da geht es ja um das Charakterkonzept
c) Metaebene; Nachteile wurden u. U. ja gegen Vorteile erkauft.
d) Ingame; beim nächsten Mal wird es dann halt "persönlich". Die SC haben sicherlich auch (noch) soziale Kontakte in der Spielwelt.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Gorai am 29.10.2018 | 17:09
Ich erinnere mich an eine ehemalige DSA-4- Runde, in der ich eine Weißmagierin (Schwert und Stab zu Gareth, ehemals Beilunk) spielte.
Sie hat, um jemand aufzuhalten, einen Feuerstrahl (Ignifaxius) geworfen. Der Gegner wich aus. Stattdessen schlug der Zauber in eine hölzerne Außenwand ein und der Häuserblock fing an zu brennen.
Ihr Urteil: Gedächtnislöschung der Zauber mit der Komponente Feuer z.B. Ignifaxius und Ignissphaero (Feuerball) sowie das Verbot in Zukunft derartige Zauber (wieder) zu erlernen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Luxferre am 29.10.2018 | 17:11
Warum sollte ich Dich überzeugen? Du magst das nicht und fertig. Ist okay, ist völlig in Ordnung. Andere spielen anders ... ist auch okay ;)
Warum ich das IG kläre?
Anekdote anno 2000:

eine Gruppe von richtigen Helden (Rolemaster Stufe 30+) kämpft und forscht sich durch eine uralte Zwergenmine in die tieferen Gefilde, in denen die Zwerge ihrerzeit irgendetwas entdeckt haben und schnell das Feld räumten.
Wir also wagemutig hinunter ...
Mensch, Krieger, Artefaktschwert
Waldelb, Waldläufer, Artefaktschwert
Echsenmensch, Schwertmeister-Elitekrieger, magisches Stabschwert
... und wir treffen auf einen untoten Drachen, als wir über eine schmale Brücke gehen ...  :think: ...  >;D ... Dieser scheint sehr interessiert an den SC und offenbart dem Elben ein Geheimnis um ihn und sein Erbe, nach dem dieser bereits lange sucht. Das Artefaktschwert des menschlichen Kriegers hat es ihm auch angetan und er wird regelrecht redselig. Wir reden über die Geheimnisse der Welt, tauschen"News" aus ... naja, epischer Shit halt und so.
Dann dreht der Spieler des Echsenmenschen auf und fängt an, den untoten Drachen zu beleidigen, herauszufordern und dergleichen mehr. Das geht so circa 20 Minuten, wir waren allesamt ziemlich geschockt, dann genervt und später ziemlich angepisst.
Der SL hat das Thema OG angesprochen und dann ist der Shit erst richtig eskaliert. Bis heute weiß niemand warum eigentlich ... meine Lehre aus der Geschichte: wer ingame Scheiße verzapft wird ingame mit den Konsequenzen konfrontiert und danach kann man gern auch outgame darüber reden.
Aber Egoscheiße (das sind einige der von Dir genannten Beispiele nämlich) lasse ich als SL nicht mehr durchgehen ... und muss sagen, dass ich das auch niemals wieder erlebt habe, bis zu dem Tag, als ich das Tanelorn entdeckte und las, dass in anderen Gruppen der gleiche Shit passiert  :o
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 29.10.2018 | 17:17
Generell gilt für mich: Ich halte nichts von Bestrafungen, aber es ist mein Job als SL die Spielwelt und die darin vorkommenden Figuren und deren Reaktionen so sinnvoll wie möglich darzustellen.

Ein Held wedelt vor dem König mit dem nackten Hintern.
Kommt auf den König an. Normalerweise wird das Ärger geben.

Die Int2-Barbarin wählt eine komplizierte Kampftaktik.
Kommt das mal vor, ist mir das egal. Kommt das auffällig oft vor würde ich mit dem Spieler reden.

Die krassesten Nachteile spielen nach der Generierung keine Rolle mehr.
Sowas überlasse ich normal dem Spieler, es sei denn es sind Nachteile die ich als SL ins Spiel bringen muss.

Das Massaker des Heimatdorfes wird mit einem Schulterzucken bedacht.
Fände ich als SL schade, das wars aber auch.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Der Läuterer am 29.10.2018 | 17:29
Luxferre, habt Ihr klären können, weshalb Euer Mitspieler damals so aufgedreht hatte?
Langeweile? Übermut? Machtspielchen? Provokation?
So etwas macht ja niemand ohne Grund.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Isegrim am 29.10.2018 | 17:33
Ich bestrafe meine Spieler nicht. Aber es kann sein, dass die von mir gespielten NSCs (in  seltenen Fällen evtl auch SCs) der Meinung sind, ein SC habe eine Strafe verdient.

Auch da muss man halt trennen können... ;)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lord of Badlands am 29.10.2018 | 17:35
Luxferre, habt Ihr klären können, weshalb Euer Mitspieler damals so aufgedreht hatte?
Langeweile? Übermut? Machtspielchen? Provokation?
So etwas macht ja niemand ohne Grund.

DAS würde mich jetzt aber auch mal interessieren.


Gesendet von meinem SM-G903F mit Tapatalk

Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Sphinx am 29.10.2018 | 17:37
Ich bestrafe meine Spieler nicht. Aber es kann sein, dass die von mir gespielten NSCs (in  seltenen Fällen evtl auch SCs) der Meinung sind, ein SC habe eine Strafe verdient.

Auch da muss man halt trennen können... ;)

Jup genau das. Wenn jemand dem König den nackten Hintern zeigt wird der Spieler evtl. mit unschönen Konsequenzen zu rechnen haben, je nachdem wie König und oder dessen Garde das sieht. Das ist dann auch keine Strafe an sich sondern eine Konsequenz, welche natürlich eine Strafe sein kann.


Auf der anderen Seite ist es in der tat blöd einen Spielercharakter zu bestrafen weil einem eine Spielhandlung nicht gefällt.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Der Läuterer am 29.10.2018 | 17:45
Spieler direkt zu bestrafen hat auch m.M.n. wenig Sinn.

Der Spieler benutzt seinen Char als Waffe und sabotiert absichtlich oder unabsichtlich das Spiel.
Und somit die Arbeit des SL und bringt das Ganze einen Level nach oben auf die Spielerebene.
Wenn sich der SL darauf einlässt, hat er schon verloren und wenn er es ignoriert, eigentlich auch.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 29.10.2018 | 17:48
Die NSCs müssen - den Umständen entsprechend - nachvollziehbar reagieren. Das hat dann auch nichts mit Bestrafung zu tun.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 29.10.2018 | 17:54
Die NSCs müssen - den Umständen entsprechend - nachvollziehbar reagieren. Das hat dann auch nichts mit Bestrafung zu tun.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Der Läuterer am 29.10.2018 | 17:58
Die NSCs müssen - den Umständen entsprechend - nachvollziehbar reagieren. Das hat dann auch nichts mit Bestrafung zu tun.
Das wird jemand, der ingame so über die Stränge schlägt, mit Sicherheit aber ganz anders wahrnehmen und eher persönlich nehmen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Crimson King am 29.10.2018 | 18:00
Prinzipiell: Der Spieler kennt seine Figur besser als ich, deshalb entscheidet am Ende er, nicht ich.

Wenn's mir komisch vorkommt frag ich nochmal nach und nenne mögliche Konsequenzen ("Deine Figur weiß, dass der König wahrscheinlich extrem wütend wird und die ganze Gruppe bestrafen könnte, wenn du mit dem nackten Hintern vor ihm herumwedelst. Machst du das wirklich?").
Oder ich frage: "Was willst du damit erreichen?".

Aber am Ende läuft das ganze nach dem Motto: "Entscheidungen und Konsequenzen". D.h. die Welt reagiert, wie sie halt reagiert.


Das

Ich bestrafe meine Spieler nicht. Aber es kann sein, dass die von mir gespielten NSCs (in  seltenen Fällen evtl auch SCs) der Meinung sind, ein SC habe eine Strafe verdient.

Auch da muss man halt trennen können... ;)

und das.


Eine Strafe hat normalerweise die Funktion, abzuschrecken, zu erziehen, oder die Umgebung vor weiterem Schaden zu bewahren. Ich will aber meine Mitspieler nicht abschrecken und erziehen, und um jemanden vor Schaden zu bewahren, ist eine Trennung in diesem Kontext die wesentlich sinnvollere Methode, als am Spieltisch die SL-Authorität rashängen zu lassen, egal ob ingame oder auf Metaebene.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 29.10.2018 | 18:16
Das wird jemand, der ingame so über die Stränge schlägt, mit Sicherheit aber ganz anders wahrnehmen und eher persönlich nehmen.
Siehst du das Problem?
(Es ist nicht das Problem des SL)
Konsequenzen sind  etwas anderes als Bestrafung.
Denn Unterschied zu erkennen ist besonders wichtig
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Runenstahl am 29.10.2018 | 18:50
Bestrafungen (da scheinen wir uns einig zu sein) sind doof.

Ingame-Konsequenzen (auch da sind wir uns einig) sind gut weil sie die Kampagne (bzw. die NPC's) glaubwürdig und lebendig gestalten.

Dann gibt es natürlich noch Dinge die generell davon zeugen das der Spieler beim Charakterbau unpassend gewählt hat. Wenn der doofe Barbar ständig die klügsten Pläne raushaut würde ich dem Spieler nahelegen den Charakter nochmal zu überarbeiten (z.B. Int zu erhöhen). Will er das nicht und spielt den Charakter dennoch wie Einstein weiter, dann ist es auch nicht unangebracht dem Charakter mal eine Intelligenzprobe abzuverlangen um zu schauen um der Charakter auch so klug ist wie sein Spieler (mache ich auch gerne bei redegewandten Spielern deren Charaktere Charisma als Dump-Stat verwenden). Wird die Probe vermasselt dann konnte der Charakter den Spielerwillen nicht umsetzen (und den Plan nicht formulieren).

Ob und wie ich auf das Ignorieren von Nachteilen reagiere hängt stark vom System ab. Ein System bei das Ausspielen Optional ist (und man sich damit Gummipunkte verdienen kann wie bei Fate, SW oder D&D 5e) regelt das ja automatisch. Ein System bei der Charakter bei der Generierung massiv Extrapunkte durch die Nachteile bekommen hat ist eine andere Nummer. Da würde ich schon hinterher sein das diese auch ins Gewicht fallen. Wer sich einen einarmigen, blinden Albino baut, der muß damit rechnen das ich ihm Verbiete zwei Hände zu benutzen, Nachteile auf Wahrnehmung bekommt und auch ein bißchen äuffälliger ist als normale Charaktere. Die meisten System habe dafür ja auch durchaus Regeln.

Falls ein Spieler sich dauerhaft weigert und das System dafür keine festen Regeln hat (gilt besonders für psychische Nachteile wie z.B. Jähzorn oder Feigheit) dann sollte er die halt wirklich ausspielen oder den Charakter umbauen. Je nach Nachteil kann ich da als SL auch schonmal penetrant werden. Einer unserer Vampire Spieler war z.B. mal angefressen weil NPC's oftmals anmerkten das er seltsam müffelt. Seine Einstellung: Das ist doch nur ein 1-Punkte Nachteil. Der sollte nicht ins Gewicht fallen. Meine Einstellung: Wer einen Nachteil nimmt (egal wie stark) muß auch damit rechnen das die Welt darauf reagiert. Und es hatte selten echte Auswirkungen, nur haben halt manche die Nase gerümpft.

Mein Tipp ist immer: Nehmt Nachteile nur dann wenn ihr die auch wirklich ausspielen wollt. Wenn nicht, dann baut den Charakter ohne Nachteile. Wenn es nur daraum gehen soll den Charakter interessanter zu machen kann man ja trotzdem freiwillig "Nachteile" ausspielen. Wenn man den Nachteil dann mal wegläßt weil die Angelegenheit dem Charakter so wichtig ist das er dafür die Zähne zusammenbeißen kann und über seinen Schatten springt, dann liegt das voll in der Hand der Spielers ohne das es irgendjemanden stören sollte.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Weltengeist am 29.10.2018 | 19:01
Bei den Beispielen würde ich unterscheiden. Damit wäre manches dann auch keine "Bestrafung".

a) Ingame; die Spielwelt wird ihm die Konsequenzen seines Handelns nachhaltig erläutern
b) Metaebene; da geht es ja um das Charakterkonzept
c) Metaebene; Nachteile wurden u. U. ja gegen Vorteile erkauft.
d) Ingame; beim nächsten Mal wird es dann halt "persönlich". Die SC haben sicherlich auch (noch) soziale Kontakte in der Spielwelt.

Aber sowas von +1.

Alles, was Ingame passiert, hat Ingame auch Konsequenzen.
Ein Regelverstoß dagegen ist eben ein Regelverstoß und wird an Ort und Stelle geklärt.
Und alles, was dann noch übrig bleibt und jemanden wirklich nervt, wird OOC besprochen.

