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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: JS am 15.04.2019 | 23:05

Titel: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: JS am 15.04.2019 | 23:05
Hi.

Einer meiner SL - alles in allem ein guter - setzt die Gegner für uns stets sehr offensiv ein ohne Rücksicht auf deren Leben. Sprich: Sie werden quasi als optimiertes Angriffsvieh in die Schlacht geworfen, um in der Zeit bis zu ihrem sicheren Ableben größtmöglichen Schaden anrichten zu können. Die Gegner sind dabei nicht modifiziert, sondern RAW, aber Defensive, Flucht, Moral usw. spielen keine große Rolle, egal, ob es sich um Wildtiere, Kulturschaffende oder Monster handelt.

Das führt dazu, daß die Nahkämpfer, vor allem "Tanks", dann regelmäßig durch konzentrierte Angriffe und unvermeidliche Krits so viel Schaden bekommen, daß sie eigentlich nach jedem Kampf fast tot sind und tagelang gepflegt werden müssen, um überhaupt weitermachen zu können. (Heilmagie ist nicht so der Bringer in diesem System...) Wir haben nun einige Kämpfe hinter uns und stoßen immer wieder auf dieses Problem, das uns langsam die Actionfreude nimmt.

Wie ist eure Meinung dazu?
Sollte ein SL Gegner im Grunde genommen wie bei einem Dungeoncrawl-Brettspiel so offensiv wie möglich spielen oder sie mehr wie realistische Lebewesen agieren lassen?
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: schneeland am 15.04.2019 | 23:15
Es muss nicht bis ins letzte Detail realistisch sein, aber ich weiß es schon zu schätzen, wenn es grob passt, und Flucht je nach Gegnertyp eine Option ist. Gerade wenn das Kampfsystem relativ tödlich ist, würde ich erwarten, dass zumindest intelligente Gegner auch vorsichtig agieren und nur dann angreifen, wenn sie in Überzahl sind und auch wenig Verlust/Verwundungen hoffen können.
Die andere Richtung ist grundsätzlich auch ok, dann aber bitte mit einem System, wo es eher um fröhliches Draufprügeln ohne zu viele Sorgen geht (z.B. D&D).
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Village Idiot am 15.04.2019 | 23:16
Realistisch würde ich garnicht mal sagen. Aber es wäre schon schön, wenn man seine NSCs auch darstellt/ausspielt. Mal ein Monster oder wildes Tier, dass so vorgeht geht ja noch in Ordnung. Aber auf dauer ist das ja nicht nur frustig, sondern auch ziemlich eindimensional und langweilig.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 15.04.2019 | 23:23
Ich würde sagen: hängt vom System und der Gruppe ab...? Okay, ich weiß, das hilft nicht wirklich weiter. :)

Letzten Endes ist die Frage halt, welche Art von "Action" man will und wie gut die Regeln einen dabei unterstützen. Insbesondere computerspielsozialisierte Spieler und SL sind wahrscheinlich schon von dieser Seite zumindest teilweise an NSC gewöhnt, die sich einfach wie vom Programmierer geskriptet auf die Gruppe stürzen und in der Regel (falls nicht gerade irgendwelcher Kampfmoralcode zum Einsatz kommt und zu einem vorgegebenen Zeitpunkt auf "Flucht" schaltet) auch bis zum Ende kämpfen. Und das muß nicht automatisch schlecht sein, wenn man denn so spielen möchte und die SC sich einigermaßen schnell und einfach wieder erholen können, damit sie gegenüber ihren jederzeit ersetzbaren Gegnern nicht zu sehr ins Hintertreffen geraten. Immerhin kann man sich auf diese Weise auf den Kampf als taktische Übung konzentrieren, ohne sich allzusehr über eventuelle Gewissensfragen den Kopf zerbrechen zu müssen.

Will ich andererseits halbwegs "realistische" Gegner, insbesondere in einem Setting oder System, wo die Erholung nach einem Kampf auch für Nichtspielercharaktere schon mal eine Weile dauern kann, wenn man ihn denn überhaupt überlebt...dann sollten die durchaus neben dem reinen Erreichen ihrer Kampfziele (die auch nicht unbedingt immer nur auf "alle SC umbringen, bis sie daran sterben" hinauslaufen müssen) auch auf ihre eigene Gesundheit achten. Denn auch wenn so ein NSC für Szenariozwecke nur in einer einzigen Begegnung auftaucht und es aus dieser Sicht heraus nun wirklich nicht darauf ankommt, ob er lebt oder stirbt -- aus seiner persönlichen Perspektive wird das in den meisten Fällen dann doch etwas anders aussehen.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.04.2019 | 23:30
Kommt aufs Setting an,
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Pyromancer am 15.04.2019 | 23:45
Ich mag's, wenn Gegner sich realistisch verhalten, und vor allem unterschiedlich. Eine wilde Räuberbande kämpft anders als die Stadtwache, oder ein paramilitärischer Trupp, oder eine Berserker-Gruppe auf Pilz-Trip. Selbstmörderische Aktionen gibt es eher selten, und wenn, dann mit gutem Grund, und dann so, dass sich auch die Spieler fragen: "Häh, warum greift denn der so blindwütig und ohne Rücksicht auf das eigene Leben an?"
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Feuersänger am 15.04.2019 | 23:53
Prinzipiell sag ich: bitte plausibel. So wie dein SL das macht, find ich's nicht plausibel.

Gerade wenn settinghalber Kämpfe als solche als sehr gefährlich erkennbar sind, weil es keine billigen Heiltränke gibt oder so, ist es nur logisch wenn die _meisten_ intelligenten Wesen ein wenig auf sich achten und ihr Leben nicht aus Jux und Tollerei wegschmeißen. Ausnahmen in Form von z.B. Fanatikern mag es natürlich geben.

Bei Tieren weiß ich's nicht. Wie verhält sich ein Raubtier, das z.B. bei der Jagd selber verletzt wird? Ich würde vermuten, es haut lieber ab und leckt seine Wunden, solange es noch kann, außer es ist tollwütig.

Selbst bei Monstern möchte ich eine Betrachtung des Einzelfalls haben. Beispielsweise bei Trollen, die für ihrs phänomenales Heilfleisch ebenso bekannt sind wie für ihre Spatzenhirne, würde ich nichts anderes erwarten als dass sie immer feste druff hauen und durch Verwundungen nur noch wütender werden. Aber es gibt sicher auch etliche Wesen, die von vornherein vorsichtiger sind und z.B. defensiver kämpfen.

Manche Systeme haben ja für genau solche Fragen eigene Regeln zur Kampfmoral. Beispielsweise eine Anweisung im Statblock à la "wenn die Kreatur unter 50% Hitpoints fällt, versucht sie zu fliehen", oder mit Zufallsfaktor wie in älteren D&Ds; da war das ein Moralwert von 3-12, der mit 2W6 unterwürfelt werden muss um  nicht abhauen zu wollen.

Nebenbei bemerkt finde ich es auch unplausibel, wenn sämtliche Gegner sich gerieren wie die Absolventenklasse der Sun Tzu Kriegsakademie. Das ist mindestens ebenso blöd wie selbstmörderische Irre.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: KhornedBeef am 16.04.2019 | 00:02
Ich tendiere zu "plausibel". Dafür gibt es ja Monster, damit die sich monströs verhalten und die Spieler was zum Kämpfen haben. Personen sollten darauf reagieren, wenn klar ist, dass sie draufgehen. Ironischerweise ist das gerade bei einem realistischen Kampf meist zu spät, wenn es nicht aufgrund deutlicher zahlenmäßiger Unterschiede geschieht. Vor allem wenn so ein Fantasyheld aussieht wie ein Mensch, und dann Hitpoints wie eine Elefantenherde hat....
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: YY am 16.04.2019 | 07:05
Ich finde "Attackevieh" in extrem CaS-geprägten Ansätzen grundsätzlich ok, aber das ist nicht mein Spielstil.

