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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: skorn am 13.11.2018 | 21:23
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Da ich demnächst eine neue Runde beginnen werde und diese mit 2 Neulingen (noch keine 30 ;) ) bestückt ist, die viel am PC spielen oder Animes (Pokemon, DBZ usw.) schauen würde ich gerne in die Kampagne ein paar Anspielungen einbauen. Allerdings fallen mir wenig gute Ideen ein und so hoffe ich auf die Schwarmintelligenz des Tanelorns.
Gleichzeitig würde ich in diesem Thema aber auch gerne wissen ob Ihr selbst schon mit Anspielungen gearbeitet habt?
Wie ihr Anspielungen als Spieler/SL findet?
Meine bisherigen Ideen:
Die Gruppe findet eine Leiche mit weißen Haaren, Katzenaugen und 2 Schwertern
Die Gruppe entdeckt in einem Tempel Steinplatten die einen Drachen und einen Magier zeigen die gegeneinander kämpfen
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Vorsicht mit Anspielungen! Wenn es eher eine heitere Runde ist, die sich selbst nicht all zu ernst nimmt, kann man damit eine Menge Spaß haben. Andererseits können sie auch eine mühsam aufgebaute Atmosphäre zerstören. Einmal ließ ich eine Gruppe, die kopflos in ein Moor gestürmt und sich dort verirrt hatte, auf den geheimnisvollen Lindwurmfriedhof stoßen. Mächtige Knochen ragen aus dem Morast hervor, es herrscht gespenstische Stille, der Geruch von Aas liegt in der Luft. Ein Spieler: "Ist das so wie bei König der Löwen?" Aus war's mit der Stimmung, weil die falsche Assoziation geweckt war.
Also überlege dir, was du mit der Anspielung erreichen willst! Und wenn du so weit bist, überlege dir, ob die Spieler die Anspielung auch verstehen werden.
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Gleichzeitig würde ich in diesem Thema aber auch gerne wissen ob Ihr selbst schon mit Anspielungen gearbeitet habt?
Wie ihr Anspielungen als Spieler/SL findet?
Das können dir nur deine Spieler beantworten, ob sie das mögen.
Ich selbst arbeite gerne mit subtilen Anspielungen, denn meine Spieler lieben das. Halt nicht so plump, dass man es gleich erkennt, aber ab und zu ein Satz aus einem Klassiker von Film und TV, ein Anagramm eines bekannten Namens usw. das kommt gut an.
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Für mich (sowohl als SL wie auch als Spieler) kommt es immer drauf an, ob die Anspielung auf die Art in der Welt passend und/oder sinnvoll ist, oder ob da der reine Wunsch des SL im Vordergrund steht.
In DSA gibt es zBsp beides: Einerseits ganze Plots, die sich stark an mehr oder weniger bekannten Fantasy-Geschichten orientieren aber gut nach Aventurien angepasst wurden.
Auf der anderen Seite hat man so unsägliche Zoten wie den ach so grausigen Dämonenpaktierer und Chimärologen A Butterfass is a sehr scheene Sach' (https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Abu_Terfas_Ysasser_Shenesach) den ich seither nicht mehr ernst nehmen konnte. Oder halt das Zwölfgotter-Monument Mantrash'Mor - wo ich die Idee des Monuments sehr cool und passend finde, aber die Verbalhornung des Namens (Mount Rushmore) völlig überflüssig.
Die Dosis macht den Stil könnte man sagen ;)
Insofern: Schau was passt, passe es mit etwas Fingerspitzengefühl ein und übertreibe nicht - dann werden die, die es erkennen ihren Spass haben und dem Rest ist es egal.
Ein Magier Val de Morta der seinen Geist in Seelengefäße auf der Welt verteilt hat und sich in einem geliehnen Körper befindet mag zwar passend erscheinen, läuft dann wohl aber eher Richtung Plagiat ;)
In einem eher satirischen Setting könnte es aber einen gescheiterten Magus Waldemar geben - der, den-man-nicht-mit-Namen-anspricht (weil er viele hat...) und der multiple Persönlichkeiten hat und diese in unterschiedliche Gefäßen in einem Regal "aufbewahrt".
Sollte es ernster sein, würde ich höchsten das Hocrux-Ritual abgewandelt übernehmen, aber sowohl Person, Name und Umstände komplett anders halten.
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Es ist ja jetzt nicht so als ob die Horocrux Idee erst Rawling gekommen wäre ...
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Ich habe mal bei Exalted eine Weihnachtsmannanspielung eingebaut: eine Seehexe auf einem Muschelschlitten von Delfinen gezogen, dahinter hing ein Haufen verschnürter Käfige.
Keiner der Spieler hat die Anspielung verstanden. :-[
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Jedes SF-Setting das ich bespiele in dem es Reisen zwischen den Sternen gibt hat den Planeten Ragesh III
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Ich habe mal bei Exalted eine Weihnachtsmannanspielung eingebaut: eine Seehexe auf einem Muschelschlitten von Delfinen gezogen, dahinter hing ein Haufen verschnürter Käfige.