Ich zumindest würde diese drei Ebenen nicht vermischen wollen. "Bestrafung" gibt es daher bei mir in dem Sinne nicht.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 29.10.2018 | 19:03
Zitat
Dann gibt es natürlich noch Dinge die generell davon zeugen das der Spieler beim Charakterbau unpassend gewählt hat. Wenn der doofe Barbar ständig die klügsten Pläne raushaut würde ich dem Spieler nahelegen den Charakter nochmal zu überarbeiten (z.B. Int zu erhöhen)
Die Idee finde ich auch Klasse.
Dann sorgt das "unsachgemäße Ausspielen" quasi für eine "Erhöhung des entsprechenden Wertes"
Könnte man auch für das nächste Steigern mitgeben...ala.."du kriegst zwar XP, aber ein paar davon sind schon reserviert, für diese oder jene Fertigkeit."
(Weil deine Figur ist ja gar nicht so dumm, sprechfaul, menschenscheu, uncharismatisch..whatever...wie sie auf den ersten Blick aussieht)  ~;D

Edit.
Man darf auch mMn. nicht vergessen, dass man manchmal erst im Spiel merkt wie eine Figur eigentlich ist oder sein soll.
Dann finde ich es auch in Ordnung den SC nachträglich noch anzupassen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Der Läuterer am 29.10.2018 | 19:14
Ich zumindest würde diese drei Ebenen nicht vermischen wollen. "Bestrafung" gibt es daher bei mir in dem Sinne nicht.
Ja und nein gleichermassen.
Konsequenzen für den Char im Spiel sieht der betreffende Spieler doch als Strafe an ihm und seinem Verhalten an. Das Ganze ist knifflig und äusserst schwer zu trennen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 29.10.2018 | 19:17
Die Idee finde ich auch Klasse.
Dann sorgt das "unsachgemäße Ausspielen" quasi für eine "Erhöhung des entsprechenden Wertes"
Könnte man auch für das nächste Steigern mitgeben...ala.."du kriegst zwar XP, aber ein paar davon sind schon reserviert, für diese oder jene Fertigkeit."
(Weil deine Figur ist ja gar nicht so dumm, sprechfaul, menschenscheu, uncharismatisch..whatever...wie sie auf den ersten Blick aussieht)  ~;D

Edit.
Man darf auch mMn. nicht vergessen, dass man manchmal erst im Spiel merkt wie eine Figur eigentlich ist oder sein soll.
Dann finde ich es auch in Ordnung den SC nachträglich noch anzupassen.

Nachträgliches Anpassen find ich auch sehr gut  :d
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Weltengeist am 29.10.2018 | 20:25
Konsequenzen für den Char im Spiel sieht der betreffende Spieler doch als Strafe an ihm und seinem Verhalten an. Das Ganze ist knifflig und äusserst schwer zu trennen.

Nein, den Schuh ziehe ich mir nicht an. Vielleicht bestraft in manchen Fällen die Spielwelt das Verhalten der Figur, aber niemals ich als Spielleiter das Verhalten des Spielers. Wenn der Spieler das nicht getrennt kriegt, denkt er vermutlich auch, dass ich was gegen ihn persönlich habe, weil ich seinem SC Monster auf den Hals schicke.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 29.10.2018 | 20:31
Ich denke auch, dass das oft schwer zu trennen ist. Bzw. eigentlich ist es so: Im Idealfall sollte das gut trennbar sein und das sollten auch alle so verstehen. Wir reden hier aber von einer Situation, die eben nicht der Idealfall ist und in der es bereits Konflikte gibt.

Und der SL hat normalerweise erheblichen Einfluss darauf, wie die Welt agiert und reagiert.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: YY am 29.10.2018 | 20:37
Vielleicht bestraft in manchen Fällen die Spielwelt das Verhalten der Figur, aber niemals ich als Spielleiter das Verhalten des Spielers.

Faktisch hat man als SL genau so Einfluss auf die Spielwelt wie der Spieler auf seine Figur.
Da ist ein (implizites) "aber du hättest es ja auch anders machen können!" von Spielerseite nicht ganz von der Hand zu weisen - auch wenn es freilich Gründe gibt, warum man es eben nicht anders gemacht hat.

Letztlich hilft alle Überlegung und Diskussion wenig: Wenn man da nicht von Anfang an sehr nah beeinander liegt, geht das nicht lange gut. Es sei denn, (mindestens) einer von beiden macht mit in der Tasche geballter Faust weiter. 
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Weltengeist am 29.10.2018 | 20:42
Wir reden hier aber von einer Situation, die eben nicht der Idealfall ist und in der es bereits Konflikte gibt.

Tun wir das? Wo?
Ich beziehe mich auf das Ausgangsposting, da ist von "bereits existierenden Konflikten" keine Rede.

Da ist ein (implizites) "aber du hättest es ja auch anders machen können!" von Spielerseite nicht ganz von der Hand zu weisen - auch wenn es freilich Gründe gibt, warum man es eben nicht anders gemacht hat.

Zweifellos. Aber wenn ein Spieler jede Situation, in der die Spielwelt ihm für seltsames Verhalten nicht glückstrahlend Puderzucker in den A...llerwertesten bläst, als "Bestrafung" auffasst, dann liegt das Problem möglicherweise nicht an der Spielwelt. ;)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 29.10.2018 | 20:45
Tun wir das? Wo?
Ich beziehe mich auf das Ausgangsposting, da ist von "bereits existierenden Konflikten" keine Rede.

Ich meine, doch:

Ich würde das IMMER auf Metaebene ansprechen. Warum verhält sich die Figur so? Erklären warum es einen stört. Einen Kompromiss finden.

Abgesehen davon ist das der wahrscheinlich unwichtigste Teil meines Beitrags.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Weltengeist am 29.10.2018 | 20:53
Abgesehen davon ist das der wahrscheinlich unwichtigste Teil meines Beitrags.

Dann lass mich nochmal meinen Kernpunkt betonen:

Ob es sich um eine Bestrafung handelt oder nicht, hat etwas mit der Intention des Spielleiters zu tun und nicht damit, wie der Spieler es auffasst. Und es ist nicht meine Intention, jemanden zu bestrafen. Klarer so?

(Es soll ja auch Leute geben, die ohne zu gucken auf die Straße latschen, vom Auto angefahren werden und dann glauben, sie seien für ihr Verhalten bestraft worden. Das heißt aber noch lange nicht, dass es wirklich eine Bestrafung war, denn das setzt die Intention von jemandem - dem Autofahrer? dem Universum? Gott? - voraus.)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 29.10.2018 | 20:57
Ja klar, verstehe ich den Punkt. Ich glaube aber nicht, dass das so funktioniert, weil:

1) Hast Du tatsächlich als SL jede Menge Spielraum bezüglich der Reaktion (ob überhaupt, wie drastisch etc.) und

2) wie Du ja auch einräumst: Es ist eben nicht gerade unwahrscheinlich, dass beim Gegenüber (Spieler) etwas anderes ankommt. Kommunikation funktioniert nicht einseitig. Ethik möglicherweise schon, aber das hilft hier nicht weiter.

Daher meine ich, dass es ohne Metakommunikation nicht gehen wird. Außer - da hat YY völlig recht - man war sich eh schon mehr oder weniger einig. Aber dann gibt es sowieso kein Problem.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: YY am 29.10.2018 | 21:07
Aber wenn ein Spieler jede Situation, in der die Spielwelt ihm für seltsames Verhalten nicht glückstrahlend Puderzucker in den A...llerwertesten bläst, als "Bestrafung" auffasst, dann liegt das Problem möglicherweise nicht an der Spielwelt. ;)

Nicht nur möglicherweise, sondern garantiert.
Aber dann hilft es mir eben auch als SL meistens nicht, noch mal lang und breit meine konkrete Intention oder meine allgemeine Perspektive auszuführen.

Ich wüsste jetzt keinen selbst erlebten oder mir berichteten Fall, wo ein Spieler diese Art der Wahrnehmung hatte, aber gleichzeitig noch so reflektiert bzw. reflektionsfähig war, das zu erkennen und abzustellen.
Man wird das meist hinnehmen oder damit leben müssen, dass es zum Bruch kommt.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 29.10.2018 | 21:34
Mal ehrlich, wenn ich mit der  Figur im Spiel Mist baue, ein krass hohes Risko eingehe, über die Strenge schlage oder provoziere etc., muss ich damit rechnen, dass der Spielleiter die Spielwelt u.U. angemessen reagieren lässt. Was soll ich denn stattdessen annehmen?
Erwarten, dass ich tun kann, was ich will, z.B. auch anderen NSC schaden, ohne, dass die sich wehren?
Immer und garantiert?
Wer sich mit einer solchen Erwartungshaltung an den Spieltisch setzt, dem ist die gemeinsame Spielwelt hinsichtlich Plausibilität  herzlich egal, und dafür möchte er auch noch belohnt werden.
Das ist wie Sau rauslassen, ohne jemals Konsequenzen dafür zu wollen.
Oder er ist im besten Fall reichlich naiv.

Vielleicht saß er auch zu lange in Runden, bei dem ihm oder ihr jeder Sieg hingedreht und jede negative Konsequenz abgewendet wurde, um die Spieler  bei Laune zu halten.
Hört das auf bricht eine Welt zusammen. Und man soll doch bitte Verständnis haben, jetzt echt? wtf?

Edit. Ich kann mir schon vorstellen, dass manche Spieler das dann plötzlich als Bestrafung ansehen.
Die fühlen sich dann wahrscheinlich so wie Legolas im Hobbit, der nach dem Kampf mit dem Orkanführer zum ersten Mal in seinem Leben Blut schmeckt.
Und sich wundert ob es echt ist und von ihm stammt..... "Wie jetzt? Ich kann auch bluten....ne, oder? Wie kann der böse Ork (SL) nur? ~;D


Edit. Es kann natürlich genauso sein, dass sie tatsächlich Konsequenz als Bestrafung bekommen haben, weil der SL den Unterschied selber nicht kennt.
Das wäre dann natürlich ein worstcase Szenario.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Faras Damion am 30.10.2018 | 09:29
Danke für die vielen Antworten.

Ingame Reaktionen scheinen ja für viele von euch ein valides Mittel zu sein.

Ich hingegen war oft unbefriedigt, wenn ich dem Impuls nachgeben habe, die Umgebung "plausible" reagieren zu lassen. Wie YY so schön sagte, mit in der Tasche geballter Faust. 

Vielleicht habe ich aber auch einfach falsch reagiert und ihr habt Tipps.

Beispiel A:
DSA: Die Gruppe trifft auf einen Inquisitor samt Gefolge. Er sollte als Informationsquelle dienen. Der Maraskaner spricht ihn kumpelhaft an, duzt ihn und macht sich über den falschen mittelreichischen Glauben lustig. Nach ein paar gestammelten Erwiderungen hatte ich meine Informationen am Mann.

Beispiel B:
Rolemaster: Ein Spieler hat ständig Unsinn gemacht. Zum Beispiel war da ein Truhe samt Schlüsselbund. Mit falschen Schlüssel hat man Schaden bekommen. Nach einer halben Stunde Spielzeit und 10 Schlüssel später, war die Figur fast Tod, die Gruppe hatte keine Heilzauber mehr und der Spieler hat den Rest des Abends rumgenölt, dass er ohne HP nichts machen kann. Solche Szenen kamen fast jedes Mal vor.
 
Beispiel C:
D&D: Die Gruppe ist in einer heruntergekommenen Stadt unterwegs. Es gab mehrere Angriffe, Überfälle und Diebstähle. Eine Figur will nachts alleine durch die Straßen laufen. Ich habe dann eine Stunde mit ihr gespielt, während sich die anderen gelangweilt haben.

Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Rowlf am 30.10.2018 | 09:57
Als Spieler würde es mich sehr irritieren, wenn meine Handlungen keine klar auf sie bezogenen Konsequenzen zeitigen.

Bei Beispiel A müsste schon klar sein, warum und wie ich den Inquisitor so eingeschüchtert habe.

Beispiel B ist eben Pech. Dummes oder unglückliches taktisches Vorgehen der Spieler - muss man eben die Konsequenzen tragen und darf nicht rumnölen.

Beispiel C würde ich als SL eher vermeiden. Einzelaktionen verkürze ich auf wenige Würfelwürfe und knappe Erzählungen - eine Stunde Einzelspiel geht IMHO gar nicht, wenn nicht die anderen Spieler explizit Bock darauf haben. Wenn sich ein längeres Einzelspiel gar nicht vermeiden oder verkürzen lässt, wechsle ich so alle 5-10 Minuten zwischen den Gruppen, sodass jeder Spieler immer dran kommt.