Von daher schließe ich mich dem allgemeinen Tenor an:
Gegner sollten sich schon halbwegs plausibel verhalten und man sollte auch entsprechende Unterschiede zwischen verschiedenen Gegnern feststellen können.
Aber in vielen Systemen ist das gefühlt nur ein Lippenbekenntnis und hinter den Kulissen sind sie doch oftmals so gedacht, dass die Gegner Kämpfe stumpf bis zum bitteren Ende austragen.

Ironischerweise ist das gerade bei einem realistischen Kampf meist zu spät, wenn es nicht aufgrund deutlicher zahlenmäßiger Unterschiede geschieht.

Da heißt "realistisch" leider oft genug, dass die so bezeichneten Systeme viel zu tödlich sind (!) und man die ganze Betrachtung deswegen ein gutes Stück auf die Metaebene schieben muss, obwohl das die Regeln eigentlich auch "alleine" können sollten - jedenfalls zu einem deutlich größeren Anteil, als man meist vorfindet.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Issi am 16.04.2019 | 07:33
Hi.

Einer meiner SL - alles in allem ein guter - setzt die Gegner für uns stets sehr offensiv ein ohne Rücksicht auf deren Leben. Sprich: Sie werden quasi als optimiertes Angriffsvieh in die Schlacht geworfen, um in der Zeit bis zu ihrem sicheren Ableben größtmöglichen Schaden anrichten zu können. Die Gegner sind dabei nicht modifiziert, sondern RAW, aber Defensive, Flucht, Moral usw. spielen keine große Rolle, egal, ob es sich um Wildtiere, Kulturschaffende oder Monster handelt.

Das führt dazu, daß die Nahkämpfer, vor allem "Tanks", dann regelmäßig durch konzentrierte Angriffe und unvermeidliche Krits so viel Schaden bekommen, daß sie eigentlich nach jedem Kampf fast tot sind und tagelang gepflegt werden müssen, um überhaupt weitermachen zu können. (Heilmagie ist nicht so der Bringer in diesem System...) Wir haben nun einige Kämpfe hinter uns und stoßen immer wieder auf dieses Problem, das uns langsam die Actionfreude nimmt.

Wie ist eure Meinung dazu?
Sollte ein SL Gegner im Grunde genommen wie bei einem Dungeoncrawl-Brettspiel so offensiv wie möglich spielen oder sie mehr wie realistische Lebewesen agieren lassen?
Wenn du mich fragst... Ich mag keine reinen  XP Lieferanten.

Sobald den Gegnern klar wird, dass sie verlieren,  bzw alle draufgehen werden, kann man sie auch einen Intelligenz Check machen lassen.
Oder einen Moral Check.
Normale Gegner sollten in jeder Runde die Chance kriegen,noch zu fliehen.

Ein Gegner, der den Tod nicht fürchtet, ist den Helden beim Austeilen  sonst immer überlegen.
Das führt zu einem Ungleichgewicht im Spiel.

Natürlich gibt es auch Gegner, die bis zum Tod kämpfen. Aber das sind dann doch eher besondere Gegner.
Oder solche, die keine Chance haben zu fliehen. 

Edit.
Ist doch auch klüger: Ein toter Gegner kann niemanden mehr umbringen.
Wenn es also jemand auf dein Leben abgesehen hat, zieht er sich zurück und versucht es später zu einem besseren Zeitpunkt nochmal.
Außerdem geht doch nichts über gute Feinde.
Wie soll man sich denn sonst auch mal  eine gute Feindschaft aufbauen?
Man sieht sich immer zweimal undso..  :D
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Luxferre am 16.04.2019 | 07:46
Hi.
Einer meiner SL - alles in allem ein guter - setzt die Gegner für uns stets sehr offensiv ein ohne Rücksicht auf deren Leben. Sprich: Sie werden quasi als optimiertes Angriffsvieh in die Schlacht geworfen, um in der Zeit bis zu ihrem sicheren Ableben größtmöglichen Schaden anrichten zu können. Die Gegner sind dabei nicht modifiziert, sondern RAW, aber Defensive, Flucht, Moral usw. spielen keine große Rolle, egal, ob es sich um Wildtiere, Kulturschaffende oder Monster handelt.
Das führt dazu, daß die Nahkämpfer, vor allem "Tanks", dann regelmäßig durch konzentrierte Angriffe und unvermeidliche Krits so viel Schaden bekommen, daß sie eigentlich nach jedem Kampf fast tot sind und tagelang gepflegt werden müssen, um überhaupt weitermachen zu können. (Heilmagie ist nicht so der Bringer in diesem System...) Wir haben nun einige Kämpfe hinter uns und stoßen immer wieder auf dieses Problem, das uns langsam die Actionfreude nimmt.
Wie ist eure Meinung dazu?
Sollte ein SL Gegner im Grunde genommen wie bei einem Dungeoncrawl-Brettspiel so offensiv wie möglich spielen oder sie mehr wie realistische Lebewesen agieren lassen?

Für mich entsteht Spannung nicht durch Harakiri-Feindkontakt. Beidseitig.
Taktieren, Umfeld und Positionierung nutzen finde ich spannender, als eindimensionale all-out-Gegner.
Wenn der SL wirklich gut ist, dann rede mit ihm darüber, dass er Kämpfe genauso gut leiten kann, wie den Rest seines Spiels, indem ... [guten Ratschlag einsetzen] ...
Thats it.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: BBB am 16.04.2019 | 07:56
Ich bin mittlerweile kein großer Freund mehr davon, wenn Gegner als reines Attackevieh verheizt werden. Wie schon mehrfach angeklungen: Es mus ins Gesamtbild passen, und da ist es von meinem Gefühl her so, dass nur unter sehr spezifischen Umständen jemand überhaupt solange kämpfen würde, dass er sich ernsthaft in Lebensgefahr begibt.
Die meisten Söldnerhaufen, Räuberbanden, Wegelagerer, Banditen, usw., auf die man generisch trifft, haben absolut nichts davon, wenn sie in einem Gefecht gegen einen überlegenen Gegner ihr Leben lassen.

Insofern: Realistisch, bitte ;-)

Gilt übrigens für beide Seiten. Auch Spieler agieren manchmal eher als Attackevieh. Da hilft es dann meist wunderbar, wenn ihre Umgebung (sprich: befreundete NSCs) geradezu schockiert reagieren ob ihrer Blutrünstigkeit ;-)
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Issi am 16.04.2019 | 08:04
Wird zwar OT.
Deshalb nur kurz:
Naja wenn Spieler ihre Figuren bis zum Tod kämpfen lassen, dann ist das im schlimmsten Fall Selbstmord. Aber natürlich ihre freie Entscheidung.

Vielleicht provozieren das manche Spieler auch mal absichtlich, um zu wissen, ob es die Konsequenz Tod bei diesem Spielleiter überhaupt gibt.

