Ich bin inzwischen auch in der dritten Staffel angekommen, und ich muss mich leider dem Reddit-Kommentar "Riverdale is like locking up old people in a room and let them imagine how teenagers would talk to each other" anschließen. Aber gucken tue ich es trotzdem noch sehr gerne, auch wenn meine SoD teilweise etwas strapaziert wird.
Was mich an der dritten Staffel bisher stört (Spoiler bis einschließlich Folge 7)
- das Rollenspiel. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das gut finde, wie es dargestellt wird. Aber spätestens, wenn es auch bei den Sisters of Quiet Mercy gespielt wird, war für mich klar, dass es nicht in diese "böser satanistischer Scheiß"-Richtung gehen soll. Die Vorstellung, dass die Jugendlichen damit gehirngewaschen werden, finde ich viel gruseliger
- es geht sehr viel nur noch um Archie, Veronica, Betty und Jug (und teilweise nicht mal mehr um den), die Nebencharaktere sind tatsächlich nur noch das, obwohl Cheryl, Kevin, Toni und inzwischen auch Reggie Hauptcast sind.
- Gott, war die Fight Club-Story drüber und ausgelutscht. Aber wenigstens hatte sie in Hinblick auf Joaquin noch eine interessante Wendung
Ich fand die Musical-Folge insgesamt gar nicht so schlecht, aber die hatte einige Szenen, wo sich mir doch die Fußnägel hochgerollt haben - Stichwort Evelyn und alles rund um die Farm in der Folge.
Insgesamt stört mich eher:
Warum ist Veronica jetzt doch einmal so dafür, dass ihre Eltern zusammen bleiben? Sie hat doch seit der Enthüllung, dass ihr Vater das Gefängnis bauen will und mit Drogen handelt, gegen ihn gearbeitet, und plötzlich ist er wieder der liebe Daddy?
Gladys Jones geht mir auf den Keks. Ich mag Gina Gershon, aber das ist echt so ein eindimensionaler Charakter, das ist eigentlich schon fast peinlich. Und F.P. sieht neben ihr leider ziemlich alt und deppert aus, mal abgesehen davon, dass ich null Chemie zwischen den Charakteren spüre.
Okay... zuerst das Positive: Die kurze Foreshadowing-Szene mit dem Verbrennen von Jug's Beanie, das hat mir Lust auf die vierte (und letzte?) Staffel gemacht.
Und da wären wir also, das wars auch schon. Mehr Gutes habe ich zu der Folge (und in der Nachbetrachtung der ganzen Staffel) nicht zu sagen. Selbst die klügeren Köpfe (Betty und Jug) stochern wahnsinnig lange im Dunkeln. Das G&G-Hin-und-Her ist auch nur überflüssige Symbolik, die den eigentlich simplen Plot ohne Not aufbauscht.
Und die letzte Folge war auch rein filmisch nicht so dolle: Ein Haufen Leute reden und reden und erklären mir, wie alles zusammenhängt. Zuviel Telling, zu wenig Show. (Am meisten hat mich das bei Alice Cooper gestört, die ich in der Staffel davor wegen ihrer No-Bullshit-Persönlichkeit sogar recht lieb gewonnen hatte... da hätte ich gerne auch schon ein paar Infos gehabt, Hints, offene Enden etc. damit ich auch im Vorfeld schon annehmen kann, dass sie das mit der Farm nur aus Spionagegründen tut. Na gut, es gab sicherlich ein paar Andeutungen. Aber eben auch viel Drumherum, das nur vom eigentlichen Kern abgelenkt hat.
Und der Leichen-Jason bei Cheryl... das ist voll daneben.
Naja, jetzt ist es vorbei. Ich hoffe auf eine bessere, vierte Staffel. :-\
Na, wenigstens löst er sie. Ich finde Archie in seiner Geradlinigkeit regelrecht erfrischend, im Vergleich zu Vroni zum Beispiel, bei der die Ausrede "Ich bin gar nicht wie mein Vater" bald aber so echt nicht mehr zählt.
Und ich weiß auch nicht, warum man in der Zeit herumspringt, dann aber doch keine großen Veränderungen passiert sind.
Die ganze Serie dann doch wieder auf die High School auszurichten, ist doch hanebüchen - und auch unglaubwürdig. (Ich meine, Betty könnte in der realen Welt ja schlecht in der Zentrale anrufen und sagen "Ich unterbreche meine Ausbildung für 3 Monate, um an meiner alten High School als Englischlehrerin zu arbeiten. Tschö!"
Ich glaube ich hätte den Plot wesentlich mehr aufs "Erwachsensein" aufgebaut: In Riverdale passiert ein echter, krasser Mord/Massaker/Gefängnisausbruch/Drogenzwischenfall etc. Archie ist aus der Army wieder da und kämpft mit Kriegstraumata, baut sich aber gleichzeitig sein Boxstudio wieder auf, um über die Runden zu kommen. Hiram Lodge ist ob seiner Krankheit tatsächlich ein Pflegefall und Vroni kümmert sich um ihn und versucht dabei die Familiengeschäfte wieder auf legale Füße zu stellen – was scheitert, da sich herausstellt, dass auch Hiram Schulden bei den falschen Leuten hat und Vroni da nicht mehr rauskommt. Aber ihre Kontakte erlauben ihr Zugang zu Informanten und die benötigt... genau, das FBI, das die Verbrechen in Riverdale untersucht, ganz offiziell. Betty ist daher im Staatsauftrag da, als FBI-Trainee an der Seite eines undurchsichtigen Mentors, dem besonders diese Serpent-Bikergang höchst suspekt ist. Jug, als Ex-Serpent und erfolgreicher Autor, der aber gerade eine Durststrecke hat (der letzte Roman ist gefloppt und seine viel zu schnell eingegangene Ehe geht auch langsam kaputt) zieht es zurück in die Stadt, da er hofft, dort wieder Inspiration zu finden – zugleich ist er aber auch durch seine Verwicklungen verdächtig. Cheryll hat sich der Wohltätigkeit verschrieben, was ihr beste Chancen bei der kommenden Bürgermeisterwahl einräumt. Tonis Arc ist eigentlich okay, der kann so bleiben.