Sollten die Spieler ihre Figuren Dinge tun lassen, die im Grundsatz möglicherweise unerwünschte Reaktionen der Spielwelt nach sich ziehen, welche den Spielfiguren eigentlich bekannt sein müssen, haue ich gerne eine kurze Pause rein und erkläre/warne sie, bevor die Spielerhandlung als durchgezogen gilt.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Nria am 30.10.2018 | 10:11
Der entscheidende Faktor ist: Stört das Verhalten des Charakters die Figuren oder die Spieler/SL?

Falls ersteres: Dann sind Konsequenzen keine Bestrafung, sondern eben Konsequenzen.
Falls zweiteres: Dann ist eine Reaktion im Spiel sinnlos, man muss als Person darauf reagieren und nicht als Charakter. Denn wie soll jemand anhand einer gespielten Reaktion erkennen, dass dem anderen die Handlung außerhalb des Spiels missfällt?

Eine extreme Handlung im Spiel muss ja nichts Schlechtes sein. Aber wenn sie den Mitspielern (nicht: den anderen Charakteren) schadet, dem Charakterkonzept völlig zuwiderläuft o.ä., sollte man das nicht durch die Blume sagen, sondern klar und eindeutig. Und im Spiel wäre es immer durch die Blume.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 30.10.2018 | 10:12
Danke für die vielen Antworten.

Ingame Reaktionen scheinen ja für viele von euch ein valides Mittel zu sein.

Ich hingegen war oft unbefriedigt, wenn ich dem Impuls nachgeben habe, die Umgebung "plausible" reagieren zu lassen. Wie YY so schön sagte, mit in der Tasche geballter Faust. 

Vielleicht habe ich aber auch einfach falsch reagiert und ihr habt Tipps.

Beispiel A:
DSA: Die Gruppe trifft auf einen Inquisitor samt Gefolge. Er sollte als Informationsquelle dienen. Der Maraskaner spricht ihn kumpelhaft an, duzt ihn und macht sich über den falschen mittelreichischen Glauben lustig. Nach ein paar gestammelten Erwiderungen hatte ich meine Informationen am Mann.

Beispiel B:
Rolemaster: Ein Spieler hat ständig Unsinn gemacht. Zum Beispiel war da ein Truhe samt Schlüsselbund. Mit falschen Schlüssel hat man Schaden bekommen. Nach einer halben Stunde Spielzeit und 10 Schlüssel später, war die Figur fast Tod, die Gruppe hatte keine Heilzauber mehr und der Spieler hat den Rest des Abends rumgenölt, dass er ohne HP nichts machen kann. Solche Szenen kamen fast jedes Mal vor.
 
Beispiel C:
D&D: Die Gruppe ist in einer heruntergekommenen Stadt unterwegs. Es gab mehrere Angriffe, Überfälle und Diebstähle. Eine Figur will nachts alleine durch die Straßen laufen. Ich habe dann eine Stunde mit ihr gespielt, während sich die anderen gelangweilt haben.
Ich bin mir nicht sicher ob ich A richtig verstanden habe.
Aber wenn der Inquisitor ein bewaffnetes Gefolge dabei hat, sollte das doch  in der Lage sein die Figur einzuschüchtern, falls sie sich daneben benimmt.
Eine bewaffnete Überzahl ist zumindest kein schlechter Grund sich nicht daneben zu benehmen.

Bei B muss ich an der Motivation des Spielers zweifeln seine Figur am Leben zu erhalten. Und konstruktiv mitzuspielen.
Kann man  OT absprechen ansonsten ist die natürliche Konsequenz logischerweise, dass der SC keine Punkte mehr hat.

C ist ein SL Fehler bezüglich gerechter Spotlight Verteilung.
Da sollte man immer mal wieder rüber zu den anderen schalten. Nach spätestens 10 Minuten.
Oder falls nötig einen Zeitraffer machen, um Handlungen abzukürzen, die die anderen nur langweilen. 
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Der Läuterer am 30.10.2018 | 10:19
Ich greife noch kurz zurück.
Es ist nicht das Problem des SL
Au contraire mon cher.
Für mich ist der SL hier sehr wohl in der Pflicht. Er muss das Ganze schlicht dirigieren, damit es nicht aus dem Ruder läuft.
Und er ist in der Zwickmühle, wenn er das richten soll.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 30.10.2018 | 10:25
Ich greife noch kurz zurück. Au contraire mon cher.
Für mich ist der SL hier sehr wohl in der Pflicht. Er muss das Ganze schlicht dirigieren, damit es nicht aus dem Ruder läuft.
Und er ist in der Zwickmühle, wenn er das richten soll.

Oui mon ami
Als ich das schrieb, konnte ich mir noch nicht vorstellen, welche Missverstaendnisse es dabei auch auf SL Seite geben kann.
Dank der letzten Posts, die ich in den 2 Strängen lesen durfte, bin ich inzwischen etwas weiter.  :)
(glaube ich  ;D)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 30.10.2018 | 10:42
Danke für die vielen Antworten.

Ingame Reaktionen scheinen ja für viele von euch ein valides Mittel zu sein.

Ich hingegen war oft unbefriedigt, wenn ich dem Impuls nachgeben habe, die Umgebung "plausible" reagieren zu lassen. Wie YY so schön sagte, mit in der Tasche geballter Faust. 

Vielleicht habe ich aber auch einfach falsch reagiert und ihr habt Tipps.

Beispiel A:
DSA: Die Gruppe trifft auf einen Inquisitor samt Gefolge. Er sollte als Informationsquelle dienen. Der Maraskaner spricht ihn kumpelhaft an, duzt ihn und macht sich über den falschen mittelreichischen Glauben lustig. Nach ein paar gestammelten Erwiderungen hatte ich meine Informationen am Mann.
das ist je nach Maraskaner vom Hintergrund geradezu wohlwollend zurückhaltend, übersetzt alles was den Inquisitor lebend und unverletzt lässt.


Ne RndraGeweihte von mir hat nen Inquisitor mal mit Schwert und  Peitsche durchs kaiserliche Heerlager gepeitscht, die hat sehr ungnädig auf den Versuch eine Falschaussage zu erpressen reagiert.
Die Rondrakirche fand das auch nicht lustig.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 30.10.2018 | 10:46
Ich hab leider schön häufig erlebt dass entweder die SL zu weich waren und die Spieler machen konnten was sie wollen, ohne eine passende Reaktion oder das Spieler eine passende Reaktion eines NSC als Strafe empfunden haben. Beides kann ich nur schwer nachvollziehen.


Und viel häufiger habe ich erlebt, dass Spieler denken sie werden vom SL schikaniert, weil die NSC eben nicht völlig dämlich handeln.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 30.10.2018 | 10:55
Ich habe eher das Gegenteil erlebt, das die Rechte etc. von SC ignoriert, negiert etc wurden bzw. werden und dann angemessene ggf. sogar zurückhaltende Reaktionen von SC  vom SL mit Schikane gesetzt wurde.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 30.10.2018 | 10:57
Ich habe eher das Gegenteil erlebt, das die Rechte etc. von SC ignoriert, negiert etc wurden bzw. werden und dann angemessene ggf. sogar zurückhaltende Reaktionen von SC  vom SL mit Schikane gesetzt wurde.

Regelbrüche sind scheiße - aber hier nicht das Thema, oder?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 30.10.2018 | 10:57
Jetzt sind wir in der Diskussion wirklich bei Fragen des Spielstils und der "Härte" der Spielwelt angekommen.

Das ist doch aber ein anderes Thema - auch wenn es einige Berührungspunkte geben mag.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 30.10.2018 | 11:01
Vielleicht sollten wir irgendwann mal den Strang aufmachen:
Wie werde ich endlich ein grausamer, und erbarmungsloser Spielleiter ?  >;D ~;D ~;D  ;D
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 30.10.2018 | 11:04
Mir wäre das Thema "Konsistenz und Plausibilität von Spielwelten" deutlich wichtiger.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 30.10.2018 | 11:14
Regelbrüche sind scheiße - aber hier nicht das Thema, oder?
Ich hatte mich nicht auf Spielregeln bezogen, sondern auf die Rechte die SC in der Spielwelt haben vom Recht des freien Bürgers Waffen zu führen, dem Recht auf ein Gericht von Freien, von den Rechten und Privilegien Adliger etc. mal ganz abgesehen.
Und damit meinte ich nicht das NSC XYZ  das Recht bricht
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 30.10.2018 | 11:17
Die Nichteinhaltung der Rechte von Beschuldigten ist nun aber auch in (fast) allen Rechtssystemen wirklich keine Seltenheit.
Aber das ist ziemlich off-topic, würde ich meinen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 30.10.2018 | 11:22
Ich hatte mich nicht auf Spielregeln bezogen, sondern auf die Rechte die SC in der Spielwelt haben vom Recht des freien Bürgers Waffen zu führen, dem Recht auf ein Gericht von Freien, von den Rechten und Privilegien Adliger etc. mal ganz abgesehen.
Und damit meinte ich nicht das NSC XYZ  das Recht bricht

Dass der SL Settingregeln bricht, gehört sich natürlich nicht. Das sind für mich in dem Fall aber auch "Regeln".

Was ich aber meine: Man kann dem SL nicht vorwerfen, dass es NSCs gibt, die böse Verbrecher sind und gemeine Dinge tun. Wenn ich als SL einen unfairen und gemeinen NSC darstelle, dann mache ich das nicht weil ich ein böser SL bin, sondern weil es mein Job ist einen bösen NSC auch böse zu spielen.
Das wird dann aber gerne als Strafe oder Gängelung wahrgenommen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 30.10.2018 | 11:40
Ich meinte das den SC vom SL/Autoren prinzipiell nicht die Rechte, Privilegien etc. ihres Standes, Gruppe etc. zugestanden werden
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Swafnir am 30.10.2018 | 11:44
Ich meinte das den SC vom SL/Autoren prinzipiell nicht die Rechte, Privilegien etc. ihres Standes, Gruppe etc. zugestanden werden

Genau das ist es was ich mit Settingregeln meine. Das Setting legt fest, dass sie das haben müssten und der SL hält sich nicht dran. 
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 30.10.2018 | 11:55
Dann kommen wir ja doch wieder zum Thema.

Der SL könnte ja durchaus sagen, dass es konsequent ist, dass der von den Spielerfiguren verärgerte so wütend ist, dass er sich über "eigentlich" geltendes Recht hinwegsetzt. In historischen Vorbildern wäre das ab einem bestimmten Machtgefällt wahrscheinlich ohne ernste Konsequenzen für den Höhergestellten möglich. Insofern kann man das durchaus plausibel finden.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Quaint am 30.10.2018 | 12:00
Wobei sowas ja oft nicht oder nicht umfassend geklärt ist in Rollenspielwerken, und gelegentlich wird dann etwas angenommen, was aber so nicht stimmen muss (etwa das ein Ritter in den Forgotten Realms automatisch ähnliche Rechte, Privilegien und Pflichten wie etwa ein deutscher Ritter um 1350 rum). Und inwiefern man da dann übereinkommt oder auch nicht, das liegt dann ja an anderen Sachen, also etwa Sozialkompetenz und vereinbare oder unvereinbare Vorstellungen.

Und ansonsten: Ingame Bestrafungen find ich auch blöd. Also wenn ein Spieler seinen Charakter etwas tun lässt, was mich als SL aufregt, dann sollte ich nicht unbedingt ingame etwas geschehen lassen, was dann wieder den Spieler aufregt respektive bestrafen soll.
Ingame Konsequenzen sind da finde ich wieder ein bissle was anderes, und die sind durchaus, so möglich, von Bestrafungen zu trennen und für sich genommen wünschenswert. Wenn ich eine Prinzessin rette wird deren Elternhaus mir wohl dankbar sein und ich habe mit Belohnungen zu rechnen. Wenn ich es verbasele die Prinzessin zu retten und sie bei der Aktion zu Tode kommt, ist es durchaus möglich, dass mir die Schuld gegeben wird und ich z.B. damit leben muss, dass die Wachen des Königs mich suchen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 30.10.2018 | 12:13
Dann kommen wir ja doch wieder zum Thema.

Der SL könnte ja durchaus sagen, dass es konsequent ist, dass der von den Spielerfiguren verärgerte so wütend ist, dass er sich über "eigentlich" geltendes Recht hinwegsetzt.
das meinte ich nicht, das wäre ein Rechtsbrechender NSC.

Und bezüglich Höhergestellt
Hugo Capet : Wer machte euch zum Grafen
Graf: Wer machte euch zum König

Was ich meinte war das bei SC grundsätzlich und Prinzipiell ignoriert wird, das sie ggf. Rechte und Privilegien haben, weil SC.

@Quaint

Meinte ich nicht, wenn in der Beschreibung Eindeutig steht Freie/Bürger haben das Recht Waffen zu führen und Freier/Bürger SC sollen die abgenommen werden weil SC.


Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 30.10.2018 | 12:17
Ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass bestimmte Probleme in funktionalen Runden weniger vorkommen.
Natürlich kann auch da mal ein Spieler austesten wollen, wie weit er mit seiner Figur gehen kann. -Bis er Grenzen bzw. Konsequenzen innerhalb der Spielwelt bekommt.
Das ist ein Stückweit sogar nötig um sich zu orientieren und die Welt ein wenig ernst nehmen zu können. Zumindest ernst genug um darin auch Spannung zu erleben.

Die Grundvoraussetzung ist natürlich nichts persönlich zu nehmen, weder als Spieler noch als Spielleiter.
Da es bei der Setzung von Konsequenzen nicht um einen verdeckten Machtkampf gehen sollte.
Wenn der SL sich als Gegner fühlt oder als Gegner wahrgenommen wird, dann gibt es hier ein Problem.

Die Gefahr, dass ein Spielleiter mit der Spielweise eines SC nicht einverstanden ist, ist natürlich immer da. Und es ist für den SL erschreckend leicht seine eigene Moralkeule, oder Settingskeule zu schwingen, nur weil es seinen persönlichen Geschmack nicht trifft.
Man sollte sich deshalb auch einigermaßen einig sein,
was die gemeinsame Vorstellung vom Setting betrifft.
Ist vielleicht auch eine Sache des Gruppenvertrages.

Was die Entscheidungen für einen SC betrifft sollte jedoch der SPL das letzte Wort haben.

Setting ist ein Allgemeingut.
Aber der SC gehört dem Spieler.
Das darf man nicht in ein und denselben Topf werfen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 30.10.2018 | 12:20
Und ansonsten: Ingame Bestrafungen find ich auch blöd. (...)
Ingame Konsequenzen sind da finde ich wieder ein bissle was anderes, und die sind durchaus, so möglich, von Bestrafungen zu trennen und für sich genommen wünschenswert.

Das Beispiel mit der Prinzessin ist nicht so glücklich, aber ansonsten fasst das den bisherigen Konsens gut zusammen, würde ich meinen.

Nur: Wie schafft man es, dass alle sich einig sind, dass es sich um Konsequenzen in der Welt (die auch die Form von Bestrafung in der Welt annehmen kann), nicht um Bestrafung durch den SL handelt? Das scheint der Knackpunkt zu sein.

Und ich habe keine Idee dazu, außer, darüber zu reden und möglichst mit Leuten zu spielen, mit denen man reden kann.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 30.10.2018 | 12:40
Das Beispiel mit der Prinzessin ist nicht so glücklich, aber ansonsten fasst das den bisherigen Konsens gut zusammen, würde ich meinen.

Nur: Wie schafft man es, dass alle sich einig sind, dass es sich um Konsequenzen in der Welt (die auch die Form von Bestrafung in der Welt annehmen kann), nicht um Bestrafung durch den SL handelt? Das scheint der Knackpunkt zu sein.

Und ich habe keine Idee dazu, außer, darüber zu reden und möglichst mit Leuten zu spielen, mit denen man reden kann.
Wertschätzung und Sympathie ,auch OT ,sind schon mal eine gute Voraussetzung.
Und vielleicht ist es nicht verkehrt, wenn die Spieler sich auch gerne mit dem Setting beschäftigen und ihnen der Erhalt der Plausibilität ebenso wichtig ist wie dem SL,  und sie ebenfalls dafür Sorge tragen wollen.
Also  das Gegenteil von: Bespaß mich SL. Es ist deine Welt, deine Probleme, und die gehen mich nix an.

Wird bei Systemhopping vielleicht schwerer.
Und/ oder wenn die Spieler kaum Lesematerial  zum Setting haben. Bzw. die Beschäftigung damit allein vom SL betrieben wird.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Der Läuterer am 30.10.2018 | 12:47
Ich glaube, wir meinen eigentlich alle dasselbe, reden aber aneinander vorbei.

Wenn jemand vor einer hochgestellten Persönlichkeit blank zieht, ist das eine Majestätsbeleidigung.
Man denke da an die Satire von Jan Böhmermann über Erdogan und dessen Reaktion.

Eine doppelte Provokation. Sowohl für den Herrscher als auch für den SL.

Wenn das ein Char macht, muss der Spieler ingame mit Konsequenzen für seinen Char rechnen z.B. Auspeitschen.
D.h. jetzt nicht, dass der Spieler outgame nicht mehr in die Chips-Tüte greifen darf.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Rowlf am 30.10.2018 | 13:19
Ich denke, man muss sowieso zwischen logischen Konsequenzen und einer Ingame-Spielerbestrafung unterscheiden.

Das erste ist für mich ein ganz normaler und integraler Teil des Spiels. Die Spielfigur handelt, die Spielwelt (dargestellt durch die SL) nimmt die Handlung auf und reagiert entsprechend der Spielweltlogik und -regeln. Auch negative Konsequenzen sind IMHO völlig unproblematisch, solange die Spielweltlogik nachvollziehbar und die SL ohne eigene Motive aus der Metaebene handelt.

Eigene Motive von Seiten der SL kommen vor allem dann ins Spiel, wenn sie im unzulässigen Erziehungsauftrag handelt. Da liegt dann eine Spielerbestrafung vor, wenn die Ingame-Konsequenz nicht mehr der Spielweltlogik entspricht, sondern nur noch das Ziel hat, dem Spieler unerwünschtes Verhalten auszutreiben. Sowas ist für mich ein absolutes No-Go.

Mein Tipp und meine Vorgehensweise ist gerade bei harten Spielweltkonsequenzen, dass ich klar auf die Metaebene wechsle und dem betroffenen Spieler kommuniziere, warum das gerade so passiert. Wenn eine Spielerhandlung absehbar zu sehr unerwünschten Konsequenzen führen wird, pausiere ich das Spiel vor der Handlung und weise den Spieler darauf hin. Will er/sie es trotzdem durchziehen, gibt es meiner Erfahrung nach keine Vorwürfe an die Spielleitung.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 30.10.2018 | 21:30
Wenn eine Spielerhandlung absehbar zu sehr unerwünschten Konsequenzen führen wird, pausiere ich das Spiel vor der Handlung und weise den Spieler darauf hin. Will er/sie es trotzdem durchziehen, gibt es meiner Erfahrung nach keine Vorwürfe an die Spielleitung.

Was machst Du, wenn die Handlung voraussichtlich nicht zu negativen Konsequenzen führt, aber (zum wiederholten mal) dem beschriebenen Hintergrund der Figur widerspricht?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 30.10.2018 | 22:04
Was machst Du, wenn die Handlung voraussichtlich nicht zu negativen Konsequenzen führt, aber (zum wiederholten mal) dem beschriebenen Hintergrund der Figur widerspricht?

Bei uns lief das immer so ab: "Ich find, dass ..., oder wie seht ihr das?" Dann sagen einige Leute ihre Meinung, es wird kurz (1min) diskutiert und dann ein Konsens gefunden (oft demokratisch). Wenn die Mehrheit eine andere Sichtweise als der betroffene Spieler hat, geb ich dem Spieler Recht mit dem Hinweis, dass der Char sich ab jetzt auf eine Charaktereigenschaft festgelegt hat. Künftig kann man sich auf die Diskussion berufen, dann gabs bei uns keine Probleme.

Vielleicht check ich auch nicht was die Frage ist, hab den Thread nicht gelesen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 09:00
Was machst Du, wenn die Handlung voraussichtlich nicht zu negativen Konsequenzen führt, aber (zum wiederholten mal) dem beschriebenen Hintergrund der Figur widerspricht?
Muss das nicht der Spieler selbst entscheiden?
Er hat sich doch idR.  auch den Hintergrund selbst ausgedacht.   :)

Für den Fall, dass sich der Spieler den Hintergrund nicht selbst ausdenken durfte/ wollte: Es kann auch sein, dass man ihn nachträglich abändern muss,  weil der SPL feststellt, dass er für seine Figur nicht passt.
Die Figur soll dem Spieler ja Spaß machen.
Er ist der einzige, der sie spielt.

Im schlimmsten Fall, fanden die Mitspieler halt den ersten Hintergrund gut, und finden es unpassend, dass die Figur sich jetzt anders verhält als erwartet.

Kann auch sein, dass die Figur spontan die Richtung ändert.
Dann muss sich der Spieler vielleicht OT anhören, dass die Mitspieler das komisch oder merkwürdig finden oder auch nicht verstehen. Müssen sie ja nicht unbedingt.
Es ist nicht ihre Figur.

Spielwerte und Fertigkeiten kann der SPL deshalb aber noch lange nicht spontan ändern - oder steigern.  Also gewinnt der SPL durch eine veränderte Darstellung auch selten Vorteile .
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 31.10.2018 | 09:15
@Issi:
Ich habe keine Lust, das jedes mal wieder von vorn anzufangen.
Wenn Dir inzwischen nicht klar geworden sein sollte, dass ich nicht finde, dass das der Spieler allein entscheidet, habe ich es hiermit nochmal geschrieben. Die Argumente mag ich nicht alle erneut aufführen.

Bei uns lief das immer so ab: "Ich find, dass ..., oder wie seht ihr das?" Dann sagen einige Leute ihre Meinung, es wird kurz (1min) diskutiert und dann ein Konsens gefunden (oft demokratisch). Wenn die Mehrheit eine andere Sichtweise als der betroffene Spieler hat, geb ich dem Spieler Recht mit dem Hinweis, dass der Char sich ab jetzt auf eine Charaktereigenschaft festgelegt hat. Künftig kann man sich auf die Diskussion berufen, dann gabs bei uns keine Probleme.

Finde ich vernünftig. Vor allem den Teil mit der expliziten Festlegung.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 09:16

Finde ich vernünftig. Vor allem den Teil mit der expliziten Festlegung.
Finde ich nicht, vor allem den Teil mit der expliziten Festlegung.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 09:23
@Issi:
Ich habe keine Lust, das jedes mal wieder von vorn anzufangen.
Wenn Dir inzwischen nicht klar geworden sein sollte, dass ich nicht finde, dass das der Spieler allein entscheidet, habe ich es hiermit nochmal geschrieben. Die Argumente mag ich nicht alle erneut aufführen.
Ich erwarte keinen Konsens.
Aber manche Dinge möchte ich doch kommentieren, weil mich die Herangehensweise verwundert.
Musst auch nicht darauf eingehen.
Das erwarte ich nicht.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Crimson King am 31.10.2018 | 09:25
Finde ich nicht, vor allem den Teil mit der expliziten Festlegung.

Das sehe ich genauso. Die Vorstellung, Menschen würden sich in vergleichbaren Situationen immer gleich verhalten und immer auf Basis der gleichen Charakterzüge agieren, ist auch etwas stark vereinfachend.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 31.10.2018 | 09:34
Das sehe ich genauso. Die Vorstellung, Menschen würden sich in vergleichbaren Situationen immer gleich verhalten und immer auf Basis der gleichen Charakterzüge agieren, ist auch etwas stark vereinfachend.

Ja klar. Aber die Vorstellung, Menschen würden ständig einfach irgendwas machen, ist eben noch unsinniger.
Grundsätzlich lässt sich das Verhalten von Menschen - normalerweise - recht gut voraussagen. Es ist ungewöhnlich, wenn davon stark abgewichen wird. Das kann man statistisch (Verhaltenspsychologie) nachweisen und wir erleben das auch ständig. Wer mit seinen Einschätzungen ständig völlig daneben liegt, der hat halt - in Rollenspielterminologie - eine schlechte Menschenkenntnis.

Und schließlich hat man Hintergrundgeschichten, oder gar Spielwerte für Charakterzüge, ja genau dafür: Um eine plastische Figur mit guten und schlechten Charakterzügen und Angewohnheiten zu schaffen. Und vielleicht sogar, um das in interessante Szenen im Spiel umzusetzen.

Je nach Setting natürlich sehr verschieden - das ist klar. Und es mag Settings geben, wo das sehr viel stärker flexibler ist. Und eben auch Settings, wo man es gern geradezu klischeehaft haben möchte. Das ist dann etwas, was die Gruppe besprechen muss. Und das ist es wohl auch, was wir hier in den beiden Diskussionen (in denen es um das gleiche geht) lernen können: Problembewusstsein.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 09:50
Das sehe ich genauso. Die Vorstellung, Menschen würden sich in vergleichbaren Situationen immer gleich verhalten und immer auf Basis der gleichen Charakterzüge agieren, ist auch etwas stark vereinfachend.
oder wenn sich die Umstände ändern oder die Einsicht des Menschen.

Paulus unterscheidet sich von Paulus durch den Unterschiedlichen Standpunkt, nicht eine Änderung des Charakters.

Extremes Beispiel

SC hat als Nachteil Treueverpflichtung zu seinem Lehnsherren, Lehnsherr ermordet die Familie des SC oder Äquivalentes, Meister hält dem SC Spieler  schlechtes Rollenspiel vor weil der Char dem Lehnsherren die Treue bricht und  ihn bekämpft und will das bestrafen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Crimson King am 31.10.2018 | 09:59
Ja klar. Aber die Vorstellung, Menschen würden ständig einfach irgendwas machen, ist eben noch unsinniger.