Sobald sie dann tatsächlich mal gestorben sind, legt sich das mEn. wieder.
Wenn sie trotzdem immer verschont werden, eher nicht.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Crimson King am 16.04.2019 | 08:29
Ich hätte es gerne plausibel innerhalb der Genre- und Settingkonventionen. Die allermeisten intelligenten Gegner mit freiem Willen werden sich nicht sinnlos opfern wollen.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Viral am 16.04.2019 | 08:33
wie wäre es mit Moralwürfen?
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Exar am 16.04.2019 | 10:49
Es muss schon passen und sollte nicht immer identisch sein.
Ein Monster flieht vielleicht nicht, ein Tier wird das unter Umständen aber schon tun.
Ein zweibeiniger Kulturschaffender könnte sowohl bis zum bitteren Ende kämpfen, oder fliehen. Er könnte aber auch aufgeben und seine Waffen strecken.
Hängt natürlich auch von der Art dieser Personen ab, seien es Banditen, Soldaten, Zivilisten, usw.

Wenn der SL da stets dasselbe Vorgehen an den Tag legt und nichts variiert, würde mich das wohl auch stören.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Feuersänger am 16.04.2019 | 10:58
Auch wenn ein intelligentes Wesen bereit ist, bis zum bitteren Ende zu kämpfen, halte ich es für natürlich, wenn der Selbsterhaltungstrieb dieses so lange wie möglich rauszögern will. Also Kampfweise ab einem bestimmten Punkt eher Defensiv, nicht ohne Rücksicht auf Verluste noch soviel Schaden wie möglich anrichten.
Das macht dann auch die Ausnahmen, wo das doch passiert, umso bedeutender.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Sphinx am 16.04.2019 | 11:31
Ich finde es hängt einfach stark vom Spielstil in der Gruppe ab.
Was wäre ein Dummer Aktionfilm mit "Redshirts" Gegnern die nachdem der Actionheld einem die Nase gebrochen hat weglaufen?
oder
Was wäre der Thriller, indem der Serienmörder mit Gezogener Waffe auf die Polizei losstürmt anstatt sein Spiel zu Spielen?

Bei mir ist es stark Phasenabhängig was ich gerade vorziehe. Aktuell bin ich in irgend einem Zwischending. Die Gegner greifen Attackevieh mäßig an ohne Rücksicht auf Verluste. Aber wenn sich deren Reihen stark gelichtet haben, werden die Restlichen das Weite suchen oder sich ergeben.
Und es hängt Stark vom Gegner an sich ab, ein paar Straßenräuber werden ehr das Weite suchen wenn sie merken das sie sich übernommen haben. Und das eigene Leben über die potentielle Beute stellen.
Ein Kultist der meint dann zu seinem Gott aufzusteigen, oder jemand der Weiß das er für Feigheit über die Klingen springen wird. Wird bis zum bitteren Ende kämpfen.

Es gibt da IMO kein richtig oder Falsch, sondern nur macht es Spaß. Wenn die Antwort Ja ist -> Alles gut, weiter so.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Exar am 16.04.2019 | 11:33
Es gibt da IMO kein richtig oder Falsch, sondern nur macht es Spaß. Wenn die Antwort Ja ist -> Alles gut, weiter so.

Da im Eingangsposting steht, dass es den Leuten die Actionfreude nimmt, macht es aber eben keinen Spaß. ;)
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: takti der blonde? am 16.04.2019 | 11:45
Frei nach angryGM, möchte ich, dass ein Encounter eine "dramatische Frage" beantwortet. Wenn in dem Verließ eine Riesenspinne haust, aber gerade vor allem ihren Eiersack beschützen will, dann weiß ich, die Riesenspinne wird sich so verhalten, dass sie dieses Ziel besonders gut erreichen kann. Wenn also die Charaktere einen weiten Bogen um den Eiersack machen, belauert die Riesenspinne sie lediglich. Wenn die Charaktere aber unbedingt die Truhe öffnen wollen, die sich im Netz der Spinne befindet, wird die Riesenspinne ihren Eiersack verteidigen.

Ein Kampf ist selten ein Kampf zum Selbstzweck (fanatische Kultisten, bluthungrige Dämonen etc. ausgenommen). Der Kampf ist irgendwann als Werkzeug von einer der Parteien ergriffen worden, um die zu Grunde liegende "dramatische Frage" zu klären.

Grüße

Hasran

P.S.: www.themonstersknow.com ist eine hervorragende Seite in diesem Zusammenhang, weil sie (für D&D 5e) an Hand der Statblocks Strategien und Taktiken für die Monster entwickelt.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: bobibob bobsen am 16.04.2019 | 11:53
Ich für meinen teil finde das es die Mischung macht. Immer die gleiche Vorgehensweise ist irgedwie langweilig. Mal ist das aber OK.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Exar am 16.04.2019 | 11:55
P.S.: www.themonstersknow.com ist eine hervorragende Seite in diesem Zusammenhang, weil sie (für D&D 5e) an Hand der Statblocks Strategien und Taktiken für die Monster entwickelt.

Spannend, danke für den Link. Da sind so einige Monster dabei.
Kommt im Dezember sogar als Buch. Vielleicht wäre das dann ja mal ein passendes Geschenk für den ein oder anderen SL. ;D
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Sphinx am 16.04.2019 | 11:56
Da im Eingangsposting steht, dass es den Leuten die Actionfreude nimmt, macht es aber eben keinen Spaß. ;)

Richtig. Aber da es ja ein Problem des Kampfstils dieser Gruppe ist, was mal wieder auf "Geht aufeinander zu und Redet miteinander um das Spiel für alle besser zu machen" runter gebrochen werden kann. Hab ich mich ehr auf "Wie ist eure Meinung dazu?" bezogen.
Alles andere was man dazu schreiben kann, wäre vermutlich nur rumdoktern an Symptomen.

Mal angenommen der Spielleiter versucht einen angemessene Schwierigkeit vom Kampf zu erzielen. Er hat jetzt Gegner die sobald sie auf 1/3 ihrer HP Fallen den Rückzug antreten. Ganz Plump damit es Balanced bleibt müsste er 1/3 mehr Gegner auffahren (I know Action Econemy... Ist nur ein Beispiel). Ändert "Tanks" bekommen genauso aufs Maul.
Gegner sind Defensiver -> Meiner Meinung nach ändert sowas am Kampf Ergebnis nicht zwingend etwas, sondern zögert das Ende nur weiter hinaus.
Also sehe also als einzige Inner weltliche Änderung -> Verhalten sich die Gegner realistisch.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Blizzard am 16.04.2019 | 12:22
Sobald den Gegnern klar wird, dass sie verlieren,  bzw alle draufgehen werden, kann man sie auch einen Intelligenz Check machen lassen.
Oder einen Moral Check.
Das dürfte bei untoten Gegnern aber schwierig werden. ;)

Ansonsten bin ich auch kein Freund davon, dass Gegner nur eine Angriffsstrategie verfolgen. Kommt natürlich-wie immer- auch auf das Setting an, aber ich finde schon, dass sich Feinde insgesamt plausibel im Kampf verhalten sollten. Der besoffene Tavernenschläger verhält sich und reagiert ganz anders, als ein End-Boss. Und NSCs als Bauernopfer/Kanonenfutter...kann man sicherlich mal machen und wenn dann auch eher in cinematischen oder pulpigen Systemen. Gibt es natürlich auch anders, wenn der Obermotz sich von den SCs bedroht fühlt und ein paar seiner Untergebenen losschickt, um die Bedrohung zu beseitigen. Ich versuche zumindest, meine NSC-Gegner halbwegs intelligent bzw. auf Augenhöhe mit den SCs in Kämpfen agieren zu lassen. Aber eben nicht nur rein offensiv oder rein defensiv. Ein Kumpel von mir geht in Spielen stets total offensiv vor. Und wundert sich dann (z.B. in rundenbasierten Strategiespielen), warum/dass seine "Taktik" nicht aufgeht und er eins auf die Mütze kriegt...