Keiner der Spieler hat die Anspielung verstanden. :-[
Kunststück: der Knabe heißt ja auch Weihnachtsmann und nicht Weihnachtsfrau -- außerdem wird Weihnachten meines Wissens in dem Setting ohnehin nicht gefeiert, weil ein läppischer Göttersprößling mehr oder weniger da jetzt auch keinen großen Unterschied mehr macht. ;)
Generell würde ich bei Anspielungen gar nicht erst groß darauf abzielen, daß die Spieler sie unbedingt verstehen sollen; wenn man sie nicht gerade so fest mit der Nase daraufstößt, daß das schon wieder seinerseits problematisch wird, ist darauf schlicht und ergreifend kein Verlaß. Wenn überhaupt, würde ich so etwas nur (hoffentlich) einigermaßen subtil und zu meiner ganz persönlichen leichten Belustigung einbauen; wenn dann ein oder mehrere Spieler tatsächlich mal dahinterkommen und mitschmunzeln, ist das schlicht ein netter Zusatzbonus.
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Ich habe mal bei Exalted eine Weihnachtsmannanspielung eingebaut: ...
Keiner der Spieler hat die Anspielung verstanden. :-[
Der Ruf "Hohoho!" hat gefehlt... ;)
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Danke für die bisherigen Antworten.
Wie fändet ihr denn meine beiden Anspielungen? Würdet ihr Sie erkennen?
In die Richtung soll es gehen. Also nicht unbedingt Namensanspielungen, nichts "realweltliches" sondern wirklich auf Spiele und Animes beschränktes und auch nur wenn es halbwegs passt und auch im Setting (wir werden Forbidden Lands spielen) nicht komplett daneben ist.
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Also die Frage ist halt was das Ziel ist... Wenn es einfach "nur für Dich selbst lustig" sein soll und Du sozusagen nur ein wenig kleine Gags für Dich willst, die der ein oder andere vielleicht vereinzelt mal als Easter-Egg bemerken könnte, "go ahead!". Ich würde dann aber tendenziell eben wirklich die Erwartungshaltung annehmen, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen merklichen Effekt bei den Spielern gibt - kann eben sehr gut sein, dass sie es nicht mal merken bzw. es nicht interessant ist.
Persönlich würde ich heute solche Jokes primär eigentlich nur dann machen, wenn dabei auch wirklich etwas rauskommt: Also in dem Beispiel mit dem weißhaarigen Schwertkämpfer, würde ich das dann erstmal auch entsprechend weiter treiben, da steht z.B. ein herrenloses Pferd an einem Baum angebunden in seiner Nähe und auf dem abgetragenen Ledersattel sieht man eingebrannt und schon leicht verblasst das Wort "Plötze".
Dann sollte IMHO zudem wirklich etwas damit passieren, z.B. haben Sie vorher in einem Ort erfahren, dass ein Bürgermeister "diesen verdammten weißhaarigen Hexer" sucht, der mit seinem Gold vor 2 Tagen losgezogen ist, aber heute Nacht hat wieder dieses Monster zugeschlagen und eine Frau erwischt...
Als Plot-Punkte könnte sich ergeben, a) das der in Deinem Beispiel aufgefundene tote Hexer seinen Geldbeutel nicht mehr dabei hat, es gibt aber Spuren... und b) hören Sie bei Sonnenuntergang einen hohen, fremdartig und bizarren Schrei irgendeiner größeren und definitiv unnormalen Kreatur ein Stück entfernt aus dem tieferen Wald...
Sowas in der Richtung! ;)
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Wenn ein klar erkenntlich toter Witcher bei Dir rumliegt, dann sollte es auch Witcher im Setting geben. Oder eine andere plausible, vielleicht seltene Erklärung für diesen Typen. Außerdem liegt dann dort wahrscheinlich auch einiges an Loot ... Silberschwert, Mutagene, ... okay, keine Kohle >;D
Ich wäre insofern vorsichtig, als dass die Spieler ein anderes Bild Deiner Welt bekommen könnten. Könnten. Da ist Deine Leistung als SL gefragt, wie sehr Du diese Anspielungn auf Fremdfiction wirklich einbinden möchtest.
Ich selbst habe das immer mal wieder gemacht, aber ganz klar definiert, wie weit das Thema bei mir innerweltlich verankert ist.
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Da ich demnächst eine neue Runde beginnen werde und diese mit 2 Neulingen (noch keine 30 ;) ) bestückt ist, die viel am PC spielen oder Animes (Pokemon, DBZ usw.) schauen würde ich gerne in die Kampagne ein paar Anspielungen einbauen. Allerdings fallen mir wenig gute Ideen ein und so hoffe ich auf die Schwarmintelligenz des Tanelorns.
Gleichzeitig würde ich in diesem Thema aber auch gerne wissen ob Ihr selbst schon mit Anspielungen gearbeitet habt?
Wie ihr Anspielungen als Spieler/SL findet?
Ich finde Anspielungen als SPL total cool. Das macht doch neugierig.
Als SL mache ich das auch gerne. Aber danke, dass du mich daran erinnert hast, dass gezielter einzubauen.