Ja, aber das für den jeweiligen Charakter zu entscheiden, steht nicht in meiner Verantwortung als SL, sondern in der des Spielers. Wenn jemand seinen Charakter vollkommen willkürlich ausspielt, sollte man das ansprechen. Wenn der Spieler aber sagt, das passt für ihn so, dann ist das halt so. Ich bin doch nicht der Erzieher meiner Mitspieler. Wenn's mir zu blöd wird, suche ich mir halt andere.

das Verhalten von Menschen dürfte sich im Übrigen nur dann gut voraussagen lassen, wenn du ausreichend viele Parameter kennst, und das sind ziemlich viele. Der Mensch wechselt nun mal situationsbedingt zwischen den drei grundsätzlichen Entscheidungsebenen Instinkt, Intuition und Ratio, und so etwas wie Lerneffekte gibt es auch noch.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Sphinx am 31.10.2018 | 10:02
Es gibt auch im normalen Leben Sympatie und Antipathie die einen ganz spontan verschieden Handeln lassen. Oder mit dem falschen Fuß aufgestanden, der Kaffee war alle, ...


Extremes Beispiel

SC hat als Nachteil Treueverpflichtung zu seinem Lehnsherren, Lehnsherr ermordet die Familie des SC oder Äquivalentes, Meister hält dem SC Spieler  schlechtes Rollenspiel vor weil der Char dem Lehnsherren die Treue bricht und  ihn bekämpft und will das bestrafen.
Ja das ist extrem und zwar so extrem das ich wenn der Spieleiter so tickt direkt Outgame klären würde was abgeht. Das ist doch eins der ältesten Settings überhaupt. Wie Darth Vader der sich am Schluß gegen den Imperator stellt um ein prominentes Beispiel zu nennen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: felixs am 31.10.2018 | 10:02
Ja, aber das für den jeweiligen Charakter zu entscheiden, steht nicht in meiner Verantwortung als SL, sondern in der des Spielers. Wenn jemand seinen Charakter vollkommen willkürlich ausspielt, sollte man das ansprechen. Wenn der Spieler aber sagt, das passt für ihn so, dann ist das halt so. Ich bin doch nicht der Erzieher meiner Mitspieler. Wenn's mir zu blöd wird, suche ich mir halt andere.

Genau darum geht es doch. Und auch darum, möglichst zu vermeiden, sich andere Mitspieler suchen zu müssen.
Das kann man als gegenseitige Erziehung verstehen - aber was sollte daran schlecht sein?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 10:11


Ja das ist extrem und zwar so extrem das ich wenn der Spieleiter so tickt direkt Outgame klären würde was abgeht.
Das war ne Outgame Diskussion und nur für die Akten, ein Meister ist eine Definition von Regel 0
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 10:14

Das kann man als gegenseitige Erziehung
weil das für mich Grund wäre die Gruppe zu verlassen, genauer gesagt es gäbe für mich keinen mit so jemand meine Lebenszeit zu verbrennen
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Teylen am 31.10.2018 | 10:37
Ich sehe da zwei Probleme.
Einerseits möchte ich das die Spieler in der Gruppe Spaß haben. Eine Strafe die als solche verstanden wird macht weder mir Spaß noch dem Empfänger. Neben dem Umstand das es mitunter schwer ist diese maßzuschneidern. Das heißt, wenn man in der Drachen-Situation die Brücker vernichtet, geht die Strafe nicht nur an das Großmaul sondern die gesamte Gruppe.

Andererseits verstehe ich nicht wie die Spieler die normale Reaktion der Spielwelt von einer Strafe unterscheiden können sollen. Schließlich hat eine Strafe die nicht als solche wahrgenommen wird die Herausforderung das der erzieherische Aspekt fehlt. Der Drache kann die Brücke ja auch einfach zerlegen weil er ein fieser Mops ist, weil ihn im Hintergrund ein Drachenreiter manipuliert, weil die Brücke so morsch ist das sie eine Gefahren Uhr hat und nach zuviel Picknick auf ebenselber einbricht und mehr. Ich fände es dahingehend super stressig wenn ich mir dauernd überlegen müßte ob es eine normale Reaktion der Umwelt auf angebrachtes Verhalten war oder eine Kommentierung des Spielleiters oder Mitspielers von unangebrachten Verhalten.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: 6 am 31.10.2018 | 10:41
weil das für mich Grund wäre die Gruppe zu verlassen, genauer gesagt es gäbe für mich keinen mit so jemand meine Lebenszeit zu verbrennen
Das sehe ich genauso. Allerdings würde eine entsprechende Situation direkt zu einem lautstarken Streit führen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Crimson King am 31.10.2018 | 10:44
Genau darum geht es doch.

Derjayger schreibt explizit, dass er den Spielern ab einem bestimmten Punkt Charaktereigenschaften vorschreibt. Du stimmst ihm zu. Das ist aus meiner Sicht ein extremer Eingriff in die Spielerautonomie, und das macht eine SL genau zwei Mal mit mir, ein erstes und ein letztes Mal. Insofern hege ich starke Zweifel daran, dass es euch um das Gleiche geht wie mir.

Da sind wir aber eher bei "Dein Charakter ist halt so..."
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 10:48
@
Teylen
Ich glaube, ich verstehe deine Bedenken.
Und sie sind auch gerechtfertigt, weil die Gefahr, dass der SL den Spieler über Konsequenzen erzieht, theoretisch leicht möglich ist.

Vermutlich zerstreuen sich diese Bedenken, wenn man seinen SL kennt und eine zeitlang mit ihm spielt.

Oder im worstcase bestätigen sie sich.
In dem Fall hat der SL hier leider seine neutrale Haltung verlassen, und bewertet die Handlungen nach seinen eigenen Ansichten, Werten, Moralvorstellungen.
(Das tut er aber auch, wenn er interveniert, bevor der Spieler eine Entscheidung trifft.  Bei "Dein Charakter ist halt so. ")
Davor (eine SC Handlung/ Entscheidung durch die eigene Brille zu sehen) ist vermutlich auch kein SL ganz geschützt.
Deshalb ist es vermutlich auch von Vorteil wenn die Werte der Mitspieler nicht total auseinander klaffen.



Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 10:52
oder wenn sich die Umstände ändern oder die Einsicht des Menschen.

Paulus unterscheidet sich von Paulus durch den Unterschiedlichen Standpunkt, nicht eine Änderung des Charakters.

Extremes Beispiel

SC hat als Nachteil Treueverpflichtung zu seinem Lehnsherren, Lehnsherr ermordet die Familie des SC oder Äquivalentes, Meister hält dem SC Spieler  schlechtes Rollenspiel vor weil der Char dem Lehnsherren die Treue bricht und  ihn bekämpft und will das bestrafen.

Ist doch erstmal paletti. "Neulich hat dein Char ganz anders gehandelt" -> "Ja aber das sind jetzt andere Umstände, nämlich..."

Gegen Vereinfachung von Charaktereigenschaften habe ich nichts, eher etwas gegen Verwaschung oder unklares Kommunizieren. Wenn der Rest der Gruppe + SL nicht verstehen können, warum ein betroffener Spieler seinen Charakter gefühlt ohne roten Faden spielt, kann der Spieler es ja erzählen - ist ja interessant, weil es eine neue Tiefe reinbringt. Wenn es danach immer noch keiner verstehen kann, liegt die Vermutung nahe, dass der Spieler entweder nicht gut erzählen kann (mit solchen Leuten spiele ich nicht so gern Erzählspiele) oder wischi-waschi "mein Char soll immer nur das Beste bekommen" spielt (mit solchen erst recht nicht).
Und wenn jemand das total blöd findet, ist es für alle das beste, wenn er nicht weiter mitspielt.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 11:00
@
Derjager
Wäre es auch Ok, wenn der Spieler sich für die Entscheidungen seines SC nicht rechtfertigen wollen möchte oder gäbe es dann ein Problem?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 11:04
@
Derjager
Wäre es auch Ok, wenn der Spieler sich für die Entscheidungen seines SC nicht rechtfertigen wollen möchte oder gäbe es dann ein Problem?

Ich würde da erstmal nicht meckern, sondern denken oder sagen "ich rieche einen interessanten Twist". Irgendwann später würde ich dann mal fragen "da war doch das mit deinem Char, das ist interessant, erzähl doch mal". Wenn er dann nichts sagt, fänd ich's schade, weil der Spieler an einem potentiell interessanten Punkt nicht zum Gruppenerlebnis von Charakterentwicklung beiträgt sondern für sich alleine spielt. Das sind doch gerade die Momente, wo Charaktere plastisch werden können, insb. wenn ein Char auf eine nachvollziehbare (!) Art von seinem beschriebenen (!) Hintergrund abweicht. Für wen die Abweichung nicht nachvollziehbar ist, der zieht ne Niete. Anstatt diesen Leuten "ätschi-bätsch" zu sagen sehe ich die Verantwortung eher beim Spieler des abweichenden Chars.
Wenn sowas mehrmals passiert, verliere ich die Lust mit ihm zu spielen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 11:17
Ich würde da erstmal nicht meckern, sondern mir denken "ich rieche einen interessanten Twist". Irgendwann später würde ich dann mal fragen "da war doch das mit deinem Char, das ist interessant, erzähl doch mal". Wenn er dann nichts sagt, fänd ich's schade, weil der Spieler an einem potentiell interessanten Punkt nicht zum Gruppenerlebnis beiträgt sondern für sich alleine spielt. Das sind doch gerade die Momente, wo Charaktere plastisch werden können, insb. wenn ein Char auf einer nachvollziehbare (!) Art von seinem beschriebenen Hintergrund abweicht. Wenn sowas mehrmals passiert, verliere ich die Lust mit ihm zu spielen.
Naja,  man spielt einerseits zusammen aber eben auch alleine. Will sagen, der Spieler ist der einzige, der in seiner Figur steckt.
Wenn der Spieler selbst Spaß hat (mit seiner Figur) -Grundvoraussetzung - kann er mEn. auch am Besten zum gemeinsamen Spielspass beitragen.
Die Figur muss ja irgendwie für ihn selbst nachvollziehbar sein, sonst würde er sie nicht so spielen.
Und das wäre für mich das eigentlich Wichtige.

Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 11:20
Naja,  man spielt einerseits zusammen aber eben auch alleine. Will sagen, der Spieler ist der einzige, der in seiner Figur steckt.
Wenn der Spieler selbst Spaß hat (mit seiner Figur) -Grundvoraussetzung - kann er mEn. auch am Besten zum gemeinsamen Spielspass beitragen.

Ja klar, oft ist es so, dass der Spieler an anderen Stellen beiträgt. Die Schweigsamkeit zum eigenen Char ist für mich trotzdem ein negativer Aspekt, der halt von anderen positiven aufgewogen werden kann.

Zitat
Die Figur muss ja irgendwie für ihn selbst nachvollziehbar sein, sonst würde er sie nicht so spielen.
Da hab ich schon oft viel Powergaming erlebt, dass sich die Balken biegen. Für diese Leute bedeutet "nachvollziehbar" nichts anderes als "Looten und Leveln!"
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 11:24
Ja klar, oft ist es so, dass der Spieler an anderen Stellen beiträgt. Die Schweigsamkeit zum eigenen Char ist für mich trotzdem ein negativer Aspekt, der halt von anderen positiven aufgewogen werden kann.
Da hab ich schon oft viel Powergaming erlebt, dass sich die Balken biegen. Für diese Leute bedeutet "nachvollziehbar" nichts anderes als "Looten und Leveln!"
Ok, nur verstehe ich nicht ganz, wie man durch eine veränderte Darstellung looten und leveln kann, denn die Spielwerte bleiben doch gleich.
Hast du da mal ein Beispiel?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 11:28
Ist doch erstmal paletti. "Neulich hat dein Char ganz anders gehandelt" -> "Ja aber das sind jetzt andere Umstände, nämlich..."
Das Problem hier war, das der Meister die von ihm geänderten Umstände nicht bereit war anzuerkennen.
In der Hinsicht fand ich LotR gut, da konnte man sich über solche beschränkenden Charaktereigenschaften mit Gummipunkten erheben wenn es zählte.

@Issi

Ausser das Charakterkonzept hat keinen roten Faden oder ändert sich gerade massiv?


@Derjayger

Den Vorwurf habe ich sooft gehört, wenn der SC keine Storyhure war oder oder nicht zu blöd zum atmen gespielt werden sollte, auf Rechten und Privilegien bestand usw.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 19:26
Ok, nur verstehe ich nicht ganz, wie man durch eine veränderte Darstellung looten und leveln kann, denn die Spielwerte bleiben doch gleich.
Hast du da mal ein Beispiel?