@JS: Welches System?
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: JS am 16.04.2019 | 12:24
Das System behalte ich für mich, weil dieser Allgemeinthread sonst sofort ein Systemthread würde.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Quaint am 16.04.2019 | 12:31
Naja, die Sache mit Gegnern usw. ist ja auch: Eine Figur, die das Kämpfen gelernt hat, wird ja im Normalfall ganz gut einschätzen können, wie ihre Chancen stehen. Und wird normalerweise nur den Kampf suchen, wenn sie sich vergleichsweise sicher ist, dass sie gewinnt. Oder wenn sie muss (z.B. Angehörige Verteidigen), quasi als Verzweifelungstat. Und in einen Kampf hineinzugehen, dann aber auf halber Strecke zu fliehen, ist eigentlich kein günstiges Vorgehen, dass man so plant. Da ist es besser im Vorfeld festzustellen, dass der Kampf zu hart sein könnte. Und auf dieser Gedankenschiene kommt man dann ganz schnell zu Combat as War. Wenn man das so möchte: Prima. Das gilt im übrigen auch für viele Tiere: Ein Wolf kann halt zuversichtlich sein, ein Schaf reißen zu können, aber Menschen sind schwer kalkulierbar und sehr gefährlich, und das weiß der Wolf, deswegen wird ein Wolf einen Menschen normalerweise nicht angreifen. Ausser vielleicht der Wolf ist halb verhungert, wird in die Enge getrieben oder will seinen Nachwuchs schützen.
Aber wenn man eher Combat as Sports haben möchte, was ja völlig legitim ist, dann muss man ja ohnehin ein paar "unrealistische" Dinge hinnehmen. Sonst kommt man ja auch gar nicht zu dem Umstand, dass bei CaS ja gerne auch mal gekämpft wird, die SC aber schlicht 90% oder mehr der Kämpfe für sich entscheiden. Und ich meine, ja, es ist wahrscheinlich besser, wenn man Gegner in Panik ausbrechen lässt, wenn sie der Kampf klar gegen sie wendet, und sie dann fliehen, sich ergeben oder ähnlich. Aber ich denke, das Kernproblem liegt woanders: Die Kämpfe sind halt hart, und werden relativ knapp entschieden, aber meist gewinnen die SC, wenn auch mit verwundeten Tanks. Im Sinne von Combat as Sports ist das ja eigentlich super. Der Hase liegt eher da im Pfeffer, wo dann quasi der komplette Spielbetrieb aufgehalten werden muss, das Abenteuer unterbrochen werden muss, um mehrere Tage lang die Verwundeten wieder aufzupäppeln. Und, ja klar, wenn man die Kämpfe leichter macht, dann gibt's nicht soviele Verletzungen, und man kann eher weiterspielen. (etwa durch mehr Selbsterhaltungstrieb der Gegner, aber vielleicht auch durch weniger Gegner und/oder schwächere Gegner) Allerdings sind dann tendentiell die Kämpfe im CaS Sinne auch weniger spannend. Evtl. wäre es besser, man würde die Heilungsmöglichkeiten verbessern, etwa per Hausregel oder Wahl entsprechender Charakteroptionen. Dann kann man sich dem gewohnten Actionspektakel hingeben, und die Verletzten rasch zusammenflicken, so dass es weitergehen kann. Idealerweise macht man es dann noch so, dass diese Extraheilung nicht innerhalb des Kampfes funktioniert, um die ja eigentlich gut funktionierenden Kämpfe nicht zu beeinflussen.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Swafnir am 16.04.2019 | 12:33
Ich versuche "natürliche" Gegner auch mit Selbsterhaltungstrieb zu spielen. Damit meine ich vor allem Tiere und intelligente Gegner die nicht per Definition wahnsinnig und/oder böse sind.

Verrückte, Kultisten, Tiere die ihren Nachwuchs verteidigen oder in die Ecke gedrängt werden, Dämonen, Monster, Untote oder Gegner mit einem entsprechenden Selbstverständnis können aber durchaus bis zum Tode kämpfen.

Das entscheide ich dann, wenn nichts anderes angegeben ist, nach Bauchgefühl.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.04.2019 | 12:35
Das kommt mMn sehr auf den Spielstil , Genre etc.
Realistisch ist vieles, interessiert aber nur in entsprechenden Spielen.

Attackevieh kann glaubwürdig passen
Fanatiker, Verzweifelte, oder Unwissende

Die Fedaykin der Fremen
Horatius und Co an der Brücke
Die Zerg Rushs der Tyraniden

Mangelnde Rückzugsmöglichkeiten - Kapitulation nicht akzeptabel
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 16.04.2019 | 12:38
Das dürfte bei untoten Gegnern aber schwierig werden. ;)

Kann man so auch wieder nicht verallgemeinern. ;) Was beispielsweise so'n richtiger Vampir ist (soll heißen, nicht einfach nur so ein anonymer 08/15-einmal-zack-und-wech-Szenenfüller für Buffy), der kämpft fast schon zwangsläufig eben auch mit mehr Intelligenz, Klasse, und gerne auch Selbsterhaltungstrieb als nur irgendein vom reinen Killerinstinkt getrieben dahergeschlurft kommender Zombie...
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Swafnir am 16.04.2019 | 12:50
Kann man so auch wieder nicht verallgemeinern. ;) Was beispielsweise so'n richtiger Vampir ist (soll heißen, nicht einfach nur so ein anonymer 08/15-einmal-zack-und-wech-Szenenfüller für Buffy), der kämpft fast schon zwangsläufig eben auch mit mehr Intelligenz, Klasse, und gerne auch Selbsterhaltungstrieb als nur irgendein vom reinen Killerinstinkt getrieben dahergeschlurft kommender Zombie...

Das ist auch ein guter Punkt  :d
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.04.2019 | 14:07
Wobei auch ein Aspekt ist, wie ein Rückzug mechanisch gelingt. Erfahrungsgemäß läuft es bei den Systemen, die wir so spielen (D&D Style), oft darauf hinaus, dass sich zurückziehende Gegner durch die Fernkämpfer / Zauberwirker konzentriert nieder gemacht werden. Wenn es keinen Ecsape Button wie Teleport o. ä. gibt, ist die Fluchtchance gefühlt bei ca. 10%.

Außerdem gibt es im Fluchtfall eventuell auch keinen Loot, was systemseitig auch unerwünscht ist und die Spieler zu oben geschriebenen Vorgehen verleitet.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: JS am 16.04.2019 | 14:16
Das ist eine angenehme Diskussion, und ich bin überrascht, daß hier für das Ausspielen von Gegnern grundsätzlich ein gewisser Konsens zu herrschen scheint.

Ich werde das in meiner Runde mal weiter beobachten und eventuell dann ansprechen, wenn Gegner reines Attackevieh bleiben. Im Rückblick erscheint es mir auch attackeviehmäßig fragwürdig zu sein, daß vier ungerüstete Straßenschlägerorks mit Billigwaffen überhaupt in Erwägung gezogen haben, zwei Kampfzwerge in Plattenrüstung, einen Ritter in Plattenrüstung zu Pferde und zwei offensichtliche Magiewirker anzugreifen. Das kann nur ein Suizidkommando gewesen sein. Jedoch: Wenn dann alle Orkse fröhlich im Selbstmordrausch voll offensiv auf den "Tank" einschlagen, kann das drei bis vier gegen eins dem Tankezwerg schon wehtun.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Issi am 16.04.2019 | 14:30
Das dürfte bei untoten Gegnern aber schwierig werden. ;)
Die haben dann aber idR. auch keinen "Überlebensinstinkt" mehr...... ~;D
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Swafnir am 16.04.2019 | 14:32
Das ist eine angenehme Diskussion, und ich bin überrascht, daß hier für das Ausspielen von Gegnern grundsätzlich ein gewisser Konsens zu herrschen scheint.