Die Kunst ist es vermutilch neugierig zu machen, ohne zuviel zu verraten.
(Ich zeige da entweder nur die Spitze des vermeintlichen Eisberges, damit der Rest noch entdeckt werden kann, oder spiele mit Mehrdeutigkeit.)
Etwas ist auffällig, merkwürdig, kurios, abschreckend,-und kann von den Spielern noch nicht eingeordnet werden (zum gegenwärtigen Zeitpunkt).
Gleichzeitig veranlasst es die Spieler dazu herauszufinden, was es damit aufsich hat.
Oder im Fall von "Einschüchterung", lieber nicht wissen zu wollen, was es damit aufsich hat.
(Z.B. wenn sie Leichenteile, Knochen und ähnliches finden)
Meistens erzeugen Andeutungen eine Emotion- Angst, Verwirrung, Neugier etc.
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Für mich ist das ein Wegweiser. Bitte hier entlang zum Abenteuer oder wenn ihr keine Lust habt bitte ignorieren.
Unter dieser Prämisse macht es halt wenig Sinn Hinweise ohne Bedeutung einzubauen.
Natürlich muss man vorsichtig sein bei der Konkretiesierung der Hinweise (um nicht zu viel zu verraten) und und die Hinweise sollten sich tunlichst in die Settingregeln einfügen.
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In Videospielen sind kleine Anspielungen und Verbeugungen vor anderen Werken ganz cool. Auch dann, wenn sie nicht viel zum eigentlichen Spiel beitragen. Gerade im Moment wieder bei Red Dead Redemption 2 bemerkt.
Im Rollenspiel ist das nicht ganz so einfach, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass alles, was der Spielleiter in irgendeiner Weise detailierter beschreibt, für die Spieler "wichtig" erscheint. Sprich: Wenn man sowas macht, sollte man etwas in der Hinterhand haben, was man den Spielern "geben" kann ... und sei es nur eine kurze Sidequest. Denn sie werden sich auf das Gefundene stürzen, wie Geier auf einen Toten ;)
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In Videospielen sind kleine Anspielungen und Verbeugungen vor anderen Werken ganz cool. Auch dann, wenn sie nicht viel zum eigentlichen Spiel beitragen. Gerade im Moment wieder bei Red Dead Redemption 2 bemerkt.
Im Rollenspiel ist das nicht ganz so einfach, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass alles, was der Spielleiter in irgendeiner Weise detailierter beschreibt, für die Spieler "wichtig" erscheint. Sprich: Wenn man sowas macht, sollte man etwas in der Hinterhand haben, was man den Spielern "geben" kann ... und sei es nur eine kurze Sidequest. Denn sie werden sich auf das Gefundene stürzen, wie Geier auf einen Toten ;)
Das kann und wird passieren und dann mglw. das zuerst gedachte wieder "wegwischen" .. Es war also kein Hexer oder sonstiges.
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Die Delivery ist hier entscheidend. Hab mehrere SL erlebt, die sinngemäß sagen "ein weißhaariger Hexer" und danach eine rhetorische Pause einlegen ("Na? Naaa?"). Diese find' ich immer unmöglich bemüht, da kommt am Tisch entweder keine Reaktion und jeder denkt sich seinen Teil, oder Leute tauschen peinliche Blicke aus.
Also wenn schon als SL, dann möglichst ohne das in irgendeiner Art auf ein Podest zu haben.
Die meisten gelungenen Anspielungen kommen bei uns übrigens von Spielerseite, wenn jemandem eine Anspielung (bzw. Ähnlichkeit) selber auffällt (meist kam die Vorlage durch Zufall, oft durch Ergebnisse von Namens-Generatoren für NPCs oder Orte, nicht durch SL-Vorbereitung). Dann wird kurz gelacht, der SL guckt ein wenig verdutzt und weiter geht's.
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Was hat ein Drizzit jetzt mit nem Gaul zu tun?
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Ich dachte da auch an Drizzt.
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An Drizzt hatte ich gar nicht gedacht. Cool, das es auch in die Richtung gehen könnte! :D
OldSam war auf meiner Spur mit "Geralt von Riva" aus der The Witcher Computerspiele Reihe und dieser hat ein Pferd namens Plötze.
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Was hat ein Drizzit jetzt mit nem Gaul zu tun?
Hmja, das ist ggf. noch das andere Problem: auf A will man eigentlich anspielen und die Spieler verstehen aber nur 42. ;)
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Das damit Geralt gemeint sein könnte kam mir erst bei Plötze.
Beim weißhaarigen Schwertkämpfer, würde ich an Drizzt, Rhaegar oder Istvan den Bogenschützen denken - aber nicht an Geralt
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In meinem Fall wäre das kein Problem. Es soll ja kein Hinweis sein oder sonst irgendwas sondern einfach eine kleine Anspielung auf eine Welt sein in der man sich auskennt.
Bei mir würden die beiden sicherlich nie an die von Lichtschwerttänzer genannten Charaktere denken weil die beiden diese schlicht nicht kennen.
Meine Partnerin hat keine der beiden Anspielungen verstanden - So what?
Also nichts schlimmes