Neue Gruppe, einer hat nen Diablo-Hintergrund. Für ihn ist "sich auf Charaktereigenschaften festlegen und danach zu spielen" erstmal neu.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 19:28
Neue Gruppe, einer hat nen Diablo-Hintergrund. Für ihn ist "sich auf Charaktereigenschaften festlegen und danach zu spielen" erstmal neu.
Ich meinte ein Beispiel, wie man allein durch die veränderte  Darstellung einer Figur leveln und looten kann, (obwohl sich die Spielwerte nicht verändern)
Ich denke, das war auch sehr schwer misszuverstehen.
Du hast mir dagegen ein Beispiel für einen Spieler genannt dem "malen nach Zahlen" em "spielen nach Charaktereigenschaften" noch schwer fällt.
Ich will ja keine Absicht unterstellen, deshalb..

Edit. Noch direkter: Ich spiele eine Figur anders (warum auch immer). Wie level und loote ich damit?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 19:35
@Derjayger

Den Vorwurf habe ich sooft gehört, wenn der SC keine Storyhure war oder oder nicht zu blöd zum atmen gespielt werden sollte, auf Rechten und Privilegien bestand usw.

Welchen Vorwurf? und warum so ne Wortwahl? Bin neu hier im Thread, hatte keine Gelegenheit zum Aufheizen :D
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 20:11
Ok, da du Lichtschwerttänzer sofort antwortest und mir nicht, muss ich wohl annehmen, dass du gerade intensiv darüber nachdenkst..... ;)  :D
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 20:26
Welchen Vorwurf?
Der Vorwurf des PG  bedeutet mEn oft nur spielt nicht so wie gewünscht klischeegemäss - zur Erzählung passend etc, von der Tatsache ganz abgesehen das Gamism ein legitimer Stil ist


Wortwahl - Aufheizen?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 20:26
Ich meinte ein Beispiel, wie man allein durch die veränderte  Darstellung einer Figur leveln und looten kann, (obwohl sich die Spielwerte nicht verändern)
Ich denke, das war auch sehr schwer misszuverstehen.
Du hast mir dagegen ein Beispiel für einen Spieler genannt dem "malen nach Zahlen" em "spielen nach Charaktereigenschaften" noch schwer fällt.
Ich will ja keine Absicht unterstellen, deshalb..

Edit. Noch direkter: Ich spiele eine Figur anders (warum auch immer). Wie level und loote ich damit?

Sorry, war am Bahnhof am Handy, hab's überlesen!

Ein Beispiel dazu kann ich dir nicht geben. So hab ich das auch nicht gemeint, sondern ich ging von einem Spielertyp aus, der sich eben nicht für die Darstellung einer Figur interessiert, sondern bloß für die Anhäufung von Punkten.

Also nochmal die Beiträge:
1. Issi: "Die Figur muss ja irgendwie für ihn selbst nachvollziehbar sein, sonst würde er sie nicht so spielen."
2. ich: "[Nicht unbedingt:] Da hab ich schon oft viel Powergaming erlebt, dass sich die Balken biegen. Für diese Leute bedeutet "nachvollziehbar" nichts anderes als "Looten und Leveln!" Anders gesagt: Diablo-Jünglinge können ihren Char spielen, ohne sich für einen nachvollziehbaren, roten Faden ihres Char-Charakters zu interessieren. Viele nehmen den Moment als etwas sehr besonderes und schön wahr, wenn sie dann erfahren "hey, mein Charakter kann auch eine Persönlichkeit haben!".
Und da man als SL erstmal nicht wissen kann, mit wem man es zu tun hat, kann man noch nicht ausschließen, dass jemand ohne roten Faden diesem Spielertyp angehört. Das kann man versuchen rauszukriegen, indem man eben solche Reizfragen und -festlegungen setzt, wie in meinem ersten Beitrag hier beschrieben.

Lichtschwerttänzer:
Zitat
Den Vorwurf habe ich sooft gehört, wenn der SC keine Storyhure war oder oder nicht zu blöd zum atmen gespielt werden sollte, auf Rechten und Privilegien bestand usw.

Zitat
Wortwahl - Aufheizen?

Das ICH BIN NICHT WÜTEND Spiel kannst du ohne mich spielen. :P
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 20:28
Sorry, war am Bahnhof am Handy, hab's überlesen!

Ein Beispiel dazu kann ich dir nicht geben. So hab ich das auch nicht gemeint, sondern ich ging von einem Spielertyp aus, der sich eben nicht für die Darstellung einer Figur interessiert, sondern bloß für die Anhäufung von Punkten.

Ich nehme an, weil es keines gibt.
Denn die Spielwerte verändern sich ja nicht.
Von daher sollte tatsächliches leveln und looten schon schwer werden.

Beispiel. Der Spieler spielt seinen SC charmanter und beredsamer als er in Wirklichkeit ist.
Nützt ihm nur nichts, wenn er trotzdem würfeln muss (Leveln und looten=Fehlanzeige)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 20:32
Ich nehme an, weil es keines gibt.
Denn die Spielwerte verändern sich ja nicht.
Von daher sollte tatsächliches leveln und looten schon schwer werden.

Jo, ich versteh halt nicht so richtig von welcher Beziehung zischen Charakter-Charakter, Spielwerten und Looten+Leveln du ausgehst und wo ich diese Beziehung angeregt haben soll.

edit: Davon ging ich aus: Besagter Diablo-Spieler baut nen guten Paladin und sagt "lasst uns die Gefangenen hier in der Wüste verdursten lassen, ihre Klamotten klauen und uns als neue Gildenherren ausgeben. Alter Schwede, die Reichtümer! $_$". Anderer Spieler: "Alter, lass mal das Looten und Leveln sein, du spielst nen guten Paladin!" (Interessant: Meistens meckern die Mitspieler, nicht ich=SL.). Dann kommt von mir die Challenge "wenn du das jetzt machst, erhält dein Char den Twist "Gier frisst Moral".
In diesem Beispiel hat der Diablo-Spieler nicht daran gedacht, dass Raubmord besonders viele gute Taten erzeugen kann (durch das viele Gold), sondern eher an "ich bau mir n schönes Anwesen von der Knete"
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 20:44
Jo, ich versteh halt nicht so richtig von welcher Beziehung zischen Charakter-Charakter, Spielwerten und Looten+Leveln du ausgehst und wo ich diese Beziehung angeregt haben soll.

Nagut:

Ich:
Zitat
Wäre es auch Ok, wenn der Spieler sich für die Entscheidungen seines SC nicht rechtfertigen wollen möchte oder gäbe es dann ein Problem?
Du:
Zitat
Ich würde da erstmal nicht meckern, sondern denken oder sagen "ich rieche einen interessanten Twist". Irgendwann später würde ich dann mal fragen "da war doch das mit deinem Char, das ist interessant, erzähl doch mal". Wenn er dann nichts sagt, fänd ich's schade, weil der Spieler an einem potentiell interessanten Punkt nicht zum Gruppenerlebnis von Charakterentwicklung beiträgt sondern für sich alleine spielt. Das sind doch gerade die Momente, wo Charaktere plastisch werden können, insb. wenn ein Char auf eine nachvollziehbare (!) Art von seinem beschriebenen (!) Hintergrund abweicht. Für wen die Abweichung nicht nachvollziehbar ist, der zieht ne Niete. Anstatt diesen Leuten "ätschi-bätsch" zu sagen sehe ich die Verantwortung eher beim Spieler des abweichenden Chars.
Wenn sowas mehrmals passiert, verliere ich die Lust mit ihm zu spielen.
Ich:
Zitat
Die Figur muss ja irgendwie für ihn selbst nachvollziehbar sein, sonst würde er sie nicht so spielen.
Du:
Zitat
Da hab ich schon oft viel Powergaming erlebt, dass sich die Balken biegen. Für diese Leute bedeutet "nachvollziehbar" nichts anderes als "Looten und Leveln!"
Ich:
Zitat
Ok, nur verstehe ich nicht ganz, wie man durch eine veränderte Darstellung looten und leveln kann, denn die Spielwerte bleiben doch gleich.
Hast du da mal ein Beispiel?
Du:
Zitat
Neue Gruppe, einer hat nen Diablo-Hintergrund. Für ihn ist "sich auf Charaktereigenschaften festlegen und danach zu spielen" erstmal neu.
Ich:
Zitat
Ich meinte ein Beispiel, wie man allein durch die veränderte  Darstellung einer Figur leveln und looten kann, (obwohl sich die Spielwerte nicht verändern)
Ich denke, das war auch sehr schwer misszuverstehen.
Du hast mir dagegen ein Beispiel für einen Spieler genannt dem "malen nach Zahlen" em "spielen nach Charaktereigenschaften" noch schwer fällt.
Ich will ja keine Absicht unterstellen, deshalb..

Edit. Noch direkter: Ich spiele eine Figur anders (warum auch immer). Wie level und loote ich damit?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 20:48
Dazu hab ich doch in #86 was geschrieben? Sorry, ich will dich nicht ärgern, ich checks ehrlich nicht!

Zitat
Ok, nur verstehe ich nicht ganz, wie man durch eine veränderte Darstellung [ich meinte: durch keine Darstellung von Charakterpersönlichkeit, sondern durch Spieler-Interesse nach Punkten, wie man es z.B. von Diablo gewohnt ist] looten und leveln kann, denn die Spielwerte bleiben doch gleich.
Hast du da mal ein Beispiel?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 20:57

Das ICH BIN NICHT WÜTEND Spiel kannst du ohne mich spielen. :P
Tut mir leid aber ich spiele da wirklich kein Spiel, also was meinst du?
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 20:59
Ah OK. :)

Zitat
Anders gesagt: Diablo-Jünglinge können ihren Char spielen, ohne sich für einen nachvollziehbaren, roten Faden ihres Char-Charakters zu interessieren. Viele nehmen den Moment als etwas sehr besonderes und schön wahr, wenn sie dann erfahren "hey, mein Charakter kann auch eine Persönlichkeit haben!".
Und da man als SL erstmal nicht wissen kann, mit wem man es zu tun hat, kann man noch nicht ausschließen, dass jemand ohne roten Faden diesem Spielertyp angehört. Das kann man versuchen rauszukriegen, indem man eben solche Reizfragen und -festlegungen setzt, wie in meinem ersten Beitrag hier beschrieben.
Du hättest Bedenken, dass es solche Powergamer schaffen ihren Figuren eine Persönlichkeit zu geben , -wenn sie keinen vorher festgelegt Hintergrund haben, nachdem sie sich richten müssen?
(liege ich falsch?)

Aber das sehe ich jetzt so: Man kann Spielern das "Persönlichkeit geben" nicht aufzwingen oder anerziehen. Es sind auch nicht alle Spieler Powergamer in Reinkultur.
Das deshalb für jeden Spieler zwangsanzuordnen, halte ich deshalb auch nicht für sinnvoll.

Und mal überspitzt: Selbst wenn ein Powergamer nur sich selbst darstellen kann  oder nur einen ganz bestimmten Typ, dann kann ihm das eigentlich niemand verbieten.
So blöd, das vielleicht auch klingt.
Die Werte seiner Figur gelten aber trotzdem noch.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 21:04
Ah OK. :)
Du hättest Bedenken, dass es solche Powergamer schaffen ihren Figuren eine Persönlichkeit zu geben , -wenn sie keinen vorher festgelegt Hintergrund haben, nachdem sie sich richten müssen?
(liege ich falsch?)

Aber das sehe ich jetzt so: Man kann Spielern das "Persönlichkeit geben" nicht aufzwingen oder anerziehen. Es sind auch nicht alle Spieler Powergamer in Reinkultur.
Das deshalb für jeden zwangsanzuordnen, halte ich deshalb auch nicht für sinnvoll.


Wie gesagt - überhaupt diese Erfahrung zu machen, dass ein Char eine Persönlichkeit haben kann, haben die Diablo-Mitspieler in meinen Gruppen (locker 10 über die Jahre) immer als sehr bereichernd empfunden, nicht als Gängelung. Insofern kann man hier volle Kanne von Erziehung reden (damit hab ich - wie Felixs - null Probleme). Das kriegt glaube ich nur einen schlechten Beigeschmack, wenn wir hier so darüber reden. Ingame merkt man das gar nicht, sondern nimmt es eher als Horizonterweiterung oder "so macht man das halt" wahr, wenn man noch RPG-Anfänger ist.

Einer spielt bei uns einen Char ohne festgelegte Persönlichkeit - alle nehmen ihn als Grau in Grau wahr (schon darüber geredet einzeln). Ein bisschen Festlegung würde da echt Farbe reinbringen. Nochmal: Wenn er als einziger großes Kopfkino dabei hat: Schön für ihn, aber das ist auf Char-Persönlichkeits-Ebene keine Teilnahme am gemeinsamen Spiel. Er kassiert, ohne mal zu liefern.