Ich werde das in meiner Runde mal weiter beobachten und eventuell dann ansprechen, wenn Gegner reines Attackevieh bleiben. Im Rückblick erscheint es mir auch attackeviehmäßig fragwürdig zu sein, daß vier ungerüstete Straßenschlägerorks mit Billigwaffen überhaupt in Erwägung gezogen haben, zwei Kampfzwerge in Plattenrüstung, einen Ritter in Plattenrüstung zu Pferde und zwei offensichtliche Magiewirker anzugreifen. Das kann nur ein Suizidkommando gewesen sein. Jedoch: Wenn dann alle Orkse fröhlich im Selbstmordrausch voll offensiv auf den "Tank" einschlagen, kann das drei bis vier gegen eins dem Tankezwerg schon wehtun.

In dem Fall würden meine "Räuber" versuchen zu bluffen. Aber angreifen wäre dämlich.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Feuersänger am 16.04.2019 | 14:59
Von solchen sichtlich harten Nüssen und offenbar gefährlichen Gegnern würden _plausibel_ gespielte Schläger, Banditen o.ä. komplett die Finger lassen und sich lieber einfachere Opfer suchen. Außer vielleicht, sie sind nicht Herr ihrer Sinne; wenn sie auf Crack sind oder so.

Wobei auch ein Aspekt ist, wie ein Rückzug mechanisch gelingt. Erfahrungsgemäß läuft es bei den Systemen, die wir so spielen (D&D Style), oft darauf hinaus, dass sich zurückziehende Gegner durch die Fernkämpfer / Zauberwirker konzentriert nieder gemacht werden. Wenn es keinen Ecsape Button wie Teleport o. ä. gibt, ist die Fluchtchance gefühlt bei ca. 10%.

Außerdem gibt es im Fluchtfall eventuell auch keinen Loot, was systemseitig auch unerwünscht ist und die Spieler zu oben geschriebenen Vorgehen verleitet.

Ja, das ist schon typisch. xD
Man muss aber auch sehen, dass im umgekehrten Falle, wenn ein Kampf gegen Monster schlecht für die Spieler läuft, in D&D-Style die Party diesseits von Flug- oder Teleportmagie nur selten eine reelle Fluchtchance hat. Schlicht aus Gründen der Mobilität. Meistens hat man mindestens einen SC in der Party, der sich aufgrund von Kleinwuchs oder Rüstung langsamer bewegt. Gleichzeitig haben viele Monster vom Start weg eine höhere Bewegungsweite. Und oft hat man auch noch schwieriges Terrain, das die SCs weiter ausbremst und auch Rennen unmöglich macht, während die Monster perfekt daran angepasst sind und sich ungehindert bewegen und angreifen können.
In Summe läuft das alles darauf hinaus, dass wie gesagt die Spieler meistens nichtmal die theoretische Chance haben, sich aus einem Kampf zu lösen und abzuhauen. Es sei denn sie werfen einen der ihren dem Monster zum Fraß vor -- wie ging der alte Witz "Mit den Turnschuhen bist du auch nicht schneller als der Bär" - "Ich muss ja auch nur schneller sein als du" -- na der Spieler wird sich bedanken. xD

Kurzum: wo die Bedingungen so einseitig gestackt sind, dass SCs eh meistens keine Chance auf Flucht haben, können die Spieler auch umgekehrt kein Interesse daran haben, ihrerseits fliehende Gegner entkommen zu lassen. Das mit der Loot kommt noch hinzu. Und so werden eben die meisten Kämpfe bis zum bitteren Ende geführt.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 16.04.2019 | 15:02
In dem fall würden meine "Räuber" versuchen zu bluffen. Aber angreifen wäre dämlich.

Was so 'ne halbwegs brauchbare Räuberbande ist, will ja sowieso hauptsächlich mit möglichst wenig Risiko für die eigene Haut möglichst viel Beute machen, sucht sich ihre Opfer mit entsprechendem Augenmaß heraus, und verläßt sich selbst dann lieber auf Einschüchterung als auf Kampf bis zum letzten Atemzug. In einer typischen Fäntelalterwelt beispielsweise legen die sich mit durchreisenden Gruppen, die schon auf drei Meilen gegen den Wind nach Abenteurern riechen, im Zweifelsfall doch lieber nicht an (es sei denn vielleicht, sie haben einen offensichtlichen guten Grund, sich wahlweise doch eine gute Chance auszurechnen oder zu denken, diese Leute wären sowieso schon speziell hinter ihnen her), sondern warten einfach weiter auf den nächsten reisenden Händler mit seinem Ochsenkarren.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: YY am 16.04.2019 | 16:14
In Summe läuft das alles darauf hinaus, dass wie gesagt die Spieler meistens nichtmal die theoretische Chance haben, sich aus einem Kampf zu lösen und abzuhauen.

Wobei man auch bedenken sollte, dass eine Flucht inklusive "Fluchterlaubnis" durch die Gegenseite zum allergrößten Teil tatsächlich eine mentale und taktische Frage ist (inklusive: was wollte welche Seite überhaupt erreichen, sprich warum wird da überhaupt gekämpft?) und keine technische Frage nach Position im Raum und Bewegungsweiten.

Angenehm, weil man das in jedem System ohne zusätzlichen Aufwand einbringen kann. Unangenehm, weil es oft zu wenig "Futter" für entsprechende Darstellungen/Entscheidungen gibt.

Das System kommt da am Ehesten bei der Frage rein, wie gefährlich und folgenreich eine einzelne Kampfrunde ist/sein kann.
Wenn ich noch dreistellige HP-Zahlen in Reserve habe und es keine kritischen Treffer oder sonstwas gibt - dann wäre ich doch i.d.R. schön blöd, ein angeschlagenes Monster entkommen zu lassen. Irgendeinen Anreiz muss man dafür schon haben und da ist "dann startet es keine weiteren Angriffe gegen mich" systemabhängig entweder völlig abseitig oder eine sehr sinnvolle Überlegung.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Fezzik am 16.04.2019 | 17:22
Realistisch gespielte intelligente Gegner die was auf dem Kasten haben (z.B. andere Abenteurer), können aber schnell die Party demontieren. Viele Gruppen rechnen nämlich nicht unbedingt damit das das Konsequent durchgezogen wird. Dann greifen die Fernkämpfer die SC-Caster an und die Tanks kriegen Beeinflussung und schon steht der Schurke solo und wird von seinem eigenen Tank niedergemacht.
Komischerweise wollen Spieler da dann immer weniger Realismus sobald es nicht nur Räuber und Gesindel sind.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Swafnir am 16.04.2019 | 17:27
Realistisch gespielte intelligente Gegner die was auf dem Kasten haben (z.B. andere Abenteurer), können aber schnell die Party demontieren. Viele Gruppen rechnen nämlich nicht unbedingt damit das das Konsequent durchgezogen wird. Dann greifen die Fernkämpfer die SC-Caster an und die Tanks kriegen Beeinflussung und schon steht der Schurke solo und wird von seinem eigenen Tank niedergemacht.
Komischerweise wollen Spieler da dann immer weniger Realismus sobald es nicht nur Räuber und Gesindel sind.