Man kann es quasi aufzwingen, indem die Gruppe+SL sagen "so spielen wir auf keinen Fall, bitte ändere das oder such ne andere Gruppe". Das haben wir schon durchgezogen. Am Ende sind glaube ich alle glücklicher.

"Wenn einer nur sich selber darstellen kann" -> Wenn er eine einfache Persönlichkeit ist, wird's plastisch. Wenn er eine komplexe, widersprüchliche ist in größter Ausprägung, wird's Grau in Grau. Im Gegensatz zum Real Life gibt's im RPG nämlich weniger Echtzeit und mehr Spotlights. Da kriegt man superkomplexe Persönlichkeiten nur schwer plastisch kommuniziert.

"Die Werte seiner Spielfigur stehen ja fest" -> Find ich super! Bei GURPS etwa kann man Persönlichkeiten stark verregeln (finde ich klasse), bei D&D weniger (da ist man ohne plastisches Spiel aufgeschmissen, weil der Charbogen sonst nicht viel festlegt).

Tut mir leid aber ich spiele da wirklich kein Spiel, also was meinst du?

Hab ich in #86 fettgedruckt. Fällt vielleicht nicht auf wenn man in einem langen Thread unterwegs war (da kochen die Gemüter ja oft allmählich hoch), von außen merkt man es hingegen deutlich :P Und auf so nen aufgeheizten Dialog hab ich gerade keine Lust. :P
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 31.10.2018 | 21:31
Zitat
Wie gesagt - überhaupt diese Erfahrung zu machen, dass ein Char eine Persönlichkeit haben kann, haben die Diablo-Mitspieler in meinen Gruppen (locker 10 über die Jahre) immer als sehr bereichernd empfunden, nicht als Gängelung. Insofern kann man hier volle Kanne von Erziehung reden (damit hab ich - wie Felixs - null Probleme). Das kriegt glaube ich nur einen schlechten Beigeschmack, wenn wir hier so darüber reden. Ingame merkt man das gar nicht, sondern nimmt es eher als Horizonterweiterung oder "so macht man das halt" wahr, wenn man noch RPG-Anfänger ist.

Einer spielt bei uns einen Char ohne festgelegte Persönlichkeit - alle nehmen ihn als Grau in Grau wahr (schon darüber geredet einzeln). Ein bisschen Festlegung würde da echt Farbe reinbringen.

Man kann es quasi aufzwingen, indem die Gruppe+SL sagen "so spielen wir auf keinen Fall, bitte ändere das oder such ne andere Gruppe". Das haben wir schon durchgezogen. Am Ende sind glaube ich alle glücklicher.
Ah Ok,

Ich habe das bei Spielanfängern, die zwar Computerspiele kannten aber noch kein Rollenspiel, jetzt so nicht bemerkt.
IdR. haben die meisten Menschen auch genug Filme gesehen, um zu wissen, was eine Persönlichkeit ist.
Wenn man schon zum "besser spielen" inspirieren  möchte,  gibt es mMn. jede Menge anderer Möglichkeiten, die die Entscheidungen der Spieler nicht so  einschränken.
Da kann der SL z.B. viel machen, indem er die NSC gut spielt, und den Spielern zu spielt.-
Die Figur durch die Umwelt spiegelt. Freunde, Feinde, Konkurrenten bringt etc.
Dann kriegen die Spieler ein Gefühl dafür wie ihre Figur ankommt bzw. gesehen wird.
Und als Spieler kann man sie auch inspirieren, indem man seine eigener Figur Tiefe verleiht.

Ich würde als Spielanfänger jetzt auch lieber  inspiriert statt erzogen werden.


Wenn deinen Spielern das so gefällt, dann haben sie wohl Spaß.
Ich bin mir auch sicher, dass das "erziehen" so gut  funktioniert.
Ich denke nur nicht, dass  das die einzige und beste Möglichkeit ist, den SC Tiefe und Persönlichkeit zu verleihen.
Auch dauerhaft. Weil es den Spielern halt auch ein Stück  Selbstbestimmtheit nehmen kann.

Edit. Oh man sind wir schon OT.  :o
Auch schon egal- an dieser Stelle ein (https://www.smilies.4-user.de/include/Halloween/halloween-smiley-88.gif)
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 31.10.2018 | 21:33
@Derjayger

Die Wortwahl hatte mit erhitzt oder so nichts zu tun, das sind die Definitionen bzw Tropes die mir dazu geläufig sind
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Boba Fett am 31.10.2018 | 22:08
Bei Verhalten im Rollenspiel, das harte Konsequenzen nach sich zieht, kläre ich den Spieler im Normalfall auf, dass seine Figur weiß, dass ihre Handlung entsprechende Auswirkungen hat.
Hab ich das Gefühl, dass das als Sabotage gemacht wird (um das Spiel zu boykottieren), dann führe ich ein Gespräch nach dem Spiel. Das kam aber sehr lange nicht vor.
Und die Spieler, die ich habe, neigen zu „gemäßigten Rollen“, die nicht „sozialen Amoklauf“ machen und dabei dem König auf die Festtagstafel k*ck*n, oder sowas.
Ansonsten reagiert die Umwelt aber konsequent - was ich auch erwarte, wenn ich eine Figur spiele.
Ich selber kann manchmal (selten - zuletzt Numenera) durchaus herausfordernd spielen - möchte dann aber auch Konsequenzen. Ich möchte gar nicht mit dem, was ich mache durchkommen...
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 31.10.2018 | 22:48
Wenn man schon zum "besser spielen" inspirieren  möchte,  gibt es mMn. jede Menge anderer Möglichkeiten, die die Entscheidungen der Spieler nicht so  einschränken.
Da kann der SL z.B. viel machen, indem er die NSC gut spielt, und den Spielern zu spielt.-
Die Figur durch die Umwelt spiegelt. Freunde, Feinde, Konkurrenten bringt etc.
Dann kriegen die Spieler ein Gefühl dafür wie ihre Figur ankommt bzw. gesehen wird.
Und als Spieler kann man sie auch inspirieren, indem man seine eigener Figur Tiefe verleiht.

Ich find's auch sehr schön, wenn das so klappt! Manchmal erwischt man dann aber 1-2 Spieler, bei denen es gleich zündet - das ist immer der Hammer!
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Just_Flo am 1.11.2018 | 13:12
Wenn ich den Ehrenkodex und die bisher immer gespielte Abneigung gegen Cyberware und Gegenleichefleddern meines charackterd ohne Entwicklung weglasse kann ich alles looten was in die Leichensäcke passt.

Ich hab stattdessen die Spieler der Charaktere die der moralisch flexibleren Charaktere nicht dran erinnert wenn wir uns haufenweise Organe und Drogen und Ware entgehen lassen haben.

Ja die anderen Chars wären vom Hintergrund genauso drauf das sie all dies versilbert hätten.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 1.11.2018 | 13:48
Zitat
Wenn ich den Ehrenkodex und die bisher immer gespielte Abneigung gegen Cyberware und Gegenleichefleddern meines charackterd ohne Entwicklung weglasse kann ich alles looten was in die Leichensäcke passt.
Du meinst z.B. durch Artefakte sammeln und Reichtümer anhäufen?
Hm, das ginge theoretisch. Das wäre dann evtl. eine Entwicklung hin zum dunklen, unehrenhaften  Ritter.
Könnte jetzt auch spannend sein, für die Entwicklung eines SC.
Vielleicht kriegt er mit der Zeit auch ganz neue Freunde und Verbündete ... :gasmaskerly:


Zitat
Ja die anderen Chars wären vom Hintergrund genauso drauf das sie all dies versilbert hätten.
Vielleicht haben sie ja inzwischen andere Prioritäten ?
Vom Al Capone zum Robin Hood?

Das ginge halt weg, von "der SC ist so, und er bleibt so", sondern stattdessen hin zur Charakterentwicklung im Laufe des Spiels.
Dass ein SC irgendwo startet, ist ja klar. Aber das heißt ja nicht, dass er so bleiben muss. Bzw. dass er sich nicht verändert.
Und ob er das tut entscheidet idR. der Spieler.

Die Preisfrage ist halt mMn.:

Bestimmt das Charakterblatt auch das Verhalten eines SC-oder liefert es nur Werte?
Ich finde eben: Es liefert am Besten nur Werte.
Damit das Verhalten vom Spieler selbst bestimmt werden kann.

Diverse Ängst und Abneigungen, auch ein Ehrencodex, schränken einen SC natürlich etwas ein.
Aber selbst das kann sich evtl. ändern.

Ist halt blöd, wenn man für solche (Ausspiel)Nachteile irgendwelche Vorteile bekommen hat.
Und dann die Nachteile unter den Tisch fallen lässt.

Aber bei Spielern, die das versuchen, kann man das dann evtl. hausregeln, (je nach System, indem man zum Beispiel- Mut/Willenskraft proben  (Würfe)verlangt.
Oder Charisma/Ausstrahlungs-Proben einfordert.)
Du willst dort hoch klettern, trotz Höhenangst?
Würfel mal eine (erschwerte) Mutprobe !
Du willst eine Rede halten, obwohl du Angst vor Großen Menschenmengen hast?
Würfel mal auf Mut und Charisman (whatever)!
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Sphinx am 1.11.2018 | 16:08

Bestimmt das Charakterblatt auch das Verhalten eines SC-oder liefert es nur Werte?
Ich finde eben: Es liefert am Besten nur Werte.
Damit das Verhalten vom Spieler selbst bestimmt werden kann.

Diverse Ängst und Abneigungen, auch ein Ehrencodex, schränken einen SC natürlich etwas ein.
Aber selbst das kann sich evtl. ändern.


Finde ich ganz gut. Selbst in einem System ist wo das Blatt etwas zu melden hat, sehe ich das Blatt als eine Veranlagung / Neigung. Es soll ja genug Drogensüchtige geben welche es nicht leiden können das sie Abhängig sind, aber auch nicht davon wegkommen. Heißt ein Charakter der "Gierig"auf dem Blatt mit Wert 9 von 10 hat, möchte seiner Gier nicht nachgeben. Er muss auf Selbstbeherrschung - Gier wert würfeln und sehen was dann die ausgeführte Handlung wird. Selbst wenn er sich nicht beherrschen kann, kann der Charakter mit sich selbst hadern weil er wieder zu schwach war.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Derjayger am 1.11.2018 | 16:37
GURPS hat den Nachteil "Impulsiv". Heißt: Bei Diskussionen a la "machen wirs jetzt oder nicht?" darfst du max. einen Satz sagen, danach musst du handeln. Bei Gefahr kannst du zusätzlich eine Selbstbeherrschungsprobe würfeln.

Hat bei uns unzählige Lacher erzeugt. Finden die Regel total super. Wer sowas nicht mag, braucht den Nachteil ja nicht zu kaufen oder bloß in der schwachen Variante, die keine Regeln mitliefert, sondern bloß Colorit.

Oder der Vorteil "bedacht", bei dem der Spieler einige Tipps vom SL fordern darf, wenn er dabei ist, etwas mit negativen Konsequenzen zu tun. Erlaubt es, hitzköpfigen Spielern bedachte Chars zu spielen. Ist doch ein toller Service und ganz fair ohne Handwedelei.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: KhornedBeef am 1.11.2018 | 17:16
Jede Regel, bei der man "Leeeeeroy Jenkiiiiins" als Nachteil kaufen darf ist ein Gewinn   :d
So etwas ist halt die expliziteste Form von Spieler-Opt-In. Da hat keiner eine Grundlage, später zu rechten.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Rowlf am 2.11.2018 | 12:22
Sorry, jetzt erst wieder in den Thread gekuckt:

Was machst Du, wenn die Handlung voraussichtlich nicht zu negativen Konsequenzen führt, aber (zum wiederholten mal) dem beschriebenen Hintergrund der Figur widerspricht?

Als SL sind mir die "beschriebenen Hintergründe" (im Sinne der umrissenen Charakterisierung) der SC normalerweise völlig egal und mir fällt da meist auch kein widersprüchliches Verhalten auf, weil mich das einfach nicht interessiert. Ich konzentriere mich beim Leiten völlig auf die Spielwelt und deren (Re-)Aktion.

Wenn mich doch mal etwas irritert oder überrascht (sehr selten) und irgendwie meine Neugier geweckt ist, verfahre ich wie beschrieben: Pausieren und nachfragen.

Allerdings spiele und leite ich ebenfalls nach dem Motto, dass die Ausgestaltung und Darstellung der Spielfigur dem Spieler überlassen ist - wenn die Figur Launen haben soll oder sich sonstwie verändert, dann ist das eben so.

Einer Spielfigur zwinge ich als SL nur konform der vereinbarten Regeln meinen Willen auf (z.B. durch Anwendung von Fertigkeiten oder Zaubersprüchen).