Das kann ich aber sowas von unterschreiben. Hab ich grad zu meiner Frau gesagt: Keiner dankt einem einen gut gespielten Schurken.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 16.04.2019 | 17:33
Realistisch gespielte intelligente Gegner die was auf dem Kasten haben (z.B. andere Abenteurer), können aber schnell die Party demontieren. Viele Gruppen rechnen nämlich nicht unbedingt damit das das Konsequent durchgezogen wird. Dann greifen die Fernkämpfer die SC-Caster an und die Tanks kriegen Beeinflussung und schon steht der Schurke solo und wird von seinem eigenen Tank niedergemacht.
Komischerweise wollen Spieler da dann immer weniger Realismus sobald es nicht nur Räuber und Gesindel sind.

Daß die SL eh immer "gewinnen" kann, indem sie einfach nur mit genug Welt nach den SC schmeißt, um sie garantiert zu erschlagen, streiten zwar wahrscheinlich die wenigsten wirklich ab, steht aber gegebenenfalls noch mal auf einem ganz anderen Blatt als nur die Frage nach "wie mache ich einen Kampf für die Spieler interessant?".
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Sphinx am 16.04.2019 | 17:39
Daß die SL eh immer "gewinnen" kann, indem sie einfach nur mit genug Welt nach den SC schmeißt, um sie garantiert zu erschlagen, streiten zwar wahrscheinlich die wenigsten wirklich ab, steht aber gegebenenfalls noch mal auf einem ganz anderen Blatt als nur die Frage nach "wie mache ich einen Kampf für die Spieler interessant?".

Da ist mein Problem mit Combat as War. Auch wenn ich es schön finden würde einen Gegner Intelligent zu Spielen. Irgendwie ist mir nicht so ganz klar wie die Spieler dagegen bestehen sollen. Wenn ich als Bösewicht jemand hab der mir meine Pläne durchkreuzen könnte, werfe ich doch alle nötigen Resourcen auf dieses Problem damit es erledigt ist. Heißt ich schicke nicht die zwei Neulinge vor meiner Festung nachschauen wer da krach gemacht hat, sondern ziehe entweder alle zusammen zur Verteidigung oder Schlage mit möglichst vielen gleichzeitig zu.

Das ist ähnlich wie Gegner bei mir immer etwas Taub sind. In einer sonst ruhigen Wildniss zwei Schwerte aufeinander zu schlagen, ist so weit zu hören das jeder in der mittleren Entfernung es mitbekommt. Und bin ich ein schlauer Schurke der mitbekommen hat das es eine feindliche Abenteuer Gruppe gibt..sind wir wieder beim oberen Abschnitt.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: SeldomFound am 16.04.2019 | 17:40
Naja, was bedeutet "realistisch" gespielt, gerade in einem System zum Beispiel, wo Zauberer die Realität auseinander nehmen. Es kann auch bedeuten, dass man sich gar nicht erst traut, einen Kampf mit den SCs anzufangen, weil man sich keine realistische Chance auf den Sieg ausrechnet.

Realistisch bedeutet dann, dass man dann nicht einfach auf Superman ballert, weil das eh nichts bringt, sondern sich gleich ergibt und eine Geisel in Gefahr bringt, damit man zumindest einen Hauch der Chance zur Flucht hat.

Realistisch bedeutet auch, dass man nicht alles weiß und kann, was gerade nützlich wäre, um eine Herausforderung für die Spieler zu sein. Ein paar Räuber, die eher aus Not der Verzweiflung mit der Weglagerei angefangen haben nun nicht mal automatisch die Kampferfahrung oder Ausrüstung eines Ritters mit Anhang.

Und natürlich bedeutet realistisch auch, dass man Gegner täuschen kann.

Das ist zumindest meine Ansicht. "Realistisch" bedeutet für mich nicht "taktisch optimales Verhalten im Kampf". "Realistisch" bedeutet für mich, die Gegner haben Ängste, Hoffnungen und falsche Vorstellungen. Realistische Gegner machen Fehler.

Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: YY am 16.04.2019 | 17:51
Da ist mein Problem mit Combat as War. Auch wenn ich es schön finden würde einen Gegner Intelligent zu Spielen. Irgendwie ist mir nicht so ganz klar wie die Spieler dagegen bestehen sollen.

Mit CaW kann man nicht ganz unten einsteigen und sonst alles so lassen.
Ein Setting bzw. ein Situationsaufbau, bei dem man ständig an die Evil Overlord List denken muss, ist dafür nicht geeignet.

Was in letzter Konsequenz bedeutet, dass man sich für CaW von einigen Tropes verabschieden sollte und gerade beim Magiegedöns genauer hinschauen muss, was welche Auswirkungen/Anwendungen haben kann.
Und man muss als SL höllisch aufpassen, NSC- von SL-Wissen zu trennen.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 16.04.2019 | 18:04
Realistische Gegner machen Fehler.

Und dazu muß man sich nur die Realität selber ansehen. Was da selbst sogenannte Profis in Kriegszeiten schon für Klopse produziert haben und einfach nur deshalb damit durchgekommen sind, weil die Gegenseite zum Glück noch weniger Durchblick hatte...

...also, "realistischer Kampf" heißt für mich in der Tat in den seltensten Fällen wirklich "Die Gegner haben schon den perfekten Plan für genau euch und ziehen den dann auch gnadenlos und fehlerfrei durch." :)
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Swafnir am 16.04.2019 | 18:13
Und dazu muß man sich nur die Realität selber ansehen. Was da selbst sogenannte Profis in Kriegszeiten schon für Klopse produziert haben und einfach nur deshalb damit durchgekommen sind, weil die Gegenseite zum Glück noch weniger Durchblick hatte...

...also, "realistischer Kampf" heißt für mich in der Tat in den seltensten Fällen wirklich "Die Gegner haben schon den perfekten Plan für genau euch und ziehen den dann auch gnadenlos und fehlerfrei durch." :)

Davon hat auch niemand geredet. Ihr beschreibt nur das andere Extrem.

Am Sonntag hatten wir folgen Fall: Die NSC-Maga macht einen Kältezauber auf einen Charakter, der dagegen immun ist. Ich wusste das, der NSC nicht. Stärkster Zauber auf offenbar stärksten Gegner, war ihre Devise. War eine logische Annahme, hat aber halt nur schlecht geklappt. 
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Feuersänger am 16.04.2019 | 18:39
Jap, das fällt für mich auch so in die vorgenannte Kategorie, Stichwort "Sun Tzu Akademieabsolventen". Ich kenn z.B. einen SL, der hat in der Vorbereitung mehrere Stunden damit zugebracht, Gegner so zu skillen dass sie möglichst genau unsere Lücken angreifen, und weitere Stunden um ihre Vorgehensweise kleinteiligst vorzuplanen. Während wir als Spieler natürlich dann einfach so ins kalte Wasser geschmissen wurden und erstmal einige Zeit brauchten, um überhaupt rauszufinden was die können und was wir vielleicht dagegenhalten könnten.
Und wenn wir mal einen guten Konter parat hatten, und z.B. den Feuerbomben-schmeissenden Goblins ein gegen Feuer immunisiertes Ziel präsentierten, sind die da auch genau 1 Runde darauf reingefallen. Dann hat der SL für jeden Gobbo einen Int-check gewürfelt, und der erste mit einem etwas höheren Wurf hat dann gerufen "Nicht auf den da!" und alle anderen haben wie radargesteuert in Sekundenbruchteilen umgeschwenkt und unser Vorteil war dahin.

Da hatte der Spaß ziemlich schnell ein Loch. Wir hatten da nach so etwa 4 Sitzungen genug davon.

Am sonntag hatten wir folgen Fall: Die NSC-Maga macht einen Kältezauber auf einen Charakter, der dagegen immun ist. Ich wusste das, der NSC nicht. Stärkster Zauber auf offenbar stärksten Gegner, war ihre Devise. War eine logische Annahme, hat aber halt nur schlecht geklappt. 

Sowas ist doch sehr befriedigend für den Spieler. xD
Hatten wir letztens so ähnlich - da versuchte der Boss mehrmals sein Glück mit Beherrschungszaubern ausgerechnet gegen unseren zwergischen Kleriker (also extrem stur und nur 5% Gefahr, den Widerstandswurf zu verpatzen). Insofern eine Verbesserung, als der SL in der Vergangenheit öfters mal stark metagamet hat, so nach dem Muster "Bist du gegen Gift immun? Dann greift er nicht dich an". Ich hab das schon zu meinen Gunsten ausgenutzt, indem ich ihn geblufft habe ("One way to find out!"), und habe kein schlechtes Gewissen dabei.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Fezzik am 16.04.2019 | 18:49
Es ist halt schon so das man erwarten kann, das die Typen die oben in der Nahrungskette stehen, wissen wie sie mit nervigen Magieanwendern (so sie im Setting präsent sind) etc. umgehen müssen. Und ich finde es auch nicht abwegig das NPC die einen gewissen Karrieregrad erreicht haben sich vorbereitet haben. Sprich ganz allgemein, ohne jetzt genau zu wissen was speziell diese SC geskillt haben.
Den SC "irgendwas" hinschmeissen das sie nicht besiegen können, kann ich immer und das halte ich für schlechten Stil.


Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Issi am 16.04.2019 | 18:53
Andererseits...wenn ich meine  NPC wirklich 100% böse und intelligent spielen würde, dann würden mich meine Spieler innerhalb kürzester Zeit an den Füssen zum Fenster raushängen.
Plausibilität ist schon gut und Ok. Im richtigen Maß.... >;D

Edit.
Selbst wenn ein  NPC die Gruppe auslöschen will (Und das von Boshaftigkeit und Intelligenz her könnte), will das ja noch lange nicht der SL.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Swafnir am 16.04.2019 | 18:57
Jap, das fällt für mich auch so in die vorgenannte Kategorie, Stichwort "Sun Tzu Akademieabsolventen". Ich kenn z.B. einen SL, der hat in der Vorbereitung mehrere Stunden damit zugebracht, Gegner so zu skillen dass sie möglichst genau unsere Lücken angreifen, und weitere Stunden um ihre Vorgehensweise kleinteiligst vorzuplanen. Während wir als Spieler natürlich dann einfach so ins kalte Wasser geschmissen wurden und erstmal einige Zeit brauchten, um überhaupt rauszufinden was die können und was wir vielleicht dagegenhalten könnten.
Und wenn wir mal einen guten Konter parat hatten, und z.B. den Feuerbomben-schmeissenden Goblins ein gegen Feuer immunisiertes Ziel präsentierten, sind die da auch genau 1 Runde darauf reingefallen. Dann hat der SL für jeden Gobbo einen Int-check gewürfelt, und der erste mit einem etwas höheren Wurf hat dann gerufen "Nicht auf den da!" und alle anderen haben wie radargesteuert in Sekundenbruchteilen umgeschwenkt und unser Vorteil war dahin.

Da hatte der Spaß ziemlich schnell ein Loch. Wir hatten da nach so etwa 4 Sitzungen genug davon.

Sowas ist doch sehr befriedigend für den Spieler. xD
Hatten wir letztens so ähnlich - da versuchte der Boss mehrmals sein Glück mit Beherrschungszaubern ausgerechnet gegen unseren zwergischen Kleriker (also extrem stur und nur 5% Gefahr, den Widerstandswurf zu verpatzen). Insofern eine Verbesserung, als der SL in der Vergangenheit öfters mal stark metagamet hat, so nach dem Muster "Bist du gegen Gift immun? Dann greift er nicht dich an". Ich hab das schon zu meinen Gunsten ausgenutzt, indem ich ihn geblufft habe ("One way to find out!"), und habe kein schlechtes Gewissen dabei.

Nicht so ganz. Ein anderer SC stand leider auch noch in dem Bereich und war direkt tot. War nicht geplant, sondern Kollateralschaden. 
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: General Kong am 19.04.2019 | 18:47
"Alle Gegner werden voll ausgespielt und kämpfen bis zum Letzten" finde ich rollenspielerisch lahm, unrealistisch (gerade bei Tieren) in egal welchem Setting und spielweltlich unglaubwürdig.

1. Rollenspielerisch lahm:

Wenn sich alle Rehe/ Drachen/ Einhörner/ Strauchdiebe immer bis zur Vernichtung in den Streit werfen, kann man sich viele Aktionen im kmapf wie Einschüchtern, Demoralisieren usw. sparen. PRESENCE ATTACK (aus HERO) ist dann nur für "Okay, in dieser Runde greift ihr früher an und die haben halbe Verteidigung. Aber dann ...!", Moral-Werte (gerade bei OSR-Regeln wichtig) sind alle auf "12" (Zombie und Berserker) und viele Monster/ Gegner dann viel zu gefährlich.
Zudem entfallen auch mögliche Spuren: "Wieso haben uns sie Strauchdiebe so lange attackiert, bis der letze auch noch gefallen war? Das waren doch keine normalen Strauchdiebe ..."
Andersherum natürlich auch: "Die Kultwahnsinnigen des NaNa-Mannes ziehen sich zurück!?! Die mit dem Todespakt?! Da stimmt was nicht ..."
Daher: LAHM!

2. Unrealistisch:
Strauchdiebe wollen mein Geld - gebe ich es ihnen, hauen die höchstwahrscheinlch gut gelaunt ab und kämpfen nicht.
Rehe fliehen. Rehe mit Zicklein fliehen auch.
Pumamütter nicht so oft.
Pumas, die ein Wild reißen wollen, greifen vielleicht auch einen Charakter an. Zur Not auch zwei oder drei. Klappt das aber auf Anhieb nicht so gut, dann ahuen die ab. Die wollen fressen und nicht ausstoßen, wer König im Wald ist.
Meuchelmörder wollen mich tot sehen. Klappt das nicht, dann hauen die auch ab - oder versuchen es zumindest. Nur Selbstmordkandidaten mit Explosionshintergrund oder Messermeuchler des Alten vom Berg machen das nicht.
Daher: UNREALISTISCH!

3. Spielweltlich unglaubwürdig:

Ergibt sich vor allem aus Punkt 2: Wenn ich nicht gerade m Rahmen eines Abenteuers ins "Tal der mordswahnsinnigen Berserkertotschläger mit kurzer Lunte" geraten bin, wird die Welt für mich dumm und uninteressant, wenn alle Kreaturen sich wohl schon auf die nächste Seelenwanderung freuen, dass sie auf ihr Leben nicht geben. Das dämpft mir den den Spielspaß, da ich mich weniger auf das Setting einlassen kann, in dem jede Kneipenschlägerei oder Ringkampf zu einem Dorffestholocaust mutiert.
Daher: UNGLAUBWÜRDIG!
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Supersöldner am 23.02.2020 | 16:40
Natürlich ist es besser wenn die NSC mehr Klug real und so gespielt werden. Zum Beispiel auch nach ihrer Ausbildung und Erfahrung. Borkkor der Halbriese und Schläger im dienst des Bösen  Fantasy Oberherrscher wird wahrscheinlich einfach genau so mit seiner Keule auf sie zu stürmen um ihnen den Schädel ein zu Schlagen. Ein Trupp Extrem erfahrender Söldner im dienst des Rates des Bösen des Multiversum die schon in Fantasy,Urane Fantasy ,Superhelden,Anime,und Agenten Welten Helden und Abenteuer gejagt haben werden wohl mehr versuchen sie aus zu spionieren und ihnen dann einen Hinterhalt legen. Aber Genau das ist dann das Problem. Ein Hinterhalt mit vergiftet Waffen ,Überzahl und angriffe auf Körperlich Schwache ziele (zb heiler ) wehrend ein SC in der Fallgruppe sitzt und ihre stärken/schwächen bekannt sind würde sie wohl einfach töten.Die SC. Ich bin ja für NSC Rechte und die Schergen haben auch ein Recht zu Leben und Familie und so aber  sie sollen ja eigentlich die Gruppe nicht häufiger Töten. das ist nicht Sinn der Sache.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Erbschwein am 23.02.2020 | 17:16
Wer kann, der Soll.