Im Grundsatz halte ich es sogar für plausibler, wenn eine Figur mal so und mal anders reagiert - das ist im wirklichen Leben auch so, wo Gesundheitszustand, Vorerlebnisse, Alkohol/Drogen, etc. Laune und Handlung deutlich verändern können.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.11.2018 | 12:33
Was machst Du, wenn die Handlung voraussichtlich nicht zu negativen Konsequenzen führt, aber (zum wiederholten mal) dem beschriebenen Hintergrund der Figur widerspricht?
beschriebener Hintergrund ist Vergangenheit, das ändert sich und mal daran gedacht das der Hintergrund falsch geschriebenoder verstanden worden sein könnte?
Abgesehen davon soll der Hintergrund nur erklären warum der Char ist wie er ist.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 3.11.2018 | 17:16
GURPS hat den Nachteil "Impulsiv". Heißt: Bei Diskussionen a la "machen wirs jetzt oder nicht?" darfst du max. einen Satz sagen, danach musst du handeln. Bei Gefahr kannst du zusätzlich eine Selbstbeherrschungsprobe würfeln.

Hat bei uns unzählige Lacher erzeugt. Finden die Regel total super. Wer sowas nicht mag, braucht den Nachteil ja nicht zu kaufen oder bloß in der schwachen Variante, die keine Regeln mitliefert, sondern bloß Colorit.

Oder der Vorteil "bedacht", bei dem der Spieler einige Tipps vom SL fordern darf, wenn er dabei ist, etwas mit negativen Konsequenzen zu tun. Erlaubt es, hitzköpfigen Spielern bedachte Chars zu spielen. Ist doch ein toller Service und ganz fair ohne Handwedelei.
Jo, ist es.
Ist zwar OT aber:
Kann man diese Merkmale nachträglich noch ändern?
bedachte Figur wird impulsiv,  oder umgekehrt?
Ansonsten sehe ich nur den Nachteil, dass eine Persönlichkeit  dadurch sehr festgelegt ist, sich quasi nicht mehr verändern kann. Das ginge mir aber auf in anderen Systemen so, wo man versucht das Verhalten eines SC direkt in Regeln zu packen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.11.2018 | 17:20

Kann man diese Merkmale nachträglich noch ändern.
bedachte Figur wird impulsiv,  oder umgekehrt?
Nachteile kann man wenn erklärbar wegkaufen, d.h. blind geht nur wenn es geheilt werden kann, impulsiv mit der Char hat sich geändert, der Codex des Lensträgers ist nicht änderbar.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Luxferre am 4.11.2018 | 19:20
Ingame Reaktionen scheinen ja für viele von euch ein valides Mittel zu sein.

Klar doch. Eine ingame Reaktion ist übrigens nicht gleich eine Bestrafung ;)

Zitat
Beispiel A:
DSA: Die Gruppe trifft auf einen Inquisitor samt Gefolge. Er sollte als Informationsquelle dienen. Der Maraskaner spricht ihn kumpelhaft an, duzt ihn und macht sich über den falschen mittelreichischen Glauben lustig. Nach ein paar gestammelten Erwiderungen hatte ich meine Informationen am Mann.

Der Inquisitor würde, von mir (SL) gespielt ein oder zwei Mal klare ansagen machen, wie man ihn anzusprechen hat. Wenn das nicht fruchtet, würde er sich wahrscheinlich einfach nicht dazu herablassen, sich mit Idioten oder unfreundlichem Pöbel abzugeben und das Gespräch beenden. Wenn dann Informationen nicht rumkommen: selbst Schuld. Dann muss eine andere Möglichkeit her, an diese Infos zu kommen. Wahrscheinlich teurer oder gefährlicher ...

Zitat
Beispiel B:
Rolemaster: Ein Spieler hat ständig Unsinn gemacht. Zum Beispiel war da ein Truhe samt Schlüsselbund. Mit falschen Schlüssel hat man Schaden bekommen. Nach einer halben Stunde Spielzeit und 10 Schlüssel später, war die Figur fast Tod, die Gruppe hatte keine Heilzauber mehr und der Spieler hat den Rest des Abends rumgenölt, dass er ohne HP nichts machen kann. Solche Szenen kamen fast jedes Mal vor.

Das ist hier aber game-design vom SL. Wenn die Truhe genau so geplant ist, dann muss man da durch. Lock Lore, Disarm Trap und Open Locks wäre hier meine Herangehensweise, gepaart mit Engineering, um eine Möglichkeit zu finden, gewisse Schlüssel auszuschließen und die Probenanzahl zu verringern.
Ansonsten hat der SL hier schlicht einen sehr doofen Zeitvertreib und Flaschenhals produziert ...

Zitat

Beispiel C:
D&D: Die Gruppe ist in einer heruntergekommenen Stadt unterwegs. Es gab mehrere Angriffe, Überfälle und Diebstähle. Eine Figur will nachts alleine durch die Straßen laufen. Ich habe dann eine Stunde mit ihr gespielt, während sich die anderen gelangweilt haben.

Die "Strafe" haben A) die anderen Spieler also in Form von 1 Stunde Langweile und Nichtstun, weil Du als SL Dich darauf eingelassen hast, einen sehr gefährlichen Alleingang zu belohnen und schlaues Zuhausebleiben zu bestrafen. Das war ziemlich klar ein klassischer SL-Fehler. Außerdem kommt hinzu B) wenn Du nicht den Einzelgänger entsprechend der Maßgabe der nächtlichen Stadt bespielt hast. Hier liegt einiges quer und im Argen.
Ich war oft genug der Spieler, der mit Nichtstun gesegnet war und den mega-erfolgreichen Einbruchstouren des Einzelgängern zuschauen durfte. Einmal sogar 4 Stunden ... vier VIER fucking Stunden. ich habe das danach angesprochen und ganz klar gesagt, dass ich nächstes Mal raus bin. Der Einzelgänger wurde mit seinbem Verhalten übrigens belohnt, weil er sehr, sehr erfolgreich war. Toll, oder? Scheiße, sage ich. Weil ich durch plausibles Nichtstun am spiel nicht teilhatte und mich dazu noch kopfschüttelnd langweilte.

Dieses Thema lässt sich schwer IG und/oder OG klären.
Als untätiger und gelangweilter Mitspieler kann ich das nur OG klären, weil ich IG keine Möglichkeit hatte.
Als SL kann ich dem Einzelgänger IG klar machen, dass das Setting des Nächtens gefährlich ist und klassische (plausible!) Widrigkeiten platzieren.
Als SL kann ich auch OG kommunizieren, dass die Aktion sehr viel Spielzeit binden wird.
Als Einzelgänger kann ich mich auch mal zusammenreißen und den _gemeinschaftlichen_ Aspekt des Spiels akzeptieren und auf zeitraubende Einzelaktionen verzichten. Wer das dennoch braucht ... den brauche ich nicht in einem _Gruppen_spiel!
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Luxferre am 4.11.2018 | 19:28
Luxferre, habt Ihr klären können, weshalb Euer Mitspieler damals so aufgedreht hatte?
Langeweile? Übermut? Machtspielchen? Provokation?
So etwas macht ja niemand ohne Grund.

Unser ehemaliger Mitspieler hat eine handfeste, narzisstische Persönlichkeitsstörung. Das war uns damals noch nicht klar, hat aber im Laufe der Jahre zum Bruch mit ihm geführt. Die Gruppe hat noch an viel mehr solcher Aktionen von ihm gelitten. Dieses "ich bin gar nicht böse, tue aber Böses, bin aber gar nicht böse und außerdem nur ein Opfer äußerer Umstände und tue deswegen ganz viel Böses, bin aber gar nicht böse" Bullshitbingo - gepaart mit wirklich vielen so haarigen Situationen, wo sein Charakterspiel das Gruppenwohl gefährdete ... hat irgendwann dazu geführt, dass wir ohne ihn gespielt hatten. Dazu noch einige hässliche zwischenmenschliche Aktionen, die hier aber zu weit führen würden.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Weltengeist am 4.11.2018 | 21:30
Ich war oft genug der Spieler, der mit Nichtstun gesegnet war und den mega-erfolgreichen Einbruchstouren des Einzelgängern zuschauen durfte. Einmal sogar 4 Stunden ... vier VIER fucking Stunden. ich habe das danach angesprochen und ganz klar gesagt, dass ich nächstes Mal raus bin. Der Einzelgänger wurde mit seinbem Verhalten übrigens belohnt, weil er sehr, sehr erfolgreich war. Toll, oder? Scheiße, sage ich. Weil ich durch plausibles Nichtstun am spiel nicht teilhatte und mich dazu noch kopfschüttelnd langweilte.

Das lässt sich noch steigern. Ich durfte mal mit ansehen, wie ein Mitspieler mit einem solchen Alleingang die ganze Kampagne geschrottet hat...
Ein erfolgreicher Alleingang ist daher noch nicht mal das Schlimmste, was passieren kann.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Luxferre am 5.11.2018 | 06:55
Das lässt sich noch steigern. Ich durfte mal mit ansehen, wie ein Mitspieler mit einem solchen Alleingang die ganze Kampagne geschrottet hat...
Ein erfolgreicher Alleingang ist daher noch nicht mal das Schlimmste, was passieren kann.

Bei uns liegen da zwei Probleme:
SL - sehr nachgiebig und sehr (SEHR!) offen für kreative Ideen
Spieler - sehr dominant und sehr kreativ (zudem war er der Meinung, dass es Spaß bringt, ihm 4 Stunden zuzusehen  8] )

Ergebnis ist also, dass mein Beispiel lediglich die Spitze des Eisberges darstellte. Davon gab es mehr solcher Stories ... aber nach einer recht konkreten und konstruktiven Kritik meinerseits -und das ist wiederum das Gute daran!- wurde das irgendwann eingestellt. Ist ja nicht so, dass ich mit Klapskallies spiele ;)


Eine Kampagne ... also genauer gesagt mehrere Kampagnen hat nur der Herr aus meinem Beispiel von davor geplättet. Im Alleingang. Mehrfach. Ich bin heilfroh, dass dieser Mensch nicht mehr bei uns mitspielt!
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 5.11.2018 | 08:09
Wenn das Problem wirklich in der Persönlichkeit des Spielers liegt,  dessen Ziel es ist maximale Aufmerksamkeit zu bekommen (Gefühle der Mitspieler werden nicht wahrgenommen ), dann lässt sich das selten durch ein einfaches Gespräch oder die Spielweltkonsequenzen lösen..

Wenn man mal so einen Gastspieler hat, kann ich nur empfehlen, die Szenen wirklich zu kürzen und das Spotlight gerecht auf die anderen Spieler umzuverteilen.
Auch darf man keine Angst haben, dass einem so jemand ganz normale ingame Konsequenzen übel nehmen könnte.
Desweiteren würde ich empfehlen die Würfel des Spielers im Auge zu behalten. Nur so ein Erfahrungswert.


Wenn der SL einen inneren Antreiber "sei gefällig" hat, wird es ihm jedoch schwerer fallen, selbst solchen schwierigen Spielern, Grenzen zu setzen.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: bobibob bobsen am 5.11.2018 | 09:07
[quoteWenn der SL einen inneren Antreiber "sei gefällig" hat, wird es ihm jedoch schwerer fallen, selbst solchen schwierigen Spielern, Grenzen zu setzen. quote]

Zum Glück hat man da ja auch noch mündige Mitspieler.

Zur Einbruchsthematik:

ich finde es ist ein valides Mittel die restlichen Spieler mit Aufgaben zu versorgen und dann hin und herr zu schwenken. So ist jeder beschäftigt. Wenn die SL nicht auf die Idee kommt kann man das auch als Spieler vorschlagen.
Für mich ist es auch OK wenn mal ein SC für mehrere Stunden im Fokus steht. Bei unserer Kingmaker Runde haben wir mal über 3 Stunden de Hochzeit des Königs durchgespielt. Da stand er König natürlich im Mittelpunkt. Allerdings gab es natürlich auch Szenen in denen die andern SC (Fürsten) etwas beitragen konnten.
Titel: Re: Ingame Bestrafungen...
Beitrag von: Issi am 5.11.2018 | 10:07
[quoteWenn der SL einen inneren Antreiber "sei gefällig" hat, wird es ihm jedoch schwerer fallen, selbst solchen schwierigen Spielern, Grenzen zu setzen. quote]

Zum Glück hat man da ja auch noch mündige Mitspieler.
Ja
Notfalls muss man halt das Spiel unterbrechen, und ein "Moment mal...." Gespräch mit dem SL führen.


Edit. Wenn der Rest der Spieler mit so einer langen Szene einverstanden ist, ist es sowieso kein Problem.
Allerdings würde ich das nicht als gegeben voraussetzen, sondern sie einfach vorher fragen.
Oder ggf. zwischenfragen: Ist es für alle noch spannend? Sollen wir Szenenwechsel machen? Langweilt sich schon jemand? etc.  :)

Mein Fazit :Egal was am Tisch schiefläuft.
Es gibt nicht nur den einen der es macht. Sondern immer auch die anderen, die es mitmachen.