Ich Finde Es Okay, die NSC Klug auszuspielen. Wer kann der Wird.
Es ist Okay auch zur Flucht, weil Tot oder Verletzung kein Spaß sind. Dafür hat Man Ja die Leute die Weiter Entfernt sind, was Schmerzen bedeuten oder Auch nur Wahnsinnig sind.

Wenn was Passieren sollte, ist es ein Rollenspiel. Dafür hat Man den Spielleiter um Spaß zu Haben.

Aber immer ist für Mich Subtil.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Weltengeist am 23.02.2020 | 19:08
Wie ist eure Meinung dazu?
Sollte ein SL Gegner im Grunde genommen wie bei einem Dungeoncrawl-Brettspiel so offensiv wie möglich spielen oder sie mehr wie realistische Lebewesen agieren lassen?

Ich bin als SpL ein ganz großer Fan des "realistischen" Spielstils, und ich hasse den standardmäßigen D&D-Kaufabenteuersatz "Er kämpft bis zum Tod". Bei mir greifen vernunftbegabte NSC eigentlich nur an, wenn sie sich überlegen fühlen (oder echt gar keine andere Möglichkeit haben), und versuchen auch abzuhauen, wenn sie merken, dass sie keine Chance haben. Wir hatten schon mal eine Szene, wo die Straßenräuber noch vor dem ersten Pfeilschuss abgehauen sind, einfach weil die Gruppenmagierin so dermaßen gleichgültig aussah, als sie zur Gruppe sagte "Lasst mal, die schaff ich alleine".

Umgekehrt erwarte ich das gleiche aber auch von den SC - wenn sie merken, dass sie hier auf die Fresse kriegen, sollten sie sich nach alternativen Handlungsoptionen umschauen und nicht drauf warten, dass ich irgendeine Deus Ex Machina-Rettung aus dem Ärmel ziehe.
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Feuersänger am 23.02.2020 | 21:12
Unheilige Threadnekromantie! Aber für die Anekdote mit der gelangweilten Magierin war es die Sache wert.  ;D

Wir haben da neulich mal das Feuer zu früh eröffnet. Goblin-Kavallerie war auf offener Pleene noch ca 200 Fuß entfernt, zwei SCs schießen drauf, ein Goblin und ein Reittier zerplatzen - und der Rest geht sofort stiften.  :'(

Ansonsten erinnert mich das an unsere AD&D-Kampagne, wo wir in den Talländern unterwegs waren und es irgendwann keine (feindseligen) Random Encounter mehr gab, weil sich unser Ruf verbreitet hatte und kein Monster sich mehr mit uns anlegen wollte. xD
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Weltengeist am 23.02.2020 | 21:15
Ansonsten erinnert mich das an unsere AD&D-Kampagne, wo wir in den Talländern unterwegs waren und es irgendwann keine (feindseligen) Random Encounter mehr gab, weil sich unser Ruf verbreitet hatte und kein Monster sich mehr mit uns anlegen wollte. xD

Aber genau SO sollte das doch laufen. Wie ich es HASSE, wenn die Gruppe gerade einen Drachen erschlagen hat und sich dann von der nächstbesten Stadtwache drangsalisieren lassen soll ::).
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 23.02.2020 | 22:07
Aber genau SO sollte das doch laufen. Wie ich es HASSE, wenn die Gruppe gerade einen Drachen erschlagen hat und sich dann von der nächstbesten Stadtwache drangsalisieren lassen soll ::).

Na ja, wenn die Stadtwache noch nicht spitzgekriegt hat, daß der Drache überhaupt schon erschlagen ist, geschweige denn, daß sie gerade tatsächlich vor den Leuten stehen, die das geschafft haben (Nachrichten reisen im Fäntelalter nun mal nur mit begrenzter Geschwindigkeit, und groß das Maul aufreißen kann ja theoretisch jeder...), dann würde ich das ihrerseits auch nur als "realistisches" Verhalten einstufen. Es kann eben nicht jeder NSC automatisch gleich alles wissen, weder zum Nach- noch zum Vorteil der Gruppe. ;)

Andererseits stimmt natürlich auch, daß Spielercharaktere, die schon eine Weile "im Geschäft" sind, schlecht daran vorbeikommen, zumindest irgendeinen Ruf zu erlangen. Ungewöhnliche Taten welcher Art auch immer zu vollbringen und dabei gleichzeitig komplett unbekannt zu bleiben, dürfte den Wenigsten gelingen -- selbst ausgewiesene Superhelden im entsprechenden Genre brauchen Verkleidungen und Geheimidentitäten ja schon, wenn sie "nur" davon ablenken wollen, wer genau da eigentlich den abstürzenden Hubschrauber aufgefangen hat...
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Feuersänger am 23.02.2020 | 22:17
Das hätte es bei uns auch nicht gegeben, da mein SC da längst Baron war, offiziell quasi der 2. Mann im Königreich. Inoffiziell pfiffen die Spatzen von den Dächern, dass ich weitaus mächtiger war als der König und dieser sich daher in allen wichtigen Dingen nach meinen Empfehlungen richtete. Die Stadtwachen hätte ich sehen mögen, die sich da erdreistet hätten uns Ärger zu machen.  >;D
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: Weltengeist am 23.02.2020 | 22:32
Das hätte es bei uns auch nicht gegeben, da mein SC da längst Baron war, offiziell quasi der 2. Mann im Königreich. Inoffiziell pfiffen die Spatzen von den Dächern, dass ich weitaus mächtiger war als der König und dieser sich daher in allen wichtigen Dingen nach meinen Empfehlungen richtete. Die Stadtwachen hätte ich sehen mögen, die sich da erdreistet hätten uns Ärger zu machen.  >;D

Aber wenn's doch so im Abenteuer steht... *duckundweg* ~;D
Titel: Re: Gegner: Realistisch oder Attackevieh?
Beitrag von: nobody@home am 23.02.2020 | 22:36
Und ganz abgesehen davon gehört es allen schlechten Klischees zum Trotz auch gar nicht zum täglichen Job der meisten Stadt- und sonstigen Wachen, irgendwelchen zufälligen Leuten auf der Straße rein aus Jux und Dollerei dumm zu kommen. Schließlich sind die meisten dieser "zufälligen Leute" ganz normale Einwohner oder Besucher, die die Wache im Krisenfall eher selber beschützen soll...da kann sich selbst ein knurriger Unsympath oder Möchtegern-Minityrann nicht einfach alles leisten, ohne daß ihn sich sein Vorgesetzter irgendwann seinerseits zur Brust nimmt.

Auch wieder mal so'n Punkt, der eher gegen "Attackevieh" spricht. ;)